stieß er mit einem Au7o zusammen. Der Anprall war so heftig, daß Lotterer ein Fuß völlig abgeschlagen wurde und sonst schwere Verletzungen erlitt. Er wurde ins Bezirks­krankenhaus übergesührt. Sein Zustand ist bedenklich.

Tübingen, 9. Juli. Bon der Universität. Prof. Dr. jur. Dr. theol. h. c. Günther Holstein in Greifswald s hak den an ihn ergangenen Ruf nach Tübingen abgelehnt, hingegen einen nach Kiel als Nachfolger Prof. W. Iellmeks auf den Lehrstuhl für Staats-, Berwaltungs-, Kirchen- und Völkerrecht angenommen.

Ebingen, 9. Juli. Autoverbindung mit Meß- kirch. Die Postomnibuslinie EbingenHartheimHein­stetten mit Anschluß nach Meßkirch wurde am Montag er­öffnet. Ein großer, neuer Postomnibus, geschmückt mit Gir­landen und Blumensträußen, 45 Personen fassend, fuhr als erster die Strecke.

Tuttlingen, 9. Juli. T o k a u f g e f u n d e n. Der seit 3. 3uni vermißte und in Billingen beschäftigt gewesene Ka­minfegergehilfe Kleiber aus Rietheim, OA. Tuttlingen, wurde Sonntag nachmittag im Wald bei Wolkerdingen er­hängt von Spaziergängern aufgefunden. Kleiber, der längere Zeit in der Fremdenlegion gewesen ist, litt seither an Tropen­krankheiten, besonders an Malaria. Er hatte sich auch von früheren Dienststellen tagelang ohne äußeren Anlaß entfernt.

Göppingen, 9. Juli. JndenBachgefahrenund ertrunken. Der Mechaniker Grötz von Adelberg, der in Rechberghausen in Arbeit stand, ist in der Nacht auf Mon­tag gegen Mitternacht, von Lorch herkommend, kurz ,or Birenbach tödlich verunglückt. Etwa 100 Meter vor dem Ort geriet er vom Weg ab und fuhr in den Marbach hinein. Das Rad überschlug sich und kam auf Götz zu liegen. Einige Arbeiter fanden seine Leiche am andern Morgen.

Ulm» 9. Juli. Meineid. Der in Dürnau, OA. Göp­pingen, geborene und in Gingen a. F. ansässige verh. Holz- warensabrikant Johannes Frank hatte sich wegen Mein­eids zu verantworten. Er wird beschuldigt, beim Offen­barungseid eine Schuld von etwa 2150 -K, die der Holz­händler Fritz Staudenmaier von Geislingen zu fordern hatte, wissentlich und vorsätzlich nicht angegeben zu haben. Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu der gesetzlichen Mindeststrafe von 1 Jahr Zuchthaus und 2 Jahren Ehr­verlust. Die Untersuchungshaft wird angerechnet. Die Fähigkeit zur Eidesleistung wird ihm dauernd abgesprochen.

Gögglingen OA. Laupheim, 9. Juli. Bei der Orts­vorsteherwahl haben von 186 Wahlberechtigten 147 abgestimmt. Der bisherige Schultheiß Gerster wurde mit 141 Stimmen wiedergewählt.

Unlingen, OA. Riedlingen, 9. Juli. Ortsvorsteher- wahl. Infolge anderweitiger Anstellung des seitherigen Ortsvorstehers fand am Sonntag die Ortsvorsteherwahl statt. Von 472 Wahlberechtigten haben 422 oder 90 Prozent ab­gestimmt. Gewählt wurde mit 383 Stimmen Verwaltungs­praktikant Hermann Kräutle.

Biberach, 9. Juli. Kein städtisches Flugzeug. Flugzeugführer Hetkrich in Allmendingen hak in einer Zuschrift die Beschaffung eines Flugzeugs durch die Stadk- gemeinde in Anregung gebracht. Das Flugzeug soll als Zubringer zu den bestehenden Luftverkehrslinien, zur Aus­führung von Passagierslügen und für Reklamezwecke ver­wendet werden. Der Gemeinderak brachte zum Ausdruck, daß der Sache nicht nähergekreken werden kann.

