dek unter der Kausarmuk der Landwikkschafk, die in einer bis zur Katastrophe gesteigerten Krisis sich befindet. Deshalb muß der Wettstreit der Parteien um dl« Popularitätshascherei aufhören. Man ruft, daß das .Etaksrecht" des Reichstags mit unseren Anträgen in Gefahr wäre. Volksnot geht aber über Etatsrecht.
An die Rede Slresemanns (Schluß)
Die Ersetzung der Persönlichkeit durch die Organisation ist das Grundübel des heutigen politischen Lebens. Daß ich nicht zu tun Toren gehöre, die den Wirrwarr der bestehenden Parteien durch die Begründung einer neuenPartei beheben wollen, brauche ich nicht zu sagen. Es geht ein Raunen durch das Land von illegalen Bestrebungen zur Ersetzung der Verfassung durch Diktaturpläne. Trotz der herzlichen Beziehungen, in denen der Oberbürgermeister von Köln zu Großmächten Europas steht, in denen diese Regierungsform besteht (Heiterkeit), glaube ich, daß wir vom Faszismus noch weit entfernt sind. Es gibt auch niemanden, der den Wahnwitz denken kann, daß ein Mann wie Hindenburg sich zur Verletzung der Verfassung hergeben würde. Aber wir müssen uns bemühen, zurReformdes Parlamentarismus zu kommen. Wir, müZen verlangen, wenn oas an den Parteien selbst in dieser lsituanon scheitert, daß verantwortungsbewußte Persönlichkeiten den Mut finden zu regieren, d. h. die Führung zu übernehmen.
In einer Entschließung billigte der Haupkvorstand die Haltung der preuß. Landkagsfraktion, die Koalikionsver- handlnngen sollen nach der Pariser Sachverständigenkon- ferenz wieder ausgenommen werden.
NuMe RachrWen
Reichskanzler Müller beim Reichspräsidenten
Berlin, 26. Febr. Reichspräsident von Hindenburg empfing heute den Reichskanzler Müller zu einer Besprechung über die politische Lage.
Die rechtswidrigen Militärpolizei-Eerichje
Ein einträgliches Geschäft
Landau (Pfalz). 26. Febr. Seit der Einführung des neuen französischen Militärstrafrechks ain 1. Januar d. 3. zeigt sich eine vermehrte Tätigkeit der sogenannten Militärpolizei- gerichke in der Pfalz (Landau und Kaiserslautern). Diese Sondergerichke sind an sich schon ganz rechtswidrig von der Rheinlandkommission eingesetzt worden, gegen das Rheinlandabkommen, und sie sind für die Bevölkerung namentlich auch deshalb so verhängnisvoll, weil für sie nicht das französische Militärstrafrecht gilt, sondern weil sie nach einer den amtlichen deutschen Stellen nicht bekannten Dienstanweisung der Rheinlandkommifsion .Recht sprechen", d. h. Wilkür üben. Seit 1. Januar sind von den beiden Gerichten 45 deutsche Staatsangehörige abgeurkeilt worden. Wenn das so weiter geht, wird selbst die Zahl der Verurteilungen des Jahrs 1928 weit überschritten. Im vorigen Jahr wurden nämlich allein in der Pfalz 695 Deutsche zu insgesamt 11 Jahren 4 Monaten Gefängnis und über 259 006 Franken Geldstrafe verurteilt. Nicht eingerechnet sind dabei die zahlreichen Verurteilungen durch Kriegs- bzw. Militärgericht in Landau. Wegen der geringsten .Vergehen" werden Geldstrafen von 40 bis 200 Mark angs- seht. Es scheint die französische Absicht zu sein, die Militär- polizeige richte zu möglichst einträglichen Ein- richtungen zu machen. Die Verurteilten haben überdies die „Kosten des Verfahrens" zu tragen und haben diese, wenn sie sie nicht zahlen können, gegen alles Recht und Gesetz neuerdings mit Gefän.gnis zu büßen.
