Eßlingen,. Uebr. Lode - salk. Am Aller von über 70 Aahren ist hier der frühere sozialdemokratische Abgeord­nete Louis Schlegel gestorben. Er stammte aus Sachsen.

Heilbronn. 26. Febr. Kaltes Bad. In den Neckar gefallen ist gestern abend einer der Pioniere, die gegen­wärtig hier anwesend sind und die Vorarbeiten für einen geregelten Eisgang treffen. Der Sturz erfolgte am Wehr bei der Rauchfchen Papierfabrik, als der Pionier eine Scholle über das Eis schieben wollte und dabei ausglitt. Seine Kameraden entrissen ihn aber sofort wieder dem kalten Bade.

Reutlingen, 26. Febr. Der neue Stadtvorstand. Der neue Stadtvorstand, Dr. Haller, ist am Montagin be­kränztem Auto unter Begleitung einer größeren Wagen­kolonne in seinen bisherigen Wirkungsort Langenau zurück- gekehrt. Der Neugewählte wird sein hiesiges Amt in tun­lichster Bälde antreten.

Merklingen OA. Leonberg, 26. Febr. TödlicherUn - fall. Beim Aufwärmen des Schweißapparats verunglückte der 21jährige Sohn des Schmiedmeisters Lapple dadurch, daß der Schweißapparat explodierte. Dem Unglücklichen wurde das ganze Gesicht zerrissen. Er starb sofort an seinen schweren Verletzungen.

Lalw, 26. Febr. Der älteste Einwohner der Stadt gestorben. Am Samstag ist im hohen Alter von 88 Jahren Hermann Einsele, früherer Schlosser­meister in den Vereinigten Deckenfabriken, gestorben. Er war der älteste Mann der Stadt.

Ottenbach OA. Göppingen, 26. Febr. Seiner Frau im Tod gefolgk. In der vorletzten Nacht verstarb hier alt Schafbauer Florian Maurer im Alter von 84 Zähren, nachdem seine Frau vor ungefähr einer Woche zu Grabe getragen worden ist. Maurer war der ä'teste Mann der Gemeinde. Am Beerdigungstage seiner Frau war er noch vollständig gesund. Schon Zwei Tage darauf erkrankte er, und nun wird er schon nächsten Donnerstag, also genau zwei Wochen nach feiner Gattin, neben sie gebettet.

Illm. 26. Febr. Keine Münsterplahbebauung. Wie das Almer Tagblatt mitkeilt, hat Oberbürgermeister Dr. Schwammberger wiederholt mit aller Bestimmtheit zum Ausdruck gebracht, daß er von seiner Seite aus angesichts der wirtschaftlichen Not und der gegenteiligen Stimmung der Bevölkerung, der er selbstverständlich Rechnung trage, Pläne irgend welcher Art zur Ueberbauung des Münster­platzes nicht in die Hand nehmen werde. Bisher war Dr- Schwammberger für die Ueberbauung.

Die Deutschnationale Partei (Württ. Bürqerpartei) hat zur Oberbürgermeiskerwahl den Beschluß gefaßt, die Kandi­datur des Nechtsanwa'ts Konstantin Wieland abzulehnen, wobei sie ihre Mitglieder darauf hinweisk, daß Wahlenk- haltung als Begünstigung von Konstantin Wieland wirken würde.

Saulgau, 26. Februar. Der neue Schulrat. Der Staatspräsident hat das katholische Bezirksschulamt Saulgau dem Studienrat Vollmar an der katholischen Lehrerbil­dungsanstalt Saulgau mit der AmtsbezeichnungSchulrat" übertragen.

Backnang. 26. Febr. S ch u l fr a g e. 20 v. H. U m - läge. In der Gemeinderatssitzung wurde der Antrag des Rektorats der Realschule, den schon bestehenden Klassen 7 und 8 auch noch die private 9. Klasse anzugliedern, mit Mehrheit abgelehirt. Angenommen wurde der Antrag, die Umlage für 1928 endgültig von 18 auf 20 v. H. zu erhöhen.

