irch dauernd«! enverkehrs zu

braten und

ischen Vertre- mmunistische« olitischen und en in Berlin n, zu keinem! len Parteien ngsgrundlage konnte.

»rn.

Ziehungen

zeitung" ver-. abe folgende >er sächsischen! n Geschäfts-, ein sächsischen chten wegen! ast in Mün- -Ministerium!

: auswärtige! egierung seil ctste Feindin! >er sächsischen einen neueni^ empfangen.' erfolg dieser ten bei der en.

r

»verbünde.

i meldet amt- ässariats vom kayern ihre« eit zu einem n Einrichtun- Kommunisti- ie Teilnahme, inften solcher« erhandlungenlj ch auf Geld-! er Erlaß rich« nottaten säch-, angehören. /

«bauten

will, hat die :s bayerische« abzuberufe^ unzuverlässig Zn nein, Solk i. Lesiow sicht icht vermocht;) chen Diktator!

» die Reichs-^ nahmezustand ursprünglich^ en. Die Ent- lng des Aus«, h der Reichs«, els und Mül­militärischen

er nicht ihr

lg, aber stolz) Bruder an? eleidigendem! hte kurz auf. !

eine Schande!

sich aufrecht.^ Bruder war,!

, und beson- die euch am im Ton fuhr! i > ch bester ken- > l sagst, mein; iehen dürfen, ! eben! Kamst! Franz, dann

und sie trat ' Kuder zu. lus der Fas­tet und ver- war er nicht! '

der reuigen l wider Wil­lst nicht, wie lug er einen) rm Manöver.

jagte

Ausgleichsbemühungen.

Berlin, 18. Okt. Wie die Blätter zu dem Konflikt in Sachsen hören, ist der Schritt des Generals Müller bei der sächsischen Regierung im Einvernehmen mit dem Reichs­präsidenten, dem Reichskanzler und dem Reichswehrmini- !ster erfolgt. Falls General Müller vom sächsischen Mini­sterpräsidenten keine Antwort erhält, wird der General weitere Weisungen erhalten. Nach einer Mitteilung des Vorwärts" sind heute mittag die sozialdemokratischen Ab­geordneten Hermann Müller und Wels wegen des sächsi­schen Konflikts beim Reichspräsidenten vorstellig geworden. Das Blatt knüpft daran die Bemerkung, daß Kräfte am Werk sind, das Unheil zu beschwören, das über Sachsen und das ganze Reich heraufzusteigen droht.

Die Auflösung der proletarischen Hundertschasten in Sachsen wird durchgesührt.

Berlin, 19. Okt. DemBerliner Lokalanzeiger" zu­folge ist die Antwort des Reichswehrministers auf die Bitte des Generals Müller, um weitere Anweisungen umgehend erfolgt. Wenn auch über den Wortlaut der Instruktion Stillschweigen bewahrt werde, so dürfe doch soviel gesagt werden, daß es bei den von der Reichsregierung ergange­nen Anweisungen bleibe. Der Reichswehrminister soll an­geordnet haben, daß die Auflösung der proletarischen Hun­dertschaften in Sachsen sofort dur^uführen sei. Die Aktion, die gleichzeitig mit einer Beschlagnahme etwa vorhandener Waffen Hand in Hand gehen müsse, solle durch die säch­sische Polizei durchgeführt werden. Erst wenn hierbei Wi­derstand geleistet werde, sei Reichswehr einzusetzen.

Jur auswärtigen Lage.

Die französisch-schweizerische Zonenfrage.

Die Genfer Handelskammer gegen die französisch« Gewaltpolitik.

B/rn, 18, Okt. Die Denkschrift der Genfer Handelskammer über die Zonenfrage ist nunmehr dem Bundesrat zugegangen. Das Dokument kommt zu dem Schluß, es sei die absolute Auf­rechterhaltung der kleinen Freizonen gemäß dem bestehenden Vertrag zu verlangen. Der Bericht spricht sich entschieden gegen die Verlegung der französischen Zollgrenze an die politisch« Grenze aus, deren Folgen die Abschnürung der Stadt Genf und die Verarmung der savoyardischen Bevölkerung wäre. Die große Bedeutung der freien Zonen könne nicht angezweifelt werden.