Die Bestätigung Lalera.iverlräge
Rom, 26. Febr. Wie verlautet, wird der Papst in einen, geheimen Konsistorium am 18. März, in dem zwei italienische und zwei nichtitalienische Kardinäle erwählt wer-
Die ickönjlsn Mäntel
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den, den Karbinälen den Inhalt der Lateranverlräge verdaulich bekannt zu geben. Am 21. März soll ein Seffent- liches Konsistorium siattfinden. Mussolini hat auf Wunsch des Papstes vier Priester, die zum Zwangswohnsitz vrr- urteilt waren, begnadigt.
Verhaftung eines hohen polnischen Konkrollbeamken
Warschau, 26. Febr. Der Ministerialrat in der obersten polnischen Skaatskonkrollkammer, Nowicki, ist im Zusammenhang mit den Lieferungsbetrügereien im Grenzschutzkorps verhaftet worden.
Seukscher Reichskag
Die Denkschrift Gröners
Berlin, 26. Februar.
Am Regierungstische Reichskanzler Müller und Reichs wehrminister Gröner. Auf der Tagesordnung stehk die kommunistische Anfrage über die Denkschrift des steichswehrministers Gröner zur Panzerkreuzer- rage.
Abg. Stöcker (Komm.): Die Denkschrift sei außerordentlich interessant und wertvoll, weil sie im Gegensatz zur offiziellen Friedensheuchelei der deutschen Regierung die klaren Absichten der imperialistischen Politik zeige. Im Gegensatz zu den völkerversöhnenden Reden der deutschen Minister offenbare sie den Kriegswillen und das Kriegsprogramm der deutschen Bourgeoisie (Zustimmung der Kommunisten, Lachen bei den übrigen Parteien). Die Denkschrift zeige ferner die Bereitschaft der deutschen Bourgeoisie, sich auch militärisch an dem geplänken Kriegszuge der kapitalistischen Mächte des Westens gegen Rußland zu beteiligen. Wenn es nach dem Willen des Reichskanzlers gegangen wäre, dann ruhte diese Denkschrift noch in den dunklen Schrankfächern der Reichskanzlei. Das Verfahren zur Ermittlung des Urhebers der Veröffentlichung sei nur ein Ablenkungsmanöver. Nach der Denkschrift sei der Ausbruch des nächsten imperialistischen Massenmordens nur eine Frage der Zeit. Gröner sage die Wahrheit, Herr Stresemann die Unwahrheit. Die sozialdemokratische Partei befinde sich in voller Zersetzung. Das politische Hochwasser stehe ihr hoch in den Hosen. Deshalb habe sie auch den Parteitag verschieben müssen (Lachen der Sozialdemokraten). Die Entwicklung der Sozialdemokratie zeige sich an der de« Sozialdemokraten Paul Loebe, der sich noch vor zwei Jahren für Kriegsdienstverweigerung eingesetzt habe, jetzt aber di« bürgerliche Aufrüftungspolitik mit größtem Eifer mitmache.
Niirllenibekg
Skuklgärk. 26. Februar.
Ländl. Reil- und Fahrverein. Am 3- März findet im Hotel Viktoria, Friedrichstr. 28, um 10 Uhr vorm., di« diesjährige Hauptversammlung des Landesverbands der länd- "chen Reit- und Fahrvereine statt. Es ist dringend erwünscht, daß alle Vereine dort vertreten sind. Interessenten namentlich solche, die einen Reiterverein zu gründen beabsichtigen, sind freundlich zu der Sitzung eingeladen.
vom Tage. In einem Haus in Berg verübte eine 52 I. a. Frau durch Einatmen von Gas Selbstmord. — In einem Haus der Metzstraße nahm ein 28 I. a. Mann Gift ein. Der Lebensmüde wurde in bewußtlosem Zustand in das Karl-Olgakrankenhaus verbracht. — Beim Austauen eines eingefrorenen Aborts mit einem Kohleofen zog sich in einem Haus der Schreiberstraße ein 14 I. a. Schüler eine Kohlengasvergiftung zu. Er wurde nach dem Marienhosvita! übergeführt. — In der Tübingerstraße fuhr ein Personenkraftwagen in einem mit Schneeabladen beschäftigte Arbeitergruppe. Hierbei wurden 4 Arbeiter zum Teil nicht unerheblich verletzt und in Krankenhäuser verbracht. — Auf der König-Karlsbrücke wurde ein 8 I. a. Knabe von einem Personenkraftwagen angefahren und zu Boden geworfen. Er ^og sich einen Bruch des rechten Oberschenkels zu und mußte in das Karl-Olgakrankenhaus ausgenommen werden.
