großen Richtungen unseres öffentlichen Lebens: Organische Staaksauffafsung, Liberalismus und SoziMsmuS scheinen sich Immer weniger verständigen zu können, je stärker sie die Entwicklung dazu treibt, ihre Grundsätze oder Endziele zu betonen. In Württemberg war, solange die Rechte und das Zentrum eine Mehrheit hatten, eine Verständigung stets ohne große Schwierigkeiten zu erreichen, da die poli­tischen Grundauffassungen beider Parteien im wesentlichen dieselben sind. Seit den letzten Wahlen brauchen aber die beiden Regierungsparteien die Unterstützung anderer Par­teien. Dies erschwert ein energisches und planvolles Re­gieren, da eine Verständigung zwar in manchen Punkten möglich, in anderen wichtigen und vielleicht entscheidenden Punkten aber unsicher ist.

Das ist umso bedenklicher, als in einer Zeit zunehmender Verwirrung die Landesinteressen eine feste und konstante Regierung mit staatserhaltenöen Grundsätzen verlangen. Jede Regierung, in der die Sozialdemokraie maßgebenden Einfluß hat, wird, da diese ihr Endziel nie auf­gibt, früher oder später auf eine schiefe Ebene gelangen, an deren Ende der sichere Zusammenbruch des Saats steht. Die Regierungsparteien müssen deshalb überall, wo es mög­lich ist, denjenigen Parteien entgegenkommen, von denen eine Unterstützung staatserhaltender Politik zu erwarten ist. Dieses Entgegenkommen findet seine Grenze an den Staats- Notwendigkeiten, die sich für die Rechte aus der organischen Staatsaufsassung und aus den Gefahren ergeben, von denen Deutschland im Innern und von außen unzweifelhaft be- droht ist- Die Rechte kann nur eine Politik mitmachen, die sie verantworten kann. Sie wird lieber aus der Regierung ausscheiden, als sich eine Politik aufzwingen lassen, die In ihrer Wirkung staatsschädlich ist.

Das Verhältnis zwischen Reich und Län­dern ist geradezu bedrohlich geworden. Schuldig in der Verschärfung der Gegensätze sind drei Dinge: 1. Das mangelnde Verständnis in Berlin für die Lebensnotwendigkeiten der . Länder, insbesondere Bayerns, 2. der Versuch, die Ziele des Unitarismus auf Umwegen zu erreichen und 3. die chronischen Berliner Ungeschicklichkeiten. Aus der so ent­standenen Atmosphäre der Gereiztheit und des Mißtrauens erklären sich die Vorfälle der letzten Zeit. Aus der Ver­bindung von Ungeschicklichkeit und Not können schwere Gefahren für Deutschland entstehen, die mit der Finanz- not des Reichs und der Länder wachsen. Das Problem des Verhältnisses Reich und Land ist an sich keineswegs besonders schwierig. Ungeschickte Hände haben es schwierig gemacht, namentlich aber die Leichtferigkeit, mit der man sich seit der Revolution über Recht und Gerechtigkeit h-in- wegsetzt. Die richtige Abwägung aller Dinge gegeneinander und die nach einem großangelegten Plan erfolgende all­mähliche Befriedigung aller Ansprüche werden außerdem durch das parlamentarische System mit seinem beständigen Wechsel der Regierungen und seiner völligen Planlosigkeit fast unmöglich gemacht. Dazu kommt nock daß die meisten Länder bei ihrer Abstimmung im Reichsrat ihre Abstimmung davon abhängig machen, welches Schicksal ihren eigenen Ansprüchen beschicken ist. Nur mit größter Besorgnis kann man auf die weitere Entwicklung sehen.

In der Wirtschafts- und Sozialpolitik Württembergs hat sich seit 1924 nichts geändert und wird sich nichts ändern. Die Finanzlage Württembergs ist nicht mehr günstig, aber doch so, daß eine Steuererhöhung vielleicht vermieden werden ?ann. Die Angriffe auf die Kulturpolitik waren stets unbegründet. Je weiter ab­wärts der Weg der deutschen Entwicklung führen wird, desto mehr werden sich ihre bisherigen Gegner davon über­zeugen, daß diese Kulturpolitik lediglich, wie ich ja oft ge­nug ausgesprochen habe, durch dis Voraussicht der kommen­den Dinge bestimmt war.