Schwerer Verkehrsunfall. Auf der Mittel- biberacher Steige wurde der Straßenwart Keller von hier, der seiner Beschäftigung nachging, von einem die Steige jedenfalls in zu scharfem Tempo herunterfahrenden Rad­fahrer namens A?24"her von Oberdorf überfahren und schwer verletzt. Auch der Radler erlitt durch den Sturz er­hebliche Kopfverletzungen. Beide muhten sofort dem Bezirks­krankenhaus zugeführt werden.

vchsenhausen OA. Biberach, 9. Juli. Gewerbeschau Hier findet in der Zeit vom 13. bis 22. Juli aus Anlaß des 30jährigen Jubiläums des hiesigen Gewerbevereins eine Gewerbeschau statt. Die feierliche Eröffnung erfolgt am Samstag, den 13. Juli, nachmittags 3 Uhr.

Wurzach, 9. Juli. Einbruch. Als sich am Freitag mittag Oekonom Josef Grad auf die Jagd begeben wollte, machte er die Entdeckung, daß sein Jagdgewehr fehlte. Bei näherem Nachsehen stellte es sich heraus, daß auch einige hundert Mark Bargeld, eine Browningpistole, eine Leder­jacke, Ledergamaschen usw. fehlten. Der Gauner, der den Diebstahl verübte, ist wahrscheinlich am Donnerstag mittag, während die Bewohner ziemlich weit entfernt vom Haus arbeiteten, eingedrungen.

Ravensburg, 9. Juli. Totschlag. Das Schwurgericht hat den 37 I. alten verheirateten Landwirt Liberat M a u- ch e r von Haidenhof Gde. Gaisbeuren, OA. Waldsee, der im April d. I. in Kümmerazhofen nach vorausgeganqenem Wirtshausstreit mit nachfolgender Rauferei den 21 I.' alten Lienstknecht Joseph Weng er durch einen Pistolenschuß tödlich verletzt hatte, zu 1 Jahr 9 Monaten Gefängnis und Tragung der Kosten verurteilt.

Friedrichshofen, 9. Juli. Ehrung. Die Stadtverwal­tung hat Direktor Dr. Maybach anläßlich seines 50. Ge- burtstags ein Glückwunschschreiben nebst einem Blumen- gebirrde zugehen lassen. Gestern abend brachte ihm die Stadtkapelle ein Ständchen.

Von der bayrischen Grenze. 9. Juli. DieFolgendes Hagelschlags. Welch schlimme Schäden das grausame Unwetter vom letzten Donnerstag verursacht hat, geht u. a. aus einer Nachricht aus Riedsend hervor. Dort waren sämt­liche Pferdegespanne zwei Tage unterwegs, um die für die 34 Häuser zählende Ortschaft benötigten 50 000 Stück Dach­platten herbeizuschaffen.

Sigmaringen, 9. Juli. SeltenesJagdglück. Am Sonntag abend erlegte im fürstl. Wildpark Josefslust der sürstl. Hofkammer- und Forstrat Thurn durch einen Blatt­schuß in voller Flucht ein Wildschwein, das vor einigen Tagen in den Park eingebrochen war.

tzaigerloch in Hohenzollern, 9. Juli. Enkhüllungder GedenktafelfürP. DesideriusLenz. Am Haus des Kaufmanns Hohenemser, dem Geburtshaus des Ehren­bürgers Pater Desiderius Lenz von Haigerloch, wurde am Sonntag eine Ehrentafel enthüllt.

Heimatkage. Am Samstag und Sonntag fanden in dem reizend gelegenen Hohenzollernskädkchen Haigerloch zur Hebung des Fremdenverkehrs Heimaktage stakt, zu denen zahlreiche Gäste von nah und fern erschienen waren.