Aus dem Lande
Waiblingen» 26. Febr. Krankenkassenneubaü Die hiesige Ortskrankenkasse hat in ihrer letzten Ausschußsitzung die Erstellung eines Verwaltungsgebäudes beschlossen, da das seitherige zu klmn ist.
ßischer Geile sei anfänglich jeder Zusammenhang dek Bildung der preußischen Regierung mit den Vorgängen im Reich zurückgewiesen, später aber davon abhängig gemacht worden. Der Führer der Zentrumspartei habe sich selbst für eine der Bedeutung der Dolkspartei entsprechende Vertretung im preußischen Kabinett eingesetzt. Es sei zu ver- stehen, daß die Preußenfraktion der Deutschen Volkspartei es nicht als wünschenswert empfinde, daß jedesmal, wenn von der Volkspartei die Rede sei, die Vertretung von Handels- und W i r tj ch a s t s i n te ress e n als das i h r zukommende betrachtet werde. Die Deutsche Volkspartei sei an den Fragen der kulturellen Entwicklung mindestens ebenso beteiligt, wie irgend eine andere Partei.
Man dürfe sich nicht darüber täuschen, daß wir in einer Krise des Parlamentarismus stehen, die schon mehr als eine Vertrauenskrise sei. Diese Krise habe zwei Ursachen: Einmal das Zerrbild, das aus dem parlamentarischen System in Deutschland geworden sei, zweitens die völlig falsche Einstellung desParlaments in bezug auf seine Verantwortlichkeit gegenüber der Nation. — „Parlamentarisches System" bedeute die Verantwortlichkeit des Reichsministers gegenüber dem Parlament, das ihm mit Mehrheit das Vertrauen entziehen und und ihn zur Amtsniederlegung zwingen kann. Nirgends bedinge diese Bestimmung, daß der Minister Parteimann lein müsse. Nirgends bedinge die Verteilung der Ministersitze nach der Stärke der Fraktion. Nirgends bedinge sie weiter den Uebergang des Regieren«! vom Kabinett auf die Fraktionen. Die Ernennung der Minister erfolgt durch den Reichspräsidenten. Es sei klar, daß der Reichspräsident Rücksicht darauf nehmen wird, daß die von ihm ernannten Reichsminister das Vertrauen der Mehrheit des Reichstags erringen. Im übrigen sei der Eintritt wie das Ausscheiden der Minister von ihrer persönlichen Verantwortlichkeit abhängig. Er verwahre sich persönlich gegen die Anwendung des Satzes, daß eine Fraktion ihre Minister „zurückzieht". Das „Zu- rückziehen" von Ministern bedeute, daß in Wirklichkeit die Persönlichkeit nicht mehr besteht, sondern nur noch als Beauftragter irgendeiner Organisation erscheint. Diese Auffassung sei das Ende des Liberalismus überhaupt.
Bewegungen im deutschen Volk sprechen von der Notwendigkeit, die Rechte des Reichspräsidenten zu verstär- Ken. Manche Krise wäre in dem Augenblick zu Ende- wo ein Machtwort des Reichspräsidenten erfolgte und die Kabinettsbildung aus den Verhandlungen der Fraktionen herausgenommen würde. Es sei wünschenswert, die Reichspolitik stärker zu untermauern. Ob dazu bei der Zenttumsparkei nach ihrem Ausscheiden aus der Regierung Neigung und Wunsch besteht, sei zweifelhaft.
Ein Rücktritt der Aeichsregierung könne nicht in Bettacht kommen. Unsere Sachverständigen in Paris entbehren sonst der moralischen Stütze. Er sehe nicht die Mög- llchkeit, die heutige Regierung durch eine neue zu ersetzen.
Es sei doch geradezu eine Ungeheuerlichkeit, wenn jetzt d«r Reichskanzler und Außenminister tagelang nichts anderes als aussichtslose Versuche Machen müssen, die Parteien aneinander heranzubringen. Dagegen wäre die Ergänzung der heutigen Regierung wünschenswert. Daß sie nach der Richtung Hu genberg nicht in Betracht komme, sei wohl allseitiges Einverständnis.
