tzuelben, OA. Urach, 6. Okk. D Das Mokorrad in der Schafherde. Auf der Straße von Grabenstekten nach Hülben fuhr der Motorradfahrer K. von Hülben in eine Schafherde hinein, die sich gerade auf der Straße Graben- stetken zu bewegte. Ein Jährling mußte sofort geschlachtet werden, ein anderes Schaf wurde erheblich verletzt.
kraftpofk. Vom Beginn des Winkerfahrplans (6. Okt) an werden die Kraftposten Münsingen—Zayingen bisZwi e- falten und die Krafkposien Urach—Gächingen bis Gom a- dingen ausgedehnt.
Leukkirch. 6. Okt. Die Wiener Sängerknaben im Allgäu. Der berühmte Chor der Wiener Sänger- Knaben wird demnächst in den Allgäustädtchen Leutkirch und Wangen ein Konzert geben.. Neben der kleinen Operette „Die Hochzeit bei der Laterne" werden sie in der Hauptsache zwei-, drei- und vierstimmige Chöre zum Bortrag bringen. Die Anfänge des Sängerknabeninstituts gehen bereits auf das 16. Jahrhundert zurück. Diese Sängerknaben, die bei Aufführungen am kaiserlichen Hof in Wien mitwirkten, wurden in einem Konvikt herangebildet, in welchem sie Frei!- plätze hatten und neben der musikalischen Erziehung Unterricht in allen Schulfächern genossen. Nach der Mutierung wurden sie entlassen, wobei sie eine Absertigungssumme oder ein Stipendium zum Weiterstudium oder sonstige Vergünstigungen erhielten. Die Abschaffung der Monarchie hat auch die Geschicke der Wiener Sängerknaben beeinflußt. Während die ehemalige Wiener Hofmusikkapelle vom jetzigen Staat übernommen wurde, wurde das Sängerknabenkonvikt seinem Schicksal überlassen. Deshalb sind die Wiener Sängerknaben darauf angewiesen, durch Aufführungen in Wien und auf Reisen sich durchzuschlagen
Friedrichshafen, 6. Oktobe?. Ein Ruderboot mit einem Dampfschiff zusammengestoßen. Leichtsinn und Uebermut durch das so oft zu beobachtende Heranfahren von Ruderbooten an auf Fahrt befindliche Dampfer hätte am Freitag vormittag fast zu einem Unglück geführt. Mer Anfang der 20er Jahre stehende junge Leute aus dem Zeppelindorf, Arbeitslose, hatten sich längere Zeit in einem Privatboot vor der Hafeneinfahrt aufgehalten, um das Boot dort in den Wellen der Dampfer „schaukeln" zu lassen und sonst Unfug zu treiben. Als nun um l^12 Uhr der a-m Landesteg vor dem Postamt liegende badische Dampfer rückwärts auslaufend den Hafen verlassen wollte, versuchten die vier noch schnell die Einfahrt von West nach Ost zu passieren. Dabei stieß das Ruderboot.mit dem Dampfer zusammen. Alle vier fielen dabei ins Wasser und nur dem Umstand, daß sie durch Schwimmen sofort aus dem Bereich der Radfchaufeln fortzukommen strebten, hatten sie es zu verdanken, daß keiner das Leben einbüßte. Sie werden nun wohl noch einen Denkzettel in Form eines Strafbefehls bekommene da es verboten ist, sich im Fahrwasser der Dampfer aufzuhalten. Außerdem haben sie den Verlust des Bootes zu tragen, dessen eine Seite vollständig eingedrückt worden ist.
Von der bayrischen Grenze, 3. Okk. SchweresVer- k e h rs u n g l ü ck. Dieser Tage fuhr der Landwirt Bader von Dirlewang mit seiner siebenjährigen Tochter Therese und der achtjährigen Therese Krumm nach Apfeltrach- Die beiden Mädchen, die auf der linken Straßenseite mit dem Vater Bader sich befanden, zogen einen kleinen Handwagen, als von Dirlewang her ein Motorradfahrer kam, dem die beiden Kinder auf die rechte Straßenseite auswcichen wollten. 3n diesem Augenblick fuhr jedoch von hinten her in der gleichen Richtung das Auto eines Münchner Reisenden in die Gruppe hinein. Therese Krumm erlitt einen Schädelbruch und war sofort tot, die Therese Bader wurde schwer verletzt.
