vom bayrischen Allgau. 2. Dez. Körperverletzung mitTodesfolge. /TragischesEnde. Am 8. Sept.

3. hak der 23 3. a. Schneider Karl Mehrle in Schwangau nach vorausgegangenem kurzen Wortwechsel seinen Detter, den 26 3- a. Fabrikarbeiter Otto Mehrle durch einen Schuß mit einem Browning getötet. Das Schwurgericht Kempten verurteilte Mehrle zu 3 3ahren Gefängnis. Ein Bier­führer der Brauerei Günzach. der nach Wilpoldsried fuhr, wurde unweit Sellthürn vom Schlag gerührt. Er wurde am frühen Morgen neben seinem Wagen tot im Straßengraben aufgefunden.

Lindau, 2. Dez. Ein lohnendes Unternehmen. Der städtische Kraftwagenverkehr, der von der Stadt seit einigen 3ahren betrieben wird, soll demnächst wirtschaftlich auf eigene Füße gestellt werden, nachdem seine günstige Ent­wicklung ständig anhält. Deshalb wurde im Skadkrat be­schlossen. bei der Firma Magirus-Ulm einen weiteren neuzeitlichen Kraftomnibus zum Preise von 23 000 Mark anzuschaffen. Eine sehr gute Entwicklung zeigt auch der Ber­kehr auf der Linie TsktnangLindau, die meist von Einhei­mischen benützt wird.

Lokale«.

Wildbad, den 3. Dezember 1928.

Vom Kurverein. Auf die heute Montag abend 8Vr Uhr imGoldenen Ochsen" stattfindende Hauptver­sammlung wird hiemit nochmals hingewiesen.

Linden-Lichtspiele. Allgemeinem Wunsch entsprechend, findet heute abend eine Wiederholung des so begeistert aufgenommenenRin-Tin-Tin als Lebensretter" nebst 2 Lustspielen statt.

Frequenz der Weihnachtsausstellung. Am Freitag besuchten die Weihnachtsausstellung rund 1600 Personen, am Samstag 800, am Sonntag 2600. Von Neuenbürg aufwärts waren schätzungsweise etwa 800 Personen in der Ausstellung ein Beweis, daß die diesbezügliche Re­klame nicht vergebens war.

Keine llachrichlen an» aller Welt

Entmündigung eines Prinzen. Graf Luppert von West- phalen gibt als Vormund des Prinzen August zu Hohen- lohe-Oehringen bekannt, daß der Prinz durch Beschluß des Amtsgericht Kosel wegen Verschwendung entmündigt wor­den sei. Prinz August zu Hohenlohe-Oehringhausen ist der Neffe des vor zwei Jahren verstorbenen Fürsten Christian Krafft zu Hokenlohe-Oehringen, dessen Vermögen er mit Ausnahme des Fideikommisses erbte. Bereits 1919 war der Prinz wegen Verschwendung entmündigt worden; diese Entmündigung wurde später wieder rückgängig gemacht. Auf Grund einer testamentarischen Bestimmung des ver­storbenen Fürsten wurde aber ein Testamentsvollstreckungs­ausschuß über das dem Prinzen zufallende Vermögen ein­gesetzt, der dem Prinzen nicht die Nutznießung des gesamten Erbes, sondern nur eine Iahresrente von 60 000 Mark und «ine Villa in Grunewald bewilligte. Kurz darauf soll der Prinz sich zu einer ganzen Anzahl völlig verfehlter um­fangreicher Geldgeschäfte, die von einem gänzlichen Mangel an Geschäftskenntnis sprachen und in die Millionen gingen, haben verlocken lassen. Außerdem nutztengüte Freunde" die Freigebigkeit des Prinzen weidlich aus. Infolgedessen setzte die Familie des Prinzen die erneute Entmündigung durch.

Aast 100 Jahre. In Birkhausen. BA. Nördlingen, ist der älteste Einwohner des Rieses, der Altbesitzer Leonhard Thum, im 100. Lebensjahre gestorebn. Bor kurzem konnte er mit Anteilnahme seiner Heimatgemeinde und wei­terer Riesgemeinden die Vollendung seine» 99. Lebensjahrs festlich begehen.

