Taufendmarkschein wechseln, während sein Genösse, der einen sogenannten Raalanmdntel trug, auf der Seite stand. Nachdem das Geschäft abgemickclt mar und die „Herren" sich verabschiedet hatten, wurde entdeckt, daß der Kerl mit dem Mantel jenes ganze Auswahtablett mit 28 Platin-Diamantringen im Wert von 200 000 Mark in seinem Mantel mitgenommen hatte. Die drei Diebe „arbeiten" offenbar zusammen und gehören einer internationalen Gaunerbande an. Auf die Wiederbeibringung der Juwelen ist eine Be lohnung von 10 000 Mark ausgesetzt.
Areuder.sladt, 29. Nov. Keine öffentlichen Samstagshochzeiten mehr. Am Dienstag wende hier der jährliche Kirchenbezirkstag gehalten. Anlaß zu lebhafter Verhandlung gab ein Antrag aus der Mitte der Versammlung: „Der Kirchenbezirkstag wolle beschließen, daß womöglich im ganzen. Kirchenbezirk keine öffentliche Samstagsho-chzeit zugelassen werde."' Am Ende der Besprechung wurde mit überraschender Einstimmigkeit der Antrag zum Beschluß erhoben. Noch besonders wurde den Geistlichen von Freudenstadt zur Pflicht gemacht, auch hier den Beschluß des Kirchentags durchzusühren und auch keine Trauung auswärtiger Paare inehr anzunehmen, die diesen Beschluß umgehen wollen.
Mariazell OA. Oberndorf, 29. Nov. Tödlicher Unfall. Werkführer Franz Bühlervon hier war auf einem Gang am hiesigen Mühlgraben entlang, als er vermutlich auf dem durchnäßten glitschrigen Fahrweg ausglitt und das abschüssige Ufer hinab in den Graben fiel, wo ihn infolge des kalten Wassers durch eine Herzlähmung der Tod ereilte.
Trossingen» 29. Nov. Sturmschäden. Der Sturm am Sonntag abend hat in den hiesigen Gemeindewaldungen wieder schweren Schaden angerichtet. Es wurden umgelegt im Waldteil Lauberbardt etwa 1200 Fm., in den Waldteilen Bodenholz, Waltersweite, Reute und Holzwiese etwa 1300 Fm-, in den Waldteilen Brenntenholz und Egelshalde etwa 50 Fm., das sind insgesamt 2550 Fm. Der Schaden wiegt um so schwerer, weil bekanntlich an dem unheilvollen 19. Juli 1926 durch den Wirbelsturm etwa 10 000 Fm. umgelegt wurden. Der Schaden in den Privatwaldungen ist noch nicht bekannt. Auch an den Dächern hat der Sturm da und dort Schaden verursacht
Spaichingen, 29. Nov. Sturmschäden. Die Schäden des Sturms am letzten Sonntag stellen sich als immer größer heraus. In dem Waldteil Schaupenholz, der schon bei dem Sturm vor zwei Jahren so schwer heimgesucht wurde, hat der Sturm 400 Festmeter Holz umgelegt.
