Vom Lalwer Schlachthaus.

In der Zeit vom 1. bis 18. Oktober 1923 wurden im hiesigen Schlachthaus geschlachtet: 3 Ochsen, 8 Rinder, 3 Farren, 6 Kühe, 48 Kälber, 28 Schweine und 11 Schafe.

Die Frage der Bestellung eines Jivllkommiffars für Württemberg.

(SCB.) Stuttgart, 20. Okt. Die Frage der Bestellung eines Zioilkommissars für Württemberg hat in den letzten Tagen zu mancherlei Presseäußerungen Anlatz gegeben. Die württembergische Regierung stand das sei allen die­sen Auslastungen gegenüber festgestellt von Anfang an auf dem Standpunkt, datz, sofern überhaupt ein Zivilkom- mistar für Württemberg ernannt werden sollte, dies nur der Minister des Innern sein könne. Sie hat diese Auffas­sung gegenber der Reichsregierung vertreten.

Vorgehen gegen die Kommunisten.

(SCB.) Stuttgart, 20. Okt. In der kommunistischen Partei war in den letzten Tagen eine besontzssre Regsamkeit zu beobachten. Die eingehenden Nachrichten liehen erken­nen, datz die K. P. D. mit allen Mitteln einen General­streik zu inszenieren versucht und Sabotageakte aller Art vorbereitet. Für eine solche Betätigung sprachen auch die in der Presse veröffentlichten Anweisungen der K. P. D.- Zentrale. Aus Gründen der öffentlichen Sicherheit sah sich weshalb der Wehrkreiskommandeur veranlaßt, über eine grötzere Anzahl kommunistischer Agitatoren die Schutzhaft zu verhängen. Die Verhaftungen sind im Verlaufe der letz­ten Nacht erfolgt. Wie wir hören, wurden auch in Heilbronn die dortigen Kommunistenführer in Schutz- Haft genommen.

(SCB.) Stuttgart, 20. Okt. Die heutige Nummer der Süddeutschen Arbeiterzeitung" ist im Auftrag des Mili- tärbefehlshabers vom Polizeipräsidium beschlagnahmt wor­den.

(SCB.) Göppingen, 20. Okt. In der vergangenen Nacht wurde der kommunistische Gemeinderat Rehbach und der Schuhmacher Gahr verhaftet. Wie wir hören, handelt es sich um Schutzhaft.

(SCB.) Gmünd, 20. Okt. Auf Veranlassung des württ. Wehrkreiskommandeurs sind fünf hiesige Einwohner, die kn der kommunistischen Bewegung eine führende Rolle spie­len, durch die Staatspolizei heute früh in Schutzhaft ge- nommen und auf einem Lastauto auswärts verbracht worden.

Kommunistische Anfragen.

(SCB.) Stuttgart. 20. Okt. Der Abg. St etter (K.) hat an die Regierung zwei Kleine Anfragen gerichtet: Seit mehreren Monaten bestehen in Württemberg geschlossene Stoßtrupps der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiter­partei, die in engster Verbindung mit namhaften Führern der Württ. Bürgerpartei stehen und trotz der Verodnung der württ. Regierung, die die Auflösung dieser bewaffne­ten Hundertschaften vorsah, nach wie vor ihre geschlossenen Hebungen abhalten und dadurch die arbeitende Bevölke-

