Berliner Dollarkurs, 9. Juli. 4,1948 G„ 4,2026 B.
Dt. Abl.-Anl. 80.50.
Dt.-2lbl.-Anl. ohne Ausl. 10.
Berliner Geldmarkt, 9. Juli. Tagesgeld 6,5—9 o. H„ Monatsgeld 9,28—10.25 v H., Warenwechsel 7.75 o. H.
Privatdiskont: 7.375 v. H. kurz und lang.
Anoeränderte Notenausgaberechte der privaknotenbanken. Für das 3. Kalenderoierteljahr 1929 betragen die Notenausgaberechte sür die Bayerische Notenbank 70 Will. RM., die Sächsische Bank zu Dresden 70 Mill. RM-, die Württembergische Notenbank 27 Mill. RM. und die Badische Bank 27 Mill. RM.
Die erste 2-Mlliarden-Dollar-Bank. Im Monatsausweis der National City Bank in Neuyork werden die Aktiven mit 2064 Millionen Dollar ausgewiesen. Diese Zunahme der Aktiven ist eine Folge der Verschmelzung mit der Farmers Loan Trust Co., wodurch die erste 2-Milliarden-Dollar-Bank Amerikas entstanden ist.
Der 600-Mllionen-kredit sür die deutsche Waggonindustrie abgeschlossen. Das Kreditabkommen der Deutschen Wagenbauvereinigung mit der Deutschen Reichsbahngesellschaft ist nunmehr gültig geworden, nachdem die Verhandlungen mit der Bankengruppe zum Abschluß gekommen sind.
Bei den deutschen Sparkassen beliefen sich Ende Mai d. I. die Einlagen auf 7998,9 Millionen Mark. Davon entfallen auf Preußen 5091,1, Bayern 616,5, Sachsen 534, Baden 406,6, Württem- berg 372,2 Millionen Mark.
Auslandsbestellungen. Das indische Eisenbahnamt hat der Hannoverschen Maschinenbau-A.-G. (Hanomag) 52 Lokomotivkessel im Wert von 2,2 Mill. Mark in Auftrag gegeben. Bei demselben Werk hat die siamesische Regierung 8 Pacific-Lokomotiven bestellt.
Erhöhte Zinn-Erzeugungseinschränkung. In der am 8. Juli in Ost ende abgehaltenen Sitzung des Zinnkartells, an der die europäischen, mexikanischen und kanadischen Erzeuger, sowie einige Amerikaner als Vertreter mexikanischer Hütten teilnahmen, wurde eine Heraufsetzung der Einschränkungsquote von 5 auf 10 Prozent beschlossen. In der nächsten Zusammenkunft soll die Erzeugungs- einschrünkung für das Jahr 1930 festgesetzt werden.
Württ. Kunstdruck-AG. in Stuttgart. Einschließlich 42 006 RM. Gewinnvortrag erzielte diese Gesellschaft bei 60 000 RM. Aktienkapital einen Gesamtgewinn von 77 909 RM., über dessen Verwendung keine Angaben gemacht sind.
Verkehrsstreik. Die städtischen Straßenbahner und die Autobusfahrer in Bielefeld streiken. Sie verlangen eine Lohnerhöhung von 5 H die Stunde statt der bereits zugestandenen 3 P,.
Konkurs: Hugo Fuchs, Inh. einer Schuh- und Kolonial- Warengroßhandlung, Marbach a. N.
Vergleichsverfahren: Erwin Ruckle, Inh. der Fa. M. Ruckle u. Söhne, Eiergroßhandlung, Stuttgart, Kasernenstr. 48^.
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Ueberstunden im Buchbindereigewerbe. Nach dem Reichstarifoertrag für das deutsche Buchbindereigewerbe sind die infolge eines wirtschaftlichen oder allgemeinen Bedürfnisses an einem Tag ausfallenden Arbeitsstunden durch Vorarbeit oder Nachholung auszugleichen, wobei sie nicht als Ueberstunden zu gelten haben. Unter diese Vorschrift fallen auch diejenigen Arbeitsstunden, die infolge einer Jnventuraufnahme ausgefallen sind.