Das groß« Problem der Skaaksvsreinfachung wird wieder aktuell werden, sobald der Reichssparkommis­sar seine Arbeiten abgeschlossen haben wird. Schon heute bin ich mir aber darüber im Klaren, daß nur eine große Reform große Ersparnisse bringen kann, die bei der Organisation, dem Aufgabenkreis und den Lasten der Selbstverwaltungs- Körper, asso in Württemberg bei den Gemeinden und Amts­körperschaften einsetzen mutz. Aber bei jeder Reform wer­den Interessen angekostet, die heftigen Widerstand leisten und so wird auch der beste Gedanke nur schwer durchdringen.

Wiikltemberg

Stuttgart, 24. Februar.

Kommerzienrat Alfred Colsmann Ehrendoktor der Klub zarter Technischen Hochschule. Rektor und Senat der Teck Hochschule haben auf den einstimmigen Antrag dk Abteilung für Allgemeine Wissenschaften dem Kommerzier rat Alfred Cols mann, Generaldirektor des Zeppelir kongerns Friedrichshafen, in Anerkennung seiner von vc tsrlandlscher Begeisterung und sozialpolitischem Sinn getrc genen führenden werbenden und organisatorischen Tätic heit im Luftschiffbau Zeppelin die Äürde eines Doktoi Ingenieurs ehrenhalber verlleh-ep.

ep. Titelverleihung. Dem Organisten und Chorleiter a der Matthäuskirche in Stuttgart, Oberlehrer Friedrich A d. wurde der Titel Kirchlicher Musikdirektor verliehen/

«Denkschrift zur endgültigen Feststellung der deutsche ^ » ^"bverpstlchtungen. Die Volksrecht-Partei hat ein umfassende Denkschrift fertiggestellt, die an alle deutsche Regierungen und Parlamente, an die deutschen Sachvei ständigen und ,n englischer und französischer Uebersetzun auch an dip ausländischen Sachverständigen übersank wurde. Diese Denkschrift legt den Finger auf den grünt legenden Irrtum und Fehler des Dawesgutachtsns. de darin zu sehen ist, daß im Dawesgutachten eine innere Ein schuldung durch die Inflation vorausgesetzt wurde, und au dieser Voraussetzung dann die Folgerung gezogen murd« dem deutschen Volke könnten und müßten infolgessen um s höhere Lasten auferlegt werden. Die Denkschrift bringt de Standpunkt zum Ausdruck, den angesichts der Notlage de deutschen Volks das Gefamtvolk ohne Unterschied der Par 7 'r'cklung zu dem seinigen machen müßte, um die Repo rattonslasten auf eine erträgliche Höhe herabzudrücken.

Die Deutsch-Oesterreichische Arbeitsgemeinschaft. A» Veranlassung der Studiengejellschast wird am 13. März in großen Sitzungssaal der Handelskammer Dr. M. Schien k e r. erster Geschäftsführer des Vereins zur Wahrung de gemeinsamen wirtschaftlichen Interessen im Rheinland uw West alen und der Nordwestlichen Gruppe des Verein! Deut cher Eisen- und Stahlindustrieller, über das Thenn sprechen:Die wirtschaftliche Bedeutung der Anschlußfrage"

Landesausschußsihung der württ. Zentrumsparkei. An Sonntag, den 10. März, vorm. 10 Uhr. findet in Stuttgar ?in- Ktzndli-gtrsschttßsitziinß der Vsirtj Zentrrmppgkf»; IW

Todesfall. Stadtpsarrer a. D. Gustav Gerat, zuletzt an der MarkuskirA in Stuttgart, ein Sohn des Prälaten und Dichters Karl Gerok, ist im 84. Lebensjahr gestorben. Teil 1917 lebte er im Ruhestand.

Oefierreichische Bauernsöhne in würtl. Betrieben. Wie in den letzten Jahren ist auch für das Jahr 1929 ein Aus­tausch von österreichischen und reichsdeutschen Jungland-' wirten oorgeseheii. Die Württ. Landwirtschaftskammer wird, soweit gewünscht, den geplanten Austausch bezw. die Unterbringung von österreichischen Bauernsöhnen in Würt­temberg vermitteln. Die österreichischen Junglandwirte werden vom Frühjahr bis Herbst in den württ. Betrieben tätig sein Es war bisher üblich, denselben neben Familien- anschluß freie Verpflegung und ein kleines Taschengeld als Entschädigung für die geleistete Arbeit von seiten des Be- riebsinhabers zu gewähren.

ep. Die Frachtfreiheit für Kirchenglocken verlängert. Ersatzglocken für die in den Krieg gegangenen Kirchen­glocken haben auf der Reichsbahn bis 31. März 1929 Fracht­freiheit. Da aber viele arme Gemeinden bisher nicht in der Lage waren, Ersatzglocken zu beschossen, hat das Rerchs- finanzministerium wie derReichsbote mitteilt, beschlossen, die Frachtsreiheit bis zum 31. März 1930 zu verlängern.