Die Wiederaufbautätigkeit der Türkei.

Paris, 18. Okt. Havas berichtet aus Angora: Der Mi- nisterrat hat den Plan gebilligt, eineinhalb Millionen tür­kische Pfund für die Organisation und die Entwickelung der türkischen Handelsmarine auszugeben.

Paris, 18. Okt. Hamas berichtet aus Konstantinopel: Am 16. Oktober ist in Konstantinopel die höhere Militär- schule feierlich eröffnet worden.

Vorstellungen der Mächte

bei der chinesischen Regierung.

Paris, 17. Okt. Havas berichtet aus Peking: Das di­plomatische Korps habe dem Ministerium für auswärtige Angelegenheiten ein Memorandum überreicht, um die Auf­merksamkeit der chinesischen Regierung darauf zu richten, daß der Mehrertrag der Zolleinnahmen für den Zinsen­dienst der inneren Anleihen zum Schaden der äußeren An- leihen Verwendung gefunden habe. Es werde eine sofor­tige Erklärung über die Absichten der chinesischen Regie­rung gefordert.

Der tschechische Bündnisbefuch in Paris.

Paris, 18. Okt. Ministerpräsident PoincarS hat heute vormittag eine lange Unterredung mit dem Präsidenten der Tschechoslowakei, Masaryk, gehabt, der seinerseits heute vormittag den Vorstand derPatriotischen Liga" empfan­gen hat. Der offizielle Besuch des Präsidenten ist beendet.

Er hält sich von jetzt ab bis zu seiner Reise nach Brüssel inkognito in Paris auf.

Aufstand «ms den Philippinen?

Manila, 18. Okt. Am Sonntag griffen Eingeborene auf der Insel Mindanao eine Sonntagsschule an und, tö­teten 3 Lehrer, einen Leutnant, einen Sergeanten und 8 Gendarmen. Zur Herstellung der Oronung wurden ameri­kanische Truppen angefordert.

Vermischtes.

Bevorstehende Zusammenkunft zwischen dem deutschen Reichskanzler und dem östreichischen Ministerpräsidenten.

Berlin, 17. Ott, Nach einer Blättermeldüng wird von zu­ständiger Seite versichert, daß die Zusammenkunft des Reichs­kanzlers Stresemann mit Dr, Seipel sobald wie möglich nach den österreichischen Wahlen, also 21. Oktober, erfolgen wird.

Sammlung für die Minderbemittelten in Berlin.

Berlin, 17. Okt. An der Berliner Börse hat sich laut Vossischer Zeitung" ein Ausschuß gebildet für die Versorgung der minderbemittelten Bevölkerung mit Lebensmitteln. Eine Sammlung hat bisher 15V Billionen Mark erbracht. Außerdem hat sich die Produktenbörse durch Zeichnung von Lebensmitteln, wie z. B. Erbsen, Mehl, Graupen usw, beteiligt.

Bankkrach.

Berlin, 17, Okt, Wie die Abendblätter melden, handelt es sich bei der Insolvenz einer Berliner Bankfirma, für die an der heutigen Börse umfangreiche Deckungen vorgenommen wurden, um das noch jüngere Bankhaus Kochmann, Zeidler u. Co. Die Glattstellungen, die für Rechnung der insolventen Firma an der heutigen Börse vorgenommen wurden, sollen mehr als 10VÜ Bil­lionen betragen.

Das Urteil gegen die Attentäter

aus Kommerzienrat Tränkel.

München, 17. Okt. Wegen versuchten Ueberfalls auf den stellvertretenden Vorsitzenden der Münchner Handelskam­mer, Kommerzienrat Fränkel durch die Nationalsozialisten im Juni ds. Js. verurteilte das Amtsgericht fünf Betet- ligte zu Gefängnisstrafen von einem Tag bis zu einem Monat. Kommerzienrat Fränkel war von den Atten­tätern blutig geschlagen worden, sodaß er bewußtlos liegen blieb.

Amerikanischer Schwindel.

