Heber das Dienstatter der Angestellten. Gpd. Der Gewerkschafsbund der Angestellten ist zur Zeit mit der Auswertung einer Erhebung beschäftigt, als deren Grundlage 150000 ausgefüllte Fragebogen seiner Mitglieder dienen. Neuerdings veröffentlich der GDA daraus Ergebnisse über das Dienstalter, denen die Untersuchung der Verhältnisse in Südwestdeutschland (Württemberg, Baden, bayr. Pfalz) zu Grunde liegt. So hatten von 100 männlichen Angestellten mehr als die Hälfte ein Dienstatter von unter fünf Jahren, 6 waren zehn bis fünfzehn Jahre, 7 fünfzehn bis zwanzig, 5 zwanzig bis fünfundzwanzig Jahre und weitere 5 länger als fünfundzwanzig Jahre im gleichen Betriebe tätig. — Don 100 weiblichen Angestellten hatten nahezuzwei Drittel ein Dienstalter von über zwei Jahren. Der Stellenwechsel ist also nicht so häufig, wie vielfach angenommen wird, dagegen tritt der Anteil der weiblichen Angestellten mit einem Dienstalter von über zehn Jahren auffallend hoch in Erscheinung. Es zeigt sich, daß die sogenannte »Lebensstellung" heute nur noch sehr selten anzutreffen ist. Die ganze Unsicherheit der Existenz der Angestellten wird durch diese Zahlen veranschaulicht. Wir bringen im Schaubild noch die Gegenüberstellung der Gehaltsgruppen der Angestellten in Südwest-Deutschland, sowohl die Anteile der weiblichen wie der männlichen und der Gesamtzahl aller erfaßten Angestellten.
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Die Kurve zeigt die in Paris vereinbarten deutschen Jahres-Ver- pflichtungen in Millionen Reichsmark. Die erste Zahlung von 742 Millionen Mark ist in der Zeit vom 1. September 1929 bis ZI. März 1930 zu leisten. Vom 1. April 1930 ab fällt das
Annuitätsjahr mit dem deutschen Haushaltsjahr zusammen.
Wirtschaftskrise und Bankgewerbe
Der Zentraloerband des deutschen Bank- und Bankiergewcrbes faßt seine Ansicht über die gegenwärtige Lage des Bankgewerbes in folgenden Sätzen zusammen: „Von den krisenhaftem Storungen, die dieser Wirtschaftsprozeß durchzumachen hatte, >st >m einzelnen seiner Glieder auch das deutsche Bank- und Bankier« qewerbe mitbetrosfen worden; als Ganzes und im großen gesehen, hat es feine Gesundheit und Widerstandskraft bewahrt. Rechtzeitig getroffene Maßnahmen betriebstechnischer und betriebsorganisatorischer Rationalisierung sowie eine mitunter als überoorsichtig kritisierte Kreditpolitik haben nachträglich chr, Rechtfertigung gefunden, und es hat sich gezeigt, daß nn deutschen Bank- und Privatbankiergewerbe noch immer die Eigenschaften vorhanden und die Kräfte tätig sind, dank denen in den letzten IS Jahren Gefahren und Erschütterungen weit schwererer Art ^folgreich überstanden wurden."
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Achtung beim Gerstendrusch!
Ein Gerstenhändler schreibt uns: „Wenn die Landwirte sich mit Recht beklagen, daß die Getreidepreise ungewöhnlich niedrig sind, was jetzt auch aus Gerste zutrifft, so bleibt von diesen häufig ein nicht unwesentlicher Punkt unbeachtet, nämlich Qualitätsware herzustellen. Von allen Getreidearten möchte ich gerade Gerste hervorheben, und zwar Braugerste, wo es oftmals beim Landwirt liegt, durch größere Sorgfalt beim Dreschen höhere Preise zu erreichen. Gerade in diesem Jahr, wo Gerste so schön trocken eingeerntet ist, kommt es in meiner Eigenschaft als Vermittler in Braugerste sehr häufig vor, daß wirklich schöne, zu Brauzwecken geeignete Gersten durch falsche Ein - stellung der Dreschmaschine so schlecht gedroschen sind, daß diese für Brauzwecke keine Verwendung mehr finden können, so daß der Landwirt nur noch einen Preis für Industrie» gerste sieht. Das bedeutet natürlich für ihn einen nicht unwesentlichen Ausfall."
