wird es aber nach dem bescbameuden Borgang nicht sehr anreizen, mit Rußland Geschäfte zu machen.
2600 suchen Nobile
Während der über Nacht vom Beinbruch geheilte Nobile an Bord der „Eitta di Milano" gut bezahlte Zeitungsartikel für eine amerikanische Narichtenagentur schreibt, wächst der Umfang des Rettungswerkes, das dieser Operetten-Polarforscher notwendig gemacht hat, ins Märchenhafte. Wir stellen hier das unübersichtliche Material zusammen, ohne aut Vollständigkeit allzu großen Wert zu legen. Bei dem Durcheinander von Nachrichten ist es im einzelnen auch nicht möglich, anzugeben, welche der Expeditionen im Augenblick an der Arbeit ist und welche erst eingesetzt werden soll. Sicher ist. daß man zu niedrig schätzt, wenn man die Zahl der Flugzeuge mit 24, die der eingesetzten Schiffe mU 20 angibt; dorn kommen noch elf Schlittenepedi- tionen. Die Zahl der Menschen, die unmittelbar um die Rettung der Gescheiterten bemüht ist, dürfte das zw->ite Tausend bald erreicht haben.
Fangen wir mit den Schiffen an: „Eitta di Milano" Mas.) 250 Mann Besatzung: Eisbrecher „Krassin" (russ.) 300: Eisbrecher „Malngin" (russ.) 120; Kremer „Strasbourg" (franz.) 475: Kanonenboot ..Roosevelt" (franz.) 30; Pamer „Tordenskiold (norm.) 300: „Braganza" (norm.) 10. „Hobby" (norm.) 13; „Inger IV" (norm.) 12; „Ouest" und „Tanja" (norw.) 34; „Marita" und ..Heimdal" (norm.) 25; „Michael Sars" lnorw.1 ?: „Vesle Kari" (norw.) ? Mann, zusammen mindestens 1630 M"nn.
Flugexpeditionen: Fünf schwedische Erveditionen unter Thornberg unb Lundborg 40 Mann, zwei schwedische Erveditionen unter Larssen und Holm 1-5, Amundsen-Gil- band auf ..Latham" 5, ein finnisches Junkersflugzeug 4. drei russische Großflugzeuge (Junkers! 12. drei italienische Flua- zsuae lSavoia und zwei Wale) 15. zwei Klemm-Daimler ?, zw-- Udet-Maschinen ?. zusammen mindestens 01 Mann.
Da in dieser Aufstellung die Besatzungen zweier Schiffe felllen, die Ziffern für „Braganza" bis „Heimdol" viel zu niedrig angegeben sind, da auch die Mannschaften der Eichlittenerveditionen fetzten, iss damit zu rechnen, daß die Zatzs von 2000 Rettern ss'ir Nsdil" bereits erreicht ist.
Es wäre sehr interessant, die finanzielle Seite der Rechnung des faschistischen Boletzrgeizes auszumachen. Damit soll sich aber der Luitfabrtminister Mussolini mit dem Finanzminister Balm anseinandersetzen. Bei dem 4-Milliarden- Defizit des stabNssr-'rten italienischen Staatshaushalts kommt es ja auf 10, 20 Millionen rückst an.
Ans Kopenhagen wird noch gemeldet, daß Nobile nach dem Nüssel, den ihm Mussolini erteilte, den Kommandanten des russischen Eisbrechers „Krassin" um die Erlaubnis ersucht habe, an Bord des Eisbrechers zu kommen, da er lieber auf dem Cts als auf dem (italienischen) Schiff «Eitta di Milano" sein wolle. Die Russen haben das Ersuchen abgelehnt mit dem Hinweis darauf, daß Nobiles Nerven „mitgenommen" seien. — Der „Krassin sitzt jetzt übrigens selbst im Eis fest.
Das englische Luftfahrtministerium hatte der norwegischen Negierung zur Verwendung auf der Suche nach der „Latham" mehrere Flugzeuge zur Verfügung gestellt. Das Hilfskomitee hak dieses Anerbieten abgelehnt, da die geplanten Aktionen zu sehr verzögert würden, wenn sie auf das Eintreffen der Flugzeuge warten müßten.
