Oberscheich der Mach habe die Räuber verfolgt, sei aber ebenfalls mit allen seinen Leuten getötet worden. Darauf sei das englische Fliegerkorps in Transsordanien und Palästina in Alarmzustand gesetzt worden. Die Nachricht macht den Eindruck, als ob den Engländern eine Gelegen­heit willkommen wäre, wieder einmal einig« Wahabiten- lager und »Dörfer durch Fliegerbomben zu vernichten.

Die Lage in Afghanistan

London, 28. Dez. «Daily Mail' berichtet aus Lahors: Die aufständischen Afghanen sind jetzt von den Regierungs­kruppen in die Kabul umgebenden Berge vertrieben worden. Ihre Verfolgung ist im Gang. Die Hauptstadt ist jetzt ruhig. Die königliche Familie hat sich nach Kandahar begeben, um Stämme um sich zu scharen, mit denen sie Blutverwandl- schaft besitzt. Es wird angedeutet, daß Aman Ullah vielleicht zugunsten seines Sohns zurücktreten werde. Ein englisches Militärflugzeug aus England ist in Kabul cingetrvfsen und ein weiteres folgt zur Beschleunigung der Abtransports. Augenblicklich herrscht in Kabul Schneefall, der den Abflug der Maschine verhindert. Viele Personen warten noch auf ihre Abbeförderung und die Vorräte gehen zu Ende. Bei der Landung des Flugzeugs aus Bagdad soll eine deutsche Frau von dem Propeller getroffen und getötet worden sein. Die britische Gesandtschaft hak unter schwerem Feuer gestanden und ihre Zimmer sind verbarrikadiert.

Nach Meldungen aus afghanischer Quelle sollen die Auf­ständischen den Fluß Solang, der das elektrische Kraftwerk der Stadt Kabul treibt, umgeleitet haben, was in der Stadt große Schwierigkeiten verursacht. Heftige Kämpfe haben sich am 25. und am 26. Dezember in der Umgebung Kabuls abgespielt, wobei die der britischen Gesandtschaft vor­gelagerten Hügel von den königstreuen Truppen eingenom­men wurden. Mehrere auf dem Gebiet der Gesandtschaft stehende Gebäude find durch Granaten beschädigt worden.

Bon britischen Flugzeugen sind, wie Reuter meldet, wei­tere Deutsche aus Kabul auf indisches Gebiet gebracht wor­den, und zwar die Frau Holet Asaf, die deutsche Frau eines türkischen Lehrers an einer Militärschule, und ihre beiden Kinder, sowie ihr Kinderfräulein und Frau Chisterne, die deutsche Frau eines Angestellten im afghanischen Kriegs­ministerium, und ihr Kind.

Times" berichtet aus Konstantinopel: Afghanische Offi­ziere, die zur Ausbildung dem türkischen Heer beigegeben sind, sind nach Afghanistan zurückberufen worden. Ferner sind die türkischen Offiziere unter Kiazim Pascha, die sich auf dem Weg nach Afghanistan befanden, um als Lehrer für das afghanische Heer zu dienen, angewiesen worden, in Bombay zu bleiben. ,

Verschiffung des Streitfalls zwischen Bolivien und Paraguay

Washington, 28. Dez. Der allamerikanische Kongreß hat einen Entwurf für ein Vermittlungsverfahren im südameri­kanischen Streit ausgearbeitet. Inzwischen sollen aber, wie die Gesandtschaft von Paraguay mitteilt, die Bolivianer das Fort Vanguardia im umstrittenen Gebiet wieder besetzt haben und SV Kilometer vorgerückt sein.

' Viikllemberg

Stuttgart, 28. Dezember.

Abschiedsgesuch. Präsident v. Schleehauf vom Lan­desfinanzamt Stuttgart hat aus Gesundheitsrücksichten in Berlin sein Abschiedsgesuch eingereicht.

Todesfall. Im Alter von 80 Jahren starb in Cannstatt Professor a. D. Karl B u h ä us e r. Er war über 20 Jahre lang am Katharinenstift tätig und Teilnehmer am Krieg 1870/71.

Ein Ehrenmal für die 27. Inf.-Division. Auf dem Wald­friedhof wird das Ehrenmal der 27. Inf.-Division am 21. April eingeweiht werden. Für die Errichtung des Ehrenmals wurde ein Ausschuß gebildet. Beiträge werden an Regierungsinspektor Baßmann, Stuttgart, Listsir. 48 (Postscheckkonto Nr. 29 483) erbeten.

