der am 19. Februar, von Däri'en kommend, kn Lünakasi eintraf, mit 5000 Mann die Stellung des nationalistischen Oberbefehlshabers von Tschifu bei Fuschangsien einzuneh- men, um die Gewalt der Provinz an sich zu reißen.
Tschangtschungtschang soll beabsichtigen, sich einen strategischen Stützpunkt zu schaffen, von dem aus er sich Tsingtaus bemächtigen könnte, sobald die Japaner die Provinz Schandung räumen. Bei ihm sollen sich drei ehemalige russische Generale befinden.
Zu erschütternden Szenen führte die schwere Hungerrevolte in der Provinz S ch a n s i. Tausende von hungernden Bauern griffen die kleinen Städte an. um sich ae waltsam der darin befindlichen Nahrungsmittel zu bemächtigen. Die städtische Bevölkerung setzte sich zur Wehr. Der an Ort und Stelle entsandte Inspektor zur Bekämpfung der Hungersnot meldet, daß die hungernden Bauern sich an schickten, eine Reihe von Städten durch Handstreich zu neh men und auszuplündern. Das amerikanische Komitee zur Hungerbekämpfung hat 50 000 Dollar zur Nahrungs nittel- beschaffung flüssig gemacht.
Das Ende eines alten Streits
Die Salpekerprovinz Tacna unter Chile und Peru gekeilt
Santiago de Chile, 22. Febr. Ueberraschend ist dem nunmehr seit 45 Jahren umstrittenen Gebiet von Tacna und Arica an der Stillen Wellmeerküste Sü! inerikas ein Ende gemacht worden. Der Friedensvertrag vr>u Ancon hatte den Krieg zwischen dem siegreichen Chile und Bolivien und Peru 1879—83 nur halb beendet. Zwar verlor Bolivien sein Küstenland und Peru mußte die Provinz Tarapaca an Chile abtreten, doch bestimmte der Friede noch nichts Endgültiges über dieSalpeterprovinzTacna mit den Hauptorten Tacna und Arica. Man übertrug Chile die Verwaltung für ein Jahrzehnt, nach dessen Ablauf eine Volksabstimmung über die Provinz entscheiden sollte. Zu dieser Abstimmung ist es nie gekommen. Die Provinz blühte auf, sie schloß sich immer enger an Chile an, dessen wirtschaftlicher Wohlstand wuchs. Schließlich brachen Chile und Peru 1918 die diplomatischen Beziehungen zueinander ab. Ein Krieg schien unvermeidlich, beide Staaten machten Heer und Flotte mobil. Da griff Wilson ein. Der Präsident bot die Vermittlung der Vereinigten Staaten an. Chile und Peru gingen darauf ein; die Kriegsgefahr war beseitigt.
Damit begann die zweite Phase, die durch das Einwirken der Vereinigten Staaten gekennzeichnet ist. Sie ist auch ein Stück Dollardiplomatie. Die ersten Vermittlungsversuche scheiterten, und der Fall ruhte dann vier Jahre. Erst 1922 wurde der erste ernsthafte Versuch gemacht, den Streit friedlich zu schlichten: die Vereinigten Staaten luden die Staaten zu einer Konferenz nach Washington ein, die Staatssekretär Hughes leitete. Die Forderungen an Chile — Rückgabe der Salpetergebiete von Tarapaca und Antofagasta, bolivischer Korridor nach dem Meer — gingen aber zu weit, als daß sie eine Grundlage für aussichtsreiche Verhandlungen hätten sein können. Das einzige Ergebnis der Konferenz war, daß der Präsident der Vereinigten Staaten zum Schiedsrichter bestellt wurde. Coolidge bestimmte 1925 endlich die Abstimmung, die aber auch nicht zustande kam. Kellogg ließ nicht locker. Der erste Erfolg kam im Juli 1928, als Chile und Peru sich entschlossen, die diplomatischen Beziehungen wieder aufzunehmen. Die Frage war längst eine Angelegenheit des Weltkapitals geworden. Neuyork ist in allen drei beteiligten Staaten gleichmäßig investiert. Das besondere Interesse der Vereinigten Staaten gilt Peru und Bolivien, während am chilenischen Salpeter das englische Kapital stark beteiligt ist. Auch Argentinien und Brasilien unterhalten freundschaftliche Beziehungen zu Chile. So steht den Vereinigten Staaten ein großer latem- amerikanischer Block gegenüber verstärkt durch das britische Kapital. Hoooers Reise durch Lateinamerika scheint auf diese Lage stark eingewirkt zu haben. Es fiel allgemein auf, daß Leguia, der Präsident von Peru, sich in ungewöhnlichen Lobeshymnen auf Hoover erging, dessen Diplomatie es offenbar nun gelungen ist, eine Entwicklung aufzuhalten, die den Vereinigten Staaten hätte gefährlich werden können. Die Trennung des Gebiets von Tacna- Art ca in einen peruanischen und einen chilenischen Teil ist aber wohl auch noch nicht der Schlußstrich, denn noch steht Boliviens Forderung nach dem Korridor offen. Und vor noch nicht langer Zeit waren chilenische Kreise bereit, mit Bolivien deswegen zu unterhandeln. Einstweilen ist Südamerika um eine Sorge ärmer. Die Art, wie die Tacna-Arica-Frage erledigt wurde, liegt in erster Linie der Friedenspolitik Hoovers, der dabei vielleicht mit seinem großen Gegenspieler, dem argentinischen Präsidenten Jrigoyen, eine Strecke Wegs zusammengegangen ist.
