liegende Entwurf bedürfe großer Verbesserungen !nr Ausschuß. Die Landarbeiter werden dadurch nicht erfaßt. Wenn sie einbezogen werden, dann werden sie allerdings im Winter lieber die Unterstützung beziehen als arbeiten. Es sei notwendig, die Arbeitswilligkeit zu stärken.
Abg. Riesener (Ztr.) bezeichnete die Arbeitslosenversicherung als ein großes soziales Werk. Es sei verständlich, daß bei einer Zahl von 16 bis 17 Millionen Versicherten nicht von vornherein den Bedürfnissen aller Gruppen Rechnung getragen werden könne. Der sozialdemokratische Vorschlag auf Erhöhung der Beiträge werde wenig Anklang finden, denn schon jetzt seien die Beiträge drückend hoch.
Abg. Bauer (Christlichnatl. Bauernp.) stellte fest, daß sich die Arbeitslosenversicherung auf dem Lande geradezu verheerend ausgewirkt habe. Hoffentlich gebe der Entwurf den Anstoß zu einer durchgreifenden Reform der Arbeitslosenversicherung.
Technische Rothilfe
In einer deutschnationalen Interpellation wird darauf hingewiesen, daß die Absichten des Reichsinnenministers Severin g, die Technische Not Hilfe aufzu lösen, in der Öffentlichkeit große Beunruhigung hervorgerufen habe. Verbunden mit dieser Interpellation wurde ein deutschnationaler Antrag, wonach in den neuen Etat für die Technische Nothilfe der gleiche Betrag eingesetzt werden soll, wie im Vorjahre, nämlich 2 Millionen. Ein kommunistischer Antrag fordert demgegenüber sofortige Auflösung der Technischen Nothilfe. Abg. Berndt (Dnat.) bekämpfte die Absicht des Reichsinnenministers hinsichtlich der Technischen Nothilfe mit lebhafter Schärfe. Das Vorgehen des Ministers gegen die Technische Nothilfe sei eine Eigenmächtigkeit, durch die die Verfassung verletzt werde. Die Erklärung für dieses selbstherrliche Vorgehen liege einfach darin, daß die Sozialdemokratie in ihren Panzerkreuzernöten Beruhigungspillen für ihre revoltierenden Wählermassen brauche. (Lebhafte Zustimmung rechts: lärmender Widerspruch bei den Soz.) Der Vorwand der „Sparsamkeit" sei nicht ernst zu nehmen angesichts der Tatsache, daß die Sozialdemokratie nicht das geringste Bedenken trage, Millionen aus Reichsmitteln sür eine sozialdemokratische Beeinflussung des Films ausgeben zu lassen. Die Technische Nothilfe habe sich als ein unentbehrliches überpartei liches Instrument in der Hand des Staats erwiesen. 171 Elektrizitätswerke, 96 Gas- und 95 Wasserwerke feien durch Eingreifen der Technischen Nothilse vor völliger Stillegung bewahrt worden. Die Ueberlassung der Notstandsarbeiten an die Gewerkschaften würde bedeuten, daß hochwertige und lebenswichtige Interessen der Allgemeinheit in die Hände einer Partei gelegt werden. Verzichtet der Staat auf die Technische Nothilfe, so würde er es der Bevölkerung und der Wirschaft nicht verwehren können, sich ihrerseits eine solche Organisation zu schaffen. Nur parteipolitische Verranntheit könne in der Technischen Nothilfe eine „Streikbrecherorganisation" sehen. Ohne ihr Vorhandensein würde Volk und Wirtschaft bedingungslos den sozialdemokratischen Gewerkschaften ausgeliefert sein. Ihre Aufhebung würde nicht nur die Streik- aussichten, sondern auch die Streiklust ins Ungemessene steigern. Unter solchen Umständen könne man ihre Aufhebung nur als Katastrophenpolitik bezeichnen, an der der Reichsinnenminister die Schuld trage. (Zustimmung rechts: dauernde Gegenkundgebungen.)
Relchsmmlster Severlng beantwortet die Inter- peUaNon.
(Bericht folgt.)
Das Peamkengesetz
Stuttgart, 29. November.
