bracht werden mutzte, wo er nun seinen Verletzungen erlegen ist.
Horb. 1. März. Zeitungs-Jubiläum. Das ..Schwarzwälder Bolksblatt" feiert in diesem Jahr sein 80jähriges Bestehen. Aus diesem Anlaß beabsichtigen Der« ! lag und Redaktion im Zusammenhang mit dem im Juni stattfmdenden 700jährigen Stadtjubiläum eine Festnummer herauszugeben.
Elbach OA. Göppingen, 1. März. Glück im Un- - Mittwoch holte ein Arbeiter aus Roßwälden
einen Wagen Sand in Ebersbach. Auf dem Rückweg kam unterhalb der Oelmühle Lang eines seiner Pferde auf der vereisten Straße zu Fall, wodurch der Wagen ins Rutschen kam und die 4 Meter hohe Böschung hinuntersauste. Die Ladung ergoß sich in den Bach. Der Fuhrmann und beide Pferde Rieben unoerkehrt, während das Fuhrwerk voll- ständig zertrümmert wurde.
Evangelisch theologische Dienstprüfung. Die erste evangelisch-theologische Dienstprüfung haben im Februar d. I. 25 Kandidaten und 2 Kandidatinnen mit Erfolg bestanden.
Schorndorf. I. März. Skadtschulkheiß Raible 2 5 Jahre hier. Am 1. März waren es 25 Jahre, daß Stadtschultheiß Raible seine Tätigkeit in Schorndorf begonnen hat. Er ist seiner Zeit als Amksverweser von Re- merungsseite aus für die verwaiste Stadkvorstandsstelle be- stellt worden. Am 27. Januar 1005 war die Wahischlacht, aus der 3. Raible siegreich hervorging.
Ulm, 1. März. 75JahreGebrüderEberhardt. Die bekannte Pflugfabrik Gebrüder Eberhardt in Ulm, die zu den führenden Weltfirmen in ihrer Branche zählt, kann in diesem Jahr das Fest ihres 75jährigen Bestehens feiern.
Eglingen OA- Neresheim, 1. März. Folgen der strengen Kälte. In dem Hofraum des Gastwirts Kart Ott zum „Adler" in Eglingen steht ein etwa 200 Jahre alter Nußbaum, mit über 2 Meter Umfang. Der Stamm wurde infolge der Kälte mit donnerähnlichem Knall von der Mur- zel bis zu den Aesten total zerrissen.
Dergemveiler OA. Heidenheim, 1. März. Brand. Am Mittwoch brach in dem Schuppen von Gg. Mühlberger, Wagnermeister, Feuer aus. Die Scheuer und Stallung brannten bis auf die Grundmauern nieder. Das Wohnhaus, das bereits aufgegeben war, sowie das Vieh und das landwirtschaftliche Inventar konnten zum größten Teil gerettet werden. Als Brandursache wird Kurzschluß vermutet.
Ehingen a. D.. 1. März. Leichenfund. Die Leiche des 25 I. a. in Schopfloch OA. Kirchheim geborenen und am 14. Dez. 1928 im Donaukanal auf Markung Oepfingen ertrunkenen Schäfers Friedrich Walddörfer wurde am Dienstag, den 26. Februar im Kanal gesichtet und ans Land gebracht.
Wangen i. A.. 1. März. 20 v. H. Umlage. Nach dem Voranschlag der Stadtpflege für das Rechnungsjahr 1928 betragen die Einnahmen 295108, die Ausgaben 955 702 Mark, somit Abmangel 660 594 Mark. Bezüglich der Deckung dieses Abmangels wurde vom Gemeinoerat die Erhebung einer Umlage von 20 v. H. beschlossen.
Nördlingen, 1. März. Schwerer Unfall. Im Bahn- Hof Schopfloch betätigte sich der Zugführer Josef Götz von hier beim Einladen von Holzladekranen in einem Eisenbahnwagen des Güterzugs. Bei dem Glatteis geriet der Kranen ins Rutschen und schlug dem Zugführer das recht« Unterbein ab.
Von der bayr. Grenze, 1. März. Tödlicher Unfall. Das 2jährige Kind der Eheleute Haberle in Rohrenfels geriet im Garten an eine Legbüchse, die losging und das Kind so schwer verletzte, daß es starb.
