Erpressung, auf die ich um so weniger eingShe, als iS) mich schuldlos fühle." Der sodann vernommene Reichs- kommissar Heinzmanngab an, er habe von diesen Versuchen des Calmaux nichts gehört. Stinnes: Er habe zu Waldorv und Nothmann volles Vertrauen gehabt und deshalb habe er ihnen eine gewisse Summe, um die sie ihn zu irgendwelchem Zweck baten, gegeben. Der Untersuchungsrichter Dr. Brühl wollte darauf die Vernehmung beenden. Der im Nebenraum sitzende Staatsanwalt Berliner bat den Untersuchungsrichter und Heinzmann zu einer Unterredung, die sehr erregt verlief und nach der Dr. Brühl mitteilte, er müsse die Vernehmung fortsetzen. Stinnes beschwerte sich in scharfer Weise, daß die Reichs- jchuldenverwaltung und der Reichsfinanzminister ihn mit unverständlicher Härte verfolgen. Bei Haussuchungen habe man seine sämtlichen Papiere, auch solche, die mit der Unter- 'uchung und Geschäften nichts das geringste zu tun hatten, beschlagnahmt. Waldow ist aus der Haft entlassen worden.
Stinnes hat gegen die Art feiner Vernehmung Einspruch erhoben; das Protokoll seiner Aussagen werde zum Teil von Heinzmann diktiert, er verlange, daß seine Aeußerungen vom Untersuchungsrichter und niemand anderem aufgesetzt werden.
Die Enthüllungen von Stinnes erregen das größte Aufsehen, da man glaubt, daß sie der Angelegenheit eine ganz neue Wendung geben können.
Die Mutter des Herrn Stinnes ist in Berlin em- getroffen, um die Maßnahmen zur Verteidigung zu überwachen. Es wurde ihr aber noch nicht gestattet, ihren Sohn zu sehen.
Württemberg
Stuttgart, 2. September.
Die Ausnahme ln die württ. Staatsangehörigkeit. Im
Jahre 1927 wurden 242 Männer und 213 Frauen (1926 282 bezw. 243) in die württ. Staatsangehörigkeit ausgenommen; die Betreffenden befinden sich größtenteils in den württembergifchen Industriegebieten. Eingebürgert wurden 193 Männer und 230 Frauen. Hiebei handelt es sich um Ausländer oder staatenlose Personen, darunter 47 Männer und 102 Frauen, die aus irgendeinem Grund ihre deutsche Staatsangehörigkeit verloren hacken. Aus der württ. Staatsangehörigkeit wurden 1927 14 Männer und 7 Frauen (19 bezw. 20) entlassen.
Die Milchabgab« in württembergischen Schulen. Den
Bemühungen des Württ. Landesausschusses zur Förderung des Milchverbrauchs ist es mit Unterstützung des Kult- ministeriüms und der Schulbehörden gelungen, die Einrichtung von Milchausschankstellen in den Schu'en in erfreulicher Weise zu fördern. Insbesondere ist in Groß-Stuttgart in der überwiegenden Mehrzahl der Schulen den Schülern Gelegenheit zum Milchtrinken gegeben. Auch außerhalb Stuttgarts sind erfreuliche Fortschritte auf diesem Gebiet zu verzeichnen. So ist der Schulausschank z. B. eingerichtet worden in den.-ivtädten Göppingen, Heilbronn, Eßlingen, Friedrichshafen ü. a. Man sollte erwarten, daß auch andere Städte diesem Beispiel bald in ausreichendem Maße folgen.
Die Erweiterung der Polizeisiedlung Die Baugenossenschaft der-Polizeibcamten konnte wiederum ein Richtsest begehen. Die letzte Häusergruppe der Siedlung Reute in Kaltental ist nun unter Dach gebracht. Die Siedlung Reute umfaßt 34 Häuser mit zusammen 87 Familien.
