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Wildbad, den 27. Dezember 1928.
Auszahlung von Militärversorgungsgedührnifsen findet am Freitag, den 28. Dezember 1928, von Versicherungsrenten am Samstag, den 29. Dezember 1928 beim Postamt statt.
Die Weihnachtstage. Am heiligen Abend herrschte ein emsiges Treiben in der Stadt. Die letzten Einkäufe wurden auch Heuer wieder bis in die späten Abendstunden hinein getätigt, sodaß von dem angestrebten 5 Uhr-Ladenschluß nichts zu merken war. Während die Lichter des Weihnachtsbaumes auf dem Kurplatz erstrahlten und die Weihnachtslieder des Schülerchors und der Kapelle des Musikvereins Weihnachtsstimmung schufen, rüstete man sich allenthalben, wie das schon immer gewesen, im Kreise der Familie zur Bescherung. Da und dort wurde noch ein Kerzchen aufgesteckt oder der Baumschmuck vollendet. Und mit Dunkelwerden der Fenster der Ladengeschäfte blitzte und leuchtete bei glücklichen Familien der Weihnachtsbaum auf: „Fröhliche Weihnacht!" — Bitter kalt war die mondhelle Nacht und frostig begann auch der Weihnachtstag. Noch lag allenthalben Schnee auf Berg und Tal und ließ ein reges Wintersporttreiben erwarten. Dann aber kam nachmittags ein Wettersturz, der den Winterfreuden ein jähes Ende bereitete. Das Tauwetter hielt auch am zweiten Feiertag an. Ein feiner Sprühregen räumte vollends mit den noch gebliebenen Schneeresten auf und mit ihnen zerfloß auch die weiße Weihnacht! — Den Veranstaltungen des „Liederkranz" am 1. Weihnachtstag und des Arbeitersportvereins am 2. Tag kam dieser Witterungsumschlag zu gute. Tagsüber war eine Zerstreuung nicht möglich und so suchte man seine Erholung bei Gesang, Humor und Tanz. Beide Veranstaltungen hatten einen guten Besuch aufzuweisen und das Gebotene überstieg alle Erwartungen. Ueber den Verlauf der bisherigen Vereinsveranstaltungen werden wir unter der Ileberschrist „Die Vereinsweihnachtsfeiern" noch besonders berichten. So brachten die Weihnachtstage auch dieses Jahr wieder vielfältige Freude und Erholung für Tausende und aber Tausende.
Das Folioformat ist abgeschafft. In der Oeffentlichkeit besteht noch vielfach die Auffassung, daß Schreiben und Eingaben an Behörden auf Folioformat abzufafsen seien; dies trifft jedoch nicht zu, da seit längerer Zeit die behördlichen Registraturen auf Din-Format Z 4 (210X297 Millimeter) umgestellt worden sind. DerReichssparkommissar wies kürzlich erneut daraus hin, daß Schreiben an Behörden auf anderen Formaten als dem Din-Format unerwünscht sind, da sie die Vereinheitlichung der behördlichen Registratnren erschweren.
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Ferngespräche mit Voranmeldung. Bei Ferngesprächen nach den europäischen Ländern, mit denen Deutschland einen Fernsprechverkehr unterhält, ausgenommen England, Portugal und Spanien, können gegen eine Zusatzgebühr von ^ der Gebühreneinheit Gespräche mit Voranmeldung geführt werden, d. h. es kann gleichzeitig mit der Anmeldung des Gesprächs eine bestimmte Person oder Fernsprechnebenstelle bezeichnet werden,, mit der das Gespräch geführt wer
den soll. Derartige Gespräche gelängen nur dann zur Ausführung, wenn die gewünschte Person oder Nebenstelle sprechbereit ist. Vom 1. Januar 1929 an können bei Gesprächen mit Voranmeldung gegen dieselbe Gebühr auch zwei Personen bei derselben Sprechstelle oder für die gewünschte Person zwei Sprechstellen desselben Ortsnetzes bezeichnet werden.
