die Pouzet griff ein. Bis wcirrernacyr wuroen nacy oer obengenannten Quelle 22 Verwundete gezählt, dar­unter 3 Polizisten.

Bevorstehende Ernennung eines neuen britischen Botschafters für Washington?

Neuyork, 13. Juni. Wie der Washingtoner Korrespon­dent derNew Uork Times" seinem Blatte berichtet, glaubt man in diplomatischen Kreisen der Bundeshauptstadt zu wissen, daß Professor Gilbert Murray von der Universi­tät Oxford der nächste britische Botschafter in den Vereinig­ten Staaten sein werde. Dem Bericht derTimes" zufolge trägt sich die britische Regierung mit dem Gedanken, den jetzigen Botschafter, Sir Esme Howard, seines Postens zu entheben, und zwar möglicherweise noch vor dem geplanten Amerikabesuch Mac Donalds.

Friede in Mexiko

Neuyork, 13. Juni. Wie Associated Preß aus Mexiko meldet, empfing Präsident P o r t e s Eil den Erzbischof von Morelia Ruizylssores und den ihn begleitenden Bischof Diaz in Schloß Chaputepco. Zu dieser Besprechung, die nach Aeußerung des Präsidenten gegenüber Pressevertretern die Einleitung von Verhandlungen zur Beilegung des seit langer Zeit herrschenden Streites zwischen Staat und Kirche in Mexiko bedeuten dürfte, wurde sonst niemand zugelasfen.

Kommerzienrak Röchling-Basel gestorben

Basel. 13. 3uni. Hier starb im Aller von 90 Jahren Kommerzienrat Otto Röchling.

Paraphierung des preußischen Konkordats

Berlin, 13. Juni. Morgen wird das preußische Konkordat mit dem Vatikan von dem Ministerpräsidenten Dr. Braun und dem Nuntius Pacelli paraphiert werden. Sobald das preußische Abgeordnetenhaus seine Zustimmung erteilt hat, wird die endgültige Unterzeichnung des Vertra­ges folgen.

Schlagrvetterkatastrophe

Kallowih, 13. 3unl. Gestern abend ereignete sich im An- tonien-Flöz der Lythandra-Grube bei Schwarzwald eins Schlagwetterkatastrophe. In einem stehengebliebenen Pfei- lerabbau haben sich anscheinend matte Wetter und tödliche Gase angesammelt, die wohl durch plötzliches Zubruchgehen gestern abend 18 Uhr in den frischen Wetterstrom gerieten. Bon den 50 Leuten, die in der Nähe beschäftigt waren, blie­ben einige auf dem Fluchtwege betäubt liegen. Nach zwei­stündiger Rettungsarbeit konnten alle Betäubten in Sicher­heit gebracht werden.

Schweres Unglück auf der Zeche Alkenburg bei Borken.

Wie das Kasseler Tageblatt e»fährt, hat sich auf der Grube Altenburg bei Borken gegen 24 Uhr ein schwerer Unglücksfall ereignet. Ein Förderwagen, der vom-Seil ge­löst war, sauste plötzlich in die Tiefe und stürzte auf mehrere am Fußpunkt des Bremsweges arbeitende Leute. Zwei Arbeiter wurden so schwer verletzt, daß sie noch im Laufe der Nacht verstorben. Einige weitere Arbeiter ka­men mit leichteren Verletzungen davon.

Istor-prozeß Richter Zweiter Verhandlungskag

Bonn. 13. Juni. Der heutige zweite Verhandlungstag im Meineids- und Mordprozeß Richter begann wieder unter großem Andrang des Publikums, das aber nicht auf seine Kosten kam, da die Oeffentlichkeit sofort wieder ausgeschlossen wurde. Als erster Zeuge wurde Professor Schmidt- Düs­seldorf vernommen, der Frau Mertens operiert hat. Dem Zeugen hatte die Verstorbene auch von einem operativen Eingriff Dr. Richters im Jahre 1924 erzählt und dabei ge­sagt, daß die Schwangerschaft auf Dr. Richter zurückzuführen sei. Der Zeuge Lommerzheim, der Schwager der Frau Mertens, bekundet, daß Dr. Richter einige Male morgens gegen 9 Uhr Haustür- und Wohnungsschlüssel zur Parterre­wohnung der Frau Mertens bei ihm abgegeben habe. D'.s nächste Zeugin, Frau Lommerzheim, die Schwester der To­ten, verweigert zunächst die Aussage über die Tätigkett Dr. Richters in Simmrath an ihr. Sie wohnte mit ihrer Schwe­ster zusammen in einem Zimmer und habe gesehen, wie Dr. Richter mit ihrer Schwester intimen Verkehr habe. Als sie ihrer Schwester am andern Morgen Vorhaltungen gemacht habe, habe diese ihr geantwortet: ,MIr haben gedacht, du hättest geschlafen."