Im Landtag wurde heute die Beratung des B e a m t e'n- gesetzes fortgesetzt und nach längerer Aussprache der Absatz 3 des Art. 22 auf Antrag des Berichterstatters Pollich in der Form angenommen, daß der auf sein Verlangen entlassene Beamte eine besondere Unterstützung, die er zu seiner Ausbildung aus Staatsmitteln erhalten hat, auf Anforderung des zuständigen Ministeriums ersetzen muß. Zu Art. 25 wurde ein Antrag Winker (S.), wonach jeder Beamte auf die Verfassung eidlich zu verpflichten ist, und wonach die Ernennung des Beamten nichtig ist, wenn der Beamte den Eid verweigert, mit 11 Stimmen der Rech
ten, des Zentrums und der Kommunisten gegen 33 Stimmen der übrigen Parteien a b g e l e h n t. In Nachholung gestern zurückgestellter Abstimmungen blieb es bei den Aus^ schußanträgen zu den Bestimmungen sür die weiblichen Beamten. ^ .
Eine lebhafte Aussprache rief Art. 28 hervor, der bestimmt, daß sich der Beamte in und außer dem Amt so zu verhalten hat. wie es seine Stellung im Staat und die Anforderungen seines Amtes verlangen, Hierzu beantragte der Abg. Winker (SH esZe tunq des Beamten, in seiner amtlichen Tätigkeit für d,e republikanische Staatsgewalt einzutreten und alles zu unterlassen, was mit seiner Stellung als Beamter der Republik nicht vereinbar ist. Weiter soll es dem Beamten untersagt sein, in der Oeffentlichkeit gehässig oder aufreizend „monarchistische Bestrebungen" zu fordern. Abg. Kling (Ehr. Volksd.) stellt den Antrag: Der Beamte ist verpflichtet, in seiner amtlichen Tätigkeit für den Schutz und die Achtung der republikanischen Staatsform und ihrer Hoheitszeichen einzutreten. Er hat alles äu unterlassen, was mit seiner Stellung als Beamter des republikanischen Staats nicht vereinbar ist. Abg. Dr. S ch a I i (Dem.) sagte, es sei eine Selbsterhaltungspflicht des Staats, wenn er von jemen Beamten ein Eintreten für die Verfassung fordere. Abg. Pollich (Z.) wies darauf hin. daß die Beeidigung der Beamten auf die republikanische Verfassung langst in der Landesverfassung festaelegt sei und daß d"s ?enuge. Be Abg. Winker hätte noch beantragen sollen, daß jeder Beamte Mitglied des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold sein müsse. Abg. Hart mann (DV.) wandte sich dagegen, daß man den württ. Beamten durch den Antrag Winker einen derartigen Maulkorb anlegen wolle, 2 lbg. Bausch (Ehr. Volksd.) legte dar, es entspreche der religiösen Auffassung seiner Partei, daß jeder der bestehenden Staatsgewalt untertan sei. Abg. Andre (Z.) erklärte den Antrag des Christi. Volksdienstes für annehmbar. ^ „
Staatspräsident Dr. Bolz hob hervor, daß alles, was im Interesse des Schutzes der Republik notwendig >el, letzt schon in der Verfassung und in den bisherigen Gesetzen ausreichend geregelt sei. Hierauf wurden der komm. und der soz. Antrag in einfacher Abstimmung, der Antrag des Ehr. Volksd. mit 11 gegen 32 Stimmen des Ehr. Volksd-, der Soz., Dem. und dem Zentrumsabg. Andre ab- gelehnt. Angenommen wurde dagegen eine Entschließung des Abg. Kling (Ehr. V.), das Staats- Ministerium zu ersuchen, in die Vollzugsversügung zum Be- amiengesetz Bestimmungen aufzunehmen, in denen ^^e Verpflichtungen der Beamten, ihre staatsbürgerlichen Rechte und deren Grenzen klar umschrieben werden, ferner die erlassene Vollzugsverfügung vor der Veröffentlichung dem Finanzausschuß vorzulegen. Die Annahme dieser Entschließung erfolgte gegen die Stimmen der Rechten, des Zen- trums (ausgenommen der Abg. Andre) und der Deutschen Volkspartei. .