Die Vorbereitungen für den Eisgang in Cannstatt haben begonnen. Es werden Eisrlnnen, sog. Schlitze in die gefro­rene Flußdecke gemacht und Eisblöcke, die etwa hängen geblieben sind, beseitigt, um die Brücken zu schützen und das Abschwimmen des Eises zu ermöglichen. Zu einer Be­sichtigung hatten sich einige Pionieroffiziere aus Ulm ein­gefunden, die unterhalb der Neckarbrücke bei Untertürkheim einige recht interessante Probesprengungen Vornahmen.

Aus dem Lande

Eßlingen. 24. Febr. Spende. Ein Fabrikant in- lingen hat dem Stadtmissionar 1000 Mark mit der Bestim­mung übergeben, den Betrag zur Beschaffung von Brenn­material für bedürftige Familien zu verwenden.

Die prächtigen Fichten, die den bekannten und beliebten Weg vom Ehlinger Jägerhaus zum Römerweg umsäumen, sind altersschwach geworden und müssen nach und nach ge­fällt werden. Die Bäume sollen durch junge Linden erseht werden.

Ludwigsburg, 24. Februar. Wettbewerb für ein BürogebäudederBausparkassederGemein-

schaft der Freunde, Wüsten rot. Unter dem Vor­sitz von Professor Dc. Bonatz Stuttgart ertellte das Preis­gericht dem Architekten BDA. Schuh in Cannstatt den ersten Preis. Einen zweiten Preis erhielt BDA. Eichert in Ludwigsburg. Das Bürogebäude wird bekanntlich von der Stadt Ludwigsburg erbaut und der Gemeinschaft der Freunde zu Verfügung gestellt.

Besigheim, 24. Febr. Betrügereien. In den letzten Tagen wurde der in Bönnigheim wohnhafte Paul Deukschle, der daselbst und in der Umgebung sich mit der Ausübung der Tierheilkunde befaßte, wegen Betrügereien festgenom­men und ln das Untersuchungsgefängnis nach Heilbronn ein- gelieferk.

Oehringen, 24. Februar. Im Tod vereint. Zwei Schwestern, die 69 I. a. Frau Sophie Schanzenbach und die 65 I. a. Frau Katharine Mez g e r in Borderespig, sind am selben Tag gestorben.

Welzheim, 24. Febr. Brand. Nachts brach in dem zweistöckigen Lagergebäude der Frau Hermann Münz Ww. ein Brand aus. Das Gebäude ist bis auf die Grundmauern abgebrannt. Die Motorspritze hat sich glänzend bewährt. Der Gebäude- und Sachschaden dürfte sich aus etwa 25Ü00 Mark belaufen, da u. a. zwei Autos verbrannt sind.

Plochingen, 24. Febr. Das Iohanniter-Be- ziruskrankenhaus. Am vergangenen Dienstag ist in Plochingen der Abschluß des Kaufvertrags zwischen der Württembergisch-Dadischen Genossenschaft des Iohan- nlterordens und der Amkskörperschaft Eßlingen über die Erwerbung des Iohanniterbezirkskrankenhauses durch letztere erfolgt. Damit ist das Ioyanniterkrankenhaus, das schon seit Jahren von der Amkskörperschaft als Bezirks­krankenhaus geführt wird, in ihr Eigentum übergegangen. In einem Rundgang übernahm der Bezirksrat das An- wesen samt Einrichtung von den Vertretern der Ordens­genossenschaft. Anschließend an die Aebergabe fand im .Waldhorn" eine kleine Feier stakt, bei der Landrak R i ch- ker das segensreiche Wirken des Iohanniterordens und des von ihm 1864 errichteten Krankenhauses kür die Bezirke Eßlingen, Kirchheim und Nürtingen hervoryvb: Das Schei­den des Ritterordens aus Plochingen werde überall mit Wehmut empfunden. Für den Orden dankte Staatsrat a. D. Frhr. v. Ge mm in gen für die Anerkennung des Ordens und seines Personals. Der Ordensschatzmeister Graf von Degenfeldhob hervor, daß zwischen der Ordensgenossen- schast nnd der Amtskörperschaft stets eine reibungslose Zu­sammenarbeit bestanden habe. Der bisherige Arzt Dr. Bosch wird die ärztliche Leitung, wie seit mehr als SO Jahren, weiterführen.

