kann. Die Dberpostdirektion hat einen weiteren Ausbau der Kraftpostlinie UrachMetzingen zugesichert und zu diesem Zweck bereits über die Weihnachtsfeiertage einen groben 40sitzigen Postomnibus eingestellt.

Alm. 1. Jan. Literarischer Erfolg. Reallehrer Paul Theodor Streicher hier, der bekannte und erfolg­reiche einheimische Dichter, konnte in diesen Tagen einen weiteren großen Erfolg erringen. Bei einem literarischen Wettbewerb der Breisgauer Volksbühne in Freiburg wurde ihm ein zweiter Preis von 500 Mark zuerkannt. Ein erster Preis wurde nicht vergeben. Das Stück heißtDes Herzogs Page".

dopfingen, 1. Jan. Brand. In dem zur Gemeinde Zipplingen OA. Ellwangen gehörenden Weiler Wössingen brach am Sonntag nachmittag nach 1 Uhr im Anwesen des Wirts und Landwirts Weng Feuer aus, dem 11 Stück Vieh und ein Pferd zum Opfer fielen. Nur 2 Stück Vieh konnten gerettet werden. Die Brandursache ist noch nicht geklärt.

Ellwangen. 31. Dez. Städtische Bürgschaft. Der Gemeinderat hat beschlossen, für den Erweiterungsbau eines Wöchnerinnenheims, den die Ordensschwestern von St. Anna ausführen wollen, die Bürgschaft bis zu 100 000 Mark für ein Baudarlehen der Landesversicherungsanstalt zu über­nehmen. Der Bau wird etwa 150 000 Mark kosten.

Hall, 1. 3an. Ein Arzt vermißt. Seit Freitag abend wird Dr. med. E l s ä s s er, Arzt am Haller Diakonis­senhaus, vermißt.

Aottweil, 1. Jan. Erdbeben. Sonntag vormittag nach ^9 Ahr wurde hier ein kurzer, ziemlich heftiger Erdstoß verspürt. Schaden ist nicht entstanden.

Hattenhofen OA. Göppingen, 1. Jan. Feuereifer. Ein hiesiger Bürger, der am heiligen Abend noch eine eilige Besorgung zu erledigen hatte, wurde von einem Nachbarn gefragt: .Wohin so eilig, wo brennts denn?" Die kurze scherzhafte Antwort des Borbeieilenden war: ,.z' Ahenga en dr Bloich!" Der andere nahms für Ernst. Rasch waren einige Bekannte zusammengerufen und mit vereinten Kräf­ten fuhr man im Kraftomnibus zur vermeintlichen Brand­stelle. Zn Uhingen war aber alles ruhig und von einem Brand nichts zu sehen. Zn etwas gedämpfter Weihnachks- stimmung wurde dann sofort die Rückfahrt nach Hattenhofen angekreten.

Vom bayerischen Allgäu, 1. Jan. Neues Klo st er. Die Augustinerbrüder in Emmaus (Elsaß) haben eine still- «elegte Strohhutfabrik inScheidegg angekauft und wer­ben rbre Missionsdruckerei mit etwa 100 Augustinern nach Echeldegg verlegen. /

Von der bayrischen Grenze, 1. Jan. Das gefähr­liche Schießeisen Brand. In Auchsesheim hat der 14 I. a. Hauptlehrerssohn Albert Echtler mit einem Jagdgewehr seinen 12jährigen Kameraden Anton Mayrle aus Unvorsichtigkeit erschossen. In den frühen Morgen­stunden brach bei dem Bäckermeister Ulrich Kleiber in Höchstädt a. D. auf ungeklärte Weise ein Brand aus, wo­durch der grüßte Teil der Immobilien, Kolonial- und Mehl­vorräte, ein Raub der Flammen wurden. Vergiftung. Der 47jährige Landwirt Andreas Müller in Hochwang von einem Kuchen, ohne zu wissen, daß dieser zur Ratten­vergiftung diente und daher vergiftet war. Trotz der ärzt­lichen Bemühungen ist der Bedauernswerte unter großen Schmerzen gestorben.

Aus Bayern, 31. Dez. Diebische Elster. Die Dienstmagd Viktoria Büchele aus Stuttgart stahl in ihrer Dienststelle in Feldkirchen eine Damenarmbanduhr aus Platin mit Brillanten besetzt, Kleider, Wäsche, Schuhe usw. im Wert von rund 2000 -X, sowie einem anderen dort bediensteten Mädchen 50 -4t und einen Reisepaß auf den Namen Marie Fischer, mit dem sie sich wahrscheinlich aus- weisen wird.

