erschlagen werden. Und ich fürchte, daß der Weg zum Frieden noch mit Leichen bedeckt und von den Tranen und dem Blut von Millionen durchtränkt sein wird. Wenn ich hoffen könnte, daß es möglich wäre, das Weltgewissen gegen Len Krieg aufzustacheln, so würde ich die mir noch verblei­benden Lebensstunden darauf verwenden, diesen größten Fluch der Menschheit für immer als Verbrechen zu

stempeln." ,.,

Was soll derMann der Straße" zu der seltsamen Be­kehrung eines so greulichen Kriegssünders, wie Clemenceau einer ist, sagen? Wenn er hört, wie der Fuchs den Enten predigt oder der Tiger seinen Slrtgenosfen einreden möchte, fortan die Milch der frommen Denkart statt warmes Men­schenblut zu trinken, so wird er nicht die Hand dafür ins Feuer legen, daß das alles aufrichtig gemeint ist. Denn, was Clemenceau uns heute vorträgt, klingt wie ein frivoler Treppenwitz der Weltgeschichte. Wäre ihm diese Einsicht vor zehn Jahren gekommen, als er die Treppe zum Be- ratungszimmer, in dem die Friedensverträge verfertigt wur­den, Hinanstieg, so hätte er nach dem Muster Bismarckscher Friedensschlüsse unendlich viel dazu beitragen können, daß die Menschheit von weiteren Kriegen verschont blieb. Statt dessen hat gerade er neue Kriegskeime mit vollen Händen über die Friedensverträge ausgestreut, und wenn die Saat aufgeht, wird keine späte Reue ihn mehr von schwerer Schuld freisprechen können.

Ser Ausbruch der Aetna

Der Lavastrom des Aetna fließt unaufhaltsam weiter, derweilen die Ausbrüche an Heftigkeit nachgelassen haben. Die Ortschaften Giarre, Fiumefreddo und Carrabba sind un­mittelbar bedroht und werden wohl geräumt werden müs­sen. Bon dem Städtchen Mascali ist nichts mehr zu sehen, auch der Kirchturm ist zuletzt zusammengestürzt. Die Bahn- Verbindung MessinaPalermo kann nur durch weilen Umweg aufrechterhalten werden, da die mit 150 Meter Etundengeschwindigkeit vordringenden Lavamassen bereits bis an den Bahndamm MessinaCatania herangekommen sind. In Mascali sind, wie nunmehr ermittelt wurde, zwei Familien unter der glühenden Lava begraben worden. An­kerhalb Mascali wurde die Wasserleitung von Riposko zer­stört, so daß dieses Städtchen ohne Trinkwasser ist. In der Ebene unterhalb Mascali soll die Lava 30 Meter hoch liegen.

Auf Tiere und Bügel übt die Lava eine merkwürdige Anziehungskraft aus. Katzen näherten sich wie gebannt dem Feuerstrom, sprangen auf die Lavamassen, hüpften dort auf dem heißen Brei wie toll umher und wurden schließlich von dem Feuerstrom verschlungen. Ganze Scharen von Bügeln senkten sich auf die Lavagluk nieder, bis die Flügel ver­sengt waren und sie in den Strom hineingezogen wurden. Der bisher entstandene Sachschaden ist unübersehbar. Zahl­reiche Wälder, Aecker, ganze Dörfer wurden schon ver­nichtet.

Die Ausbruchstelle der Lavamassen befindet sich in einer Höhe von ungefähr 2000 Meter, während der Gipfel des Äetnas 3279 Meter hoch ist und mit dem stets wachsenden Aschenkegel bis zu 3313 Meter ansteigt. Die neueste Aus­bruchstelle ist nahe bei den erloschenen Kratern von 1865, Die dunkelbraune und nur in den obern Kanten rotglühende Lavamasse hat etwa 800 Grad Litze.

Württemberg

Stuttgart, 9. Noo. Vom Rathaus. Der Gemeinde- rat bewilligte gegen die Stimmen der Deutschnaticnalen unb Ler Deutschen Volkspartei eine weitere Million aus Anleihe­mitteln für Grundstückskäufe durch die Stadt. Zuvor war schon eine Million bewilligt worden. Angekaust wurden bis jetzt bebaute Grundstücke für 286 000 Mark, unbebaute Grundstücke für 947 000 Mark und Wegeslächen für 195 000 Mark.

