In den Jahren 1921 und 1922 den Zugang zu den Lehrerseminaren vollständig zu sperren und in den beiden folgenden Jahren nur eine beschränkte Anzahl von Schülern aufzunehmen. Auch im Frühjahr 1925 fand keine Aufnahme in die Lehrerseminare statt, weil um die Wende des Jahres 1924/25 über eine neue Form der Lehrerbildung noch nicht entschieden war. Nachdem der Landtag durch eine Entschließung vom 12. Februar 1925 die Lösung der Lchrer- bildungsfrage zurückgestellt hatte, sab sich das Kultministerium zur Vermeidung eines Lehrermangels genötigt, die Lehrerseminare wieder äufzufüllen. Deshalb sind vom Jahr 1926 ab wieder regelmäßig Schüler ausgenommen worden.
Die Entwicklung hat gezeigt, daß es nicht mäßig war, im Jahr 1921 mit dem Abbau der Lehrerseminare zu beginnen, ohne zugleich eine neue Lehreroitdun. zu schaffen, da der regelmäßige Zustrom zu einem nicht für mehrere Jahre unterbrochen werden karrn h tz die Gefahr eines Mangels entsteht. Dazu kommt, daß d-.e Vorausberechnungen über den Bedarf anLehrern, e!- Jahr angestellt werden, trag aller Sorgfalt m der Weitung der Wahrscheinlichkeitsschlüsse, von ,eher unter einer Reihe
von Fehlerquellen litten, die ihr Ergebnis trübten. Diese Fehlerquellen waren während des Krieges und nach dem Krieg besonders groß. Einmal lagen sie in der Unstetigkeit der Verhältnisse, die für diese Zeit kennzeichnend ist. Sodann sind sie verursacht durch den unerwartet hohen Bedarf an Volksschullehrern, der nach dem Krieg bei den Gewerbe- und Handelsschulen, bei den Landwirtschaftsschulen, bei den höheren Schulen, beim Evang. Oberkirchenrat (als Religionshilfslehrer) und bei der Schutzpolizei auftvat; weiterhin durch den großen Abgang von Lehrerinnen infolge Verheiratung und durch die überraschend große Abwanderung von Junglehrern in andere Berufe, namentlich in das akademische Studium unter Nachholung der Reifeprüfung. Endlich war auch bei der Volksschule selbst infolge der unerwartet rasch steigenden Schülerzahlen in der Grundschule der Bedarf an Lehrern ebenfalls größer, als nach den Vorausberechnungen anzunehmen war.
Alle diese Ursachen haben zu einer raschen Ver- ringerungdesursprünglichenUeberschusses an evangelischen Volksschullehrern geführt, so daß vom Jahi 1930 ab ein Mangel zu befürchten ist, wenn nicht ba sondere Maßregeln ergriffen werden. Ob und wann das in Vorbereitung befindliche Lehrerbildungsgesetz vom Landtag verabschiedet wird und wann eine neue Lehrerbildung eingerichtet werden kann, steht noch nicht fest. Da aber dis Änterrtchtsverwaltung die Verantwortung dafür trägt, daß ein Lehrermangel unter allen Umständen vermieden wird, so sollen im Schuljahr 1929, ähnlich wie aus gleichem Anlaß schon in früheren Jahren, Abiturientenlehrgänge zur Ausbildung von evangelischen Volksschullehrern eingerichtet werden. Auf katholischer Seite besteht zunächst kein Bedürfnis dafür.
