Schiekingen OA. Nagold. 23. Juli. Das Messer. Samstag abend wurde beim Ortsausgang der ledige ca. 24 I. a. Josef Hamm, Gipser von Obertalheim, der in Pforz­heim in Arbeit ist und über Sonntag heimkehrte, von dem ledigen Ernst Dettling durch mehrere Stiche in die Lunge und die Arme sehr schwer verletzt. Die beiden waren vorher zusammen in einer Wirtschaft in Streit geraten. Auf der Straße überfiel der Täter den Verletzten ohne jeden weiteren Anlaß. Der Verletzte wurde nach Nagold übergeführt, wo er hoffnungslos darniederliegt.

herrenalb, 23. Juli. Fremder Besuch. Der Ma­haradscha von Baroda, einer der reichsten Fürsten Indiens, gegenwärtig zur Kur in Baden-Baden weilend besuchte am Sonntag mit großem Gefolge unseren Kurort.

Rottweil, 23. Juli. Jugendherberge. Die im St. 'orenz-Ort, dem schönsten Winkel von Rottweil errichtete Jugendherberge, wurde am Sonntag mit einer >cy icy Zeier eingeweiht.

Schramberg, 23. Juli. Noch k e i n e E j n i g u n g i n

rr Eingemeindun gssrage. Im HotelLamm

er fand eine öffentliche Sitzung der von

chramberg, Sulgen und Sulgau statt, zu der sich über 100 uhörer aus den drei Gemeinden emgefunden hatten Ueber ne Vertraasbeitimmung, wonach Schramberg bei der Ein­erleibuna alle Werte und Schulden der 2 Gemeinden mit 'usnahme der Wasserleitung übernimmt, deren Kosten und ilgung von diKn weiter auf 10 Jahre getragen werden llen, konnte keine Einigung erzielt werden. Die beiden Ge- leinderäte von Sulgen und Sulgau verkündeten den em- immigen Beschluß, die Wasserleitung noch auf 3 Jahre zu ehalten, bezeichneten dies aber als äußerstes Engegen- ommen. Der Gemeinderat von Schramberg sprach sich da­für aus, die Verhandlungen nicht abzubrechen, sondern zu vertagen.

Schramberg. 23. Juli. Besuch. Am Samstag vor­mittag traf hier, von Baden-Baden kommend, der Maha­radscha (Großkönig) von Baroda ein. Er besichtigte den Be» trieb der Uhrenfabriken Gebr. Junghans A.-G. c

Dürnau OA. Göppingen, 23. Juli. Ortsvorst ehe r - wähl. Bei der am Sonntag hier abgehaltenen Schult­heißenwahl haben von 303 Stimmberechtigten 197, rund 65 Prozent, abgestimmt. Der seitherige Schultheiß Fr. Rieker erhielt 195 Stimmen.

Alm, 23. Juli. Die Wohnungsnot in Alm. Die Wohnungskommission hat in 28 Sitzungen insgesamt 1020 Wohnungssuchende persönlich vernommen und 108 Wohnun­gen mit Küche 280 (mit einer Durchschnittsmiete von 45 Mk wärtig mindestens 850 Wohnungen fehlen, und zwar Zwei Zimmerwohnungen mit Wohnküche 540 (mit einer Durch schnittsmiete von 35 Mk. im Monat), Dreizimmerwohnun gen mit Küche 280 (uik einer Durchschnittsmiete von 45 Mk. monatlich), Vierzimmerwohnungen mit Küche 30 (mit einer Durchschnitksmiete von 60 Mk.).

Lebensrekkung. Steuerassistent Pre cur rettete ein etwa 7jähriges Mädchen vom Tod des Ertrinkens. Das Kind badete in der Donau und wagte sich etwas zu wert ms Wasser, so daß es den Boden verlor.

