Sitzung des Gemeinderats am 6. Novbr. 1928.
Anwesend: Herr Stadtschultheiß Baetzner als Vorsitzender und 15 Gemeinderäte (der 16. ist im Urlaub).
Forstmeister Hang verliest den Kulturplan der Stadtwaldungen für 1929. Der Voranschlag der Kulturkosten ist fast derselbe wie im Vorjahr; es sind eingesetzt für Wegunterhaltung 15500 -^, für Hauerlöhne 64500-^, für Sitzbankreparaturen rc. 1900 Der durch den
Wildstand verursachte Schaden ist immer noch recht erheblich) er beläuft sich auf 400—500 Für Bodenpflege sind 385 ^ eingesetzt, für Saaten 1180 für Pflanzungen zus. 18000 Im Kapitel Wegunterhaltung ist allerlei vorgemerkt, sodaß es an Arbeit in diesem Winter nicht mangeln dürfte, und zwar: an der Alten Steige für ca. 1600 bei der Hochwiese Wegverbreiterung etwa 300—400, am Bächlesweg für 6—700 am Leonhards
waldweg (vor der Hütte) Fußmauer-Böschung, weil die Böschung nachrutscht, Wegfortsetzung 300—400 m von der Grenze; Fortsetzung des Iägerwegs bis zur neuen Steige und Böschung (nach und nach auszuführen, weil sehr teuer). Für Bachbauten sind eingesetzt 700 für Wegzeiger rc. 1900 — Die Holzhauerlöhne sind von 64 auf 78
pro Stunde seit 1. Oktober d. I. erhöht worden und sind nun so ziemlich gleich mit denen der Staats-Forstarbeiter.
Planmäßigkeit und gute vorherige Durchberatung soll bei der ganzen Waldbautechnik künftig maßgebend sein. — Auf einen Einwurf des G.-R. Bott wird zugesichert, daß ohne vorherige Genehmigung des Gemeinderats keine größere Arbeit in den städtischen Waldungen vorgenommen werden darf.
Es wird noch gesprochen über Mischhölzer, Bodenpflege, Beschotterung (hiezu giebt G.-R. Bott Anregungen), Forchenverjüngung, notwendige neue Schutzhütten (u. a. beim Lautenhof, wo die Postautos halten, und am Lott- baumsteigle), sowie über noch andere Fragen der Waldbautechnik. Forstmeister Haug gibt jeweils entsprechende Auskünfte. Die Breite der Waldwege sollte nicht unter 4 m sein, womöglich sogar 6 m, denn je breiter der Weg sei, desto besser sei es für die Bewirtschaftung; auch sollen die Waldbäume nicht zu nah beieinander stehen.
Bergbahnliches. Sitze und Rückwände der Bergbahnwagen werden zum weicheren und wärmeren Sitzen und auch zur Schonung einen Segeltuchbezug erhalten, der mittelst Druckknöpfen anzubringen ist. Die Kosten betragen für beide Wagen 1200 — Ferner wird nach
dem Vorgang anderer Bergbahnen eine weitere Verstärkung der Bremsvorrichtung in der oberen Station angebracht. Maschinenmeister Walter hat zum besseren Verständnis ein Modell angefertigt, das von Stadtbaumeister Winkler gezeigt und in seiner Auswirkung demonstriert wird. Die Kosten der neuen Bremse betragen 2370 ;
nun kann man aber auch über die Betriebssicherheit der Bergbahn vollständig beruhigt sein und hat sich nichts vorzuwerfen, wenn je einmal etwas Vorkommen sollte. — Ein Gesuch der Sommerbergbewohner, um 7 Uhr abends noch einen letzten Wagen laufen zu lassen, wird, weil
unrentabel, nur für die Sonntage und während der Wintersportzeit genehmigt. — Ein wiederholtes Gesuch des Schiklubs „Schwarzwald" um Ermäßigung der Fahrpreise für die Winter sportler wird abgelehnt wegen voraussichtlicher Unrentabilität und beschlossen, den Beschluß vom 23. Oktober d. I. aufrecht zu erhulten, was G.-R. Stephan sehr mißbilligt.
