ein sehr scharfes Schreiben an die Meister verengten st? rückwirkend vom 16. April ab 86 L Stundenlohn. Würde dieser Lohn nicht bezahlt, so gingen sämtliche Maurer am Dienstag nach Heidenheim. Nach langen Verhandlungen einigte man sich auf 83 L Stundenlohn, rückwirkend ab 16. April.

Ehingen a. P.. 25. April. Lebensmüde. Zwei junge Leute verübten Deinstag abend gegen 11 Uhr Selbst­mord durch Erschießen. Sie liegen beide im Bezirkskranken- haus schwer verletzt darnieder. Während der eine mit schwerem Kopfschuß wohl hoffnungslos darniederliegt, scheint der Brustschuß des zweiten weniger lebensgefährlich zu sein. Das Motiv zur Tat ist unbekannt.

Gemmrigheim, OA. Besigheim, 25. April. Bezirks- Handwerkertag. Auf dem hier abgehaltenen 9. Bezirkshandwerkertag hielt Direktor Maurer-Stutt­gart einen Vortrag über dieKrankenkasse des Verbandes Württ. Gew^bevereine". die gegenwärtig 65 000 Mitglieder in sich vereint und damit einen wichtigen Zweig der sozialen berufsständischen Fürsorge bildet. Die neu ausgenommen, Lebens- und Pensionsversickerung für das selbständige Hand­werk und Gewerbe hat sich bis jetzt ebenfalls gut ein­geführt und verspricbt mit der Vereins-Sterbegeld-Versicho rung eine wirksame Hilfe für den alten und invaliden Hand­werksmeister und Gewerbetreibenden zu werden. Syndikus Dr. Frey-Heilbronn sprach überDes Handwerks Nc» und Sorgen".

Brackenheim, 25. April. Am Tag nach der golde­nen Hochzeit gestorben. Das seltene Fest der gol­denen Hochzeit durften am Sonntag die Landwirtseheleute Gottlob.Haas und Luise geb. Langjahr hier begehen. Von der geplanten Feier in der Kirche mußte wegen Unwohl­seins des Ehemanns Abstand genommen werden. Andern Tags starb er.

Heilbronn. 25. April. Vergehen gegen das Republikschutzgesetz. Wegen Vergehens gegen das Gesetz zum Schutz der Republik sollte sich der verheiratete Metzger und Nationalsozialist Hermann Friedrich aus Karlsruhe vor dem Schöffengericht verantworten. Zu Be­ginn der Verhandlung erklärte der Angeklagte, daß er die Aussage verweigern müsse und nur gezwungenermaßen sprechen könne, da er von einem Juden gebissen worden sei. Der Angeklagte hatte das Gesicht verpflastert und brachte ein ärztliches Zeugnis bei, das die Verletzungen bestätigt und auch, daß er an der Unterlippe genäht wer­den mußte. Das Gericht hat daraufhin die Verhandlung auf 15. Mai vertagt.

Lorch, 25. April. Turnhalle-Einweihung. Der hiesige Turnverein hat seine neue Turnhalle, von Architekt A ld i n g e r - Stuttgart erbaut, am letzten Samstag feier­lich eingeweiht. Der Raum bietet bei Veranstaltungen für 100 Personen Platz. Auch eine Bühne ist eingebaut. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 65 000 -4t, wovon 50 000 -4t gedeckt sind.

Gmünd, 24. April. Ein erfreuliches Zeichen. Die Landesstrafanskall Gotteszell zählt zur Zeit nur 145 Ge­fangene, während die Regelzahl etwa 180 beträgt. Dieser günstige Abbau mag teilweise auf die Besserung der wirt­schaftlichen Lage zurückzuführen sein. Den tiefsten Stand erreichte die Gefangenenzahl in der ersten Zeit des Welt­kriegs, wo sie auf 95 sank, den höchsten im letzten Kriegs­jahr mit gegen 290. Die Revolution brachte eine umfang­reiche Begnadigung, die allen bis auf 70 die Tore öffnete. DerAufbau" setzte aber wieder rasch ein.