Auf die Osloer Meldung, daß eine englische Zackt .Altzion" Nadiosignale anfaefangen habe, daß die Leichs Amundsens gefunden sei, folg! jetzt eine ganz ander- lautende Nachricht über den Inhalt der Nadiomeldung, die „Albion" entgegengenommen hat. Das Eeophystsche Institut in Tromsö teilt nämlich mit, daß es durch Nadiotelegramm von der „Albion" den Bescheid erhallen habe, „Albion" seinerseits habe ein Nadiotelegramm eines norwegischen Fischkutters äufgefangen, wonach Amundsen und seine Gefährten wohlbehalten an Bord dieses Fischkutters sich befinden. Nimmt man diese beiden Meldungen zusammen, so muh einstweilen leider befürchtet werden, daß der englische Nadiotelegraphist an Bord des Fahrzeuges „Albion" dir Radionachricht des norwegischen Fischkutters nicht richtig deuten konnte. — Das italienische Wasserflugzeug „Marina >' ist gestaltet, um nach dem norwegischen Kutter zu suchen.
Beim schwedischen Kriegsministerium ist eine Mitteilung von Kapitän Thornberg, dem Leiter der schwedischen Expedition zur Rettung der Lundborg-Gruppe, eingegangen, wonach es gelungen ist, den schwedischen Flieger Lundborg zu retten.
Württemberg
Stuttgart, 6. Juli.
Die Ursache der Entgleisung des D 59 ln Ulm noch nicht festgestellt. Nach Mitteilung der Reichsbahndirektion Stritt- gart hat auch die Untersuchung der entgleisten Fahrzeuge des D 59 vom 3. Juli keine Anhaltspunkte für die Ermittlung der Entgleisungsursache ergeben. Insbesondere hat sich die Vermutung, daß die Entgleisung mit einem Mangel an dem Tender Zusammenhänge, nicht bestätigt. Die Untersuchung wird fortgesetzt.
ep Neuherausgabe der theologischen Prüfungsordnum
Die neulich in Kraft getretene Vereinbarung zwischen Stal und Kirche über die theologischen Seminarien hat eine Ner vearbeitung der theologischen Prüfungsordnung zur Folg Ordnung für die e r st e theol. Dienstprüfun Ssi früher jetzt die Prüfung alskirchlich Prüfung festgesetzt worden. Statt einem dreijährigen wir nunmehr ein v i e r, a h r i g e s Studium gefordert Weit ^ S u d , erende der evang. Theologie sollen jetzt zu ersten Dienstprufung zugelajsen sein und vor aller Ertenung von Religionsunterricht verwendet werde: Wie weit ihnen Ausgaben des kirchlichen Gememdedienste übertragen werden sollen, entscheidet im Einzelfall der Obe kirchenrat. Die Prüfungsordnung für die zweite Dienj Prüfung, welche die Voraussetzung für die Anstellung tz ständigen Küchendienst bildet, enthält keine wesentliche Aenderungen. Wie bisher ist die Möglichkeit gegeben, g eignete Männer mit entsprechender Vorbildung aus andl ren Berufen im Kirchendienst zu verwenden. Die Kii chen musik wurde als praktisches Prüfungsfach beib halten.
Neubearbeitung des Evangelischen Kirchenbuchs. Zn der Jahresversammlung der Gruppe 2 des Evang. Landeskirchentags, der an Peter und Paul in Stuttgart st-ckkfand, berichtete Dekan W e ls ch-Vaihingen über die Neubearbeitung des Kirchenbuchs, mit der sich der LandeSkirchenkag, in den
nächsten Zähren zu beschäftigen haben wird. Das seit 1. Zanuar erscheinende Monatsblakt „Die Volkskirche" wird eingehend darüber berichten.
Tarifabschluß in der Metallindustrie Württembergs und Hohenzollerns. Am 27. Zuni fanden wegen Abschluß eines Mindestlohnabkommens für die Metallindustrie Verhandlungen vor dem Schlichtungsausschuß Stuttgart statt. Die vom Schlickstungsausschuß abgegebenen Schiedssprüche sind von den Parteien angenommen werden. Damit hat der vierjährige vertragslose Zustand sein Ende gefunden.
Süddeutsche Textil- nnd Bekleidungsmesse. Die diesjährige Herbstmesse findet in den Tagen vom 8.—11. September in der Stuttgarter Gewerbehalle und sämtlichen an- gebauken Hallen stakt.
Der frühere kommunistische Abgeordnete Müller-Weingarten begnadigt. Bekanntlich schwebten gegen den seitherigen kommunistischen Landkagsabgeordnelen Karl Müller-Meingarten einige Dutzend mehr oder weniger schwere Fälle, die er als ehemaliger verantwortlicher Redakteur begangen haben soll. Nun hat der Oberreichsanwalt, wie das Heilbronner „Neckar-Echo" meldet, die Einstellung des Strafverfahrens angeordnek. Ob und wann Karl Müller wieder vom Ausland, wo er sich seit Ablauf seiner Immunität befindet, nach Weingarten zurückkehren wird, ist unbekannt.