Seullchek Reichstag
Betriebssicherheit der Reichsbahn
Berlin, 22. Februar.
Abg. Mollath (Wirtschaftsp.) fordert schleunige Herstellung der Absiellbahnböfe in Nürnberg. Auch die Verhältnisse in München bätten sich derart zugespitzt, daß ein weiteres tatenloses Zusehen nicht mehr verantwortet werden könne. Dringlich sei auch unverzügliche Inangriffnahme der Verstärkung der Brückenbauten. Mit großer Sarge sehe man der Abwicklung der Frostperiode entgegen. Der Redner verlangte rechtzeitige Maßnahmen, um Verkehrs, und Transvortschädigungen bei dem zu erwartenden Hochwasser zu verhindern. Bei der Einführung der Polster- und Holz- klafse habe sich die Verbesserung in der Hauntfache auf die Aenderung der Abteilnummer beschränkt. Die alten Wa- gen. die jetzt die Bezeichnung „3. Klaffe" tragen, müßten schleunigst Instand gesetzt werden. Die einzige Möglichkeit, um die Reichsbahn kür ihre Aufgaben Instand zu setzen, sei eine vernünftige und tragbare Regelung der Eisenbahnbelastung b-i den Verhandlungen in Poris. Man werde sonst eine Wirtschostskatastrophe in Deutschland sehen, wie sie die Welt noch nicht erlebt habe.
Ein Programm
zur Linderung der landwirtschaftlichen Not
Im Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft ist ein Programm ausgearbeitet worden, das demnächst dem Reichskabinett zur Beschlußfassung zugehen soll.
Es geht dabei zunächst einmal um die Frage derBieh - preise, und zwar, da man die für Schweine zur Zeit für einigermaßen erträglich hält, um die für Großvieh. Folgende Möglichkeiten zu ihrer Besserung sind dabei zur Er- vrkerung gestellt:
1. Angleichung der LebendviehMe an die wesentlich dtibrrn FMÄ-M-
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2. Beseitigung der Umsaßskeuerbegnnsligung für ein- geführkes Vieh und Fleisch.
3. Beseitigung der Erleichterung der veterinärpolizeilichen Vorschriften bei der Einfuhr.
4. Aufhebung der Zwischenzölle für Speck und Schmalz.
5. Beseitigung des zollfreien Gefrierfleischkontingents. Allerdings ist Minister Dietrich der Ansicht, daß dies auch über den Paragraphen 11 des Biehseuchengesetzes nicht fertigzubringen ist.