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rung aufs schwerste bedrohen. Ist dem Staatsministerium bekannt, datz am Sonntag, den 14. Oftober auf dem Kernen ein Stotztrupp von 300 bewaffneten Nationalsozialisten un­ter der Führung des Herrn Majors a. D. Prinzen v. Wied Felddienstübungen abhielt und verschiedene Spaziergänger aufs schwerste belästigte? Was gedenkt das Staatsmini­sterium zu tun, um den offenen Vorbereitungen zum Bür­gerkrieg seitens der nationalsozialistischen Hundertschaften und deren Drahtziehern, den Führern der Württ. Bürger­partei Einhalt zu gebieten? Die Versorgung der württ. Bevölkerung mit Kartoffeln ist trotz der verhältnismcchig guten Ernte aufs schwerste bedroht. Die Besitzer von Kar­toffeln weigern sich, ihre Ware dem Markt zuzuführen und gehen dazu über, diese in Mieten selbst einzulegen, um sie wertbeständig zu erhalten. Ist dem Staatsministerium be­kannt, datz die Führer des Bauernbunds diese Zurückhal­tung der Kartoffeln nebst Getreide aufs eifrigste propagie­ren? Ist sich das Staatsministerium des Ernstes der drohenden Katastrophe auf dem Kartoffelmarkte bewußt und was gedenkt es zu unternehmen, um diesem traurigen, jedem menschlichen Gefühl hohnsprechenden Verhalten der Produzenten zu begegnen und die arbeitende Bevölkerung vor dem Hungertods zu schützen? Der Abgeordnete be­gnügt sich in Leiden Fällen mit einer schriftlichen Antwort. Ginbrecherbarrden.

(SCB) Stuttgart, 19. Oft. Bei einem Molkereiein­bruch in Dalkingen OA. Ellwangen wurden kürzlich die Brüder August und Wilhelm Brücker von Aalen und Ho­henstadt durch Ortsbewohner auf frischer Tat ergriffen und dem Gericht übergeben. Tags darauf wurden weitere, in Aalen wohnhafte Familienangehörige und ein 20 Jahre alter Fabrikarbeiter von Aalen wegen dringenden Ver­dachts der Mittäterschaft von der dortigen Polizei festge­nommen. Durch die anschließenden Ermittlungen und Fest­nahmen wurde sodann festgestellt, datz die Genannten, teils auch in Gemeinschaft mit ihrem Bruder Friedrich Brücker und dem 26 Jahre alten Konditor Georg Stubenvoll von Aalen seit Frühjahr 1920 gewerbs- und gewohnheitsmäßig Gütersendungen, hauptsächlich auf der Bahnstation Aalen, beraubt und gleichzeitig planmäßig angelegte und durch­geführte Einbrüche in die Molkereien Böhlingen, Hohen­stadt, Reichertshofen, Dalkingen, Neuler und Eschach ver- übt haben. Einzelne Molkereien wurden mehrmals, sogar in kürzester Zeitfolge, heimgesucht, die erbeuteten Butter­mengen waren jeweils sehr beträchtlich. Auch mehrere, in der Gegend von Aalen und Ellwangen begangene Bauern­hauseinbrüche wurden durch diese Festnahmen aufgeklärt, ebenso der Schulhausbrand in Killingen OA. Ellwangen vom Jahre 1921, Lei dem als Entstehungsursache von An­fang an Brandstiftung angenommen, und auch Tatverdacht

gegen die Familie Brücker geltend gemacht worden waA Die Mitglieder der Diebesbande verlegten sich zuletzt aus-' schließlich aus ihr unsauberes Handwerk und zeigten für geordnete Erwerbsmöglichkeiten überhaupt kein Interesse mehr. Einen Teil des Erlöses aus ihrer reichen Beute hat­ten sie zur Anschaffung mehrerer Fahrräder und eines Motorrades verwendet. Von dem gestohlenen Gut war fast nichts mehr beizubringen. Bei der Ueberwachung des Fremdenverkehrs haben Streifmannschaften der Kri­minalpolizei den 20 Jahre alten Installateur August Wolff von Rastenburg, den gleichaltrigen Max Klandt von Schönwalde und den 23 Jahre alten Notariatskandidaten Otto Schmidt von Unterilfingen festgenommen. Verdäch­tige Gegenstände, die sich in ihrem Besitz befanden, führten zu der Feststellung, datz sie kurzzuvor in Tübingen in eine Villa und ein Gartenhaus eingebrochen und aus ersterer silberne Gegenstände, sowie eine wertvolle Münzensamm­lung entwendet hatten. Die gestohlenen Sachen waren! größtenteils im Walde bei Bebenhausen versteckt und konn­ten fast restlos wieder beigebracht werden. Die Festgenom­menen waren außerdem geständig, in den letzten Wochen in der Gegend von Saulgau und Sigmaringen mehrere Keller erbrochen zu haben.