Vom bayrischen Allgäu, 6. Okt. Der Hund im Schafpferch. In Oberreute drang ein streunender Hund in den Pferch des Schäfers Josef Fischer ein, zersprengte die ganze Herde und biß 43 Schafe an; 10 davon mußten geschlachtet werden. — Das dem Landwirt Josef Weber in Niederwangen gehörige große Oekonomiegut ist mit vielem Inventar und großen Futtervorräten abgebrannt. — Zwölf mächtige Steinbrecher des Hüttenwerks Sonthofen wurden am dortigen Bahnhof verladen; sie gehen auf Reparations- Konto nach Frankreich: ein gleicher Versand ging vor einiger Zeit nach Italien.
Srauchenwies i. Hohen;., 6. Mt. B l u t i g e r K a m pf gegen Bären -- Zwei Schwerverletzte. Den beiden Bären einer am Donnerstag hier herumziehenden Bärentreiberfamilie gelang es, auszureißen. Die Bärenführer versuchten, die Tiere wieder einzufangen, was ihnen auch gelang. Während das eine der beiden Tiere willig sich wieder binden ließ, widersetzte sich das andere aufs heftigste.' Völlig wild geworden, stürzte sich das Tier auf die beiden Bärenführer und verletzte den einen davon am linken Arm, den andern am linken Bein, das er von unten bis oben zerbiß. Ein gegenwärtig in Krauchenwies zu Besuch weilender Mann aus Zürich, der sich an der Bändigung der Tiere beteiligen wollte, wurde noch schlimmer zugerichtet, ihm wurden Stücke Fleisch vom Bein gerissen und auch an anderen Stellen böse Wunden beigebracht. Die Rettung dieses Mannes namens Gottlieb Amann gelang nur dadurch, daß das Tier, dessen sich Amann am Boden liegend zu er- wehren suchte, durch einige wohlgezielte Schüsse aus einer Pistole getötet wurde. Amann mußte sogleich in das Landeskrankenhaus ubergesuhrt werden, während sich die bei- den Bärenführer zu ihren Wohnwagen bei Ennetach bringen
Leuchtzeichen für Krafträder, Kleinkrafträder und Fab» rader. Nach einer am 1. Juli d. I. in Kraft getretenen Reichsverordnung müssen alle Räder (Fahrräder, zweirädrige Kraft- und Kleinkrafträder) bei Dunkelheit und starkem Nebel mit einem Hinteren Leuchtzeichen von gelbroter Farbe (Schlußlicht oder Rückstrahler) versehen sein. Da immer noch Räder ohne das vorschriftsmäßige Hintere Leuchtzeichen betroffen werden, sind die Polizeibehörden Landjäger angewiesen worden, nachdrücklich auf die Durchführung der genannten Reichsverordnung hinzuwirken. Rückstrahler mit dem früheren preußischen Prüfzeichen P. f. R. und den Prüfungsnummern 1—113, die in technischer Hmftcht den Anforderungen der Reichsverordnung vom 27. April d. I. entsprechen, dürfen noch bis 1- April 1930 an den Rädern angebracht werden. Bei diesem Anlaß wird zugleich darauf hingewiesen, daß jedes Fahrrad bei Dunkelheit und starkem Nebel mit einer Hellbrennen, denLaterns versehen sein muß, die den Lichtschein nach vorn auf die Fahrbahn wirft.
Deutsche stall lateinische Grabgebele. Bei dem Eucha- ristischen Kongreß, der kürzlich in Traunstein staktfand, wurde bekanntgegeben, daß das neue Rituale die Genehmigung des Papstes gefunden hat, wonach neben verschiedenen Neuerungen in Zukunft die Gebete und Morte bei Leichen-
begräbnissen in deutscher und nicht mehr ln lateinischer Spräche verrichtet werden.
Die Bienen als Chemiker. Die Biene als Hersteller von Honig und als Erzeugerin von Wachs, zugleich als Stammmutter der Kerzenfabrikation, hat in diesem Sommer eins neue chemische Erfindung gemacht. Infolge der auch in den Vereinigten Staaten herrschenden Trockenheit fanden Menen in Pennsylvania nicht genügend Blütenkelche zur Nektar- und Honiggewinnung und benutzten Fichtenharz als Bau- und Rahriingsstoff. Ein pennsylvanischer Landwirt, der sich über das sonderbare Aussehen seines Honigs wun- derte, bat einen der bekanntesten Chemiker, Professor Hud- son, um eine Untersuchung der Honigscheiben. Dieser stellte zusammen mit den Privatdozenten der Budapests Universität Dr. I Pasco fest, daß die Bienen durch Benutzung eines anderen Rohstoffs einen bisher völlig unbekannten Mucker eneuat hatten, dem die beiden Gelehrten den Namen Tukanose gaben. Aus dem Honig dieser Menen stellten sie im ganzen ein Kilo weißen raffinierten Weißzucker her. Der Wert dieses Kilos Tnbanose wurde amerikanischen Blättern nitolae auf 20 000 Dollar angeseht.