Das Leicht'sche Haus hinter dem Bergbahn-Bahnhof ist infolge Todesfall verkäuflich geworden und wird der Stadt zum Kauf angeboten zu 10000 Verschiedene Gemeinderäte finden diesen Preis für zu hoch und wird deshalb Herr Stadtpfleger Brachhold beauftragt, mit den Erben in weitere Unterhandlung zu treten.
Dem Gewerbeverein wird zur Abhaltung eines Meisterprüfungskursus, zu dem sich schon 10 junge Handwerker gemeldet haben und der etwa 500 ^ Kosten verursacht, ein Beitrag von 250 ^ bewilligt.
Dem Liederkranz werden, wie üblich, wieder 30 Ztr. Koks zu 75 --Z pro Zentner zur Abhaltung seiner Singstunden angewiesen.
Der Bezirksrat hat der hiesigen Volks-Stadt-Bibliothek einen Beitrag von 200 bewilligt.
Die Auszahlung der Arbeitslosen-Unterstützung wird (nach Reklamation an entsprechender Stelle) künftig schon in der ersten Woche erfolgen können.
Der kühne Luftschiffer Hauptmann Köhl wäre bereit, in der zweiten Hälfte des Monats November hier einen Vortrag zu halten. Es wird beschlossen, der Freude des Gemeinderats hierüber Ausdruck zu geben und die Turnhalle samt Heizung und Beleuchtung zu diesem Zwecke unentgeltlich und steuerfrei zur Verfügung zu stellen.
Der Witwe Pauline Kühle wird fürs Putzen von Schulräumen, zu denen zwei weitere gekommen sind, ein Entlohnungs-Aufschlag von 50 auf 55 ^ vom 1. Sept. ab eingeräumt.
Die Ministerial-Abteilung für Fachschulen teilt mit, daß sie mit der Anstellung einer ständigen Lehrerin an der hiesigen Frauenarbeitsschule einverstanden ist. Dies wird mit Befriedigung zur Kenntnis genommen und der Wunsch ausgedrückft daß eine im Kleidernähen tüchtige Lehrkraft hier angestellt werden möge.
Die hiesigen Kraftfahrer werden vom 1. Oktober ab von der Vergnügungssteuer befreit.
Die Erhöhung der Maulwurffangtaxe wird abgelehnt, da Wildbad seither hiefür die höchste Taxe im Bezirk (40 A bezahlt hat (im letzten Jahr 326 °^e).
Zu den Kosten des Waldbrandes erhält Wildbad einen Beitrag von 243 und einen solchen von 121 Mark.
ForstwartKarl Mutterer ist auf ca. 5 Wochen krank gemeldet.
Es wird noch beschlossen, in corpore am Donnerstag das neue Strandbad in Schwenningen zu besichtigen.
Der Eo. Landesbühne wird die Vergnügungssteuer für ihre heurige Vorführung erlassen.
Damit schließt die öffenliche Sitzung. ?l.
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^le Flieger Enllyer und Tncker abgestiirzl, Nach Privol- meldungen au? Vas Angclss sind dia amerikanischen Flieg r Zöllner und Tücken bei dem Versuch, den transkanUn-enkalen Dauerflugrekard zu brechen, »mg Leben gekommen. Der Eindecker Vankee Doodie stürzte in der Nähe von Phenlx (Arizona) ab und wurde zerschmettert.
stunde vO
VerNner Dollarkurs, 6, Nnv, 4,1945 G.. 4,2025 B,
6 v, H, Dt, Reichsanieihe 1927 87,
, Dt, Abl,-Anl. 50,80,
Dt, Abl,-Anl, ohne Stuss, 14,60.