Vom bayrischen Allgäu, 31. Dez. Ein seßhaftes Geschlecht. Die Familie Schweinberg in Steigers Gde. Lauben erhielt für mehr als zweihundertjährige Seß­haftigkeit auf ihrem Bauernhof das Diplom des Bayrischen Landwirtschaftsrats.

Hechingen, 31. Dez. Durch Revolverschüsse schwer verletzt. Im Kaffeehaus Sauter wurde am Samstag das 23jährige Servierfräulein Zuliane Frank von dem 24 Jahre alten Elektrotechniker Fritz Weninger aus Reutlingen durch drei Revolverschüsse schwer verletzt. Es besteht wenig Hoffnung, daß sie mit dem Leben davonkom­men wird.

Landeskirche und neuere Religionsgesellschaft

Die Evang. Landeskirche und der Landesverband der evang. Gemeinschaft in Württemberg haben, geleitet von dem beiderseitigen Wunsch, zueinander in ein geregelte» Verhältnis zu kommen und nach Möglichkeit ein reibungs­loses, friedliches Nebeneinander herbeizuführen, am 12. Dez. eine Vereinbarung getroffen. Beide Teile sind verpflichtet, ehe sie Glieder der anderen Religionsgesellschaft aufnehmen, die Bescheinigung des Standesbeamten darüber zu ver­langen, daß die Betreffenden ihren Austritt aus ihrer bis­herigen Religionsgsssllschaft erklärt haben, es sei denn, daß der Uebertritt in Todesgefahr erfolgt. Gleichzeitige Zu­gehörigkeit sowohl zur Landeskirche als zur evang. Ge­meinschaft ist demnach ausgeschlossen. Weitere Bestimmun­gen der Vereinbarung beziehen sich auf Konfirmation, Trau­ung und Beerdigung, sowie auf Taufe und Kindererziehung, ferner auf das kirchliche Grabgeläute und die Teilnahme am Religionsunterricht. Beide Teile werden es sich angelegen sein lassen, Aeußerungen und Handlungen hinkanzuhal- ten, die die andere Religionsgesellschaft herabsetzen oder verletzen, sie werden vielmehr ein ehrliches Nebeneinander anstreben und gemeinsame christliche Interessen fördern.

Mitglieder der Eo. Landeskirche gelten insolange als Glieder dieser Kirche und nehmen an Rechten und Pflichten als Kirchengenossen teil, als sie nicht nach den Bestimmungen des Staatsgesetzes über die Kirchen ihren Austritt aus der Landeskirche erklärt haben oder gemäß den kirchlichen Be­stimmungen in anderer Weise aus der Kirche ausgeschieden sind.

Die Bischöfliche Methodistenkirche und die Ev. Gemein­schaft in Württemberg, sowie ihre Unterverbände sind be­rechtigt, in und vor den Räumen, die für ihre Veranstal­tungen bestimmt sind, bei ihren Feiern oder durch öffent­lichen Aufruf für die Zwecke ihres Gottesdienstes oder sonstige milde Zwecke zu sammeln. Diese Bestimmung gilt auch für Begräbnisfeiern.

Senkt an -te hungernden Vögel!

Verordnung des Finanzministeriums über die Gewerbesteuer

Eine Verordnung des württ. Finanzministeriums über die Gewerbesteuer bestimmt: Bei Berechnung des steuer­baren Mindestgewerbeertrags nach Maßgabe des Umsatzes sind die nach 8 7 des Umsatzsteuergesetzes steuerfreien Um­sätze nur mit dem Viertel ihres Betrags einzu­rechnen. In Einzelfällen ist der sich auf Grund des Umsatzes ergebende Mindestgewerbeertrag zu ermäßigen, wenn dies zur Vermeidung besonderer Härten erforderlich er­scheint. Eine Härte liegt insbesondere vor: 1. wenn das Grund- und Gebäudesteuerkapital der Betriebsgrundstücke und Betriebsgebäude mehr beträgt als ein Viertel des nach dem Umsatz berechneten steuerbaren Mindestertrags. In diesem Fall ist der nach dem Umsatz berechnete steuerbare Mindestertrag um die Hälfte des Grund- und Gebäude­steuerkapitals zu kürzen; 2. wenn der normale, handels­übliche Reingewinn in dem betreffenden Gewerbezweig drei Prozent des Umsatzes (z. B. in einzelnen Zweigen des Groß­handels) nicht übersteigt. Unter 80 RM. auf den Kopf der in den Betrieben im letzt abgelaufenen Steuerabschnitt durch­schnittlich beschäftigten Personen (Angestellte, Aicheiter, Ge­hilfen, Lehrlinge und Familienangehörige) soll bei der Fest­stellung des ermäßigten steuerbaren Mindestertrags in der Regel nicht heruntergegaugen werden.

