den sich nrch' Arzäb'n der Führer der Aufftändischen lne- ge amt S S t a a t » n g e z e n oie mexikanische Re­tz i e r > n g erhoben. Reuter rnelbet a ; Neuyork. die Nach- 'ten, nach denen der mexikanische Präsident Eil und dis M.tglieder seiner Regierung gefangen genommen wor­den wären, entbehren jeder Grundlage. In der mexikanischen Hauptstadt herrschte Ruhe. Wie aus El Pccko gemeldet wird, kam es gestern nachmittag zwischen 5006 Mann mexikanischer Bundestruppen unter dem Befehl des Generals Urbalege und einer starken Streitmacht Aufstän­discher zu einem erbitterten Kampfe.

Entführung eines Amerikaners und eines Engländers durch mexikanische Rebellen. Der amerikanische Vizekonsul in Durango hat Hem Staatsdepartement gemeldet, daß hundert mexikanische Rebellen den amerikanischen Leiter einer Bergwerksgesellschaft im mexikanischen Staate Du- rango und einen britischen Angestellten dieser Gesellschaft entführt haben und als Lösegeld 24 000 Pesos. 200 Mäntel, 50 Bettdecken und 3 Kisten Nägel fordern. ,

Ein Raketen - Depot in die Luft geflogen

Sofia. 5. März. Zn dem Raum des Arsenals, in dem die Raketen aufbewahrt werden, brach ein Feuer aus, das sich rasch auf das ganze Gebäude ausdehnte, nachdem die zur Raketenherstellung dienenden leicht entzündlichen Stoffs explodiert waren. Znfolge der Schnelligkeit, mit der das Feuer um sich griff, erlitten 28 Arbeiter schwere Brand­wunden, denen sie bald erlagen. Der Feuerwehr Alang es mit Unterstützung von Truppenabteilungen, den Brand m verhältnismäßig kurzer Zelt zu löschen. Der Krlegsnttmster und der Kommandant der Garnison wohnten dem Rettungswerke bei.

Sie Lau-wirtschaftliche wache iu Stuttgart

Die am Sonntag vormittag im Hotel Viktoria abgehaltene Hauptversammlung des Verbands länd­licher Reit- und Fahr» «reine wurde von Baron o. Freyderg eröffnet. Als Gäste waren erschienen Ge­neral v. Soden, Direktor Dr. Ströbel von der Land­wirtschaftskammer und Präsident Dietlen vom Landw. Hauptverband. Der Jahresbericht stellte fest, daß durch die Notwendigkeit der Uebernahme der Lohnfuhren innerhalb der Landwirtschaft der Schwerpunkt der Allsbildung der ländlichen Jugend in Pferdekenntnis, Pflege und Reiten in die städt. Reitervereine verlegt werden mußte. In Welzheim fand ein 14tägiger Fahrkurs statt. Beim Württ. Landgestüt in Güterstein wurden vierwöchent­liche Lehrgänge eingerichtet. Der Verband beschloß, von sich aus zukünftig keinen Versicherungsvertrag mehr einzu­gehen; er empfiehlt den Vereinen die genaue Prüfung der Bedingungen der einzelnen Gesellschaften. Oberstleutnant Lausfer betonte, daß die Regenversicherung ernsthaft überlegt werden müsse.

An Veranstaltungen werden 1929 voraussichtlich statt­finden: 21. Juni in Tübingen, 14. Juli in Balingen, Ende August oder Anfang September in Freudenstadt, September in Biberach; fraglich sind noch 22. Juni in Nürtingen, fer­ner Heidenheim und Göppingen.

In der öffentlichen Versammlung des Landesverbands der Milcherzeuger- und Lieferantenvereinigungen Würt­tembergs sprach überDie Lage der württ. Milchwirtschaft, insbesondere des Frischmilchgebiets" Dr. Frhr. v. Stauf- f e n b e r g - Rißtissen. Die Veröffentlichung des Reichs- ernährungsmimsteriums über Maßnahmen auf diesem Ge­biet könne man nur als Beruhigungspillen bezeichnen. Di« Hauptschwierigkeiten liegen, wie bei den anderen landw. Erzeugergruppen, in der Preisfrage. Bei der Preisbildung der Milch sprechen Faktoren mit, die die Wirkung des Ge­setzes von Angebot und Nachfrage teilweise ausschalten. Nicht das Angebot von Frischmilch entscheidet, sondern die Erzeugung überhaupt. Sinkende Butter-, Käse- und Fleischpreise gefährden jeweils den Frifchmilchpreisstand dadurch, daß aus den Werkmilchbezirken die nicht verar­beitete Milch in die Frischmilchbezirke dringt. Die Tatsache, daß Stuttgart aus den entlegensten Teilen des Landes Milch beziehe, zeigt di« Verworrenheit der Verhältnisse. Abhilfe müsse zunächst in den Werkmilchgebieten durch Förderung der Verwertung geschaffen weiten. Ein weiteres Erforder­nis ist die Behebung des Frischmilchverbrauchs. Deutschland und Württemberg gehören mit zu denjenigen Ländern, di« am wenigsten Frischmilch konsumieren. In seinem Schluß-