Franz, Franken 124,12 zu 1 Pfd St„ 25 60 zu 1 Dollar,
Berliner Geldmarkt, 6, Noo. Tagesgeld 7—9 v, H.. Monats ;eld 7 v, H,
Privakdlskonk: 6,375 o, 0 kurz und lang,
Preiserhöhung beim Benzolverband, Der Benzolverband er- jöhte am 5, ds, Mts, den Preis für Benzol um 1 Pfennig für >en Liter für ganz Deutschland.
Slukkgarker Börse, 6 Nov, In Anbetracht der amerikanischen Wahlen und des noch nicht gelösten Eisenkonfliktes erosfnete die heutige Börse unsicher und abwartend. Die Grundstimmung war Im allgemeinen sest, doch blieb das Geschäft unbelebt; in der Hauptsache waren kleine Kurserhöhunge» zu verzeichnen.
Frankfurter Getreidebörse, 6, Noo. Weizen 23,50, Roggen 22.25—22,50, Braugerste 24—24,50, Hafer inl. 23—23,25, Mais Mixed 22—22,25, Weizenmehl slldd, Spez. 0 33,75—34,50, Roggen, mehl 29.75—30.50, Weizenkleie 13.75, Roggenkleie 14.25. Haltung: ruhig.
Bremen, 6. Nov. Baumwolle Middl. Univ. Stand, loco: 20.60.
Märkte
Stuttgarter Schlachtviehmarkt. 6, Noo. Dem Markt waren zugetrieben: 44 Ochsen, 26 Bullen, 345 Jungbullen, 348 Jungrinder, 214 Kühe, 1064 Kälber, 1790 Schweine, Davon blieben unverkauft: 45 Jungbullen und 48 Jungrlnder; Verlauf des Mark- tes: mäßig belebt.
Ochsen:
ausoemältet voll fleischig flelschlo
Lullen:
ausgemöstet
vollfleischig
kelschla
Jungrlnder:
ausgemöstet
oollfleischig
fleischig
gering genöhrte Kühe:
ausgemöstet
volllleilchia
6 11
t, 11
Kühe:
6 11.
48-54
—
fleischig
20-26
42-46
—
gering genährt«
lö—18
Kälber:
'einst« Mast- und
74-77
45-47
43-46
beste Saugkäidk!
41—44
40-42
miltl. Mast, und
65-72
57—64
gute Saugdölbe: geringe Kälber
52-55
51-54
Schweine:
84-85
45-49
44—49
über 800 Pfd.
40-43
40-43
740-300 Pfd.
ZOO-240 Pfd. 160-200 Pfd. >20—160 Psd.
82-83
78-81
75-77
73-74
38-44
—
mle- 120 Pfd.
73-74
28-36
28-35
Sauen
58-70
1 . > 1 . 20-26 14-18
75-77
65-73
57-64
83-64
81-82
77-80
75-78
73-74
72-74
Der Lannftaller TNarlinimarkt (Vieh-, Schweine-, Küble» und Holzmarkt) findet am Dienstag. 13, November, von vormittags 8 Uhr an auf dem Seilerwasen statt.
*
Stand der Saaten in Württemberg zu Anfang des Monat» November 1928. Landesdurchschnitt (1 — sehr gut; 2 -- gut; 3 — mittel: 4 — gering; 5 — sehr gering): Winterweizen 2,5, Wintergerste 2,5, Winterdinkel 2,6, Winterroggen 2,5. Winter- aerste 2 4.
Me eiWlrosse«:
Blutfrischer
Kabeljau
Pfd. Pfg-
Große
Schellfische
Pfd. AS Pfg-
Vollfett-
>Süß-Bücklinge>
Pfd. 80 Pfg.
Rabatt
Sommersprossen
Lhem. Vernichtung, wie ab- qewaschen. Mittel 3.— Rm.
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Oberförsterstelle Wildbad.
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Am Dienstag den 13. November 1928, nachm. 6 Uhr, werden auf der Forstamtskanzlei die sogen. Stockwiesen auf 10 Jahre neu verpachtet.
