Entscheidung im Fall Kölling-Hofsmann verkündet: „Aus die Berufung des Generalstaatsanwalts wird das Urteil des Difziplinarsenats in Naumburg vom 12. März 1928 wie folgt geändert: Der Angeschuldigte Landgerichtsrat Köl- ling wird wegen Dienstvergehens zur Versetzung in ein anderes Richteramt bei gleichem Gehalt unter Ersah der Amzugskosten und zu einer Geldbuße von 50 NM. verurteilt. Die Berufung des Generalstaaksanwalks gegen die Entscheidung >m Fall des Landgerichtsdlrekkors Hofsmann sowie die Berufungen der Angeschuldigken werden zurückgewiesen. Die baren Auslagen für das Verfahren werden zu einem Viertel den Angeschuldigken, zu drei Vierteln der Staatskasse auferlegk."
Bom Naumburger Disziplinarsenak war Kölling zu einem Verweis verurteilt worden. Die vom Großen Disziplinar- senat bestätigte Bestrafung Hoffmanns durch das Naumburger Gericht besteht in Strafversetzung und 200 Reichsmark Geldbuße.
Hoffmann, bisher in Magdeburg, wurde bereits als Oberlandesgerichksrat nach Hamm in Westfalen versetzt.
Zwangsüberweisung deutscher Linder in die polnische Schule
Elbing, 25. Jan. Nach einer Meldung der „Elbinger Zeitung" wurden gestern früh in Dirschau 2i deutsche Kinder aus den vier deutschen Klassen, die der polnischen Volksschule angegliedert sind, plötzlich in die polnische Schule verwiesen. Der Einspruch der Eltern war vergebens. Die Maßnahme wirkt um so schroffer und erstaunlicher, als viele der betroffenen Kinder die deutsche Schule schon im vierten bezw. fünften Schuljahr besuchen.
*
Trotzki entflohen?
Riga, 25. Jan. Der frühere Bolschewisten führer Trotzki, der wegen seiner Gegnerschaft gegen Stalin verbannt worden ist, soll nach einer englischen Meldung aus dem Verbannungsort entflohen sein. — In letzter Zeit hat sich eine von Trotzki geleitete Verschwörung radikaler Bolschewisten gegen die Regierung in Moskau gebildet. Die Regierung hat der O.G.P.U. (d. h. der politischen Polizei - Tscheka) unbeschränkte Vollmacht zur Ausrottung der Verschwörung gegeben. 150 Anhänger Trotzkis sind bereits verhaftet worden.
Französische Longo^Sreuel
Paris, 25. Jan. Einige Pariser Blätter veröffentlichen erschütternde Berichte über die Behandlung der Eingeborenen im französischen Kongo durch den Generalgouverneur Antonetti bei der Zwangsaushebung für den Bahnbau durch die Sahara. Viele Tausend der Neger sind mit Hab und Gut auf andere Gebiete in die Urwälder geflüchtet, die französischen „Werber" mit ihren bewaffneten Begleitern fanden überall leere Dörfer. Auf die Franzosen wurde vielfach geschossen, denn die Neger sind durch die Franzosen selbst im Waffendienst geübt. Schon seit 1921 befindet sich die Kolonie Franchsisch-Kongo im Aufruhr. Der Widerstand war zunächst passiv, entwickelte sich aber infolge der grausamen Maßnahmen Antonettis immer heftiger.
Viirliembekg
Stuttgart, 25. Jan. Zur Frage der Eingemeindung von Hofen nach Stuttgart. Der Bezirksrat des Ämtsoberamts Stuttgart hat sich grundsätzlich gegen die Eingemeindung von Zofen nach Stuttgart ausgesprochen. Für den Fall, daß der Gesetzgeber trotzdem dieser Eingemeindung zustimmen sollte, hat er u. a. die Forderungen aufgestellt, daß die Gemeinde Zofen bzw. ihre Rechtsnachfolgers auf sämtliche Rechte und Ansprüche hinsichtlich des Vermögens der Amtskörperschaft Stuttgart- Amt ausdrücklich verzichtet und daß die Ämtskörperschafk Stuttgart-Amt von der Stadkgemeinde Stuttgart eine einmalige Entschädigung von 10 000 Mk. erhält. — Der Ge- meinderak Stuttgart stimmte diesen Forderungen zu.