Ein zweiter Punkt des Programms betrifft die Ge- k r e i d epr e i s e. In die R o g g e n Preisgestaltung vstizu- greifen, hält es allerdings nicht für zweckmäßig, da sie nicht so schlecht liege wie die Preisgestaltung des Weizens. Außerdem besteht hier bereits die Möglichkeit einer Einwirkung über die Getreidehandelsgesellfchaft. Dagegen sei nicht zu verkennen, daß ein Weizenpreis von z. B. 214,4 Mark im Dezerrberdurchschn.kt geg-nnber einem Roggenpreis von 212 M^'si aus l'r s>"xr noch gar nicht abzusehende Schwierigkeiten für den Weizen ibau bringen muß. Minister Dietrich will cu.erdings nickt mit zollpolitischen Maßnahmen vorgehen und lllt ar h cin Einfuhrhandelsmonopol nicht für erforderlich. des mr Zeit politisch nicht durchzufübren sei. Aehn- llches gelte von einer Kontingentierung der Weizeneinfuhr. Er lehnt ferner den Antrag Zapf, die Mühlen zur Beimahlung bestimmter Hundertsätze von Inlandweizen zu zwing n. als zwcmgswirtschaflliche Maßnahme und im Hinblick auf die Schwierigkeiten einer Ueberwachung ab. Dagegen schlägt er eine PreisausgleichsgebühraufAuslands- weizen vor, für so lange, bis ein ausreichender Inlandpreis erreicht ist Die Erträge aus dieser Ausgleichsgebühr will er zur Preisregulierung auf allen anderen Gebieten verwenden.
Eine Regulierung der K a r ko f fe lp r e I se soll zur rechten Zeit bei der neuen Ernte in Aussicht genommen werden.
Während In allen diesen Fällen neben die Selbsthilfe die Skaatshilfe treten muß, sei für sehr große und wichtige an- dere Zweige der Landwirtschaft die Selbsthilfe durch bessere Organisation, Absahregulierung u, dgl. ausreichend. Bekanntlich sind im Reichshaushalt für die nächsten fünf Jahre je 20 Millionen Mark für diese Zwecke, und zwar auf den Spezialgebieten Milch- und Molkereiprodukte, Obst und Gemüse. Geflügel und Eier, Vieh und Fleisch bestimmt.
Die jährliche Milcherzeugung Deutschlands wird auf 21 bis 22 Milliarden Liter geschätzt. Gelange es, den viel zu hohen Unterschied zwischen Erzeuaer- und Verbraucherpreisen, die zur Zeit etwa 16 bis 17 Pfennig gegenüber 8 Pfennig vor dem Krieg beträgt, nur um 1 Pfennig zugunsten der Erzeuger zu verringern, so würde die oieh- zuchttrelbende Landwirtschaft auch in der Einrechnung des Bedarfs für die Aufzucht der Kälber und den Selbstverbrauch daraus eine Mehreinnahme von 120 Millionen Mark erzielen. Eine Steigerung der Produktion um 10 v. H. müßte gar etwa 320 Millionen Mark Mehreinnahme ergeben. Dagegen würde eine Preissteigerung von Roggen und Welzen um 25 Mark nur insgesamt eine Mehreinnahme für die deutsche Landwirtschaft von 150 Millionen Mark erbringen.
Mrllembekg
Stuttgart, 21. Febr. Beratung des Anerbenge s e h e s. Der Rechtsausschuß des Landtags begann heute mit der 2. Lesung des Entwurfs eines Gesetzes über das Anerbenrecht. Berichterstatter ist der Abg. Dr. Göz (BB). Art- 1—7 werden angenommen. Ein Antrag Renz-Gauß (Z), den Sah einzufügen: Söhne und Töchter, die in der Landwirtschaft cmsgebttdet sind, gehen solchen fremder Berufe vor. wird abgelehnt. Annahme findet ein Antrag Dr. Schumacher zu Art. 8: Arbeiten minderjährige Miterben nach Bollendung des 16. Lebensjahres auf dem Gute mit. so steht ihnen ein Anspruch auf den üblichen Lohn zu. Zu Art. 14 wird ein soz. Antrag angenommen: Den Miterben steht in der Reihenfolge ihrer Berufung ein gesetzliches Vorkaufsrecht zu. Art. 14—23 werden angenommen. Bei Art. 24 spricht sich Iusklzminisker Dr. Beyerle für privilegierte Gebührenordnung aus. Cin entsprechender Antrag des Berichterstatters Dr. Göz wird angenommen. Art. 25 und 26 werden ebenfalls angenommen. Damit ist die 2. Lesung beendet. „
Iustizminister Dr. Beyerle bat am Schluffe noch, mit der Ausschußberatung des Fideikommißgesehes weiterzufahren. Der Rechtsausschuß ist in seiner Mehrheit damit einverstanden.