Vom bayer. Allgäu, 1. März. Verbrüht. Als die Vorarbeitersgattin Walk in Kottern eine Pfanne mit siedender Flüssigkeit vom Herd nehmen wollte, brach der Pfannsnstiel, so daß sich der Inhalt auf das anwesende S I. a. Kind ergoß, das sehr schwer verbrüht wurde.
Lokales.
Wildbad, den 2.März 1929.
Zum Sonntag.
Wir haben reichlich Gelegenheit gehabt, kennen zu lernen, was Erstarrung heißt und wie sie wirkt. Erstarrung und Verbrennung sind nur zwei verschrobene Wege zum selben Ziel, zum Tod. Verbrennung ist Ueberhitzung, Er- fiarrung ist todbringender Leerlauf, allmählicher Abbau der Lebenskräfte. Verbrennung ist bewußter, darum quil- vollster Tod, Erstarrung ist oft unbewußter, darum „angenehmer" Tod, aber eben Tod und nicht Leben. Und gerade darum so gefährlich, weil man ihn oft gar nicht oder erst zu spät bemerkt. ,
Es gibt Erstarrung nicht nur im materiellen, sondern auch im geistigen Leben, ein langsames, gefährliches Erstarren der Lebenskräfte, das zum Tode führt und Tod und Verderben um sich verbreitet. Menschen, Organisationen und Institutionen, ehemals von warmem Leben durchpulst, können diesem Schicksal verfallen.
' Vor Erstarrung kann nur die Zufuhr neuer Lebenskräfte von anderer Seite bewahren. Aus sich selbst kann kein Mensch, kein Volk leben; wer aus sich selbst leben will, verfällt der Erstarrung, weil er dem Krästeverbrauch in der Welt nichts entgegenzusetzen hat. Darum sollen wir es auch nicht leicht nehmen, eine Kräftezufuhr aus der ewigen, geistigen Welt abzulehnen, darum auch Worte in ihrem vollen göttlichen und bewahrenden Sinn verstehen wie: „Ich will dich frühe füllen mit meiner Gnade." Und wie einzelne Glieder am Körper erfrieren können, so auch ernzeln« seelische Funktionen, etwa unsere Liebe, unser Gefühl für Gerechtigkeit, unser Gewissen. Für alle diese seelischen Funktionen brauchen wir eine Kräftezufuhr aus der Ewig- keit. sonst werden wir erstarren, vereisen und werden Kali« und Erstarrung um uns verbreiten. Diesen Zustand aber haben wir wieder einmal fürchten gelernt. ll.
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Die Reichsmeßzahl für die Lebenshaltungskosten lm Februar 1S2S (Ernährung, Wohnung, Heizung, Beleuch- tung, Bekleidung und «sonstiger Bedarf") beläuft sich für den Durchschnitt des Monats Februar auf 154,4 gegenüber 153,1 im Vormonat. Sie ist sonach um 0,8 v. H. gestiegen. Diese Steigerung ist hauptsächlich auf die erhöhten Gemüse- und Kartoffelpreise zurückzuführen.
Die Unsitte der Verwendung ausländischen Holzes scheint immer weiter um sich zu greifen. Wie man hört, kommt selbst mitten in Waldgebieten (z. B. im Schwarzwald) Aus- landsholz zur Verwendung. Sogar waldbesttzende Gemeinden sollen beim «au von VchulHimsern usw. Auslandshoiz
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verwendet haben. Eine Gemeinde, die selbst ansehnlichen Waldbesitz hat, zieht es z. V. vor, die Schulräume mit Pitch- pine-Böden zu belegen, anstatt hierzu deutsche Eiche oder Buche in Parkett- oder Langriemensorm zu verwenden. Dabei sind die Pitchpine-Böden erheblich teurer als eichene Langriemen. Aehnliche Vorkommnisse sind auch bei der Er stellung staatlicher Bauten zu beobachten gewesen. Hier ist es Ausgabe der Gemeinden, von den Architekten die Verwendung deutschen Holzes zu fordern.
Was der März bringt
Man muß in -en Kalender sehen, um sich zu vergewissern, dtzch der — Frühlingsmonat angebrochen ist —, der Natur w Irde man es in diesem Jahr nicht glauben. «Lenzmonat" hieß der März im Kalender Karls des Großen, im allen Rom war der März, der erste Monat des Jahrs, dem Mars geweiht der ursprünglich noch nicht als Gott des Kriegs, sondern als der des Frühlings gefeiert wurde.
