in Igelsberg geborenen Gattin Rosine, geb. Stockinger. Vor 4 Jahren war Buck in den Ruhestand getreten.
Weiden OA. Sulz, 14. Nov. Jugendliche Diebe. Eine Diebesgesellschaft, bestehend aus etwa sechs noch jugendlichen Burschen, die mit Geschick und gutem Erfolg gearbeitet hat, wurde an das Amtsgericht Sulz eingeliefert. Die Burschen hatten hier und in der Umgebung in Geschäfts- und Prioathäusern umfangreiche Diebstähle ausgeführt.
Roltwetl, 14. Nov. Tagung. Am 16. Nov. findet hier der Verbandstag der Württ. Kaminfegermeister statt.
Ulm» 14. Nov. SchweresAutounglück. Als einem Auto einer Neu-Ulmer Firma in der Nähe von Ludwigsfeld ein Radfahrer in die Quere kam, wollte das Auto aus- weichen, stürzte dabei jedoch in den Straßengraben. Der Führer wurde bewußtlos unter dem Auto hervorgezogsn und ins Krankenhaus überführt. Auch der Radfahrer erlitt Verletzungen.
Donaustetten OA. Laupheim, 14. Nov. Einbruch in der Kirche. Nachts drang ein Einbrecher in die hiesige Kirche ein und stahl zwei große Messingleuchter. Der Diebstahl wurde erst drei Tage nachher bemerkt, so daß sich der Täter leicht in Sicherheit bringen konnte. Man hat keine Spur von ihm.
Laichingen, 14. Nov. Die Windmühle. Im Jahr 1902 wurde hier eine Windmühle (die erste und wohl auch letzte in Württemberg) durch eine Genossenschaft mit einem Aufwand von rund 60 000 Mark erbaut. Während des Weltkriegs fiel das 12 Meter hohe Windrad einem Sturm zum Opfer. Die Eisenteile wurden darauf verkauft und die Mühle mittels eines Sauggas- und eines Elektromotors betrieben. Vor zwei Jahren beschloß die Gesellschaft, die Mühle um 20 000 Mark zu verkaufen. In der Generalversammlung vom letzten Sonntag wurde nun die Auflösuna der Genossenschaft beschlossen.
Lausten a. 14. Nov. Diebstahl. Ans verschiedenen Baumschulen in der Stadt wurden In letzter Zeit Stachel- und Iohannisbeerhochstämme in größerer Zahl entwendet und vom Dieb unter dem Namen des Gärtnereibesitzers Gottlob Seybold verkauft. Da die Bäumchen um billigen Preis abgegeben wurden, wollte der Käufer diese günstige Gelegenheit benützen und noch persönlich eine Anzahl Hochstämme kaufen. Dadurch kam der Schwindel an» Tageslicht Dem Täter ist man auf der Spur, , ,
Heilbronn» 14. Nov. Vermißt. Vermißt wird seit Samstag der Geschäftsführer der hiesigen Gemeinnützigen Siedlungsgenossenschaft G. m. b. H., Julius Glaser. Er hat sich an diesem Tage, ohne irgend welche Mitteilungen zu hinterlassen, aus seiner Wohnung entfernt und ist bis jetzt nicht weder dahin noch in das Büro der Gesellschaft zurückgekehrt. Seine Geschäftsführung wird zur Zeit einer Prüfung unterzogen, deren Ergebnis von der Genossenschaft mitgeteilt werden wird. Polizeiliche Nachforschungen nach dem Verbleib Glasers sind eingeleitet.
Böblingen, 14. Nov. Tödlicher Fliegerabsturz. Dienstag nachmittag stürzte bei einem Uebungsflug auf dem hiesigen Flugplatz ein von dem Sportflieger Hanshenning- Litzmann gesteuertes Flugzeug in der Nähe des Flugfeldes ab; der Führer fand dabei den Tod.
Ulm, 14. Nov. Tödlicher Unfall. Zwischen Einsingen und Erbach wurde gestern ein 19 Jahre alter Bursche von Erbach abseits vom Gleise liegend aufgefunden. Wie in Erfahrung gebracht werden konnte, soll er abends zuvor bei einer Hochzeit in Sulmetingen gewesen sein. Er hat vermutlich bei der Heimfahrt seine Zielstation überfahren und dürfte dann aus dem Zug gesprungen und verunglückt sein.
Lokales.
Wildbad, den 15. November 1928.
Auf den Besuch des Vortrags im Hotel Bergfrieden heute abend 8 Uhr sei nochmals aufmerksam gemacht.