Heidenheim, 23. Juli. 15. Verbandstag des württ. Schuhmacherverbandes. Am Samstag und Sonn­tag fand hier der 15. Verbandstag des württ. Schuhmacher­verbands statt. Am Samstag würde in der Olgaturnhalle eine Warenschau eröffnet. Abends war Vertreterversamm­lung. Am Sonntag war im Konzerthaus die Hauptver­sammlung, die vom Verbandsvorsitzenden Schöffel er­öffnet wurde. Das 1. Referat hielt Schuhmachermeister Schreite nbrunner-München überGeist und Arbeit eines modernen Schuhmachers" und das 2. Referat Syndi­kus Nachbau r-Ulm überDas Schuhmacherhandwerk im Wirtschaftskampf der Gegenwart". In einer Entschließung wurde Abbau des harten Steuerdrucks gefordert. Den Ab­schluß bildete ein Unterhaltungsabend im Konzerthaus.

Schwere Anfälle. Am Samstag nachmittag fuhr der 20 Jahre alte Johannes Danzer von Burgberg in seinem Opelauto mit seinem Bruder Anton nach Hause. Auf der Steige nach Hürben platzte der Reifen des rechten Vorder­rades und der Wagen fuhr auf einen Masten auf. Joh. Danzer war sofort tot, Anton Danzer erlitt einen schweren Unterschenkelbruch. Die 59 Jahre alten drei Knaben des Karl Kiener in Gerstetten fuhren mit einem Hand­wägelchen heimwärts, als ein Motorradfahrer daherkam, der auf dus Wägelchen, auffuhr. Der jüngste Knabe erlitt einen Schädelbruch, disri beiden andern erlitten Armbrüche und Fußverletzungen. In Steinheim wurde am Sonntag abend ein verunglückter Motorradfahrer, an Kopf und Händen blutend, bewußtlos aufgefunden. Es handelt sich um den Bierbrauer Anton Maunz aus Geislingen.

Ehingen, 23. Juli. Ein frecher Einbruch wurde am Sonntag nachmittag im Haus des Schuhmachers Nor­bert Klocker in der Lindenstraße verübt. Während die Bewohner abwesend waren, stieg ein Dieb in das Haus und stahl das an einem besonderen Ort aufbewahrte Geld, das zur Bezahlung von Lederrechnungen bestimmt war. Der Dieb muß mit den Verhältnissen vertraut gewesen sein.

o-, Saulgau, 23. Juli. Ertrunken. De

Ä?6ust Schmid ist beim Baden in der Dona ertrunken. D,e Leiche konnte geborgen werden.

Allmannsweiler OA. Saulgau, 23. Juli. Von einer -"m-" Freitag abend zog hier wiede

n7n ''inen Vorführungen wurde e

von eurem Landiager kontrolliert und über die Oberamts grenze verwiesen. Kaum war er abaewaen lo kamen icbo drei der gleichen Gattung von einem Nachbarort her Eine

neunjährigen Knaben, Rauchmaterial zu Halen Nein, lieber geben desselben fiel ein Bär den Knaben an und cklua ib zu Boden, so daß er bewußtlos wurde. Zu Kaule Enie ^ dann Blutbrechen ein, so daß noch in der Nacht!in Amt äe Ä"»°A'Ä 2»°"" >>-- Sind-,

Bockmgen

Juli.

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der hiesigen Stadt zurückblicken

Arach, 23. Juli. Die Eröffnung der Ura Heimatwoch e". DieUracher Heimatwoche""wurd Sonntag vormittag in der Turnitz des Schlosses in der die vom Schwäbischen Albverein und dem Frem'denverk verein Urach veranstaltete AusstellungUrach in der K untergebracht ist, feierlich eröffnet. Eine große Zahl Gasten hatte sich zu der Eröffnungsfeier eingefunden.