Entlarvt!

N»««v »»» Ott» Elfter.

Copyright Hy «reiner L Lo., Berlin NW S.

(Nachdruck verboten.)

«.Fortsetzung.

Fritz ging langsam, i» Nachdenken versunken, die Dorf- straße entlang. Er mußte unwillkürlich an die Warnung denken, die ihm heute nachmittag Herr Hambach hatte zuteil werden lassen, und er mußte dem Gutsherrn recht geben.

Wie hatte er sich nur soweit vergessen können, in dieser Gesellschaft seine Zerstreuung zu suchen? Wenn das Erika erfuhr, hatte sie da nicht recht, wenn sie ihn verachtete?

Bei dem Gedanken an Erika seufzte er tief auf. Er liebte sie aus tiefstem Herzen das wußte er jetzt, aber war das die rechte Liebe gewesen, die er bei Karten­spiel und Wein zu vergessen suchte? Hätte er diese Liebe, auch wenn sie noch so hoffnungslos war, nicht wie ein Heiligtum Hochhalten sollen, das seinem ganzen Leben eine weihevolle Würde verleihen mußte?

Wie konnte er in halbtrunkener Gesellschaft sitzen und an Erika denken?

DaS war eine Versündigung, eine Entweihung seine- Heiligtums!

Niemals sollte es wieder geschehen I Wenn er auch nie daran denken konnte, daß seine Liebe Gewährung fände, ko wollte er sie doch still in seinem Herzen tragen und Durch sein Leben beweisen, daß er dieser Liebe würdig war....

- Mit diesen Gedanken schritt er langsam dle von dem vollen Mondschein erleuchtete Straße entlang, als ihm plötzlich zwei dunkle Gestalten aufsielen, die in einiger Entfernung vor ihm gingen.

* An dem Rock und den im Nacken sitzenden Hut er­kannte er Herrn Sommer. Wer aber mochte der andere sein, der in einen langen Mantel gehüllt, nicht zu er- kennen war? Doch die lange, schmalschultrige Gestalt, der Hkenkernd? Ga«a und die Betpttnng der Arm^ das

wort erklärte Frhr. v. Stauffenderg, daß die Möglichkeiten einer Verständigung der Milcherzeuger-Dereinigungen mit den Milchhöfen gefunden werden müßten. Ein Ausgleich mit Bayern müsse versucht werden. Dr. G öf e r - Stuttgart sprach sich sür gegenseitige klare Darlegung der Verhältnisse aus, die eine Verständigung wesentlich erleichtern wirde. Der Milchhof habe sich für die Einführung des Milchaus­schanks in Schulen und Fabriken eingesetzt. Er habe den besten Willen, mit der Landwirtschaft zu arbeiten.

Der württ. weinbauverein hielt am Sonntag unter dem Vorsitz von Landesökonomierat M ä h r l e n - Weinsberg eine Landesversammlung ab. , ^

Nach kurzen einleitenden Worten erstattete Reichstags- abgeordneter Haag sein Referat. Die Agrardebatte vom 4 Dez. 1928 hätte vor allem auch den Weinbau auf das Gebiet der Selbsthilfe verwiesen. Wenn auch nicht zu ver- kennen sei, daß noch manche Fortschritte >n betriebswirt­schaftlicher Hinsicht zu erreichen seien, so könne trotzdem die Selbsthilfe allein niemals zum Ziel führen. . Die Lage des Weinbaues werde weitgehend auch durch wirtschaftspaltti» jche Maßnahmen bestimmt. Die Ursache der Krise im Wein­bau sei die drohende Konkurrenz des Auslands, die durch Zweckentsprechende Zoll- und Handelspolitik ferngeholten werden müßte. Wenn auch die Handelsverträge nitt den Weinbau treibenden Ländern abgeschlossen seien, so sei trotzdem die Gefahr einer gefährlichen Konkurrenz ouf die Dauer noch nicht behoben, da bereits in den nächsten Jahren diese Verträge abgelaufen seien. Sehr zu begrüßen sei der Ausbau der Versuchsanstalt für Weinbau in Weinsberg, deren Aufgabe es sein werde, all» Möglichkeiten des württ. Weinbaus zu erforschen.

