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der ganzen Einwohnerschaft eine große Freude bereitet. Es war ein wirklich schöner Anblick und alles ging wie am Schnürchen, sodaß man viele Stimmen der Anerken­nung und des Lobes hören konnte. Der nachfolgende Ball in den schöngeschmückten Räumen derAlten Linde" war gut besucht und es herrschte ein fröhliches Leben da­selbst. Die größte Freude dürfte aber der glückliche Ge- winner der schönen Rennmaschine (Wert 160 Mark) em- Pfunden haben, als er das Wertstück in Empfang nahm.

Fra Diavolo", Komische Oper von Auber Ehren­abend Philipp Rypinski. Die Aufführung dieser Lust­spieloper war der Höhepunkt unseres hiesigen Theater­lebens. Das, was zunächst auffällt, ist die reizende Musik Aubers. Sie ist es, welcher die Oper es verdankt, daß sie heute nach 100 Jahren noch nichts an Frische und Ur­sprünglichkeit eingebüßt hat. Schon die markanten Marsch­motive in der Ouvertüre, die sehr an Rosstni's leichtflüssige Musik erinnern, fesseln den Zuhörer; aber auch die Arien, vor allem das Quintett wie das Terzett, sind herrliche Blüten Auber'scher Musik. Was am Inhalt besonders anzieht, sind die charakterisierten Gestalten des englischen Ehepaars, die Figur des geheimnisvollen Fra Diavolo, des Abgotts aller Frauen, vor allem aber das Auftreten der beiden Banditen Giacomo und Beppo. So hat es der bekannte Lustspieldichter Scribe meisterhaft verstanden, oft schaurige, romanhafte Situationen mit köstlicher Komik zu vermischen, sodaß das Heitere und Lustige überwiegt. Die Bühnenbilder nach Herbert Buhe, besonders die Ge- birgspartie im 3. Akt, waren prächtig. Es muß als ganz besondere Kunst angesprochen werden, wenn man auf unserer Bühne mit ihren kleinen Ausmaßen so etwas fertig bringt. Der Verlauf der Oper war unter der be­währten Leitung von Oberspielleiter Otto Krauß-Karlsruhe glänzend; So muß alles Schlag auf Schlag gehen, wenn imposanter Eindruck erzielt werden will. Die Rollen waren glücklich verteilt. Erich Marx ist der bildgetreue Fra Dia­volo, der durch den Eindruck seiner äußeren Erscheinung wie durch den Zauber seiner Stimme Frauen und Mäd­chen zu verführen weiß. Paul Schmid als Gast aus Heil­bronn ist noch der gute Charakterdarsteller, der dem eng­lischen Lord Fleisch und Blut zu geben weiß, und wenn's sein muß, kann er auch singen. Daß Else Rypinski auch Schauspielerin sein kann, wußten wir nicht. Umso­mehr freut es uns, daß ihr die Nolle der Pamela sehr gut gelang. Durch ihre Musikalität ist sie besonders ge­eignet, die nicht immer leichten französischen Melodien zu meistern. Robert Kiefer war als Offizier schauspie­lerisch wie stimmlich ganz hervorragend. Der Wirt war von Hans Loose gut getroffen. Eine reizende Südfran- zöfln ist die junge Grete Pohl. Der Reiz ihrer Stimme ist bestrickend, die Koloraturen schon recht gewandt und zukunftsverheißend. Die Rollen des Giacomo und Beppo gaben den beiden Darstellern Peps Graf und Nor­bert Scharnagl Gelegenheit, die Zügel ihrer Komik nach jeder Richtung schießen zu lassen, sodaß das Publi­kum stets in heiterer Stimmung blieb. Besonders die Maskierung war köstlich. Die Mitwirkung des Chors war den Bühnenverhältnissen entsprechend gut, nur muß jedes Mitglied immer bedenken, daß es auch dazu da ist, mit- zuspielen, mindestens darf der Zuschauer nicht.durch andere, nicht zur Esche gehörigen Dinge" abgelenkt werden. Der Gesamteindruck war ein glänzender, der Beifall stürmisch. Immer wieder wurden die Hauptdarsteller vor die Rampe gerufen und begeistert gefeiert. Eine ganz be- sondere Ehrung wurde dem Kapellmeister Rypinski am Ende des 2. Akts zuteil, der eigentlich den Hauptanteil am Erfolg des Abends hat. Er muß die Nervenkraft aufbringen für die vielen aufregenden Proben; er ist es, der den nötigen Kontakt zwischen Bühne und Orchester herzustellen hat, und sein persönliches Verdienst ist es, wenn es an diesem Abend so schneidig und sauber aus dem Orchester klang. Zehn Jahre sind es, daß Rypinski als Kapellmeister seines Amtes waltet, nicht bloß hier, sondern auch in Freudenstadt, und zwar immer mit dem­selben Erfolg. So sehr wir ihm immerein größeres Mazedonien" wünschen, so hoffen wir heimlich doch, daß er noch lange als der berufene Künstler an der Spitze unseres Theaters marschieren darf. Unser Theater, unsere Schauspieler, unsere Kapelle haben mit dieser Auf­führung gezeigt, daß man auch etwas anderes, etwas besseres und größeres spielen kann, wenn man will. Warum nur einmal? Soviel« Mühe, soviel Zeitaufwand wegen nur einer Vorstellung? Könnte man so etwas nicht öfter machen, an Stelle von so manchem Minder­wertigen? Dann gäbe es noch mehrEhrenabende" für Las ganze Theater. X.