Di« Straßen Stuttgarts sollen eine „Teppich-Auflage* bekommen. Dabei wird eine verhältnismäßig dünne Schiaste Asphalt auf das bereits bestehende Steinpflaster aufgelegt. Die Oberfläche ist rauh, verhütet also die Gefahren des glatten Asphaltpflasters. Im ganzen sind etwa 1 Million Quadratmeter Steinpflaster zu belegen. Die Kosten betragen etwa 10 Mark für den, Quadratmeter. In 5 Jahren soll die Asphaltierung aller in Betracht kommenden Straßen durchgeführt sein.
Nationaler Schulungskurs. Zur Förderung politischen Wissens findet vom 11.—20. September ds. 3s. auf der Bodensee-Insel Reichenau ein Lehrkurs statt. Neben Bor- trägen über Außen- und Innenpolitik, Weltanschauungsfragen und nationale Wirtschaftspolitik werden auch eingehende Vorlesungen über Kommunalpolitik gehalten werden, so daß sich die Teilnahme an diesem Kurs für jedermann lohnen wird. Ueber diesen Lehrgang erteilt die Landesgeschäftsstelle der Deutschnationalen Volksparkei in Stuttgart, Reinsburgstr. 77 nähere Auskunft.
Deutsche Kaufmannsgehilfen im Ausland. Tüchtigen und vor allem sprachkundigen Kaufmannsgehilfen steht die Welt offen, wie ein Bericht der Stellenvermittlung des Deutschnationalen Handlungsgehilfenverbands zeigt, die im ersten Halbjahr 1928 Stellungen in Oesterreich, in der Tschechoslowakei, in Frankreich, Spanien, Schweden, auf den Azoren, in Britisch-Jndien, Niederländisch Indien, auf den Philippinen, in Persien, Marokko, Westafrika, Südwestafrika, Bolivien, Brasilien, Chile, Columbien, Guatemala, Haiti, Mexiko, Peru, Venezuela, den Vereinigten Staaten, in Argentinien zu besetzen hatte. Leider waren nicht für alle offenen Stellen geeignete Bewerber nachzuweisen. Dennoch erzielte die Stellenvermittlung beachtliche Erfolge; sie konnte beispielsweise allein in Spanien 65 Stellen besetzen.
Der Singchor der Fleischerinnung Stuttgart beabsichtigt im nächsten Jahr eine Sängerfahrt nach Zürich zu unternehmen.
Filderkraut. Am Freitag kam in Möhringen a. F. der erste Eisenbahnwagen Filderkraut zur Verladung. In Stuttgart wurde schon die ganze vorige Woche auf den durch die Straßen ziehenden Fuhrwerken der Filderbauern in üblicher Weise schönes Kraut ausgeboten und gern ausgenommen.
Der Erdstoß, der am Donnerstag abend 9.12 Uhr in Rottenburg verspürt wurde, war auch weithin auf der Alb sowie in Tübingen, Freudenstadt bemerkbar.
Aus dem Lande
Waiblingen. 2. September. Obstbautag. Vom 29. September bis 1. Oktober wird hier der 16. Obstbautag abgehalten in Verbindung mit einer Obftausfteüung des hiesigen Bezirksobstbauvereins. Auf der Tagesordnung des Oostbautags steht ein Vortrag von Obstbaudirektor Sch aal über die Obstabsatzregelung.
Besigheim, 2. September. Verhafteter Einbrecher. Der ledige 19 Jahre alte Former Ludwig chlezger aus Mühlacker, der schon seit einiger Zeit wegen eines im Oberamt Marbach verübten Diebstahls, bei dem dem Täter 800 RM. in die Hände fielen, gesucht wird, konnte bei einer hier vorgenommenen Fremdenkontrolle sestgenommen werden.
Lauffen a. R., 2. Sept. Im Schlaf aus dem Zug gefallen. In der Nähe des Nordheimer Bahnhofs stürzte gestern nacht ein aus Hannover gebürtiger, dem Regiment Nr. 16 angehöriger Unteroffizier wohl in schlaftrunkenem Zustand aus dem Wagen eines Militärtransportzugs und war sofort tot.