Für den Ankauf von Grundstücken stellte der Stuttgarter Gemeinderat außer den für 1928 vorgesehenen zwei Millionen Mark weitere 300 000 Mk. aus Anleihen bereit.
Stuttgart. 25. Jan. Verleihung des Dienst- b ote n-E h r enze i che n s. Von der Zentralleitung für Wohltätigkeit in Württemberg wurde das Ehrenzeichen für langjährige treue Dienste an insgesamt 50 weibliche Dienstboten verliehen, und zwar an drei mit 50jähriger Dienstzeit, an 23 mit 25jähriger und an 24 mit lOjähriger Dienstzeit. Die Stadtverwaltung hat den Betreffenden zu den schönen Auszeichnungen herzliche Glückwünsche ausgesprochen.
Die Lohnverhandlungen in der rvürkt. Metallindustrie, die nach der Kündigung des Tarifs durch die Industriellen nötig wurden, sind abgebrochen worden. Die Arbeitgeber haben den Schlichtungsausschuß angerufen.
Tödlich verlaufener Rodelunfall. Ein 15 Jahre alter Technikerlehrling, der am vergangenen Sonntag beim Schlittenfahren auf der Doggenburg auf einen Pfosten aufgerannt ist und sich innere Verletzungen zugezogen hat, ist im Katharinenhospital gestorben.
60. Geburtstag. Der Schriftsteller Tony Kellen in Stuttgart begeht am 26. Januar seinen 60. Geburtstag. Kellen gibt die literarische Monatsschrift „Weltstimmen" heraus. Bon seinen Büchern hat „Das Schwabenland" eine weite Verbreitung gefunden.
Todesfall. Im Alter von 70 Jahren ist Geheimer und Oberkriegsgerichtsrat a. D. Dr. Georg Werner gestorben.
vom Tage. In einem Haus der Ludwigsburgerstraßs fiel ein 4 I. a. Knabe rücklings in einen Topf heißen Wassers. Das Kind trug schwere Verbrennungen davon, an deren Folgen es starb.
Aus dem Lande
Waiblingen, 25. Januar. Das älteste Mitglied der Kriegervereinigung Waiblingen. Karl Stegmaier, pens. Bahnwärter, feierte am 19. Januar seinen 86. Geburtstag. Dem Veteranen von 1866 und 1870/71 wurde vom Reichspräsidenten ein Glückwunschschreiben sowie dessen Photographie mit eigenhändiger Unterschrift übersandt.
Loch in der Straße. Vorgestern abend sank m der Kurzestraße bei der Buchhandlung Heß ein belade «er Lastkraftwagen mit einem Hinterrad etwa 40 Zentimeter tief in die Straße ein. Er mußte entladen und in beschädigtem Zustand abgeschleppt werden. Da diese Gegend zum ältesten Teile der Stadt gehört, liegt die Vermutung nahe, daß ein alter Gang oder sonst ein Hohlraum durch die Er- schütterungen der schweren Fahrzeuge eingestürzt ist.
Freudenkal, OA. Besigheim, 25. Jan. Jagdglück, Bei einer auf dein Stromberg im Herzog!. Waldteil „Muzig" abgehaltenen Wildschweinjagd hat Förster Haber von hier einen Keiler im Gewicht van 170 Pfund erlegt.
Lauffen a. R., 25. Jan. Betrügereien. Die Firma Gustav Gerne u. Co., Tuchschuhfabrik, wurde durch verschiedene Betrügereien schwer geschädigt. Mehrere Verhaftungen sind in dieser Angelegenheit bereits vorgenommen worden. Dem Hauptschuldigen, einem Angestellten der Firma, gelang es, rechtzeitig ins Ausland zu entkommen.
Brackenheim. 25. Jan. Schwere Brandwunden. Bei einer Nachprüfung der Hydrantenschächte in der Stuttgarterstraße erlitt der verheiratete Karl Fl inspach schwere Brandwunden. In einem Schacht hatten sich größere Mengen Gas angesammelt, die beim Hinableuchten zur Explosion kamen.
Aalen, 25. Jan. Todesfall. Professor a. D. Heinrich Grunsky ist gestern im 71. Lebensjahr gestorben.