Das Inselbad in Untertürkheim wurde Heuer von 25 000 Personen im Tag besucht. Das Bad ist für die Zukunft zu klein. Es wurde daher vom Gemeinderat be­schlossen, für den weiteren Ausbau nach dem Plan Bonatz im Jahr 1929 500 000 Mark zu bewilligen und mit der Be- arbeitung des Projekts Professor Bonatz zu betrauen. Es sollen ein Frauenbad und eine Frauengarderobe, ein In­validenbad, ein Brausegebäude usw. errichtet werden.

Die Wochenkarten der Straßenbahn. Nirgends fährt man auf der Straßenbahn so teuer wie in Stuttgart. Für die kleinste Strecke muß der Fahrgast 15 Pfg. bezahlen, was besonders bejahrte, kränkliche oder gebrechliche Per­sonen trifft, die gezwungen sind, auch für kurze Wegstrecken die Straßenbahn zu benützen. Der Abonnementspreis für die kleinste Strecke wurde bei der letzten Erhöhung bis auf 7.50 Mk. im Monat hinaufgeschraubt. Der Preis für große Entfernungen steht dagegen zu diesen Ueberpreisen in gar keinem Verhältnis. Nun trat die Straßenbahn wieder mit einem neuartigen Plan hervor. Die Arbeiter-Wochenkarten find nach einer Entschließung des Reichsfinanzhofs steuer - f r e i, wenn siegesondert ausgestellt werden, sonst unter­liegen sie der Reichsverkehrssteuer und kosten die Straßen­bahn jährlich 40 000 Mk. Um die Steuer zu sparen, wollte nun die Straßenbahn die Wochenkarten fürArbeiter" und Nichtarbeiter" trennen und die letzteren im Preis erhöhen, da nach der Entscheidung des Reichsfinanzhofs ein Preis­unterschied bestehen muß. Der Gemeinderat, der die Sache gestern zu behandeln hatte, war sich darüber einig, daß der Reichsfinanzhof mit seinem Entscheid einen rechten Unsinn geschaffen habe; man könne z. B. einem Bürofräulein nicht zumuten, mit ihrem geringeren Einkommen einen höheren Preis zu bezahlen als der Handarbeiter mit seinem weit höheren Verdienst. Von 11000 Wochenkartenbeziehern wür- ^n etwa 3000 den erhöhten Preis bezahlen müssen. Der Gemeinderat gab der sonderbaren Vorlage noch ein immer­hin anständiges Begräbnis und verschob sie auf eine zweite Lesung.

Stuttgart, 9. Nov. Prüfung für den mittleren I u st i z d i e n st. Bei der im Herbst d. I. vorgenommenen Prüfung für den mittleren Iustizdienst sind 59 Kandidaten zu Notariatspraktikanten bestellt worden.

Dom Landtag. Der Finanzausschuß hat die Erwerbung des Makhildenhofs in Ludwigsburg für Zwecke des dor­tigen Amtsgerichts zum Preis von 65 000 Mark mit 9 ge­gen 5 Stimmen genehmigt.

Lohnbewegung der Stuttgarter Straßenbahner. In einer Versammlung der Stuttgarter Straßenbahner, in der Funk­tionär Manz aus München sprach, wurde eine Entschließung angenommen, daß für die Straßenbahn die Reichsbahn­ordnung übernommen werde, mit der Maßgabe, daß die Straßenbahner in die höhere Gruppe 8 a eingestuft werden. Jedenfalls aber sollen die Löhne, wenn der gegenwärtige Lohnvertrag am 30. November abläuft, allgemein um 20 v. H. e r b ö b t werden.

Seim Ankauf

von Fleischbriihwürfeln bleiben Sie vor Ent­täuschungen bewahrt, wenn Sie ausdrücklich

Maggi s Fleisch brühwürfel

verlangen und auf den Namen Maggi und die gelb-rote Packung achten.

Stuttgarter Lichlschou. Es sei nochmals darauf hinge­wiesen, daß die Stuttgarter Lichtschau für das große Publi­kum am Samstag, 10. November, und Sonntag um 6 Uhr abends mit drei großen Feuerwerken auf dem Kriegsberg (hinter dem Postdörfle), auf der Uhland höhe und auf der Erhebung zwischen Vopser und Villa Meißsnburg eingeleitet wird. Um 7 Uhr wird die Lichttechnische Ausstellung in der König-Karls-Halle im Landesgewerbemuseum eröffnet. 8.30 Uhr.Militärkonzert im Schloßhof. Am Sonntag finden Festvorstellungen statt (Großes Haus 5.30, Kleines Haus 35 Uhr); 5 Uhr Militärkonzert im Schloßhof, 7 Ubr Fackel­zug der Turnerschaft von der Großen Inscmteriekaserne zur Stadthalle. Montag 7.30 Uhr Promenaüekanzert auf dem Schloßplatz. Die elektrische Beleuchtung in der Stadt dauert an allen drei Tagen jeweilig bis 12^Uhr nachts. Zu der amtlichen Eröffnungsfeier im Rathaussaal am Samstag nachmittag 5 Uhr haben nur geladene Gäste Zutritt.