Aus der Nachbarschaft.

Herrenalb (nördl. Schwarzwald). Die Hauptkurzeit mit ihrer günstigen Witterung hat eine sehr starke Fre­quenz für unseren Kurort gebracht. Der 10000. Kurgast ist Heuer schon am 17. August, 12 Tage früher als voriges Jahr, eingetroffen. Die Besuchsziffer ist bereits um 1000 (10 v. H.) gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Die Kur- mustk unter Leitung von Kapellmeister Hunyazek wird noch bis zum 30. September konzertieren.

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Die Reichsmeßzahl für die Lebenshaltungskosten ist für Monat August gegenüber dem Juli 152,6 auf 153,5, also um 0,6 v. H. gestiegen.

Was kosten Auslandsreisen? Einem Tagesverbrauch von 13 bis 14 Mark in Deutschland (ohne Fahrkosten) ent­sprechen in Aegypten 21, in England 18.50, auf den Ka­narischen Inseln (Madeira) 18.50, in Dänemark 17, in Nor­wegen 17, in Frankreich (Paris, Niviera) 16.50, in Grie­chenland 15.70, in Schweden 15.70, in Holland 15.20, in Italien 14.50, in Spanien 14, in Finnland 13.80, in der Schweiz 13, in Dalmatien 9 und in Oesterreich 8.50.

Herr Ober. Zu den greulichsten Schöpfungen der neuen deutschen Umgangssprache gehört die Anrede für Kellner: Ober oder Herr Ober. Dagegen, daß man einen Ober­kellner Oberkellner nannte, ließ sich nichts einwenden; der unsug begann, als man jeden Stift so rief. Da sich das .Wort im Verkehr als zu lana und umständlich erwies,

kürzte man es bald in Ober at>7 Warum'ist dieses Wort, abgesehen von seiner Sinnlosigkeit, so häßlich? Anlaß zu seiner Entstehung gab das Bestreben, höflich zu sein, indem man dem Oberkellner die volle Bezeichnung seiner Würde gönnte. Die Höflichkeit gegen den Oberkellner verkehrte sich in das Gegenteil, als man ihm in einfältiger Titelsucht den jüngsten Aushilfskellner gleichstellte. Streng genommen war die Anrede auch nicht einmal eine Höflichkeit gegen den Aushilfskellner, denn wenn man einen Menschen mit einem Titel belegt, der ihm offenbar nicht zukommt, so deutet man damit an, daß uns sein wirklicher Titel, in diesem Fall: Kellner, zu gering dünkt. Erst recht wurde die Höflichkeit zur Unhöflichkeit, als man sich mundfaul mit Ober begnügte, und als dieser zuerst wohl in humoristisch nachlässiger Stammtischfamiliarität gebrauchte Worttrmnm weiter Geltung erlangte.

Was der September bringt

Es gibt nicht wenige, die den September den schönsten Monat des Jahres nennen. Der September ist schön durch seine Reife, durch seine milde Abgeklärtheit, durch die Be-' ständigkeit des Wetters weist er doch die wenigsten Schwankungen auf, und hat er doch weitaus mehr schöne Tage als, im Durchschnitt genommen, irgendein anderer Monat des Jahres. Für den Jäger ist der September eine gute Zeit. Auch der Angler kommt jetzt auf seine Kosten, denn die Fische gehen gut an die Angel, und besonders die Sommerlaicher haben sich nach der beendeten Laichzeit wie­der gut herausgefüttert. Von den Speisefischen beißen jetzt fast alle gern und eifrig. Auch die Bachforelle geht leicht an die Angel, ist aber, da nunmehr ihre Laichzeit beginnt, zu schonen.

