Außer 94 000 Bäckereien und 74 817 Fleischereien gibt es noch 258 056 Lebensmittelgeschäfte in Deutschlvid. Schuh» mach?^ gibt es 166 158 und Schneider 304 907
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Das billigste Brot kauft die Bevölkerung in Kiel mit 35 L pro Kilogramm. Das teuerste ißt man in Köln und München 52 Z und in Aachen mit 56 4
Kartoffeln werden in Breslau am billigsten verkauft mit H pro Kilogramm. Am teuersten sind mehrere Groß stützte mit 18 H.
Rindfleisch kauft man ebenfalls in Kiel am billigsten mit 2,08 Reichsmark pro Kilogramm, während es in Magdeburg am teuersten ist: 2,53 Reichsmark.
In Deutschland zählt man: 163 856 Wirtschaften, 42 742 Gasthöfe. 3713 Kaffeehäuser, 2888 Kinos, 437 Theater.
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1927 wurden gebraut 51 608 000 Hektoliter Bier. Es kommen somit — statistisch — aus den Kopf der Bevölkerung 80 Liter Bier im Jahr. 1913 verbrauchte jeder 102 Liter!
Da in Deutschland 32 768 400 000 Zigaretten und 6 634 600 000 Zigarren hergestellt wurden, kommen (bei Außerachtlassung des Exports) auf jeden Mann rund 100 Zigaretten und 220 Zigarren im Jahr.
Schaumwein wurde verbraucht: 1913: 12 435 809 Flaschen, 1927 14 722 912 Flaschen. Somit darf ein Deutscher im Jahre nicht viel mehr als ein Gläschen trinken!
Reichlich tief hängt dafür die Branntweinflasche! Entfielen 191314 auf den Kopf 5,40 Liter, so waren es 1926/27 (ansteigend) 3,86 Liter.
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1920 war ein Rekordoerbrauch an Heringen — nach den Jahren des Hungerns überaus begreiflich! Es entfielen auf den Kopf 4,75 Kilogramm. Die Hochkonjunktur der Fischgeschäfte ist jedoch vorüber, denn 1927 ist der Verbrauch bis auf 1,84 Kilogramm zurückgegangen. Anno 1841 kamen 1,05 Kilogramm auf den — Magen!
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Am meisten Kaffee wurde 1901 bis 1905 getrunken, und zwar pro Kopf und Jahr 3 Kilogramm. Am wenigsten konnten wir uns teuren Devisen-Kaffee im Jnflationsjahr 1922 leisten, wo der Verbrauch bis aus 590 Gramm pro Kopf zurückging. 1927 konnten wir uns schon wieder 1,95 Kilogramm leisten, womit indes der Verbrauch von 1841 mit 1,25 Kilogramm nicht allzusehr überschritten, wurde!
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Ungeheuer ist der Verbrauch an Südfrüchten gestiegen. Kamen 1841 auf den Kopf ganze — 70 Gramm — das dürfte etwa eine Zitrone gewesen sein —, so ist er 1927 auf 6,72 Kg. gestiegen. Und das sind schon allerhand Bananen!
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Auch der Verbrauch an Baumwolle ist seit 1841 von 0,47 Kilogramm pro Jahr und Leib auf 7,14 Kilogramm im Jahr 1927 gestiegen. Beneidenswerte Textilindustire.
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Auf durchschnittlich 65 Einwohner deutscher Großstädte kommt ein Auto. Die autoreichste Stadt ist Stuttgart, wo sich nur 42 Schwaben in ein Auto zu teilen haben. Autoärmste Stadt ist Gelsenkirchen, wo die lange Schlange von 173 Einwohnern auf ein Auto zu warten hat.
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Deutschland hak noch 411861 Hektar unkultiviertes Moorland und 1464 706 Hektar Oed- und Unland. Davon entfallen allein auf Hannover 203 714 und 505 228 Hektar.
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Unter den 61379 Auswanderern vom Jahr 1927 befanden sich als stärkstvertretene Gruppe 14 570 Landwirte. Dann folgten als zweitstärkste Gruppe 9727 Metallarbeiter.