Die Aufmerksamkeit des Landwirts ist auf die Bestellung des Bodens gerichtet. Felder und Obstbäume müssen gedüngt und mit chemischen Stoffen genährt werden, um der Baumblüte und dem Fruchtansatz zu Gedeihen und Entfaltung zu verhelfen. 3n der Natur regt es sich — wenn sich das Wetter bis dahin ändert — zu neuem Leben. Es gibt zahlreiche Blumen, die blühen, Krokus, Fingerkraut, Windröschen, Löherblümchen, Huflattich und das Veilchen. Auch die niedere Tierwelt erwacht langsam aus dem Schaf. Man sieht Wolfsspinnen und Asseln, Insekten, Roßkäfer und Sandkäfer. Wespen und Bienen nehmen ihre Sammlertätigkeit auf. Es zeigen sich schon einige Falter in der März- sonue. Bon den Zugvögeln kehren Rotkehlchen, Hohltaube, Singdrossel und graue Bachstelze im ersten Drittel des Monats zurück, ihnen folgen Weidenlaubsänger, weiße Bachstelze, Wiesenpieper und Rauchschwalbe. .Oculi, da kommen sie!" 3n diesem Jahr kommen sie schon am 3., die «Vögel mit dem langen Gesicht" mrb mit ihnen eine der größten Freuden des Weidmanns. An Jägerfreuden ist kein Mangel; die Auer- und Birkhahnbalz naht heran, doch ist es ratsam, dieses gesuchte Flugwild mit dem Abschuß jetzt noch zu verschonen. Haselhühner und Wildtauben, sowie die ersten jetzt schon unzutreffenden Junghasen lassen das Beste für die künftigen 3agdfreuden erhoffen. Auch für den Angler ist die Zeit gekommen, seine Geräte für die kommende Fangzeit wieder instandzujetzen, zu ergänzen und zu fischen.
Nach dem Hundertjährigen soll es bis zum 5. mild sein (?), dann soll es vom 6. bis 9. feuchtes Wetter ge- den, auf das vom 13. bis 16. ziemlich starker Regen folgen soll. Am 18., 19. und 20. gibt es gefährliches Glatteis.
Von den Osterfeiertagen sällt nur der erste in den Monat März, und zwar auf den 31., mit dem Ostermontag beginnt der April!. Der Gründonnerstag fällt auf den 28., der Karfreitag auf den 29. März. Am 21. März soll kalendermäßig der Frühling beginnen.
Die besonders kurze Dämmerung läßt im März vollständige Dunkelheit anfangs um 7)4, Ende des Monats um 8)4 Uhr eintreten. So haben wir bis etwa zum 12. März Gelegenheit, nach der Dämmerung nach der selten zu beobachtenden Erscheinung des Zodiakallichts, einer nach links geneigten Pyramide auszuschauen, deren Spitze ungefähr auf die Plejaden im Stier gerichtet ist.
Die erste Siedlungs§est,llschaft in Deutschland -
Die erste Siedlungsgesellschaft in Deutschland wurde schon im Jahr 1906 gegründet unter dem Namen: Ostpreußische Landgesellfchaft. Ihre statistischen Aufstellungen ergeben, daß die Gesellschaft bisher 3736 Ansiedler mit 8151 Kindern unter 16 Jahren und 2531 Kindern über 16 Jahren angesetzt hat. Das Siedlungsergebnis entspricht der Neuschaffung von 13 Dörfern. Damit steht die Ostpreußische Landgesellschaft weitaus an der Spitze aller ländlichen Sieü- lungsunternehmungen Deutschlands. Alle Häuser werden von der Landgesellschaft selbst gebaut, wodurch im Interesse der Siedler die Baukosten niedrig gehalten werden konnten. Ein Kubikmeter umbauten Raums kostet für Scheunen 4, für Stallungen 8, für massive Wohnhäuser 18 RM. Die Siedler haben im allgemeinen die fälligen Zinsen pünktlich zahlen können; ein Beweis, daß sie auf an sich lebensfähigen Stellen sitzen. Voraussetzung ist natürlich unermüdliche Arbeit und bescheidenste Lebensführung. Bei Mißernten und besonderen Unfällen gewährt die Gesellschaft angemessene Stundung, so daß Härten vermieden werden. Im Jahr 1927 sind von der Ostpreußischen Landgesellfchaft von den zum Verkauf angebotenen 183 Grundstücken in Größe von 48 000 Hektar 20 Güter mit einer Gesamtfläche von 10 309 Hektar für Siedlungszwecke angekauft worden. Das Angebot, das in der Hauptsache aus den mittleren Besitzgrößen kam und das größte seit Bestehen der Gesellschaft war, überstieg das des Vorjahrs um 60 v. H. an Zahl und Fläche,
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Wirtschaft. Im Jahr 1927 Ansiedler angesetzt.