*

(SCB.) Stuttgart, 20. Okt. Gegen die für die neuesten unerhörten Steigerungen des Gas- und Strompreises ver­antwortlichen Stellen ist bei der Stuttgarter Staatsan-. waltschaft noch am gestrigen Nachmittag Strafanzeige we- g en Wuchers erhoben worden. <!) _

Geld-. Volks- und Landwirtschaft.

Märkte.

(SCB.) Stuttgart. 20. Ott. (Vom Wochenmarkt.) Heute kosteten (in Millionen): Äpfel 1525, Birnen 12bis 35, Zvetschgen 1618, Pfirsiche 90150, Quitten 90150, Nüsse 450500, Trauben 450500, Tomaten 100120, grüne 3040, Kraut 6080, Blaukraut 100120, Köhl 70100, Gelbe Rüben 80, Zwiebeln 5080, Bohnen 200 bis 220, Spinat 80, Mangold 5060 das Pfund; Salatgur­ken, die diesen Namen nicht verdienten 1525, grötzere 40 bis 60, Rettiche 525, Kohlräble 2080, Kopfsalat 530, Endivie 3050, Blumenkohl bis hinaus zu 500, Rosenkohl! 3050 das Stück. Butter 2200, amerikanisches Schmalz 28003200, Margarine 22002400, Schmelzmargarine 25002600, Kokosfett 24002800, Palmin 2300-3200, Rinderfett 2000, Speisefett 20002500, Emmentaler Käse/ 300, Schweizer 260, Edamer 400, Tilsiter 180220, Früh- käse 250, Rahmkäse 180200, Backsteinkäse 120160 die 100 Gramm, Kräuterkäse 400 das Laible, 180 der Stöpsel/ Camembert 200 das Eckchen; Nudeln 16001800, Erbsen 9501000, Linsen 10001200, Reis 900, Gries 1000, ame-, rikanisches Milchpulver 3500 (am Wochenanfang noch 600) ' das Pfund, Dosenmilch 8002400,15 Gramm Hefe 40.

81« di« AchrvUeU»«, >tt» Seit»«»», tat».

d« U. 0»ÜchU»«r'lch«i> vuchd»»ck«««i. Lai«,

Stadt-emeind« Cal».

Die Urliste für die Auswahl der Schöffen und Geschworenen

Ist 44 Tag« lang, ab 23. Oktober zur Einsichtnahme aus dem Rathaus Zimmer Nr. 14 aufgelegt.

Calw, den 20. Oktober 1923.

Stadtschultheißenamt: Göhner.

Kenlheim, den 20. Oktober 1923.

Danksagung.

Für die vielen Beweise herzlicher Teil­nahme, die wir bei dem schweren Verluste meines lieben Manne» und Sohne» »e

3 ohM Harsch

erfahren durften, besonders seitens M. der Direktion und der Beamten der Baum­wollspinnerei und seiten» seiner Kollegen, dem Eingchor Kentheim, den Herren Ehrenträgern, fiir die vielen Blumenspenden sowie die zahl­reiche Begleitung zu seiner letzten Ruhestätte sprechen wir unseren herzlichsten Dank aus.

Die Gattin und Mutter.

Tüchtige»

MW

wird für den Haushalt

gesucht

bei Frau Karl Scholl» Pforzheim, Duiiacherstraße 33.

Vertauscht werden ea. 15 Zentner

me» Lebensmittel.

Vahnhofstratze 41L

Neuen

(hell eichen), verkauft oder

vertauscht geg. Holz oder Lebensmittel.

Ehr. Buhl, Lederstraße 157.

r Deltbett,

4 Rderkisst«.

gegen Kartoffel und Gerstez« vertausche«

Nähere» durch die Ge« schäst.strll« ds. Bl.