Bei Banken und sonstigen Kreditinstituten, Versiche­rungsinstituten, Versicherungsgesellschaften, Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften darf der Betrag von 80 RM. auf den Kopf der im Betrieb beschäftigten Personen nicht über­schritten werden. Bei Betrieben mit einem Jahresumsatz von nicht mehr als 100 000 RM. soll die Mindestveranlagung nach dem Umsatz nur in besonders gelagerten Fällen an­gewendet werden. In solchen Fällen ist der nach dem Er­trag oder Betriebskapital berechnete steuerbare Gewerbe­ertrag an Stelle des nach dem Umsatz berechneten Mindest­ertrags zu belassen, wenn der Unterschied zwischen beiden Zahlen nicht mehr als 10 Prozent des nach dem Umsatz berechneten Mindestertags beträgt.

Lokale«

Wildbad, den 3. Januar 1929.

Das Abschiednehmen vom alten Jahr vollzog sich auch diesmal wieder in herkömmliche Weise. Zu dem am Silvesterabend auf 5 Uhr angesetzten Gottesdienst waren sehr viele Gläubige herbeigeeilt, um in stiller Andacht das vergangene Jahr zu beschließen und den Segen für das nun neu begonnene Jahr entgegenzunehmen, während die Kapelle des Musikvereins in der Silvesternacht ihre ein­dringlichen Weisen:Ach wiederum ein Jahr verschwunden" vor einer großen Anzahl Mitbürger in die Stille der Nacht hinaussandte, hin und wieder begleitet vom Knall der Feuerwerkskörper, ohne den man sich den Iahresausgang kaum denken kann. Man möchte zwar wünschen, daß die letzten Minuten des scheidenden Jahres zur Stille und Einkehr mahnen sollten, und wäre es noch Zeit genug, mit der Sitte des Neujahrsschießens nach dem Verklingen des Siloestergeläuts zu beginnen und dann nur in den Grenzen des Erlaubten. Das übermäßige Gejohle führte zu drei Sistierungen, was entschieden bei einiger Selbst­beherrschung vermieden werden könnte. Derartige Aus­wüchse stören alle diejenigen, die ihren Freunden und Be­kannten an der Schwelle des Neuen Jahres durch stummen Händedruck oder freundliche Worte all das wünschen, was ihnen in unserer Zeit not tut:Glück und Segen für 19291"

Schneebericht. Sommerbergstation: Schneehöhe 8 cm; Pulverschnee; 6° Kälte. Grünhütte: Schnee­höhe 15 cm; Pulverschnee; 7° Kälte; Schibshn gut.

Meine Nachrichten aus aller Vell

Kries s. Zm Alker von 76 Zähren ist am 30. Dezember der Aniversitätsprofessor a. D. Geheimrak Dr. Zohannes von Kries in Freiburg i. B. gestorben. Er war einer der bedeutendsten Physiologen Europas, Ritter des Ordens pour le Merite für Wissenschaft und Kunst. Seine Schriften haben Weltruf.

^ Mittlere Reife genügt! Der Vorstand des Deutschen Städtetags hat sich gegen die Forderung gewendet, daß die Beamten des mittleren Dienstes das Reifezeugnis besitzen selten, und erklärt, daß eine schulmäßige Vorbildung, die mit der mittleren Reife oder mit der Reife für Obersekunda abschließe, zur Vorbereitung für den mittleren Vsamt«- dienst genüge.

Opfertod eines Fünfzehnjähriaen. Beim Schlittschuh­laufen brach in der Nähe von Bebih (Prov. Sachsen) ein Kind durch die Eisdecke und erkrank. Ein IZjähriger Schüler geriet bei einem Rettungsversuch selbst unter das Eis. Er konnte ebenfalls nur als Leiche geborgen werden.

