Die wllrtt. Regierung und Betriebssteuer.

(SCB.) Stuttgart, 31. Okt. Zeitungsnachrichten zu­folge sind in Bayern Bestrebungen im Gang, die auf eine Verweigerung der Bezahlung der Anfang November fäl­ligen Raten der Arbeitgeberabgabe und der Landabgabe hinauslaufen. Wie schon mehrfach bekanntgegeben, hat die >;ürtt. Regierung wiederholt die schwersten Bedenken ge- - üw-diese Steuer in jetziger Form und Höhe geltend ge­macht und mit allem Nachdruck eine rascheste Aenderung dcs Reichsgesetzes über die Besteuerung der Betriebe ge­fordert. Sie hat ihre Vorstellungen in dieser Sache neue­ste ns wieder in dringlichster Form wiederholt und das Reichsfinanzministerium aufgefordert, an eine sofortige Umgestaltung der Betriebssteuer heranzutreten unh, schon für die November-Termine die notwendigen Vorkehrungen zu treffen. Die württ. Regierung wird auch weiterhin mit allen ihr zu Gebote stehenden verfassungsmäßigen Mitteln für die Verwirklichung ihrer Ueberzeugung wirken, mutz cs aber entschieden ablehnen, eine ungesetzliche Steuerver­weigerung irgendwie zu unterstützen.

Minister Bolz znr innerpolitifchen Lage in Württemberg.

(SCB.) Ehingen a. D., 31. Okt. Minister des Innern Bolz erklärte in seiner Ehinger Rede weiter: Die inner- politische Lage in Württemberg ist derart, daß keiner dem andern traut. Jeder sucht sich zu organisieren und mit Waffen zu versehen. Die Nationalsozialisten haben ange­fangen. Die Kommunisten organisieren sich zurzeit im gan­zen Land, wobei russisches Geld ihr Treiben fördert. Außer der staatlichen Macht darf es keine Selbstschutzorganisation geben. 'Keine Regierung kann diesem Treiben untätig Zu­sehen, sonst diktieren ihr die Organisationen. Die württ. Regierung hat den Willen, sowohl gegen Rechts als gegen Links gleichmäßig vorzugehen. Ich habe keine Sorge und

vertraue auf unsere Polizei. Wir find parat und ich bin der festen Ueberzeugung, daß wir die Oberhand behalten. Die kommunistischen Hetzer vergeuden nutzlos Blut, wenn sie losschlagen. Falsch ist es, daß sie nur Brot und Arbeit wollen. Die kommunistischen Hetzer wollen die Notlage ausnützen zu politischen Zwecken.

(SCB. Ludwigsburg, 31. Okt. Die Firma Heinrich Buähardt hat dem Erwerbslosenrat eine größere Menge Nudeln unentgeltlich zur Verteilung an die Bedürftigen zur Verfügung gestellt.

(SCB.) Metzingen, 31. Okt. In der Nacht zum Sonn­tag rückte auf zwei Kraftwagen Schupo hier an und nahm, wie man hört, verschiedene Verhaftungen vor und beschlag­nahmte Waffen.

(STB.) Dewangen, OA. Aalen, 31. Okt. In letzter Zeit wur­den auffallend viel Hühner und Gänse gestohlen. Der Landjäger von Fachsenfeld hat nun di« Täter ermittelt. Ein Reisender zog mit einer Geschästsfreundin im OLeramt Aalen hausierend von Haus zu Haus und sammelte unter der Maske eines soliden Ehepaares alte Hüte zum Wiederaufrichten für eine Gmünder Firma ein. Das Hauptgewerbe bestand aber darin, Hühner und Gänse in Abwesenheit der Bewohner in ihrer Hutschachtel ver­schwinden zu lassen und Gelegenheit zum nächtlichen Besuch aus­zukundschaften.

(SCB.) Münsingen, 31. Okt. Drei Herren aus Stuttgart unternahmen einen Ausflug auf den Ruschenfetlsen Lei Urach, wobei dem ISjähr. Sohn von Direktor Dr. Müller aus Mann­heim, einem gebürtigen Münsinger, das Unglück wiederfuhr, am

Wasserfall tödlich abzustürzen. Die Mutter mit Geschwistern be­findet sich zurzeit in Münsingen.