Wie w'rd der kommende Winter?
Will man die Theorie der „kurzen Witterungsperioden" auf den kommenden Winter anwenden', so muß man beachten, daß wir jetzt besonders viel Strahlungswetter haben, warme Tage und kühle Nächte, und daß eine in letzter Zeit deutlich schwingende Welle nach siebeneinhalb Monaten wieder zu Strahlungswetter vorbereiten würde. Das würde also für Mai 1930 zu erwarten sein, mithin vielleicht die K ä l t e r ü ck f ä l l e um jene Zeit verstärken, aber nicht mehr für den kommenden Winter zu verwerten sein. Aber der gegenwärtige Abschnitt von Strahlungswetter kann sich noch hinziehen, so daß der Winter verhältnismäßig früh einsetzen dürfte.
Das würde mit der Regel stimmen, daß auf warme Sommer eher strenge als milde Winter folgen. Und wenn wir früh eine Schneedecke erhalten, dann verstärkt sich die winterliche Strahlungskälte. Schon e i n Tiefdruckgebiet, das viel Feuchte heranbringt, kann den nötigen Schnee liefern und die Lage entscheiden. Die Bedeutung der Feuchte ist vielleicht durch das Zusammenwirken der Erdteile zu verstehen. So ist der mitteleuropäische Winter in seinem Charakter eng verbunden mit den Wassermassen, die die Nils,lut heranführt. Wenn in Aegypten die Flut im Sommer hoch war, dann war mit bemerkenswerter Wahrscheinlichkeit bei uns der Winter zu kalt. Die Sommerregen in Abessinien sollen nun diesmal eine besonders hohe Nilslut hervoraebracht haben — das würde also für einen kalten Winter stimmen. Knüpfen wir an den letzten heißen Sommer von 1921 an, so kommen wir wieder auf einen kalten Winter, der allerdings dem so gefürchteten mittelstrengen Winter von 1917 nicht entspricht. Der kommende Winter 1929/30 durfte wohl heftig einsetzen, vermut- Och aber nicht so durchhaltig werden wie der vorhergehende.
klsilie ygchnchkn aus aller Well
Reichsminister a. D. Dr. Scholz mußte sich am Samstag in Berlin einer Darmoperation unterziehen, die nach der Mitteilung der Aerzte gut verlaufen ist. Dr. Scholz ist Vor- sitzender der Reichstagsfraktion der Deutschen Volkspartei.
Skresemannstraße. Der Berliner Magistrat beabsichtigt, eine Straße in der Nähe der Wilhelmstrahe, wo das Auswärtige Amt liegt, nach dem verstorbenen Reichsrrunister Stresemann zu benennen.
Der Stenographenverband E. V. Stolze-Schrey hielt seine Vertretertagung in Weimar ab. Er gab einmütig der Auffassung Ausdruck, daß es im Interesse von Wirtschaft, Handel und Industrie und auch der Behörden iiege, wenn der Verband sich weiter bemühe, auf Aenderung der behördlichen Anordnungen zur Durchführung der Reichskurzschrift zu wirken. Der Vorstand fordert für die Entwicklung der Kurzschrift volle Freiheit und tritt für die Beseitigung jedes Zwanges ein. In einer öffentlichen Versammlung sprach Regierungsrat Bäum! er vom württ. Innenministerium über das Thema „Beamte und Kurzschrift". Mittelschullehrer Tillwichs ans Breslau sprach über die Frage „Stolze-Schrey — eine Eigenbrötelei?" Der Verbandsvertretertag findet 1930 in Berlin statt. Die Einladung des Magistrats der Stadt Breslau, den Verbandstag 1931 dort abzuhalten, wurde einstimmig angenommen.
„Mein Vater ist schuld!" (ein Beitrag zur Kriegsschuldlüge). In dem Tagebuch eines freiwilligen Krankenpflegers, der in Montmedy auf Bahnhofwache war. findet sich unterm 7. 10. 1914 folgender Eintrag: Kürzlich wurde Delcassös Sohn hier verladen. Er war verwundet, Oberschenkelschuß. Müde saß 2r in der Wagenecke des Eisenbahnwagens und mit ihm drei französische Offiziere. Zu diesen und den andern sagt er auf deutsch (er konnte gut deutsch reden): „Sagen Ne meinem Vater, ich wolle nichts mehr mit ihm zu tun haben, er ist schuld an diesem Krieg und wird es nicht verantworten können." Er war sehr niedergeschlagen und wollte nichts wissen. (Delcasse war 1914 französischer Außenminister.)