Stenoxraplil«- Onterricbt I (Ltolre-Lcbrej) erteilt I

> Lrlbur Vogt, Ls Iw. 1

Breaahalz (WL)

lauscht gegen Weizenmehl. Angebot» an dir Grsch. d«. Bl.

Die Nachzahlungen

für III. Oktoberviertel sind den Gehaltsempfängern am 19. und 20. 10. überwiesen worden.

Staatsrentamt Hirsau.

ÜM, UW'Mll M

Auf Lager ist:

Thomasmehl ° °""°-

Rheaaiiavharphat

Ausgabe gegen bar oder Tausch gegen Kartoffeln oder Getreide und zwar:

1 Zentner Thomasmehl gegen 2 Zentner Kartoffeln bezw.

60 Psd. Weizen, 70 Pfd. Roggen oder 1 Zentner Hafer. 1 Zentner Rhenaniaphosphat gegen 2,4 Zentner Kartoffeln bezw. 70 Pfund Weizen, 85 Pfund Roggen oder 1,2 Zentner Hafer.

Ferner ist auf Lager:

Kalisalzoprozent., Koch- md Viehsalz,

Haler.

Ausgabe Mittwoch und Samstag.

Die GefchSstsstelle.

Mnis-Versteigerung.

Aus dem Nachlaß des -j- Konrad Schächingcr gewesenen Bahnwärters hier, verkaufe ich am Mittwoch, den 24. Ok­tober, vormittag» 9 Uhr, im Hause des Schuhmachers Psrommer in der Borstadt Nr. 244 gegen Barzahlung:

Mannskleider, Schreinwerk, 1 Kasten, 2 Kommode, 1 Bettlade mit Rost, Lampen, etwas Holz und Kohlen sowie Sonstiges.

Liebhaber sind ringeladen.

Stadtinv. Kolb.

Kaufe heute bis Mittwoch im ,RWe" i« EM. Hauslumpen Kg. 3V Millionen Mark Wollgestricktes Kg.100 Millionen Mark Alteisen und sämtliche Altmetalle zu höchsten Tagespreisen. ^

Stöffler. Stuttgart.

Vez.-Mts-

meinEM.

Dienstag,d«n2S.ds.Mts. nachmittags S'/, Uhr,

Versammlung

bet Moros zumRappen". Arußerst wicht.Tagesordnung

Warnung!

Warne hiemit jeden,ohne meine spez.Erlaubnis bezw. mein« Gegenwart in sämtl. Teilen meine» Jagd­reviers zu jagen.

Jakob Lörcher,

Iagdpächter Alzenberg

n unsere Leser!

I Der wöchentl. Bezugspreis

8 für das

iEalwer Tagblatt"

I mußte infolge der fortschreitenden Geldentwer- 8 tung und der damit verbundenen Steigerung D sämtlicher Herstellungskosten

siir die ImM M-e msMAMM-

festgesetzt werden.

Bei unseren Postbeziehern wird in den nächsten Tagen die

zweite Rate

des Unterschiedsbetrages für den Monat Oktober in Höhe von

-nMerWen.

Diejenigen Postbezieher, die das Vlatt gegen Lieferung von Naturalien beziehe», werden von der Nacherhe­bung nicht betroffen.

Verlag derCalwer Tagdlati".

Forstamt Calmbach.

Radelstammholz-

Verknus

am Dienstag, den 30. OK-, tober 1923 vormittag« 10

Uhr in Calmbach (Sonne") aus Slaatswald Distr. I, III bis V: 298 Fo. mit Fm. Langh.:75 I., 9411., 66 Ili., 16 IV.. 21 V., 2 VI. Klasse; Eäqh.: 13 I., 26 II., 6 Iil.- Klasse; 199 Fi. 1061 Ta.' mit Fm: Langh. 383 I., 254 II.. 285 III., 140 IV., 94 V/ 35 VI. Kl: 25 Telegraphcn- stangcn (Ta.) mit 7 Fm.;' Sägi,.: 43 I.. 29 II. 17 III. Klasse. Losoerzeichnisse durch die Forstdirektion G. s. H. Stuttgart.

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schädigen sich selbst,

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