Reuenfiadt OA. Oehringen. 26. Febr. Zwei Scheu­nen abgebrannt. Gestern brannte die Scheune des Metzgermeisters Sailer vollständig nieder. Das Feuer griff auf das anliegende Wohnhaus über, das jedoch ge­rettet werden konnte. Die angrenzende Scheuer des Schmied- meisters Trefz fiel dem Feuer zum Opfer. Die Cnt- stehungsursache wird mit dem Auftauen der Wasserleitung in Zusammenhang gebracht. Das Sailersche Anwesen ist an Emil Herrmann in Cleversulzbach verkauft. Der neue Besitzer wollte ursprünglich an 1. Januar aufziehen, hatte aber den Aufzugstermin auf 1. März verschoben.

Rappach OA. Oehringen, 26. Febr. Ortsvorsteher­wahl. Bei der Schultheißenwahl haben von 206 Wahl­berechtigten 175 gewählt. 165 Stimmen waren gültig. August Hild erhielt 94, der seitherige Schultheiß Traub 69 Stimmen. Gewählt ist somit der bisherige Gemeinderat August Hild.

Blaufelden OA. Gerabronn, 26. Febr. Brand. Am Samstag abend brannte die Scheuer mit angebautem Stall des Zieglers Heilmann vollständig nieder. Das Feuer griff so rasch um sich, daß außer dem Vieh nichts gerettet werden konnte.

Tübingen, 26. Febr. Einbrecher in Studenten­häusern. Nachts wurde hier im Haus des Corps Fran- conia eingebrochen und eine eiserne Kassette mit 300 Mark Bargeld entwendet. In der selben Nacht erbrach offenbar derselbe Täter im Haus der Verbindung Stuttgardia meh­rere Behältnisse, wobei ihm 35 Mark in die Hände fielen. Außerdem eignete er sich einen Ueberzieher an.

der Landesstrafanstalt in Ludwigsbuk, - Führung von Obermedizinalrat Dr. Schmid girier Hörer von der med

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Onstmettingen OA. Balingen. 26. Februar. Auf fuhrung. Im Ochsensaat wurde das neue Heimatspi' Der Linkenbolder', verfaßt von Karl Metzger aus Ons mettmgen, mit großem Erfolg zum erstenmal aufgeführt.

. _ Westerheim OA. Geislingen, 26. Febr. Zwei Wahr Hauser abgebrannt. Samstag abend gegen 7.30 Ub brannten die zwei Wohnhäuser der Witwe Re hm und de Meßners S ch u l z ab. Die Feuerwehr mußte sich darauf bk schranken, dre Nachbarhäuser, insbesondere Stall und Scheue oes Schulz, zu schützen, was auch gelang. Die Bewohne Mten und sind zudem ungenügend ver sichert. Brandursache ist bis jetzt unbekannt.

lllitz, 26 Februar. Ulmer Sängergautag. In dem neuen Ulmer Vorort Wiblingen fand unter Beteiligung von nahezu 400 Sängern der fünfte Sängergautag statt. Der Gau zählt jetzt 55 Vereine mit 2510 Sängern und 5822 passiven Mitgliedern. Die Taaung galt der Vorbereitung des 32. Allgemeinen Liederfestes des Schwöb. Sänger­bunds. Die Zahl der preissingenden Vereine beträgt nach den neuesten Erhebungen nahezu 300. Der nächste Gautag des Ulmer Sängergaues findet in Gerstetten statt.