Airllemberg

Endlich!

Aufklärung über das Versailler Diktat

Ein Erlaß des würi. Kultministeriums über den Ver­trag von Versailles besagt: Am 28. Juni ds. Js. fährt sich zum zehnten MalderTag. an dem Deutsch­land zur Unterzeichnung des Vertrags von Versailles ge­zwungen wurde. Die furchtbaren Bestimmungen des Ver­trags wurden mit der Behauptung gerechtfertigt, Deutsch­land habe den Weltkrieg in der frevelhaften Absicht herbei­geführt, andere Völker unter seine Botmäßigkeit zu bringen und mit Waffengewalt seine Weltherrschaft zu begründen. Die Geschichtsforschung der letzten zehn Jahre hat erwiesen, daß diese Behauptung völlig unwahr ist. Je mehr die Auf­klärung über diese Kriegsschuldlüge verbreitet wird, desto mehr wird dem Vertrag von Versailles seine falsche Grund­lage enzogen. Der Kultminister hat bestimmt, daß am 28. Juni d. I. im Rahmen des ordentlichen Unter­richts in sämtlichen Schulen auf-die Bedeutung des Versailler Vertrags, auf seine Entstehung, seinen Inhalt, seine Folgen hingewiesen und in einer dem Verständnis der verschiedenen Altersstufen angepaßten Weise Stellung gegen die Kriegsschuldlüge genommen wird.

Für 8 Millionen Mark Aufwertungsprozeh

Stuttgart, 13. 3uni. Die Henkel von Donnersmarcksche Verwaltung in Neudeck (Oberschlesien), die seinerzeit das Gelände des alten Stuttgarter Bahnhofs von der Wttrtt. Staatsbahnverwatkung gekauft hat, hat gegen die Gesell­schaften, die von ihr Teile des Geländes erworben haben, Aufwerfungsprozesse im vorläufigen Betrag von 8 Millio­nen Reichsmark heim hiesigen Landgericht anhängig ge­macht. Durch diese Prozesse dürften die Terraingeschäfte der Stadt Stuttgart einen üblen Nachgeschmack bekommen, da die Prozesse zweifellos nicht ohne elne zftwisse Aussicht auf Erfolg anhängig gemacht worden sind. Die Verwaltung hat übrigens erst vor kurzem vor dem Reichsgericht einen Aufwertungsprozeß gewonnen. Ilebrigens soll die Verwal­tung seinerzeit z. T. auch in entwerteter Papiermark bezahlt haben.

Prälat Wurm Kirchenpräsident

3m gestrigen Zusammentritt des Landeskirchenkages und Oberkirchenrates wurde beim entscheidenden Mahlgang Prä­lat Wurm in Heilbronn mit 50 von 71 Stimmen zum Kirchenpräsidenten der Evangelischen Landeskirche Würt­tembergs gewählt. In diesem Mahlgang wurden noch 15 un­beschriebene Zettel abgegeben. Die übrigen Stimmen waren zersplittert. Prälat Wurm hat die Wahl ange­nommen. Die feierliche Verpflichtung des ne «gewählten Kirchenpräsidenten wird heule 11 Ahr vormittags im Sitzungssaals des Landeskirchenkags stattfinden.

Sozialpolitik im Landtag

Aussprache über den Wirtschaftselat

Die zum Etat der Justizverwaltung gestellten Anträge wurden in der gestrigen Sitzung des Landtags angenommen. Zum Etat der Wirtschaftsverwaltung beantragt der Ausschuß, zwei Eingaben der Regierung zur Erwägung zu übergeben. Die eine betrifft die Fortführung der H e u- bergbahn nach Nusplingen, die andere wünscht Befreiung der Gemeinde Waldenbuch vom Baubeitrag zur Nebenbahn LeinfeldenWaldenbuch. Eine weitere Ein­gabe von Korntal bezieht sich auf die Verkehrsverhält­nisse in der Umgebung von Stuttgart.