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Es gibt 2 944 872 Leute in Deutschland, die vom eignen Vermögen, von Renten oder Pensionen leben.
(Sämtliche Zahlen sind dem Statistischen Jahrbuch für das Deutsche Reich 1928 entnommen.)
neueste Nachrichten
Rückzug des Bischofs Ruch?
Strakbuca. 1. Jan. Aufsehen erregt die nachträgliche
Mitteilung, daß der Straßburger Bischof Ruch den beiden Abbes Hägy und Schieß die Ausübung geistiger Handlungen 'nicht untersagt, sondern sie „ersucht" habe, die Schriftleitung der Blätter „Der Elsässer" und „Elsässer Kurier" niederzulegen. „Cre Nouvelle" erklärt, daß der Bischof tatsächlich die Ausübung geistlicher Amtshandlungen verboten habe und er richtet an Auch die Frage, ob sein Rückzug auf ein Eingreifen des Vatikans zurückzuführen sei.
Vertagung der Regierungskrise
Paris, 1. 2an. Auf dringende Vorstellungen des Staatspräsidenten Doumergue und verschiedene Minister hat sich Poincare entschlossen, sein Rücktrittsgesuch nicht einzureichen: doch hat er sich bereit erklärt, die Große Aussprache über die Gesamtpolitik der Regierung am 10. Januar zuzulassen. Poincare weiß, daß die gegnerischen Linksparteien die Verantwortung für die Regelung der französischen Schulden an Amerika und England, wofür Poincare eine neue Auspressung und Knebelung Deutschlands durch die «Sachverständigen- konferenz" ins Auge gefaßt hat, nicht übernehmen und daher den Slurz des Kabinetts Poincare bis zur Erledigung dieser heiklen Angelegenheit aufschieben wollen.
Kammer und Senat haben den Staatshaushalt mit 45 431 Millionen Franken Einnahmen und 45 366 Mill. Ausgaben (rund 65 Mill. Ileberschuh) genehmigt.
Zur Reinigung des Parlamentarismus
Paris. 1. Jan. Der Senat hat dem bereits von der Kammer angenommenen Gesetz ebenfalls zugestimmt, das den Parlamentariern die Uebernahme von Aufsichtsratsstellen und sonstigen führenden Posten in Banken,'Finanz- und Wirtschaftsunlernehmungen verbietet. Das Gesetz verbietet nicht die Beibehaltung solcher Posten, die die Parlamentarier vor Uebernahme ihres Mandats bekleideten. Es betrifft auch nicht die Uebernahme von leitenden Stellen in landwirtschaftlichen Genossenschaften oder staatlich beaufsichtigten Versicherungsgesellschaften, sondern die Banken und Finanzgesellschaften. Das Gesetz verbietet ferner den Regierungs- und Parlamentsmitgliedern, ihren Titel auf Dokumenten finanzieller, industrieller oder Handelsunternehmungen anführen zu lassen. Das Gesetz, das besonders durch die letzten Finanzskandale Gazette du Franc, Weil usw. gefördert worden ist, enthält also bereits auch manche Hintertüren.
Die indische Rationalbewegung
London, 1. Jan. Die „Times" meldet aus Kalkutta, der am Samstag eröffnete indische Nationalkongreß werde eine von Gandhi entworfene Entschließung annehmen, was einen Sieg der entschiedenen Nationalisten bedeute. In der Entschließung werde der britischen Regierung eine Frist von 12 Monaten gewährt, um Indien die Verfassung eines Dominions zu geben. Gleichzeitig behielten sie sich das Recht vor, ihren Feldzug zugunsten völliger Unabhängigkeit fortzusetzen.
Drohende Haltung der Diamantengraber in Südafrika
London, 1. Jan. „Morningpost" meldet aus Johannesburg: Für den 7. Januar werden in Namaqualand ernste Ereignisse befürchtet, da die Diamantengräber angekündigt baden, daß sie an diesem Tag gewaltsam von denjenigen Diamantengruben Besitz ergreifen wollen, deren Erschließung die südafrikanische Regierung vorläufig verboten hat. Die Diamantengräber erklären, sie würden unbewaffnet kommen und würden es der Polizei überlassen, auf sie zu feuern. In dem gefährdeten Gebiet werden Polizeistreitkräfte zusam- mengezogen.