Der neue Weingesehenkwurf liegt jetzt vor, doch läßt sich über eine Reihe wesentlicher Bestimmungen keine Klarheit gewinnen, da bei einigen Fragen der Reichsregierung da» Recht eingeräumt wird, Sondervorschriften zu erlassen. Der V e rfchnitt von Erzeugnissen verschiedener Herkunft und Jahre bleibt wie bisher, jedoch mit gewissen Einschränkungen erlaubt. Verboten ist der Verschnitt von Weih- und Rotwein. Rotwein darf nur mit Rotwein, Dessert­wein (Südwein) nur mit Dessertwein verschnitten werde», doch ist es gestattet, einem Dessertwein einen ausländischen Wein anderer Art zuzusetzen, sofern dabei die Eigenart des Dessertweins gewahrt bleibt. Ueber den Verschnitt in- und ausländischer Weine im allgemeinen behält sich die Reichs- regierung weiteres vor. Die Reichsregierung kann den Verschnitt von deutschem Weißwein und deutschem Schiller­wein mit ausländischem Weißwein und ausländischem Schil- lerwein verbieten oder beschränken. Der aus Hybriden- tr.auben gewonnene Weißwein darf nicht mit anderen Weinen verschnitten werden. Nicht klar ist, ob der Verschnitt von Schillerwein mit ausländischem Rotwein erlaubt sein soll.

Der Zusatz an Zuckerwasser ist aus 25 Prozent erhöht. Die Reichsregierung kann mit Zustimmung des Reichsrats die Entkeimung von Traubenmost und -Wein durch Fil­tration. sowie die Verwendung und das Inverkehrbringen der dadurch hergestellten Erzeugnisse verbieten oder nur -unter Beschränkungen zulassen. Ausdrücklich wird verboten, Wein unter einer irreführenden Bezeichnung, Angabe oder Aufmachung anzubieten. Insbesondere darf gezuckerter Wein nicht eine Bezeichnung tragen, die auf Reinheit des Weins oder aus besondere Sorgfalt bei der Gewinnung der Trauben deutet; die Benennung darf nicht angeben oder an­deuten, daß der Wein Wachstum eines bestimmten Wein­bergbesitzers sei. Die näheren Vorschriften trifft die Reichs­regierung mit Zustimmung des Reichsrats.

Die Anwendung der Gattungslagenamen ist eingeschränkt. Während bisher gestattet war, die Namen einzelner Ge­markungen oder Weinbergsanlagen zur Bezeichnung gleich­artiger Erzeugnisse benachbarter Gemarkungen oder Lagen zu benützen, lautet die neue Fassung:Es ist gestattet, die Namen einzelner Gemarkungen zu benutzen, um gleichartige oder gleichwertige Erzeugnisse benachbarter oder naheliegen-

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kam Fritz Born so bekannt vor. Und mit einem Male kam Ihm der Gedanke, daß der Begleiter Sommers nur Stanis­laus Prokowsky sein könnte.

Der Fremde hatte mit dem schönen Stanislaus ja ein Geschäft vor. Aber weshalb kam dann Stanislaus mitten in der Nacht und wartete nicht bis zum anderen Tage?

Sollte daS Geschäft etwa geheim bleiben? Hatte es bas Licht des Tages zu scheuen?

Fritz dachte daran, daß der Fremde den jungen Land­wirten Geld gegen Wechsel geborgt, sollte Prokowsky ein ähnliches Geschäft mit ihm abzumachen haben?

Aber da wäre doch das Gasthaus zumWeißen Roß" ein viel passenderer Platz gewesen als die Landstraße?