Lokale«.

Wildbad, den 10. Juli 1929.

Sitzung -es Sernein-erats am y. Juli 1Y2Y.

Anwesend: Vorsitzender und 15 Mitglieder.

Stadtbauplan. Von der Beratungsstelle für Ortsbaupläne des Innenministeriums wurde im Laufe des Jahres 1928 ein Entwurf zu einem Stadtbauplan für die Stadt Wildbad und für das Sommerberggebiet gefertigt. Der Leiter der Beratungsstelle, Herr Baurat Ziegler von Stuttgart, erläutert in heutiger Sitzung die Entwürfe des Näheren und beantwortet die aus der Mitte des Gemeinderats gestellten Anfragen Uber den Entwurf, der die Grundlage zur Ausarbeitung eines end­gültigen Stadtbauplanes bilden soll. Nach eingehender Beratung wird mit 10 gegen 5 Stimmen beschlossen: 1) die Entwürfe zum Stadtbauplan im großen Ganzen gut zu heißen, vorbehältlich der endgültigen Feststellung der Baulinien der einzelnen Stadtteile; 2) die endgültige Feststellung des Ortsbauplanes für die einzelnen Stadt­teile ohne Verzug durchzuführen, wobei mit dem Orts­bauplan für das Gewand Heslach und die Paulinenstraße begonnen werden soll; 3) die Beratungsstelle für Orts­baupläne um die baldige Fertigung des Entwurfes einer Ortsbausatzung für die hiesige Stadtgemeinde zu ersuchen.

Prüfung der hiesigen Feuerlöscheinrich­tungen. Der Gemeinderat nimmt Kenntnis von dem Protokoll über die am 1. Juni 1929 durch den Bezirks­feuerlöschinspektor und Bezirksbaurat Stribel vorgenom­mene Prüfung der hiesigen Feuerlöscheinrichtungen. Die für die Züge der Freiwilligen Feuerwehr in Sprollenhaus und Nonnenmiß angeordnete Anschaffung von verschie­denen Ausrüstungsgegenständen wird genehmigt und das Kommando der Freiwilligen Feuerwehr mit der Ausführ­ung beauftragt.

Rechnungsprüfung. Die Durchsicht der Rech­nungen der Bergbahn und der Ortsfinanzbehörde pro 1928/29 führt zu keinem Anstand.

Kieme Nachrichten aus aller Veit

Besuch Lloyd Georges im Schwarzwald. Nach dem Daily Chronicle" beabsichtigt Lloyd George, seine dies­jährigen Parlamenksferien mit Frau, Tochter, Sohn und Schwiegertochter im Schwarzwald zu verbringen. Dies wäre der erste Besuch, den Lloyd George seit Beendigung des Kriegs Deutschland abskatten würde.

^ Das Oranien-Schloß Diez. Das von der Reichsregierung dem holländischen.Staat geschenkte Stammschloß des Fürsten­hauses Oranien-Nassau in Diez an der Lahn ist von Hol­land angenommen worden. Die holländische Regierung wird es dem holländischen Roten Kreuz als Kinderhort für Kinder der Niederländer in Deutschland zur Verfügung stellen.

Tödlicher INokorradunfall. Der 24 I. a. Glaser Vitt- mann, der in Gaggenau beschäftigt ist, war mit dem Motorrad auf der Rückfahrt vom Solituderennen begriffen. Auf der Straße zwischen Bruchhausen und Neumalsch platzte der Hinterreifen des Motorrads, wodurch der Beifahrer, der 24 I. a. Schreiner Georg Bertsch vom Soziussitz aeschleu- dert und tödlich verletzt wurde. Bittmann selbst kam mit leichteren Hautabschürfungen davon.

' Schadenfeuer. Auf der pommerschen Insel Usedom sind 16 Scheunen mit der Heuernte und vielen Maschinen ab­gebrannt.