Die Beilegung des Streiks zwischen Bolivien und Paraguay
Washington, 1. Jan. Die paraguayische Gesandtschaft gab bekannt, daß Paraguay das von der panamerikanischen Konferenz entworfene Protokoll zur Beilegung des Streits zwi-
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schen Bolivien und Paraguay im wesentlichen angenommen habe.
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Slukkgart. 1. 5cm. Dienstjubiläum. Obermedizinalrat Dr Malz, Direktor des Pathologischen Instituts des Katharinenhospitals, kann am 1. ülannar sein 25jäh- riges Dienstjubiläum feiern.
Stuttgart, 1. 5an. Der neue Jnfanterieführer- Als Nachfolger des bisherigen Jnfanterieführers 5 v. Stülpnagel, der zum Kommandeur der 4. Division ernannt worden ist, wurde Oberst Fleck, seither Kommandeur des 5nf.- Reg. 3 in Deutsch-Eylau, ernannt. Oberst Fleck ist ein Bruder des früheren hiesigen Stabchefs.
Krankheilsstatistik. 5n der 50. Zahreswoche vom 9.—15. Dezember wurden in Württemberg folgende Fälle von gemeingefährlichen und sonstigen übertragbaren Krankheiten amtlich gemeldet: Diphtherie 41 (tödlich 3): Kindbettfieber 5 (—): Tuberkulose der Lunge und des Kehlkopfes, sowie anderer Organe 17 (29): Scharlach 81 (—): Typhus 4 (—).
Die Silvesternacht ist in Stuttgart verhältnismäßig ruhig verlaufen, jedenfalls nicht geräuschvoller als in den letzten Jahren. Vom Rathausturm ertönte das Glockenspiel und von anderen Türmen hörte man schon vor Mitternacht Choräle ertönen. In den großen Gasthäusern usw. herrschte ein frotbewegtes Leben. Auf den Straßen hörte man das übliche Neujahranrufen und in den ernsten, feierlichen Klang der Kirchenglocken mischte sich das Knallen von allerlei Feuerwerk und sonstiges Schießen. Der Polizeibericht meldet: Die Neujahrsnacht ist ruhig verlaufen. Wegen Nachtruhestörung, unerlaubten Schießens und anderer Uebertretungen von Polizeivorschriften wurden 14 Personen festgenommen und 165 Personen zur Anzeige gebracht.
Vom Tage. Durch Ausgleiken kam in der Schickhard- strahe ein 65 5. a. Mann zu Fall. Er zog sich einen Schädelbruch zu und starb während seiner Verbringung nach dem Katharinenhospikal.
Am 29. Dezember wurde in einem Haus der Meinstraße ein 51 5. a. Mann in seinem Zimmer tot aufgefunden. Es liegt eine Gasvergiftung vor. — Durch einen nichk vollständig abgeschlossenen Hahnen einer Gaslampe zog sich in einem Haus des Friedensplatzes ein 33 5 a. Mann eine Gasvergiftung zu.
Hohenheim. 1. Jan. Erdbeben. Am Sonntag morgen 8.33 Uhr verzeichneten die Instrumente der hiesigen Erdbebenwarte eine ziemlich heftige Erderschütterung in nur 30 bis 40 Kilometer Entfernung.
Eßlingen. 31. Dez. Altveteranen. Reichspräsident von Hindenburg hat seinen alten Mitkämpfern von 1870—71, den Altvekeranen Georg Wörner und Jakob Fischte in Ehlingen, zu ihrem 81. bzw. 83. Geburtstag herzlichste Glückwünsche nebst kameradschaftlichen Grüßen übermittelt und gleichzeitig zur Erinnerung an diesen Tag sein Bild mit eigenhändiger Unterschrift zugehen lassen.
Ludwigsburg. 1. 5an. 6 0. Geburtstag. Heute feierte Orgelfabrikant Dr. Oskar Walcker den 60. Geburtstag.