Doch wa§ ging es schließlich Fritz an, welche Geschäfte Stanislaus mit diesem Herrn Sommer abzumachen hatte. Er wollte nicht neugierig scheinen und verlangsamte seinen Gang. Dennoch mußten die beiden seine Schritte schon gehört haben, sie wandten sich um und Fritz erkannte setzt deutlich Stanislaus Prokowsky, der sich hastig wieder abkehrte und den Fremden am Arm ergriff, um ihn tn einen durch Hecken und Obstbäume beschatteten Weg zu ziehe».

Fritz bekümmerte sich nicht weiter nm die beiden und schritt ruhig dem Hofe zu.

8. Kapitel.

Es war eine herrliche Sommernacht und Fritz Born schlug den Weg über die Wiesen ein. die an den Park stießen, um dann durch diesen am Herrenhause vorüber nach dem Hof zu gelangen. Er brauchte ja nicht zu fürchten, daß er noch jemanden von der Familie des Gutsherrn in dem Park treffen würde, war es doch säst Mitternacht.

Der Mond stand als volle Silberscheibe an dem wolken­losen Himmel und iibergoß die ruhende Welt mit einer Flut magischen Lichtes, das um so zauberhafter wirkte, als sich kein Laut hören ließ und die Büsche und Bäume wie in tiefem Traum versunken regungslos dastanden. Nur weiße, silberschimmernde Nebelschwaden zogen lautlos über die niedrigen Wiesen, dort wo sich der Bach zwischen Erlkst-

der Gemarkungen bezeichnen; der Name einer Wein­bergslage. die mehr als einer Gemarkung gehört, dark in Verbindung mit dem Namen einer jeden Vieser Gemarkun­gen (hier fehlt der Zusatz:oder Lagen") verwendet werden.

Mit Wirkung vom 1. Oktober 1933 dürfen Hybriden­weine nicht mehr in den Verkehr kommen.

Das Dort Sekt darf nur für Traubenschaumweine ver­wendet werden. Dem Schaumwein ähnliche Getränke müs­sen eine Bezeichnung tragen, die erkennen läßt, welche Ge­tränke zu ihrer Herstellung verwendet worden sind. Die Reichsregierung trifft mit Zustimmung des Reichsrats die näheren Vorschriften.

Die Buchführung wird auch auf die gewerbs­mäßigen Betriebe der Obstweinbranche ausgedehnt.

Die Kontrolle wird auf die Schaumweinfabriken und Weinbrennereien erweitert, ebenso auf die Betriebe, dis wein­haltige Getränke Herstellen.

Dle Hauptversammlung des Guksbeamkenvereins fand unter dem Vorsitz von Generalsekretär Diplomlandwirt Huber statt. Direktor Dr. Ströbel wies auf die große Bedeutung des Gutsbeamtenstands im Rahmen der gesam­ten Landwirtschaft hin und auf das gute Einvernehmen, das zwischen der Landwirtschaftskammer und dem Gutsbeamten­verein von jeher bestehe. Güterdirektor Besemfelder- Böblingen gab einen Rückblick aus das Erntejahr 1928 in Württemberg.

Mrkem-erg

Stuttgart, 5.

Der LandesparteUag der Deutschen Volksparkei. Der ge- schäftsführende Ausschuß der Deutschen Volkspartei in Würt­temberg hat beschlossen, den Landesparteitag am 6. und 7. April ln Stuttgart abzuhalten und am 5. April den Reichsausschuß für Handel und Industrie in Stuttgart tagen zu lassen Zum Vorsitzenden des Arbeiter- und Angestelltsn- ausschusses wurde Verbandssekretär Berge r-Ulm bestimm^ der gleichzeitig auch dem Parteivorstand zugewählt wurde, um auch den Arbeitnehmerschichten einen stärkeren Einfluß in der Parteiorganisation einzuräumen.

Prüfungen im Wasserbausach. Bei der in der Zeit vom 8. bis 16. Februar d. I. abgehaltenen Prüfung im Wasser­baufach sind 10 Baumeister für befähigt erklärt worden. Sie haben die BezeichnungWasserbautechniker" erhalten.

Der Stellenmarkt für Laufmannsgehilfen im Februar.