Schwindler. Zn letzter Zeit ist eine ganze Reihe von Familien dadurch geicküdigk worden, daß sie von „ausländischen" Händlern «schöne echt englische Stoffe" kauften, die sich nachher als geringwertiger Plunder erwiesen, die ober für den Verkauf ins Auge stechend zugerichtet waren. Das Publikum wird gewarnt, von solchen unbekannten Händlern nichts zu kaufen und sich nichts ausschwatzen zu lassen. Eimr der Betrüger sitzt bereits hinter Schloß und Riegel, verschiedener anderer hat die Polizei noch nicht habhaft werden können: wahrscheinlich treiben sie ihr Unwesen auch draußen im Lande herum.
Vom Tage. Eine reisende Taschendiebin wurde auf dem Stuttgarter Haupkbahnhof von einem Kriminalbeamten in dem Augenblick festgenommen, als sie einer älteren Frau während des Einsteigens in einen Zug aus der Handtasche den Geldbeutel entwendet hatte. Die Diebin, eine 42jährige, in tiefe Trauer gekleidete Frau aus Freiburg i. B., hat zugegeben, daß sie schon seit 1925 zum Zweck des Skehlens nach Stuttgart gekommen sei und auf dem Bahnhof hier mindestens dreißig Frauen beim Einskeigen in die Züge die Geldbeutel aus den Handtaschen gestohlen habe.
An einem Neubau in der Leonbergerstraße wurde ein 33jähriger Maurer durch einen herabfallenden Dachstein am Kopf schwer verletzt.
Stuttgart, 6. Juli. Gesuche um Aufnahme in die evang. Kirche. Nach einer Bekanntmachung des Evang. Oberkirchenrats wird auf Gesuche der Pfarrämter um Aufnahme bzw. Wiederaufnahme in die evang. Landeskirche nur dann ein schriftlicher Bescheid erteilt, wenn weitere Berichterstattung nötig erscheint oder sonst Anlaß zu einer Verfügung vorliegt. Aufnahmegesuche können als bewilligt angesehen werten, wenn auf die Vorlage dem ab- sendsnden Dekanat nicht bis zum sechsten Tag nach der Absendung ein Bescheid des Oberkirchenrats zugegangen ist.
Stuttgart, 6. Juli. Todesfall. Sanitätsrat Dr. Franz Piesbergen, ein bekannter Stuttgarter Augenarzt, der in der Schloßstraße, unterstützt von seinem Sohne, eine 'Augenklinik unterhält, ist während feines Erholungsurlaubs In Oberbayern im Alter von 68 Jahren an einem Schlog- anfall gestorben.
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Gemmriglüm OA. Besigheim, 6. Juli. Todesfall. Unerwartet rasch verschied an den Folgen eines Schlaganfalls Fabrikant Eduard Raithelhuber. Der Verstorbene, Teilhaber der Papierfabrik von Raithelhuber u. Co,, stand jährezehntelang als technischer Leiter in deren Betrieb. Er beschäftigte sich viel mit unserer Orts- und Heimaigeschichte, ließ in den Römerniederlassungen des Bahn- und Buchholzes Grabungen vornehmen. Eine Herzensangelegenheit war ihm die Einrichtung des Krankenpflegevereins. In den letzten Jahren hatte er sich vom Geschäft zurückgezogen und lebte ganz seinen Liebhabereien.
Oehringen. 6. Zuli. Tuberkulosekrankenhans. Die Amtskörperfchaft Oehringen plant die Erstellung eines Tuberkulosekrankenhauses auf dem Mainhardker Wald, wobei sie mit einer Beteiligung der benachbarten Amtskörperschaften rechnet.