Ainsterrot OA. Oehringen, 25. April. Einbruchs­diebstahl. Letzten Samstag früh wurde im Gasthaus zurSonne" ein 29 Jahre alter, vor kurzer Zeit aus dem Zuchthaus entlassener Einbrecher auf frischer Tat ertappt und der Polizei übergeben. Er hatte bereits Geld und eine Uhr entwendet.

Reutlingen. 24. April. 80. Geburtstag. Fabrikant Jakob Blessing feierte gestern im Kreise seiner großen Familie seinen 80. Geburtstag in körperlicher und geistiger Frische. Der Jubilar, der Veteran von 1870/71 her ist, gründete im Jahre 1874 seine Firma zusammen mit einem Teilhaber Votteler, der 1908 infolge Ablebens aus dem Unternehmen austrat.

Ealw, 24. April. Verbandstag der württ. Kon­sumvereine. Am 12. und 13. Mai findet hier der 17. ordentliche Verbandstag der württembergischen Konsum­vereine statt.

Eutingen OA. Horb, 25. April. Aus der Haft ent­lassen. Am 19. April wurden, wie wir berichteten, unter dem Verdacht des Totschlags an der Johanna Söckler zwei Arbeiter verhaftet. Das Gericht kom zu der Ueberzeugung- daß die Söckler Selbstmord verübt habe. Die beiden Fest» genommenen wurden sofort wieder entlassen.

Sulgen, OA. Oberndorf, 25. April. Eingemein­dung? Wie verlautet, besteht in der HöhengemeiiÄe Sulgen der Wunsch, in Schramberg eingemeindet zu wer­den. Ein diesbezüglicher Antrag soll gestellt worden sein.

Ebingen, 25. April. Rascher Tod. Infolge eines Schlaganfnlls verschied ganz plötzlich der im 60. Lebens­jahr stehende Flaschnermeister Karl Landenberge r. Seit 9 wahren gehörte er dem Gemeinderak an.

Bad Ueberkingen, 24. April. Ehrenbürger. Der Gemeinderat hat den Schultheißen a. D. Frey für seine langjährige, gewissenhafte und erfolgreiche Arbeit als Orts- vo stcher das Ehrenbürgerrecht verliehen. Schultheiß Frey hat über 25 Jahre in hervorragender Weise die Geschicke der Gemeinde geleitet.

Ulm. 24. April. Notlandung eines Verkehrs­flugzeuges. Das Verkehrsflugzeug der Lufthansa D 757 (ein Hocheindecker für 4 Passagiere) mußte am Samstag nachmittag wegen diesigen Wetters auf dem Lärchenfeld in Höhe von Mähringen eine Notlandung vor­nehmen. Dabei wurde die linke Verbindungsklappe ab­gedrückt, sodaß ein Weiterflug nicht möglich war. Die drei Passagiere wurden mit Auto nach Stuttgart verbracht und flogen von dort nach Frankfurt weiter.

Bifsingen OA. Ulm, 24. April. Brand. Vergangene Nacht sind Scheuer und Wohnhaus des Bauern Christian Rabausch abgebrannt. Das Vieh konnte gerettet werden; mehrere Gänse, Mobilar, Frucht und Heu usw. sind ver­nichtet worden.

Gerfietten. OA. Heidenheim, 25. April. Autounfall >uf der Wahlreise. Auf der Mrahe AltheimGer­ollten kam infolge des nassen Wetters ein Auto, in dem oh die auf einer Wahlreise begriffenen Landtagsabg. -c-r. Holscher - Ulm und der 1. Vorsitzende des Gewerbe- k?reins Ulm, Bürgers, befanden, ins Rutschen ^unh

schlug um. Bürgers trug eine Verletzung an der Hand davon, während Dr. Hölscher unverletzt blieb. Nach An­legung eines Verbands trafen die beiden Redner mit ein- stündiger Verspätung in der Versammlung ein.