Eine Verhaftung wegen des Raubmords in Stetten. Auf Grund des Ausschreibens der Kriminalpolizei wurde gestern in Pforzheim der von der Stuttgarter Staatsanwaltschaft schon länger gesuchte, auch des Raubmords in Stetten ver­dächtige Woern aus Wimpfen verhaftet. Woern steht im Verdacht, schon mehrere ähnliche Raubüberfälle ausgeführt zu haben, doch muß die weitere Untersuchung abgewartet werden, ob der Verhaftete mit dem Stettener Raubmörder identisch ist.

Aus dem Lande

Laudenbach OA. Mergentheim, 9. Nov. Br and fall. Donnerstag morgen ist das Wohnhaus mit Scheuer des Johann Präg abgebrannt. Das Haus war unbewohnt, so daß Brandstiftung zu vermuten ist.

Reutlingen. 9. Nov. DieKatzeimKassenschrank. Ausgangs voriger Woche entdeckte ein kiesiger Geschäfts­mann beim Oeffnen des Kassenschranks ein Kätzchen im Innern des eisernen Kolosses. Seinen Hunger versuchte es an den aufgespeicherten Geldscheinen zu stillen und so fanden sich von verschiedenen größeren Noten nur noch Bruchstücke vor. Die Reichsbank konnte durch Umtausch den angerichteten Schaden beheben.

Tübingen. 9. Nov. Von der Universität. Dem Assistenten am mathematischen Seminar an der Universität Tübingen, Dr. Karl Mayrhofer, bisher Privatdozent an der Technischen Hochschule in Wien, ist die Lehrberechtigung für Mathematik an der naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Tübingen erteilt worden.

Herrenberg, 9. Nov. Schwerer Unfall. Gestern abend fuhr der Walzenführer Frank von hier mit feinem Fahrrad im Gültsteinerweg auf einen am Wegrand un­beleuchtet stehenden Wagen >o unglücklich auf, daß er schwer verletzt und bewußtlos ins hiesige Krankenhaus verbracht werden mußte.

Ludwrgsburg, 9. Nov Zwei Achtzigjährige. Am heutigen Tage kann der Landwirt Gottlob Pfisterer, Aldingen, seinen 80. Geburtstag begehen. Er ist noch einer der wenigen Veteranen, die den Krieg 1870/71 mitgemacht haben. Obwohl am Kopf gefährlich verwundet, konnte er doch wieder gesund zurückkehren. In den nächsten Tagen feiert auch Georg Koch, Privatmann hier, feinen 80. Ge­burtstag. Der Jubilar,. Veteran von 1870 71, machte im 7. würtk Infanterieregiment den ganzen Ausmarich mit. Durch das Vertrauen, das Geh. Kommerzienrat Hermann Franck in ihm setzte, wurde ihm 1887 die Wirtschaft zur Neuen Stadt" und die Kantineführung m der Franckschen Fabrik übertragen.

Calw, 9. Nov. Zur Stadtschultheißenwahl. Nächsten Sonntag findet die Skadtschultheißenwahl statt. Die Stelle wurde nicht ausgeschrieben, es hat sich auch kein Be­werber eingestellt, da zum voraus feststand, daß sich die poli­tischen Parteien für die Wiederwahl des erprobten seit­herigen Stadtschultheißen Göhner einsetzen werden. Sämt­liche Fraktionen des Rathauses haben sich für die Wieder­wahl ausgsprochen. Die Wahl wird deshalb einen ruhigen Verlauf nehmen.

Freudenstadk, 9. Noo. Die Suche nach dem ver­mißten Negierungsrat Dr. Vollmer. Bis Donnerstag abend war die Fahndung nach dem seit Sonn­tag vermißten Regierungsrat Dr. Vollmer ohne jeden Erfolg. Das ganze Gebiet um den Ruhestein, nach dem sich der Vermißte mutmaßlich begeben hat, wurde auf das genaueste durchsucht. Die Polizeibehörde ist über die Ursache seines Verschwindens noch völlig im Unklaren. Die Polizei­behörde verfolgt jetzt eine Spur, die aus naheliegenden Gründen nicht näher beezichnet werden kann.