Lalw. 23. Juli. Folgenschwere Streiters Kinen schlimmen Ausgana nahm am Sonntaa abend

Auseinandersetzung zwischen den befreundeken Bleistift­macher Albert Steimke und Sattler Eugen Hinge! hier. Hingel suchte abends seinen Freund Steimke, der den gan­zen Nachmittag im Bett gelegen hatte, in dessen Zimmer auf und verlangte von Steimle, daß er aufstehe und ihm bei einer Streiterei, die Hingel vorgab, gehabt zu haben, bei­stehe. Da Steimle diesem Verlangen nicht nachkam, geriet Hingel in Wut und hieb mit dem Stock auf seinen im Bett liegenden Freund Steimle ein. Dieser ergriff in der Not­wehr ein Handbeil und versetzte seinem Freund Hingel einige Hiebe auf den Kopf. Mit einer schweren Schadel- oerletzung wurde Hingel in das Krankenhaus eingeliefert, vo er das Bewußtsein bis jetzt noch nicht erlangt hat.

Friedrichshofen, 23. Juli. Durchschwimmungdes Zodensees. Die Romanshorner veranstalten im August nn internationales Schwimmen durch den Boden- s e e. Das Einüben der einzelnen Wettbewerber hat bereits begonnen. Am Sonntag früh 6 Uhr schwammen vom Fried­richshafener Gondelhafen aus der bei der Friedrichshafener Stadtgärtnerei beschäftigte 25 Jahre alte Max Preuh in 4^ Stunden nach Romanshorn, begleitet von einem Paddelbootfahrer. Damit hat er Len Rekord über die beiden Bodensee-Schwimmerinnen" Sterk und Braunwarth glän­zend geschlagen. Bei guter Witterung will Preuß nächsten Sonntag seine Leistung wiederholen.

Waldfee, 23. Juli. Tödlicher Motorradunfall. Der ledige Otto Zoll aus Schussenried verunglückte auf der Straße nach Mattenhaus mit seinem Motorrad dadurch, daß der hintere Reifen platzte. Das Rad überschlug sich: der Fahrer erlitt einen Schädelbruch, an dessen Folgen er bald darauf starb.

Vom bayer. Allgäu, 23. Juli. Tödlicher Absturz von derHöfats. Am Sonntag früh bestiegen drei Bur­schen aus Kempten über die Gutenalpe die Höfatsspitze. Da­bei stürzte der 18jährige Alois Batzelt aus Kemptew Scheldorf tödlich ab. Die Leiche wurde geborgen und zum Oytalhaus gebracht.

kleine Nachrichten aus aller Mell

Anwekker über Baden. Ueber der Karlsruhe? und Bruchsal er Gegend tobte am Montag nachmittag gegen 4 Uhr ein schweres Gewitter, verbunden mit heftigem HageIschlag und orkanartigem Sturm. An den Feldern und Gärten wurde erheblicher Schaden angerichtet. Beson­ders schwer hauste das Unwetter in der Gegend von Leutschneureuth, wo u. a. eine Geflügelfarm zerstört vurde. Dabei wurde durch Einsturz eines Mauerteils eine Bjährige Modistin aus Karlsruhe, die bei der Bergung der Lrnte half, getötet. In Unteröwisheim stürzte eine Ziegelei samt Schornstein ein. Menschen kamen nicht zu Zchaden.

Schweres Unwetter in der Neumark. ISS Schafe ver­brannt. Bei einem in der Nacht zum Dienstag auf der Strecke SchwiebusMeseritzLandsberg a. W. nieder­gegangenen schweren Gewitter wurde fast überall, vor allem auf den Feldern großer Schaden angerichtet. In dem Dorf Tempel (Neumark) schlug der Blitz in einen Schafstall ein. Sämtliche 189 Schafe kamen in den Flammen um. In dem Dorfe Dechfel bei Landsberg a. d. W. entwickelte sich wäh­rend des Gewitters ein Wirbelsturm, der mehrere Scheunen umriß und von sämtlichen mit Stroh bedeckten Gebäuden das Dach mitnahm.

Der heißeste Tag war bis jetzt der Sonntag, der 21. Juli. Berlin hakte 40 Grad C. im Schatten. In den Freibädern bei Berlin sind 12 Personen, in Duisburg 5 Personen, in Budapest 15 Personen ertrunken.