Jagd und Fischerei im Januar
Rot- und Damwild, das in Bayern ohne Rücksicht auf Geschlecht und Alter Schonzeit hat, untersteht in Preußen, Sachsen, Baden (bis 15.), Hohenzollern, Lübeck, Lippe, Schaumburg-Lippe, Braunschweig und Anhalt noch dem Abschuß, der sich in Mecklenburg-Strelitz nur noch auf weibliches Damwild erstreckt. Waldeck gibt noch Rehböcke und Kitzen, Hohenzollern und das Oldenburgische Gebiet Birkenfeld lediglich Böcke frei. Immerhin dürfte es sich empfehlen, bei all den vorerwähnten Wildarten die Schußzeit nur mit weiser Mäßigung und nach wohlüberlegten hegerischen Grundsätzen auszunützen. Die Rauschzeit der Sauen dauert noch an. Hafen in Bayern, Thüringen, Württemberg, Oldenburg bereits geschont, dürfen in Preußen, Baden, Bremen, Schaumburg-Lippe, Braunschweig und Anhalt bis 15., in Sachsen bis 14., in den übrigen Staaten noch den ganzen Monat geschossen werden. Das meiste Flugwild genießt bis aus Mildenten Schonzeit mit der Maßgabe, daß in Preußen, Bremen, Schaumburg-Lippe, Braunschweig, Waldeck und Anhalt Auer-, Birk-, Fasanen- und Haselhähne bis 15., in Hohenzollern Fasanen-, Auer- und Birkhähne, in Bayern Fasanen ohne Unterschied, in Lippe nur Hähne noch bis 14. erlegt werden dürfen, während für Thüringen, Württemberg und Oldenburg bereits Schluß für diese Wildart eingetreten ist. Die Ranzzeit des Fuchses beginnt im Laufe des Monats. Dem Krähengelichter ist möglichst Abbruch.zu tun. Mit Eintritt größerer Kälte erhöht sich die Verpflichtung vermehrter Fütterung und sind Zugänge zu den Futterstellen und Schütten bet hoher Schneelage möglichst freizulegen. Wildränder und Umfriedungen, namentlich in der Nähe von Gehölzen gelegener Gehöfte und Gärten sind hinsichtlich von Schlingen zu überwachen und überhaupt dem Treiben der Wilderer nachzugehen. Der Huchen wird in großen Flüssen mit der Spinnangel gefangen. Bachsaibling und Forelle sind zwar frei, doch ebenso wie die Aesche in Fleisch noch minderwertig Die Rutte laicht.
Sport
Ein Luftschiff aus Metall. Aus Amerika ist eine Nachricht «ingetroffen, baß drüben ein Luftschiff gebaut worden sei, das ganz aus Metall besteh« und von Dampfturbinen getrieben werde. Der Versuchsslug werde unternommen werden, sobald di« Witte- rungsverhättnisse es gestatten.
Handel und Verkehr
Der deutsche Außenhandel tm November 1S2S. Im reinen Warenverkehr betrug die Einfuhr 1173 Millionen Reichsmark, die Ausfuhr 940 Millionen Reichsmark (Okt. 1213 bzw. 949).
Der Stand der Spareinlagen im Oktober 1928. Ende Oktober 1928 belief sich der Stand der Spareinlagen bei den deutschen Sparkassen auf 6846 Milt, gegen 6371 Will, am Ende des Vormonats. Der Zugang im Berichtsmonat beträgt mithin 175 Will. Die Scheck-, Giro-, Kontokorrent- und Depositeneinlagen beliefen sich Ende Oktober auf 1344 Will, gegenüber 1336 am Ende des Monats September.