vermischtes
Die Cochons d'Ocean. Ein Dorflehrer an der Ostgrenze des besetzten Gebiets erhielt aus Hannover eine kleine Kiste mit einem Paar Meerschweinchen. Als er sie auf dem Zollamt abholen wollte und dem französischen Zollbeamten den Namen Meerschweinchen verdeutlichte, nahm der Franzose ein deutsches Wörterbuch zur Hand. „Schwein heißt französisch Cochon, Meer heißt Mer oder Ocean. Der Zoll auf jedes lebende Schwein beträgt 62 Franken, also bezahlen Sie 124 Franken." Der Lehrer wußte nicht recht, wie ihm geschah, und er suchte, so gut er konnte, dem französischen Zöllner auf deutsch-französisch die Sachlage klar zu machen. „Sie zahlen 124 Franken, oder die Tiere bleiben hier!" war die Antwort. Der Lehrer wandte sich nun brieflich be- schwerdeführend an den Vorgesetzten Zollinspektor in H. Nach einigen Wochen schrieb dieser an den Zollbeamten, er solle die Tiere ausliefern und für das Stück 4 Franken Zoll und Derpflegungsgeld verlangen. Die Cochons d'Ocean hatten sich inzwischen auf über ein Dutzend vermehrt, und der Lehrer verweigerte wieder die Erlegung von 60 Franken Zoll und 5 Franken Verpflegungsvergütung an den marokkanischen Franzosen und 12 Franken für weitere Kisten. Neue Beschwerde nach H. Nach mehreren Wochen traf dann wieder prompt die Antwort ein, der Zollbeamte solle die Zollgebühr auf 2 Franken für das Tier und die Nebenkosten ermäßigen. Es waren nun 80 Tiere geworden. Der Lehrer weigerte sich, die 160 Franken zu zahlen und beschwerte sich in H. zum dritten Mal. Nun fürchtete der Herr Inspektor doch eine Blamage, und er wies den Zollbeamten an, für das ursprüngliche Paar 4 Franken »Zoll zu verlangen und die übriae gan'e Menagerie dem Lehrer zollfrei ins Haus zu schicken. Der Zollbeamte freute sich der Schikane für den Lehrer, der aber — verweigerte die Annahme der Sendung. Nun war die Verlegenheit aiH seiten des Zöllners. Er bot die Cochons den braunen mo> kammedanischen Soldaten an, diese erklärten ihm aber, der Prophet habe ihnen das Essen von Schweinefleisch verboten. Nach langem Hin und Her — die Tiere waren inzwischen in einer beschlagnahmten Scheuer untergebracht worden — befahl der Inspektor, die Cochons d'Ocean sollten zur Vernichtung nach H. gesandt werden. Das war fünf Monate nach dem Eintreffen des ersten Paares. Und nun waren es 1229 Meerschweinchen geworden. Drei Tage hatten die Marokkaner mit dem Verpacken und der Versendung der Tiere zu tun. Der Zollbeamte aber bat um seine Zurückberufung nach dem „schönen Frankreich", denn in dem wilden Land sei es nicht auszuhalten. — Die Geschichte hat den Vorzug, wahr zu sein. Sie ist im Jahr 1923 passiert.
Eire .Tierkunde" ohne Fremdwöra-r. Wenn auch d Zurückdrängung der Fremdwörter und ihr Ersatz d»r deutschsprachige Bildungen in den letzten Jahren hauptsäö lich unter dem Einfluß des Deutschen Sprachvereins unve kennbare Fortschritte gemacht hat, so gibt es dock noch gros Gebiete, die von dieser Bewegung kaum ergriffen wordc sind und wo nach wie vor das Fremdwort fast unangefoc ten das Feld beherrscht. Da verdient es gewiß Beachtun Saß ein angesehener deutscher Zoologe, der namentlich dur seine scharf ablehnende Stellungnahme geaen den Darwini mus bekannte Erlanger Professor Dr. Albert Fleisck mann soeben ein Lehrbuch seines Fachs erscheinen lie wann die „anschauungsleeren Welschwörter" vollkomm« beseitigt uird durch deutsche, zu einem nicht unerheblich Teil vom Verfasser erstmals gebildete Wörter ersetzt sin (Einführung in die Tierkunde. Verlag Gustav Fischer Jena. 1928.) Fleischmann kennt beispielsweise keine Ar nioten". sondern „Nabsltiere"-, keine „Anamnia", sonde' „Nabellose": keinen „Embryo", sondern emen „Keimling keine „meridionals" und keine „äquatoriale" Teilung, so d?rn eine „lang-läufige" und eine „guerläusige": kein „hoi blastisches", sondern sin „ganofurchiges" Ci: keine „eupk tischen" oder „aphotischen", sondern „lichtliebende" u „lichtscheue" Tiere: keinen „Genotyvus", sondern ein „Ei gepräge": kein „facettiertes", sondern ein „gefelderte Auge usw. Diese Wortbildungen scheinen sicherlich geeign sowohl in den fachmännischen, wie in den allgemein Sprachgebrauch ausgenommen zu werden. Gelehrte ander Facher sollten es nachmachen.