Staatspräsident Dr. Bolz gab darauf die Erklärung ab, daß die Regierung die Vollzugsverf ü g u n g e n, die Verwaltungsverordnungen sind, nach der Verfassung selbständig erlassen könne. Nur Mit Zweidrittelmehrheit könne die Regierung gezwungen werden, eine solche Vollzugsverfügung vor ihrei Veröffentlichung dem Finanzausschuß vorzulegen. Kult-
M mm W 1(1 üM NttEn M 1k, um» MiMWmv »um« c
Lü Imlim l -
minister Dr. Bazille unterstützte diese Erklärung, mährend Abg. Hey mann (S.) sowie Abg. Schall (Dem.) und Schees (Dem.) ihr widersprachen. Letzterer betonte, die Regierung müsse das tun, was die Mehrheit des Landtags beschließe, sonst habe sie eine Mißtrauenserklärunq zu gewärtigen.
Man erledigte dann noch ohne wesentliche Aussprache d:e Artikel 29—50. Im Laufe der Sitzung wurde eine Mittei
lung des Abg. Schee
(Dem.) entgegengenommen, wonach der "Legitimationsausschuß festgestellt hat, daß die Legiti- mation aller Abgeordneten in Ordnung war. Fortsetzung der Beratung am Freitag.
Mrllemberg
Stuttgart, 29. Novembe/.
Die Vürttembergische Landwirtschafkskammer hält am 1. Dezember ihre 20. Hauptversammlung ab, die voraussichtlich zwei Sitzungstage in Anspruch nehmen wird. Auf der Tagesordnung stehen das landwirtschaftliche Notprogramm, Maßnahmen zur Förderung des Absatzes landwirtschaftlicher Erzeugnisse, ferner die Bedeutung' der Bodenuntersuchungen für die Landwirtschaft, die Zwangshagelversicherung und laufende Angelegenheiten der Landwirtschaftskammer.
Eingemeindung von Rotenberg. Zwischen dem Stadtschultheißenamt Stuttgart und der Gemeinde Rotenberg schweben zurzeit Verhandlungen wegen der Eingemeindung der Gemeinde Rotenberg. Voraussichtlich kann die Eingemeindung bis April nächsten Jahrs erfolgen. Das Pfarr- dorf Rotenberg zählt 650 Einwohner, die hauptsächlich aus Weingärtnern und Arbeitern besteht.
Vom Tage. In der Silberburgstraße wurde gestern vormittag ein 90 I. alter Mann von einem Straßenbahnwagen erfaßt und zu Boden geworfen. Cr trug einen Schädelbruch davon und mußte lebensgefährlich verletzt nach dem Katharinenhospital verbracht werden.
Wie bereits gemeldet, erlitt am Sonntag auf dem Sportplatz in Degerloch ein 11 I. a. Mann einen Herzschlag. Es ist dies der in Stuttgart und Umgebung wohlhekannte prakt, Tierarzt Dr. Wenzel.
Aus dem Lande
Böblingen, 29. Nov. Ausbau des Flughafens. Auf dem Flugplatz Böblingen befinden sich zurzeit 3 Flugzeughallen mit Werkstätten, die einen Raum von 12150 Quadratmeter bedecken. Eine vierte Halle ist zurzeit im Bau. Der ganze Flughafen umfaßt 1200 000 Quadratmeter. Die Zahl der Fluggäste ist seit 1925 von 1096 auf 8002, d-m Gewicht der Post von 1787 auf 9101 Kg. und das Fra.ch- gewicht von 36 580 auf 91 803 Kg. gestiegen.
Schwaigern. 29. Nov. Die Schloßherrschaft kleidet die Kinder der Brandgeschädigten. Graf und Gräfin v. Neipperg hatten die Kinder der vom Brand Geschädigten ins Schloß gerufen und um sich versammelt. Mit Kaffee und Kuchen wurden die Kinder bewirtet und dann von Kopf bis zu Fuß gekleidet. Im ganzen waren es 11 Kinder.
