ärdeitsämier. AussteüerMgen auS derKrisen fÜrssrA sind bis zum 4. Mal 1926 verkoken. Der Erlaß tritt am 28. 2. 1929 in Kraft und gilt zunächst bis zum 4. 8. 1929.
Die Stahlhelmführer beim Reichspräsidenten
Berlin, 24. Febr. Die „Deutsche Ztg." meldet, die Stahlhelmführer Seldte und Düsterberg werden von Reichspräsident v. Hindenburg empfangen werden. Sie wollten gegen die Absicht der preußischen und der Reichs- regierung. Stahlhelinmitglieder nicht im Beamtenstand zu dulden, Beschwerde erheben, da dies eine Verletzung der durch die Verfassung den Beamten gewährleisteten politischen Freiheit sei.
Der Schüler Kleierln Berlin, der Mitglied des Stahlhelms war, ist bei einer Schlägerei zwischen mehreren Anhängern des Stahlhelms und Kommunisten hinterrücks erschossen worden.
Bekräftigung stakt Eid
Berlin. 24. Febr. Im Strafrechtsausschuß des Reichstags erklärte Reichsjustizminister Dr. Koch zur Frage der Abschaffung des Eids, bei der gerichtlichen Vernehmung werde sich Beeidigung noch nicht abschaffen lassen, wogegen von vielen Seiten ernste Bedenken erhoben werden; dagegen sei eine Einschränkung des Eids ins Auge gefaßt in der Weise, daß in normalen Fällen kein Eid, sondern eine „Bekräftigung" abgenommen werde, bei der unwahre Angaben als Vergehen, nicht als Verbrechen strafbar sein sollen.
Der Völkerbund macht den Krieg nicht unmöglich
London. 24. Febr. In einer Wahlversammlung in Tor- quay sagte Außenminister Chamberlai n, er wolle das Volk nicht mit dem Gedanken einschläfern, daß die Gründung des Völkerbunds den Krieg unmöglich gemacht hätte. Dieses Ziel werde wohl niemals erreicht werden, jedenfalls bedürfe es ehrlicher Anstrengungen von langen Jahren.
Bedeutende Verschlechterung der Reparationsverhällmsse
2)4 Milliarden Iahreszahlungen und Wohlstandszuschlag.
Ueberwachungskommisston
London. 24. Febr. Die „Times" meldet aus Paris: Der Fünferausschuß der Sachoerständigenkonferenz haben einen Plan aufgegriffen, nach dem ein Teil der Reparationszahlungen, 1,5 Milliarden Mark, der Verantwortlichkeit der Reichsregierung, der andere Teil von etwa einer Milliarde unter die Aufsicht eines beratenden Ausschusses gestellt werden soll, der an die Stelle des bisherigen Transferausschusses treten würde. Eine Gefahr für die Festigkeit der deutschen Währung oder für die deutsche Wirtschaft sei dabei nicht zu befürchten (?!). Der zweite Teil der Jahreszahlung (1 Milliarde) sei in Reichsmark bei der Reichsbank einzuzahlen, wo er den Gläubigerstaaten zur Verfügung stehen soll; für die Abhebung soll lediglich die Zustimmung des neuen Ausschusses vor der Uebertragung (in fremden Währungen) erforderlich sein. Ein ungünstiger Bericht dieses Ausschusses würde nach der Meinung'der Sachverständigen unter solchen Umständen ernste Folgen in anderer Richtung haben, da er auf einen ungünstigen Bericht über Deutschlands Wirtschaft hinauslaufen würde.
Milden 2)4 Milliarden Iahreszahlungen würde es aber nach dem Bericht der «Times' noch nicht abgetan sein. Vielmehr soll alljährlich zu der bei der Reichsbank zu hinkerlegenden Milliarde noch ein Zuschlag eingezahlt werden, dessen Höhe nach dem deutschen Wohlstandsindex bemessen werden soll.