/- 7 //
2>/e
T/LN SckOQle HOcr/<5c//i7 ckM/Zd
MM
ttoetrsls LrsVarMs
u k Patent S enL _
iucneceo». L1MK
keMmte
?SllIl!!igMl!>lMMI1
keislvm, mü iiMiinll iMtentrii
Motorenwerke Msnnkeim LS. vorm. Leim
W. ü». Momdiii, VmrutMo llvWrt, limMigcksSe Zi. lUechm Ul U
lcWMMlcne liiere!
WWe
Inlmwzil
tlir llöMde. leet- mluiistt. keimeegs
Ille WFIiiiillö eilt Utg.
^ Oiroict »b Lpsr.-kLbrlk »a
r, Lprr.-k' skr. moil.
S. kß.,
I. ttsvpotksksn IIS M
»«svrLrt, K«!
KIdsr L Lo. ? ? tttkNgSi'r
^ ^ ^ f p stk «k « UHU
IS
r-i-pL»» er« es,«
120VVV «AI
1. oclvr II. I^vpotkslc innerkslk ^ürhtsmksrvs per solorl ke> sunsti-en
Ssrg L INunUI», Stuttgart, NolavUtilstrsas LS
,_ _^
«n S«qu»a>» r«L
^lerceäer,I-orck ^
spsrsn Lslrll
Lpislwsrsn »r»,
LtsendLknvn l»LrkUn-vLvkL8ten - kuppen Viorenplorcke koULnösr
ü. SLiikIIkioi'il, SlllllgüN. pWlieeillfs. u
Neue Entdeckungen von Frobenius. Der deutsche Forscher Prof. Frobenius weilt schon längere Zeit in Rhodesien (Südafrika), um Forschungen über die Urbevölkerung anzustellen. Seine Vermutung, daß in dortiger Gegend ein uraltes Kulturvolk gesessen habe, hat Frobenius durch Entdeckungen bestätigt gefunden, die er kürzlich machen konnte. Die sogenannten Zimbabwe-Ruinen, von denen schon so viel gesprochen und geredet wurde und die für die Neste einer alten Festung gehalten wurden, haben sich nach dem Befund von Frobenius als die Ruinen der Hauptstadt einer alten Rasse erwiesen, die einen hohen Grad von Kultur erreicht haben mußte. Die Ruinen bilden nämlich zugleich den Mittelpunkt eines großen Grubensystems. Das längst ausgestorbene Volk muß nicht nur sehr eingehende geologische Kenntnisse gehabt haben, sondern es wußte bei den Arbeiten in den Gruben technische Mittel anzuwenden, die vieles übertreffen, was heutzutage auf diesem Gebiet möglich ist. Frobenius fand Schächte, die bis 50 Fuß unter die Oberfläche gingen, ganz korrekt angelegt waren, und von diesen gingen metz-r als 80 Fuß lange Gänge ab, die ebenfalls tadellos angelegt waren. Wie man die wertvollen Adern fand, ist imerklärlich. Bei den Eingeborenen fand Dr. Frobenius viele uralte Werkzeuge, wie sie jedenfalls in den ältesten Zeiten in den Gruben benutzt wurden. Die Eingeborenen haben sie als Zierde in ihren Hütten aufgehängt. Er fand auch Spuren, welche deutlich zeigen, daß die alte Kultur in enger Verbindung mit der asiatischen Kultur stand. Dr. Frobenius wird ein weiteres Jahr in Rhodesien bleiben und seine Untersuchungen fortsetzen. Vorläufig läßt sich kein Bild davon machen, in welches Zeitalter diese Kultur gehört.
Drackenheim, 27. Nov. Guter Weinherbst. Das Jahr 1928 brachte den Weingartnern des Zabergäus «inen guten Weinherbst, sind doch auf hiesiger Markung 3063 Hektoliter erzeugt worden. Aus die Ausmärker entfielen 830 Hektoliter. Verkauft wurden insgesamt 2490 Hektoliter.
