Feilmayr, Johannes G r o'ß und Gutsbesitzer Farny in Dürren. Für die Landtagswahl wurden 14 Wahlkreis­verbände gebildet und 16 Spitzenkandidaten aufgestellt, unter ihnen die Minister Beyerle und Bolz und Dom­kapitular K a i m - Rottenburg. Auf der Landesliste stehen an vorderster Stelle: Minister Bolz, Frau Professor R i st. Andre, Sägwerksbesitzer S ch e f f o l d - Laupheim, Re­gierungsrat P o l l i ch - Stuttgart, Gutsbesitzer Adorno- Tettnang, Gewerkschaftssekretär Widemaier - Ulm.

Aufreizung zum Klafsenhaß. Die Kommunisten Max Hammer, Karl Weber, Otto Krack und Eugen Wurster waren wegen Aufreizung zum Klassenhaß und Vergehens gegen das Gesetz zum Schutz der Republik zu bezw. 3 Monaten Gefängnis verurteilt worden. Am 31. Mai waren in einer Berufungsverhandlung die Strafen auf drei Monate herabgesetzt worden. Bei der Revisions- Verhandlung vor dem Reichsgericht wurde die ganze Ange­legenheit an die Vorinstanz zurückgewiesen. Bei der erneuten Verhandlung wurde am Samstag von der ersten Straf­kammer des Landgerichts folgendes Urteil gefällt: Karl Weber erhält wegen Vergehens gegen 8 130 des Straf­gesetzbuchs einen Monat 15 Tage Gefängnis; Hammer, Wurster und Krack werden freigesprochen.

Wassernot in Degerloch. Vergangene Nacht brach an der Filderwasserzuleitung bei der Haltestelle Sonnenberg ein Rohr, das durch „vagabundierende" elektrische Erd­ströme zerfressen war. Bis zur Wiederherstellung soll nun das Wasser von der Versorgung der neuen Weinsteige, soweit es entbehrlich ist, nach Degerloch hinaufgepumpt und in Gießwagen hinaufbefördert werden.

Aus dem Lande

ep. Großheppach, 8. Mai. Abschlußprüfung der Kleinkinderschwestern. Im Mutterhaus für evang. Kleinkinderpflegerinnen fand die erste kirchliche Abschluß­prüfung des abgehenden Schwesternjahrgangs statt. Im Jahr 1927 war ein Neubau erstellt worden, der vor allem der vermehrten Ausbildung der Schwestern dienen sollte. Die Ausbildungszeit wurde auf zwei Jahre erhöht, eine neue Lehrkraft eingestellt. Die diesjährige Abschlußprüfung, die unter Leitung von Kirchenrat Schaal - Stuttgart statt­fand, bewies, daß die vorausgegangene Bereicherung der Ausbildung, insbesondere auf dem Gebiet der Erziehungs­lehre und der Seelenkunde, recht gute Erfolge gezeitigt hat. Vortrefflich waren die Fröbelübungen im Kindergarten des Mutterhauses. Eine öffentliche Ausstellung von Handfer­tigkeitsarbeiten der Schwestern legte Zeugnis ab von einem hohen Grad von Geschicklichkeit, zugleich aber auch von fein entwickeltem Kunstgefühl. Das Mutterhaus Großheppach, das auf eine mehr als 70jährige Arbeit zurückfchaut, umfaßt in seinem Verband gegenwärtig über 600 Kinderschwestern-

Neckarsulm, 8. Mai. Steine gegen den D-Zug. Der Berliner D-Zug wurde am Sonntag von Kindern mit Steinen beworfen. Ein Reisender wurde verletzt, indessen nicht erheblich. Nach den Uebeltätern wird gefahndet.