Hindenburg-Goldstücke. Die Staatliche Münze Berlin prägt zu Ehren unseres Herrn Reichspräsidenten anläßlich seines 81. Geburtstags erstmalig eine Anzahl Hindenburg- Goldstücke in der Größe der früheren Fwanzigmark- und Zehnmarkstücke aus. Diese erstklassigen hochglanzpolierten Iubiläumsgold stücke sind zum offiziellen Preise von 25.— bezw. 15.— durch die Ausgabestelle der
Hindenburg-Goldstücke, München, Reitmorstraße 26 — Postscheck 16309 — portofrei zu beziehen und gelangen nach Voreinsendung des Betrages bezw. gegen Nachnahme zum Versand.
Vormerkung der Versorgungsanwärter. (Bis zum 1. Dezember Vormerkung erneuern!) Z 29 der Anstellungsgrundsätze verpflichtet alle Versorgungsanwärter, jährlich bei den Behörden, bei denen sie für Beamten- und Angestelltenstellen vorgemerkt sind, die Bewerbung aufrecht zu erhalten. Der Reichsbund der Kriegsbeschädigten macht darauf aufmerksam, daß die Bewerber aus den Bewerberlisten gestrichen werden, wenn sie die Meldung nicht bis zum 1. Dezember an diejenigeu Stellen einreichen, wo die Vormerkung erfolgte. Hiervon befreit sind nur solche Anwärter, die ihre erste Vormerkung im Jahre 1928 erreicht haben. Die Bewerberlisten werden bei vielen Behörden in neuester Zeit an einer zentralen Stelle geführt. Deshalb ist es zweckmäßig, der Mitteilung über die Aufrechterhaltung der Bewerbung neben dem deutlich geschriebenen Namen das Geburtsdatum beizufügen. Nähere Auskünfte erteilen die Ortsgruppen der Kriegsbeschädigten.
Aus der Nachbarschaft.
Calmbach, 13. Nov. Die Inangriffnahme des Baues der Klein-Enztalstraße auf der 20 Kilometer langen Strecke Calmbach—Simmersfeld ist endgiltig beschlossen worden. Die Baukosten werden von der Staatsforstverwaltung, dem Straßen- und Wasserbauamt Calw, den Amtskörperschaften Calw, Neuenbürg, Nagold und den von der Straße berührten Gemeinden des Hinteren Waldes getragen. Es ist beabsichtigt, noch im Lauf dieses Jahres mit den Bauarbeiten, die als Notstandsarbeit ausgeführt werden sollen, zu beginnen; die Baudauer wird 4—5 Jahre in Anspruch nehmen. (Enzt.)
Höfen a. E., 13. Nov. Einen verfrühten Faschingsscherz leistete sich eine verrückte Kuh, die anläßlich ihrer Freßunlust dem Tierarzt vorgeführt werden sollte. Sie ge
bärdete sich vollständig närrisch, riß sich los, beschädigte das Dach eines Personenautos, nahm den Weg über die Treppen der Bahnunterführung, warf einen Bürger samt seinem Graskarren um, drückte eine Werkstatt-Türe ein, überrannte einen Radfahrer, ebenso einen zweiten hiesigen Bürger. Auch sonst machte sie allerlei Schnickschnack, glücklicherweise ohne ernstlichen Schaden anzurichten. Nur mit Mühe und Not konnte sie mit Hilfe einer anderen Kuh am gesperrten Bahnübergang in Calmbach wieder eingefangen werden. Das Urteil des Arztes lautete auf un- verzüglichen Tod und wurde auch sofort vollstreckt. Hoffentlich wirkt das Fleisch nicht ansteckend auf seine Genießer.
(Enzt.)
kleine Nachrichten aus aller Veil
Adam Röder 70 Jahre. Der als früherer Schriftleiter der ^„Deutschen Reichspost" auch in Württemberg bekannte Journalist Adam Röder feierte am 13. November den 70. Geburtstag. Seit mehreren Jahren gibt er in Karlsruhe eine Korrespondenz heraus.
Kurzes Eheglück. Die vor einigen Monaten geschlossene Ehe des Dr. Benvenuko Hauptmann, Sohn des Dichters Gerhark Zauptmann, mit der Prinzessin Elisabeth von Schaumburg-Lippe wurde vom Landgericht Berlin 1 auf Antrag für nichtig erklärt.