Kündigung vom Lehrvertrag. Nach einer Entscheidung der Reichsarbeitsamts vom 27. Juni 1929 sind Lehrverträge als Ar- beitsverträge zu betrachten, so daß tarifvertragliche Bestimmungen auf sie anzuwenden sind. Gleichwohl haben'die Kündigung s b e st i m mu ng e n des Tarifvertrags für sie keine Geltung, weil dies dem Sinne des Lehrvertrags widersprechen würde.
Diebstahl aus der Baubude. Der Bauunternehmer ist sür den Schaden verantwortlich, der den bei ihm beschäftigten Arbeitern dadurch entsteht, daß ihnen die in der „Baubude" aufbewahrten Arbeitskleider infolge mangelhafter Sicherheit der Bude gestohlen werden. (RAG. 673/28 vom 26. Juni 1929.)
Eine wichtige Entscheidung des Reichsarbeitsgerichks. Bei einer Firma in L. hatte ein junger Mann das Maurerhandwerk erlernt und die Lehrzeit zu Ostern 1928 beendet. Bei Abschluß der Lehrzeit hat er die Gesellenprüfung, die über acht Stunden dauerte, mit Erfolg abgelegt. Der junge Geselle verlangte nun, daß die Firma ihm für diese acht Stunden den Arbeitslohn ausbezahle. Die Firma und der Jnnungsausschuß verweigerten die Zahlung. Auf die Klage des Gesellen sprachen Arbeitsgericht und Landesarbeitsgericht dem Gesellen jedoch die Entschädigung zu. Die Firma legte nun Revision beim Reichsarbeitsgericht ein, und dieses wies die Klage des Gesellen ab. Es sei ein arbeitsrechtlich allgemein anerkannter Grundsatz, daß nur die wirklich geleistete Arbeit zu bezahlen ist. Eine Ausnahme besteht z. B. für Lehrlinge nur insofern, als die in die Arbeitszeit fallenden Schulstunden wie Arbeitsstunden zu bezahlen sind. Die Prüfung war auch nicht von der beklagten Firma vorgeschrieben, sondern stand im freien Belieben des Lehrlings und ihr Erfolg kommt nur ihm zugute.
Versäumnis vermittelter Arbeitsgelegenheit. Der Arbeitslose Ernst Bürgelt aus Unna hatte auf Dienstag nach Pfingsten Arbeit vermittelt bekommen. An Pfingsten machte er mit einem Mandolinenklub einen größeren Ausflug, der bis Dienstag ausgedehnt wurde. Als er sich am Mittwoch zur Arbeit stellte, war die Stelle bereits anderweitig besetzt. Die Erwerbslosenunter- stützung wurde ihm darauf vom Arbeitsam gestrichen. Sein Einwand, daß er als Teilnehmer an der Gesellschaftsreise an die Sammelfahrkarte gebunden gewesen sei und daß er deshalb die Rückreise nicht allein habe antreten können, wurde nicht anerkannt. Bürgelt brachte die Sache vor den Spruchausschuß; dieser bestätigte aber die Maßnahme des Arbeitsamts.
Der Kcaflwagenveckehr der Reichsbahn hat in den ersten fünf Monaten des Jahrs 1929 um 6 auf 95 Verkehrslinien mit zusammen 2560 Kilometer zugenommen, die größtenteils der Personenbeförderung dienen. Der Güterbeförderung dient u. a. die neue, 12 Kilometer lange Linie Seebrugg-St. Blasien in Baden. Bvn Reichsbahn und Reichspost gemeinschaftlich find seit Mitte März als Eildienst eingerichtet worden die Kraftfahrlinien Kiel-Hamburg mit 100 und Ersurt-Koburg mit 108 Kilometer.
Die Reifen der Lastkraftwagen. Bekanntlich sollten alle Zugmaschinen ohne Güterladeraum, deren betriebsfertiges Cigen- .gewicht drei Tonnen nicht übersteigt, bis 1. Juni 1929 mit Lustreifen, schwerere Zugmaschinen mit „Elastic"-Reifen (statt Vollgummireifen) ausgestattet werden. Nach einer Mitteilung des Reichsverkehrsministeriums ist aber die Schonfrist für eine Umwandlung der Reifen an den Zugmaschinen bis zum 1. Juli 1930 verlängert worden.
Der tranvkontinentale Lust- und Bahnexpreßdienst von Neu- gork nach Los Angles (Kalifornien) wurde am 7. Juli eröffnet. Durch die Verbindung von Exprehzug und Flugzeug wpd es den Reisenden ermöglicht, die ganze Strecke in 50 Stunden zurückzulegen.