Die zweite theologische Dieustprüfung dieses Jahres finde in der Zeit vom 20. April bis 16. Mai in Stuttgart statt'
Voraussichtlich vorerst keine Neuwahl zur Handwerks kammer Stuttgart. Nach einem Beschluß der Vollversammlung der Handwerkskammer Stuttgart sollten demnächst Neuwahlen zur Kammer stattsinden. Unterdessen ist aber vom Reichstag die Handwerksnovelle verabschiedet worden kl« -tz» yeMltnisWM Mit Anlegun- einer §wndwerk«rrplle
vorsieht. Um nun zu vermeiden, 'daß jetzt eine Wahl nach dem alten und im Herbst eine solche nach dem neuen System vorgenommen werde, hat der Kammervorstand beschlossen, auf die Wahl im Frühjahr zu verzichten. Bei den Kammer- Mitgliedern wird zurzeit Hiewegen eine Umfrage gehalten.
Stuttgart. 22 Febr. A p p r o b a t i o n v o n A u sl ä n - "Uf die Kleine Anfrage des Abg. Dr. Hölscher (Burgerpartei) betr. die Erteilung der ärztlichen Approbation an Ausländer, hat das Innenministerium folgende Antwort erteilt: Die Erteilung der ärztlichen Approbation aus Grund des 8 29 der Gewerbeordnung fällt in die Zuständigkeit der Länder. In neuester Zeit ist Preußen unter Zustimmung des Reichsministeriums des Innern dazu übergegangen, entgegen der bisherigen Uebung aller Länder auch Ausländern die ärztliche Approbation zu erteilen. Im Hinblick auf die Ueberfüllung des ärztlichen Berufs in Deutschland beabsichtigt die württ. Regierung, sich den Vorstellungen anzuschiießen, die von anderen Ländern gegen das Vorgehen Preußens in dieser Frage bereits erhoben worden sind. Beim Reichsministerium des Innern ist beantragt worden, eine in Aussicht gestellte Besprechung mit den Vertretern der Länder in Bälde anzuberaumen.
Vom Tage. Im Waldteil „Kräherwald" wurde ein 32 Jahre alter, zuletzt in Stuttgart wohnhaft gewesener Mann tot aufgefunden. Nach dem Ergebnis der vorläufigen Ermittlungen liegt ein Verbrechen nicht vor.
Beamten- und Lehrerkagung. Anläßlich des diesjährigen Landesparteitags der Deutschnationalen Volkspartei (Württ. Bürgerparkei) hält der Beamten- und Lehrerausschuß dieser Partei am Samstag, 23. Februar, in Heilbronn eine Tagung ab. Studienrat Dr. Sontheimer wird dabei einen Dortrag über „Gefahren für das Berufsbeamtentum" halten.
vom Tage. Der 19 I. a. Kraftwagenwerkstattarbeiter Erwin Pfarr geriet gestern nachmittag im Hauptpostamt in den Paternoster-Aufzug. Der Kopf wurde ihm vollständig zerdrückt und der Tod trat augenblicklich ein.
Aus dem Lande
Merklingen, OA. Leonberg. 22. Februar. Tödlicher Unfall. Sattlermeister Mettler von hier wollte mit dem Fuhrwerk nach Weilderstadt. Unterwegs begegnete ihm ein Auto. Das Pferd scheute und trat Mettler, der es halten wollte, so unglücklich, daß er schwere, innere Verletzungen erlitt, an deren Folgen er verschied.
Kleiningersheim OA. Besigheim, 22. Februar. Quell- fassung. In einer Sitzung des Gemeinderats in Besigheim ist die Befürchtung ausgesprochen worden, die Kleiningersheimer Quellfassung nördlich des Fuchsgrabens, Markung Kleiningersheim, könnte die bestehende Besigheimer Quellfassung im Neckarhäldenwald schädigen. Der Vorsitzende hat ein geologisches Gutachten über den Zusammenhang der Besigheimer und Kleiningersheimer Quelle eingeholt, in dem ausgesprochen ist, daß durch die Erschließung der Kleiningersheimer Quelle eine Schädigung der Besigheimer Quelle nicht zu befürchten sei.