Ostfriesland und das östliche Oldenburg hatten am Sonn­tag schwere Gewitter mit Hagel. In Großoldendorf, Kreis Leer, wurde durch Blitzschlag ein Bauernanwesen ein­geäschert. Der ganze Viehstand kam in den Flammen um.

In der Nacht auf Sonntag wütete an der englischen Süd­küste ein furchtbarer Sturm, der durch riesige Sturzwellen Ueberschwemmungen verursachte und mehrere Menschen­leben vernichtete.

Die Große Landwirtschaftliche Provinzausstellung in Hamburg (Grola) ergab einen Fehlbetrag von etwa 350 000 Mark. In der Landwirtschaftskammer von Schleswig-Hol­stein ist ein Antrag eingebracht worden, zur Tilgung des Fehlbetrags ein Darlehen von 250 000 Mark aufzunehmen. Für den Rest müssen die Bürgschaftssummen voll in An­spruch genommen werden.

Faulbrut der Dienen. Durch eine Verordnung des württ. Staatsnnnisteiums ist mit Wirkung vom 1. August 1929 die A n z e > g ep f l i ch t für die Faulbrut der Bienen eingeführk worden. Die Bekämpfung geschieht auf Grund des' Vieh­seuchengesetzes, der Vierten Aenderung des Ausführungs­gesetzes zum Viehseuchengesetze und einer Verordnung des Innenministeriums über die Bekämpfung der bösartigen Faulbrut der Bienen.

Marker Rückgang der deutschen Auswanderung. Ver­öffentlichungen, die das Hamburger Fremdenamt vörnimmt, lassen erkennen, daß in den beiden letzten Jahren die deutsche Auswanderung einen starken Rückgang aufweist. Einer Aus­wanderung nach llebersee über Hamburg von 29 539 Per­sonen deutscher Staatsangehörigkeit im Jahr 1926 steht eine Ache von 25 925 im Jahr 1927 und von 23 933 im Jai,k 1928 gegenüber. Die Hauptursachen dieser stark rückläufigen öewegung sieht man in der Mittellosigkeit der auswande- urngslustigen deutschen Kreise, ferner in dem Nachlassen des Interesses für Brasilien und Argentinien. Nach wie vor sind üe Vereinigten Staaten von Nordamerika das Hauptziel er deutschen Auswanderung. Daneben gewinnt Kanada 'vi­er größere Bedeutung für die deutsche Auswanderung.

Notlandung eines Flugzeugs auf hoher See. Von einem Fischerboot wurde ein mit 5 Personen besetztes Flugzeug nach Harberg in Schweden eingeschleppt. Das Boot hatte das Flugzeug auf dem Kattegatt getroffen, wo es wegen Motorschadens niedergegangen war.

Waldbrand. Am Oder-Spree-Kanal entstand durch Un­vorsichtigkeit von Ausflüglern ein Brand, dem 400 Morgen Hochwald und Heide zum Opfer fielen. Die am Wald lie­genden Dörfer Erkner, Spremhagen und Lahwill waren schwer bedroht.

Trockenheit in Böhmen. Infolge der langen, strengen Kälte im Winter und der gegenwärtigen anhaltenden Hitze wird in Böhmen eine starke Trockenheit fühlbar. Allent­halben wird durch die Behörden der Wasserverbrauch stark ^geschränkt. Fabriken sind genötigt, den Betrieb einzu- E iden fruchtbaren Gebieten von Saaz und ??PEu zeigen sich tiefe Erdrisse, so daß die Rübenkulkuren die Hopfengärten werden von Blattläusen ver- > 0 °^'"?e'uck>t. Der Wasserstand der Elbe ist so niedrig, werden muß!^°hmische Schiffahrt wohl bald eingestellt

Flugzeugunglück. Ein Zeikungsflutzzeug stieß beim Flug­platz Berlin-Tempelhof gegen den Bahndamm und wurde schwer beschädigt. Der Flugzeugführer Löb wurde getötet, der Mechaniker Sehring schwer verletzt.