Fornsbach» OA. Backnang, 29 Nov. Weidmannsglück. Fabrikant Karl K r a u ß, Feuerbach, hatte das seltene Glück, in den Waldungen bei Fornsbach zwei Rehe durch einen Schuß zur Strecke zu bringen.
Reutlingen, 29. Nov. Brand Ein Schadenfeuer zerstörte gestern vormittag in der Lüfte die große, mit Holz, Heu und Geräten gefüllte Scheuer des Montagemeisters Paul Schmid.
Tübingen, 29. Nov. Landfriedensbruch. Vor dem Großen Schöffengericht hatten sich 10 junge Burschen von Unterhausen im Alter von 17 bis 22 Jahren wegen Landfriedensbruch zu verantworten. Die Angeklagten hatten am 8. Juli d. I. zusammen einige Bürger verprügelt. Vier der Angeklagten wurden freigesprochen, die übrigen erhielten Strafen von 20 Mark Geldstrafe bis 3 Monate Gefängnis.
Neuenbürg, 29. Nov. Hohes Alter. Ein im öffentlichen Leben vielfach hervorgetretener Bürger, Friedrich Gollmer, Schlauchfabrikant, nunmehr Privatier, konnte gestern den 80. Geburtstag feiern.
Alte Schuld.
Roman von R. Kohlrausch.
Copyright by Greiner L Co., Berlin NW 6.
36 (Nachdruck verboten.)
„Ich verstehe Sie nicyt ganz."
„Ich werde deutlicher >etn. Eine Wohltat gedenke ich allerdings zu erweisen, aber nicht einem öffentlichen Institut, einem Krankenhaus, einer Blindenanstalt oder dergleichen, sondern einem einzelnen Menschen, einem alten Freunde von mir, den Sie zufällig auch kennen, den Sie auch sogar einmal Ihren Freund genannt haben. Ich spreche vom Regierungsrat Bruno Düringer."
Frank hatte sich gegen das Licht gesetzt, so daß er mit seinem Gesicht im Schatten blieb. Rittner sah daher nicht sein Erbleichen beim Klange dieses Namens, wohl aber ein schreckhaftes Zucken wie von einem elektrischen Schlage, das durch den geschwächten Körper des elenden Menschen dahinlief.
„Düringer — ia, Düringer. Ich weiß, ich habe ge- lesen" —
„Daß er unschuldig verhaftet war, wollen Sie sagen, und setzt wieder ans der Haft entlassen worden ist. Ich war in der angenehmen Lage, seine Freilassung erzwingen zu können."
„Sie?"
„Zu meiner großen Freude, sa. Die Zeitungen haben mich allerdings nicht genannt; ich hatte darum gebeten. Aber Düringer ist frei geworden durch mich. Denn ich vermochte sein Alibi zur Zeit des abscheulichen Mordes an Ihrer früheren Kollegin, der Schauspielerin Kunewka, durch eidliche Aussage zu beweisen. Wenn ich damals am selben Abend nicht eine Anslandreise angetreten hätte, so wäre das natürlich gleich geschehen, und alle Not wäre meinem Freund erspart geblieben."
Die zusammengekrümmte rechte Hand Franks, die auf dem Tische tag, bebte so stark, daß man das Aufschlagen der Fingerspitzen hörte. Beinahe klang es wie das Klopfen des Totenwurmes in morschem Holz.
„Nun will ich Ihnen auch sagen, worin die meinem Freunde zu erweisende Wohltat besteht. Er wird seit Jahren von einem Erpresser bedrängt und ist so töricht gewesen, immer wieder Geldopfer für diesen Menschen zu
bringen. Ich möchte Sie nun fragen, ob Sie bereit sind, mir gegen diesen Erpresser zu helfen?"
Frank versuchte zu lachen, doch klang es mehr wie ein Röcheln. „Ich? Sie fragen sonderbar — wie sollte denn ich" —
„Bei der nahen Beziehung, in der Sie zu diesem Erpresser stehen, dürften Sie doch wohl einigen Einfluß aus ihn haben."
„Ich versiehe Sie nicht, mein Herr."