Der Abg. Weimer (S.) eröffnete die Aussprache und bezeichnete es als eine grobe Täuschung, wenn die Unter­nehmer über die Unrentabilität der Betriebe klagen. Ursache zur Klage hätten allein die Arbeitnehmer. Der Abg. Stoß (BB.) wünschte gleiche Behandlung von Industrie und Landwirtschaft. Letztere lasse man in Deutschland zugrunde gehen. Der Abg. Eengler (Z.) erklärte sich für den Bau weiterer Nebenbahnlinien und für die Erhaltung des Ge­bäudes der deutschen Sozialversicherung. Der Abg. Dr. Bruckmann (Dem.) trat für eine Reform der Ar­beitslosenversicherung ein und wandte sich gegen die soz. Behauptung von unheimlichen Verdiensten in der Industrie. Die Dividenden seien außerordentlich gering. Die Schaffung von Reserven sei absolut notwendig. Seit vielen Jahren habe es in der Industrie nicht so schwarz ausgesehen wie jetzt. Bon einem Exportfimmel sei bei der württ. Indu­strie keine Rede. Der Abg. Vollmer (Komm.) verlangte 5 Millionen Mark für Sonderunterstübunaen an die Er­

Originalroman von Gert Nothberg.

28. Fortsetzung. Nachdruck verboten.

Das erste, was der Detektiv unternahm, war, erst ein­mal festzustellen, wann Maria Sorta Amerika - betreten ,-atte. Dann ließ alles andere sich leicht erkunden.

Mit einem Händedruck verabschiedeten sich die beiden Mnner voneinander.

Eschingen atmete erleichtert auf. Er wußte diese An­gelegenheit nun in den besten Händen. Gelang es ihm elbst nicht, Maria Sorta zur Abreise zu bewegen, dann oürd« das unterdessen von dem Detektiv gesammelte Be­ieismaterial genügen, um Morland endgültig die Augen gu öffnen und ihn vor großem Unglück zu bewahren.

. . . Ethel und Saldern hatten versprachest, gleich ihre glückliche Ankunft durch eine Depesche zu melden.

Am nächsten Tage war Eschingen wieder im Landhause Mailands eingetroffen. Er legte die Reisekleidung ab, nahm ein Bad und nachdem er sich wieder fertig gemacht, ließ er sich im Arbeitszimmer Morlands melden.

Dieser war gerade dabei, verschiedene geschäftliche Dinge zu erledigen. Als Eschingen eintrat, kam er mit ausge­streckter Hand auf ihn zu.

Ich freue mich riesig, daß wenigstens Sie noch bei mir bleiben. Aber bitte, nehmen Sie doch Platz und erzählen Sie mir. Waren viele Passagiere da? Wie fühlte sich Ethel?"

Eschingen erzählte ausführlich.

Morland sagte, nachdem Eschingen leim Mitteilungen

beendet, langsam:Ich'will offen 'sein, manchmal bin ich außer mir, daß ich meiner Tochter die Erlaubnis zum Rei­sen gab. Und gerade ausgerechnet nach Fraskati muß es sie ziehen, wo meine arme Alice gelitten und sich auf im­mer still zurückgezogen hat. Gefällt mir ganz und gar nicht."

Karl Heinz aber sagte:Dort ist sie ^borgen vor aller Nachstellungen. Sie mußte fort. Gerade letzt mußte sie fort glauben Sie mir, es ist am besten so."

Morland sah ihn lange an.Glauböll Sie vielleicht daß da ein wohlvorbereiteter Mordanschlag in Frage kom­men könnte?"

Eschingen nickte und sah ihm ernst in die Augen.

Ja, Mister Morland. Ein lange überlegter Mordan­schlag, der noch einmal wiederholt werden soll."

Morland sprang auf.Donnerwetter nochmal, warum sagen Sie mir das erst heute? Wenn nun der oder die Mörder hinter Ethel her sind?"

Nein beruhigen Sie sich," sagte Karl Heinz langsam, erstens wird Ethel treu behütet und zweit- ts sind die Mordbuben noch hier."