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Bauernregeln im März. Der März ist ein Gärer und Erneuerer in der Natur. Die bekanntesten Bauernregeln lauten: Ein grüner März erfreut der Bauern Herz. — Lieber mag es noch ein paar Wochen kalt sein, als daß die Kälte im April und Mai nachhinkt. — Was der März nicht will, holt sich der April; was der April nicht mag, steckt der Mai in den Sack. — Märzenblüte ist ohne Güte. Im Märzen kalt und Sonnenschein, wird eine gute Ernte sein.
soll der Marz trocken sein; denn: Märzenschnee tut Wiesen und Feldern weh. — Trockener März uni feuchter April, Luts dem Landmann nach seinem Will. — Auf Märzenregen folgt kein Sommersegen. — März trocken. April naß, Mai lustig und von beiden was. — Ein feuchter, fauler März ist des Bauern Schmerz. — Ist Marien schön und rein, wird das Jahr sehr fruchtbar sein. — Wie das Wetter an Vierzig Ritter (9. Mär;) ist, so bleibts 40 Tage lang — Wenn an Georg! (12. März) grobes Wetter ist, geht der Fuchs aus der Höhle, ist es aber schön, so bleibt er noch 14 Tage darin. — Josef klar gibt ein gutes Honigjahr. — Ist Kunigunde tränenschwer, dann bleibt gar oft die Scheune leer. — Ist vor Mariä Verkündigung der Himmel hell und klar, bedeutet es ein gutes Jahr; kommen die Reben nach dem Tag, den Reben kein Frost mehr schaden mag. — Gewitter im Märzen gehen dem Landmann zp Herzen. — Wenn im März viel Winde wehen, wird's im Maien marin und schön. — Wenns donnert in den März hinein, wirds eine gute Ernte sein. — Zu frühes Säen ist nicht gut, zu spätes Säen auch übel tut. — Märzgewitter zeigen an, daß große Winde ziehen heran. — Aus all diesen verschiedenen Bauernregeln ist zu ersehen, daß die best« Märzenwitterung in nicht allzustarker und trockener Kälte besteht. Der Bauer liebt es nicht, wenn die Witterung allzu rasch in warme Frühlinqstemperatur umschlägt.
VAN. Landeslhealer
Großes Haus: 5. März. In neuer Inszenierung: Die Jüdin (7.30 bis g. 10.30). — 7 Theatergemeinde All: Hoffmanns Erzählungen (7.30—10.15). — 8, D 10: Turan» dot (8—10.30). — 9. F9: Die Jüdin (7.30—10.15). — Turandot (7.30 —10). — 12. C10: Der Zigeunerbaron (7.30—10.30).
Kleines Haus: 4. März. Theatergemeinde B9: Minna von Barnhelm (8—10.30). — 6. Erstes Gastspiel Ludwig Wüllner: Nathan der Weise (7 30 bis n. 10.30). — 8. Zweites Gastspiel Ludwig Wüllner: Rosmersholm (7.30—10.30). — 9. E 9: Die schwäbische Schöpfung. Die erste Ehe. Hundert Prozent. (7.30 bis n. 10). — 10. Der singende Pfennig (3.50—515). Das Konzert (8—10.30). — 11. A10: Die schwäbische Schöpfung Die erste Che. Hundert Prozent (7.30 bis n. 10). — 12. Minna von Barnhelm (7—9 30). — 13. E 10: Die Entführung aus dem Serail (8—10.30).
Sendefolge der Sü^d K„ndf,,nk A.-D. Stuttgart
Sonntag, 8. Mär,;
"00: Katholische Morgenfeier. t2.<x>: Collegium musirum, Werke de»
17 und 18. Jahrhunderts Anschließend: Echallplattenkon«rrt. ' 14 00: Funk- hein,elmann. 15.00: Vorlrag: Lassulle und die Frauen. 15.80: Pastiono- gesänge. IS 15: Aus vielerlei Opern. 18.00: ge tangabe, Sport,unkdleu st.