Die «Times" bemerkt nebenbei, daß die Behauptungen in der deutschen Presse, die Berichte über die angebliche Blüte der deutschen Wirtschaft und des Wohlstands (Parker Gilbert) falsch seien und daß sie durch die Reparationslasten gedrückt werden, werden zwar von den Sachverständigen untersucht werden, man sei aber «in Sachverständigenkreisen" der Ansicht, daß diese Behauptungen mit den tatsächlichen Verhältnissen nicht über- linst! m men. (I!)
Hindenburg und der Stahlhelm Berlin, 24. Febr. Wie die „Magdeb. Ztg." zu berichten weiß, hak Reichspräsident v. Hindenburg die Leitung des Stahlhelms durch den Staatssekretär Meißner um Aufklärung über gewisse scharfe Aeußerungen der Führer Seldte und Düsterberg bei der letzten Verkrauens- männerversammlung in Magdeburg ersucht. Zu diesem Behufs seien die beiden Führer am Samstag beim Reichspräsidenten zum Vortrag erschienen. Von der Besprechung werde es abhängen, ob Hindenburg weiter Ehrenmitglied des Stahlhelms bleibe. — Die Unterredung dauerte mehrere Stunden. Der Reichspräsident versuchte nach dem H. F-, die Leitung des Stahlhelm mehr für die gemeinsame Arbeit mit anderen Volkskreisen zu gewinnen.
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Jeden Augenblick lauft ihr bei so leichtsinnigem Verhalten Todesgefahr.
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peitsche seitwärts strecken und nach vorn bewegen heißt.- Ueberholen.
Richtlinien für den Wohnungsbau.
Dem Reichstag sind Richtlinien für den Wohnungsbau im Reich zugegangen. In der Begründung wird u. a. gesagt, daß unter den heutigen Umständen, namentlich infolge der schweren Lasten der Reparationszahlungen, der Plan nur die Beseitigung der schlimmsten Notstände habe ins Auge fassen können. Es handelt sich 1. um die Herausnahme der Haushaltungen und Familien, die bisher mit anderen Haushaltungen zusammen in überbelegten Wohnungen untergebracht waren; 2. um die Räumung der abbruchreifen Wohnungen- und Herausnahme der Familien aus den Elendsvierteln: 3. um die Herausnahme besonders der kinderreichen Familien aus überfüllten Wohnungen; 4. um die Schaffung neuer Wohnungen für gewerbliche Arbeiter an den durch Umschichtung und Rationalisierung der Betriebe sich ergebenden Stand, orten und 5. um die Fe st Haltung von Landwirten und Landarbeitern auf dem flachen Land durch An« stedlung auf eigener Scholle.
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-ver ourch sen zahlenmäßigen lleberschuß der alljährlich neug^rundeten Haushalte bewirkte laufende Zuwachs des Bedarfs an neuen Wohnungen wird für di« Zeit von 1927 bis 1930 auf 225 000, für 1931 bis 193S auf 250 000 und von 1936 bis 1940 auf 190 000 jährlich geschätzt. Dazu kommt ein Rückstnndvon 500 000 bis 550 000 Wohnungen. Weiter besteht ein durch Mangel und Unterbrechungen in der Bautätigkeit entstandener Ersatz bedarf für abbruchreifen Aitwohnraum und Notwoh- nungen in Hohe von 300 000. Ein weiterer Bedarf entsteht durch die überfüllten Wohnungen. Insgesamt sind un- ^ ^0 00 0 u berbelegte Wohnungen mit 5 Millionen Bewobnern vorhanden. Der sich hieraus ergebende Gesamtbedarf kann im Lauf der nächsten Jahre nicht entfernt gedeckt werden.
Zum Schluß wird gesagt, daß der Feh'bedarf an Woh- nungen die Aufrechterhaltung des Reichsmieten, gesetzes und des M i ete rsch utz gesetzes und des Wohnungsmangelgesetzes erforderlich mache. Eine Annäherung der Altbau- und Neubaumieten sei im Lauf einer Reihe von Jahren unvermeidlich. In erster Linie solle dies durch eine Senkung der Neubaukosten ang«. strebt werden.