Die erste Dokkorin der Geburtshilfe. An der Universität Gießen hat Fräulein Charlotte Heyland, genannt von Siebold, als erste Frau in Deutschland mit Auszeichnung als Doktorin der Geburtshilfe promoviert.

ep. Evangelisch-Soziales Institut. In Leipzig wird dem­nächst unter Leitung von Geheimrat Prof. Dr. Götz ein Evangelisch-Soziales Institut eröffnet werden. Dem Kura­torium gehören an die Theologieprofessoren O. Dr. Rend- tocff. v. Stevban und O. Tbiem. sowie aus der philosophi-

rurze Zeit hierher, sondern er gedenkt dauernd hier zu bleiben. Er hat seiner politischen Karriere entsagt."

Entsagt?" wiederholte das Mädchen befremdet.

Frau Stafford nickte.

Ja, er teilt mir mit, daß seine Gesundheit in jüngster Zeit viel zu wünschen übrig ließ, daß er der anstrengen­den politischen Arbeit und des Lebens im Auslande müde sei und darum beschlossen habe, sich davon zurückzuziehen. Er hofft, mit dir in Orchardstone von nun an ein glück­liches Leben führen zu können."

Das hat er gewiß nicht geschrieben!" rief Adrienne.

Doch, höre selbst die Schlußworte seines Briefes: Ich hoffe, liebe Frau Stafford, daß wir alle vereint in dem trauten Heim, mit welchem mich so liebe Erinnerungen verknüpfen, von nun ab ein ruhiges, glückliches Leben führen werden."

Alle vereint?"

Adrienne sprach die Worte befremdet nach.

Liebes Kind, ich vermute, dein Vater schrieb dies, um mir begreiflich zu machen, daß er nicht die Absicht habe, mich von dir zu trennen", versetzte Frau Stafford.

Du sollst mich auch niemals verlassen, MuzI" rief Adrienne.Du lieber Himmel, was sollte ich wohl ohne dich anfangen!"

Adrienne umschlang ihre Erzieherin zärtlich. Die Farbe kehrte langsam in ihre Wangen zurück, aber mit einem wehmütigen Lächeln sprach sie:

Ich wollte, er hätte mir selber nur zwei Zeilen ge­schrieben, sie hätten mir Freude bereitet!"

Vielleicht hat er es getan!" meinte Frau Stafford. Die an dich gerichteten Briefe hast du ja noch gar nicht in Augenschein genommen!"

Da hast du recht!"

Das junge Mädchen wandte sich ihrem Platze zu und sah, daß aus demselben drei Briefe lagen. Die Hand­schrift genau musternd, griff sie hastig nach dem einen Schreiben.

(Fortsetzung folgt.)

schen Fakultät Dr. Freyer, Dr. Hehler und Dr. Litt, dazu als Vertreter des Evangelisch-Sozialen Kongresses Reichs­gerichtspräsident v. Dr. Simons und Pfarrer O. Hertz. Die Eröffnung wird mit Beginn des neuen Jahrs erfolgen. Die ersten Kurse befassen sich mit katholischer Sozialpolitik seit 1848, der Sozialgeschichte des deutschen Protestantismus von Wiehern bis zur Gegenwart, mit einem volkswirtschaft­lichen Problem und mit der Wohnungsfrage. Allen Stu­dierenden der Leipziger Universität und Handelshochschule, allen ehemaligen Akademikern und allen, die in sozialer Be­rufsarbeit stehen, steht die Teilnahme an den Vorlesungen und Einrichtungen des Instituts offen.

Slraßenumbencnnung. Der Gemeinderat von Nowawes hat die Kaiser-Wilhelmstraße (benannt nach Kaiser Wil­helm I.) in Rathenaustraße umbenannt.

Erdbeben. Die Bebenwarte Hamburg verzeichnet? am Samstag früh 5.20 Ahr ein drei Stunden andauerndes Fern- boben in etwa 12 000 Km. Entfernung.