Der Einfluß der Düngemittel if Geschmack und Qualität bei Kartoffeln
Der Schwedische Moorverein führte im Sommer 1928 auf seiner Versuchsstation Flahult einen Düngungs- und Sortenversuch mit Kartoffeln durch. Der Boden war hauptsächlich Sandboden, der 1920 in Kultur genommen und 1925 mit Stallmist gedüngt worden war. Die Verfuchsanordnung der einzelnen Parzellen war folgende: 1. Ungedüngt, 2. 50 Tonnen Stallmist auf 1 Hektar, 3. 400 Kg. 40proz. Kalisalz auf 1 Hektar, 4. 320 Kg. schwefelsaures Kali auf 1 Hektar, 5. 628 Kg. schwefelsaures Kalimagnesia auf 1 Hektar, 6. 400 Kg. Superphosphat auf 1 Hektar, 7. 400 Kg. Superphosphat und 400 Kg. 40proz. Kalisalz auf 1 Hektar, 8. 400 Kg. Superphosphat und 400 Kg. 40prozentiges Kalisalz und 300 Kg. schwefelsaures Ammoniak aus 1 Hektar. Zum Versuch werden 15 Kartoffelsorten benützt, von denen die bekanntesten Deodora, Parnassia, Pirola, Kartz von Kamecke, Ilp ko dake und Sharpeß Expreß waren, lieber die Ergebnisse der Versuche berichtet Dr. von Rathle in ^nem ausführlichen Aufsatz in der Fachzeitschrift „Die Kartoffel , dem wir folgendes entnehmen:
Superphosphat-Düngung wirkte außerordentlich günstig auf den Geschmack der Kartoffel. Auch der Stärkegehalt war bei dieser am höchsten unter den in Anwendung gebrachten Vergleichsdüngungen und ebenso hoch als bei den auf der ungedüngten Parzelle geernteten Kartoffeln. Schwefelsäure Kalimagnesia wirkten günstig auf Geschmack und Stärkegehalt, der nur unbedeutend niedriger ausfiel als auf der ungedüngten Parzelle, doch wurde der Geschmack weniger gut beurteilt/ 40prozentiges Kalisalz lieferte lockerfleischige etwas wässerige Kartoffeln, der Stärkegehalt wurde gemindert und der Geschmack verschlechtert. Beigabe von Superphosphat konnte diese mißlichen Wirkungen nicht vollständig aufbeben. Die Ursache dieser Verschlechterung wird im Chlorgehalt des Kalisalzes gesucht. Künstliche Volldüngung mit Superphosphat, 40prozentigem Kalisalz und schwefelsaurem Ammoniak zeigte keine gute Wirkung auf den Geschmack. Stallmistdüngung wirkte stets qualitätsoerschlechternd, was auf das den Ansprüchen der Kartoffel an das Nährstoffverhältnis nicht Rechnung tragende Nährstoffnerhältn's in diesem Dünoemittel zurück- gesührk wird. Bezüglich der Beeinflussungsbefähigung der Düngemittel auf die verschiedenen Sorten ergaben sich nur wenig gesickerte Untersckiede. S-cker schockt nur, daß d-e einzeln-m Sorten sich unter wechselnden Bedingungen sehr verschieden verhalten. » v , ^
kleine Nmlinikil-n m,s aller well
Isländische Studenten in Hamburg. In Erwiderung wiederholten gastfreundlichen Aufnahme deutscher wi schaftlicher Expeditionen in Island, ist von Hamburg Einladung an die isländische Studentenschaft ergan derzufolge am 4. Januar 10 isländische Studenten Reyksavik zu e,nem dreiwöchigen Besuch in Hamburg getroffen sind. . "
Die neuerbauke Straßenbrücke über die Nordelbe Hamburg wurde am 5. Januar eingeweihk und dem l kehr ubergeben.
.^Neimbrennerei > einer Höhle. Nachdem erst
in Unzhorst-Oberwasfer (Bai durch Zollbeamte entdeckt wur slNO kUtAnch unLoerum AWei Teheimbrennereien auf Gemarkung Oberachern in einer großen geheimen Erdh entdeckt worden. Die Erdhöhle war von außen völlig sichtbar, dafür aber im Innern außerordentlich prak und gut eingerichtet. Das schwarze Gewerbe muß in gros Umfang betrieben worden sein. Zwei Verhaftungen wur vorgenommen.
M Säure im Gepäcknetz., Eirr WS Seipzig.köMMer
Elektriker wollte mit einem Personenzug von LeipzlH Nach Köln fahren, als ihm kurz vor Halle aus dem Gepäcknetz eine Säure über den linken Arm stoß, die den Arm stark verletzte Er ließ sich in Halle im Krankenhaus verbinden und setzte dann seine Fahrt fort. Kurz vor der Station Schönebeck wurde er vor Schmerz ohnmächtig, da die Saure sich tiefer in das Fleisch fraß. Hier wurde er zum Krankenhaus gebracht. Nach dem Befund des Arztes wird sich ems Amputation des Armes wahrscheinlich nicht umgehen lassen. Die Flasche, aus der die noch nicht festgestellte Säure geflossen war, ist von einer Mitreisenden Frau.in das Gepäcknetz gelegt worden.