kirchheim u. T>. 24. Febr. Die Krankenhaus? frage. Der Gemeinderat hat sich gegen die Erstellung eines Krankenhausneubaus abseits der jetzigen Anlage aus­gesprochen, da die Kosten desselben die Oberamtsstadt so sehr belasten würden, daß ihr auf Jahre hinaus die Erfüllung wichtiger Gemeindeaufgaben unmöglich gemacht würde. Er kam zu dem Schluß, daß eine Erweiterung des bestehenden Krankenhauses, sei es durch Anbau »der Erstellung eines Hintergebäudes, die zurzeit beste, finanziell tragbare Lösung der Frage darstellen würde.

Tleuhausen a. d. Erms, 24. Febr. Arbeiteromni« busoerkehr. Vom 25. Februar an verkehren mit Ge­nehmigung des Innenministeriums die Omnibusse der Kom­manditgesellschaft Hammer zwischen Neuhausen und Metzingen, und zwar täglich dreimal in jeder Richtung.

Reutlingen, 24. Febr. Zur Stadtoorstandswahl. Der Kreis der Bewerber um die hiesige Stadtvorstandsstelle, der am Vorstellungstag noch die Zahl acht umfaßte, hat sich inzwischen auf nur zwei Kandidaten verkleinert, nämlich Dr. jur. P rinzing, Stadtschultheiß in Hall, und Dr. Hallek, Stadtschultheiß in Langenau. ^

Tübingen. 24. Febr. 7 0. Geburtskag. Am Freitag feierte Wilhelm Walz, Korrektor im Verlag der .Tü­binger Chronik", in geistiger und körperlicher Frische seinen 70. Geburtstag.

Onstmettingen. OA. Balingen. 24. Febr. Kinder- fegen. Aus Anlaß der Geburt des 11. Sohns der Ehe- lsutt Joh,. Sauter. Trikotweber. und Frau Anna Kacha- riß«, ach. Mayts. übernahm d-x Reichspräsident p. Hin-sy,

bürg M Pälerffchasi. Di« F-nM« Sallker hat zur Zelt 12 Kinder um den Tisch sitzen (10 Buben und 2 Mädchen), ein Sohn ist in Tailfingen verheiratet.

Alm. 23. Febr. Auflösung der Reichsbanner- Musikkapelle. Infolge großer Differenzen der AeichS- bannerführnng mit dem Musikführer erfolgte, wie die .Süd­deutsche Arbeiterzeitung" berichtet, dessen Rücktritt und Austritt aus dem Almer Reichsbanner. Die gesamte Mu- flkabteilung erklärte sich solidarisch und trat geschlossen aus dem Reichsbanner aus.

Von der bayerischen Grenze, 24. Febr. Tödlicher Sturz. Der 57 I. a. Landwirt Alrich Bronnhuber stürzte beim Verlassen der Gastwirtschaft in Glött über die stark vereiste Treppe und fiel rücklings auf den Boden. Er starb, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben.

kleine llachrichlen nur aller Welt

Tauwetter. Im Schwarzwald wurden am Freitag noch 7 bis 8 Grad Kälte gemessen, am Samstag früh stand der Wärmemsser dagegen bereits auf 5 Grad, auf dem Felsberg auf 1,3 Grad über Null. In den Wäldern Oberbadens hat der Frost schweren Schaden gestiftet. Besonders C'chen sind zu Hunderten durch Frostrisse als Nutzholz wertlos geworden. Die Grippe nimmt wieder zu.

Bei Emmerich liegen derzeit noch 168 Schiffe verschie­dener Größe, meist deutsch-holländische und französische, im Eis fest. Ihre Ladung von Erz, Kohlen und Rohstoffen hat einen Wert von Millionen.

Die vielen Teichwirtschaften in der Lausitz, die alljähr­lich viele Tausend Karpfen nach Berlin liefern, haben durch den Frost großen Schaden erlitten. Seit Wochen hat man künstlich Sauerstoff unter das Eis der Teiche gepumpt, trotz­dem sind Massen von Karpfen zugrunde gegangen, so in einem Teich in Hoyerswerda allein über tausend.

Im Hamburger Hasen ist der Schiffsverkehr durch starke Nebel erschwert. Auf der Oberelbe steht das Eis noch, auf der Unterelbe ist der Eisgang nur noch schwach.

Durch einen Wasserrohrbruch entstand im Rathaus von Trier bedeutender Schaden.