Der hapagdampfer „Lleveland", der am 25. Juni von Eux- --ven abgefahren ist, ist am 6. Juli, 12.30 Uhr morgens, in Neu- ork eingetroffen. ^
Stand der Weinberge in Württemberg
Wie „Der Weinbau" mitteilt, hat sich der Stand der Weinbergs weiterhin in recht erfreulicher Weise gebessert. An den frostbeschädigten Reben haben sich üppig emporschießende Bodentrieve eingestellt: sie zeigen die krankhafte Erscheinung der Verbänderung und brechen infolge ihrer Schwere an ihrer Entstehungsstelle außerordentlich leicht aus. Die Laubbehandlung des Rebstocks erfordert in diesem Jahr ganz besondere Sorgfalt: vor dem Heften muß vorsichtig und pünktlich ausgebrochen und womöglich gezwickt werden: oft hat man nötig, die Pfähle umzustecke», um den Bodentrieben eine Stütze zu geben. Das Felgen des regen- hart gewordenen Bodens macht mehr Arbeit als sonst und daif nicht zu lange hinausgeschoben Herden. — Spuren der Peron o- fpora sah man schon Mitte Juni: inzwischen hat sich die Krankheit weiter ausgebreitet, namentlich in den zu spät gespritzten Weinbergen: das zweite Spritzen sollte jetzt überall beendet sein. Der Heuwurm tritt zahm auf: dagegen sind die Schild- läuse oft recht häufig. Schwere Hagel- und Wasserschäden haben die Gemeinden Uhlbach, Rotenberg, Fellbach, Endersbach und Strümpfelbach zu beklagen; auf weiten Teilen dieser Markungen ist der Herk tertraggleich null. Das Weingeschäft ist andauernd, a zerordentlich flau: die in letzter Zeit abgehaltenen Versteigerungen standen unter dem Zeichen eines weiteren Preisrückganges. Weine, die im Herbst 130—150 Mark der Hektoliter kosteten, müssen heute zu 100—120 Mark losgeschlagen werden. Ob dementsprechend auch die Ausschankpreise zurllckgehen werden?
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Bremen, 9. Juli. Baumw. Middl. Unio. Stand, loco 21.02.
Die vierte Serie der Londoner kolonialwollversteigerung beginnt am 9. Juli und soll am 25. Juli enden. Für die Versteigerung stehen zusammen rund 127 000 Ballen zur Verfügung. Gegenüber der dritten Serie erwartet man einmal einen ruhigen Bersteigerungsverlauf und dann auch Preisrückgänge von mindestens Prozent.
Märkte
Stuttgarter Schlachlviehmarkt vom 9. Juli. Dem heutigen Markt im Stuttgarter Vieh- und Schlachthof waren zugetrieben: 29 Ochsen, 66 Bullen, 400 Jungbullen, 444 Jungrinder, 213 Kühe, 1480 Kälber, 1915 Schweine und 11 Schafe. Davon blieben unverkauft: 100 Jungbullen, 67 Jungrinder, 13 Kühe, 80 Kälber und 100 Schweine. Verlauf des Marktes: Großvieh und Kälber langsam, Ueberstand, Schweine mäßig belebt, Ueberstand.
Ochsen:
ausgemästet
vollsleischig
fleischig
Bullen:
ausgemästet
vollfleischig
fleischig
Iungrinder:
ausgemästet vollfleischig fleischig gering genährt
Kühe:
ausgemästet
vollfleischig
9. 7.
4 7.
Kühe:
9. 7
57-61
fleischig
22-30
46-53
—
gering genährt
18-21
Kälber:
feinste Mast- und
51—53
52-54
beste Sa ugkälber
79-82
47-50
48-51
mittl. Mast- und
—
—
gute Saugkälber
68—76
geringe Kälber
52—65
58-62
60—63
Schweine:
52-56
53-57
über 300 Pfd
85—87
45-50
45-50
240-800 Pfd-
86—87
200-240 Pfd.
86—88
460-200 Pfd.
84-86
120-160 Pfd.
81-83
unter 120 Pfd.
81-83
41-47
32-40
—
Sauen
66-74
4. 7.