Zwei deutsche Gelehrte Nobelpreisträger für Chemie. Die
schwedische Akademie der Wissenschaften hat den Nobelpreis für Chemie für das Jahr 1927 dem Professor an der Universität München, Heinrich Wieland, und den für das Jahr 1928 dem Professor Adolf Windaus an der Uni. versitäk Böttingen zuerkannk. Der Nobelpreis für Physik für das Jahr 1928 ist zurückgestellt worden.
Der Nobelpreis für Literatur. Die schwedische Akademie der Wissenschaften hak den Nobelpreis für Literatur für das Jahr 1917 dem Mitglied der Academie francaise, Henri Louis Bergson, und den Preis für 1928 der norwegt- schen Dichterin Sigrid Undset zuerkannk.
Die Kunskschähe der Hohenzollern. Zu dem Brief, den der Generaldirektor der Staatlichen Museen, von Bode, an den Kaiser gerichtet hak, erklärt die Generalverwaltung des früheren preußischen Königshauses, daß außer zwei Gemälden und 5 Wandteppichen, für die der preußische Staat sich in dem Vergleich ein Vorkaufsrecht gesichert hat, alle- übrige unbeschränktes Privateigentum ist. Das verkaufte Bild von Hobbema wird heute noch von kunftsachverständiger Seite für ein Bild „nach Hobbema" erklärt und ist bereits im Jahr 1925 zu einem Preis von 20 000 Mark verkauft worden. (Der betreffende Händler hat das Bild alsbald um das Doppelte ins Ausland verkauft.) Das Schreiben, das Bode nach Doorn gerichtet hat, wandte sich nicht gegen Auslandsverkäufe aus fürstlichem Vermögen, es enthielt vielmehr Anregungen für die Art der Durchführung der Verkäufe von Kunstgegenständen. Kürzlich ist ein von Georg von Maräes (18. Jahrhundert) gemaltes Bildnis des Johann Max IV., Grafen von Prey- sing-Hohenaschau, ehemals im Besitz des Kaisers, in den Kunsthandel gebracht und für eine ziemlich unansehnliche Summe veräußert worden. Die staatliche Gemäldegalerie, für die gerade dieses Bild einen wünschenswerten Zuwachs bedeutete, hat es für einen weit höheren Preis erwerben müssen, während sie es bei direkter Verbindung mik den Verwaltern des Hohenzollernschen Kunstbesitzes nicht höher als jener andere Kunsthändler hätte bezahlen müssen. Daß zwischen der geschäftlichen Leitung des Hohenzollernhauses und den Berliner Staatlichen Museen ein so gespanntes Verhältnis besteht, ist darauf zurückzuführen, daß da» Hohenzollernhaus bei der Äermögensauseinandersetzungj mit dem preußischen Staat schwer geschädigt wurde. Die Spannung ist aber in jeder Hinsicht zu bedauern.
Kunstverskeigerung. Die Amsterdcnner Kunsthandlung Frederik Müller u. Co. versteigerte am 13. November die berühmte Münchener Sammlung Marcel u. Rem es. Die Versteigerung ergab außer den Auktionszuschlägen einen Erlös von 1^ Million Gulden (2,52 Will. Mk.). Den höchsten Preis erzielte das berühmte Gemälde „Die unbefleckte Empfängnis" von El Greco, das von der Amsterdamer Kunsthandlung Goudstikker für 175 000 Gulden erworben wurde. Den nächsten Preis erzielte die «Jungfrau mit dem Jesuskind und den Engeln", für das 72 000 Gulden geboten wurden. Das „Urteil des Pharus" von Lukas Cranach wurde für 52 000 Gulden von dem Berliner Kunsthändler Cassierer erstanden.
Zusammenlegung der Berliner Verkehrsmittel. Die
Berliner Stadtverordnetenversammlung hat die Vorlage des Magistrats über die Zusammenlegung der drei Ner- kehrsunternehmungen Straßenbahn, Hochbahn und Aboag, zu einer Berliner Verkehrs AG. angenommen.
Aus Angst vor dem Examen hat sich in Berlin der 17^- jährige Operprimaner Ulrich Plagenz, der Sohn des Handelsoberlehrers Plagenz, erhängt.
Tödlicher Sturz ans der Schisfschaukel. Der ledige Sohn des Postagenten Bürger in Grimmelshofen bei Singen ist am Kirchweihsonntag aus einer Schiffschaukel gestürzt und dabei so schwer verletzt worden, daß er im Singsner Krankenhaus gestorben ist.
Schwerer Autounfall. Am Dienstag abend fuhr an der Kreuzung der Staatsstraße Augsburg—Ulm und einer Nebenbahn ein mit fünf Personen besetzter Kraftwagen in die Lokomotive eines Zugs. Die fünf Insassen, ein Reisender aus Stuttgart, drei Herren und eine Dame aus Innsbruck, wurden mehr oder weniger schwer verletzt.