(SCB ) Ravensburg, 31. Okt. Die Witwe Storr wurde in ihrer Wohnung tot aufgefunden. Sie war an Gasvergiftung infolge eines llnglücksfalls gestorben.

(SCB.) Hemigkofen OA. Tettnang, 31. Okt. Ein Schie­berpaar aus Konstanz hatte einem Milchwagen in Lan­genau einen vollbepackten Koffer aufgeladen, den es hier auf dem Bahnhof zur Mitnahme in Empfang nehmen wollte. Eine Untersuchung des Koffers durch den Land­jäger ergab 52 Pfund Butter, einige Pfund Schweizerkäse. und Vacksteinkäse, sowie 92 Eier. Die Schieber sind abge­reist. ohne ihre Adresse zu hinterlassen.

(SCB.) Vom Vodensee, 31. Okt. Auf den östreichischen Dampfbooten wird neuerdings von der Schiffskassenver­waltung deutsches Papiergeld nicht mehr in Zahlung ge­nommen, recht gern aber Franken, Dollars und anderes, selbstverständlich auch östreichische Kronen, die jetztHalb­edelvaluta" sind. Es ist doch schön, wenn zwischen Kon­stanz und Lindau das deutsche Geld nicht mehr gilt. Der Bodenseespiegel ist in der letzten Zeit nicht unerheb- lich, gegen einen halben Meter gestiegen. Der Pegel zeigt beinah e 4 Mete r Wasserhöhe.__

Geld-, Volks- und Landwirtschaft.

Der Kur« der Reichsmark.

. Berliner Briefkurse. ^

- 1 Dollar 72 K8100« ÜVOMk.

1 Eoldmark 17 3V5V00 00V Mk.

1 schweiz. Franke« 12 S32 «00 000 Mk.

1 franz. Franken 4 271 0V« vüv Mk.

1 holl. Gulden 28 471 «00 000 Mk.

_ Reichsindex für Lebenshaltung 13 671 Ma.

Ntr btt Gchrtsltttwkltz ver»kU««rtttttz: S l r o Weltmann, '4auv.

Druck »»d Verla- der N. Oetlchlü-er'sche« Huchdrvckerrl Tatt».

10 bis IS Zentner

Obst

zu vertauschen gegen Weizen, Hafer oder Heu. Zm.GLckleSimmozheim

Rasch berichtet da» .Ealwer Tagblatt'llber all« wissens­werten Bor dommnisse l

Oe/e^/e «. L/'e-H^O/iroks/'e/r

6-/N.6.A,

VS «not SL

WUrzbach, den 31. Oktober 1923.

Todes-Anzeige.

Sestern Abend verschied nach schwerem Leide» mein lieber Satte, unser lieber Vater »nd Bruder

Löwenwirt.

Die trauernden Hinterbliebenen.

Beerdigung Freitag Nachmittag 1 Uhr.

Bad Telnach, den 31. Oktober 1923.

Todes-Anzeige.

Teilnehmenden Verwandten, Freunden und Bekannten die schmerzliche Nachricht, daß mein lieber Mann, unser guter Vater, Bruder und Onkel

Johannes Genth

Postbote

nach längerer, schwerer Krankheit heute Nacht sanft entschlafen ist.

Um stille Teilnahme bitten dl« trauernden Hinterbliebenen: Christine Genth mit ihren 2 Kindern. Beerdigung am Freitag Nachmittag 2 Uhr in Teinach.

Hochfeine

Liköre

aller Art

z«

billigsten Preise».

Fritz Freudenberger. I

Die nach dem Staatsanzeiger vom 27. 10. 23

Nr. 252 zu leistende Nachzahlung ist am 30./31. 10. den Gehaltsempfängern überwiesen worden. Staatsrentamt Hirsau.

Uekttpleltkesrer SsrN§Lker«ok.

Her lliMM Keller

in S Xkten mit Leiprvxramm.

Gemeinde Schmieh.

Zur Erbauvng eines Wohnhauses mit Farrenstall und Scheuer sind die

Grab-, Betonier-, Maurer- und Stein- Hauer-, Zimmer-, Flaschner- u. Schmied­arbeiten im Submissionsweg zu vergeben.