Möckmühl, 8. Mai. Gewitterschaden. Der Ge­witterschaden am vorletzten Sonntag aus hiesiger Markung wurde vorläufig auf 17 000 geschätzt. In den Wein­bergen sind 10 bis 20 v. H. der angesetzten Gescheine ge­schädigt, bei den Bäumen trifft dies gleichfalls zu. Den größten Schaden richteten die Wassermassen durch Erd­abschwemmung an. Der Boden wurde bis auf den Grund der Wurzeln aufgerissen und die Pfähle in die Jagst ge­schwemmt.

Crailsheim. 8. Mai. Schriftsteller-Jubiläum. Sein 40jähriges Schriftsteller-Jubiläum konnte der Dichter und Archäologe Dr. Gustav Adolf Müller (geb. 1866 zu Buch im bad. Hohenwald) begehen, der in den Zähren 1918 bis 1921 Direktor des früheren Neformpädagogiums in Crailsheim gewesen ist. 1888 erschien bereits seine erste Arbeit „Archäologische Skreifzüge in Ztalien". Als Dich­ter ist der Jubilar besonders durch seine geschichtlichen No- mane „Ecce Homo!", «Zm Zauber der Wartburg", «Das sterbende Pompeji" und durch seinen Schwarzwaldroman «Das Gundele", als Goethesorscher durch seine Bücher über die Liebesidylle von Sesenheim in weiten Kreisen bekannt geworden.

Schlaitdorf OA. Tübingen, 8. Mai. Motorraddieb­stahl. Ende vorigen Monats hat der 23jährige Monteur Eugen Trautwein von hier in Neckarhaufen ein Motorrad mit dem Kennzeichen lll l< 1187 sowie die ZulafsuNgsbeschei- nrgung und Steuerkarte zu diesem Motorrad lautend auf auf den Namen Wagner-Neuenhaus erschwindelt. Mit dem Motorrad ging Trautwein flüchtig und konnte bis jetzt nicht ergriffen werden.

Oberweiier OA. Calw, 8. Mai. Waldbrand. Am Samstag entstand auf der Markung Oberweiler in der Nähe von Simmersfeld ein Waldbrand, der etwa 6 Morgen Wald, der Gemeinde Oberweiler und Privatwaldbesitzern gehörig, vernichtete.

Wildbad. 8. Mai. Waldbrand. Sonntag mittag brach im Waldteil Vorderer Riesenstein ein Waldbrand aus. Weckerlinie und Feuerwehr wurden herbeigerufen. Der Schaden ist nicht unbedeutend.

Weisheim OA. Balingen, 8. Mai. Diamantene Hochzeit. Gestern durften Johann Martin Schick, alt Schreiner und feine Ehefrau Katharina das Fest der dia­mantenen Hochzeit feiern. Der Ehemann ist 85, die Ehefrau Jahre alt, beide noch verhältnismäßig rüstig. Glück­wünsche Singen ein vom Reichspräsidenten, vom württ. Staatspräsidenten und vom Kirchenpräsidenten.

Landesverbandstal der wurttemberglschen W a g n e r m e i st e r fani am Sonntag hier mit über 250 Teilnehmern statt An Samstag ging ein Begrüßungsabsnd der eiaentlicke, Tagung voran Es wurde eine umfangreiche Tagesordnum durchberaten. Am Montag wurde ein Ausflug ins Donau tal unternommen.

Valgheim OA. Spaichingen, 8. Mai. Schultheißen­wahl. Bei der am Sonntag wiederholten Ortsvorsteher­wahl haben 233 Wahlberechtigte abgestimmt. Davon erhielt der schon bei der ersten Wahl gewählte, aber nicht bestätigte Instrumentenmacher Anton Mattes 139 Stimmen, der frühere Schultheiß Adalbert Dreher 92 Stimmen. Mattes ist somit wiedergewählt.