Keine Musterwirtschaft. Die kleine Hessische Stadt Michelstadt im Odenwald hat in den Jahren 1924 bis 1928 eine Schuldenlast von einer Million Mark aus sich geladen, immerhin eine Leistung für eine Gemeinde von 4000 Einwohnern. Die hessische Oberrechnungskammer wartet trotz verschiedener Mahnungen und scharfer Rügen noch immer auf die Rechnungsablagen der Gemeinde vom Jahr 1923 an.

Schweres Eisenbahnunglück in Dortmund. Auf dem Hauptbahnhof in Dortmund stürzte bei der Einfahrt eines Personenzugs von Manne ein Wagen 3. Klasse aus noch nicht aufgeklärten Gründen um: die beiden folgenden Wagen entgleisten. Ein Mann und zwei Frauen wurden getötet, 7 Reisende schwer und etwa 12 leichter verletzt.

Großfeuer. Anscheinend infolge von Wollstaubenkzün- dung brach in der Tuchfabrik von Berlhold Herfarth in Kottbus Feuer aus. Das ganze Gebäude sowie die in einem Seitenflügel eingerichtete Walkerei der Firma Meschke und Barnatz sind niedergebrannk.

Bei der Washingtonseier in der Turnhalle des Mädchen- gymnasiums in Iacksonville (St. Illinois) brach Feuer aus, das die Halle einäscherke. Eine Schülerin kam in den Flam­men um, neun Mädchen wurden verletzt.

DieLichkskadk" Paris war in den letzten Tagen wieder­holt ohne Licht. Die elektrische Hauptanlage in St. Quen versagte angeblich infolge von Wassermangel.

Brotkarten in Rußland. Wie in Moskau, müssen nun auch in Leningrad (Petersburg), Charkow und in einigen anderen großen Städten Sowjetrußlands Brotkarten ein­geführt werden wie in Zeiten der größten Kriegsnot.

Vulkanausbruch. Der Vulkan Santa Maria ,'n Guate­mala ist am 22. Februar in lebhafte Tätigkeit getreten. Ungeheure Mengen Sand und Asche gehen auf die blühen­den und dichtbevölkerten Küstengebiete bis in eine Ent­fernung von 60 Meilen nieder. Der letzte größer« Aus­bruch des Vulkans erfolgte im Jahr 1802.

»Melodie der Welt". Die Uraufführung des bisher größ­ten deutschen Tonfilms steht bevor. Der Film ist von der Hamburg-Amerika-Linie in Gemeinschaft mit dem Tonbild- Syndikat während der letztjährigen mit dem Luxusdampfer Resolute" durchgeführten Hapagweltreise hergestellt worden Md zeigt unter dem TitelMelodie der Welt" in Bild und Ton Menschen, Lebensformen und Landschaften aus den schönsten und interessantesten Teilen der Erde. Die Auf­nahmen wurden überall mit Unterstützung der Regierungen gemacht. A

Die Frankfurter Würstchen vor Gericht. Dreizehn Frankfurter Wurstfabriken hakten gegen die Cfha-Fabrikev in Berlin, die ihr Würstchen .Efha-Frankfurker" nennt, geklagt. Das Landgericht II Berlin gab der Klage Folge und untersagte aus Gründen des unlauteren Wettbewerbs der Esha die Beisetzung .Frankfurter". Die Bezeichnung von Maren nach einem Ortsnamen sei so lange eine Her - kunfksbezeichnung. wie sich noch in einem Teil der Zwischenhändler und Verbraucher gleichviel, ob dieser Teil groß oder klein sei die Aeberzeugung erhalte, daß die Ware in dem betreffenden Ork hergestellt werde.

Blonde Aegypter. Daß die ältesten Aegypter blond ge­wesen sind, konnte der amerikanische Forscher Dr, Reisner am Boston-Museum Nachweisen. Er entdeckte im Jahr 1926 in einem Grab zu Gizeh ein gemaltes Bfid der Königin Hetepheres (der Zweiten), einer Tochter des Königs Cbeovs, des Erbauers der großen Pyramide (um 3lW v. Ehr.). Die Königin zeigt auf dem Bild hellgelbes Haar, dos sie kurz- geschnltten trug. Auch ein Bild der Köniain Nefrotete. der Gemahlin des Königs Amenophis (um 1200 v. Ehr.) stellt die Königin mit gelben Haaren bar.

Norddeutscher Lloyd. Der Aufsichtsrat wird der Hauptversamm­lung wieder eine Dividende von 8 v, H Vorschlägen.

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