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Heute abend 8Vi Uhr
Singstunde
im Lokal.
Alle Sänger erwartet Der Vorstand.
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Die vor acht Tagen angekündigte Mitgliederversammlung findet am kommenden Samstag den 10 November 1928, abends 8 Uhr, im Wildbader Hof statt. Herr Gem.-Rat Reiner vom Landesverband in Heilbronn wird über: 1. Verschärfung und Verewigung der Wohnungszwangswirtschaft durch ein neues soziales Miets u. Wohnrecht, Umgestaltung der Gebäudeentschuldungssteuer in eine Dauersteuer und Erhöhung derselben, Gemeinderatswahlen, deren Bedeutung für den Hausbesitz und die Gewerbetreibenden und Verschiedenes eingehend sprechen. Ehrensache jedes einzelnen Mitglieds ist es, diesem Vortrag anzuwohnen; auch unsere werten Frauen sollten erscheinen.
Der Vorstand: Ernst Schaeffler. M. Unserm Verein bis jetzt noch Fernstehende sind freundlichst willkommen I
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Heute abend 8 Uhr
Turnerinnen.
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dann schnell 1 Rasch»
Reichels Lustentropfen, mehrmals täglich 15—2Y Tropfen »u nehmen, Kinder die Lälfte. In «Pots und Drogerien erbältlh tber echt nur mit «Mar Medico" und der Sirma 0770 KLiciiLl, Serll,
Bestimmt zu haben bei:
Apotheker Karl Plappert, Eberhard-Drogerie und Sanitätshaus,
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Am Freitag den 9. November 1928, abends 8 Uhr, findet im Hotel Ochsen eine
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statt mit folgender Tagesordnung:
Aufstellung der Kandidaten zur Gemeinderatswahl.
Hiezu werden alle Handel- und Gewerbetreibende (auch Nichtmitglieder) eingeladen und wird zahlreiche Beteiligung erwartet. Der Ausschuß.
Nanksagung.
Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme an dem schweren Verluste meiner nun in Gott ruhenden teuren Gattin, unserer lieben Tochter, Schwester, Schwägerin und Tante
Emilie Mdinger
geb. Srofimarm
sagen wir, heimgekehrt von ihrem Grabe, auf diesem Wege herzlichen Dank. Bor allem danken wir dem Herrn Stadtpfarrer Dr. Federlin für die trostreichen Worte am Grabe und dem Iungfrauenverein für den erhebenden Gesang. Herzlicher Dank auch den Herren Trägern; ferner für die reichen Kranz- und Blumenspenden, für die zahlreichen Krankenbesuche, die Teilnahmsbezeugungen und die überaus zahlreiche Begleitung zu ihrer letzten Ruhestätte. *
Tretet her zu meinem Grabe,
Klaget nicht um meinen Tod.
Denkt, was ich gelitten habe.
Gönnet mir die ewige Ruh'I
In tiefer Trauer:
Ludwig M-inger jr. Marie Sroömann Wwe.
Wildbad „ m
7. November 1928.
Pfrondorf
MtechMerein
Am Donnerstag den 8. November abends V-8 Uhr,
findet im Hotel zur Traube die
General-Versammlung
statt.
Tagesordnung:
1. Jahresbericht.
2. Kassenbericht. Entlastung des Gesamtvorstandes.
3. Abänderung der Statuten.
4. Neuwahlen.
5. Festsetzung des Jahresbeitrags.
6. Regelung des Verhältnisses zum Südwestd. Rodelbund.
7. Verschiedenes.
Der Ausschuß.
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Am Donnerstag den 8 November, abends 7V» Uhr, findet im „Ratskeller" (Nebenzimmer) eine
Mitglieder-Versammlung
statt. — Tagesordnung wird im Lokal bekanntgegeben.
Um 7 Uhr DtrEMutz-GLtzrrrrg,
Zahlreiches Erscheinen erwartet Der Ausschuß.