Dagersheim OA. Böblingen, 1. Jan. Ehrung. Reichspräsident o. Hindenburg. übersandte dem Veteran von 1866 und 1870 Ehr. Marquart hier zum 87. Geburts, tag mit den herzlichsten Glückwünschen sein Bild mit eigenhändiger Unterschrift.
Maulbronn. 1. 5an. Autounfall. — Ein Toter und ein Verletzter. Der Metzger und Viehhändler Bär von Weingarten (Baden) geriet mit seinem Kraftwagen auf der Straße von Freudenstadt nach Knittlingen bei einer Biegung aus der Fahrbahn und stürzte die Straßenböschung hinab- Der Wagen überschlug, sich und begrub die beiden Insassen, den Führer und Eigentümer des Wagens mit seinem Begleiter Ludwig Bickel von Knittlingen, unter sich. Während Bär mit leichten Verletzungen davonkam, erlitt sein Begleiter einen Genickbruch. Bär macht geltend, daß die Steuerung versagt habe.
Urach, 1. Jan. Gemeindefragen. Der Gemeinderat beschloß die Erstellung eines größeren Vierfamilienhauses. Die Vorarbeiten für das zu erbauende Kaufmanns- Erholungsheim sind soweit eingeleitet, daß auf einen unmittelbar bevorstehenden Baubeginn geschloffen werden
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verlassen Sie sich darauf", fügte sie spöttisch hinzu, den armen Doktor einfach stehenlassend.
In der Dämmerung war es, als Adrienne mit einem festen Entschluß hastig das Schloß verließ und in den Park hineinfchritt. Siewoll 1 e Thurston sehen, — siewollte es einfach.
Plötzlich blieb sie stehen; sie hatte Kilreyne erblickt, der ihr bereits so nahe war, daß sie ihm nicht mehr ausweichen konnte. Rasch entschlossen schritt sie deshalb auf ihn zu.
„Ich vermute, Sie sind auf dem Wege zu uns, Herr Kilreyne!" redete sie ihn hochfahrend an.
„Allerdings", versetzte er, „da ich aber Komtesse hier begegne, brauche ich meinen Weg nicht fortzusetzen, und kann Ihnen gleich hier über alles Bericht erstatten, was ich mitzuteilen habe."
„Ah, wegen Thurston?" rief sie aus. „Ist noch immer keine Besserung eingetreten?"
„Leider ngin", erwiderte er. „Im Gegenteil, er ist viel unruhiger, als er bisher gewesen, und die Schwäche nimmt
„Ganz und gar nicht merkwürdig, liebe Komtesse", suchte der Doktor zu erklären. „Herr Kilreyne ist viel kräftiger als Sie. e^ist ein Mann und gar wohl imstande, mancher Gefahr die Stirn zu vielen, der Sie erliegen würden. Das müssen Sie doch verstehen, Komtesse l-
„Oh, ich verstehe vollständig, besser als Sie glauben, lieber Doktor!" gab sie jetzt erregt ihrem Unmut Ausdruck. „Ich versiehe, daß Kilreyne Sie ersucht hat, mir den Zutritt zu dem Krankenzimmer zu verwehren, um damit ieinen Willen durchzusetzen. Es bedarf keiner weiteren lluseinandersetzungl Auf Wiedersehen, Herr Doktor, ich s verde Sie gewiß nicht wieder mit einer Bitte behelligen,
zu, lauter böse Symptome. Ich habe Frau Bence bei ihm gelassen; die gute Seele hat sich angetragen, für einige Zeit ganz dazubleiben, und da sie eine ausgezeichnete Pflegerin ist, werde ich ihr Anerbieten annehmen."
„Ah. wegen dieser plötzlich entdeckten Zuverlässigkeit einer stocktauben alten Frau zögerten Sie gestern auch nicht, von dem Kranken fortzugehen, und ihn recht lange allein zu lassen!" sagte Adrienne. An dem flüchtigen Rot, das in seine Wangen stieg, glaubte sie zu erkennen, wie unangenehm es ihm war, daß sie sein Fortgehen erfahren hatte.