Das Septemberwetter soll nach dem Hundert­jährigen Kalender noch viele schöne Tage bringen. Der Kalender sagt folgendes: Vom 1. bis 4. schön warm, dann starker Regen, hierauf Donner, worauf bis zum 20. anhaltendes schönes Wetter eintritt, darauf erträglich, bis am 30. Regenwetter kommt. Ein bemerkenswerter Tag ist der 23. September, der Herbstanfang.

Bei der Reichsschuldenverwaltung findet für die seit Herbst 1927 ausgegebene Serie III (Nr. 60 001 bis 90 000) der Auslosungsrechte der Anleiheablösungsschuld des Deutschen Reichs die erste Ziehung am 3. September statt. In der Reichsversicherung tritt am 1. Sep­tember die neue Verordnung in Kraft, wonach die Höchst­grenze bei 8400 RM. liegt; es werden zwei neue Pflicht­klassen geschaffen. Die wegen Ueberschriften der alten Höchst­grenze ausgeschiedenen Versicherten werden am 1. Septem­ber wieder versicherungspflichtig. In der Krisenfürsorge tritt mit Wirkung vom 17. September die Verlängerung der Unterstützungsdauer auf 39 Wochen ein. Kriegs­beschädigte, die nach 1923 mit einer Abfindung aus der Rentenversorgung ausgeschieden sind, können wieder in die Rentenversorgung einbezogen werden, wenn sie bis zum 30. September einen entsprechenden Antrag stellen. Die Reichspost gibt vom 1. September ab neueBriefmar- ken mit den Bildnissen der Reichspräsidenten heraus. Die Steuererklärungen für die Einkommen-, Körperschaft- und Umsatzsteuer sind von den Steuerpflich­tigen, deren Wirtschaftsjahr zwischen 1- Januar und 30. Juni 1928 geendet hat, vom 1. bis 15. September den zuständigen Finanzämtern ejnzureichen. Die Sep­tember-Miete beträgt wie im Vormonat wieder 121 bzw. 117 v. H. der gesetzlichen Friedensmiete.

Senkung der Realsteuern

Die besonders durch Steuern belasteten mittelständigen Schichten des Bvtks werden am stärksten durch die Real­steuern die Grundsteuern, Gewerbe-, Gebäude- und Haus­zinsstenern bedrückt. Den Ländern und Gemeinden liegt durch das Gesetz zur Uebergangsregelung des Finanzaus­gleichs die Verpflichtung ob, eine Senkung der Grund-, Gebäude- und Gewerbesteuern vorzunehmen, die über den Steueranfall von 2,4 Milliarden hinausgeht. In der Zeit­schriftGrundeigentum" wird darauf hingewiesen, daß das Ueberweisungssoll im Rechnungsjahr 1927 bereits durch die Einnahmen um rund 600 Millionen Reichsmark nach oben überschritten worden sei und demgemäß für Länder und Gemeinden die reichsgesetzliche Verpflichtung bestand, die eigenen Realsteuern um insgesamt 600 Millionen Reichs­mark zu senken. Diese gesetzliche Verpflichtung ist aber von Ländern und Gemeinden nicht oder nicht genügend beachtet worden. Nach dem setzigen Finanzausgleichsprovi- sorium, das bis Schluß des Rechnungsjahrs 1928 in Kraft bleibt, sind die Steuerüberweisnngen statt auf 2,4 auf rund 3,218 Milliarden Mark eingesetzt worden, so daß in diesem Jahre die Länder und Gemeinden vom Reich rund 800 Millionen Mark gegenüber 600 im Jahr 1927 mehr er­halten sollen.