Schura, OA. Tuttlingen, 8. Mai. Vom Starkstrom getötet. Der 19jährige Fritz Köhler hatte von der elek­trischen Lichtleitung, an die das Haus angeschlossen ist, eine Leitung in den Keller gezogen und sie auch bereits fertig gestellt. Dabei hatte er aber jedenfalls die nötige Vorsicht außer Acht gelassen, denn während er noch an der Birne Hantierte, say! er plötzlich mit einem kurzen Laut, im Bei­

sein seiner Mutter zu Boden. Der rasch herbeigerufene Arzt konte nur noch den schon eingetretenen Tod feststellen.

Heidenheim, 8. Mai. Ertrunken. Das vierjährige Töchterchen von Georg Neff jung fiel in eine Wassergrube und erkrank.

Vom Oberland, 8. Mai. Pressefahrk durch S ch w ä b i s ch - L a n d. Zn der Zeit vom 9.—11. Mai ver- anstalkek der Verkchrsverband „Schwäbisch-Land" eine Pressefahrt durch das Berbandsgebiek, an der 10 Berkreter großer deutscher Tageszeitungen keilnehmen werden.

Dellmensingen, OA. Laupheim, 8. Mai. Autounfall eines Landtagsabgeordneten. Letzten Freitag abend wollte der sozialdemokratische Landtagsabgeordnete Ruggaber-Ulm mit einem von Max Denker-Stuttgart gesteuerten Wagen nach Ravensburg zu einer Wahlversamm­lung fahren. Unweit des Dorfeingangs von Dellmensingen wollte das Auto ein mit Kühen bespanntes Fuhrwerk über­holen. Dies gelang ihm aber nicht; es stieß scharf mit dem rechten Kotflügel auf das Fuhrwerk auf. Der auf dem Wagen sitzende Fuhrmann wurde im Vogen hinausgeschleu­dert und erlitt einige Hautschürfungen, die Kühe rannten davon, der Wagen wurde vollständig zertrümmert. Die In- saßen des Autos erlitten geringfügige Schnittwunden an den Händen, dagegen war das Auto ziemlich stark beschä­digt. doch konnte es noch die Rückfahrt nach Ulm machen. Der Fuhrwerksbesitzer, ein in dürftigen Verhältnissen leben­der Mann, erhielt 20 -K Schmerzensgeld ausbezahlt und die Zusicherung, daß er schadlos gehalten werde.

Oggelshausen. OA. Biberach, 8. Mai. Die Hand ab­geschnitten. Der 19 I. alte Alois Dangel von hier brachte beim Futterschneiden seine rechte Hand so unglück­lich in die Maschine, daß ihm diese ganz zerschnitten wurde. Der Verletzte wurde in das Krankenhaus nach Buchau ver­bracht, wo ihm die Hand am Handgelenk abgenommen wer­den mußte.

Wurzach, 8. Mai. Lebensretter. Der Sohn des Gastwirts Herbert Schnell von Truschwende führte sein Fahrrad über den Steg bei der Niedermühle. Das Pedal des Rads blieb an einem Pfosten hängen, der Knabe tat einen Fehltritt und fiel in die ziemlich tiefe Aach. Ein des Weges kommender Geistlicher, der bis in Brusthöhe ins Wasser zu stehen kam, rette den Knaben vom Tod des Er­trinkens.

Tekknang, 8. Mai. Brand In Schwarzenbach (Ge­meinde Liebenau) ist am Montag früh im Anwesen der Witwe Gebhard Frey die an das Wohnhaus angebaute Scheune niedergebrannt. Das Wohnhaus konnte erhalten werden. Cs sollen einige Ferkel in den Flammen um­gekommen sein. Die Ursache des Brands steht noch nicht fest.

Vom Bodensee, 8. Mai. Der erste Maiensonn­tag brachte für das gesamte Bodenseegebiet einen unge­heuren Fremdenbesuch. Lindau war das Ziel zahlreicher Sonderzüge, sog. Blütenzüge. Am Abend fand dort eine Seehafenbeleuchtung mit Konzert statt. 35 Kraftwagen des Bayerischen Automobilklubs kamen aus ihrer Bayernfahrt durch die Stadt.