Großfeuer. In der Gemeinde Warkmannshof bei Ham­melburg (Unterfranken), die im vorigen Jahr von eineu schweren Brandunglück heimgesucht wurde, sind in der Nacht zum Dienstag wieder vier Scheunen und zwei Stal­lungen samt Nebengebäuden abgebrannt. Man vermutet Brandstiftung.

Das Geschäftsviertel der kanadischen Stadt Wain- wright ist durch Feuer zerstört worden. Der Sachschaden wird auf 3 Millionen Mark geschätzt.

Das Eisenbahnunglück von Skrakton ist dadurch entstan­den, daß der sonst seichte Bach durch Regengüsse sich in einen reißenden Strom verwandelte und die Eisenbahn­brücke unterwühlte. Die Lokomotive, Packwagen und vier Personenwagen des Expreßzuges der Rocky-Jsland-Bahn stürzten ab. Ein Wagen mit etwa 25 Reisenden lag tief im Wasser, die Insassen sind alle ertrunken. Von den Reisenden der anderen drei Wagen wurden viele verletzt.

Die vorzeitig explodierte Mondrakele. Aus Worcester (Massachussetts) wird gemeldet: Universitätsprosessor God - dard versuchte am Mittwoch aus einem eigens dazu er­bauten zwölf Meter hohen Turm eine Mondrakete ab- zuschiehen, nachdem er 17 Jahre daran gearbeitet hatte, ein« solche herzustellen. Die Rakete ging etwa 1300 Meter in die Höhe und explodierte dann mit einem meilenweit hörbaren Knall, wodurch die Fensterscheiben der Universität in Trüm­mer, gingen. Die Rakete war 3 Meter lang und hatte einen Durchmesser von 70 Zentimeter. Sie enthielt Gase, deren Beschaffenheit geheim o->halten wird. Dadurch, daß die Gase in gewissen zeitlichen Abständen explodieren, soll das Ra­ketengeschoß eine ungeheure Geschwindigkeit erreichen.

Zwei Wohnhäuser und vier Scheunen abgebrannt. In Reilingen (Amt Schwetzingen) brach am Mittwoch nach­mittag in der Scheune des Heinrich Schneider 1 Feuer aus, das mit rasender Schnelligkeit auf das Wohnhaus und die benachbarten Gebäude Übergriff. Sämtliches Mobiliar und die landwirtschaftlichen Maschinen wurden ein Raub der Flammen. Das Vieh konnte nur mit knapper Not ge­rettet werden. Zwei Wohnhäuser und vier Scheunen sind abgebrannt. Der Gesamtschaden wird auf etwa 70 000 Mark geschätzt.

Beim Aufspringen auf die Albtalbahn tödlich verunglückt.

In der Nähe der Station Ettlingen-Stadt der Aibtalbahn wollte der 19jährige Schüler Beetz des Staatstc hnikums Karlsruhe bei der Wirtschaft in der Grünwinklerst aße auf den fahrenden Frühzug aufspringen. Er glitt jedock ab und kam zwischen Trittbrett und Wagen zu liegen. Die Räder gingen dem jungen Mann über die Brust, so daß der Tod sofort eintrat.

Tod zwischen zwei Autos. Als der 28 I. a. v: rh. Otto Dahn aus Höttingen, wohnhaft in Kleinsteinb ch, mit seinem Motorrad nach Pforzheim fahren wollte, begegneten ihm an einer Kurve auf der Wilferdingerstraße aus ver­schiedenen Richtungen zwei Autos. Dahn fuhr zwischen beiden hindurch, wobei er anstieß und zur Seite geschleudert wurde. Er erlitt einen tödlichen Schädelbruch.