Was kosten die Wohnungsämter? Nach den neueren Forschungen, die in der letzten Nummer der ZeitschriftDas Grundeigentum" mitgeteilt werden, wird festgestellt, daß die Kosten der Wohnungsämter pro Jahr mindestens auf 9 Millionen Mark sich belaufen. Damit könnten jährlich etwa 9000 Wohnungen gebaut werden. Es wird berechnet, daß die Zuweisung einer einzelnen Wohnung an den vom Wohnungsamt bestimmten Wohnungssuchenden unmittelbar 170 Mark und unter Einbeziehung der anteiligen Kosten der allgemeinen Verwaltung etwa 300 Mark kostet. Wenn also schon eine einzigeamkliche Wohnungszuweisung mit 300 Mk. zu beziffern ist, so muß die Einrichtung der Wohnungsämter als recht kostspielig bezeichnet werden.

Unhaltbare Zustände in Berlin. In der Nacht zum Sonntag hat in Berlin-Ost beim Schlesischen Bahnhof wieder eine der gewöhnlichen Straßenschlachten stattgefundrn. lieber 40 Schüsse wurden gewechselt, 8 Schwerverletzte wur­den in Krankenhäuser eingeliefert. Der Pplizeibericht ver­sichert, das Polizeipräsidium wolle nun aber alles aufbieten, um dem Banditentum im Berliner Norden und Osten ein Ende zu machen.

Der Streik entstand zwischen Mitgliedern des Vereins .Zmmerkreu", desftn Mitglieder größtenteils aus Vor­bestraften und Verbrechern besteht, und einer Gruppe von Zimmerleuken. Angreifer waren dieZmmertreuen", die zum Teil im Zylinder und Lackschuhen erschienen.

Der falsche Prinz. Der 38jährige frühere Kaufmann Max Firnstein, der als Prinz von Croy austrat und in Deutschland und in der Schweiz viele Private, Hotels und Geschäfte pm bedeutende Beträge beschwindelte, ist irx einem

Berliner Hotel verhaftet worden. Tr hatte eine groß« Tuww« Gelds bei sich.

Unterschlagung. Die Verwalter des vor drei Melkten errichteten kommunistischen Arbeitersekretariats in Köln. Hans Beckschäfer und Heinz Efferts wurden wegen Unterschlagung der ihnen von zahlreichen Parteimitgliedern anvertrauten Spargelder aus der Partei ausgeschlossen.

In einer chemischen Fabrik in Mainz-Amöneberg wurdeZ Unterschleife in Höhe von etwa 145 000 Mark entdeckt, mitbeteiligte frühere Angestellte wurden in Mainz Z Wiesbaden verhaftet.

Schwerer Einbruch. Im Postamt in Kattern (Schlesien) raubten Einbrecher 15 000 Mark Bargeld, irstsm sie den Kassenschrank mittels einer Sprengpatrone'öffneten. Der über dem Kassenzimmer schlafende Postmeister erwachte an dem Schuh, da ersonst nichts Verdächtiges" wahrnahm, schlief er weiter. Vor einigen Tagen war das Versorgungs­amt in Oppeln auf die gleiche Weise ausgeraubt worden. Als Täter kommen drei entsprungene Zuchthäusler in Be­tracht.

Zm Stroh verbrannt. Bei dem Dorf Brehna (Prov. Sachsen) geriet eine Strohfeime, in der zwei Handwerks- burschen nächtigten, durch deren Zigarettenrauchen in Brand. Die Handwerksburschen sind verbrannt.

Betrügerischer Bankier. Der in die betrügerischen Dawes-Sachlieferungen verwickelte Bankier Zsidor Wolfs in Schlettsiadt (Elsaß) wurde wegen Betrugs, Vertrauens­mißbrauchs und Verstoß gegen das Gesetz best. Aktien­gesellschaften verhaftet. Seine Bank befindet sich mit acht Millionen Franken Schulden im Konkurs.

Von der Lawine verschüttet. Bei einer Schitour auf den Peischelkopf bei Innsbruck ist der Ingenieur Hermann Völcker aus Plauen verschüttet worden. Durch zahlreiche Lawinenstürze in Tirol sind schwere Verkehrsstörungen her- beigeführt worden.

Madame" unterschlägt 5000 Franken. Eine bei dem französischen Soldatenheim in Mainz beschäftigte Französin hatte ungefähr 5000 Franken unterschlagen. Um den Ver­dacht von sich abzulenken, beschuldigte sie ihr deutsches Dienstmädchen des Diebstahls. Obwohl das Dienstmädchen jede Schuld in Abrede stellte, wurde die Deutsche des Dieb­stahls angeklagt und hatte sich jetzt vor dem französischen Kriegsgericht zu verantworten. In der Verhandlung er­gaben sich die Schuldlosigkeit des Dienstmädchens und die Verfehlungen der Französin, so daß das Gericht einen Frei- spruch fällt«.