Seklschwindler. In einer ganzen Anzahl deutscher Städte trat in letzter Zeit ein angeblicher Sektgroßhandler aus Paris auf, der an Hotels, Geschäfte und Private Sekt verkaufte und sich Anzahlungen geben ließ, mit denen er verschwand. Monatelang wurde nach dem Betrüger gefahndet. Endlich konnte er in Berlin verhaftet werden.
Eine traurige Statistik. Nach der amtlichen Wiener Kriminalstatistik haben sich im Jahr 1928 in Wien 940 Personen (530 Männer und 410 Frauen) das Leben genommen, in weiteren 1410 Fällen (590 Männer und 920 Frauen) blieb es beim Versuch. Außerdem sind 15 vollende!? Morde zu verzeichnen, ohne die sehr zahlreichen Mordversuche und Totschlagsverbrechen. . « -
Der ALtupIm^nn-^reiä ^ür 1929 wuroL oöln
jungen Dichter Heinrich Hauser für seinen Roman Brackwasser" erteilt, der in der Sammlung «Junge Deutsche" des Verlags Philipp Reclam jr. erschienen ist.
Rettungsmedaillen für Schüler. Unter den zahlreichen Rettungsmedaillen, die aus Neujahr in Preußen verteilt wurden, befinden sich auch fünf Medaillen für Schüler, die wagemutig andere aus Lebensgefahr gerettet haben.
Silvesterscherze bei der Post. Das Postamt in Darmstadt hat — bewußt oder unbewußt — eine für Sammler sehr bemerkenswerte Postseltenheit geschaffen. Die Briefe, die in der Silvesternacht abgestempelt wurden, tragen den Stempel: „Darmstadt 32. 1. 39 21—22 Uhr". Daß die Post die Silvesternacht benutzt, um sich derartige hübsche Scherze zu erlauben, war man bisher nicht gewohnt. Sicher aber hat sie damit vielen Sammlern einen großen Gefallen erwiesen. Dieser „Scherz" übertrifft den des Postamts in Konstanz, das einen Poststempel mit dem 35. 12. 28. hakte.
Karnevalsfreiheit in Hessen. Der hessische Innenminister hat die Regelung der Karnevalsveranstaltungen ausschließlich den Ortspolizeibehörden überlassen, nur für die besetzten Landesteile wurden gewisse Richtlinien gegeben.
Frostschäden im Jsergebirge. Durch den Rauhreif und starken Schneefall sind in den Forstrevieren Steinrücke und Queis bei Bad Flinsberg (Schlesien) bisher 4000 Festmeter Holz gebrochen worden. Starke Fichten wurden durch das Gewicht der Schneemassen geknickt und liegen im Walde
kreuz und quer.
Die neue Leitung der Heilsarmee. Als dem seit längerer Zeit erkrankten Heilsarmee-General Bramwell Booth in London am 3. Januar die erste Mitteilung gemacht wurde, daß er als Kommandeur der Heilsarmee abgelöst werde, war er sehr niedergeschlagen und sagte: „Das ist sehr hart für mich." Seine Schwester Evangeline Booth führt die umordnung der Leitung tatkräftig durch.
Polnische kolonisa ion in Peru. Die Polnische Land- knrtschaftsbonk hat beschlossen- in Peru am Fluß Ucayaly 600 000 Hektar Urwald für 150 000 Dollar zu Kolonisationszwecken zu erwerben Noch einem Abkommen mit der Regierung von Peru sollen dort im ersten Jahre 150 pol-' Nische Familien angesiedelt werden, denen je 30 Hektar Grund kostenlos überlassen w->rden wird. Unalchängia hier- von bat die Regierung von Peru einem Lemberger Land- wirtschaftsckndikat eine Konzession auf eine Million Hektar gewährt. Im vorigen Jahr batte eine polnische Kommission die Verhältnisse in Peru studiert und sich dann für den Versuch einer polniscken sandwirtschaftlichen Kolonisation in diesem Lande ausgeivrocken.