Nach den strengen gesetzlichen Bestimmungen häkke der deutschen Wirtschaft in der Zeit vom 1. April 1927 bis zum 1. April 1929 also eine Ersparnis von 1,4 Milliarden Belastung an Realsteuern erspart bleiben müssen. Die Ausführungen des Artikels gipfeln darin, daß die Volks­vertreter im Reich, in den Ländern und den Skadkparlamen- ten darauf hinwirken sollen, daß Länder und Gemeinden ihrer gesetzlichen Vervflichtung nackkommen und im Rah­men der geltenden Bestimmungen die Reolsteuern senken und dadurch praktisch den Weg weisen, wie die mittleren und unteren Schickten der Bevölkerung eine Erleichterung von der drückenden Steuerlast erfahren können-

Kleine Ilachrichlen aus aller Vell

Prof. Duhm f. Der Professor für alttestamentliche Theo­logie an der Universität Basel, Dr. Duhm, wurde von einem Kraftwagen überfahren und starb nach zwei Stunden. Er wurde 1847 in Bingum (Ostfriesland) geboren und wirkte seit 1888 in Basel.

Das erste Ebertdenkmal in Bayern, vom Reichsbanner gestiftet, wurde am Sonntag in Ottobrunn bei München eingeweiht.

Eine Jubiläumsgabe des Fürsten von Liechtenstein. An­läßlich des Jubiläums des Hauses Liechtenstein hat Fürst Johann seinem Fürstentum eine Jubiläumsgabe von einer Million Schweizer Franken überwiesen. Für die Wiederaufrichtung der durch den Schwindler Carbon« und einem Rechtsanwalt aus Berlin um Millionen betroge­nen Landessparkasse hat der Fürst eine Bürgschaft von S Millionen Franken übernommen.

m A-^Entdecktes Lhnstusbild von Hans Thoma. Im

Nachlaß Hans Thomas wurde, versteckt in einem Schrank, zusammengerollt, ein Gemälde des Meisters entdeckt, von dem Hans Thoma niemals gesprochen hat und von dessen Vorhandensein auch niemand etwas wußte. Das Bild, das vermutlich zwischen 1870 und 1880 entstanden ist, stellt vchristus im Purpurmantel und mit der Dornenkrone dar, daneben, ihn frech anblickend, der höhnende Kriegsknecht. Vas edle Christushaupt mir den ergreifenden Zügen hebt lichten blauen Hintergrund ab. Nach Klara p" fit, die das Bild im Auftrag der Hinterbliebenen der Oef- Mtlichkeit übergibt, ist es ein hervorragend schönes Meister-

von ^ Iahre Notenschrift. In diesem Jahr sind

900 Jahre vergangen, seitdem Gundo von Aremo (10001050) den, Papst Johannes XIX. in Rom die von Notenschrift erläutert und die Bedeutung des Funfliniensystems und der Zwischenräume dargelegt hat. Guido hatte seine Gesangsmethode damals bereits in der von ihm geleiteten Singschule der Kathedrale von Arezzo (in der Nähe von Florenz) erprobt, und die Klarheit und Einfachheit des Systems bestimmten den Papst, die bisher in der Kirchenmusik benützten Antiphonare abzuschaffen und die Notenschrift Guidos einzuführen. Guido starb 1050 als Prior des Kamaldulenserkloster in Avellana. Die Stadt Arezzo hat ihm ein schönes Standbild gesetzt.

Neuer Fernsehapparat. Der ungarische Ingenieur Me­ines vonMihaly führte Vertretern der Presse einen von ihm neu erfundenen Fernsehapparat vor, der Bilder, die nach Art der Photographie in einem Bruchteil einer Se­kunde ausgenommen werden können, drahtlos oder durch Leitungsdraht auf beliebige Entfernungen überträgt. Vor- aussetzung ist, daß der elektromechanische Zerleger und der Sammler der Bilder gleich gebaut sind und gleiche Um­drehung haben.

Das Weftmaßsystem. Wie auf der letzten inkernatio- nalen Konferenz für Maße und Gewichte festgestellt wurde, hat die Annahme des metrischen Systems in der Welt während des abgelaufenen Jahrzehnts erhebliche Fortschritte gemacht. 3m Jahr 1920 ist es in Griechenland, 1921 in Japan, 1923 in Siam gesetzlich eingeführt worden; in Fran- zösisch-Marokko ist es 1923, in Persien 1924 angenommen worden. Argentinien hak 1925 seine metrische Gesetzgebung abgeschlossen. In Afhganistan gilt das metrische System seit 1926, in der Türkei wurde es jetzt eingeführk. In Ruß­land, wo es schon 1918 für obligatorisch erklärt worden ist, kann seine Annahme seit dem vorigen Jahr für vollzogen angesehen werden, in Griechenland ist es ebenfalls seit 1927 In voller Geltung. Japan sieht für die volle Durchführung einen Zeitraum von 10 Jahren, also bis 1931, vor. Abseits stehen immer noch die Vereinigten Staaken und Großbri­tannien; in der Union sind allerdings ernstliche Bestrebungen zu seiner Einführung im Gang.