Nun bin ich aber ganz außer mir," sagte Morland und setzte sich ganz erregt.Erzählen Sie mir jetzt alles."

Nein, Mister Morland. Vorläufig kann ich nicht spre- chen. Eine Woche ungefähr müssen Sie sich noch gedulden, dann werden Sie alles wissen. Aber ich will Sie jetzt nicht länger stören, denn wie ich sehe, stecken Sie in der Arbeit."

Morland sagte leise lächelnd:Arbeit? Hm, wenn Sie meinen Austritt aus der Direktion so nennen wollen?"

Sie wollen nicht mehr nach Chicago gehen?"

Warum soll ich nicht wieder dahin gehen? Natürlich behalte ich mein Haus dort. Nur von den Geschäften ziehe ich mich zurück. Ich habe lange genug gearbeitet, jetzt will ich auch endlich ein paar Jahre ganz für mich haben.' Eschingen biß die Zähne -usamryen.

»e l'ch »egen die Schbchtunqsaus-

i niedrig halten. Der Abg. Bur-

B a u s^ /GND> Reichskartellgesetz ein. Der Abg.

? " verlangte eine hauptamtliche Besetzung

^ Wlrtschaftsministeriums. Dies würde auch zur Entspan- '""'6 ^./'Epolttifchen Lage führen. Die Deutsche Volks- entschließen. Ferner wünscht er eine ^ °^^"^^'eherung und die Ab schaffang ber Postzustellung am Sonntag. Der Abg. Winker <S.> beantragte Nachlaß des Beitrags der Stadt Waldenbuch zu

der Auffassung entgegen, als ob das Wirtschaftsministerium, ^ verwaltet wird, ein Ministerium

2. Klasse sei. Das Ministerium habe das Interesse des gan- zen Landes im Auge und verkenne nicht die Bedeutung einer kaufkräftigen Landwirtschaft und Arbeiterschaft für den - nlandsmarkt. Der Minister leate ein offenes Bekennt­nis für die Sozialpolitik ein, die politisch, wirtschaftlich und menschlich eine bedeutsame Tat sei.

Man müsse aber auch die Selbstverankwortlichkeik stärken und M ßbräuchen enkgegenireten.

Lue Tätigkeit der Schlichtungsausschüsse sei verdienstvoll, die Notlage der Landwirtschaft werde anerkannt. Abg. Dr. Schumacher (S.) beantragte, den Posten des Mini­sterialdirektors beim Wirtschaftsministerium zu streichen. Abg. Hagel (VRP.) geißelte scharf das Anrecht an den Opfern der Inflation.

Skukkgart. 13. Juni.

Planmäßige Gasversorgung. Der Verband Württ. Gas­abnehmergemeinden, in dem die mit Fremdgas versorgten und in absehbarer Zeit zu versorgenden Gemeinden des Landes zusammengeschlossen sind, hielt am Montag unter dem Vorsitz von Stadtschultheiß Rommel- Balingen in Stuttgart seine 3. ordentliche Mitgliederversammlung ab. Als den wichtig­sten Erfolg der Verbandsarbeit des letzten Jahres bezeichnete der Vorsitzende den in annähernd halbjähriger Zusammen­arbeit zwischen dem Verband und dem Landesverband Württ. Gaswerke zustande gebrachten Normalgasvertrag. 3m Laufe des Jahres soll über die Frage der Erweiterung der planmäßigen Gasfernversorgung in Württemberg mit dem Landesverband Württ. Gaswerke verhandelt werden. Die Neuwahl des Verbandsausschusfes ergab keine wesentlichen Aenderungen ln der seitherigen Zusammensetzung.