In der russischen Industriesiedlung Kutila bei Swerd­lovsk (Jnkaterinenburg) sollen etwa 1000 Häuser durch eine Feuersbrunst zerstört worden sein.

Hitze in Amerika. In Neuyork und in benachbarten Städten sind in den letzten Tagen zahlreiche tödliche Hih- schläge vorgekommen. Washington hatte am Montag 39 Grad Celsius. 7 r.

Panik bei einem Sportfest in Amerika. Bei einem von Negern veranstalteten Ballspiel im Mackpark in Detroit wurde durch einen Brand, der anscheinend durch Entzün­dung von Gasolin unter den Holzgalerien hervorgerufen worden war, eine Panik verursacht. Einige tausend Zu­schauer flüchteten in wildem Gedränge von den Galerien, wobei mehrere hundert Personen verletzt wurden. Ueöer 100 haben schwere Arm-, Bein- und Schädelbrüche erlitten. Frauen und Kinder wurden niedergetreten.

Drahtlose Zeikungsbilder nach Südamerika. Die Zeitung Prensa" in Buenos Aires veröffentlichte am 6 . Juli die ersten Zeitungsphotographien, die auf drahtlosem Weg von Europa nach Südamerika gesandt worden sind- Es handelt sich um Bilder von dem Gummiknüppclkampf der Schutz­polizei gegen die Berliner Studentenschaft bei deren Kund­gebung gegen die Kriegsschuldlüge am 28. Juni.

Opiumschmuggel. Im Gepäck der Frau eines chinesischen Konsulatsbeamten fanden die amerikanischen Zollbeamten in San Franziska Opium im Wert von einer Million Dollar. Das Gepäck wurde beschlagnahmt.

Anwelker in Vorderindien. Wolkenbrüche verursachten an der Westküste von Vorderindien große Ueberschwem- mungen. Viele Häuser wurden fortgerissen, ganze Dörfer mußten geräumt werden.

Hohe Entschädigung. Der Fabrikant R. Haas in Magdeburg, der wegen des Verdachts der Beihilfe zur Er­mordung seines Buchhalters Helling seinerzeit einige Mo­nate in Untersuchungshaft war, hak vom Reich eine Ent­schädigung von 70 000 Mark erhalten.

Untergang e'--es englische» Unterseeboots. Das englische Unterseeboot H l7 ist bei einem Zusammenstoß mit dem Unterseeboot L 12 untergegangen. Von H. 47 sind nur der Kommandant und ein Matrose gerettet. 22 Mann sind ertrunken, auch von L. 12 wird ein Mann vermißt. Der Zusammenstoß geschah bei Uebungen im St. Georgskanal zwischen England und Irland.

*

Verlegung des königsstuhls am Rhein. Zwischen Koblenz und Boppard, schräg gegenüber von Braubach mit seiner hochragenden Marksburg, liegt der Ort Rhens, mit 2000 Einwohnern zwar nur klein, aber aus der deutschen Ge­schichte wohlbekannt und auch heute viel genannt, von den Rheinreisenden gern besucht. Diese Bedeutung hat er er- lgnat durch den Köniasstubl. auf dem im Mittelalter die