London, 17. Okt. DieTimes" berichtet aus Washington, daß Senator Smoot, ein Mitglied der amerikanischen Schulden­fundierungskommission, der vor kurzem aus Europa zurückge- kehrt ist, dem Präsidenten Coolidge den Vorschlag gemacht hat, daß die Vereinigten Staaten im Verein mit Großbritannien und den Ländern, die sich anschließen wollen, eine Kommission er­nennen soll, die Deutschland besucht und über die Zahlungsfähig­keit Deutschlands Bericht erstattet, Smoots Plan weiche von dem des Staatssekretärs Houghes darin ab, daß er die Ernen­nung der Kommission durch die Regierungen vollzogen sehen will. Smoots habe erklärt, Frankreich müsse natürlich zur Teilnahme eingeladen werden, selbst wenn es ablehnen würde, den Bericht einer derartigen Kommission anzuerkennen. Frankreich würde es, selbst wenn es nicht verpflichtet sein würde, sich den Ergeb­nissen zu fügen, schwierig finden, gegen die öffentliche Mei­nung der Welt anzugehen. Das Mitglied des Repräsentanten­hauses und der Schuldenfundierungskommission, Burton, das mit dem Senator Smoots zusammen beim Präsidenten Coolidge vor­sprach, unterstützte anscheinend den Plan Smoots nicht, sondern trat dafür ein, daß sich die Vereinigten Staaten in Bereitschaft halten sollten, um als Schiedsrichter zwischen Frankreich und Deutschland aufzutreten, wenn ein diesbezügliches Ersuchen ge­stellt werde. DemTimes"°Berichterstatter zufolge entwarf so­wohl Smoots, als auch Burton in ihrer Unterredung mit Coo­

lidge ein düsteres Bild von der europäischen Lag«. Smoots er­klärt«, es müsse bald zu einer Regelung kommen, sonst werde Deutschland in den Bürgerkrieg stürzen. Deutschland könne nie­mals 132 Milliarden Eoldmark zahlen. Seiner Ansicht nach se'en jedoch 60 oder 70 Milliarden eine mögliche Summe, die Deutsch­land gestatten werde, wieder an die Arbeit zu gehen. Der Times"-Verichterstatter hebt hervor, daß, soweit das Weiße Haus in Betracht komme, die Regel strenger Vermeidung der­artiger Fragen weiterhin aufrechterhalten werde. Anscheinend wurde nur ein Geschehnis von beispielloser Größe den Präsiden­ten Coolidge aus seiner Zurückhaltung bringen. Die amerika­nische Regierung wartet solange, bis Deutschland zugrundege­richtet ist.

Aus Stadt und Land.

Lal«, den 19. Oktober 1923.

Große Anfrage der Bürgerpartei.

(SCB) Stuttgart, 18. Okt. Die Abgeordneten Bazille und Genossen haben heute an die württembergische Regie­rung nachstehende große Anfrage gerichtet:Um ihre mili­tärischen llebungen in Württemberg ungestört durchführen zu können, haben die Kommunisten in letzter Zeit Posten ausgestellt, die Spaziergänger am Weitergehen verhindern und selbst auf sie zu schießen drohen. Was gedenkt das Staatsministerium gegen das Einreißen dieser Anarchie zu tun?"

Wetter für Samotag und Sonntag.

Der Hochdruck über Süddeutschland nimmt zu und hat die Störungen vollends beseitigt. Am Samstag und Sonntag ist nach kalter Nacht trockenes und tagsüber mil­des Wetter zu erwarten.

(SCB) Stuttgart, 18. Okt. Die Artisten in den Stutt­garter Kabaretts sind wegen Lohnstreitigkeiten in den Streik getreten. Sie haben den Schlichtungsausschuß ange­rufen.

(SCB.) Zaberfeld, OA, Brackenheim, 18. Okt. (Groß- feuer.) Am Hellen Mittag brach in dem gemeinsamen Schup­pen des Wilh. Schott und Keuerleber Feuer aus, das auf die angrenzende Scheuer des Wilh. Böhringer, die vollständig ge­füllt war, Übergriff. Die drei Gebäude wurden ein Raub der Flammen. Die Gefahr war sehr groß, da alle Gebäude dort eng zusammengebaut sind. In der Scheuer lagerten Heu und Stroh und etwa 300 Garben Gerste, die sämtlich verbrannten. Die Feuerwehren von Mittelbach, Weiler und Lechbronn waren auf dem Brandplatz erschienen. Es gelang nach zweistündigem Kampf, des Feuers Herr zu werden. Der Materialschaden ist sehr groß. Die Brandursache ist wahrscheinlich auf Kinder zurück­zuführen.