Heilbronn, 2. Sept. Das industrielle Wachstum H e i l b r o n n s. Nach einer Aufstellung des städtischen Steueramts sind seit dem Jahr 1921 765 neue industrielle Betriebe, davon 2 steuerfrei, entstanden mit einem Steuerkapital von 480 505 Mk. 12 Betriebe sind noch nicht zur Steuer veranlagt.
Stödtlen OA. Ellwangen, 2. September. Todesfall. An den Folgen eines Schlaganfalls verschied im 65. Lebensjahr Schultheiß Benedikt Staiger.
Reresheim, 2. Sept. Der ganze Viehbestand vernichtet. Der ganze Pferde- und Viehbestand, fünf wertvolle Pferde und 13 Stück meistens Großvieh, des Mühlereibesltzers Jos. Häußler zur Schlagweidmühle in Aufhausen am Schenkenstein ist vermutlich durch Pilz- futter-Vergifkung verendet. Der Schaden ist durch keine Versicherung gedeckt.
Magolsheim OA. Münstngen, 2. Sept. Zusammenstoß. Bei einem Zusammenstoß zwischen einem Lastkraftwagen und dem Personenwagen des Fabrikanten Bles- s i n g von Tübingen in der Kurve bei der Grenze Magolsheim—Böttingen wurde der Beisitzer im Lastkraftwagen, Herr Klink aus Stuttgart, schwer verletzt. Das rechte Bein, das durch eine frühere Verletzung steif geblieben war, ist gebrochen. Sein Sohn blieb unverletzt. Der Führer des Personenwagens, Blessing, erlitt u. a. Verwundungen an der Brust und starke Quetschungen. Blessing wurde in die Klinik nach Tübingen verbracht.
Dötlingen OA. Münsingen, 2. Sept. Seltene Jagdbeute. Bei Mondenschein konnte Jagdaufseher W. Strauß von hier einen kapitalen Keiler im Gewicht
von 3 Zentnern und 25 Pfund beim Birkenhof erlegen. Bereits vor 2 Jahren hatte Strauß das seltene Glück, einen Keiler mit S Zentner zur Strecke zu bringen.
Reutlingen, st September. Neue Zweig st eile der Oberamtssparkasse. Die Oberamtssparkasse Reutlingen eröffnete am 1. September in Eningen u. A. eine Zweigstelle, nachdem bereits am 6. August dieses Jahres eine solche in Pfullingen errichtet wurde.
Roktweil, 2. Sept. Todesfall. Hier ist Forstrat a. D. Karl Hirzel im Alter von 79 Jahren gestorben.
Alm, 2. September. Hochwasser. Die Iller führt der Donau bedeutend Hochwasser zu, sodaß die Donau bald ufervoll ist. Der Pegelstand beträgt Samstag 6>L.
Ren-Ulm, 2. September. Bürgermeisterwahl. Auf der Tagesordnung der Sitzung des Stadtrats stand die Wahl des 2. Bürgermeisters. Mit Stimmenmehrheit wurde der Nationalsozialist Ostermann zum 2. Bürgermeister gewählt
Lauphcim, 2. Sept. A u t 0 v e r b i n d u n g. Die geplante Autobusverbindung Weißenhorn — Böhringen — Jllerrieden — Laupheim wurde durch einen Beschluß des Stadtrats von Weißenhorn befürwortet. Mit der baldigen Aufnahme des Verkehrs auf diesem Weg, der über die neue Illerbrücke führt und eine neue Perkehrsverbindung zwischen Bayern und Württemberg bildet, darf gerechnet werden.
Schachen OA. Ravensburg, 2. Sept. Brand. Nachts brannte die mit Vorräten reich gefüllte Scheuer des Bauern Kren gel am Eingang des Orts ab. Auch die Dreschmaschine verbrannte.
Hilkensweiler OA. Tettnang, 1. Sept. Unfall. Beim Landwirt Rief in Hiltensweiler geriet am Donnerstag nachmittag die 13 Jahre alte, aus dem Bayerischen stammende Magd mit der linken Hand in die Kreissäge. Das Mädchen erlitt schwere Verletzungen an den Knöcheln sämtlicher Finger und wurde von der hiesigen Sanitätskolonne ins Bezirkskrankenhaus übergeführt.