ep Hall, 6. Juli. I a h r e s f e st. Unter zahlreicher Beteiligung feierte die 5) a l l e r D i a k o n i s s e n a n st a l i vergangenen Sonntag ihr 42. Jahresfest. In einer Feier in der Anstaltskapelle für die Schwachsinnigen wurde der Heimgegangenen Schwester Lisbeth Weidner gedacht, die seit 28 Jahren mit seltenem Geschick und liebewarmem Herzen dieser Arbeit Vorstand. Die Festpredigt in der Michaeliskirche hielt Pfarrer Weimer- Holzgerlingen. Der Anstaltsleiter, Pfarrer Weißer, segnete sodann 16 Schwestern ein. Nach dem Jahresbericht beträgt die Zahl der Schwestern zur Zeit 448, gegenüber dem Vorjahr ein Zuwachs von 21. Im Berichtsjahr wurden durch die Schwestern der Anstalt in auswärtigen und den Anstaitskrankenhäusern und in Gemeinden insgesamt rund 48 500 Kranke und Schwachsinnige verpflegt. Zehn Schwestern feierten ihr 25jähriges Jubiläum. Die ersten sechs ausgebildeten Hausschwestern stehen seit Ende vorigen Jahres in der Arbeit, die Lernschwestern haben die staatliche Prüfung alle bestanden. Der Schuldenstand der Anstalt betrügt zur Zeit 700 420 Mk.; das Jahr 1927 schloß mit einem Ahmangel von 141 099 Mk. Die Anstalt bedarf wie bisher auch fernerhin dringend der Hilfe seitens ihrer Freunde.
Barkenstern OA. Gerabrann, 6. Juli. Vom Stark- stromverletzt. Der Sohn des Maurers Karl Haag war mit Ausbessern auf einem Dach beschäftigt, als er j plötzlich einen Hitzichlaa bekam und auf die elektrische Stark-
stromleitung fiel. Mit schweren Brandwunden mußte Haag ins Krankenhaus verbracht werden.
Mergentheim, 6. Juli. Kirchenjubiläum. Am kommenden Sonntag wird in der hiesigen Kapuzinerkirche ,
i ts 400- Jubiläum der Gründung des Kapu- f
zinerordrns und das 300. Jubiläum der Erbauung der hiesigen Kapuzinerkirche nnd des Klosters feierlich begangen werden.
Münsingen, 6. Juli. Radfahrer Unfall. Abends stürzte beim Zementwerk Schäfer Lang von Döttingen so unglücklich vom Rad, daß er bewußtlos ins hiesige Krankenhaus verbracht werden mußte.
Dcrnstekken OA. Freudenstadt, 6. Juli. Ein städt. Schwimmbad. Dornstetten hat eins Stüdische Badeanstalt mit Schwimmbad erhalten. Der Schwimmbad ist 17 Meter lang und 7—8 Meter breit, ist von 0,7 bis 2,2 M-ter tief und faßt etwa 160 Kubikmeter Wasser.
Rottrveil, 6. Juli. Alte Dokumente. Durch l
Schieferdecker Eggenweiler aus Weilen u. d. R. wurden j
auf dem Kapellenturm die Reste der fast ganz zerstörten l
Wetterfahne und der darunter befindliche kugelförmige x
Knauf herabgeholt, da dieser ein wohl von einem Blitzstrahl herrührendes Loch aufwies. In der Kugel wurden interessante Dokumente und Gegenstände vom Jahr 1767 und 1840 vorgefunden.
Tailfingen, 6. Zuli. Ein Opfer des Sturms. Bei sturmartigem Wind wurde öle Hunderte von Zähren alte Buche auf dem freien Platz vor dem Gasthaus „Zur frohen Aussicht" umgerissen und vollständig niedergelegt. Der Stamm war fast vollständig hohl und man fand ihn gefüllt s mit allerlei altem Gerümpel, so daß man fast annehmen könnte, er hätte früher als Versteck gedient: Scherben von Töpferwaren, Knochen von Tieren und anscheinend auch von Menschen, Stoff- nnd Kleiderreste lagen aufeinander- gepackk.
Münklingen OA. Leonberg, 6. Juli. Unfall. Ein eigenartiger Unfall passierte der 8 I. a. Emma Lächler.
Als das Mädchen Holz spaltete, flog ein Schmetterling aui den Spaltblock. Das Mädchen wollte mit der scharfen Holzhacke nach dem Schmetterling schlagen, dieser flog davon, dagegen schlug sich das Kind den Daumen der linken Hand glatt ab.
Alm, 6. Zuli. Köhls Besuch in Ulm auf Ende August verschoben. Nach einer Mitteilung des Ozeanfliegers Köhl dürfte der Flieger erst Ende des nach- k sien Monats Ulm und Neu-Ulm besuchen können. Wie man ^ hört, wurden von der Stadt Neu-Ulm auch Fihmaurice und Hünefeld eingeladen. Da in beiden Städten einige Vorträge geplant sind, ist mit einem Aufenthalt von mehreren Tagen zu rechnen. Zn Ulm selbst wird ein großzügiger Flugtag zur Durchführung gelangen.