Ich würde mich freuen, fuhr Stresemann fort, wenn die Bildung einer festen Preußenkoallkion unter Berücksichtigung der berechtigte, Ansprüche der Deutschen Vomsparkei zustande käme. Eicht vor allem die Preußen- fraktion selbst sachliche Bedenken, jetzt in die preußische Regierung einzuketen, so muß die Entwicklung im Reich lediglich auf Grund der R e i ch s i n t e r e s s e n erfolgen. Die Gebarung der Ausgabenwirtschaft im Reich, Ländern und Gemeinden kann einen tatsächlich nur mit Grauen erfüllen. Wir quetsckien die Steuerzahler aus wie eine Zitrone und durch die Art der Erhebung der Steuern haben wir, wenn auch nicht in die Substanz der Wirtschaft eingegriffen (Zurufe: doch!), so doch jene Bildung von Reserven unmöglich gemacht, ohne die wir auf die Dauer die Volkswirtschaft nicht aufrichken können. Wir müssen auch das erhalten, was man den industriellen Mittelstand nennt. Wir stehen, wenn die D'nge so weiter gehen, vor dem Trust auf der einen und vor einer Millionenschar der Angestellten und Arbeiter auf der anderen Seite. Damit steigern sich die sozialen Gegensätze. Es geht mit l dieser Politik nicht weiter, wenn wir nicht sehenden Auges ! in den Abgrund hinabstürzen wollen. Unsere Produktion lei- j
Entlarvt!
Roman von Otto Elster.
Copyright by Grein er ck To., Berlin ND 8.
(Nachdruck verboten.)
3. Fortsetzung.
Erst als man bas schöne, altertümliche Herrenhaus' und den stattlichen Gutshof daliegen sah, erwachte Stanislaus aus seinem dumpfen Hinbrüten und richtete sich empor. Sein Gesicht erhellte sich. Deutlich las man den Gedanken auf seinem Gesicht: „Nun, in diesem schloßarti- gen Gebäude wird es sich schon wohnen lassen! Das kann Ja nicht so schlimm werden, wie ich mir gedacht habe."
Und es wurde wirklich nicht so schlimm.
Als nämlich Fritz vor dem Jnspektorhause Vorfahren wollte, wo ja der neue Volontär wohnen sollte, winkte Gutsbesitzer Hambach von der Freitreppe des Herrenhauses her, daß Fritz vor dem Herrenhaus Vorfahren sollte.
DaS war für Stanislaus schon eine große Genugtuung. Noch größer aber wurde dieses Gefühl, als ihm Gutsbesitzer Hambach freundschaftlich die Hand schüttelte und ihn in den Salon seiner Gattin führte, wo ihn die Herrin des Hauses auf das denkbar freundlichste begrüßte.
„Ich freue mich sehr, den Sohn meiner lieben Freundin aufnehmen zu können," sagte sie mit liebenswürdigem Lächeln. „Und ich hoffe, daß es Ihnen bei uns gefallen wird."
,Hch bin der Ueberzeugung, gnädige Frau," entgeg- nete Stanislaus sanft und küßte die weiche Patschhand der Gutsbesitzerin.
,H1er ist unsere Tochter Erika," stellte diese bann das junge Mädchen vor, das bislang halb verborgen hinter einem Blumentisch gestanden und den „schönen Stanislaus" mit kritischem Blicke gemustert hatte.
ProkowSkt verbeugte sich in tadelloser Weise. In seinem dunNen Auge blitzte es auf, als er in das leicht errötende, hübsche Gesicht Erikas blickte, aber nur einen Moment. Dann senkten sich die dunklen Lider wieder über seine Augen, seinem Gesicht den leicht schwermütigen Ans-
KM vkrleiyM h» ft ütftkefsqst macht,
»Ich hoffe, Sie werden mit Erika recht fleißig mutt-
Ittreu," fuhr Frau Hambach fort. „Ihr« Mama schrieb «tr, daß Sie ausgezeichnet Violine spielen."
„Meine Mama übertreibt. Aber ich stehe gern zu Diensten. Was spielen gnädigstes Fräulein am liebsten? Beethoven — Chopin?"
„Das ist mir einerlei," entgegnete Erika keck.