Der ungewöhnlich strenge und anhaltende Winter ist auf das Wirtschaftsleben nicht ohne Einfluß geblieben. Eine ganze Reihe Werke beantragten teilweise bzw. völlige Stillegung ihrer Betriebe. Kündigungen und Entlassungen von kauf­männischen Angestellten sind aber in mäßigem Umfang er­folgt. Der Quartalskündigungstermin, der in den Monat Februar fällt, brachte alletdings recht zahlreiche Kündigun­gen infolge Rückgang der Beschäftigung, Liquidation und Konkurs zahlreicher Firmen. Offene Stellen waren gegen­über Januar weniger angeboten. Verlangt wutden wieder hauptsächlich junge Kräfte mit guten Kenntnissen. Der Lehr, stellenmarkt weist einen Rückgang in der Nachfrage nach Lehrlingen und nach Lehrstellen auf.

Der Mörder Dr. Unaers außer Verfolgung gesellt. Der 56jähr,ige Mechaniker Wilhelm Krieger aus Nürn­bergs der am 4. Januar den Vorsitzenden Her Anthroposo­phischen Gesellschaft, Dr. Karl lin g e r, im Luktpoldhaus ln Nürnberg verschossen hat, war bis jetzt in der psychiotri-, schen Abteilung des hiesigen Gericktsgefängniff-s unter- gebracht. Die nunmehr zum Abschluß gelangte Darunter- üchung hat dazu geführt, d Krieg«roußer Ver­öl gung gesetzt und in das städtische Krankenhaus übergeführk worden ist.

Todesstrahlen. Der 39 Z. a. Schroffer Gottlob Wei- g e l von Heilbronn spielte sich als Entdecker der Todes­strahlen auf. Auf viele tausend Meter wollte er mit diesen Strahlen zerstörend wirken können und u. a. Flugzeuge aus der Luft holen. Bei feinen Bemühungen, ims nötige Geld zu beschaffen, brachte er 25 000 Mark zusammen. Auf dem Truppenübungsplatz in Münstngen sollte ein Ver­such vorgeführt werden, «her Weigel hatte mit 7500 Mark, oie er zuletzt noch von einem Stuttgarter Kommerzienrat erhalten hatte, das Weite gesucht und sich nach Südafrika begeben. Später kehrte er zurück und wurde verhaftet Er erhielt 1 Zahr 6 Monate Gefängnis.

gebüsch und alten knorrigen Weiden hindurchschlängelte. Wie geisterhafte Wesen in langen, schleppenden Gewändern zogen die Nebel dahin, bald höher hinaufsteigend, bald sich auf eine der alten Weiden gleichsam niederlassend, bald dicht über dem Erdboden dahtnschwebend ohne Laut totenstill.

Fritz ward es fast unheimlich zu Sinn; sein Auge ward fast geblendet von der silbernen Lichtflut, und in der lautlosen Stille dieser Nacht hörte er das Pochen des eigenen Herzens. Er erinnerte sich, wie fröhlich und harm­los Erika hier mit ihm geplaudert, während er die Leute beaufsichtigte, die das duftende Heu auf die Wagen türmten. Das war erst einige Wochen her und wie hatte sich alles um ihn und in ihm geändert. >

Tiefe Wehmut ergriff ihn.

Ueber die Bäume des Parkes ragte der Turm des Herrenhauses empor, dessen güldene Wetterfahne im Mond- ncht aufblitzte.

Dort ruhte Erika jetzt oder nein, dort saß sie viel- leicht wieder am Fenster und lauschte hinaus in die mond- erhellte Nacht, ob sie nicht die weichen Klagelaute der Geige hörte. Fritz hatte es wohl bemerkt, weshalb Stanis­laus fast die halbe Nacht spielte. Zuerst hatte er darüber gelacht, wie über eine verrückte Marotte, dann aber war es ihm doch ausgefallen, daß die Geige stets um eine be­stimmte Stunde erklang, seine eifersüchtige Liebe machte ihn mißtrauisch, er legte sich aufs Beobachten, und er ent­deckte, was allen anderen ein Geheimnis war» diese nächt­liche Zwiesprache durch die Töne -er Geige zwischen Erika und Stanislaus.

Das hatte ihn noch trauriger gestimmt und den Ent­schluß tn ihm befestigt. Gut Hambach zu verlassen.

Und jetzt war es soweit, und morgen schon sollte es in die weite Welt gehen. Das entscheidende Wort war ge­sprochen und er konnte nicht mehr zurück.

Es war ja auch am besten so und doch schlich sich eine tiefe, hoffnungslose Traurigkett in fein Herz. ES war ihm, als wenn er von seiner glücklichen Fugend Ab­schied nebmen sallte.

lFottlickim« ialat.l

Senkt an Sie hungernde« W-riil