Von Rottweil nach Singen auf den Achsen des Speisewagens. Auf den Achsen des Speisewagens legte kürzlich ein 20 I. alter Musiker aus Rottweil die Fahrt Rottweil-Singen zurück. Der waghalsige junge Mann gibt an, er habe nach Italien fahren wollen, um dort Arbeit zu suchen.
Zusammenstoß zweier Flugzeuge. Bei Sorbiers (Mittel- frankreich) sind zwei Flugzeuge zusammengestoßen und atme- stürzt. Die vier Insassen fanden den Tod. Rach dem «Solr* soll das eine Flugzeug ein polnisches gewesen sein.
, . In dem oberbadischen Weinort Auggen
be> Müllheim ist das weitbekannte große Gasthaus zur chMändig abgebrannt. Bei dem Wassermangel war der Weidas ^ Das Vieh befand sich glücklicherweise auf
MoMiunm« ° ^ ? t, bad. Amts Sinsheim, sind zwei j Scheunen abgebrannt. Ein F tödlüh* v"e"l tzE Ohnmachtsanfall, durch den er
eins ^." ' '
Jnnzell bei Rosenheim (Oberbaysrn) wurde schlaguna von 95 000 Mark verhaftet. Die Kas nlasse in letzter Zeit außerdem 45 000
Verlust gehabt.
r ! Autounglück. — Vier Tote. Ein von Nietleben
de! Halle kommendes Lieferauto der Firma Tbabesco vrallte
heute nacht am Eingang des Dorfs Dennstedt so heftig gegen einen Baum, daß die neun Insassen aus dem Wagen her- ausgefchleudert wurden. Vier Personen, tarunter zwei Frauen, wurden sofort getötet, der Wagenführer und zwei Personen wurden schwer, zwei weitere leicht verletzt. Der Führer des Autos soll betrunken gewesen sein.
Gestohlene Bilder aufgefunden. Im August d. I. waren aus einer Kunsthandlung in Leipzig Gemälde von Rubens (zwei Apostelköpfe), Tischbein (Kleopatra) und Feuerbach (Hirtenknabe), sowie Elfenbeinschnitzereien im Wert von zusammen 100 000 Mark gestohlen worden. Am Bahnhof Tiergarten in Berlin fielen nun am Freitag abend der Kriminalpolizei zwei Pakete tragende Männer durch ihr verdächtiges Benehmen auf. Sie wurden gestellt und in den Paketen entdeckte man die Bilder von Rubens und Tischbein. Der eine behauptete, er habe nur den Auftrag erhalten, ein Paket zu tragen; der andere, der 29jährige Johann Brenner, der in Berlin einen Sportverlag betreibt, gab an, er habe weder von dem Diebstahl noch von dem Inhalt der Pakete Kenntnis gehabt. Er wurde in Haft behalten; Die Bilder wurden beschlagnahmt.
Todessturz in den Säurebehälter. In der Lederfabrik von Lütticke in Olpe (Wests.) mußten an der Kläranlage, die einen mit Chlorsäure gefüllten Behälter enthielt, Ausbesserungsarbeiten vorgenommen werden. Das Klärbecken war durch eine Tür verschlossen. Als der Wärter die Tür öffnete, fiel er bewußtlos in den neben dem Becken befindlichen Behälter hinein. Ein anderer Arbeiter, der zu Hilfe eilte, stürzte ebenfalls in die Tiefe. Auf die Hilferufe der beiden eilten sofort sechs Arbeiter der Lederfabrik herbei, um die Verunglückten zu retten. Auch diese Arbeiter fielen bewußtlos in den Behälter. Nach langen Bemühungen gelang es schließlich, alle acht Personen zu vergen. Sofort angestellte Wiederbelebungsversuche hätten nur bei dreien Erfolg.
Grubenunglück. Auf der Giesche-Grube in Kattowitz (Oberschlesien) wurden durch eine einstürzende Kohlenschicht fünf Bergleute verschüttet. Zwei derselben konnten nur als Leichen geborgen werden, die anderen kamen mit leichten Verletzungen davon.
Die Meuterei im amerikanischen Zuchthaus Canon-Stadl
(Colorado) ist beendet. Nachdem ein Teil des Zuchthauses gesprengt war, schickten die Artilleristen sich an, das Gebäude mit Granaten zu beschießen. Darauf ergaben sich die Meuterer. Die Rädelsführer erschossen sich, um nicht der Polizck m die Hände zu fallen.