Viirll. eaiidlag
Gemeindeordnung
Stuttgart, 23. Februar.
Der Landtag nahm zunächst einen Antrag an, wonach in den Sonderausschuß für die Beratung der Neuordnung des Kunst- und Fachschulwesens die Abg. Becker, Dr. Bruck- mann, Hartmcmn, Heymann, Liebig, Dr. Schsrmann und Dr. Wider gewählt wurden. Dann wurde die Beratung der Gemeindeordnung fortgesetzt. Abg. Bausch (CVD.) stellte einen Antrag zum besseren Schutz der Minderheiten auf dem Rathaus. Abg. Bock (Z.) bemerkte dazu, man solle dem Gemeinderat doch nicht jede Verwaltungshandlung vorschreiben und ihm zutrauen, daß er die verschiedenen Wahlen recht und gerecht vornehme.
Art. 73 handelt von dem Ausschluß einzelner Gemeinderatsmitglieder wegen Befangenheit. Abg. Mößner (Sozi) stellte den Antrag, daß sich die Vertreter gemeinnütziger Genossenschaften (Konsumvereine usw.) auch bei den die Genossenschaft berührenden Fragen an der Beratung und Abstimmung beteiligen dürfen. Staatspräsident Dr. Bolz erklärte, es gehe nicht an, daß die Vorstandsmitglieder solcher Vereinigungen, die nicht-immer gut stehen, ihre eigenen Interessen auf dem Rathaus als Gemeinderäte vertreten. Der soz. Antrag wurde abgelehnt. Angenommen wurde ein Antrag Schees (Dem ), wonach die Gemeinderatsverhandlungen in geeigneter Weise bekanntzumachen sind. Nach dem Ausschußantrag sollte ortsübliche Bekanntmachung erfolgen. Die ortsübliche Bekanntmachung geschieht aber im Anzeigenteil der Zeitungen. Der Antragsteller wollte die daraus entstehenden Kosten den Gemeinden ersparen und betonte, daß die Bekanntmachung im redaktionellen Teil der Zeitungen nichts koste. Art. 72 Abs. 3: „Bei Wahlen zu Abteilungen und Ausschüssen sind die im Gemeinderat vertretenen Mitglieder- vereinigungen tunlichst im Verhältnis ihrer Stärke zu berücksichtigen. Ihren Vorschlägen soll möqlichst Rechnung getragen werden", wurde mit 34 gegen 28 Stimmen bei 4 Enthaltungen angenommen.
kiillmmister Sr. Lazille über die wiirllemderMe LatiderpMik
Heilbronn, 24. Februar.
Auf dem Landesparteitag der De ut s ch n atio n älen Volkspartei, der gestern und heute in Heitbronn abge- halten wurde, sprach Kultminister Dr. Bazille über die würkt. Landespolikik. Er führte u. a. aus:
Der Zusammenbruch der bürgerlichen Koalition im Reich, die allein einigermaßer negierungsfähig ist, da die „große Koalition" keine Lebenskraft haben kann, hat eine schwere chronische Krisis des parlamentarischen Systems geschaffen, die neben der Krisis unseres wirtschaftlichen Lebens hergehk und nicht ohne Zusammenhang mit ihr ist, Auch in Württemberg ist durch die Wahlen eine latente Unsicherheit entstanden, die jederzeit zu einer Krisis führen kann. Die drei
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(Schluß.)
Frau Elisabeth hatte nach seiner linken Hand gegriffen hielt sie nun fest und streichelte sie beruhigend. Sie konnte kein Wort erwidern, sondern dachte nur aus ihrer heiß bervorquellenden Mutterliebe heraus: „Könntest du ihm doch die andere Hand wiederschaffen, ach, könntest du es doch . . . Wie gern wolltest du ihn jetzt hingeben und. verlieren an das Groß«, Heilige, das in seiner Seele glimmt und dichtet . .