Stuttgart, 8. Mai. Forstliche Fachprüfung. Bei der in der Zeit vom 11.—28. April 1928 in Freiburg vorge­nommenen forstlichen Fachprüfung sind 15 Prüflinge für befähigt erkannt und zu Forstreferendaren bestellt worden.

Dienstprnfung für das Lehramt Gewerbeschulen. Bei der im Frühjahr 1928 abgehaltenen Dienstprüfung für das Lehramt an Gewerbeschulen sind 33 Bewerber für befähigt erklärt worden-

ep. Eine Führerkagung der Evang. Zungmännerbünde fand vom 1.—3. Mai in Münden (Hann.) statt, an der etwa 500 in der Arbeit stehende Männer aus allen Gauen des deutschen Vaterlandes keilnahmen.

ep. Die 85. Hauptversammlung des Württ. Hauptvereins der Gustav-Adolf-Stiftung in Urach-Metzingen ist verschoben worden. Sie findet nicht am 15. und 16. Juli des Jahres, sondern am 9. und 10. September des Jahrs statt.

Eßlingen, 8. Mai. Besuch des Senats der Uni­versität Tübingen. Am nächsten Donnerstag mittag wird der Senat der Tübinger Universität die Stadt aus Einladung des Oberbürgermeisters Dr. Mülberger besuchen.

Eßlingen, 8. Mai. DerSturzausdemStraßen» bahnwagen. Die Frau, die am Sonntag abend all­dem Straßenbahnwagen stürzte und bald darauf starb, wurde als die hier in der Rosenstraße wohnende, ^.Jahr« alte Witfrau Paulme Haug erkannt. Frau Haüg war bei ihren Kindern in Untertürkheim zu Besuch gewesen und mit der Elektrischen nach Hause gefahren. Sie litt öfter an Schwindelanfällen, und wohl infolge eines solchen Anfalls ist sie beim Aussteigen so unglücklich auf den Hinterkopf gefallen, daß sie einen schweren Schädelbruch erlitt.

Benningen OA. Ludwigsburg, 8. Mai. Ende eines Sozialrentners. Am Sonntag wurden am Neckar­ufer bei der Brücke die Kleider des Gottlob Müller, Händlers von Möglingen, gefunden, nebst Uhr und 25 -K Bargeld, Es scheint, daß Lebensüberdruß den 56 Jahre alten, ledigen Sozialrentner, der mit Kurzwaren handelte, bewogen hat, freiwillig aus dem Leben zu scheiden. Der Leichnam ist noch nicht gesichtet worden.

Aalen, 8. Mai. TödlicherUnfallbeimScheuen von Pferden. Als am Montag nachmittag der 22 Jahre Jahre alte Fuhrknecht Georg Müller, bedienstet bei dem Maurermeister Johannes Mailänder in Ebnat, mit seinem leeren Zweispänner-Wagen durch die Unterführung in der verlängerten Schulstraße fuhr, wurde er von dem in Aalen 6.02 ankommenden Zuge überrascht, wobei seine Pferde scheuten und in rasender Geschwindigkeit durch die Schmal­straße gegen die Neue Heidenheimer Straße sprangen. Sie setzten über die dortigen geschlossenen Bahnschranken hinweg, wobei der Wagen samt Pferden von dem Schranken­pfosten angehalten wurde. Bei dem Anprall wurde der Fuhrmann von dem Wagen auf die Straße geschleudert und -l - Bahnkörper zu liegen, ohne von dem

ersaßt zu werden. Der Fuhrmann „ schrecken davon, während ein Pferd leichte Aasenden Schmalestraße überraschten die

Ärwann^n.n den dort spielenden acht Jahre alten Knaben mr ^-"denvoll. lieber den Bedauernswerten ging . wahrend er selbst, offenbar von einem