Unglaublicher Raubüberfall in Berlin
Zwei Räuber fuhren mit einem Auto, das sie in der Schillerstraße in Berlin gestohlen hatten, nach Charlottenburg vor einen großen Metzgerlgden. Einer betrat das Geschäft, in dem sich noch etwa 60 Kunden befanden, drang an die Kasse vor und schlug vor den Augen der Anwesenden die Kassiererin nieder und raubte etwa 400 Mark. Ein Metzgergeselle, der sich ihm entgegenstellte, wurde ebenfalls niedergeschlagen und dann eilte der Räuber mit dem Geld zum Auto. Ein Ingenieur, der Zeuge des Vorfalls war, versuchte die Räuber am Weiterfahren zu verhindern, wurde aber von ihnen gleichfalls niedergeschlagen. Trotzdem konnte er sich noch auf das Trittbrett des Wagens schwingen, die Insassen schlugen aber auf ihn ein, so daß er herunrerstürzte. In wilder Fahrt ergriffen dann die Räuber mit dcm Kraftwagen die Flucht. An der Ecke der Wilmersdorfer und Berliner Straße wurden die 18jährige Primanerin Elise Schirrmacher und die 37jährige Elly Krause, die beide aus Königsberg auf der Durchreise in Berlin waren, von den Autoräubern ümgerissen und überfahren. Fräulein Schirrmacher erlitt einen ltnterschenkelbruch, Frl. Krause bedeutende Schürfungen. Die Räuber kümmerten sich nicht um die Verunglückten und jagten sin Richtung Westend davon. Vorübergehende machten sich sofort mit einer Kraftdroschke an die Verfolgung der Flüchtigen und holten die Räuber ein. Als diese ihre Verfolger bemerkten, stoppten sie den Kraftwagen plötzlich ab, ließen ihn im Stich und liefen davon. Die sofort von neuem aufgenommene Verfolgung hatte leider keinen Erfolg mehr.
Kurze Hosen in der Schweiz. In der Schweiz wird gegenwärtig eine große Werbung gemacht, um allgemein für Männer die kurze Hose einzuführen. Es sind aber nicht die modischen Snobs, die sich für diese Reform einsetzen, sondern die B a u e r n, die der Ansicht sind, daß lange Hosen für ihre Arbeit störend sind. Natürlich greift man auf die Geschichte und Sage zurück, und es ist kein anderer als Wilhelm Tell, der als Schutzpatron dieser Bauernmode fungiert. Er, wie alle anderen Schweizer Helden, trugen dieselben L e d er h o s e n wie die bayerischen Bauern, und erst die französische Revolution brachte die lange Hofe mit sich. Die Hitze dieses Sommers hat diese Bewegung wesentlich unterstützt. Die Vorkämpfer setzen sich auch für kürzere Frauenröcke ein, die ebenfalls der alten Schweizer Bauerntracht entsprechen.
Sport
Schweizer- und Schlesienfahrt des „Graf Zeppelin". Da wegen des Todes Dr. Stresemanns der Besuchs des Luftschiffes in Berlin von der Reichsregierung abgesagt wurde, führt „Graf Zeppelin" am Sonntag eine fünfte Schweizerfahrt aus. Für Schweizerfahrten sind noch etwa 100 Fahrgäste vorgemerkt. Deshalb soll in der Folgezeit bei günstiger Witterung vor jeder großen Fahrt ein Nundflug über der Schweiz eingelegt werden.
In der Nacht zum Montag, um 11 Uhr, beginnt die auf etwa 20 Stunden berechnete Fahrt nach Schlesien. Ob dabei die bereits bekanntgegebene Fluglinie eingehalten werden kann, ist aus meteorologischen Gründen noch unsicher, jedenfalls wird Berlin und Umgebung nicht berührt werden.
Die französischen Flieger Loskes und Vellonke, die von Paris nach Tokio fliegen wollen und von denen man mehrere Tage keine Nachrichten mehr hatte, sind am 4. September abends bei dem Dorf Kowchinza in der Nahe von Tsitsikur (Mandschurei) gelandet.
Leichtathletikländerkamps Deutschland—Japan. Am ersten Tag des Leichtathletikländerkampfes Deutschland—Japan in Tokio gewannen die deutschen Vertreter von 7 ausgetragenen Kämpfe» 4 Wettbewerbe und führen damit knapp mit 36 zu 34 Punkten.
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Stuttgart, ?su1inellstrLL« 37, Kukn. 60370
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15. November, 15. ülsrr» 15. ttülkjakrssklsss. T I-ellfplüne unverdin^IrL^i un6 kostenlos