82-85
72-78
63-70
85-87
85- 87
86 - 88 84-85 81-83 81-83
66-74
Schweinepreise. Besigheim: Milchschweine 45—65, Läufer 80 bis 110. — Güglingen: Milchschweine 42.50—60, Läufer 65—85. — Ravensburg: Ferkel 45—55, Läufer 60—90. — Saulgau: Ferkel 52—57, Läufer bis 125 ^ d. St.
Iruchlpreise. Nagold: Weizen 12.75—13.20, Gerste 10.50—12, Hafer 11.60—12. — Ravensburg: Besen 17—18, Weizen 24—25, Roggen 22.20—22.50, Gerste 22.50—23, Hafer 21.20—22. — Reutlingen: Weizen 13—14.50, Dinkel 10.20, Gerste 13, Hafer 11.50 bis 12.50. — Saulgau: Weizen 12, Dinkel 8.80, Hafer 11, Gerste 11. — Ulm: Kernen 12.80, Weizen 11.50—12, Roggen 10.60 bis 10.70, Gerste 10.80, Hafer 10—11.50. — Urach: Weizen 12.75, Dinkel 9.90—10, Gerste 12, Hafer 10.40—11.60 „// d. Ztr.
Der deutsche Geflügelzüchkeriag fand in Schwetzingen (Baden) statt. Der Bund zählt 132 000 Mitglieder und ist die größte Geflügelzuchtorganisationsstation der Welt. Der gegenwärtige Gesamtwert unserer Geslügelzuchterzeugnisse in Deutschland beträgt 690 Millionen. In der Hauptversammlung hielt der Vorsitzende des Bundes, Emil Schachtzabel- Halle, einen Vortrag über den Stand der Geflügelzucht. Deutschland führt jährlich für rund 375 Millionen Mark Geslügelzuchterzeugnisse ein; dieser gewaltigen Summe steht nur eine Ausfuhr von 7 Mill. Mark gegenüber. Die derzeitige wirtschaftliche Lage verlange gebieterisch eine Drosselung der Einfuhr. Weiter sprach Oberlandwirtschaftsrat Direktor Schmidt über Züchtungsfragen.
Befriedigender Stand der Reben im Reich. Die Nachrichten über den Stand der Weinberge im Deutschen Reich sind noch etwas zurückhaltend, lauten aber entsprechend dem zumeist günstigen Witterungsverlauf im Juni durchweg befriedigend. Die Reben stehen fast überall in Blüte: soweit sie schon verblüht sind, zeigen sie guten Traubenansatz. Die Stöcke, die nicht durch Frost geschädigt sind, haben allemem ein kräftiges und gesundes Aussehen. Für die wichtigsten Gebiete des deutschen Weinbaus außerhalb Preußens lautet die Begutachtung des Rebständes unter Zugrunde- legung der Zahlennoten 2 gleich gut, 3 gleich mittel, 4 gleich gering wie folgt: badische Weinbaugebiete 2,5 (im Vormonat 2,7), Rheinhessen 3 (3,5), Rheinpfalz 2,5 (3,4), Unterfranken 2,7 (3,2), Neckarkreis 3,2 (3,1).
° Besihwechsel. Fabrikant Schott In Heilbronn hat sein Wohnhaus, Bergstraße 29, samt dem dazu gehörigen Garten, Eck« Berg- und Stauffenbergstrahe, verkauft. Im Erdgeschoß soll ein« katholisch« Kinderschuls eingerichtet werden, ,
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Von Westen nähert sich ein Hochdruck, dessen Wirkung indes nicht von längerer Dauer sein wird, da die Depressionstätigkeit im Norden fortbesteht. Für Donnerstag und Freitag ist wohl zeitweilig aufheiterndes, aber noch nicht beständiges Wetter zu erwarten.
Deutsches Derby — von jeher Sammelpunkt des besten heimischen Pferdematerials und Treffpunkt der Gesellschaft wurde in diesem Jahre am 30. Juni auf der Hamburg-Horner Bahn gelaufen. Aus diesem Anlaß gab „Sport im Bild" ein besonders hübsches Heft, die Derby- Nummer, heraus, die außer vielen reiterlichen und gesellschaftlichen Beiträgen reizvolle Erzählungen und schöne Photos aus aller Welt bringt und auch der Mode einen gebührend großen Raum widmet. (Verlag Scherl, Berlin SW. 68).
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Komödie in 3 /rktcn von IV. 3. lllaugkam.
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