Aalen, 25. Jan. Z e n t r u m s t a g u n g. Die Zentrumsparkei veranstaltet am Sonntag, 27. 5anuar, hier für die Bezirke des früheren Jagstkreises eine Parteitagung für die Ortsgruppenführer und Vertrauensleute der Partei. Der Landesvorsitzende der Partei, Justizminister Dr. Beyerie, und Staatspräsident Dr. Bolz werden an der Tagung teilnehmen.
hall, 25. Jan. Sommerkurs auf der Volkshochschule Com bürg. Auf der seit 2/4 Jahren bestehenden Arbeiter-Volkshochschule Comburg in Württemberg wird von Mitte April bis Ende Juli 1929 der Sommerkurs stattfinden, zu dem Bewerber über 18 Jahre Meldungen bis 1. Mürz an die Schule einschicken können. Die Kurskosten betragen 250 Mark. Ermäßigung und Stundung ist in besonderen Fällen möglich. Der Unterricht erstreckt sich auf Wirtschaftskunde, Grundfragen der Politik, Arbeitsrecht, Fragen der Weltanschauung und der Psychologie, Gefundheitsfragen, Fragen der Kunst, Literatur, Musik und Festgestaltung, Uebungen im mündlichen und schriftlichen Gebrauch der Sprache.
Tübingen, 25. Jan. Von der Universität. Der 1. Assistenzarzt der medizinischen Poliklinik, Dr. Thaner Böckheler, ist zum leitenden Arzt der inneren Abteilung des ev. Diakonissenhauses in Witten (Ruhr) gewählt worden.
Schwenningen, 25. Jan. Arbeiterentlassungen. Kürzlich wurde mitgeteilt, daß die Firma Th. E. Haller weitere 100 Arbeiter zu entlassen beabsichtigt. Dazu hat das Gewerbeaufsichtsamt die Genehmigung erteilt. Die Sperrfrist läuft bis zum 9. Februar.
Alm, 25. Jan. (70. Geburtstag.) Hofbildhauer Karl Fed erlin, der einer alten Almer Firma entstammt, be! geht am 27. d. M. seinen 75. Geburtstag. Federlin hak viele Büsten in Marmor und Bronze für das württem- bergische Königshaus geschaffen und dafür den Titel eines HofbUdhauers erhalten. Seine Büsten stehen in den Schlössern zu Stuttgart und Friedrichshafen, sowie in der König- Karl-Halle des Stuttgarter Landesgewerbemuseums, auf dem Almer Rathaus, ja sogar in Petersburg. Auch verschiedene
Denkmäler und viele Gra Persönlichkeiten sind aus
Denkmäler der führenden Almer einer Werkstatt hervorgegangen,
daneben hat er sich auch bei der Erneuerung verschiedener alter Brunnenfiguren künstlerisch verdienstvoll betätigt.
Obergriesheim OA. Neckarfulm, 25. Jan. Originell« Veranstaltung. Eine originelle Veranstaltung findet am Sonntag nachmittag im Götzenbergerschen Lokale anläßlich eines Fischessens statt. In einen Fisch wird eine Mark eingebacken. Wer sie findet, erhält ein Füßchen Wein mit 20 Liter.
Freudenstadt, 25. Jan. Tagung. Vom 23. bis 25. Januar tagte im Hotel Rappen hier ein Verwaltungsausschuß der Deutschen Reichsbahngesellschaft unter dem Vorsitz des Reichsbahnoberrats Pätzoldt der Reichsbahndirektion Berlin, an dem die Reichsbahndirektionen Altona, Breslau, Dresden, Elberfeld, Karlsruhe und Stuttgart und das Zen- traltarifamt München beteiligt waren. Den Gegenstand der Beratungen bildete die Nachprüfung der Gütertarife für die Ausfuhr über die trockene Grenze.
Deringensladk i. Hohenz., 25. Jan. Ein Fuchs als Haustier. Ein Fuchs als Haustier befindet sich hier im Gasthof zum „Engel". Als kleines Tier erwarb es der Besitzer Pfaff. Nach vieler Mühe und Geduld ist es gelungen, dos jetzt dreiviertel Jahr alte Tier so zu zähmen, daß sich Meister Reinecke benimmt wie jedes Haustier. Er Mt sich „Liebkosungen" gefallen und wandert zuweilen in der Wirtschaft umher.
Kühles Bad. Dieser Tage hatte em junger BurfS-e ,n einer Wirtschaft bei der Deutschhauskaserne eine Zechschuld gemacht und wollte sich vom Zahlen drücken. Der Wirt bemerkte dies und verfolgte den Zecher. Dieser sprang in die Blau und ist seither verschwunden.