ep. Eine Kirchenspaltung in Frankreich? Der mit un­verminderter Schärfe andauernde Kampf zwischen der katholischen Kirche und der faszistenähnlichen Action Fran- caise scheint einer Katastrophe entgegenzutreiben. Kürzlich hat derOservatore Romano" erneut in schärfster Form gegen die Bewegung Stellung genommen und angekündigt, daß wegen der Sophistereien und unwürdigen Ausflüchte der Anhänger gegenüber den päpstlichen Mahnungen und Strafen noch schärfere Verfügungen bevorstehen. Mehrere Diözesanblätter französischer Bischöfe haben diese Aeuße- rungen mit starker Betonung ausgenommen; das Blatt de» Bischofs von Lyon geht sogar soweit, bereits dasreligiöse Schisma" anzukündigen, das die Kirche von unzuverlässigen Elementen säubern werde. Mit diesen Andeutungen stimmen die Berichte italienischer Berichterstatter aus Paris merkwürdig überein, die wissen wollen, daß die mit Rom unzufriedenen Katholiken der Action Francaise beabsich­tigen, sich von der polnischen Nationalkirche einen Bischof und Geistlichen weihen zu lassen und dann die Trennung von Rom zu vollziehen. Auch die katho-- tische Presse hat bereits diese Meldungen übernommen, s» daß man annehmen muß, daß die Lage immerhin bedroh­lich ist.

Rauschgifkschmuggler. Der aus Stuttgart stammende 49jährige Drogenhändler Wilhelm Stüber betreibt ln Wien ein Geschäft, das der Polizei schon einige Zeit ver­dächtig war. Dieser Tage nun konnte sein Neffe, der 22- jährige Wilhelm Stüber aus Wiesbaden abgefaßt wer­den, wie er 20 Ka. Heroin (ein noch gefährlicheres Rausch­gift als Kokain) m einem Koffer, den Onkel Stüber au» Deutschland gebracht hatte, in das Geschäft verbringen wollte. Der Neffe wurde verhaftet, der Onkel ist inzwischen geflüchtet.

Slbgestürzk. Am Rifseltor beim Großglockner (Tirol) sind die Frankfurter Touristen Sanitätsrat Dr. Heinrich Weber und Karoline Tey mit dem Bergführer Burg- steiner abgestürzt. Weber und Burgsteiner sind tot.

Sparkassen-Unregelmäßigkeiten ln Weener. Bei der Kreissparkasse in Weener (Ostfriesland) wurden ordnungs- widrige Geschäfte entdeckt. Die beiden Rendanten wurden entlassen. Auch in der Kasse des Kreisausschusses ergab sich ein bedeutender Fehlbetrag.

Eisenbahnunfall. In Duisburg-Ruhrort stieß ein Ver- schiebezug. bestehend aus 48 beladenen Kokswagen auf einen Güterzug, wobei mehrere Wagen zertrümmert wurden. Der Personenverkehr mußte umgeleitet werden und erlitt große Verspätungen. Der Materialschaden ist groß, Personen kamen nicht zu Schaden.

Explosion einer franzöftschen Dynamilfabrit. In der Dynamitfabrik in Ablon in der Normandie entstand da­durch, daß ein Arbeiter versehentlich Sprengstoffe fallen ließ, eine schwere Explosion. Drei Gebäude wurden voll­ständig zerstört. Sieben Menschen wurden getötet, 14 ver­letzt; 5 Arbeiter sollen in die Luft geschleudert worden, aber unverletzt geblieben sein.

Hitze in Neuyork. Seit einigen Tagen herrscht in Neu- york eine große Hitze, die um so unerträglicher ist, als die Luft stark mit Feuchtigkeit gesättigt ist, so daß das Atmen erschwert ist. Bis jetzt sind sechs Menschen am Hitzschlag gestorben.

Der Opiumschmuggel in Niederländisch-Indien. Der Leiter der Opiumregie in Batavia teilt mit, daß jährlich mindestens 30 000 Kilogramm Opium durch Handelsschiffe aus China und Indien nach Niederländisch-Jndien ein- geschmuggelt werden. Der Schleichhandel werde großenteils von Handelsgesellschaften mit riesigen Geldmitteln betrieben.