18 15: Dichtcrstunde. 18.45: Vortrag: Stefan George. 10.80: Mandolinen, konzert. 20.80: „Nr. SK", Operette. LI 80: Versuch drahtloser Iledertragung auswärtiger Stationen 22 00: Aus französischen Opern. 22.80: Nachrichten, Lportfunkbienst, Unterhaltungskonzert.
Montag. 4. Mär,!
10.80: Schallplattenkonzert. Il.80: Nachrichtendienst. 12.55: Rauenec Zeitzeichen. 1300: Weiterbericht, Schallplattenkonzert. 13.45: Nachrichten, dienst IS >5: Nachmittagskonzert. 18.00: Zeitangabe, Wetterbericht, Bericht des Landesardeitsamts. 18.15: Vortrag: Bekämpfung der wich/osten Ge- treidekrankheiten. 18.45: Vastelstundr. 10.15: Streiszllge durch die Wirt- schatt. 10 45: Vortrag: Flugzeuge am Slldpol. 20.15: Aus W A. Mozart» Ledenswerk, 10 Abend, einführender Porirag von Pros. W. Nagel: Die Hut. Ehrung au» dem Serail, komische Oper. 22.00: „Herr und Fra« F
kleine Nachrichten ans aller well
Streikende Rechksamvä.'ke. Beim Oberlandesgericht Düsseldorf streiken die Rechtsanwälte, weil der Präsident des 4. Zivilsenats einen Rechtsanwalt wegen verspäteter Einreichung eines Schriftstücks in eine Ordnungsstrafe genommen hatte.
ep. Zusammenschluß der hessischen Kirchen. Prälat v. Dr. Die hl, der Präsident der hessischen Kirchenregierung, brachte auf dem hessischen Landeskirchentag, der vom 29. bis 31. Januar tagte, bedeutsame Ausführungen über einen geplanten Zusammenschluß der evangelischen Kirchen von Hessen-Kassel, Hessen-Darmstadt. Nassau, Waldeck Und Frankfurt. Diese Verhandlungen befinden sich noch im Stadium theoretischer Erwägungen, haben jedoch schon zu ausführlichen Projekten geführt, deren Verwirklichung auch von der politischen Entwicklung in Hessen abhängig sein wird. Anlaß zu der Frage dieser Vereinigung soll der Wunsch des zur Landeskirche Hessen-Kassel gehörigen Kirchenkreises Bockenheim gegeben haben, an die Frankfurter Landeskirche angeschlossen zu werden.
100jährige deutsche Kolonien in Südamerika. Am 1. März 1829 wurden durch den Kaiser Dom Pedro I. von Brasilien und den Gouverneur des Staats Santa Cakba- rina, Albuquerque, die ersten deutschen Kolonisten im Küstenbergland des Staats angesiedelt. Heute leben in St. Catharina 125 000 Deutsche, davon rund 53 000 im Bezirk Blumenau.
Auch im brasilianischen Staat Parana sind vor 100 Jahren die ersten deutschen Einwanderer eingetroffen. Zur Erinnerung wird in Rio Negro ein E'nwanderer-Denkmal errichtet. Die Zahl der Deutschen in Parana ist auf etwa 25 000 gewachsen.
Ein ärgerlicher Auftritt. Im städtischen Reformreal- gvmnasium in Köln-Mülheim traf der Oberstudiendirektor in einem Korridor einen schon 28 Jahre an der Anstalt wirkenden Studienrat rauchend, was angeblich verboten 'ei. Er stellte den Rauchenden heftig zur Rede: es kam zu einer scharfen Auseinandersetzung, wobei der Direktor dem Studienrat Schläge ins Gesicht versetzte und ihm Kratzwunden beibrachte. Ändere Studienräte mußte «die beiden trennen. Äuch Schüler wohnten dem Äuftritt an. Die Vorgesetzte Behörde hat den Direktor vorläufig in Urlaub geichickt. Sämtliche Studienräte der Anstalt erklärten, daß sie mit dem Direktor nicht mehr Zusammenarbeiten wallen.
Ein fideles Gefängnis. Auch die westfälische Stadt Hörde ist so glücklich, ein Amtsgefängnis zu besitzen, das geradezu ideale Aufenthaltsmöglichkeiten für die Herren Spitzbuben bietet. Neuerdings wurde festgestellt, daß die „Ferienkolonisten" sich bei einem gemütlichen, nicht zu kurz bemessenen Dämmerschoppen von des Tages Müh und Plage teils mit teils ohne Anstaltsbeamten zu erhole^