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Weißenstein, OA. Geislingen, 8. Mai. Von einer Kreuzotter gebissen. Im nahen Degenfeld wurde ein junger Mann, der mit seinem Vater mit Steinaufladen beschäftigt war, von einer Kreuzotter gebissen. Er griff mit der Hand unter einen Stein, erwischte dabei den Schwanz der Schlange, und schon hatte sie ihn in den Finger gebissen. Wie von einer Wespe gestochen empfand er einen Schmerz, und zu seinem Schrecken sah er das Reptil vor sich liegen, dem er den Garaus mochte. Er bearbeitete mit den Zähnen die Bißwunde, daß sie tüchtig blutete und saugte dann das Blut heraus. Der Vater unterband den Finger mit einer Schnur und per Rad fuhr der Gebissene nach Donzdorf in ärztliche Behandlung. Vorerst haben sich keine schlimmen Folgen des Bisses gezeigt.

Alm. 8. Mai. Ehrungen Hermann Köhls in Neu-Ulm. Dis Stadt Neu-Ulm will ihrer Freude und ihrem Stolz bezüglich des Ozeanflugs Köhls auch nach außen hin Ausdruck verleihen und die Erinnerung an die Tat Hermann Köhls dauernd wachhalten. Zu diesem Zwecke haben sich die Parteien dahin geeinigt, den Stadtrat zu er­suchen, er wolle beschließen: 1. dem erfolgreichen Ozean­flieger, dem großen Sohne unserer Stadt, Hauptmann a. D. Hermann Köhl wird das Ehrenbürgerrecht unserer Stadt verliehen. Hauptmann Köhl ist zu bitten, zur Ueber- reichung der Ehrenbürgerurkunde in einem feierlichen Akt nach Neu-Ulm zu kommen: 2. an dem Geburtshaus Hermann Köhls, Ludwigstraße 6, ist eine einfache Erinnerungstafel anzubringen.

Erodk OA. Biberach, 8. Mai. Unterschlagung. Ein bei einem hiesiaen Landwirk bediensteter Knecht hat die Summe von etwa H00 »1t unterschlagen und ist flüchtig ge- gangen.

Schwenningen, 8. Mai. Schwerer Autounfall. Ein mit zwei Herren und zwei Damen besetztes Personen­auto aus Schwenningen geriet in Villingen bei der Ein­mündung der Prinz-Eugen-Straße auf den Gehsteig, rannte zunächst einen Gaskandelaber um und spaltete dann noch einen Baum, um schwer beschädigt liegen zu bleiben. Durch den Anprall erlitt eine Dame einen Schlüsselbeinbruch und die andere eine Kopfverletzung, so daß beide in das Kranken­haus gebracht werden mußten. Einer der Herren hatte ebenfalls eine größere Kovkmunde. während der andere unverletzt davonkam. Der Autolenker wurde zunächst in Haft genommen i->doch gestern abend wieder freiqelallen.

" Haigerloch, 8. Mai. Zusam m e n st o sz. Zufolge Zu­sammenstoß verunglückte am Scmmag ein junger Mann von Grosselfingen mit dem Motorrad. Er schwebt in Lebens­gefahr. Die andern zwei Fahrer wurden verletzt. Sämtliche Verunglückten wurden nach Hechingen gebracht.