Me „Aeberlegenhell" der holländischen Landwirtschaft. DK
der Besprechung der Landroirtschaftsnot in Deutschland m >d gern behauptet, die deutsche Landwirtschaft sei eben rückständig, während besonders in Dänemark, Belgien und Holland die Absatz, und Arbeitsmethoden .bessere" seien. Der .Sozialdemokratische - Pressedienst" bringt nun selbst eine Erklärung, warum die ' LandwirtsäMst der genannten fremden Länder billiger zu l'.eser» imstande ist. Er berichtet: .Etwas Katechismus und das kleine Einmaleins — das ist genug Bildung für ein Arbeiterkind. Dieb.- volksfeindlicke Erziehungsmethode hat Zurzeit in Holland besou- ders krasse Formen angenommen. So werdei dort in len Kar- toffelbaugebielen der Torfmoore Kinder wochenlang beim Kar- toffetbuddeln beschäftigt. Sogar Kinder von acht Jahren sind mehr als neun Wochen nicht zum llnterrichr gekommen. Sie liegen täglich draußen im Schlamm, um denn Kartoffelaufnehmeu mitzuhelfen. Die Kinder werden mit 25 Cent l42 Pfg.) für sine Furche von 70 Meter Länge bezahlt. Das schönste ist, daß die Schul« der Meinung ist, man solle von diese: beispiellosen Schul- Versäumnis nicht reden, denn schließlich b aucke cin Arbeiterkind nicht mehr als die elementarsten Grundbez isfr zu lernen."
Mussolini als Erzieher der Presse. Mussolini hak unlängst eine Verordnung erlassen, daß die sogenannte Lronica nera (schwarze Zeikberlchte), die Nachrichten über Schreckensereignisse und Skandalgeschich- k e n, so weit als nur möglich eingeschränkt werden soll. Weiterhin sollen die Blätler alles unterdrücken, was die Jugend in schlechtem Sinn beeinflussen könnte und das Interesse des Publikums an Skandalgeschichken verstärken würde. Mussolini hak am 21. November ein faszistisches Hauptblakt «Popolo d'Italia" vom Präfekten in Mailand beschlagnahmen lassen, weil es gegen seine Verordnung verstoßen hak. Diese Beschlagnahme zeugt von der unbeugsamen Ehrlichkeit Mussolinis, denn der „Popolo d'Italia" wurde von ihm selbst gegründet und wird von seinem Bruder, Arnolds Mussolini, geleikek. — Einen Presse-Mussolini könnten auch einige andere Länder brauchen.
Gemeinschädliche Zeitungsreklame. Die Blätter der Rokhermere-Nortcliffe- und der Berry-Zeitungsgruppe in England hatten den Unfug eingeführt, daß sie allwöchentlich Preise von 400 000 Mark aussetzten für solche Leser dieser Blatter, die das Ergebnis von 24 Ligakämpfen im Fußball an jedem Samstag im voraus richtig errieten. Der Umsatz und die Auflagen dieser Blätter stiegen dadurch ins Un- glaubliche. Verschiedene kleinere Blätter machten den Unfug nach. Der englische Verlegerverein hatte das Geschäfts- gebaren dieser Blätter als unanständig bezeichnet; es setze den Ton und die Würde der Zeitungen herab. Ein hoher Gerichtshof in London hat nun diese sogenannten Kupon- wettoewerbe für ungesetzlich erklärt und die Regierung Hut sie verboten, weil sie u. a. in gemeingefährlicher Weise die Wettleidenschaft des Volks aufpeitiche. Der „Daily Expreß" schreibt dazu: Die entsittlichende Wirkung dieser verwerflichen Reklame, die das ganze Volk erfaßt hat, kann man gar nicht scharf genug verurteilen. Die britische Jour- »allst,k, die die wahren Interessen des Publikums vertreten sollte, war zu einer Agentur zur Förderung des Lotteriespiels geworden." .
