Lokales.

Wildbad, den 7. Oktober 1929.

Nochmaliger Frauenvortrag. Heute abend spricht Frau Fr. Sattler auf allgemeinen Wunsch nochmals in der ^Alten Linde" über das Thema:Hygiene der Frau". Keine Frau und Mutter, bezw. deren Töchter über 18 Jahren, darf fehlen.

Vom Schützenverein. Auf der zum gestrigen Saison- Eröffnungsschießen gestifteten Vereins-Ehrenscheibe konnte Schützenbruder Fritz Krauß den besten Schuß platzieren. Wir gratulieren herzlich I

Die Kleinkaliber-Schützenabteilung beteiiigte sich gestern am Preisschießen in Calw und erhielt Schütze Karl Dickhoff auf der Festscheibe den 2. Preis, beim Einzelschießen den 11. Preis und den Schützentaler. Am Einzelschießen erhielt Schütze Viktor Nester den 19. Preis und ebenfalls den Schützentaler. Den wackern Schützen unfern herzlichen Glückwunsch!

Fußball. Die 1. Mannschaft des Fußballvereins Wild­bad hatte gestern im Verbandsspiel der ^-Klasse den Fußballverein Arnbach zu Gaste und konnte mit dem er­freulichen Resultat 7:2 über die Arnbacher Gäste siegen. Möge dem Verein auch weiterhin das Glück hold sein.

Hände! und Verkehr

Börsenkrach in Neuyork

Die Zeit hindurch an der Neuyorker Börse betriebene

Aufblähung der Kurse durch die Spekulation hat am 2. Oktober ein jähes Ende gefunden. Nachdem schon in den letzten Wochen die Kurse abgebröckelt waren, erfolgte am Mittwoch der Sturz. Der schwerste feit dem März 1926. In der letzten Börsenstunde ergaben sich Kursverluste von mehr als 5000 Millionen Dol­lar, und gerade die besten Werte haben am meisten verloren.

So z B. die United States Steel in einer Stunde 10 Punkte und damit fast 50 Punkte seit dem Höchststand. Aehnlich groß sind die Verluste bei den General Motors u. a. Obgleich die amtliche Reservebank sich bemüht hatte, durch Kreditbeschränkung das wilde Treiben der Spekulation zu drosseln, hatten die Börsenkredite immer stärker zugenommen und dementsprechend wurden die Kurse ruckartig Hinaufgetrieben. Diese Kredite waren im Lauf des Sep­tembers fast um 668 Millionen Dollar hinaufgeschnellt, in der letzten Woche abermals um 43 Millionen und haben nun eine Höhe von 6804 Millionen Dollar erreicht. Ob der Krach eine Um­kehr zum Besseren bedeutet, ist noch nicht ganz sicher. Eine solidere Haltung des Neuyorker Aktienmarkts und die Zurückdrängung der Spekulation würde auch für Europa von Bedeutung seich das ^ sich an dem Kurshexentanz in Neuyork nicht wenig beteiligt hat. Rach Ueberwindung der Neuyorker Verluste bestünde die Möglich­keit, daß das Kapital wieder mehr den A n l e i h e m a r k t auf- suchen würde statt daß es der Börsenspekulation zuströmt.

Berliner Dollarkurs, 5. Okt. 4,192 G 4,208 B.

Dt. Abl.-Anl. 53.75.

Dt. Abl.-Anl. ohne Ausl. S.

Reichsbankdiskonk 7,5, Lombard 8,5 o. H.

Prioakdiskonl 7,375 v. H.

Berliner Geldmarki. 5. Okt. Tagesgeld 8,2510,5, Monats­geld 9,25-10,5 v. H.

Nach dem Geschäftsbericht der Deutschen Reichsposk für 1928 (1. April 1928 bis 31. März 1929) sind in dem Berichtsjahr bei der Reichspost etwas über 2,2 Milliarden Mark eingenommen worden. Der Gewinn beträgt 235,85 Millionen Mark, wovon 120 Millionen an das Reich abgeführt, 115,85 Millionen Mark -n Neuanlagen angelegt worden sind.