Gussenstadk OA. Heidenheim, 24. April. Unfälle. Am Samstag nachmittag verunglückte der 39jährige verheiratete Maurer Hans Hofelich von hier dadurch, daß er bei der Rückfahrt von seiner Arbeitsstätte Geislingen, als er mit seinem Fahrrad gegen Maldhausen fuhr, von scheu geworde­nen Pferden des dortigen Schultheißen überrannk wurde. Hofelich erlitt einen Schädelbruch und eine Gehirn­erschütterung. Er wurde mit dem bald darauf von Amstekken einkreffenden Zug nach Gussenstadk verbracht. Der neun­jährige Sohn des Wagnermeisters Ludwig Hafner vergüngte sich in Abwesenheit seiner Eltern damit, hinter der Scheuer ein Päckchen Pulver anzuzünden. Der Knabe erlitt dabei schwere Brandwunden im Gesicht und an den Händen.

Reresheim, 25. April. Im Tod vereint. Dieser Tage sind in Stetten der bekannte Schmied Josef Oweger und seine Ehefrau Elisabeth geb. Granitzer fast gleichzeitig gestorben. Bloß ein halber Tag verging, bis sie, wie im Leben so auch im Tod wieder vereint waren.

Klingenstein OA. Blaubeuren, 25. April. Motorrad­diebstahl. Bei Einbruch der Dunkelheit wurde das einem Geschäftsmann von Söflingen gehörige und vor der Wirt­schaft zurKalten Herberge" hier aufgestellte neue und sehr wertvolle Motorrad entwendet. Der Eigentümer begab sich eiligst auf die Suche und konnte nach kurzer Zeit auf der Hauptstraße in Richtung Herrlingen sein Motorrad samt den beiden Burschen, die es vom Hofraum der Wirtschaft weggeschoben hatten, entdecken. Allem Anschein nach hatten die ortsfremden Burschen die Handhabung des Motorrads nicht verstanden und konnten das verhältnismäßig sehr schwere Motorrad nicht weiter fortschieben.

Bronnen OA. Laupheim, 25. April. Brand. Das Wohn- und Oekonomiegebäude des Bauern Anton Aubele gegenüber der Wirtschaft zumAdler" ist abgebrannt. Das Vieh konnte gerettet werden, vom Mobiliar jedoch nur ein Teil. Der Brand ist vermutlich am Kamin entstanden.

Viberach, 25. April. Ab gestürzt. Ein Monteur der Oberschwäbischen Elektrizitätswerke stürzte von einem sieben Meter hohen Transformatorenhaus in Hagenburg aus ein Gartenhaus. Mit schweren Verletzungen mußte er nach dem Bezirkskrankenhaus verbracht werden. §

Tetknang, 25. April. Wildschweine. Ein WtA- schwein ist nun auch in hiesiger Gegend beobachtet worden, und zwar wurde es am Montag nachmittag bei Oberhof auf nur 50 Meter Entfernung gesehen. Es gehört offen­bar zu einem Rudel, -das weiter landeinwärts gesichtet worden ist und in südlicher Richtung von Wald zu Wald wechselt. ^

Von der Bayerischen Grenze. 25. April. Brand. Ermittlung einer F a l s ch m ü n ze r g e f e ll- s ch a f t. In dem Weiler Bauhöfen bei Muttershofen ist das Anwesen des Söldners Lorenz Weber völlig abgebrannt. In Pfrontenried wurden durch die Gendarmerie die Ge­brüder Hauser von Psrontenried, von denen der eine ein Feinmechaniker und der andere Landwirt ist, unter dem Verdacht festgenommen, an einer Falschmünzerangelegenheit beteiligt zu sein, die ihre Kreise nach Kempten zieht. Auch dort wurden vier männliche Personen verhaftet. Die Falsch­münzerwerkstätte ist in Pfrontenried ermittelt worden. Die Druckpresse wurde beschlagnahmt Die Verhafteten betrieben die Herstellung von 5-Pfennig- und Zweimarkstücken, die in großer Zahl in Kempten und im Allgäu in Umlauf gebracht wurden.