Württembergischsr Fleischertag

hall, 8. Mai. Am Sonntag und Montag fand hier der Württ. Fleifchertag statt. Am Sonntag vorm, wurde in der Stadthalle auf dem Halplatz eine Ausstellung für das Fleischergewerbe eröffnet. Weiter war am Sonntag Vor­standssitzung im Hotel Lamm und Generalversammlung des Württ. Häuteauktionsverbands im Gasthof zum Ritter und abends ein Festbankett im Neuen Bau. Am Montag be­gann dann die Hauptversammlung. Ehrenobermeister Häußermann- Stuttgart konnte in seiner Begrüßungs­ansprache mit Befriedigung festftellen, daß der Besuch über­raschend gut sei. Der gedruckt vorliegende Jahresbericht wurde ohne Aussprache gutgeheißen. Ueber die Wünsche des Metzgerhandwerks zu den Arbeitszeitbestimmungen im künftigen Arbeitsfchutzgesetz sprach der Stuttgarter Ober­meister Stöckle. Während das Metzgergewerbe die Sonntagsruhe und auch sonstige Verbesserungen der Arbeits­zeitregelung freudig begrüßte, müsse es sich gegen die völlige Mißachtung, der besonderen Verhältnisse des Gewerbes wenden, vor allem dagegen, daß die Metzger die 48-Stunden- rvoche restlos durchführen sollen. In einer Entschließung wurde als'Normalarbeitszeit für das Metzgergewerbe die 54-Stundenwoche gefordert. Der ausnahmsweise gestattete 8-Uhr-Ladenschluß in Gemeinden mit vorwiegend ländlicher Bevölkerung ist auf solche bis zu 3000 Einwohnern festzu­setzen. Ueber die Hausschlachtungen sprach Obermeister Pfisterer-Ludwigsburg. In einer Entschließung wurde verlangt, erneut bei der zuständigen Stelle zu beantragen, daß solche Hausschlachtungen, von denen das Fleisch und die Wurst oder ein Teil davon an die Bevölkerung verkauft wird, als gewerbliche Schlachtungen anzusehen sind und daher den gleichen gesetzlichen Bestimmungen in bezug auf Schlacht- und Verkaufsräume und hinsichtlich der Besteue­rung unterliegen wie die Gewerbebetriebe der Metzger. Außerdem wurde beschlossen, den Deutschen Fleischeroerband aufzufordern, auf die Aenderung des Fleischbeschaugesetzes hinzuwirken, um den Bezirksbehörden eine bessere Hand­habe zum Einschreiten gegen diese Hausschlachtungen zu geben. Ueber Lehrlingsfragen sprach Fleischermeister S ch m e l z l e - Heilbronn, der besonders davor warnte, Bauernsöhne in wenigen Monaten zu Hausschlächtern aus­zubilden. Ueber die augenblickliche Belastung des Mittel­stands, insbesondere des Metzgerqewerbes, durch das württ. Gewerbesteuergesetz berichtete Syndikus Dr. Pantlen- Stuttgart. Eine hiezu angenommene Entschließung forderte erhöhte Staffelung zur Ausscheidung des persönlichen Ar­beitsverdienstes und Herabsetzung der Gebäudeentschul­dungssteuer. Der nächste Bezirkstag findet in Biberach statt. Abends fand im Neuen Bau ein Festball statt. Am Meng- tag wurde durch einen Ausflug nach Waldenburg und Kün- zelsau der Bezirkstag abgeschlossen.

Laden

Pforzheim, 8. Mai. Heute vormittag stießen in Niesern an der so gefürchteten Kreuzung Bahnhof—Niefern und Mühlacker—Pforzheim ein Motorradfahrer von Mühl­acker und ein Opelwagen von Freudenstadk zusammen. Der Motorradfahrer wurde fortgeschleuderk und trug schwere Stauchungen und Schürfungen davon. Das Motorrad wurde gänzlich zerstört: das Auto wurde am rechten Kotflügel be­schädigt, außerdem platzte ihm ein Reifen.

Mannheim. 8. Mai. Am Samstag abend haben spie­lende Kinder im Waldhof auf einem Fabrikanlageplatz ein auf Schienen liegendes Dampfkesselrohr in Bewegung gesetzt. Eine elfjährige Schülerin hatte sich darauf gestellt und rutschte ab. Dabei kam sie zwischen das rollende und ein an­deres Rohr zu liegen, wobei ihr der Kopf derart gequetscht wurde, daß der Tod alsbald eintrat.

Hier starb der frühere stellvertretende Direktor der hiesigen Filiale der Dresdener Bank, Direktor Emil Sachs, im Alter von 52 fahren. ,Sachs hatte der Filiale seit ihrer