„Mein lieber Junge," sagte sie zitternd und strich über seine glühende Stirn, „mein lieber Junge," wiederholte sie noch einmal, dann stand sie überwältigt von ihrem Gefühl auf und ging, das Taschentuch vor den Mund gepreßt, langsam dem Hause zu.
Heinz ließ sie gehen. Er selbst mußte sich wieder beruhigen: mußte die Flamme, die aus seiner Seele nach außen geschlagen war, wieder nach innen bannen.
Sein Armstumpf schmerzte stark. Das kam bei jeder heftigen Bewegung, bei jeder Seelenerschütterung noch immer. Früher hatte es ihn niedergedrückt und verzagt gemacht. Was machte das aber heute, in dieser Stunde? Er stand auf, um seiner Bewegung, die ihn noch immer gepackt hielt, Herr zu rverden. Da erblickte er den Onkel, der vom Hof kam und mit Briefen zu ihm hinwinkte.
„Wo ist die Mutter?" rief er stehenbleibend.
„Im Sause. Jst's was Gutes, Onkel?"
Da der Onkel nickte, ging Heinz schnell zu ihm hin. Er sah auf den großen Brief, den der Onkel in der Hand hielt.
„Von Magdalena an Mutter? Das wird sie freuen."
„Ich Hab' hier noch was Besseres . . ."
„Besseres? Laß sehen ... Ein Brief . . . ?"
„Ja . . . Nachricht von Hermann . . . MagdaleruO Mann, an den er gerichtet ist, schickt ihn an mich. Er will deine Mutter nicht damit überrumpeln, schreibt er."
Heinz am Ende las:
„Liebe Schwester und lieber Schwager! . . . Sagt Mutter, daß ich zurückkehre. Jetzt ist'S Zeit für mich. Die Sehnsucht nach meinem Heimatland ist,allzu mäHtig in
mir geworden. AVer uy komme nicyr a«s verwrenor Sohn. Ich habe die Zeit in der Fremde zur Arbeit genützt. Meine Kräfte sind gewachsen. In ein bis zwei Monaten bin ich, so Gott will, in der Heimat, und dann soll wieder Freude bei uns sein. Sagt das Mutter, und sagt ihr vor allem, wie .sehr die Sehnsucht mich nach Hanse zieht. Hermann.""
„Onkel," sagte Heinz, nachdem er geendet, „laß mich diese Nachricht zur Mutter bringen. Sie ging soeben ms Saus. Aber ..." ,
„Geh nur, Junge. Du wirst das besser besorgen als ich. Und ich Habs sowieso wenig Zeit." — ^ ,
Heinz am Ende hatte die Mutter im ganzen Sause vergeblich gesucht. Schließlich klopfte er an ihrer Achlarzim- mertür. Da drinnen fand er sie.
Auf ihrem Liebling?p?atz, an der weitgeöffneten Leranda- tür stand sie und sah über ihre Gärten, über ihren Gutshof und Wirtschaftsbetrieb hinweg ins weite Tal hinunter. Ein abgeklärter Ausdruck war in ihrem Gesicht, wie rhn Heinz vordem nie gesehen.
„Mutter," rief er mit Heller Stimme, „heute ist ein Glückstag! Sieh, da bringe ich dir Nachricht von Hermann."
Frau Elisabeth sah erschrocken drein. „Von Hermann?" Ungläubig, langgedehnt kam die Frage von ihren erblaßten Lippen.
„Ja, Mutter, von Hermann. Hier diesen Brief schickte Magdas Mann heute an Onkel. Lies nur!"
Frau Elisabeth ließ sich den Brief fast aufnötigen, und dann blickte sie mit flimmernden Augen darauf nieder. Sie las. und als sie das. was darauf stand, begriffen hatte, blieben ihre Lider doch noch gesenkt. Also doch kein verlorener Sohn, ging es dankend durch ihre Seele. Zwei große Tränen fielen auf die Karte nieder, und dann hob ein tiefer, befreiender Seufzer ihre Brust, und sie konnte wieder auf- blicken. Ihr war zumute, als wäre nun ein Schwert aus ihrer Seele gezogen. ^ ,
„Komm, mein Junge," sagte sie zu ihrem längsten sohn, „setz' dich zu mir, nun wollen wir MagdaS Brief gemeimam lesen, vielleicht steht auch da noch etwas über Hermann drin.