Einigung Zwischen Turnern und Sportlern. Der Stadt- verbsnd für Leibesübungen und dt« TurnersHast Ulm-Neu- M bsb-n sich zu einer ArK-itsssmeinÄB der x»rn?r

ünd epöktler'Asammengeschlosfen unVsschM'elnem Äuftuf für die Wiederwahl des Oberbürgermeisters Dr. Schwamm­berger eingensetzt. L

Kälte-Kuriosa. Um den Fischkasten-Brunnen am Rat­haus herum find in sämtlichen Häusern die Wasserleitungen eingefroren. Um nun die Hausfrauen mit dem kostbaren Naß zu versorgen, hat sich mitten auf dem Rathausplatz vor dem Stadtbad eine kuriose Einrichtung aufgetan. Der dort befindliche Wasserschacht wurde aufgetaut und nun steh! ein Mann dort mit einer hochoffiziellen Dienstmütze an­getan, der mittels eines Schlauche das der Erde entquellende Wasser in die herbeigeschleppten Eimer und Gefäße leitet. Täglich zu bestimmten Stunden versieht er den Dienst. Ein Signal mit einer Schelle tut den Anwohnern kund, daß es Wafferfassenszeit ist, und in Scharen strömen sie herbei zum Brunnen.

Heldenhelm. 26. Febr. U eberfall aufelnPost- auto. Am Samstag abend gegen 8 Uhr wurde das Post­auto NattheimHeidenheim unweit des Steinbruchs Jhler von drei Radfahrern aufgehalten. Die Radfahrer hatten sich quer über die Straße gestellt. Auf die Aufforderung, den Weg frei zu machen, gaben die drei keine Antwort und verblieben in ihrer Stellung. Unter den Mitfahrenden be­fand sich ein hiesiger Viehhändler, der mit den Radfahrern verhandelte, im Verlauf der Auseinandersetzung aber miß­handelt wurde; auch der Führer erhielt einige Schläge. Als derselbe unter großen Schwierigkeiten dann weiterfuhr, rissen di« Burschen die Wagentüre auf und bedrohten die Insassen. Erst als ein mitsahrendes Fräulein einen der Burschen erkannte und mit dem Namen anrief, schreckten diese zurück und verließen die Straße, worauf das Postauto sein« Fahrt nach Heidenheim fortsetzen konnte. Die Burschen wurden zur Anzeige gebracht.

Eselsburg OA. Heidenheim, 26. Febr. Steinadler. Vorgesterrt wurde hier ein prächtiger Steinadler zur Strecke gebracht, dem es gelungen war. 23 Hühner zu erlegen. Er sollte ausgebalgt und möglichst einer Schule als Unterrichts­material übergeben werden.

Bühl OA. Laupheim, 26. Febr. Neuer Ortsvor­steher. Am Sonntag fand infolge Ablebens des Schult­heißen Benedikt Schick die Neuwahl eines Ortsvorstehers statt. Von 102 abgegebenen gültigen Stimmen fielen auf Landwirt Josef Schick (Sohn des verstorbenen Schult- - heißen) 69 Stimmen. Dieser ist mit großer Mehrheid ge-' wählt. Kandidat Landwirt Franz Hummler erhielt 33 Stimmen.

Waldsee. 26. Febr. Diebstahl. Ein schon oft vor- bestrafter Dieb, der etwa 40 Jahre alte Viehtreiber Reuter hier, hat dem Viehhändler Krattenmacher einen auf dem. Ravensburger Markt gekauften Farren, anstatt ihn hierher zu bringen, irgendwo veräußert und ist seit Samstag abgängig. Auch soll der Gutedel im Haistergau einen Sack voll Wäschestücke gestohlen, in Steinach auf den Namen feines Dienstherrn Kohn-Buchau ein Kitzchen er­gattert und den Erlös aus all dem verjubelt haben.

Friedrichshofen. 26. Febr. MitdemAutoimEis eingebrochen. Abends gegen ^11 Uhr wollte ein Auto von Steckborn nach Oehningen über den See fahren. Beim Ueberfahren einer sog. Wunne brach das Auto ein und blieb im Eis stecken. Die vier Insassen konnten gerettet werden. Das Auto selbst dürfte kaum zu retten sein, da das Eis infolge des inzwischen eingetretenen Tauwetters nicht mehr genügend tragfähig ist.