Der Hartgeldumlaus Deutschlands beträgt jetzt 1,15 Milliarde Reichsmark oder, wenn man die bei der Reichsbank lagernden Bestände in Abzug bringt, rund eine Milliarde Reichsmark. Er setzt sich zusammen aus rund 362 Millionen Ein-Pfennig-Stücken, 250 Millionen Zwei-Pfennig-Stücken, 554 Millionen Fünf-Pfen- nig-Stücken, 600 Millionen Zehn-Pfennig-Stücken, 280 Millionen 50-Pfennig-Stücksn, 293 Millionen Einmarkstücken, 100 Millionen Zweimarkstücken, 52 Millionen Dreimarkstücken und 54 Millionen Fünfmarkstücken, insgesamt also aus rund 2^ Milliarden ein­zelnen Münzen. Der Reichsregierung steht auf Grund der ge­setzlichen Vorschriften, die den Höchstumlauf auf 20 Reichsmark auf den Kopf der Bevölkerung begrenzen, nur noch ein verhält­nismäßig geringes Prägungsrecht zu. Denn der Umlauf an Hartgeld hat jetzt bereits eine Höhe von rund 18 Reichsmark auf den Kopf der Bevölkerung erreicht gegen 10 Reichsmark Ende 1925 und 7 Reichsmark Ende 1924.

Rückgang des kaliabsahes. In den ersten neun Monaten des Kalenderjahres 1929 sind von den Deutschen Kaliwerken insgesamt 11 379 921 Dz. Reinkali versandt worden gegen 11552 433 Dz. in der gleichen Zeit des Vorjahres.

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Schwierigkeiten der Wohnungsbaufinanzierung. Seit Beginn des Jahrs sind rund 180 Mill. RM. (d. h. etwa 19 Proz.) weniger Wohnungsbauhypotheken erteilt worden als in der gleichen Zeit des Vorjahres. Besonders in den letzten Monaten stockte die Fi­nanzierung des Wohnungsbaus mit Hypothekarkredit fast vollstän­dig. Im dritten Vierteljahr dürften kaum mehr als 80 bis 90 Mill. Reichsmark aufgebracht worden sein (gegenüber rund 345 Mill. Reichsmark im Durchschnitt der ersten zwei Vierteljahre). Diese Abnahme ist nach dem Institut Konjunkturforschung vor allem daraus zurückzuführen, daß die Kreditgewährung der Hypotheken­aktienbanken und der öffentlich-rechtlichen Kreditanstalten (Spar­kassen) wesentlich nachgelassen hat. Da sich die Wohnungsbau- tätigkeit dieses Jahrs bis jetzt annähernd auf Vorjahreshöhe ge­halten hat, mußte der Ausfall an Hypothekarkrediten durch ver­stärkte Inanspruchnahme kurzfristiger Kredite ausgeglichen werden. Die Aussichten für die Wohnungsbaufinanzierung sind demnach um die Jahreswende 1929/30 noch ungünstiger als in den voi angegangenen Monaten.

Die Inflation des Handels in Oesterreich. Wie im Deutschen Reich, so war auch in Oesterreich eine üble Folge der Geldinfla­tion die Uebersetzung des Handels. Während man z. B. 1914 in Wien 6000 eingetragene Kaufleute zählte, waren es deren trotz veränderter Bevölkerungszahl in der Inflation 15 000, und heule sind es noch immer über 9000. Die unverhältnismäßig starke Zunahme ist vor allem auf den Zustrom aus Galizien, Polen und Rußland zurllckzuführen. Konkurse und Bergleichsverfahren, die allerdings schwere Verluste der allgemeinen Volkswirtschaft im Gefolge hatten, haben einen noch nicht abgeschlossenen Reinigungs­prozeß im stark übersetzten Handel gebracht, doch ist die Zahl der Konkurse im letzten Jahr erheblich zurückgegangen.

Die Lebensmitielknappheil in Moskau. Bei den Verhandlungen des Moskauer Stadtrats über die Berpflegungsverhältnisse wurde bekannt, daß in nächster Zeit die Rationierung der Milch­abgabe bevorsteht. Mit Kinderkarten sotten alle Kinder bis zu zwölf Jahren versehen werden. Man beabsichtigt, die Butter­ration auf Kinderkarten aus hundert Gramm wöchentlich zu erhöben. Trotz Fortbestehens des großen Fleisckmangels

soll die bisherige' Menge von zweihundert Gramm für ArbeltK und hundert für Angestellte an sechs Wochentagen beibehalten werden.

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verussa im Konkurs. Gegen die Deutsch-Russische Film-Allianz A.-G. (Derusja) ist der Konkurs beantragt worden. Die Schulden belaufen sich auf 3,7 Millionen Mark, denen angeblich Werte von 4,9 Millionen in den Büchern gegenüberstehen. Nach dem Urteil des sachverständigen Treuhänders sind sie aber auf höchstens 480 000 Mark zu bewerten. In dem Betrieb sind schlimme Betrügereien unterlaufen.