Ein Personenzug fährt in eine Arbeiterrokte. Vor dem Tunnel am Mainzer Hauptbahnhof fuhr am Dienstag morgen 4.12 Uhr der nach Frankfurt a. M. abgehende Personenzug in eine Rotte von 40 Arbeitern hinein. Bei der Rauchentwicklung konnte der Rottenführer, der von der Abfahrt des Zugs nicht verständigt war, nicht rechtzeitig warnen. Ein Arbeiter wurde getötet, zwei sind leichter verletzt. Vom Stellwerk aus soll die Strecke vorzeitig freigegeben worden fein.
Großfeuer. In Durmersheim bei Karlsruhe brach in der Nacht zum Mittwoch ein Brand in der Möbelfabrik Moser u. Co. aus, der die ganze Fabrik bis auf die Grundmauern einäscherte. Der Schaden ist sehr bedeutend. Die Ursache des Brandes konnte noch nicht aufgeklärt werden.
In Malsburg bei Müllheim in Baden sind das Oeko- nomiegebäude und das Wohnhaus des Landwirts Ernst Treszger einem Brand zum Opfer gefallen. Zwei Schwelm,, ein Kalb und «in Schaf sind mitverbrannt. ^
CroAeuer. In einer Möbelfabrik in La Corünä (Spanien) ist eine Feuersbrunst ausgebrochen, die auf ein Kinder- und Altersheim, in dem etwa 200 Kinder und 100 Greise unkergebracht sind, übergegriffen hat.
Dampfer in Seenot. An der dänischen Küste verlor der deutsche Frachtdampfer «Neuwerk" bei heftigem Sturm die Schraube und treibt hilflos auf dem Meer. Bon Aalesund sind zwei Rettungsdampfer ausgelaufen und sie schleppten den Dampfer nach der Insel Ona.
In Neuyork wurden drahtlose Hilferufe des 4000 Tonnen großen englischen Frachtdampfers „Kingsburg" ausgenommen. Der Ort des Schiffs ist noch nicht bekannt.
Wirbelsturm in Argentinien. Die Gegend von Villa Maria (Argentinien) wurde am 13. November von einem Wirbelsturm heimgesucht, der großen Schaden anrichkete und auch zahlreiche Opfer an Menschenleben forderte. Di« ersten Meldungen sprechen von 41 Token und 150 Ver- letzten« ^
Großes Brandunglück. Am Montag früh brach vermutlich infolge Kurzschlusses in der Scheune des Landwirts Schmelz iy Karbach. bei Marktheidenfeld (Unterfranken) Feuer aus, das sehr rasch um sich griff und bis Mittag bereits 11 Scheunen und 18 Nebengebäude einäscherte. Die Feuerwehren der ganzen Umgegend waren erschienen; bei den Löscharbeiten gab es mehrere Verletzte.
Die Fälschung der SowZekwechfel. Der mit der Unter- suchung der gefälschten Sowjetwechsel beauftragte französische Untersuchungsrichter hat sechs dieser Wechsel in einer Bank in Paris und einen in einem Rechtsanwaltsbüro in Paris vorgefunden. Sie lauten auf insgesamt 25 Millionen Franken.
Filchnerchrung in München. Einem Beschluß des Stadtrats entsprechend überreichte Bürgermeister Dr. Küfner im Rathaus Dr. Wilhelm Filchner in Anerkennung seiner Forschungstätigkeit die neugeschaffene Ehrenmünze der Stadt München und teilte ihm mit, daß der Stadtrat beschlossen habe, der Filchnerftiftung den Betrag von 5000 Mark zu überweisen.
Der literarische Nobelpreis. Unter den Kandidaten für den in diesen Tagen zur Verteilung kommenden Nobelpreis für Literatur befinden sich dieses Jahr Thomas Mann, die Norweger Sigrid Undset und Olaf Duun, die Engländer Galsworthy und Chesterton, der Franzose Bergson, der Italiener Ferrero, zwei Russen, Gorki und Mereschkowskij, und zwei Amerikaner: Sinclair Lewis und Theodore Dreiser. Fällt einem der vier letzten der Preis zu, der übrigens wahrscheinlich doppelt, für 1927 und 1928, verliehen werden wird, so würden Rußland und Amerika unter den literarischen Preisträgern zum erstenmal vertreten sein. Mit vier Gekrönten steht Deutschland (Mommsen, Lücken, Leyse und Haupkmann) neben Frankreich an der Spitze; Engländer find dreimal, Norweger, Dänen, Schweden, Italiener, Spanier und Polen zweimal ausgezeichnet worden; je einmal fiel der Preis nach der Schweiz (Spitteler), nach Belgien und Indien.