Theakerskandal. Bei der Aufführung des Spektakelstücks Verbrecher" imDeutschen Schauspielhaus" in Hamburg er­hob sich ein scharfer Widerspruch. Stinkbomben, Nießpulver- röhrchen usw. wurden ausgeschleudert und durch Metall­pfeifen u. dgl. furchtbarer Lärm gemacht. Die Polizei schritt mit Gummiknüppeln ein und nahm 16 Personen fest. Die Aufführung mußte auf mehr als eine halbe Stunde unter­brochen werden. Man vermukek, daß die Kundgebung von Nationialsozialisten ausgegangen sei.

Raubüberfall. In einer der belebtesten Straßen Ham­burgs überfiel am Hellen Tag ein 23jähriger Kaufmanns­lehrling eine Kontoristin, die auf einer Bank 2000 Mark ab­gehoben hatte, und raubte ihr die Mappe mit dem Geld. Er wurde verfolgt und festgenommen. Das Geld, das er auf der Flucht weggeworfen hatte, wurde hergebracht.

Skeinwürfe gegen Lisenbahnzüge. Auf der Strecke Düs­seldorfDuisburg wurden auf einen Eilzug Steine gewor­fen. Mehrere Fensterscheiben gingen in Trümmer. Zwei Reisende des Zugs wurden durch Glassplitter verletzt. Auch der nachfolgende LuxuszugRheingold" wurde mit Steinen beworfen. Hierbei wurden gleichfalls eine Anzahl Fenster­scheiben zertrümmert. Reisende wurden aber nicht verletzt. In der Nähe von Angermund wurden zwei Burschen im Alter von 17 und 23 Jahren als der Tat dringend ver­dächtig festgenommen.

Der Mord im Gerichkssaal in Prag. Wie berichtet, ist in der Verhandlung gegen den Mörder des albanischen Ge­sandten In Prag der Angeklagte Bebi von dem im Zuhörer- raum befindlichen Albanier Zia Vuciterna erschossen worden. Zia Vuciterna gab an, er habe keinen Mord beabsichtigt, als er aber in der Verhandlung Bebi habe italienisch spre­chen hören, habe ihn als Albanier der Zorn übermannt. Auf Antrag der Prager Staatsanwaltschaft ist auch der Bruder des ermordeten Gesandten, Gani Bey, verhaftet worden. Nach einer Belgrader Vlättermeldung soll nämlich die Familie der Krysziu an Cena Beys Todestag eine prunkvolle Totenfeier veranstaletet haben, an der Gani Bey teilnahm. Jeder der Teilnehmer mußte Blutrache schwören.

Der Typhus in Lyon. Krankenstand am 30. November 1535. Todesfälle 19.

Der zerfallende Berg. Der Monte d'Arbino im oberen Tessin ist immer noch in Bewegung. Schon sind 19,5 Millio­nen Kubikmeter Gestein zu Tal gestürzt. Die geologische Kommission der eidgenössischen Regierung veröffentlicht jetzt einen Bericht über die genauen Beobachtungen seit dem 1. Oktober 1928. Damals ergab sich eine starke Zunahme der Verschiebungsgeschwindigkeit, so daß die Vorbedingun­gen für den Bergsturz schon seit langer Zeit vorhanden sein mußten. Die unheimlichste Stelle warPunkt 71" auf Pianascio: während der Berg hier im Jahr 1926 etwa ein Meter, 1927 bereits 1,5 Meter wanderte, beträgt für 1928 die Verschiebung 14,7 Meter und seine stündliche Ge­schwindigkeit am 1. Oktober 1928 etwa 15 Zentimeter. Die Veränderung der Geländeoberfläche und die ungefähre Größe der abgeftürzten Masse wurden in den letzten Wochen ziemlich genau festgestellt. Es ergibt sich, daß der ragende Felskopf des Sasso Marcio und der vorgeschobene Rücken von Pianascio verschwunden sind. Das Gelände liegt dort 60 bis 120 Meter tiefer als früher. Um diese beiden Punkte herum kann ein etwa 0,5 Quadratmeter großes Gebiet ab­gegrenzt werden, in dem das Gelände heute tiefer liegt als vor dem Sturz. Im ganzen unteren nördlichen Teil des Bergs ist dieses herausgerutschte Material fächerförmig wie­der aufgelagert worden, die Schuttablagerung bedeckt eine Fläche von 1,3, die ganze vom Bergsturz bedeckte Fläche mißt also 1,8 Quadratmeter. Die Gipfelpartie des Arbino ist nicht abgestürzt, aber auch dieser Bergteil ist in Bewegung. Die schweizerische Regierung hat bereits ins Auge gefaßt, daß eine Verlegung der Linie der Gotthardbahn beim Monte d Arbino notwendig werden könnte.