Pläne, Arbcltsbeschrieb und Bedingungen sind auf dem Rathaus in Schmieh zur Einsicht aufgelegt und wollen An­gebote bis Di« n »tag, den «. November, vormittags 1« Uhr, dortselbst eingereicht werde».

Schmieh, den 1. November 1923.

Der Gemeinderat.

Rötenbach, den 31. Oktober 1923.

Todes-Anzeige.

Fast neuen

Herd

tauscht gegen fettes Schwein.

Wer, sagt die Geschäfts- stelle ds. Bl. _

Etwa IS Zentner

Stroh

tauscht geg. Brotgetreide

Wer, sagt die Geschäfts­stelle ös. Bl.

1 -

Tiefbetrübt teilen wir Verwandten »nd Bekannten die schmerzliche Nachricht mit, daß meine liebe Gattin, unsere liebe gute Mutter, Schwiegermutter und Großmutter

Anna Maria KWle

geb. Fenchel nach 21jährigem, mit Geduld ertragenem Lei­den im Alter von 56 Jahren heute Morgen '/«I0 Uhr sanft in dem Herrn entschlafen ist.

Die trauernden Hinterbliebenen:

der Gatte: Adam Kugele.

Familie Martin Kugele.

Familie Gottfried Waidelich.

Beerdigung Freitag Nachmittag 2 Uhr.

Bekanntmachung

über die Ausgabe der

Württ. Industrie- und Handels-Goldnote

2m Einvernehmen mit dem Württ. Finanzministerium und in Uedereinstimmung mit der Verordnung der Reichsregierung vom 23. Oktober 1923 haben die durch die württembergischen Handelskammern vertretene» Organisationen der Industrie, des Handels, der Landwirtschaft und des Handwerks eine Toldnott geschaffen, die bestimmt ist, bis zur Einführung genügend großer Mengen kleiner Stücke der Goldanleihe des Reiches als ein durch Goldanleihe voll gedecktes Zahlungsmittel zu dienen. Di« Wllrtt. Bereinsbank hat als Treuhänderin die provisions- und spesenfreie Ausgabe und Einlösung der Noten übernommen. Die Noten werden in 4 verschiedenen Werten ausgegeben, und zwar zu:

2,10 Goldmark ---- V, Dollar

1.05 .. - V. » .

0,42

0,21 */»o

Sie sind 8,5X12,5 cm groß und werden in verschiedenfarbigem Irisdruck auf ein weißes Papier gedruckt, dessen Wasserzeichen aus aneinanderliegenden 1/) besteht. Der Text der Noten hat folgenden Wortlaut:

Württembergische Industrie-und Handels-Goldnote

über

Goldmark

Dollar

in Goldanleihe

Diese Note ist voll gedeckt durch Goldanleihe, die von den an der Notenausgabe beteiligten, durch die wllrltcindcrgischen Handelskammern vertretenen Firmen bei der Württembergischen Bereinsbank hinterlegt wurde.

Der Inhaber dieser Note ist berechtigt, sie an den Kassen der WUrltemliergischcn Bereinsbank gegen Goldanleihe gleichen Nennwerts einzutauschen, sobald genügend Stücke der Goidanleihe in kleinen Werten vorhanden sind. Der Umtausch der Note hat bis spälestens 31. Dezember 1923 zu erfolgen.

Stuttgart, den 27. Oktober 1923.

Für di« württembergischen Handelskammern: Di« Einlösung gewährleistet als Treuhänder: Handelskammer Stuttgart Württembergische Bereinsbank

C Kausfmann Dr. Klien Fischer Bausback

Genehmigt vom Reichssinanzministerium

Die Rückseiten der Noten sind unbedruckt.

Die staatlichen Kaffen werden angewiesen, die Noten in gleicher Weise wie Gold­anleihe in Zahlung zu nehmen.

Die Unterzeichneten Organisationen fordern ihre Mitglieder auf, sich dieses Zahlungsmittels im Verkehr zu bedienen.

Die württ. Handelskammern Landesverband der württ. Industrie Zrntralverband de« deutschen Großhandel», Bezirksgruppe Württemberg E. D. Arbeitsgemeinschaft des württ. Einzelhandels

Württ. Landwirtschaftskammer Verband

landwirtschaftlicher Genossenschaften in Württemberg E. B.

Landwirtschaftlicher Hauptverband

Di« württ. Handwerkskammern.

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