Das neue Stuttgarler Skadlbad ln Heslach. Das neu« Stadkbad in Heslach steht vor der Einweihung. Bei feiner Gestaltung waren die städtebauliche Einfügung, die eindeutige Bestimmung und die Zweckmäßigkeit der Konstruktion und der technischen Einrichtungen die Haupkfaktoren. Es liegt am südlichen Auslauf der Hasenbergerhebung. Der innere Sinn der Bauaufgabe war, eine allen hygienischen, neuzeit­lichen und sportlichen Forderungen vollauf gerecht werdende Badestätte zu schaffen. Die Anlage umfaßt Schwimmbad für Männer und Frauen, russisch-römisches Bad und Wannen­bad. Für das Schwimmbad ist ein neuer Typ verwirklicht worden. Es hak viel Licht, Lust und Sonne. Die Schwimm­becken für Männer und Frauen in Normalmaßen von je 12/25 Meter sind so gelegt, daß fie zu einem großen Sport­becken von 50 Meter Länge vereinigt werden können. Die Badeanlage wurde von Juli 192? bis 3uni 1929 ausgeführk. Entwurf und Bauleitung erfolgte durch das Skädk. Hochbau- amk Stuttgart. Die gesamten Baukosten einschließlich der maschinellen und hygienischen Einrichtungen, jedoch ohne Grund und Boden, betragen rund 2 Millionen Reichsmark.

Schutturnfeste. Durch Verordnung des Kültmln-ireriums sind die Schulen ermächtigt, jedes 3ahr ein Schulturnfest ab­zuhalten, das durch musikalische und sonstige Aufführungen ausgestaltet werden kann. Auf Antrag kann die Obsrschul- behörde für diesen Zweck einen besonderen schulfreien Tag gewähren. Die Teilnahme an dem Schulturnfest ist für Leh­rer und Schüler verbindlich. Der Schulvorstand ist berech­tigt, in begründeten Fällen von der Teilnahme zu befreien. In Verbindung mit dem Schulturnfest können Reichsjugend. wettkämpfe veranstaltet werden. Die Richtlinien dafür und die von dem Herrn Reichspräsidenten gestifteten Ehren­urkunden für einen Teil der Sieger sind von der Landes- turnanftalt zu beziehen.

Prüfung weiblicher Lehrlinge. Die nächste Prüfung weiblicher Lehrlinge im landw. Haushalt findet im Dezem­ber ds. Js. statt. Zur Prüfung kann jeder unbescholtene Lehrling eines landw. Haushalts nach Beendigung einer mindestens 2jährigen praktischen Lehrzeit zugelassen wer­den, sofern er das 18. Lebensjahr zuruckgelegk hat '

düngen müssen bis zum 15. 3uli bei der Landw rtschaf s- kammer in Stuttgart, Marienstraße 33, emgereicht werden.

8 !

Das war also schon der Anfang des Verhängnisses. Wahrscheinlich waren die zwei schon ziemlich weit mitein­ander und Maria Sorta wünschte flüssiges Geld.

Morland faßte plötzlich Eschingens Hand.Lieber Freund, seien Sie mal ganz offen; würden Sie mich für verrückt halten, wenn ich Ihnen sagte, daß ich mich in Kürze ver- heiraten will?"

, Eschingen zwang sich zu einem kleinen Lächeln.Nein," sagte er,warum? Jeder ist berechtigt, sich ein Glück zu suchen. Warum Sie nicht. Das Alter spielt doch dabei keine Rolle. Ich meine nur, die Hauptsache ist doch, daß man gegenseitig aufeinander bauen kann. Es mag Ihnen ja lächerlich Vorkommen, daß ich, gerade ich, so zu Ihnen spreche. Ich, der sich selbst eines großen Unrechts bewußt ist. Aber mein Fall, ja sehen Sie, Mister Morland, dieser Fall steht ja auch wohl so ziemlich einzeln da. Ich würde, ein zweitesmal vor die Wahl gestellt, so etwas nie wieder tun."

Morland sah ihn mitleidig an.Armer Kerl, Sie sind noch so jung und haben sich durch diesen unüberlegten Schritt Ihr ganzes Leben verpfuscht. Aber na, Sie haben ja die Hoffnung, daß dieser unhaltbare Zustand einmal ein schnelles Ende nimmt."

Eschingens Gesicht zuckte. Es erging ihm sonderbar. Oft, o wie oft empfand er seine Ehe wie eine schwere Last, eine Kette. Doch wenn jemand darauf hindeutete, daß Jutta bald einmal sterben könnte, dann war es ihm, als risse man in seiner Brust an irgend einer kleinen Wunde, die da irgendwo saß. Dann war es ihm, als müsse es im- mer so bleiben, als gehöre Jutta unzertrennlich zu ihm.

Morland fühlte, daß Eschingen bei diesem Thema me­lancholisch wurde. So sprach er kurzerhand von etwas an­derem.

Fortsetzung folgt.