„Ich mußte nach London, und wurde dort allerdings viel länger aufgehalten, als ich wollte!" erwiderte er, rasch gefaßt. „Es gelang mir indes, den Mitternachtzug noch zu erreichen, und um vier Uhr morgens war ich wieder bei meinem Kranken."
„Daß Sie wieder zurück sind, entnahm ich bereits den Worten Doktor Martins, mit denen er mir den Besuch Thurstons abschlug. Das war natürlich einzig und allein Ihr Werk!" schleuderte sie ihm blitzenden Auges ins Antlitz.
Sie war so schön anzufehen, daß es ihn fortritz, ihre beiden Hände zu erfassen und ihr zuzuraunen:
„Adrienne, glauben Sie wirklich, daß ich das nur tat, um Ihnen entgegen zu sein? Haben Sie denn vergessen, daß ich Sie liebe, Adrienne, und unentwegt auf Ihre Gegenliebe hoffe?"
Wider Willen begegnete sie seinem Blick, und alles, was sie ihm hatte sagen wollen, erstarb auf ihren Lippen.
Und ungestüm fuhr er fort:
„Vergessen Sie doch, wer Sie sind, vergessen Sie, wer ich bin! Seien Sie nur des Umstandes eingedenk, daß die Liebe das Höchste auf Erden ist! Nichts soll Sie bedrohen können, wenn Sie mein Weib sind! Ich will zwischen Sie und das Unglück treient Sagen Sie nur, daß Sie mein — mein sein wollen!"
Seine Blicke suchten ihre Augen, und zugleich berührten seine Lippen die ihren. Jäh schrak sie empor aus der Betäubung, in welche sein Wesen, seine Stimme sie versetzt hatten, und sie riß.sich yon ihm l Ks,
„Wie dürfen Sie es wagen!" stieß sie in leidenschaftlicher Erregung hervor, und ehe er sie daran hindern konnte, stürzte sie an ihm vorüber, dem Schlosse zu.
Atemlos erreichte sie die Bibliothek, wo sie säst besinnungslos in einen Sessel sank.
Wie lange sie so verweilte, wußte sie nicht. Sie hörte nicht das Oeffnen der Tür, sie hörte auch nicht herannahende Schritte. Erst als ihr Name dicht an ihrem Ohr genannt wurde, fuhr sie empor.
„Herr von Cnnliff — Sie?" rief sie, sich das wirre Haar aus der Stirn streichend, und entgeistert auf den vor ihr Stehenden starrend. „Ich habe Sie gar nicht kommen hören! Wie Sie mich erschreckt haben!"
„Wirklich?" antwortete er. „Das bedaure ich von ganzem Herzen! Aber was ist mit Ihnen? Warum sind Sie so erregt?"
„Ich bin so unglücklich!" stieß sie hervor.
Da fühlte sie zum zweiten Male an diesem Tage heftig ihre Hände erfaßt.
„Adrienne!" sagte Erich von Cunliff leise, „vergessen Sie denn, daß ich Sie liebe — mit Innigkeit liebe? Antworten Sie mir voch aus die Frage, welche ich kürzlich an Cie stellte! Versprechen Sie mir, mein Weib werden zu wollen! Und ich werde für Sie handeln. Sagen Sie ja, und verlassen S4e Orchardstone. Folgen Sie mir!" fuhr er bittend fort.
Sie sah ihn mit brennendem Blick an.
„Was soll das heißen?" preßte sie hervor. „Wollen Sie damit sagen, daß ich aus Orchardstone entfliehen soll?"
„Warum nicht?" fragte er zurück. „Der Graf wird niemals seine Einwilligung zu unserer Verbindung geben. Er hat mir das klar und deutlich gesagt. Sind wir aber vermählt, dann muß er sich mit den geschehenen Tatsachen abfinden! Sagen Sie also ja, Adrienne, und ich werde alles ordnen, daß wir ohne Verzug in aller Stille getraut werden können. Kommen Sie morgen in aller Frühe nach jener Stelle in der Hecke, wo wir einander so oft begegneten. Ich werde Ihnen dort Mitteilen, wann unsere Trauung stattsinden kann. Wollen Sie kommen?"
lSVrtsttzvn- folgt.)