(SCB.) Rottweil, 17. Ott. Die Nacht zum Dienstag brachte starken Reif und Eis. Das Thermometer sank bedeutend unter Null. Was an den empfindlicheren Gartengewächsen noch nicht eingeheimst war, ist erfroren.

(SCB) Spaichingen, 18. Okt. Auf das Ausschreiben der Stadtschultheißenstelle sind drei Bewerbungen eingelaufen: 1. von Dr. der Staatswissenschaft Reinhard Winker, z. Zt. Lehrer am Zepf'schen Institut in Stuttgart, 2. Ratsschrei­ber Knapp hier, 3. Stadtschultheitz Graf (geb. von Rott- weil) in Eundelsheim. Die Kandidaten werden sich am 28. Oktober der Bürgerschaft vorstellen und ihr Programm entwickeln. Die Wahl findet am Sonntag, 4. November, statt.

(SCB) Leutkirch, 18. Okt. Eine Bauersfrau von Seih- ranz verlor die Handtasche, in der sich nahezu 47 Milliar­den befanden. Ein Krankenkaffenbeamter machte den Fund und gab schon nach einer Stunde der Bäuerin die Milli­ardentasche wieder zurück, die ihm einen in Lebensmitteln gehaltenen guten Finderlohn zusicherte.

nahe verlegen.Ich erfuhr die Geschichte, ehe sie noch in der Zeitung stand." Er zog langsam die Handschuhe aus, strich mit der wohlgepflegten Hand über seinen Schnurrbart, und als Stef­fani sich nun auf das Sofa niedcrließ, weil sie fühlte, daß sie nicht länger sich aufrecht halten konnte, rückte er einen Stuhl heran und setzte sich ihr gegenüber.

Ich bin über alles unterrichtet," sagte er.Ich traf Möhl- mann, der von Dresden kam und dabei gewesen war, als Treben mit Ganten aneinander geriet. Gantens Regiment war den Abend vorher eingerückt, und der kleine Tollen, der nach Bautzen versetzt ist, wurde abgefeiert. Treben war Gast im Kasino. Man hatte getrunken, und die Stimmung war etwas ungezügelt ge­worden, wie das ja oft nach einem Liebesmahl ist. Möhlmann wußte nicht mehr, wer zuerst deinen Namen nannte; es wickelte sich alles so schnell ab. Ganten rief laut:Nach der Gräfin Drehsa müssen Sie Herrn v, der Treben fragen, der kann Ihnen ganz genaue Auskunft geben!" oder so ähnlich. Ein kurzer Wort­wechsel, und plötzlich schlug Treben dem jungen Menschen ins .Gesicht. Ein 4)uell war unvermeidlich, nicht einmal möglich, Diskretion über den Anlaß zu wahren ... zu viele anwesend... sogar die Ordonnanzen wurden Zeugen des Vorfalls."

Der Gedanke an das Gerede, das der öffentlich bekannt ge­wordene Zweikampf nach sich ziehen würde, brachte ihn wieder gegen Steffani auf. Er sah sie mit bösem Blick an und sagte scharf:Kannst du erklären, warum Ottokarl sich für berechtigt hielt, eine gegen dich gerichtet« beleidigende Aeußerung zu rügen?"

Sie traf auch ihn," erwiderte sie ruhig,wenn die Aeuße­rung eines Betrunkenen überhaupt als Beleidigung aufgefaßt werden kann. Einem Betrunkenen, der los« Reden führt, auf den Mund zu schlagen, ist jeder berechtigt."

Ottokarl durfte es in diesem Falle nicht!"

Du^ meinst, weil das dann unvermeidliche Duell mich bloß-

stellte? Es war doch nur unvermeidlich nach euren Ehrbegrif­fen. Der Schlag war verdient und bedurfte nicht blutiger Sühne. Lächerlich, daß dafür zwei Menschen ihr Leben aufs Spiel setzten und nun auch noch ich dafür verantwortlich gemacht werden soll."