Heilbronn, 22. Febr. Brand st iftung. Das erweiterte Schöffengericht verurteilte den 25 I. a. Müllerssohn Hermann K l empp von Bonfeld zu neun Monaten Gefängnis, abzüglich der Untersuchungshaft von zwei Monaten und 10 Tagen. Das Gericht hielt dem Angeklagten seine geminderte geistige Zurechnungsfähigkeit weitgehend zugute. Klempp hatte im August v. I. die mit Erntevorräten gefüllte Scheuer des Vater eines Mädchens, mit dem er ein Verhältnis gehabt hatte, angezündet.
Kochendorf, OA. Neckarsulm, 22. Febr. Schwere» Gasunglück. Die 41jährige Witwe Heist und deren 8 I. a. Sohn wurden tot im Bett aufgefunden. Die Gasleitung war in Ordnung. So kommt nur Kohlenoxydgasvergiftung in Frage.
Waldhausen, OA. Welzheim, 22. Febr. Fabrikbrand. Gestern früh brach in der Stocksabrik Koch hier ein Brand aus. Das Gebäude mit Fabriksaal ist annähernd ausgebrannt. Das Mobiliar konnte gerettet werden.
Hall, 22. Febr. Weiterer Ausbau des Solbads. Im Bauausschuß wurde beschlossen, dieses Jahr den geplanten Ausbau des Mittelteils des Solbads zu verwirklichen, dagegen den Einbau-weiterer Fremdenzimmer, sowie den Ausbau der Kabinen ein weiteres Jahr zurückzustellen. Für dieses Jahr handelt es sich um den Ausbau der Spelte- säle, wofür das Stadtbauamt den Aufwand ans etwa 10 000 Mark veranschlagt hat.
kirchberg a. d. I.. 22. Februar. Großer Kirchenbrand. Am Donnerstag früh gegen 2 Uhr brach im Fürstenstuhl der evangelischen Kirche, in der am Abend zuvor eine Bibelstunde abgehalten worden war, Feuer aus, das sich mit solch rasender Geschwindigkeit ausdehnte, daß gegen ein solches Flammenmeer nicht aufzukommen war. Die hiesige, sowie die Feuerwehr von Lendsiedel un»> die Motorspritze von Hall mußten ihre Arbeiten darauf beschränken, die benachbarten Wohnhäuser zu schützen. Anscheinend ist die Brandursache in der Ofenheizung zu suchen. Die Kirche ist bis auf die Umfassungsmauern niedergebrannk. Dieselbe wurde 1730 neu erbaut und war mit einem schönen Aufbau von Altar, Kanzel und Orgel, höllischer Barock, eine Sehenswürdigkeit der Stadt. Ein alter Wehrturm diente als Glockenturm der Kirche.
Weikersheim, OA. Mergentheim, 22. Febr. Hohes Alter. In erfreulicher Rüstigkeit darf heute die älteste Mitbürgerin, Frau Dr. Schliz, ihren 93. Geburtstag feiern.
Llkwangen, 22. Febr. WasferimRathaus. Der Hausverwalter des Rathauses öffnete einen falschen Hahnen, und zwar den der Feuerlöschleitung, deren Hahnen im Dachgeschoß wegen der Kälte offen gelassen worden waren, so daß nun das Wasser ungehindert ausströmen konnte. Der Irrtum wurde erst bemerkt, als durch die Decke des Dach- geschosses Wasser kam und sich in Äie Zimmer und den Flur ergoß.
Weilhelm, OA. Tübingen, 22. Febr. Betrüger. Hier kaufte in dem Bäckerladen des Wilhelm Rilling ein gut gekleideter junger Mann einige Zigarren. Der anwesenden Tochter gab er einen Hundertmarkschein in Zahlung, der ihm ohne Anstand gewechselt wurde. Das Mädchen stellte nachträglich fest, daß es sich um eine außer Kurs gesetzte Banknote von der Inflation handelte. Es ging dem Mann sofort nach, der jedoch dem Wald zu flüchtete. Der Täter konnte durch Landjäger bei Bühl festgenommen werden.
Freudenstadt. 22. Febr. Schwerer Unglücksfall, a der Glasfabrik waren zwei Fuhrleute mit Holzfuhren be- ästiat. Durch ein herabfallendes Stück Holz scheuten die serde und rannten mit dem Schlitten davon. Der Holz- hrer Karl Wälde geriet unter denselben und mutzte »meruerletzt in, Bezirkskrankenhau» verbrecht Eden- ,
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