Stand der Wintersaaten im Reich
Die milde Witterung im November hat bei geringen Niederschlägen sowohl die Weiterführung der noch ausstehenden Feldarbeiten als auch die Entwicklung der jungen Saaten überall gefördert. D e Ernte der Hackfrüchte ist nunmehr mit wenigen Ausnahmen beendet. Bei den Zuckerrüben bereitete das Roden und Abfuhren in diesem Jahr keine besonderen Schwierigkeiten. Die Bestellung des Winteraetreides ist durch das offene Wetter allenthalben in dem vorgesehenen Umfang glatt zu Ende gebracht worden. Soweit die Wintersaaten ausgelaufen sind, zeigten sie größtenteils eine kräftige Entwicklung und weisen im allgemeinen eine lebhafte grüne Farbe und gute Bestockung auf. Nur bei den Spätsaaten ist das Wachstum mitunter noch etwas im Rückstand.
Unter Zugrundelegung der Zahlennoten 2 — aut, 3 — mittel, 4 — gering, ergibt sich im Reichsdurchschnitt folgende Begutachtung: Winterweizen 2,5 (Vormonat 2,7), Winterspelz 2,6 (2,8), Winterroggen 2,4 (2,6), Wintergerste 2,5 (2,6).
Gegen die landwirtschaftliche Zollvorlage
Die Zollvoclage der Reichsregierung für landwirtschaftliche
Erzeugnisse wird von der deutschen Landwirtschaft, der Müllerei und dem Handel gleichermaßen abgelehnt, besonders werden die vorgesehenen gleitenden Zölle als gänzlich verfehlt beze.chnet. Erstens bringe» sie eine Unsicherheit in das Ge-
treidegeschäst, und zweitens würde der „gleitende" Zoll den tatsächlichen Marktoerhältnissen jeweils viel zu spät nachhinken. Endlich sei die obere Zollgrenze viel zu nieder, um einen wirklichen Schutz zu gewähren: er höre auf, wo er erst anfinge, wirksam zu werden
Im Sinn der Forderungen der Landwirtschaft faßte der
Wirtschastsbeirat der Bayrischen Bolkspartei eine Entschließung: Die vorgesehenen Mindestzoilsätze sind ins
besondere für Vieh vollständig ungenügend. Die gleitenden Zölle würden fortdauernde Beunruhigung in die Preisbildung bringen. Sie mit starren Einfuhrscheinen zu verbinden, ist ein innerer Widerspruch. Vielmehr müssen ausreichende feste Zölle gefordert werden, die einen wirklichen Schutz der Landwirtschaft darstellen und ihre Ertragfähigkeit aus lange Sicht gewährleisten. Sollte die Reichsregierung und die Reichstagsmehrheit sich nicht entschließen können, der Landwirtschaft zu geben, was sie zu ihrer Existenz unbedingt haben muh, so wird die Bayrische Volkspartei sich zu überlegen haben, ob sie noch länger in der Regierungskoalition bleiben kann.
Die 30. Hauptversammlung des Vereins Deutscher Handelsmüller E. V. am 6. Dezember in Berlin sprach sich einstimmig gegen die gleitenden Getreide- und Mehl- zösl«. dys unzureichende Perhältni» zwifchrp Weizen- und Mehl-
zoll und gegen starre Festlegung des Einftiyrscheins auf den niedrigsten Zollsatz aus. Die Getreidezölle müssen fest sein, die "stnfuhrscheine sollen gleiche Höhe haben und die Mehlzölle sollet! angemessen heraufgesetzt werden.