Die Ausstellung Württ. Kunsthandwerk, die mit Unter­stützung des Landesgewerbeamts mit der letzten Weihnachts­ausstellung eröffnet wurde, wird das ganze Jahr weiter­geführt. Sonderausstellungen werden die nötige Abwechslung und Lebendigkeit geben. Es ist zu hoffen, daß hier dem hei­mischen Kunsthandwerk eine dauernde und steigende Möglich­keit des Absatzes und des sonstigen Erfolgs geboten wird.

Eine Schwabensiedlung in Pommern. Im Sommer 1929 werden voraussichtlich 25 Bauernfamilien aus dem Reckarkal und dem Hohenloheschen durch Vermittlung der Süddeutschen Siedlungsgenossenschaft in Stuttgart in Vor­pommern eine Schwabenfledlung gründen, die Ru stow genannt wird. Das dort befindliche alte Stammgut ist in zwanzig Vollbauernstellen, 8 Halbbauern- und 2 Handwer­ker, sowie 10 Gärtner-, eine Gastwirts- und 24 Arbeits­stellen aufgeteilt worden.

Stellwerksammellager Ulm. Von der RBD. Stuttgart wird mitgeteilt: Das für die Verwaltung und Wieder­verwendung gebrauchter Stellwerkteile bestimmte und mit einer Werkstätte zur Instandsetzung derartiger Teile ver­bundene Stellwerksammellager U l m, das bisher dem Siche­rungsbüro der Reichsbahndirektion angegliedert war, wird auf 1. Januar zu einer selb ständigen, unmittelbar der Reichsbahndirektion unterstellten Normaldienststelle erhoben.

Das Staatsrentamk betrogen. Zum Stuttgarter Staats­rentamt kam, wie bereits kurz berichtet, in der Zeit, da Staatsgeschäftsbau in der Königstraße, der ^Mittnachtbau", im Erstehen begriffen war, ein junger ^gte der Kasse eine Zahlungsanweisung auf Mark vor. Er teilte dem Kassenbeamten dabei mit, daß ihm die Sache sehr merkwürdig vorkomme. Es habe rhn nämlich ein Unbekannter auf der Straße gebeten, diese Anweisung für ihn vorzuweisen und sich dafür einen Bar­scheck geben zu lasten. Die Kastenbeamten fanden diese Regelung des Geldeinzugs natürlich auch merkwürdig, es wurde aber versäumt, den Unbekannten sestzunehmen. Einige Tage später glückte es aber der Polizei, rhn aus- findig zu machen. Dabei kam ein ganz raffiniert angelegter Schwindel zutage. Der 42 Jahr« alte Kaufmann Oskar Müller von Stuttgart, der schwer verschuldet war, hatte auch mit Lieferungen für den Mitt­nachtbau zu tun und lernte dabei den zwischen Baubüro und Staatsrentamt üblichen Zahlungsweg kennen: da, Baubüro stellt auf den zu bezahlenden Lieferanten eine Zahlungsanweisung aus, wofür beim Staatsrentamt ein Barscheck auf die Notenbank ausgestellt wird. Darauf baute nun Müller seine Bstrugsplqp, Er wußte sich wie das

möglich war, ist . ganz klar eine Anzahl solcher Zahlungsanweisungen zu verschaffen und füllkc sie auf Namen von Geschäftsleuten ans. die Lieferungen für den Bau batten. Er wählte dabei Beträge non 3000 und 13 000 Mark aus und versah die Anweisungen mit der Unterschrift des Beamten des Baubüros. Um sicher zu gehen, gab er sich an der Kasse des Staatsrentamts tele­phonisch als Beamter des Baubüros aus und kündigte regelmäßig die Anweisungen an. Am 12. November legte er eine Anweisung auf 11000 Mark vor, die anstandslos ausbezahlt wurde. Rasch löste er den Scheck auf der Noten­bank ein und stand zwei Stunden später mit einer neuen Anwetzung vor der Reniamtskasse. abermals auf annähernd 10 000 Mark. Um nicht sofort aufzufallen, hatte er llch eir Auge schwarz zugebunden. Er erhielt das Geld und holt« sich andern Tags abermals 25 000 Mark. Schließlich kan er auf den Gedanken, sich auf der Straße irgendwelch« junge Leute aufzulesen, die er mit seinen Anweisungen an die Kasse sandte. Abermals glückte ihm der Schwindel, s o daß er nun schon 65000 Mark im ganzen ab­gehoben hatte! Der nächste Fall war sein Verderben, er war dem jungen Burschen verdächtig geworden, den er sich alsKassenbote" ausgegeben hatte. Die Polizei fanl dann noch 49 000 Mark in seinem Besitz, den Rest hatt« er zur Schuldendeckung bereits ausgegeben. Das Gericht verurteilte ihn zu zwei Jahren Gefängnis. Während der Inflation hatte er einmal eine Sammlung für einen Hilfsfonds zugunsten tuberkulöser Kinder ins Leben ge­rufen und die reichlich einlaufenden Gaben für seine eigene« Zwecke verwendet.