Schwerer Einbruch. In Karlsruhe wurde in der Eisen­warenhandlung Hammer und Helbling in der Kaiserstrahe in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag ein schwerer Einbruch verübt. Aus dem Kassenschrank, der erbrochen wurde, und aus anderen kleinen Kassen wurden insgesamt 15 086 Mark gestohlen. Der Einbrecher war un­zweifelhaft genau mit den Verhältnissen bekannt-, er drang durch ein Oberfenster ein. Die Warenbestände ließ der Ein­brecher unberührt. Fingerabdrücke wurden festgestellt und abgenommen.

ep. Die Iunggefekenstener in Italien. Die im Jahre 1926 in Italien eingeführte J'mggesellensteuer trifft alle Junggesellen im Alter von 2565 Jahren, die freiwillig auf Gründung einer eigenen Familie verzichten. Ausgenommen sind Priester und Mönche, Schwerinoaliden oder die mili­tärischen Grade, in denen Heirat gesetzlich nicht zugelassen ist. Nach der Verordnung vom 13. Februra 1927 betrug die Steuer zwischen 35 und 50 Lire (7.80 bis 11.00 Mark) jährlich. Dazu kommt ein Viertel der Einkommenergän­zungssteuer als Zulage. Vom 1. Januar dieses Jahres an ist die Steuer verdoppelt worden. Ihre Einziehung erfolgt durch die Arbeitgeber. Einer besonderen Einrichtung für Mutter- und Kinderschutz hat der italienische Staat im Jahr 1928 56 Millionn Lire (12,43 Millionen Mark), d. h. fast den vollen Betrag der Iunggesellensteuer zugewiesen. Diese Einrichtung unterstützt besonders die kinderreichen Familien, die nach einer neuerlichen Veröffentlichung des Statistischen Amts mit einem Kinderstand von 7 und mehr Kindern in Italien auf 1 400 000 anzusetzen sind.

25 Millionen Unterstützungsfälle in einem Jahr

Das Statistische Reichsamt veröffentlicht soeben die vor­läufigen Ergebnisse der Reichsfürsorgestatistik für das Rech­nungsjahr 1927/28. Danach waren in diesem Zeitraum lau­fend in offener Fürsorge durch Geld, Sachleistungen, Fami- lienpflege, Beratung, Beaufsichtigung usw. über 2,4 Millio­nen Parteien. Fälle einmaliger Unterstützung in offener Fürsorge wurden 20,6 Millionen gezählt. In Einrichtungen der geschlossenen Fürsorge (Krankenanstalten und Heimen) waren vorübergehend über 835 000 und dauernd rund 400 000 Personen untergebracht. Fälle der Berufsausbil­dung und Erziehungsbeihilfen werden an Minderjährige über 407 000 und an Erwachsene über 7400 angegeben. Wochenfürsorge wurde in rd. 95 700 Fällen gewährt. Ins­gesamt ergibt sich 1927/2 für die öffentliche Fürsorge die Zahl von rund 24,8 Millionen Unterstützungen. Die gesam­ten Lasten dafür betrugen 1,267 Milliarden Mark. Da nach der Reichsverordnung über die Fürsorgepflicht vom 13. Febr. 1924 die Bezirks- und Landesfürsorgeverbände die Träger der öffentlichen Fürsorge sind, so haben in der Hauptsache die Stadt- und Landkreise, also die G e m e i n d e n, die Lei­stungen zu erfüllen. Aus der Gesamtsumme ergab sich 1927 bis 1928 für die Bezirksfürsorgeverbände (Gemeinden) eine Fürsorgelast von 1,119 Milliarden RM. und für die Landes­fürsorgeverbände eine Last von 0,148 Milliarden RM. Unter den Gruppen der Hilfsbedürftigen stellen das zahlenmäßig niedrigste Kontingent die Kriegsbeschädigten und Kriegs­hinterbliebenen, und zwar mit 111 474 Parteien. Nach den sonstigen Hilfsbedürftigen (1178 386) folgen als stärkste Gruppe die Sozialrentner mit 719 111 und dann die Klein­rentner mit 402169 Parteien. Die Aufwendungen für die Kleinrentner waren jedoch fast annähernd so groß wie für die Sozialrentner.