Kurfürsten den deutschen König wählten. Der Name Rhens hängt wahrscheinlich mit Rhein zusammen. Besiedelt war die Gegend schon in der Steinzeit. Eine Reihe von Funden deutet darauf hin, daß auch Römer und Franken hier ge­wohnt haben. In Urkunden erscheint der Ort als Rense zum erstenmal 874. Mit dem Beginn des 14. Jahrhunderts tritt der Ort in die deutsche Geschichte ein. Dieses Ereignis findet seine Erklärung darin, daß bei ihm die Länder der vier rheinischen Kurfürsten zusammenstießen, von Mainz. Trier, Köln, Kurpfalz. Zum erstenmal kamen sie im Jahr 1308 dorthin, um den Grafen Heinrich zu Luxemburg zum König zu wählen. Als bedeutungsvoll seien aus andern Jahren erwähnt der erste Kurverein 1338, die Wahl Kaiser Karl lV. 1346, die des Kaisers Wenzel 1376, die des Königs Ruprecht von der Pfalz 1400. Die Wahlstätte war ein rheinabwärts nicht weit vom Ort gelegener Platz, auf dem im letzten Jahr­zehnt des 14. Jahrhunderts der Königsstuhl errichtet wurde. Die Versammlungen der Fürsten und die Wahlen, mit denen große Feierlichkeiten und Menschenansammlungen verbunden waren, machten Rhens in der Welt bekannt. Durch die daneben entstandene Industrieanlage des Rhenser Mineralbrunnens wurde der Königsstuhl erdrückt. Der alt« Bau war im Dreißigjährigen Krieg verfallen und wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts beseitigt, 1843 dann neu er­richtet. Nun hat man ihn auf eine Anhöhe verlegt, wo er weithin bemerkbar ist und von wo man einen schönen Rundblick über das Rheintal hat. Aus Anlaß der Verlegung veranstaltet die Stadt Rhens dieser Tage Festlichkeiten mit historischem Festzug, der die Begebenheiten der früheren Jahrhunderte darstellen wird. Außerdem wird ein Festspiel aus der Zeit Kaiser Ludwigs des Bayern aufgeführt.

Reiseverkehr mit Oesterreich, der Schweiz und Liechtenstein

Zur Erleichterung des Ausflugsverkehrs mit den ge­nannten Ländern ist der Kreis der zur Erteilung von Ausflugsvermerken ermächtigten Behörden des würktembergischen Grenzgebiets erheblich erweitert worden. Zuständig sind jetzt im Bezirk Ravensburg: Das Oberamt und die Gemeindebehörden Baienfurt, Eschach, Taldorf, Weingarten und Wolpertswende: im Bezirk Tettnang: das Oberamt, die Polizeidirektion Friedrichs­hafen und die Gemeindebehörden Berg, Eriskirch, Etten­kirch, Flunau, Hemigkofen, Laimnau, Langenargen, Lang­nau, Oberdorf, Oberkeuringen, Schnetzenhausen und Schom- burg: im Bezirk Wangen: das Oberamk und die Ge­meindebehörden Isny, Großholzleute, Kißlegg und Neu­ravensburg: ferner im Bezirk Leutkirch: das Ober­amt, jedoch nur im Verkehr mit Oesterreich und Liechten­stein.

Es ist zu beachten, daß mit den vorbezeichneten, nur kurzfristigen Ausflugsvermerken nach den bestehenden Ver­einbarungen mit den Nachbarstaaten nur das Aus­flug s g e b i e t des anderen Landes betreten werdendLrf^. und daß Ueberschreitungen dieses Grenzgektetes^ckNsan- ne h m l i ch k e i t e n für den Reisenden nach sich ziehen können: Ausflugsgebiete sind auf österreichischer Seice: Vor­arlberg und Tirol, in der Schweiz: die Kantone St. Gallen, Appenzell A. Rh., Appenzell I. Rh. und Thurgau, ferner ganz Liechtenstein. Reisende, die sich den genannten Be­schränkungen nicht unterwerfen wollen, werden gut daran tun, sich einen ordentlichen Reisepaß zu beschaffen, der mit seiner allgemeinen Verwendungsmöglichkeit, seiner 5jährigen Geltungsdauer und der geringen Gebühr von 3 AM. das empfehlenswerteste Reisepapier ist. ö n Ver­kehr mit den genannten Ländern berechtigt der keisepatz ohne Sichtvermerk zum Grenzübertritt und zu R. sen im anderen Lande ohne Einschränkung.