Anastasia. Kürzlich kam in Paris ein Film heraus, der eine Sitzung desAbgeordnetenhauses naturgetreu wiedergab. Der eine Teil des Films behandelt dasTheater" eine Kammersitzung in Paris ist stets eine halbe Theaterauffüh­rung und darauf berechnet, welcher Art das .Publikum" in den Zuhörerräumen ist. Im andern Teil sieht man eine solenne Keilerei unter den Abgeordneten. Die Zensur hat diesen Abschnitt des Films .Die neuen Herren" gestrichen, weil eine solcheHerabwürdigung der Volksvertretung" vor den Massen der Kinobesucher unstatthaft sei und der Wahr­heit widerspreche. In Paris lacht man verständnisinnig und Anastasia, wie man dort die Göttin der Zensur nennt, schwingt ihre Schere weiter.

Weiterer Geburtenrückgang ln Frankreich. Während im vergangenen Zahr »der Geburtenüberschuß in Frankreich noch ettva 48 000 betrug, ist er im letzten Zahr auf etwa 28 000 zurückgegangen.

Flugzeugabsturz. Ein aus Marokko kommendes fran­zösisches Verkehrsflugzeug stürzte 4 Kilometer vom Flug­platz Montadron bei Toulouse ab. Der Führer und ein An- gestEer der Luftverkehrsgesellschaft wurden schwer ver­letzt, während der Fahrgast unversehrt blieb.

Schiffsbrand. Im Hafen von Marseille ist der große französische DampferPaul Lecat" vollständig verbrannt. Die 150 Mann starke Besatzung konnte sich retten. Das Schiff hatte ohne Ladung einen Wert von 8 Millionen Mark.

SZ Fischer verschollen. Auf dem Peipus-See (Estland) wurden 160 Fischer auf einer Eisscholle bei starkem Wind in den offenen See abgetrieben. 77 konnten gerettet wer­den, von den übrigen hat man keine Kunde. Die Rettung mit Schiffen ist wegen des Eises schwierig.

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Alt gefreit. Nach der amtlichen Statistik haben in England im Jahr 1928 nahezu 100 Männer über 89 Jah­ren, davon vier zum ersten Mal, den Bund fürs Leben ge­schlossen. Von den Frauen haben sich nur 10 über 80 Jahre zu diesem Schritt entschlossen.

Lampe auf Reisen. Die .Deutsche Zägerzeitung" weih von einem Hasen zu berichten, der eine erstaunliche Wan­derung unternommen hat. Das Tier wurde am 20. Zan des verflossenen Zahres mit 24 Gefährten markiert und im Revier Rüdnitz, etwa 30 Kilometer westlich von Berlin, ausgefeht. Ende Oktober wurde dieser Hase nun im Re­vier Ennigerloh in Westfalen erlegt! Neben der gewal­tigen WeAkrecke ist zu bedenken, daß Meister Lampe sich auch durch Elbe und Weser nicht hat in seiner Wanderung beirren lassen. Bon solch erstaunlichen Hasenwanderungen st eigentlich nur noch ein zweiter Fall bekannt, in dem in Tier aus Schlesien in Wehlar in Hessen-Nassau reschosien wurde.

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Die Insulinhormone entdeckt. Eine Entdeckung von außerordentlicher Bedeutung auf dem Gebiet der physiolo­gischen Chemie ist den beiden Wissenschaftlern Professor John Abel und Dr. H. Iensen von der John-Hopkins- Universität in Neuyork gelungen und wurde in der gestri­gen Sitzung der amerikanischen Gesellschaft für die Für- derung der Wissenschaft zum erstenmal der Oeffsntlichkeit bekanntgegeben. Nach langer mühseliger Arbeit ist es den beiden Gelehrten möglich gewesen, die Hormone, die di? Wirkung des Insulins bedingen, aufzufinden und zu isolieren und damit einen entscheidenden Fortschritt in der Bekämpfung der Zuckerkrankheit zu erzielen. Prof. Abel führte in seinem Vortrag aus, daß die Hormone, di« in der sogenannteninneren Sekretion" der verschiedenen Drüsen enthalten seien und maßgeblichen Einfluß auf die wichtigsten Lebensfunktionen besitzen, bisher zum größten Teil unbekannt gewesen seien. Nur drei Hormone, näm­lich Adrenalin, Thyroxin und Pituitrin, habe man bis jetzt entdecken können, und davon sei ihm selbst die Iso­lierung der beiden letzteren geglückt. Nach seiner Ansicht ist die Entdeckung der Jniulinhermone der erste Fall, dgh