Langenau OA. Ulm, 6. Juli. JäherTod. Beim Heuauflader! auf der Wiese wurde Frau Barbara Böhringer, Bäckers Witwe hier, vom Schlag getroffen, der den sofortigen Tod herbeiführte.
Niederstohingen OA. Ulm, 6 Juli. Schwerer Un- ^ fall. Der 15 Jahre alte Sohn des Landwirts Hurler - brachte beide Arme in die Futterschneidmaschine. Ein Arm ! wurde bis zum Unterarm abgeschnitten und von dem andern j die Hand mit Ausnahme von zwei Fingern. Nach An- , legung eines Notoerbands wurde der junge Mann sofort ! ins Langenauer Krankenhaus übergeführt. Man hofft, die ! beiden Finger noch erhalten zu können. i
Vom Oberland, 6. Juli. Heuernte. Die Heuernte geht, vom schönsten Wetter begünstigt, ihrem Ende zu. Dse Menge und Beschaffenheit befriedigt in hohem Grad. Auch der Stand der übrigen Feldfrüchte ist gut. Obst gibt es, so viel man braucht.
Ravensburg» 6. Juli. 85. Geburtstag. Einer der ältesten Geistlichen des Landes, Dekan a. D. Christian Gottlob Hönes, durfte in bestem körperlichen und geistigen Wohlsein seinen 85. Geburtstag feiern. Geboren in Schorndorf, besuchte er in der Promotion, der u. a. Prälat Blum ^ in Stuttgart und Prälat Demmler in Ulm angehörten, das < Seminar Vlaubeuren und das Stift in Tübingen. Er war ckfer in Weinsberg und Dekan in Neuenstadt und Nür- !gen. 1918 trat er in den Ruhestand, den er in Ravens- : urg verbringt, verehrt von den Kollegen, denen er gern Aushilfe leistet.
Wangen i. A., 6. Juli. Den Verletzungen er- i legen. Der Hilfsarbeiter Josts Schuhmacher aus Lindenberg, der, wie bereits mitgeteilt, aus einem Fenster des 3. Stockwerks des Gasthauses zum Kreuz in schlaftrunkenem ' stand auf die Straße herunterstürzte, ist im Krankenhaus ^ Wangen feinen schweren Verletzungen erlegen.
Friedrichshofen, 6. Juli. An einem Hitzschlag gestorben. Der 26 I. a. led. Hilfsarbeiter Anion Wörz ^ der Zahnradfabrik besuchte das hiesige Strandbad und setzte sich zu lange dem intensiven Sonnenlicht aus. Er erlitt infolgedessen einen Schlaganfall (Hitzschlag) und wurde durch das Sanitätsauto nach dem Karl-Olga-Krankenhaus gebracht, wo er in der folgenden Nacht verschied.
Von der bayerischen Grenze. 6. Juli. Opfer der Donau. Der 17jährige Schuhmachsrlehrling Ludwig Ott versuchte mit einem Kameraden an einer verbotenen Stelle zwischen der Schwab- und Grünwoldmühle die Donau zu überschwimmen. Er wurde von den Wellen des Mühlrads in den Strudel getrieben und ertrank. Sein Kamerad er- v- kannte die Gefahr und kehrte in der Mitte des Stroms um.
Lokales.
Wildbad, den 7. Juli 1928.
Landeskurtheater. Sonntag abend 8 ^hr gelangt die immer gern gesehene Operette „Schwarzwaldmädel von Leon Fessel in dieser Saison zum ersten Male zur Aufführung. Die weibliche Hauptrolle spielt Marie Luder.
— Montag abend 8 Uhr findet die erste Aufführung von Carl Rößler's beliebtem Lustspiel „Die fünf Frank- furter" statt. Hauptrollen: Damen: Kraus, Schuchhard; Herren: Fischer-Achten, Graf, Herten, Lang, Loose, Mar- litz, Plankemann. — Dienstag abend 8 Uhr geht Arnold L Bach's neuester Schwankschlager „Unter Ge- schaftsaufsicht", der die größten Lacherfolge erzielte und in Berlin die 200ste Aufführung längst überschritten hat, in Szene. — Mittwoch abend findet anläßlich der ^ Mozartfeier ein Gastspiel der Stuttgarter Kammer-Oper , statt und gelangt das entzückende Singspiel „Bastien und ! Bastienue von Mozart, hierauf die Komische Oper