Zahlungseinstellung infolge des Sklarek-Krachs. Die vor zehn Jahren gleichzeitig mit der «tlarek-Firma gegründete Wollwaren- Großhandlung N a ch e n st e i n u. Co., in Berlin hat im Zusam­menhang mit dem Zusammenbruch der Sklareks die Zahlungen eingestellt.

Der neue SchnelldampferEuropa" des Norddeutschen Lloyd (50 000 Bruttoregistertonnen, Schwesterschiff derBremen") wird am 1. März n. I. die erste Fahrt nach Neuyork antreten. Der Dampfer wurde bekanntlich kurz nach dem Stapellauf durch eine Feuersbrunst an Bord schwer beschädigt.

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Sluklgarler Börse, 5. Okt. Wochenschluß und jüdischer Festtag ließen kein größeres Geschäft aufkommen. Die Kurse waren weiter schwach, zumal auch Telephonstörung mit Berlin eintrat. Die Rückgänge waren mit Ausnahme von Deutsche Linoleum, die erheblich nachgaben jedoch nicht nennenswert und die Börse schloß ruhig. Württ. Vereinsbank Filiale der Deutschen Bank.

Berliner Getreidepreise, 5. Okt. Weizen märt 23.20 23.40, Roggen 18.40 -18 70, Braugerste 19.6021.60, Futter- und Jn- dustriegerste 17 bis 18.60, Hafer 16.90 bis 18, Weizenmehl 28.50 bis 33.75, Rogzenmehl 24.7527.50, Weizenkleie 11.6012.25, Roggeakleie 10.3011.25.

Berliner Metallmarkt. 5. Okt. Elektrolytkupfer 170.73.

Bremen, 5. Okt. Baumwolle Middl. Univ. Stand, loco 20.86.

Märkte

Stuttgarter Obst- und Gemüsemarkt. 6. Okt. Tafeläpfel 815, Schüttel-, Ausschuß-, Fall- und Mostäpfel 44,5; Tafelbirnen 6 bis 20; Pfirsiche 3050; Walnüsse 45-60; Zwetschge» 712; Gemüse: Kartoffeln 2,5-4; Stangenbohnen 25; Kopfsalat 4-12; Endiviensalat 410; Wirsing (Köhlkraut) 78; Filderkraut 67; Weißkraut rund 78; Rotkraut 9-10, Blumenkohl 2060; rote Rüben 78; gelbe Rüben 57; Karotten runde 1 Bund 510; Zwiebel 57; Gurken große 1 Stück 2040p Rettiche 510; Monatsrettiche 1 Bund 68; Sellerie 520; Tomaten Kilo 46; Spinat 1012; Mangold 810; Kopfkohlraben 46.

Stuttgarter Sartoffetgroßmarkt. 5. Okt. Zufuhr 400 Ztr., Preis 2.204 d. Ztr.

Stuttgarter Mostobskmarkt. 5. Okt. Zufuhr 2000 Ztr., Preis 4 bis 4.50 ^ d. Ztr.

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Infolge des Hochdrucks im Süden ist für Dienstag Fortdauer >es föhnigen, vielfach heiteren Wetters zu erwarten.

Vom Büchermarkt

In der nächsten Zeit sollen bei den führenden deutschen Verlagen 400 Werke, vorwiegend der schönen Literatur, er­scheinen. Diese 400 Werke, für den Weihnachtstisch be­stimmt, sind nur ein kleiner Ausschnitt der gesamten deut­schen Bücherproduktion. Im Jahre 1813 wurden in Deutsch- fand 34 801 Bücher gedruckt' 1928 ist diese Zahl nach vor­übergehendem Fallen bereits schon wieder auf 27 000 ge- stiegen. An zweiter Stelle steht Japan mit 19 000 Werken, an dritter Frankreich mit 15 000, an vierter England mit 13 000 und an fünfter Amerika mit 10 000. Aus der Statistik für das vergangene Jahr in Deutschland geht hervor, daß täglich nicht weniger als 75 Bücher in Deutschland erscheinen. Man kann das Rechenexempel fortführen und gelangt dann zu dem Ergebnis, daß in Deutschland jahraus, jahrein alle 20 Minuten ein neues Buch das Licht der Welt erblickt.

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