Vom bayrischen Allgäu, 26. Febr. Gefährliche Brände. Als am Sonntag die Bayr. Landesbühne in Memmingen eine Vorstellung gab, brach in einer hinter dem Stadttheater gelegenen Schreinerei Feuer aus, das auf das Stadttheater überzugreifen drohte. Da die Hydanten ein­gefroren waren, gestalteten sich die Löscharbeiten sehr schwierig. Am Sonntag früh brach in dem Sägewerk des Karl Lochbihler in Heckesmühle Feuer aus, das so rasch um sich griff, daß das Werk trotz des Eingreifens der Orts- und Nachbarfeuerwehren bis auf den Grund abbrannte.

Hechingen. 26. Febr. Rascher Tod. Der 17 I. a. Sühn des Krankenkassenkontrolleurs Haug erlitt beim Fuß­ballspiel einen tödlichen Herzschlag.

Jagd und Fischerei im M8rz

Die Hirsche beginnen zu Anfang des Monats März ihr Geweih abzuwerfen. Die Rehböcke schieben noch. Der erste Hasenfatz fällt. Die Rebhühner fallen zu Paaren. Fast sämt­liche Arten des Haar- und Federwilds genießen Schonzeit. Gegen Ende des Monats setzt die Balz des Auer-, Birk- und Rasenwilds, sowie der Fasanen ein. In Preußen, Olden­burg, Bremen, Schaumburg-Lippe, Braunschweig, Lübeck und Anhalt ist der Abschuß von Hähnen noch gestattet, wäh­rend in Württemberg, Hohenzollern, Mecklenburg, Lippe und Thüringen diese, sowie die der vorgenannten Hühnervögel überhaupt schon oder noch geschont sind. Der März ist, wie derDeutsche Jäger", München, mitteilt, der geeignetste Monat zum Aussetzen von Rebhühnern und Fasanen zur Blutauffrischung und es empfiehlt sich daher, mit Bestellungen nicht z-u zögern. Die Reihzeit der Enten findet ihren Ab- Muß, ihr Zug und der der Gänse eriährt mit zunehmender Wärme entsprechende Steigerung. Nur Hobenzollern (bis 15.) und Oldenburg geben sie noch frei. Mit Monatsanfang macht sich der Beginn der Frühfahrszugbewegung deutlich wahrnehmbar. Schon sind die ersten Boten eingetroffen und raich folgen die Wildtauben (Ringel- und Hohltauben, erst später die Turteltauben, die in Bayern, Thüringen, Würt­temberg, Hohenzollern (bis 15.) und in Mecklenburg in die­sem Monat gesckossen werden dürfen, in den übrigen deut­schen Staaten jedoch vogelfrei sind Kurze Zeit nach ihrem Eintreffen entwickelt sich auch allmählich der Frühjahrs­aufzug des auf den Mösern brütenden (Sumpf-) Federwilds und der Waldschnepfe, die in dieser Zeit gejagt werden können Es empfiehlt sich jedoch bei letzterer nur der Besuch des Strichs, dagegen ist Buschieren und Treiben unter allen Um­ständen zu Unterlasten. Die Fuchsfähe wölft zuweilen schon Ende des Monats. Die Pelze des Haarraubwilds verlieren, der eintretenden Härung wegen, an Wert. Die gefiederten Räuber sind am Rückzug, Krähen und Elstern beginnen mit dem Horstbau und bieten dabe! reiche Gelegenheit, sie kurz zu halten. Im Revier streunende Hunde und Katzen sind mit allen Mitteln zu bekämpfen und fernzuhalten. Die Fütte­rungen müssen auch In diesem Monat noch beschickt und die Salzlecken und Stocksulzen instand gehalten werden, um den