Peter vischers 400. Todestag. Am 7. Januar sind es 400 Jahre, daß der berühmte Nürnberger Erzgießermeister PeterVischerder Aeltere, geboren um 1455. hockbetagt die Augen schloß. Peter übernabm 1489 die Gießhütte seines bereits 1487 verstorbenen Vaters als Meister und schuf nun eine große Zabl ausgezeichneter Goßmerke. Sein bedeutendstes Werk ist das westberübmte Seboldusgrab in der Sebockuskirche in ckürrckerg in aotikchem. überwie- aend jedock Renaisson<-->stu An diesem W->rf arbeitete Peter Visck->r mst seinen fünf Söhnen fast 12 Jahre lang, von 1507 bis 1-P9 D-n Figuren der Anostel die auf schlanken Postamenten bas Grabmal umgeben, hat der Meister auch leine eigene Figur beigefügt.
Eine fast unglaublich klingende Geschichte wird aus Wien berichlet. Ein 21jähnger angeblicher Filmunternehmer namens Joseph Fuchs wußte das Vertrauen eines Do- minikanerpaters zu gewinnen und mit Hilfe des Domini- kanerordens und einiger Privatpersonen wurde eine „Katholische Filmgesellschaft Inka" gegründet, die zunächst einen Südtirolsilm „Verlorene Heimat" herausbringen sollte. Fuchs bestellte tatsächlich einige Filmschauspieler aus Berlin, als diese aber in Wien eintrafen, war weder ein Filmmanuskript noch Geld zur Gehaltszahlung vorhanden, obwohl Fuchs bereits 60 000 Mark von der „Inka" erhalten hatte. Dagegen wurde ein geheimes Konto von 12 000 -4t entdeckt, das Fuchs sich bei einer Wiener Bank hatte antegen lassen. Wohin die übrigen 48 000 Mark gekommen sind, konnte noch nicht ermittelt werden. Die geschädigten Bex- liner ließen die 12 000 Mark beschlagnahmen.
Der Ribelungenfchah gefunden? Bei dem Dorf Hafner- b a ch in Niederösterreich stieß man, wie aus Wien gemeldet wird, veranlaßt durch einen Wünschelrutengänger, in einer Tiefe von 8 Meter auf eine Schicht Tonerde, die nahezu zur Hälfte Waschgold enthielt. Man hält das Gold für Ueberreste eines vergrabenen Schatzes römischer Legionen oder aber eines Teils des N i b e l u n g e n sch a tz e s, der dem Rüdiger von Becheiaren gehörte. Die jetzige Beschaffenheit des Goldes ist Staubgold, doch sind darunter auch Stückchen in der Größe von Haferkörnern und dünne Plättchen.
Gegen den Betrüger Klotz» den früheren französischen Finanzminister, sind beim Gericht in Paris zahlreiche For- berungsklagen aus gefälschten Wechseln, ungedeckten Schecks usw. eingsreichk worden. So neuerdings von der Kaslno- gesellschaft in dem Badeork Bayonne, wo der Herr «Der Boche bezahlt alles" seine Hotel- und Spielschulden mit ungedeckten Schecks in Höhe von 265 000 Franken (44 000 -4t) bezahlt hat.
Reue Keuche in Spanien. In Toledo ist eine neue Seuche ausaebrochen. deren Wesen noch nickt genau fest-
tz
gestellt ist. 'Cs sind bereits 18 Erkrankte gestorben.
Die Cholera in Indien. In den letzten sind in dem Vasallenstaat Travencore (Südwestkuste 1 von Vorderindien) amtlich 7880 Todesfälle am Cholera ftst- gestellt worden. 14 000 Menschen sind erjränkt.