Aus dem Lande

Scharnhausen a. F>, 28. Dez. Auch kleine Wun­den beachten. Die 40 I. a. Ehefrau des Karl Kaiser, Schäfer hier, Mutter von fünf Kindern, verletzte sich vor etwa 10 Tagen am Fuß dadurch, daß sie in einen eisernen Eggenzahn fiel. Die Frau achtete nicht auf die Wunde und mußte ins Katharinenhospital nach Stuttgart verbracht wer­den. Dort starb sie bald darauf an Wundstarrkrampf.

Bietigheim, 28. Dez. Hohes Alter. Vorgestern be­ging der älteste Bürger, Schneidermeister Pfeiffer, seinen 95. Geburtstag.

Ditzingen OA. Leonberg. 28. Dez. Tödlicher Sturz. Bei der Ausführung von Reparaturarbeiten «kürzte der Telgraphenarbeiter Friedrich Gwinner von hier von einem Masten. Mit schweren Verletzungen wurde er ins Bezirks­krankenhaus nach Leonberg verbracht, wo er seinen Ver­letzungen erlegen ist.

Deizisau, OA. Eßlingen, 28. Dez. Unverhofftes Weihnachtsgeschenk. Große Freude bereitete Wilh. Mozer, Feinkostgeschäft in München, ein gebürtiger Deizisauer, 60 bedürftigen Einwohnern, indem er sedem durch das Schullheißenamt auf Weihnachten eine Flasche Wein und ein Lebensmittelpäckchen aushändigen ließ.

Backnang, 28. Dez. 25jähriges Jubiläum. In der Buchdruckerei desMurrtal-Boten" blickt Gotthilf Sel­ter, Buchdrucker und Maschinensetzer, auf eine 25jährige Tätigkeit zurück. Dem treuen Mitarbeiter wurde durch den Deutschen Buchdrucker-Verein in Berlin das tragbare Ehren­zeichen für die ftit dem Jahre 1903 geleistete Tätigkeit bei der Firma Fr. Stroh verliehen und in diesen Tagen mit den besten Wünschen überreicht.

Aalen. 28. Dez. Todesfall. Im 93. Lebensjahr ist Johannes Georg Mayer, Wirtschäfer, als ältester Äalener Bürger gestorben.

kirchheim u. T., 28. Dez. Brand. Im Dachraum des Fickerstifts brach am heiligen Abend Feuer aus. Der Schaden beläuft sich auf 1200 bis 1500 Mark. Als Ursache vermutet man Unvorsichtigkeit.

Gröhingen. OA. Nürtingen, 28. Dezember. 5 0 Jahre Brauerei Rau. In diesem Jahr kann die Brauerei Rau auf chr 50jährioes Bestehen zurückblicken. Der Be­gründer des Hauses/der verstorbene Bierbrauer.'ibeützer Karl Rau hat es mfftc.nd.n, durch Geschäftstüchtigkeit und Umsicht Brauerei mit Gastwirtschaft aus bescheidenen An­fängen zu ansehnlicher Höhe zu bringen.

Wünsingen, 28. Dez. Ein seltener Vogel. Vor e'rügen Tagen fing ein Landwirt aus der näheren Um­gebung eine bisher auf der All» kaum bekannte Eule, den Sperlingskauz, der in einem Taubenschlag 5 Tauben zerrissen hatte. Er bekam dis Freiheit wieder. Die Sperlingseule, auch Zwergkautz, Wald-, Tag- und Tannenkäuzchen ge. nannt, etwa halb so groß als eine Haustaube, ist der all:» kleinste unter den Käuzen.

Horb. 28. Dez. Steuereinkreibung. D:r Land­lagsabgeordnete H e r m a n n - Hohenmühringen wendet sich .in einem «offenen Brief' in scharfen Worten gegen dis «rigorose' Skeuereintreibung des Finanzamts Horb, das dis Notlage der Bauern nicht beachte. Mahngebühren und Verzugszinsen würden zu hoch in Anrechnung gebracht.