Von der bayerischen Grenze, 2. Sept. Brand. — Ueb erfahren. In der Schmiede des Schmiedmeisters Franz Josef Gaiblerin Buxheim brach Feuer aus, das das Haus bis auf die Umfassungsmauern einäscherte. — In Neuburg überfuhr ein Motorradfahrer den in den 70er Jahren stehenden Landwirt Stephan Le dl von Bergheim. Der alte Mann wurde einige Meter weit geschleift und blieb mit schweren Verletzungen bewußtlos liegen.
Vom Bayerischen Allgäu. 2. Sept. Brand Unglück durch Kurzschluß. In Unteropfingen bei Memmingen brach infolge Kurzschlusses in dem Anwesen des Landwirts Bernhard Maucher Feuer aus, dem das Anwesen vollständig zum Opfer fiel.
Lokales.
Wildbad, 3. September 1928.
Das Kinderfest. Wenn es auch etwas wärmer hätte sein dürfen, so war das Fest unserer Kinder am letzten Samstag doch vom Wetter begünstigt, sodaß alles den gewünschten schönen Verlauf nehmen konnte. Der Festzug wies wieder allerlei drollige Gruppen auf. Aufgefallen ist uns dabei, daß die Realschüler keine Gruppendarstellungen gemacht haben. Draußen auf den Wiesen beim Windhof entwickelte sich wieder ein recht munterer Betrieb, bis alle Klassen ihre Spiele erledigt hatten. Unwillkürlich fühlte man sich selbst wieder in die goldene Jugendzeit zurückversetzt und freute sich mit den Kleinen, das ewigschöne alte Lied „Frisch auf, mein Herz, und suche Freud" in freundlicher Erinnerung. Nur zu bald mußte der Heimweg wieder angetreten werden, denn die Abende sind jetzt schon empfindlich kühl. Doch war alles zufrieden; es war wieder einmal recht schön gewesen und glücklich hatten die Augen der Kleinen gestrahlt über die von den Lehrern und Eltern erhaltenen Preise und Geschenke, sowie Uber das vom Herrn Stadtpfleger ausgestreute Füllhorn.
Der Radfahrerverein „Schwarzwald" hat gestern mit seinem prächtigen Lampionskorso seinen Mitgliedern und
vir Lldin von Asllrraingr«.
Atoms» von E. Bastian-Stumpf.
31 corwrlskt d> s. v H. Greiser, G.m.b.H, Rastatt.
Unfähig, einen Entschluß oder einen klaren Gedanken zu fassen, barg sie aufweinend den Kopf in den Händen.
Achim kam wieder und bat sie flehend, zu öffnen, sie sollte und mußte ihn anhören, erst dann durfte sie ur- teilen. Der Schein war gegen ihn . . . Sie gab auf all sein Flehen keine Antwort und preßte die Hand auf den Mund, damit er ihr Schluchzen nicht hörte.
Von seinen Selbstvorwürfen und Angst getrieben, auch um der Dienerschaft kein Schauspiel zu geben, ging er wieder in sein Arbeitszimmer zurück und es ward um Anneliese wieder still . . .
Stundenlang — ihr dünkte es, eine Ewigkeit lag sie in ihren Schmerzen. Da klopfte es auf einmal wieder
^ Tür. Dieses Mal war es nicht Achim, sondern ihre Zofe.
„Frau Baronin, ich habe einen wichtigen Brief abzu- geben, den em Bote in höchster Eile gebracht hat."
Anneliese erhob sich mühsam, alle ihre Glieder schmerzten sie uns sie war wie zerschlagen. Langsam wankte sie nach der Tur und fragte:
„Sind Sie allein, Berta?"
„Ja, Frau Baronin."
Dann erst öffnete sie, ließ die Zofe herein und schloß hinter ihr wieder ab.
Der Abend war angebrochen und in dem Zimmer fast ganz dunkel geworden. Berta zündete das Licht an und als sie ihrer Herr-in in ihr bleiches, verstörtes Gesicht sah. erschrak sie.