kritischen Uebergang zur Grünäsung zu erleichtern und me Harung zu fördern. Die Aesche hat Schonzeit, ebenso von Mitte des Monats ab der Huchen. Hecht, Barsch und Regenbogenforelle laichen. Forelle und Bachsaibling können zwar Mange" werden, sind aber km Fleisch noch minder, "krtig. Aitel sind aus der, Salmonidmgewästern zu ent« «Ät>» Vh«, Wch » w«.», ^ ^

kleine Nachrichten an« aller Mell

Ileberschwemmungsgefahr ln Mederbayern. Infolge des Tauwetters sind die Eisverhältnisse aus der Donau zwi­schen Straubing, Deggendorf und Wilzhofen äußerst bedenk­lich geworden. Das mehr als zwei Meter dicke Eis beginnt an zahlreichen Userstellen des Staubinger Beckens sich in die Niederung hinauszudrängen. Durch die Behörden sind Maßnahmen getroffen worden, um die durch Hochwasser gefährdeten Orte rechtzeitig zu räumen. Große Gefahr droht der Stadt Plattling an der Mündung der Isar in die Donau durch den in Bewegung gekommenen Eisstoß der Isar.

- Mit dem Blut an den Boden gefroren. Im Kranken­haus in Waldsee starb an den Folgen einer Erfrierung der Kreuzwirt Hepp vom nahen Heisterkirch. Er siet vor etwa 3 Wochen nachts in seinem Hause und verletzte sich am Kopf. Mit seinem Blut gefror er aus den Steinboden des Hausgangs. Seine Frau, mit der er in getrübten Fa- milienhältnisfen lebte, ließ ihn trotz der Wunden und der Kälte die ganze Nacht liegen. Die gerichtliche Untersuchung ist im Gange. »

G Gift im Kaffee? Ins Krankenhaus in Konstanz wurde eine Frau mit ihren sechs und sieben Jahren alten Kindern eingeliefert, die von Nachbarn bewußtlos in ihren Betten aufgefunden worden waren. Die Frau gab an, Kaffee ge­trunken und sich dann zur Ruhe begeben zu h-aben., Um I Uhr abends sei sie noch einmal kurz aufgewächt. Das

Üebelsein habe aber zugenommen und sie könne sich an nichts weiter erinnern. Eine Gasvergiftung liegt nicht vor. Die Kriminalpolizei beschlagnahmte Neste von Zucker und Kaffee.

Ein deutscher Dampfer von einem englischen gerammt. Der nach Antwerpen einführende 8000 Tonnen große deutsche LlonddampferLippe" wurde auf der Westerschelde von dem englischen DampferJlvington Court" gerammt und sank sofort. Der englische Dampfer mußte mit einem Loch auf der Schelde vor Anker gehen.

Ein Leichenzug geht über den gefrorenen Neckar. In Hirschhorn (Baden) wurde eine Frau beerdigt. Da sich je­doch der Friedhof jenseits des Neckars befindet, ging der ganze Leichenzug von einigen hundert Personen über den zugesrorenen Neckar. Es ist dies der erste Fall dieser Art in der Hirschhörner Stadtgeschichte und dürfte wohl auch im ganzen Neckartal noch nirgends vorgekommen sein.

Lin Bauernhof vollständig niedergebraunk. Am Sonn­tag brannte der Schlögelhauser Hof in Oberibental bei Kirchzarten (Baden) vollständig nieder. Außer dem gesamten Anwesen verbrannten 15 Stück Großvieh, 15 Schweine, 20 Ferkel, 10 Schafe, sowie einiges Kleinvieh. Ein 6 Jahre altes Kind des Besitzers wollte seine Schuhe holen und fand dabei den Tod in den Flammen.