Aus Bayern. 25. April. Ein 86 Jahre alter Bischof auf Firmungsreisen. Dieser Tage hat der greise Oberhirte der Diözese Augsburg, Bischof Maxi­milian von Lingg, seine diesjährige Firmungsreise angetreten, die mehrere Wochen in Anspruch nehmen wird. Es dürfte wohl einzig dastehen, daß ein Bischof im 87. Lebensjahr sich noch den Beschwerden einer mehrwöchi­gen Berufsreise unterzieht.

Kchwäbisch-Land. Im November 1926 erfolgte unter Beteiligung der Städte Ulm, Memmingen und Augsburg die Gründung des VerkehrsverbandsSchwäbisch- Land". Heute gehören dem Verkehrsverband rund 30 Orte und Verkehrsvereine als Mitglieder an. Das Gebiet des Verbands reicht östlich von Augsburg und Landsberg bis Biberach und Blaubeuren im Westen; nördlich von den Donaustädten Neuburg, Höchstädt, Dillingen, Lauingen und Günzburg bis in die Gegend von Ottobeuren, Mindelheim, Wörishofen im Süden. Ziel und Aufgabe- des Verbands ist, möglichst breite Kreise des reisenden Publikums auf die landschaftlichen Schönheiten und die bedeutenden Kultur­stätten und reichen Kunstschätze des dem Verkehr noch keineswegs hinlänglich erschlossenen Verbandsgebiets hinzu- weisen und zum Besuch vonSchwäbisch-Land" anzuregen.

Laden

Karlsruhe, 25. April. Eine 24 Jahre alte Angestellte stürzte gestern vom Fahrrad, weil dieses beim Ueberfahren einer Orangenschale ausrutschte. Die Angestellte zog sich einen starken Bluterguß am linken Fußknöchel zu.

Pforzheim, 25. April. Ein hiesiger Kaufmann machte die Beobachtung, daß er unehrliche Leute im Geschäft haben müsse, denn es verschwanden ganze Tuchballen. Schließlich gelang es, als Hauptschuldigen einen Lehrling zu ermitteln, der früh morgens hin und wieder einen Tuchballen unter die Treppe legte, wo die Ware dann von Helfershelfern, die den geeigneten Augenblick abpahten, abgeholt wurde. Als Hehler wurden nicht weniger als 15 Personen festgestellt.

Villlngen, 25. April. Die Sitte des Böllerschießens bei Festlichkeiten hat in Fischbach am Samstag abend ein Todes­opfer gefordert. Anläßlich einer Jnvestiturfeier hatte der 54 I. a. Ludwig Schlenker, wie schon seit Jahren, das Ah- feuern der Böller übernommen. Drei Schüsse waren bereits ohne Störung abgefeuert worden, als der vierte Böller zer­sprang und Schlenker teilweise den Schädel wegrih, so daß die Gehirnmasse auslief und der Verunglückte sofort tot war. Er hinterläht eine zahlreiche Familie, von der zwei Söhne Augenzeugen des schrecklichen Tods ihres Vaters sein mußten.

konstanz. 25. April. Bei dem letzten Fall der Schwur- gerichtsperiode hatte sich der 48jährige verheiratete Land­wirt und Händler Ernst Mühlherr in Sauldorf wegen Meineids, den er in einer Privatklagesache geschworen hatte, zu verantworten. Das Urteil lautete auf acht Monate Ge­fängnis.

Lokales.

Wildbad, den 26. April 1928.