Die geplünderten Kaisergräber in China. Wie jetzt erst bekannt wird, waren an den Plünderungen der Kaifer­grab stätten in Mukden, bei denen unzählige Schmuck­stücke und Kunstgegenstände im Wert von vielen Millionen geraubt wurden, auch Offiziere der Nordtruppen beteiligt, von denen verschiedene im Gefängnis ihre Aburteilung durch ein von der Nankingregierung eingesetztes Sondergericht er­warten. Geheimpolizisten haben eifrige Nachforschungen nach den Räubern angestellt, und nach und nach find 30 Personen verhaftet worden. Wie die nationalistischen Behörden erklä­ren, haben verschiedene der Beschuldigten bereits ein Ge­ständnis abgelegt, aber bisher ist es nicht gelungen, die ge­stohlenen Wertgegenstände wieder aufzutreiben. Die Juwe­len- und Jademärkte der chinesischen Großstädte sind zwar so scharf überwacht worden, daß die Räuber es nicht wagten, ihre Beute dort zu verkaufen, man befürchtet jedoch, daß gerade die wertvollsten Stücke bereits auf dem Schmuggel­weg China verlassen haben und im Ausland verkauft worden sind. Dies ist bereits von mehreren tausend Perlen aus dem Grab der Kaiserin-Witwe festgestellt worden. Der Verbleib der anderen Gegenstände, unter denen sich Iadestücke und Smaragden von unbezahlbarem Wert befinden, ist jedoch trotz aller Bemühungen bisher nicht festzustellen gewesen.

Die Reichsbahn im Oktober 1928. Im Güterverkehr wurden im Monat Oktober arbeitstäglich im Durchschnitt 162 039 Wagen gestellt gegen 161451 im 'September. Der Versand an künstlichen Düngemitteln war gegenüber dem Septem­ber um 41 o. H. niedriger, gegenüber Oktober 1S27 jedoch 40 v. H, höher. Der Personenverkehr war in der ersten Monats- hälste teilweise noch lebhaft, nahm aber dann entsprechend der Jahreszeit stark ab. Insgesamt wurden im Oktober 1522 über» planmäßige Züge gefahren (Vormonat 5960, Oktober 1927: 1769). Di« Verminderung der Zahl der Wagenklassen wickelte sich betrieblich odn« Störungen, ab. besonder» bei Zügen für bey MH«

verkehr und auf Nebenbahnen war eine Nbwanv« kirnst kK di« zweite Wagenklosse zu bemerken. Die Einnahmen aus Personen, und Gepäckverkehr betrug rund 135 Millionen Mark im September 1928, aus Güterverkehr 292 Millionen Mark und aus sonstigen Einnahmen 42,43 Millionen Mark, zusammen 469,96 Millionen Mark. Die Ausgaben betrugen für Betrieb und Unterhaltung 318,62 Millionen Mark, davon persönlich« Aus- gaben 199,72 Millionen Mark, sächliche Ausgaben 118,90 Mil­lionen Mark, für Erneuerung der Reichseisenbahnanlagen 60,61 Millionen Mark. Die Verzinsung der Entschädigungsschuldverschrei­bungen erforderte 45,14 Millionen Mark, die gesetzmäßige Tilgung 9,63 Millionen Mark, die Rückstellung für die gesetzlich« Ausgleich- rücklag« 9,40 Millionen Mark und di« Rückstellung für Dorzugs- dioidende 6,3 Millionen Mark, insgesamt 449,69 Millionen Mark. Die Gesamteinnahmen der Reichsbahn stiegen im September 1928 gegenüber dem Vormonat um rund 7 Millionen Mark, Der Personalbestand betrug im September insgesamt 7SHL24 Köpfe gegen 729 080 im August.