„Dann muß ich noch deutlicher werden. Sie selbst haben mhrelang das vom Gesetz mit wenig angenehmen Folgen bedrohte Verbrechen der Erpressung an Ihrem früheren Freunde begangen. Ich habe die Briefe gelesen, die das beweisen. Die Briefe find vorhanden und können leben Augenblick dem Gericht übergeben werden."
Frank lachte wieder sein röchelndes Lachen, während immer häufigere Zuckungen, die keine Willenskraft unterdrücken konnten, seinen gebrochenen Körper schüttelten. Sein Kopf begann zu zittern wie der eines ganz alten Mannes.
„Sie sind ein unterhaltender — ein kluger Herr! Sehr unterhaltend, sehr klug!"
„Ich danke für das Kompliment, bitte jedoch um eine sachlichere Antwort. Wollen Sie die Geneigtheit haben, diesen Revers, in dem Sie sich verpflichten, meinen Freund mit Ansprüchen jeder Art für immer unbehelligt zu lassen, jetzt gleich auf der Stelle zu unterschreiben?"
Mit einem Aufgebot von aller ihm noch gebliebenen Energie richtete Frank seinen bebenden Körper für einen Augenblick hoch aus.
„Nein!"
„Nein?"
„Kein Mensch soll mich dazu zwingen, kein Mensch kann mich dazu zwingen. Sie sind ja so klug. Sie wissen la so viel." Er streckte seine zuckenden Hände aus und krallte sie zusammen, als wenn er etwas Unsichtbares damit packte und sesthiekte. „Dann müssen Sie es auch wissen, daß ich ihn fest und sicher halte in diesen meinen Händen."
„Wirklich?"
„Jawohl. Denn ich weiß von ihm, daß er ein Mör- der ist."
„Sie sind ein wenig hart in Ihren Ausdrücken. Es war kein Mord; es war aas Notwehr."
„Und wenn es das war — seine Ehre, seine Stellung sind rettungslos verloren, sobald ich spreche."
„Sie werden aber nicht sprechen."
„Wissen Sie das gewiß?"
„Ganz gewiß. Denn wenn Sie es täten, würden auch wir uns erlauben, zu sagen, was wir wissen. In derselben Stunde noch erführe die Polizei, wer die Schauspielerin Kunewka ermordet hat."
Frant antwortete nicht gleich: seine keuchende Brust kämpfte um Luft. Dann sprach er zischend und rauh.
„Sagen kann man vieles."
„Mitunter auch beweisen. Und ein eigentümlicher Zu- ,all hat mich nicht nur meinen Freund am Abend vom neunzehnten Februar begegnen lassen, wodurch ich im- stände war, ihn zu entlasten, er hat auch Sie mir am 'elben Abend in den Weg geführt, wodurch ich imstande bin, Sie zu belasten."
„Wirklich?"
„Allerdings. Hier, Ihrem Hause gegenüber befindet sich, wie Sie wissen werden, ein Sattlerladen. Ich kaufe gern kn solch alten, kleinen Geschäften, weil man dort sicher ist, keine moderne Schundware zu bekommen. Dort hatte ich mir für meine Reise noch eine neue Handta che ge- kauft und nahm sie gleich mit. Als ich aus dem Laden trat, öffnete sich hier nn Hause im selben Augenblick die Tür, und Sie kamen heraus. Zn der Maske meines Freundes, mit Pelz und braunem Plüschhut. Sein Gesicht hatten Sie so gut nachgeahmt, wie Sie es vor Jahren in Nürnberg gelernt haben. Als ich ihn — oder Sie vielmehr - sah, rief ich seinen Namen, aber es fuhr gerade ein Lastwagen vorüber, und Sie hörten mich nicht und gingen eilig die Straße hinunter. Ich hatte noch eine Besorgung in anderer Richtniig zu machen, hatte auch meinem Freunde schon am Vormittag Lebewohl gesagt — so ließ uh mich durch die Begegnung nicht weiter aufhalien."
(Fortsetzung folgt.)
Lsstüm-Sabrik
für lheater Larnevai Mm Kostümen, Uniform»« »t«.
^ ^ „ für all» nur denkbaren
Adolf Leiser, Stuttgart Zweck«. Führend-«»«.,. H»l»-Str.8, r«l«ptz»n2S311 AN»«