Heidenheim, 25. Jan. Maßnahmen gegen die Versumpfung der Brenz. In einer Versammlung der Ortsvorsteher, sowie einer großen Anzahl von Gemeinde- räten der Brenzgemeinden, unter dem Vorsitz von Landrat Eberhardt, wurde einstimmig erklärt, daß eine wirksame Entkrautung und Entschlammung der Brenz durchgeführt werden müsse. Da der Staat nur bereit ist, etwa 15—20 vom Hundert der Kosten zu tragen, und die einzelnen Gemeinden die Kosten nicht übernehmen können, so ist die Durchführung der Pläne nur im Falle der Gründung einer Interessengemeinschaft möglich. Die Beteiligung an emer solchen stellten zehn Gemeinden in Aussicht. Seitens der Gemeinden würden die Kosten der Entschlammung und Ausbaggerung wieder auf die beteiligten Grundstücks- und Werksbesitzer, sowie auf die Fischereiberechtigten umgelegt werden.
Ravensburg, 25. I n. Schuldaufnahme. Der Gemeinderat beschloß die Schuldaufnahme von 250 000 Mk. zur Finanzierung der sämtlichen im Jahr 1928 auf dem Gebiet der Stadterweiterung bzw. der Bauplatzbefchaffung gefaßten Beschlüsse.
Von der bayrischen Grenze. 25. Januar. Tödlicher Autounfall. — Brand. Zwischen Hemerten und Münster geriet ein Auto, in dem sich der Lagerhausoerwalter der Bayr. Warenvermittlung, Franz K 8 hnle mit seiner Gattin befand, ins Schleudern und stürzte über den Straßenrand einen Abhang hinunter. Bei dem Sturz wurde Köhnle getötet und seine Frau schwer verletzt. — In Jrsingen ist das Anwesen des Landwirts Grotz vollständig abgebrannt. Man vermutet, daß das Feuer infolge eines Fehlers in der elektrischen Leitung zum Ausbruch gekommen ist.
*
Güterwagenbestellung. Von der Reichsbahndirektion Stuttgart wird Mtge.teilk: tzie^Wr den Verkehrtreibenhen
bei den Gükerabferkigungen bestellten kleinen gedeckten oder offenen Güterwagen mit 10 oder 12,5 Tonnen Ladegewicht können in manchen Fällen nicht am gewünschten Tag gestellt werden. Dies ist darauf zurückzuführen, daß die Bestände an solchen Magen immer mehr abnehmen, weil sie wegen Aeberalkerung allmählich ausgemustert werden müs- jen und neue Magen mit solch geringem Ladegewicht seil bahren nicht mehr gebaut werden. Wenn die Verkehr- kreibenden glauben, die Stellung eines kleinen Wagens nicht abwarken zn können, so muß eben in einem solcher größerer Wagen verwendet werden, zumal auck die Stellung von Magen mit einem bestimmten Ladegewich nicht beansprucht werden kann.
Lokales.
Wildbad, den 26. Januar 1929.
An dieser Stelle verweisen wir nochmals auf das am Sonntag nachmittag in der „Alten Linde" stattfindende Mundharmonika-Konzert des Hohner-Mundharmonika- Orchesters Knittlingen, dessen Besuch sehr zu empfehlen ist. Anfang 4 Uhr. (Siehe Inserat.)
Die letzten Tage von San Franziska nennt sich ein Oaktiges Filmwerk, das am Samstag und Sonntag abend jeweils um 8V- Uhr in den Linden-Lichtspielen zur Vorführung gelangt. Als Beiprogramm laufen die Filme „Die Vermännlichung der Frau" und „Larry als Schwergewicht", außerdem noch das Neueste aus aller Welt der „Emelka"-Woche. Alles in allem ein Programm, das jeden Besucher auf seine Kosten kommen läßt.
Der Mufikoerein veranstaltet morgen Sonntag als Ergänzung seiner Weihnachtsfeier einen Familienabend im Bahnhofhotel. Der Abend soll vorwiegend dem Tanz gewidmet sein, weshalb Nichtmitglieder keinen Zutritt haben. Solchen ist jedoch Gelegenheit gegeben, sich am Sonntag anzumelden.
Frühjahrsgesellenprüfung. Wie aus der Zeitschrift „Das Wurti. Handwerk" zu entnehmen ist, hat dte Handwerkskammer Reutlingen die Frühjahrsgesellenprüfungen für 1929 ausgeschrieven. Anmeweiermin ist ber 15. Februar. Unsere in der Sache interessierten Leser machen wir darauf aufmerksam.