Raubüberfall aus einen Pfarrer. In Merlenbach (Lothr.) verschafften sich am Samstag abend zwei Männer Einlaß in die Wohnung des Pfarrers Nicolas. Im Emp­fangszimmer versetzte der eine von ihnen dem Pfarrer hinterrücks mit einem Gummiknüppel einen Schlag über den Kopf. Auf den Hilferuf des Verletzten eilten die Haus­hälterin und der im Nebenzimmer befindliche Schwager des Pfarrers herbei. Dieser versuchte den einen der Eindring­linge festzuhalten, wurde jedoch durch einen Pistolenschuß des Räubers getötet. Die Täter sind geflüchtet. Sie haben ihre Hüte, den Gummiknüppel, ihre Schutzbrillen, di« Pistole usw. zurückgelasfen. ^

Schadenfeuer. Auf dem im Kreis Lyck (Ostpreußen) ge­legenen Gut Trotzen brannten ein Stall und eine Scheune vollständig nieder. Mikverbrannk sind 25 Stück Rindvieh, 14 Pferde, 70 Schweine und 20 Schafe, außerdem große Erntevorräte. Das Feuer soll gleichzeitig an mehreren Stel­len ausgebrochen sein. Es wird Brandstiftung vermutet.

Grippe und Fastengebot. Angesichts der sich in Mailand stark ausbre-tenden Grippe hak der Biskumsverweser für die ganze Fastenzeit, den Karfreitag ausgenommen, das Fastengebok aufgehoben.

Bom Skradivarius-Fund. Wie italienische Blätter be­richten, sind die vor einiger Zeit von einem Altertumshänd­ler gemachten Funde über das angeblich von dem berühm­ten Geigenbauer ausgezeichnete Rezept für den Cremoneser Lack als Fälschungen festgestellt worden.

Betrug uud kein Ende. Der Bankier Fayolb« in Paris, der nach vorläufiger Feststellung 3 Millionen Franken unterschlagen hat und geflüchtet war, hat sich der Polizei gestellt und ist verhaftet worden. Inzwischen ist ein weiterer Bankier in Paris wegen bedeutender Unterschla­gungen verhaftet worden. Auch in Lens (Nordfrankreich) wurde der sogenannte Direktor einer neugegründetenIn­dustrie- und Handelsbank" verhaftet. Hier belaufen sich die Unterschlagungen, soviel bis jetzt festgestellt werden konnte, auf über 80O OOO Franken. Die Schwindelbank hatte keine eigene Buchführung.

Flugzeugabsturz. Bei Bourgoin im Departement Asere stieß ein mit zwei Personen besetztes französisches Militär­flugzeug gegen eine Hochspannungsleitung und stürzte ab. Die beiden Insassen wurden schwer verletzt.

Sturm. Die Stadt Dunchan (St. Mississippi) wurde von einem furchtbaren Sturm heimgesucht. 20 Menschen sollen umgekommen und 100 verletzt worden sein.

»SM raren Mantel aus ver Loggia". Zur Wieder­aufrichtung des Kirchenstaates bringt die neueste Ausgabe der Süddeutschen Sonntagspost den plastischen Bericht eines Augenzeugen, der an den Festtagen teilnahm. Ferner hat das Blatt einen ungemein interessanten Versuch unter­nommen : Eine politische Rede wurde durch fünf Sprachen übertragen und dann ins Deutsche zurückübersetzt. Das ver­blüffende Resultat ist gerade heute im Zeitalter der inter­nationalen Kongresse sehr bemerkenswert. Ein Gegenstück zu dieser Reportage stellt der amüsante Versuch dar:Kan­tin der Hofbräuschwemme Faust und der Leberkäs". Die reichillustrierten AufsätzeDu und der Milliardär" ""k der Eisscholle",Das zerrissene Testament", Respekt vor der Zeitung" und andere mehr dürften auf allgemeines Interesse rechnen. Die bunte Radiozeitunq. die Seite der Frau, Romanbeilage und RStselseite tragen dazu bei, um die neue Nummer derSS" besonders reichhal- tig auszugestalten.