Ahingen OA. Göppingen, 9. Nov. U eberfahren. Gestern wurde der 7 Jahre alte Knabe des Fabrikarbeiters Georg Sk um pp von einem Auto überfahren und ver­letzt. Der Knabe ist noch bewußtlos.

Deggingen OA. Geislingen, 9. Nov. Priester- Mangel. Infolge des Priestermangels in der Diözese soll laut Mitteilung des Bischöfl. Ordinariats die Wohlfahrts­kirche bis auf weiteres geschlossen werden.

Ehrenstein OA. Alm, 9. Nov. Tolle Lausbuben­streiche. In lehker Zeit machen junge Leute im Alter von 1417 Jahren tolle Lausbubenstreiche. Am Rakhaut wurde der Aushängekasten entfernt und in die Blau ge­worfen. Neben dem Rathaus im Garten von Schultheiß Mäuerle sind alle Blumen abgeschnitten worden. Dem Gipsermeister Doll aus Klingenstein, der an dem Neubau Friesinger den Außenverputz anbringk, wurde In der Nach! ein großes Farbenfaß entlert. Im Lagerschuppen de> Firma Hummel Söhne wurden über 100 Fensterscheiber eingeworfen. Der Höhepunkt der Lausbuberei wurde er reicht durch die Entfernung des Zebels an der Signalweiche von der Bahn zwischen EhrensteinKlingenstein.

Geislingen a. St., 9. Nov. Eisenbahnbetrieb s- störung. Infolge Entgleisung eines Güterwagens beim Rangieren waren gestern abend aus dem hiesigen Bahnhas

die beiden Hauptgleise vorübergehend gesperrt. Hierdurch, erlitten der D-Zug 31 und der Personenzug 120 größere Verspätungen. Um 7.40 Uhr waren die beiden Hauptgleise, wieder befahrbar.

Alm, 9. Nov. Rascher Tod. Schlachkhofdirekkor Dr.. Rößle ist infolge Schlaganfalls im 54. Lebensjahr ge­worben. Dr. Rößle ist in Stadt und Land durch seine Tä­tigkeit bekannt. Er kam 1904 aus seiner Bakerstadt Eß­lingen als städt. Schlachthoftierarzt nach Alm und hätte im November nächsten Jahres sein 25jähriges Jubiläum feiern können.

Der von Gmünd gebürtige, 20 I. a. Buchdrucker Franz Joseph von Entre ß-F ürsteneck, der trotz seines hoch- klingenden Namens und seines jugendlichen Alters schon zahlreiche Vorstrafen hat, wurde wegen drei Vergehen der Unterschlagung von der Großen Strafkammer Ulm im Be­rufungsverfahren zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt, worauf zwei Monate Untersuchungshaft angerechnet werden.

Roßberg OA Waldsee, 9. Nov. Raub. Viehhändler Binder von Haidgau, der vorgestern abend von Stuttgart hier ankam, soll, nach seiner Aussage, im Walde gegen Memmisweiler von zwei Strolchen rücklings überfallen und seiner Gekdmappe mit etwa 3000 -4t Inhalt beraubt worden sein.

Weingarten, 9. Nov. Straßenbenennung. Zu. Ehren des Erbauers desWeingartner Klosters", des ehe­maligen Benediktiner-Abts Sebastian, wurde eine Straße hier nach demselben benannt. Abt Sebastian wurde am 5. Februar 1667 als Sohn eines Bäckers mit dem Namen Josef Hiller in Pfullendorf geboren.

Tettnang, 9. Nov. Ein Zuchthaus-Bekeran wurde dem hiesigen Amksgerichtsgefängnis zugeführt in der Person des 60 I a. Schreiners Rudolf Walke aus Cann­statt. Er war in Friedrichshafen dabei ertappt worden, wie er mit Nachschlüssel in eine Wohnung eindringen wollte. Walke hat bereits 25 Jahre im Gefängnis zugebracht.

Friedrichshafen, 9, Nov. Steigendes Bode ns.ees. Während Mitte Oktober sich der Wasserftand des Bodensees auf 3,25 Meter bewegt hat, stieg er wieder auf 3,62 Meter. Dieses Steigen des Sees um diese Jahreszeit ist ganz un­gewöhnlich.