Die Weltausstellungen. In Paris wird In nächster Zeit «in« Tagung für international« Ausstellungen stattfinden. Für «ine» der nächsten Jahre besteht der Plan einer internationalen Archi­tektur« u s st« l l u ng. Die Moskauer Sowjetvegierung wird di« Pariser Tagung beschicken, um zu erwirken, daß Sowjetrutzland »n den Plan der nächsten Weltausstellungen emgeschlvssen werde.

Sendefolge der Südd. Rundfunk A.-G. Stuttgart '

Mittwoch, 8. Dezember:

tv.88: Schallplattenkonzert. II.M: Nachrichtendienst. 12.80: Wetterbericht. Schallplattenkonzert. 13.80: Nachrichtendienst, Schallplattenkonzert. 18 SS: Im Märchcnwald. 1K.3S: Nachnilttagskonzert. 17.8S: Zeitangabe, Wetter, bericht, Landwlrtlchastsnachrichten. 18,00: Spielzeugvlertelstunde. 18.18: Störungen des Willens, 1. 18.43: Amundsen und Nordenskiöld. IS.id: Ein­führung in die spanische Sprache. IS.48: Hanns Philipp Weist liest aus eigenen Schriften. 2S.I8: Der arme Jonathan, Operette. Anschließend: Zeitangabe, Nachrichtendienst, Werbeplauderei, Funkstille.

Svori

Einschränkung der Turn- und Sportfeste. Der Ausschuß des Turngaus der mittleren N e ck a r st ä d t e hat auf seiner Tagung in Feuerbach bei der Festsetzung des Iahresprogramms für 1929 die entschieden« Absicht bekundet, mit dem Abbau der vielen Feste ernstlich zu beginnen. Das Vorgehen wäre auch bei anderen Vereinsgruppen und Organisationen nachahmenswert.

Handel und Verkehr

Berliner Dollarkurs. 1. Dez. 4,1905 G., 4,1985 B.

6 v. Hs Dt. Reichsanleihe 1927 87.

Dt. Abl.-Anl. 50.75.

Dt. Abl.-Anl. ohne Ausl. 14.50.

100 Reichsmark gleich 610 franz. Franken.

Berliner Geldmarkt, 1. Dez. Lagergeld 89,5. Monatsgeld 89, Warenwechsel 6,875 v. H.

Privatdiskont: 6,25 o. H.

Die Sieuerbelastung Im Reich beträgt zurzeit auf den Kopf der Bevölkerung 91,57 -K. In Württemberg kommen auf den Kopf 84,95 Bayern 77,80 Baden 95.09, Preußen 96.2? ^l. An Realsteuern zahlt man in Württemberg 51,90 -4t, ln Preußen 60,20 -4t. (Die Gebäudeenischuldungssteuer beträgt In Württem­berg 12, in Preußen 27 -k.)

Abermalige Erweiterung der Krankenversicherung. Wie aus Ber­lin gemeldet wird, beabsichtigt Reichsarbeitsminifter Mssell, den Kreis der Krankenversicherungspflicht abermals zu erweitern durch neu« Erhöhung der versicherungspflichtigen Einkoinmensgrenze.

Dag Arbeitsschuhgeseh und dag Beförderungsgewerbe. Dl« Arbeitsgemeinschaft der Arbeitgeberverbände des Deutschen Trans­port». Speditions- und Verkehrsgewerbes fanden in einer Eingabe an das Reichsarbeitsmmisterium, daß auf diese Gewerbe da« Arbeitsschutzgesetz kein« Anwendung finde, da es für sie schlechthin unpassend sei. Der Reichswirtschaftsrat hat seinerzeit diesetb« Ein­gabe ablehnend behandelt.

Die erste Personenkraflwagenfabrik In Polen wurde dieser Tage von Graf Stefan Tyszkiewicz mit anderen Mitgliedern de» Hochadels und unter Mitwirkung der Bank Handlow und der Bank Ziemanski ln Warschau gegründet. Das Aktienkapital be­trägt 3 Millionen Zioty (1,41 Mill. Mk.).