Das Waidors-Astoria Hotel in Reuyork ist mit einigen Nebengebäuden an den Bethlehm-Stahlkonzern um 15 Millionen Dollar verkauft worden. Das Holei wird abgebrochen und an seiner Stelle wird der Konzern ein 50- stockiges Verwaltungsgebäude erbauen, das 1930 fertig- gestellt sein soll. Das Waidorf-Astoria-Hotel wurde in dem» Jahren 1890 bis 1893 erbaut und 1897 erweitert, ein Hotel von unerhörter Pracht. Trotz des schier unfaßbaren Luxus hätte das Hotel, da inzwischen gleichwertige Konkurrenten in Neuyork entstanden sind, „modernisiert" werden müssen, was eine Summe von 5 Millionen Dollar beansprucht hätte. Die Waidars-Astoria-Gesellschast hat statt dessen den Verkauf vorgezogen.
Das hebräische in lateinischen Buchstaben. Jttamar Ben Avi, der sich dafür einsetzt, daß das Hebräische in Palästina wieder gesprochen werde, will Mustapha Kemals Beispiel nachahmen und das Hebräische in lateinischen Buchstaben schreiben. Es gibt Hunderte von Juden und Arabern in Palästina, die Hebräisch sprechen, aber nicht lesen können, obwohl es eine der offiziellen Sprachen Palästinas ist.
Die „klassisch Gebildete"
„Aber Anna, Sie haben ja beim Staubwischen die kostbare Vase in tausend Stücke geschmissen!"
„Tschal Gnädige Frau! All unser „Wischen" ist Stückwerk."
Hände! und Verkehr
Berliner Dollarkurs, 5. Jan. 4 197 G.. 4.205 B.
6 v. H. Di. Reichsanleihe 1927 87. .
Dt. Abi.-Anleihe 54.10.
Dt. Abl.-Anieihe ohne Ausl. 14.90.
Reichsbankdiskoni 7. Lombard 6 v. st.
Berliner Geldmarkt, 5. Jan. Tagesgcld 5,7, Monatrgeld 7,8 bis 9, Warenwechsel 6,75 v. H.
PrivatdiskonI: 6 v. H. kurz und lang.
wie die Goldkäufe der Reichsbank ausgelegt werden. Der Londoner, (halbamtliche) „Daily Telegraph" bringt unter der Ueberschrist: „Deutsches Goldhamstern" einen Artikel, worin die derzeitige Goldreserve der Deutschen Reichsbank als ein „Zeichen für die Zahlungsfähigkeit Deutschlands" ausgeicgt wird. Dabei ist zu beachten, daß wir natürlich zur Sicherung unserer Wahrung einer starken Goldreserve bedürfen. Uebrigens haben andere, Lander eine wesentlich stärkere Goldreserve, z. B. Frankreich. Es wird bei dem Vergleich mit der Vorkriegszeit auch übersehen, »aß vor dem Krieg ein Teil der Goldreserve, etwa 1 Milliarde,^sich im Umlauf unter dem Publikum befand, während heute alles Gold bei der Reichsbank angesammelt ist.
Die Goldreserven der Reichsbank betragen nach dem Bericht vom 22. Dezember 2729.3 Will. Mark.
Zusammenschluhoerhand'.ungen in der Vuntfarbenindnstrie. Di« Verhandlungen wegen eines Zusammenschlusses der Farbwerk« Rasqu > n AG., Köln-Mühlheim und der G. Siegle u. C o. G. m. b H., Stuttgart, haben bisher zu keinem Ergebnis geführt. In der am 4 Januar in Stuttgart abgehaltenen Sitzung ist wieder kein« Entscheidung gefallen. Cs sind neue Gedanken auf- getaucht. die der Firma Rasquin mstgeteiit worden lind, di« sich nun darüber schlüssig werden soll, ob sie zustimmt oder nicht. Die Verhandlungen werden also noch fortgesetzt.
Die Werftarbeiter in Bremen haben die Arbeit wieder auf. genommen.
Stand der wichtigeren Tierseuchen in Württemberg. Am 81. Dezember 1928 war der Milzbrand in zwei Oberamtcrn mit 2 G.-mcinden und 3 Gehöften, die Maul- und Klauenseuche m 13 Oberämtern mit 50 Gemeinden und 76 Geholten, die Räude der Schafe in 1 Oberawi mit 1 Gemeinde und 1 Gehöft, die Schweme- sc-uche und Schweinepest in 1 Obevaint mit 1 Gemeinde v-nd 1 Gehöft verbreitet. Ferner traten aus di« Kopfkra--Kbe,t der Pferde in 6 Oderämtern mit 12 Gemeinden und l22 GehSftrn, sowie die ansteckende Blutarmut der Pferde in 18 Oberämtern mit 81 Gemeinden und 31 Gehöften.