Freudenstadk, 28. Dez. Schikurs für Lehrer und Lehrerinnen. Der am 27.31. Dezember in Freu­denstadt grplanke Schikurs für Lehrer und Lehrerinnen mußte wegen des eingetrekenen Tauwekkers abgesagt bzw nach Mittelberg im Allgäu verlegt werden.

Oeschingen, OA. Rottenburg, 28. Dez. Das leidige Neujahrsschiehen. Am Christfest machte der 19jähr. Weber Adolf Walter fürs Neujahrschießen Schießversuche mit einer alten Flinte, wobei diese in Stücke gerissen und Walter an der linken Hand so schwer verletzt wurde, daß er nach Tübingen in die Chirurgische Klinik übergeführi und einer sofortigen Operation unterzogen werden muhte.

Oberndorf a. N.. 28. Dez. 7 0. Geburtstag. Seinen 70- Geburtstag ^enn heute der Bierbrauereibesitzer, Rentner Karl Graf hie- feiern.

Delkhofen, OA. Spaichingen, 28. Dez. Tödlicher Sturz. Der led. 38 I. a. Karl S ch ä tz l e fiel im Gaithaus zur Sonne so unglücklich die Treppe hinunter, daß er am andern Tag starb, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben.

Marbach. OA. Münsingen, 28. Dez. 8 0. Geburts- Der in weiten Kreisen bekannte frühere Landgestütsinspek- tor Schenzle, langjähriger Verwalter von St. Johann, (gebürtig von Oberstetten) darf am 30. ds. Mts. in voller Frische seinen 80. Geburtstag feiern. Inspektor Schenzl» wohnt seit einigen Jahren in Ostrach.

Ulm, 28. Dez. Unter den Rädern. Auf dem Hauptbahnhof geriet der ledige Ankuppler Ernst Schäle, wohnhaft in der Deutschhausgasse. gestern abend beim Ran- gieren von EilMerwaaen auf bis setzt unaufgeklärte Weise

unter die Räder. Cs wurden ihm hiebei beide Beine über den Knöcheln abgefahren. Der Verunglückte wurde sofort in einem Gepäckwagen zum Siuttgartertor und von dort mit einem Krankenauto ins Krankenhaus gefahren und noch gestern abend operiert. Da er wenig Blut verlor, geht es hm verhältnismäßig gut.

Ulm, 28. Dez. Betrügerinnen. Am Tag vor Meihnachken ist in verschiedenen Lebensmittelgeschäften eine Frau erschienen und hat ohne Zahlung Waren erhoben und weitere Waren in Bestellung gegeben, die aber nicht abgeholk wurden. Ein reisendes Bekrügerpaar (Ausländer), Mutter und Tochter, das in verschiedenen Städten Süd- "" utschlands Hokelbekrügereien betrieb, wurde in Ulm und ugsburg festgenommen.

Von der bayerischen Grenze, 28. Dez. Schwere Un- ille. Die seit einigen Jahren an Schwachsinn leidende 'jährige Privatfrau Josefa Un giert in Loppenhausen wurde brennend im Keller ihres Anwesens aufgefunden. Sie hat sich im Anfall geistiger Umnachtung selbst an- g< «zündet und ist im Krankenhaus Mindelheim gestorben. Der Landwirt Dommel aus Belzheim, der erst vor kurzem nach Verbüßung einer langjährigen Zuchthausstrafe in die Heimat zurückgekehrt war, geriet in stark betrunkenem Zustand unter das Auto des Arztes Dr. Strobel aus Fremdingen, wobei Dommel beide Oberschenkel überfahren wurden. Der Arzt, den keine Schuld an dem Unfall trifft, verbrachte den Verletzten in seine Wohnung, wo er tags darauf starb. Der 25jährige Sohn des Bürgermeisters Schaflitzel in Wehringen war im Walde mit Stockaus­roden beschäftigt, als er von einem Wurzelast schwer am Unterleib getroffen wurde. Man hofft, den jungen Mann am Leben zu erhalten.

Vom bayer. Allgäu, 28. Dez. Tödlicher Unfall. Der 22 I. a. Landwirtssohn Konrad Wegele von Winter­ried bei Illertif n wurde in Ueberlingen von dem Auto des dortigen Ku-Hotels angefahren und so schwer verletzt, daß im Krankenhaus der Tod eintrat.

Immenstadk, 28. Dez. Unfall beim Schifahrern Buchdrucker David Mogle aus Stuttgart stürzte beim Schi­fahren auf der Almhöhe desNakurfreundehauses" bei Sonthofen und zog sich eine nicht unbedeutende Kniever­letzung zu. Er wurde von der Sanitätskolonne Immenstadk in das Bezirkskrankenhaus nach Immenstadt gebracht.