Fernzugverbesserung. Für den nächsten Sommerfahrplan wird di« Reichsbahn verschiedene Verbesserungen bei Fernschnellzügen vornehmen. Di« Züge BerlinBasel werden künftig dar ganz« Jahr hindurch laufen mit verbesserten Anschlüssen über Bern LötschbergSimplon nach TurinNizzaSan Remo. Nach Fer­tigstellung des elektrischen Betriebs auf der Brennerbahn wind der Schnellzugsverkehr BerlinRom um mehrere Stunden beschleunigt werden. Auf der Strecke ParisWien über Stuttgar tMün­chen werden neue Schnellzüge eingelegt.

Schiedsspruch. Der Schlichter für Westfalen fällte im Lohnstreit in der Textilindustrie den Schiedsspruch: Die Lohnlafel vom 1. Oktober 1927 wird unkündbar bis 31. Dezember 1929 ver- läigert. Der Eckivhn für über 24 Jahre alte Arbeiter wird in Ortsklasse 1 auf 61 Pfg. erhöht, die anderen entsprechend. Ueber- stunden über die 48-Stundemvoche (bis zu 6 Stunden in der Woche) find unter bestimmten Bedingungen zulässig; der Lvhnzuschlag be­trägt 25 v. H. Dieses Abkommen gilt bis 31. März 1930.

Tarifverlängerung. 3n der Metallindustrie des Regierung», bezirks Arnsberg (Wests.) ist der Lohn- und Arbeitszeitoertrag bi» LI. Mai 1930 verlängert worden. ^

Stillegung. Di« Zellstoff-Fabrik AG. in Walsum, Reg.-Bez. Düsseldorf, soll in Auswirkung des Stillstands der ncidwestderit­schen Eisenindustrie auf 17. Dezember stillgelegt werden, falls in­zwischen di« Aussperrung nicht beendet sein sollt«. Di« etwa 800 Arbeiter gelten nicht als gekündigt, sondern als beurlaubt.

Stuttgarter Börse, 1. Dez. Die seit einigen Tagen eingetreten« Aufwärtsbewegung macht« heute weitere Fortschritte. Die Stim­mung war bei lebhaftem Geschäft fest und auch im weiteren Verlauf blieben di« Kurse bis zum Schluß gehalten.

Württ. Vereinsbank, Filiale der Deutschen Bank.

Berliner Getreidepreife, 1. Dez. Weizen märk. 20.8021, Rog­gen 20.1020.40, Braugerste 21.8023.50, Futter- und Industrie- gerste 19.5020.30. Hafer 19.5020.30. Mals 21.8022.10. Wei- zenmehl 2629.75, Roggenmehl 25.9028.75. Weizenkleie 13.20 dis 14.40, Roggenkleie 14.3014.40.

Berlin, 1. Dez. Llekirolyckupfer 151.50.

Neue Preiserhöhung für Zinkbleche. 3n Auswirkung der wei- leren Befestigung des Aohzintmarktes hat der Ainkwalzverband ab 30. November für sämtliche 8 Kartellgebiete seinen Grundpreis für Zinkbleche um weitere 2.25 -K je 100 Kg. erhöht. Die letzten beiden Preiserhöhungen waren am 22. November mit 1 »4t und am 28. November mit 0.75 °4t se 100 Kg. zu verzeichnen.

Bremen, 1. Dez. Baumwolle Middl. Univ. Stand, loco 21.69.

Märkte

Schweinepreise. Lreglingen: Milchschweine' 22 30. Gail- darf: Milchschwein« 2228. Weilderstadl: Milchschwein« 17 bis 29 -4t.

Stuttgarter Obst- und Gemüsegrohmarkl, 1. Dez. Tafeläpfel 1630, Taselbirnen 2030, Walnüsse 5060, Kartoffeln 56, Endiviensalat 618, Wirsing (Köhlkraut) 1010.5, Filderkraut 8 bis 12, Weißkraut rund 67, Rotkraut 710, Blumenkohl 1 Sk. 20-70. Rckenkoltt 1525. dto. 1 Md. 2535. Rote Rüben tz-