Ein voreiszeikliches Riesenkier. Der amerikanische Naturforscher Andrew, der von einer Forschungsreise nach der Wüste Gobi im Westen Chinas in London eingetroffen ist, berichtet, er habe dort das unversehrte Gerippe eines Säugetieres gefunden, das eine Länge von 714 Meter und eine Höhe von 5x Meter habe, der Hals sei 3,60 Meter lang. Lebend müsse das Riesentier nach seiner Schätzung ein Gewicht von etwa 200 Zentner gehabt haben. Wegen des großen Umfangs und Gewichts habe er das Gerippe nicht mitnehmen können, er werde im nächsten Jahr eine zweite Expeditnon ausführen und das Gerippe dann mitnehmen.
»
Ludwig II. und der Welfenfonds. In einem Münchner Blatt wurde kürzlich die auf Erzählung beruhende Geschichte von Zuwendungen erörtert, die der bayerische König Ludwig II. aus dem Welfenfonds erhalten haben soll. Dazu schreibt Chefredakteur Frick, der früher in der Zentrumspresse tätig war und jetzt der amerikanischen Pressestelle angehört, im „Bayerischen Kurier": Der dem Münchener Hof nahestehende Graf Konrad Preysing habe ihm (Frick) 1892 erzählt, König Ludwig II. habe seit 1866 aus den Zinsen des Welfenfonds jährlich 300 000 Mark erhalten als Entschädigung für die Rechte, die er zugunsten des Reiches geopfert habe. Frick schreibt dann in einem weiteren Artikel, schon vor 1866 hätten die Aufwendungen König Ludwigs fürRichard Wagner in die Königliche Kasse eine Ebbe gebracht. Den politischen Plänen Preußens sei es gelungen, hier einzusetzen, indem man die hochfligenden Kunstpläne des jungen Königs geldlich unterstützte, um ihn an die Seite Preußens zu ziehen. Von dem „Welfenfonds" hätte man also gar nicht zu reden brauchen. — Frick erklärt weiter — offenbar infolge eines Eingreifens der bayerischen Regierung — er habe die Veröffentlichung nur als Privatmann, nicht als Mitglied der amtlichen Pressestelle gemacht. Die Bayerische Volkspartei lehnt jede Verbindung mit den fraglichen Artikeln, die nur auf Hörensagen beruhen und, wie Frick selbst zugebe, keinerlei amtliche Grundlagen haben, ab.
Unter dem Welfenfonds versteht man bekanntlich das nach dem Krieg von 1866 dem König Georg V. von Hannover, der ein leidenschaftlicher Gegner Preußens war, durch Vertrag vom 29. September 1867 zugesprocheNs Vermögen von 48 Millionen Mark (zuzüglich eines schön früher von Georg V. in England angelegten Kapitals von 4 Millionen Mark). Da aber Georg V. auch nach seiner Absetzung sortsuhr gegen Preußen zu arbeiten — in Hitzing bei Wien, wohin er sich zurückzog, unterhielt er z. B. ein diplomatisches Büro zur Bekämpf» z Preußens, in Paris lieh er ein Blatt „Situation" erscheinen, das in schlimmster Weise gegen Preußen hetzte und zum Krieg vor 1870 beitrug, auf französischem Boden sammelte er sogar eine „Welfenlegwn", die mit ihm über Preußen herfallen sollte. Die preuß. Regierung sperrte daher am 2. März 1868 die 48 Millionen und ließ sie unter preußische Verwaltung in Hannover stellen. Die Zinsen wurden zur Bekämpfung der welfischen Umtriebe verwendet. Die Behauptung, König Ludwig habe seit i866 Zuwendungen aus dem Welfenfonds erhalten, kann somit nicht stimmen, weil es einen „Welfenfonds" damals noch gar nicht gab; er ist, wie gesagt am 2. März 1868 entstanden.
Auch ein „Anschluß". Ein Trostberger Gendarmeriebeamter hatte zwei Gefangene, einen Deutschen und eineü Oesterreicher, zu einem Transport an den Zug zu bringert und schloß die beiden am Handgelenk zusammen. Der Deutsche meinte erstaunt, das habe er noch nicht gesehen, worauf der Oesterreicher gemütlich erwiderte: „Dös is der Anschluß Oesterreichs an Deutschland."