Der Protest der Enztalbevölkerung gegen die Stuttgarter Wasserversorgungsptäne.
Nachstehende Resolution wurde von der am Donnerstag abend im Bürgervräusaate in Pforzheim tagenden Versammlung angenommen:
Die am 24. Januar im Bürgerbräusaale in Pforzheim versammelten Bewohner des oberen Enztales verwahren sich aufs schärfste gegen jede Entnahme von Wasser aus dem Enzgeviete und Ableitung dessetven in andere Flußgebiete. Nicht nur landschaftliche und bedeutende Schädigungen wirtschaftlicher Art sind die Folgen einer solchen Wasserableitung, sondern in allererster Lrnie auch schwere gesundheitliche Rückwirkungen besonders für die Bewohner des unteren und mittleren Enztales. Es sei hier besonders auf die schwere Notlage der abwärts Stuttgart gelegenen Neckarorte im Sommer 1928 verwiesen, wo die dreifache Wassermenge des Neckars nicht in der Lage war, die Abwässer des nur dreifach stärker bevölkerten Groß-Stutt- garter Gebiets trotz Kläranlage und Schwemmkanalisation auch nur einigermaßen verdünnt abzuführen. Die Abwässer der Stadt Pforzheim, in der täglich rund 18000 auswärtige Arbeiter beschäftigt sind, und die mit der ortsanwesenden Bevölkerung der unmittelbar mit ihr zusammenhängenden Nachbarorte rund 110000 Köpfe umfaßt, können mit der bei Wasserklemme bis auf 3 Seknnüen- Kubikmeter sinkenden Enzwassermenge — also nur der halben Menge als sie für Stuttgart zur Verfügung steht — unmöglich durch Ableitung weiterer Wassermengen einigermaßen normal abgesührt werden. Wenn der untere Enz- laus nicht in noch viel stärkerem Maße als der Neckar zwischen Hofen und Marbach sich für den größeren Teil des Jahres in einen übeidustenüen Graden verwandeln soll, der ein Freibad gänzlich unmöglich macht, dann darf dem ganzen Enzgeblele auch nicht ein Liter Wasser entzogen werden. Für uns EnzUuer ist diese Frage eine Lebens- und eine Existenz«rage, für die Stadt Stuttgart, der noch eine Reihe anderer Möglichkeiten zur Verfügung stehen, lediglich eine Geldfrage, umsomehr, als auch das dem Moorgeblet des oberen Enz- und Eyachlaufes entnommene Wasser gesundheltiicy keineswegs einwandfrei und in jeder Hinsicht huner dem Iller- und Donauwafser zurückstehl. Wir ersuchen die Negierung, Behörden und den Landtag, die Stuttgarter Schwuizwulüwasser-Berfor- gungspläne entschieden aozuleynen. Die Versammlung ruft auch die ftaaittchen stellen für Naturschutz Württembergs und Badens an, um latkrästige Hitse un Kampfe um die Erhaltung der Lundlchafts-Schünyeit und der Tierwelt im Eyach- ünd Enzrac und damit der Heimat- kultur und der Heimalwirtfchast.
*
Herr Dr. Iosenhans, der außer dem Gemeinderat auch an der Versammlung teilgenommen hatte, warnte vor dem Wasseroersorgungsprojekt, da man nicht im Voraus sagen könne, ob die Wildbader Thermen durch den Leitungsbau geschädigt werden. Auch eigne sich das Eyachwasser wegen seines geringen Kalkgehalts wenig als Trinkwasser.
Verantwortung für unsere Jugend
Zum Erziehungssonntag
Zwischen den Idealen der Jugend und denen der Erwachsenen besteht ein enger Zusammenhang. Die Klage so manches Vaters über den Mangel an Idealen bei seinem Kind übersieht nur zu oft diesen Zusammenhang mit seiner eigenen Ziellosigkeit oder niederen Zielsetzung. Wo soll sich unsere Jugend für hohe Ziele begeistern können, wenn sie sie nicht in denen findet, zu denen sie als Führer oder Erzieher aufschaut?
Zu einem starken, weltbezwingenden Glauben an ein alle Niederungen dieses erdverstrickten Seins überragendes Ziel ist heute noch unsere Jugerztz fähig upd sie MrLM