haben gelöst (in alphabetischer Ordnung):
Stadtschultheiß Baetzner und Familie. Karl Bätzner und Frau, Sommerberghotel. Frau Frieda Bosch Wwe. Karl Bott, Uhrmacher und Fam. Stadtpfleger Brachhold und Fam. Frau Johanna Brachhold Wwe. Bezirksnotar Brehm und Frau. Oberstleutnant von Breuning, Badkommissär und Frau. Fabrikdirektor Britzelmaier u. Frau. Karl Eisele, Bäckerei u. Fam. Stadtpfarrer Dk. Federlin u. Frau. Frl. Geschw. Freund. Walter Fritzsche, Hotelier und Frau. Th. Gack und Frau. Frau Luise Geiger, i. Fa. Geschw. Freund. Wilhelm Geiling und Frau. Adolf Großmann und Frau. Familie Geheimrat Huber. Ludwig Kappelmann, Kaufmann und Familie. Louis Kappelmann, Metzgermstr. und Familie. Direktor a. D. Keuthe und Frau. Frau Luise Kloß mit Tochter. Familie Knaupp, Katharinenstift. Karl Krauß, Metzgerobermeister und Familie. Schlachthausverwalter Kroll'und Frau. Dr. Otto Mohn, Inhaber der Fa. Geschw. Freund. Georg Rath und Frau, Pension Rath. Familie Karl Rometsch. Sparkassenverwalter Rumpp. Familie Ehr. Schmid k Sohn. Ratsschreiber Schund und Frau. Apotheker Stephan und Frau. Frau Marie Trinkner. Oberbauinspektor Vogt und Familie. Hermann Wildbrett und Frau, Zentralheizungsgeschäft. Oberlehrer Wildbrett und Frau. Oberrechnungsrat Wohlwender und Frau. Oberlehrer Wörner und Frau.
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W. /Oie Kamersäen erhalten Eintrittskarten rugestellt, ohne Karte hat niemanä Zutritt. — Kinäsr unter l6 äabreri weräen adgewiesen. — Kichtmitglieäer haben keinen Zutritt. Vereinssbreicheri sinä anrulegen. Solche sinä am Ssal- eingang bei Vereinsäiener Pr. Lchmiä ?.u haben.
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Heute abend
Turnstunde
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Schiller ab? Uhr. Turnerinnen 8 Uhr iDereillszinmer).
Vollzähliges und pünktliches Erscheinen wird erwartet.
Den guten
Malaga
Vi Flasche 2.00 Vs Flasche 1.10
Kxlrii alter MalagN
Vi Flasche 2.80
kauft man
MW-Mgerie.
Der Schiedsspruch in der rechtsrheinischen Textilindustrie ist
von den beiden Gewerkschnsten abgeiehnt worden.
Märkte
der — Gaildorf: Ochsen und Stiere 262-620. Kühe 242
b's ^ 2u"d°r und Jungvieh 145-583. - Miinsinqen: Ochsen 400—510, Farren 400, Kühe 200-530. Kalbein 350—540. Jung- Vieh 200—290 -4t. "
Schweinepreise. Balingen: Milchschweine 27—33. — Besigheim: Milchschweine 22—26, Läufer 30-42. - Böblingen: Läufer 41 53, Milchschweine 24—33. — Blaufeiden: Milchschweine 21 bis 30. — Vopfingeri: Läufer 40—62, Saugschweine 22—32 — Ep- Pingen: Milchschweine 15-25, Läufer 32. - Güglingen: Milch, schweine 18—27, Läufer 35—70. — Gerabronn: Milchschweine 19 bis 30. — Heilbronn: Milchschweine 20—28, Läufer 36—38. — äishosen: Milchschweine 2?—35. — Mergentheim: Milchschweine Ä Münsingen: Milchschweine 17-40. - Oehringen: Milch-
schweine 22—34. - Rotlwell: Milchschweine 21—29. — Schömberg: Milchschweine 19-26. - Vaihingen a. E.: Milchschweine 20—31, Läufer 43 ^<t das Stück.
.. Hruchlpreise. Balingen: Haber 12. - Giengen a. Br.: Kernen 11.50, Gerste 11.50—12.20. Haber 9.80—10.50, Weizen 10.60—11.10.