„ES ist doch ein Unterschied zwischen beiden."
„Halt!" unterbrach Gutsbesitzer Hambach die musikalischen Erörterungen. „Entschuldigt, wenn ich mit einer prosaischen Frage komme. Haben Sie schon gegessen, Herr von Prokowski?"
,Ha — ich danke sehr — ich habe im Speisewagen des Zuges gegessen."
„Gut. — Dann trinken Me eine Tasse Kaffee mit uns auf der Veranda. Umzulleiden brauchen Sie sich nicht — wir leben hier ganz zwanglos. Wir haben des- halb mit dem Kaffee eine Stunde gewartet."
„Sehr gütig."
„Also kommen Sie."
Man begab sich ans die Veranda, wo dein neuen Volontär Miß Bayley, die Erzieherin der Tochter des HanseS, vorgestellt wurde.
Miß Bayley mochte etwa vierzig Jahre sein. Sie war schon fünfzehn Jahre im Hause, und hatte die Erziehung sowohl der älteren Schwester Erikas, die bereits an einen Gutsbesitzer Hardtleben verheiratet war, als auch die Erikas geleitet. Sie war lang und hager, blaß- blond und blaßäugig, besaß ein Gebiß, das Furcht erregen konnte, und trug das schlichtgescheitelte Haar zu einem kleinen Knoten am Hinterhaupts zusammengedreht, der von Erika sehr unehrerbiettg das „heilige Zwtebel- chen" genannt wurde. Ihre Kleidung bestand in einem aschgrauen, bis zum Halse geschlossenen Kleide, mit weißem Kragen und Manschetten.
Im übrigen war sie eine treue, grundehrliche, gutmütige Seele, die etwas schwärmerisch und religiös veranlagt war.
Sie schenkte mit steifer Grazie den Kaffee und Tee ein, während ein Diener Sandwichs und Kuchen umher- reiSt«.
Hier ließ es sich wirklich leben, konstatierte Stanislaus ' >zum andern Male.
- mußte der Herrin des Hauses von seiner Mutter erzählen, was er mit schwermütiger, kummervoller Miene
^ arme Mama schwere Zeiten durchgemacht
„Jetzt geht es ihr besser," setzte er hinzu, „da ft« schließlich aus dem Zusammenbruch unseres Vermögen» doch noch einen kleinen Teil gerettet hat, der sie vor unmittelbarer Not schützt. Auch hat meine Schwester eine Stelle als Lehrerin der französischen Sprache in einem Institute angenommen."
„Nun, das freut mich," entgegnete Frau Hambach herzlich. „Für Sie werden wir auch schon eine StÄlüng finden, Herr von Prokowski, werden Sie nur erst wieder gesund."
„Ja, und lernen Sie was Ordentliches," setzte der Gutsbesitzer ziemlich unvermittelt hinzu, was ihm einen strafenden Blick seiner Gattin einbrachte.
„Ich werde mich bemühen, Herr Hambach," sagte Stanislaus bescheiden, die dunklen Wimpern über sein» Augen senkend.
Der Gutsbesitzer reichte ihm eine Kiste mit Zigarren. „Rauchen Sie?"
„Ich danke sehr — wenn es nur gestattet wäre, ein« Zigarette anzuzünden? . . ."
„Immer zu! Da sind auch Zigaretten."
Stanislaus zündete sich eine Zigarette an, und Erika sah zu ihrem Erstaunen, wie er den Rauch etnsog und erst nach einer Weile wieder von sich gab.
Sie nahm sich vor, dieses Kunststück im Geheimen auch einmal zu probieren.
„Ich werde Sie jetzt auf Ihr Zimmer führen und Sie dem Herrn Inspektor Grupe vorstellen, der Ihr Lehrmeister in allem Landwirtschaftlichen sein wird," sagte der Gutsbesitzer und erhob sich. „Frühstück und Vesper bekommen Sie auf Ihr Zimmer, mittags und abends essen Sie bei uns, es wird mittags um 12Vr Uhr und abends um ?Vr Uhr gegessen, eine Viertelstunde vorher läutet der Gong, damit Me sich umziehen können. Sind Sie bereit?"
„Ich steh« zu Diensten, Herr HarndsL.^
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