Von der bayerischen Grenze, 9. Nov. Der Bettler im Auto. Einbruch. Dieser Tage kam nach Budes- Heim ein Auto mit zwei Insassen. Mährend nun der eine, der Geschäftsreisender war, seine Kundschaft besuchte, übte der andere, als angeblich zurzeit erwerbsloser Bäcker den Bettel aus. Geringere Gaben wies er vorwurfsvoll zurück, so daß das Auftreten dieses Burschen mehrfach Aergernis erregte. In das Krankenkassenlokal in Türkheim wurde m der Nacht eingebrochen, wobei dem Täter einige 100 Mark in die Hände fielen. Den Kassenschrank selbst zu öffnen, gelang ihm jedoch nicht.

Bom bayerischen Allgäu, 9. Nov. Ein Schüler­selbstmord. Gestern früh nach 7 Ahr wurde in der Nähe von Kempten in einer Kiesgrube von Arbeitern die Leiche dr-s 19,1. a. Schülers der 7. Klasse des Humanistischen Gymnasiums Kempten, Mar S ck epp a ch, aufgefunden. In einem hinterlassenen Brief an seine Eltern, die in Neuburg bei Krumbach wohnen, spricht der Anglückliche diesen seinen Dank aus für alles und fügte die Bemerkung bei, daß das Schicksal ihn in den Tod getrieben habe.

Sigmaringen, 9. Noo. Amtsenthebung des Ge­schäftsführers der Ortskrankenkasse. Bei einer stichprobeweisen Nachprüfung der Geschäfts-, Kassen- und Rechnungsführung bei der Allgem. Ortskrankenkasse hier hat sich ergeben, daß in vielen Fällen der Geschäfts­führer nach Willkür geschaltet und gewaltet hat. Infolg« der vielen Anstände und auch der vielen Klagen der Kassen­mitglieder über die schroffe Behandlung durch den Ge­schäftsführer hat der Gesamtvorstand vor einiger Zeit die vcrläufige Dienstenthebung des Geschäftsführers beschlossen und inzwischen auch das Dienstverhältnis mit diesem gelöst. Eine durchgreifende Nachprüfung der gesamten Rechnungs­führung der letzten Jahre soll in Bälde erfolgen.

Fischingen i. Hohenz., 9. Nov. Reicher Fischfang. Horber Fischer erbeuteten kürzlich im Neckar etwa 3 Zentner Aale. Darunter befanden sich Stücke bis zu 5 Pfund.

Lokales.

Wildbad, den 10. November 1928.

Zur Frage der Erbauung eines Strandbades. Strand- bäder bezw. Familienbäder sind in folgenden Bädern er­stellt worden, bezw. im Bau begriffen: Arolsen, Baden- Baden, Baden bei Wien, Bengsdorf, Dürrheim, Freuden­stadt, Füßen, Bad Elster, Herrenalb, Hohenschwangau, Kissingen, Nauheim, Schachen, Schlangenbad, Salzschlirf, Soden i. T., Titisee, Tölz.r.

Zur Gemeinderatswahl. In der vom Gewerbe- und Handelsverein auf gestern abend ins Hotel Ochsen einbe- rusenen Versammlung wurden, nach vorausgegangener Be­sprechung von Tagesfragen, die kommunalpolitischen Cha­rakter trugen und ein bestimmtes Verantwortungsgefühl der künftigen Gemeinderäte ihrer Wählerschaft gegenüber notwendig machen, auf Zuruf mit nachfolgender Abstim­mung folgende Kandidaten nominiert: Fr. Kloß, W.Fritzsche, G. Eisele, W. Schill, R. Vollmer, A. Schanz, O. Britzel- maier, A. Straffer. Mögen die Kandidaten sich bewußt sein, daß sie bei etwaiger Wahl in erster Linie dem Ge­meinwohl der Stadt und dem Ansehen Wildbads als Kurort zu dienen haben.

Filmabend: Im Schatten des Urwalds. Die be­kannteSchwäbische Bilderbühne" aus Stuttgart läßt am Sonntag abend in der Turnhalle einen ihrer besten Filme laufen. Er bringt Urwaldbilder aus den Flußgebieten Südamerikas, schildert das Tierleben der Steppen und Wälder, besonders dasjenige der kleinen Bestien. Ganz interessant sind die Bilder arbeitender Tiere, der Blatt­schneidameisen, des Ameisenbären, des Faultiers u. a. m. Im letzten Teil begegnen wir den Riesen des Urwaldes. Alles in allem ein hochinteressanter Film, der nicht genug jedermann empfohlen werden kann. X-

Linden-Lichtspiele. Während vor 8 Tagen der Fuß­ballsport im Film die Hauptrolle spielte, ist es heute und morgen der Schwimmsport.Die Frau mit dem Weltrekord" betitelt sich der 6aktige, schon durch die Prachtsfiguren der Darstellerinnen und durch die Roman-