„Es ist ein Brief von Frau von Wolferdingen abgegeben worden und soll ich Ihnen denselben ohne Zeugen überreichen."
Anneliese verlor die Fassung, sie taumelte und faßte nach einer Stütze. Mas wollte Herta noch von ihr?
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„Legen Sie den Brief dort auf den Tisch", sagte sie, sich mühsam zur Ruhe zwingend.
Die Hellen Augen der Zofe hingen besorgt an dem kleinen Gesichtchen der jungen Frau.
„Befinden sich Frau Baronin nicht Wohl?" fragte sie.
„Ich habe Kopfschmerzen, Berta . .."
Darf ich ein schmerzstillendes Pulver aus der Hausapotheke bringen?"
„Nein — Berta, danke — ich muß nur Ruhe haben, dann wird es mir bis morgen besser sein. Entschuldigen Sie mich bei dem Herrn Baron, er solle allein zu Tisch gehen. Dann sorgen Sie dafür, daß ich bis morgen früh ungestört bleibe."
Die Zofe versprach die Befehle auszuführen und ent- fernte sich. Der Baron nahm ihre Botschaft entgegen, ohne eine Antwort zu geben. Als Berta in dem Dienerzimmer erschien, wurde sie mit Fragen bestürmt. Es wurde bereits bemerkt, daß etwas bei der Herrschaft nicht in Ordnung war. Aber aus Berta, die ihrer Herrin treu ergeben war, brachten sie nichts heraus.
Anneliese schloß die Tür hinter der Zofe sofort wieder ab. Dann starrte sie mit wehen, fast erloschenen Augen auf Hertas Brief. Am besten würde sie ihn verbrennen, ohne zu lesen, denn sicherlich brachte er ihr nur neues Leid. Aber schließlich war es besser, sie nahm von seinem Inhalt Kenntnis, vielleicht konnte sie dann einer Auseinandersetzung mit Achim aus dem Wege gehen.
Langsam, als brenne er sie in den Händen, nahm sie das Schreiben an sich und nur zögernd öffnete sie. Sie
ließ sich in einen Sessel gleiten, um den flüchtig dahm geworfenen Brief zu lesen.
Es dauerte eine Weile, bis sie sich soweit beruhigte, um auch lesen zu können. Herta schrieb:
„Liebe Anneliese!
Du weisest mich aus Deinem Hause, als ob das Recht auf Deiner Seite stände. Tu zwingst mich damit, jede Rücksicht auf Dich fallen zu lassen, damit endlich Klarheit in unser gespanntes, auf die Dauer unhaltbares Verhältnis kommt.
Achim und ich wir liebten uns, seit ich Deines Vaters Haus betrat. Aber wir waren beide arm und an eine Verbindung nicht zu denken. Da nahte sich mir auch Dein Vater werbend, und da ich Achim doch niemals besitzen konnte, entschloß ich mich, Herrin von Wolferdingeu zu werden. Wenn ich nicht meinem Herzen folgen durfte, so wollte ich wenigstens reich sein, um mir des Lebens Genüsse verschaffen zu können, die ich seither entbehren mußte. Die Ehe mit Deinem Vater zu schildern ist un- nötig — du hast meine Handlungsweise damals nicht verstanden und wirst sie auch heute noch nicht verstehen.
Ich tat meine Pflicht Deinem Vater gegenüber, ließ ihn an meine Liebe glauben und pflegte ihn, was ich aber dabei innerlich an Qualen litt, weiß nur ich allein. Du sagtest mir einmal, ich habe meine Schönheit verkauft, um reich zu sein, so war es auch. Gefesselt an einen Mann, dessen Liebkosungen mir ein Greuel waren, büßte ich mit tausend Schmerzen und meine Liebe zu Achim wurde immer gewaltiger. Auch Achim konnte mich nicht vergessen und kam täglich in das Haus, es fiel kein un- rechtes Wort dabei, er besuchte Deinen Vater und die beiden grundverschiedenen Männer verstanden sich vor- trefflich. ,,..
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