Walberksweiler in Hohenz-, 28. Dez. Wegen Wll- derns verhaftet. Im Sauldorferwald wurden drei erlegte Rehe in einem Sack aufgefunden. Ein Bürger von Cchnerkingen wurde unter dem dringenden Verdacht, un­erlaubt gejagt zu haben, festgenommen.

Lokale».

Wildbad, den 29. Dezember 1928. Der Krieger- und MilitLrverein veranstaltet am Sonntag den 30. Dezember seine Weihnachtsfeier. Neben Musikvorführungen und Chorgesängen enthält das reich­haltige Programm 2 Theaterstücke u. humoristische Vorträge, die den Besuchern genußreiche Stunden in Aussicht stellen. Ein kameradschaftliches Gepräge dürfte die Veranstaltung insbesondere durch Ehrung verdienter Mitglieder bekommen.

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Verwendet Wohlfahrksbriefmarken. Damit aus dem Ertrag der diesjährigen Mohlfahrtsbriefmarken vielen ge­holfen werden könne, ergeht die Bitte an alle, zu den Neu­jahrssendungen Mohlfahrtsbriefmarken zu verwenden. Sie sind erhältlich bei den Bezirkswohlkätigkeftsverelnen. Der Reinertrag der Mohlfahrtsbriefmarken fließt württ. Be­dürftigen zu.

Aus der Nachbarschaft.

Höfen a. d. Enz, 28. Dez. Vorsichtbeim Umgang a> itVieh. Zwei Unglücksfälle, die sich in letzter Zeit rasch hintereinander hier ereigneten, mahnen zur Vorsicht beim Umgang mit Vieh. Im ersten Fall handeü es sich um ein« ältere Frau, die von einer Kuh derart ins Auge gestoßen wurde, daß es herausgenommen werden mußte. Im andern Fall wurde einem altern Bürger ebenfalls durch den Stoß einer Kuh ein Auge so schwer verletzt, daß eine vollständig« Erblindung desselben eingetreten ist.

Kleine llachrWen nur aller Veil

Ehrungen. Dem Direktor der Baumwollindustrie Erlcn- gen-Bamberg, Kommerzienrat Albert Rupp, geboren in Ulm, wurde von der bayerischen Stoatsregierung der Titel eines Geheimen Kommerzienrats verliehen. Rihard Kneckt non Tübingen, dem bekannten Bildhauer in Mün­chen. wurde von der bayerischen Staatsregierung als Zeichen besonderer Auszeichnung der Titel Professor verliehen.

Mussolini schasst die amtlichen Neujahrbeglückwünschungen

ab. In einem Rundschreiben an die Minister und an die faszistischen Sekretär iate ordnete Mussolini an, daß die bisher üblichen Neujahrsbesuche be' Vorgesetzten Beamten cinzustel- len seien. Da die Besuche in der Dienstzeit gemacht wurden, so bedeutct dle Anordnung eine erhebliche Zeitersparnis.

Ein Hallenschwimmbad abgebrannt. In einem großen Neubau am Berliner Tiergarten brach am Donnerstag abend sin Brand aus, der das Gebäude fast ganz zerstörte. Das Gebäude sollte ein großes Hallenschwimmbad aufnehmen.

Großfeuer. In Cröv an der Mosel brannten am zweiten Weihnachtsfeiertag drei Wohnhäuser, zwei Scheunen mit Vorräten und verschiedene Ställe nieder. Vier Familien sind obdachlos: sie sind nur gering versichert. Das Vieh wurde gerettet.

Einbruch in ein Eerichksgebäude. Am heiligen Abend sind Einbrecher in da? Gerichtsgebüude in Beuthen (Ober- lchlesien) eingedrungen und haben in der Abteilung der Staatsanwaltschaft durch Erbrechen eines Kastens 8 Mark geraubt, die Amtskleider zerfetzt und die Strafregister in 13 Kästen vernichtet. In einem Zimmer, das dem Evang. Wohl- suhrtsamt überwiesen war, fielen den Verbrechern 500 .F. in die Hände.

Großer Betrug in Paris. Ein vor kurzem zugewanderter Fremder namens Gauch machte ohne eigene Mittel in Paris eineBank" auf und wußte durch Reklame und das Besprechen einer hohen Verzinsung Spargelder aus der Provinz heranzulocken. Er ist nun mit über 600 000 Fran­ken Spareinlagen verschwunden.