Schneefall. Im östlichen Riesengebirge ist am Samstag bei 3 Grad Kälte Schneefall eingetreten.
Im Streik erschlagen. In einer Schreinerei in Pforzheim hat der 17 I. alte Lehrling Willi Aichert den 22 I. alten Arbeiter Wendvlin Ohnmacht bei einem Streit erschlagen. Aichert, der sich gegen seinen Gegner wehren wollte, griff im Verlauf der Rauferei zu einer Spachtel, schtua damit gegen den Ohnmacht und traf diesen so unglücklich an der Halsschlagader, daß diese zerriß und der so schwer Getroffene schon auf dem Weg zum Krankenhaus durch Verbluten gestorben ist. Der Täter ist verhaftet. Er hatte an diesem Tag seine Lehrzeit beendet.
vermischter
Der Präsident der Bereinigten Staaken bezieht ein Ge- hali von 78 000 Dollar (327 600 Mark), sowie eine Reiseent- schädigung von 25 000 Dollar im Jahr. Zum Unterhalt seines Wohnsitzes im Weißen Haus werden ihm 125 000 Dollar überwiesen. Für die Bestreitung des Büros (Postporto, Telegraph, Telephon) stehen ihm 26 000 Dollar zur Verfügung. Die auf Staatskosten unterhaltene Polizei- station des Weißen Hauses (3 Offiziere und 60 Geheim- Polizisten) erfordert 60 000 Dollar jährlich.
Verschönerung Washingtons durch ein neues Regle- rungsvierkel. In Washington ist man seit Jahren damit unzufrieden, daß das Aussehen der Bundeshauptstadt der Macht der Bereinigten Staaten in der Welt nicht entspreche. Sobald nun der neue Präsident Hoover in sein Amt eingeführt wird, soll mit der Verschönerung der Stadt durch ein neues Regierungsvierkel begonnen werden. DaS Schatzamt hat hiefür 75 Millionen Dollar dereitgcheM; die Summe soll später nötigenfalls auf 150 Millionen erhöht werden. Rach dem Regierungsplan sollen vor allem die Zugangsstraßen zum Kapitol, durch die die Paraden und Festaufzüge sich zu bewegen pflegen, umgeänderk werden. Bis jetzt mußten diese Umzüge an Benzinstakionen, schmutzigen Logierhäusern und an einer Unzahl chinesischer Wäschereien in armseligen Hütten vorbeimarschieren. Alle diese Gebäude werden nun vom Staat aufgekauft und niedergerissen. Dafür wird eine Anzahl von Regierungsgebäuden erstellt, z. B. ein Handelsamt, ein Landwirtschaftsamt, ein Hauptsteueramt und ein Obergericht. Auch das Auswärtige Amt soll hieher verlegt werden.
Die Funde in Rom. Die unermüdliche Arbeit Mussolinis, das alte Rom so viel als möglich wieder erstehen zu lassen, fördert fast tatsächlich neue Funde zutage. Wertvolle Funde wurden bei der nunmehr fast vollendeten Freilegung des Augustusforums und beim Augustusgrabmal gemacht. Ganz unerwartet kam aber die Entdeckung eines ausgedehnten heiligen Bezirks beim Teatro Argentina, wo die Regierung ein großes Gelände angekauft hat. Beim Abbruch der Häuser fand man vier große Tempel, von denen nicht nur die Fundamente, sondern teilweise auch die Wandmauern, Säulengänge usw. erhalten sind. Die viel später entstandenen Häuser wurden unter Benutzung der alten Anlagen einfach in sie hineingebaut. Unter dem Schirfi fand man ein riesiges Hc rkulesstandbild in wunderbarem Marmor. Die Tempel stammen aus der Vorkaiserzeit. Außerdem wurden der große Kopf einer Göttin, zierlich ausgearbeitete Vasen, Kapitelle, ein Altar mit zierlichem Fruchtkranz, ein prächtiger Mosaikboden u. a. zutage gefördert. Auch einige frühchristliche Bruchstücke, teilweise mit germanischem Bandornament, wurden freigelegt. Die Regierung wird das Gelände nicht, wie ursprünglich beabsichtigt war, bebauen, sondern es als „antike Insel" erhalten. , .