Welchen Zwecken diente der deutsche Boden Im 3ahr 1827? 29.41 Millionen Hektar, das sind 62.77 Prozent der deutschen Bodenfläche, wurden im öahre 1927 landwirtschaftlich genutzt. 12,74 Millionen Hektar, das sind 2718 Prozent, waren mit Wäldern und Forsten bestanden. 4 7 Millionen Hektar, das sind rund 10 Prozent entsielen auf staus- und stofräume. Moorfläche, Oed- rmd Heidlland, Wege. Straßen. Eisenbahnen, Wasserstraßen und össenrlick« Anlagen. Die gesamte Blnnemvass erstarb« Deutsch, lands (Flusse. Kanäle, Seen) betrug 1927 etwa 781 000 Hektar, das sind rund 1,66 Prozent der deutschen Reichssläche.
Hagelschäden in Württemberg im 5ahr 1828. Rach einem Bericht der Norddeutschen stngelversicherungsgeselllchast über den Verlauf des Geschäflsjcchres 1928 betrug die Zabl der Mitglieder in Württemberg 84 076 mi! einer Versicherungssumme von 112 680594 RM auf 187 489 st-stckr, in stohsnzollern 3180 mit einer Versicherungssumme von 4 216 167 auf 8205 .Hektar. In Württemberg gelangten 9564 Schicken zur 'Anmeldung. Die Entschädigungssumme mit 3 505 125 RM ist die bisber lmchstc. die Jnslationsjahre ausgenommen, die semnls zur Auszahlung gelangte. Die Schäden entstammen 45 Oberamtsbez-rken mit ^13 Markungen. In stohenzallsrn gelangten 6^4 Sckäden zur Anmeldung, Betroffen wurd-n 46 Mark»"-- n und der Gesamt- entschädigungsbetrag stellte sich aus 96 272 RM.
Stuttgarter Börse. 5 Jan, Trotz Wockenende veckcbrt« die Sainstagckörse bei lebhaitem Geschäft in freundlicher Haltung Anfänglich war eine gewiss« AurUckbaikuiig bemerkbar, im späteren Verlauf konnte sich jedoch auf bessere au-märnge Kurse bin eine festere Tendenz durchsetzen, die bis zum Schluß anhlelt, Rentenwerte weiterbck fest, ohne große Veränderungen,
Wiirtt. Vereinsbank Filiale der Deutschen Bank,
Berliner Gekreidepresie, 5, Jan. Weizen mark. 20 10—20 30, Roggen 19 90—20, Braugerste 21.80—23 50, Futter- und Industrie, gerste 19.20—20, stastr 19.30-20. Mais 22 4» 22 50. W-A'-m. mehl 25.25—28.25, Roggenmehl 25.40—28, Weizenkleie 14.50, Roggenkleie 14.30.
Magdeburger Zuckerprelle, 5. Jan. Innerhalb 10 Tagen —, Januar 25 40. Haltung: still.
Bremen. 5. Jan. Baumwolle Middl. Univ, Stand loco 2115.
Würtk. Edelmekallvreike. 5 Jan Feinsilber Grundp-e-s: 79 6-0. dto. in Körnern: 78.60 G.. 79 60 B.. Feingold: 2800 G.. 2811 B.. Ausfuhr-Platin 9.— G-, S.— B.
Ermäßigung der süddeutschen Finkblechpreise. Die Süddeutsche Zinkblechhändlervereinigung, Frankfurt a. M.. hat mit Wirkung vom 4. Januar die Preis« um rund 7)4 v, st ermäßigt. Auch im letzten Monat war bsrests eine Preisherabsetzung erfölgk.
Berlin, 5. Jan. Elektrolytkupfer 158 78.
Wetter für Dienstag:
Eine neue Depression bei Island hat den nördlichen Hochdruck abgeschwacht. Für Dienstag ist vielfach bedecktes, auch zu Schnee- fallen geneigtes Wetter zu erwarten.