Mergentheim. 22. Dez. Schafmarkt. Zutrieb: 727 Lämmer. o94 Jährlinge, 393 Hammel, 734 Mutterschafe. Verkauft wurden zusammen 800 Stück. Preise für Lämmer 70—95, Jährlinge 102. Hammel 85—91. Mutterschafe 60—75 ^<t.
Stuttgarter Obst- und Gemüsemarkk, 22. Dez. Edeläpfel 30—35, Tafeläpfel 16—30, Tafelbirnen 20—30. Walnüsse 50-60, Kartof- fel 5—6, Endiviensalat 8—80, Wirsing 10—12. Fitderkrcmt 8 bis 10, Weißkraut 8—10, Rotkraut 9—12. Blumenkohl 30—90, Rosenkohl 1 Pfd. 25-35, Grünkohl 10-50, Rote Rüben 8—10. Gelbe Rüben 8—10. Karotten 8—20, Zwiebel i0—12, Rettiche 6—10, Sellerie 10—30, Schwarzwurzeln 25—35, Spinat 30—35, Weiße Rüben 4—5.
Besihwechsel. Landwirt Grosser in Sibratshaus bei Tett- nong hat fein 14 Morgen großes Anwesen an den Landwirt Maier in S i g l i s h o f e n für 26 700 Mk. verkauft und selbst den G. sthof zur Krone in Altshausen um 31000 Mark erworben.
Vom Gurkenanbau in Württemberg
4.O. Die Erntemenge in Gurken hat sich wider Erwarten im Nachsommer durch die warme trockene Witterung in zufrieden- stellender Weise erhöht. Bezahlt wurden für 100 Stück Essig, gurken 50 iZ, von einzelnen Cinlegereien auch elwas mehr, meistens ohne Rücksicht auf die Zeit der Ablieferung. Die Ware ist noch sehr schön gewesen. Bei Schälgurken war es ähnlich, nur hat bei dieser Sorte das trockene Wetter das Wachstum ge- hindert, so daß viele Gurken das vorgeschriebene Mindestgewicht kaum erreichten. Wie man hört, machen die Fabrikanten schon wieder Abschlüsse für das nächste Jahr. Bislang war es so, daß z. B. für 100 Stück Essiggurken als Anzahlung 30 L vereinbart wurden und erst nach beendeter Ablieferung wurde der volle Preis bestimmt. Zu dieser Festsetzung traten die dem Abnehmerring angehörigen Vertreter zusammen und setzten die Nachzahlung fest. Der Pflanzer selbst war ausgeschattet. Das ist unbillig. Jeder Vertragsschließende soll beim Abschluß des Vertrags den schriftlichen Vorbehalt durchsetzen, daß bei der endgültigen Preisfestsetzung für die nächstjährige Ernte auch Vertreter der Pflanzer mitzubestimmen haben. Die Pflanzer können bis zum Beginn der Ablieferung der Ware aus ihren Reihen einige Ver- treter wählen, die mit den Verhältnissen und dem Ausfall der Ernte vertraut sind und demnach für ihre Interessen tätig sein können. Ein beachtenswertes Beispiel ist der Verband süddeutscher Zuckerrübenpflanzer, der in ähnlicher Weise mit der Vereinigung süddeutscher Zuckerfabriken verhandelt, und dies war seither nur zum Vorteil der einigen Pflanzerschaft.
Bet dem Gurkenanbau ist noch zu bemerken, daß versucht wird, das Mindestgewicht der Schälgurken auf 1,5 Pfund heraufzusetzen. Erfahrene Pflanzer halten dieses Gewicht entschieden für zu hoch und warnen, unter dieser Bedingung abzuschließen. Al» Minde st gewicht sollte 1 Pfund genügen.
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in der Turnhalle für sämtliche Theaterstülle.
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Cv. MlyeWr.
Heute abend 8Vt Uhr
Singstunde.