Du bist schuld an dem ganzen ekelhaften Klatsch, der diese unerquickliche Geschichte heraufbeschworen! Man verurteilt deine Unvorsichtigkeiten allgemein, und viele sind überzeugt, daß zwischen dir und Ottokarl unerlaubte Beziehungen bestanden haben. Ich glaube es nicht, aber einen Gegenbeweis zu er­bringen, sollte dir, nach allem was geschehen ist, schwer fallen!" Franz erhob sich und trat hinter seinen Stuhl, beobachtete dabei scharf Steffani, die mit gesenktem Kopf saß und ungeduldig die Ringe an ihrer Hand hin und her schob, jedenfalls kannst du auf Sturm gefaßt sein, sobald der Vater davon hören wird. Er wird außer sich sein, und nur damit er in seiner ersten Erregung nicht zu weit geht, möchte ich von hier direkt zu ihm fahren, um seinen Zorn zu dämpfen zu suchen. Du kannst mir doch deinen Wagen zur Verfügung stellen ja? Danke."

Steffani erhob sich, klingelte und bestellt« den Wagen. Dann überraschte sie Franz mit der Frage, ob Ottokarl Treben schwer verletzt sei. Mißbilligend runzelte er die Brauen:Kann dich das unter diesen Umständen noch kümmern?"

,Za schon vom rein menschlichen Standpunkt aus."

Ah gut. Also Verletzung schwer, aber nicht lebens­gefährlich; Ellenbogen zerschmettert. Beruhigt dich das?"

Danke."

Sie schwiegen darauf beide, bis der Wagen gemeldet wurde, dann verabschiedete Franz sich förmlich und kalt, doch plötzlich erschien ihm seine Haltung selbst zu »»brüderlich, als er in ihr blasses, vergrämtes und doch so schönes, stolzes Gesicht sah. Er ergriff ihre Hand und küßte sie, sagte in freundlichem Ton:Ich will mein möglichstes tun, auf den Vater beruhigend zu wirken."

Steffani begleitet« ihn hinaus, wie ste es auch sonst jmmer.

tat. Oben unter der Tür blieb ste stehen, sah zu, wie er einstieg, und blickte dann dem Wagen nach. So verharrte ste noch, als längst das Rollen der Räder verklungen war. Wie geistes­abwesend stand sie an eine der Sandsteinsäulen gelehnt und starrte geradeaus. Ihr war zumute, als wiche der Boden unter ihr und ringsum sei gähnende Leere, in di« sie stürzen mußte, wenn sie nur einen Schritt wagte.

Eine halbe Stunde später fand Georg seine junge Herrin, als er sie suchte, ihr zu melden, daß das Mittagessen angerichtet sei, bewußtlos auf den Marmorfließen ausgestreckt.

Wie in Dohneck, so trafen auch in Wagnitz die Morgenzei­tungen erst gegen Mittag ein. Herr v. Wagnitz pflegte zuerst die landwirtschaftlichen Fachblätter durchzusehen und hob sich di« Politik und die Neuigkeiten für den Abend auf. So wußte man in der Familie noch von nichts, als Franz ankam. Tante Her­mine Uertzen war wieder einmal Gast in Wagnitz und saß zur Rechten des Hausherrn. Die Ueberraschung war groß, als Franz hereinkam, denn sein Regiment stand ja noch im Manöver. Der düstere Ernst seiner Züge dämpfte di« Freude der Mutter, di« ihren Aeltesten heimlich anbetete.

Es ist doch nichts geschehen, Franz?" fragte sie ängstlich, denn seit Ebbos unglücklicher Verlobung und dem Zerwürfnis mit Steffani zitterte sie vor neuem Unheil.

Statt aller Antwort zog Franz ein Zeitungsblatt aus der Tasche und legte es vor seinen Vater hin.

Herr v. Wagnitz klemmt« seinen Kneifer auf die Nase und begann zu lesen; sein starker Nacken färbte sich allmählich rot, an seiner Stirn schwollen die Adern bedrohlich an. Seine Frau be­obachtete ihn mit steigender Angst. Hermine Uertzen versuchte mitzulesen, und es gelang ihr, einige Worte aus der Notiz zu erhaschen: Duell Treben Dame der Dresdner Gesellschaft» und sogleich wußte sie alles.

Ein neuer Skandal l" rief ste aus. (Fortsetzung folgt.)