Aber sie setzten sich nicht. Eng zusammen blieben sie an der weitgeöffneten Balkontür stehen, die den Blick au: ihre Heimatfluren frei ließ. Heinz am Ende las:
„Meine geliebte Mutter!
So vielerlei Pflichten füllen meine Tage, daß ich nicht )azu kam, dir früher zu schreiben. Heute ist es aber unerläßlich. Ich muß über Hermanns Nachricht mit dir sprechen. Seinen Brief wirst du inzwischen - durch Onkel erhalten haben. Ich muß dir sagen, daß mein Mayr, und
ich auf seine glückliche Rückkehr hoffen. Hoffe mit uns, liebe Mutter, Hoffnung läßt ja nie zu Schanden werden!
Wie gerne würde ich jetzt bei dir und Heinz sein: allein wie du weißt, habe ich meinen Sohn Siegfried an der Brust, da kann ich nicht >veg.
Liebe Mutter, ich komme noch auf etwas zurück, das mich am meisten beschäftigt, und das immer wieder wie eine ewige, unauslöschliche Flamme in mir hochbrennt, ob ich mich dagegen wehre oder nicht. Seitdem ich Mutter bin, weiß ich. wie glückselig unser Frauenlos ist. Durch die Mutterschaft haben sich alle meine Fähigkeiten geschärft, sie sind erstarkt und gewachsen.
Nun weiß ich auch, welch ein verantwortungsvolles Amt in die Hände von uns Müttern gegeben ist. Auf uns stützt sich ein gut Teil Zukunft des Vaterlandes. Wir Mütter des kommenden Geschlechts zumal werden mit allen unseren Kräften vorahnend hineinwachsen müssen in das Leben, das aus dem Schoß der Zukunft emporblüht. Wir Mütter des neuen Geschlechts sollten stark wie Helden und mit einem Herzen wie die ährenlesende Ruth aus der Bibel sein! Was geht mir nicht alles durch den Sinn, wenn ich allein mit meinem Knaben sitze. Ich schaue dabei auf mein Kind und gedenke der Zukunft! Ach, Mutter, wie froh bin ich, daß ich zu dir und deines Lebens Grund zurückfand!
Ich bin nun eine Mutter wie du, möchte mir auch für die Zeit meines Lebens deine Liebeskraft gegeben sein! Der Brief war noch nicht zu Ende: aber Frau Elnavern I»gte ihren Arm um ihres Sohnes Schulter und zog ihn hinaus auf den Balkon. In roter Glut stand der Himmel, mit Feiertagsruhe blickte und atmete die Natur. Friedvoll und mild sank der Abend.
Frau Elisabeth sagte: . ^
„Ihr gebt mir viel Glück, Ihr, meine Kinder! Ich Satte in vielem unrecht, war oft zu schroff und hart, anstatt euch zu vertrauen. Jetzt sehe ich, daß der Wille zum Guten in uns allen ist. Das kommt vom Mutterschoß und geht zum Mutterschotz. Das Herz, das uns seine Gedanken und Empfindungen, und das Blut, das uns seine Nahrung gibt, das ist wohl letzten Endes das Starke, das Führende und
°Sie^schwieg. Sie umfaßte ihren Sohn fest und beide aden mit tiefen, ruhigen Augen. ^ .
Hochrot flammte der Simmel. Die Sonne durchbrach wie Triumph die sinkenden Schatten. Die Bäume regten sich h: di« Vögel jubelten mit einem letzten levenSstarken n auf.- leise Düfte regten sich: voll und groß schwangen eude und Dank über die Erde. .