Zusammenschluß der österreichischen Autoindustrie ^
Mit der zusammengebrochenen Bodenkreditanstalt in Wien, die nun von der Oesterr. Kreditanstalt übernommen ist, standen die Steyr werke, die größte Automobilfabrik Oesterreichs in engem Zusammenhang. Schon vor dem Krach hatten die Steyrwerke große Arbeiterentlassungen vorgenommen. Ihre Schulden betrugen 1925 16.7, 1926 29,3, 1927 35,2, 1928 57,7 Milk. Schilling (1 Schilling gleich 0,6 Mark). Demgegenüber betrugen die Außenstände nur 18,7, das Aktienkapital Io,12 und die Rücklagen 10 Mill. Schilling. Im laufenden Jahr sind die Schulden weiter stark angewachsen. Durch straffe Rationalisierung Haben die Steyrwerke erreicht, daß mit der gleichen Arbeiterzahl im Jahr 1929 im Monat 600 Kraftwagen gebaut werden konnten, mit der im Jahr 1922 nur 94 Wagen gebaut wurden. Zur Zeit ist die Einfuhr von Kraftwagen nach Oesterreich durch Handelsverträge auf eine kleine Zahl beschränkt; diese Beschränkung fällt aber mit 1. Januar 1930 weg. Die österreichischen Automobil- fabriken erzeugen aber viel mehr Wagen, als der bescheiden« österreichische Markt aufnehmen kann. Die Steyrwerke allein haben eine Iahresleistungsfähigkeit von 10 000 Kraftwagen und 80 000 Fahrrädern. Unter Führung der Kreditanstalt sollen nun die fünf größeren Autowerke, darunter die Oesterreichischen D a i m l e r w e r k e, an denen die Kreditanstalt bereits stark beteiligt ist, zusammengeschlossen werden. Dazu wird eine starke „Zusammenlegung", d. h. Entwertung der Aktienkapitale, nötig sein, die dann durch Anleihen oder auf anderem Wege wieder erhöht werden müssen. Jedenfalls wird aber die Kreditanstalt den beherrschenden Einfluß in der ganzen österreichischen Autoindustrie auch im inneren Betrieb erobern.
Dieser Vorgang ist urbildlich für die neuzeitliche Entwicklung der Großindustrie in der ganzen Welt.
Wemversieigerungen in Württemberg
Die zahlreichen Versteigerungen, die Ende Oktober anhuben und nach beendeter Spätlefe in der ersten Novemberwoche ihren Abschluß fanden, erbrachten, wie „Der Weinbau" schreibt, den Beweis, daß einzelne Weinbaugebiete mit ihren Erträgen doch noch recht gut abgeschnitten haben: so war namentlich das Angebot in. einigen Hauptgebietcn (Heilbronner, Weinberger und Löwensteiner Gegend, Zabergäu, Heuchelberg und Strombergi Zo reichlich, daß, obwohl mehr Käufer wie im Vorjahr erschienen ' waren,'doch stoch'kleinere oder größere Mengen des Heurigen in Erzeugerhänden verblieben.«-rs werden daher im kommenden Frühjahr noch ansehnliche Posten auf dem Markt erscheinen. An der Ltuttgarter und Eßlinger Gegend, im Remstal und am Alb- traus dürfte das meiste abgesetzt sein. Die Versteigerungen liefen rum Teil recht flott, zum Teil aber auch recht flau und schleppend. Da und dort trat an Orten ohne Weingärtnergesellschast das alte Uebel in Ericheinung, daß wegen des. Fehlens von Käufern die Weine durch zu langes Lagern auf der Maische tresterhart wurden; auch sind recht unangenehme Fälle von Stichigwerden vo» gekommen. Trollingerweine bedurften trotz des guten Sommers und Herbstes teilweise der Zuckerung; das Weißgewächs konnte hingegen in seiner überwiegenden Menge unverbessert gelastsn werden. Die Weine bauen sich recht schön und werden vielfach schon hell; manche werden früh obgelassen werden müssen. Rekordpreise erreichten die beiden ersten Weingüter Württembergs: die Herzogliche Rentkammer 108—300 Mark und das Gräfl. Adel- mannische Weingut in Kleinbottwar („Brüsseler") 140—261 Mk.
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