tzandel und Verkehr

Die Mehrbelastung der deutschen Wirtschaft seit 1925

In der Versammlung des Vereins zur Wahrung der gemein­samen wirtschaftlichen Interessen in Rheinland und Westfalen in Düsseldorf, der 1200 hervorragende Vertreter der Wirtschaft, eine große Zahl Fachwissenschaftler, hohe Beamte des Reichs und der Länder anwohnten, sprach der Vorsitzende, Kommerzienrat Paul Reusch, Generaldirektor der Gutehoffnungshütte in Oberhausen, über den Poungplan, den er als undurchführbar bezeichnest. Eine seiner Auswirkungen werde sein, daß ein erschreckender Ausver­kauf der deutschen Wirtschaft einsetzen werde. Nach sorgfältiger, vorsichtiger Statistik ist der deutschen Wirtschaft seit 1. Januar 1925 eine steigende Mehrbelastung auferlegt wor­den, die im Jahr 1929 angewachsen ist auf 3400 Millionen Mark cm Steuern, 10 026 Millionen an Lohnerhöhungen, 3050 Millionen an Gehältern, 1261 Mill. an Sozialausgaben, 230 Mill. an Fracht­erhöhungen, 258 Mill. an Dawes-Jndustriebelastung. Insgesamt 18 225 Millionen Mark, wobei die Mehrbelastung durch Schuld­aufnahmen und hohe Zinsen noch gar nicht berücksichtigt sind. Durch die ständigen Lohnerhöhungen usw. sei die Meßzahl für die Lebenshaltung in Deutschland von 135 am 1. Januar 1925 auf 153 am 1. Januar 1929 gestiegen, während im gleichen Zeitraum sich die Meßzahl in den hauptsächlichen Wettbewerbslän­dern Deutschlands wie folgt entwickelt hat: Meßzahl in Frankreich 1. Januar 1929 108 (1. Januar 1925 104), Polen 125 (153), Oester- reich 109 (105), Tschechoslowakei 106 (106), Luxemburg 122 (136), Belgien 81 (91). Besonders gefährdet sei neben der Landwirtschaft die Schwer- und Rohstoffindustrie. Wenn die bisherige Politik fortgesetzt werde, werde an der Ruhr in zehn Jahren mancher Schornstein nicht mehr rauchen.

Im Schlußwort erklärte Generaldirektor Dr. Vogler, er habe als Mitglied der Sachverständigenkonferenz in Paris nach bestem Wissen und Gewissen nicht über die von Deutschland zurrst an­gebotene Jahresleistung von 1640 Millionen Goldmark hinaus­gehen können. Niemand könne die Verantwortung übernehmen, das Vaterland auf 60 Jahre hinaus mit solch ungeheuren Zahlungen zu belasten. Wenn man den Poungplan abgelehnt hätte und auf den Dawesplan (27 Jahre) zurückgegangen wäre, so hätte es zwar wohl eine Krise gegeben, aber sie hätte überwunden wert en kön­nen. Mit dem Poungplan aber habe Deutschland außer den Re­parationen des Damesplans auch noch die Kriegsschulden ücr Ver­bündeten übernommen, die Lage Deutschlands sei also vst schlim­mer geworden. Der Uoungplan werde eine ungeheure Verschul­dung Deutschlands zur Folge haben. Er hoffe aber wenigstens, daß seine Befürworter nicht wieder in den Fehler verfallen, über die wahren Verhältnisse Schleier zu decken.

Dkr Versammlung lehnst in einer Entschließung jede Ver­antwortung für die Erfüllung des Poungplans ab.

Geldpreise für 3'garekkenraucher! Es ist kein übler Gedanke, den Rauchern der österreichischen Regie-Zigaretten in den Sommer- Urlaub eine Knack-Mandel nachzuschicken. Die gestellten Fragen sind nicht schwer zu lösen, und die ausgesetzten Preise, namentlich der erste mit 1000. bar, verlohnen schon die Mühe einigen Besinnens. Wer mehr über dieses lustige Denkspiel wissen will, braucht nur seinen Händler zu fragen. Die Namen der glücklichen Preisträger werden am. September veröffentlicht werden, ^