Die Deutsche Demokratische Partei hat für den Bezirk Neuenbürg folgenden Wahlvorschlag ausgestellt: Spitzen­kandidat Dr. Fritz Mauthe, Uhrenfabrikant, Schwenningen; K. Kübler, Oberamtspfleger, Neuenbürg; Louis Barth, Sägewerksbesitzer in Calmbach; Karl Scheurer, Landwirt, Conweiler; O. Zobel, Hotelbesitzer, Herrenalb; Christian Brachhold, Stadtpfleger, Wildbad. Der Spitzenkandidat Dr. Mauthe war seither schon im Landtag und hat den Bezirk recht vorteilhaft vertreten, wozu ihn seine Stellung in der Wirtschaft besonders befähigte. Die weiter vorge­schlagenen Männer und Bezirksangehörigen haben sich im öffentlichen Leben ebenfalls bewährt.

kleine MchriMen aus aller Well

General Wrangel f. General Baron Peter Wrangel, der die Kämpfe in Rußland gegen die Sowjetherrschaft ge­leitet und seit 1925 in Brüssel seinen Wohnsitz hatte, ist dort nach längerer Krankheit im Alter von <3 Jahren gestorben.

Der 1. Rlai. Der Landtag von Mecklenburg-Schwerin hat einen Antrag der Sozialdemokraten und Kommunisten, den 1. Mai zum gesetzlichen Feiertag zu erklären, abgelehnt.

Der braunschweigische Landtag hat einem Antrag der Linksregierung, den 1. Mai zum gesetzlichen Feiertag zu erklären, zugestimmt. Es ist noch nicht bestimmt, ob dafür der Bußtag als Feiertag aufgegeben wird, was schon ein­mal der Fall war.

EinBremen"-Denkmal. Aus Quebec wird gemeldet, in Kanada werde beabsichtigt, auf der Greenly-Jnsel ein Denkmal für den Ost-Westflug derBremen" zu errichten. Der Gedenkstein soll die Namen Köhl, Hünefeld und Fitz­maurice tragen.

Der Gemäldediebstahl auf der Kadolzburg. 5m Februar war aus der Kapelle der Kadolzburg bei Fürth ein Grüne­wald oder Cranach zugeschriebenes Gemälde auf Veranlas­sung des Berliner Kunsthändlers Lippmann, des Mün­chener Kunsthändlers Meyer und eines Kunsthändlers und Kenners Arnim Schmidt durch zwei gewerbsmäßige Berliner Einbrecher gestohlen worden. Die ersten beiden konnten bald nach der Tat festgenommen werden. Nunmehr ist auch Schmidt in Amsterdam festgenommen worden. Er hat bereits im Jahr 1925 einen Bilderfchwindel ausgeführt und noch vor kurzem einen gerissenen Automobilbetrug verübt.

Selbstmord des Direktors der Mannheimer Gewerbe­bank. In Mannheim hat sich der Direktor der dortigen Ge­werbebank, Leininger, ertränkl. Er war in der Angelegenheit des Mannheimer Bankkraches mehrfach ver­nommen, aber nicht verhaftet worden.

Durch heißen Kaffee getötet. In Weterlingen bei Halle trank das 2jährige Söhnchen eines Arbeiters einen Schluck heißen Kaffees und verbrannte sich dabei so den Kehlkopf, daß es erstickte.

179 969 -4t erschwindelt. Ein Duisburger Kaufmann hat es verstanden, von einer Anzahl Personen insgesamt 170 000 -4t zu erschwindeln. Das Geld sollte für geschäft­liche Zwecke in wenigen Wochen mit 100 o. H. Zinsen (I) zurückgezahlt werden. Ein Reichsbahnbeamter und ein Kaufmann sind allein um 64 000 -4t geschädigt worden. Der Betrüger ist flüchtig.

Unterschlagung. Die 28jährige Kassensekretärin Hohmann bei der Mercedes-Schreibmaschinengesellschaft in Berlin hatte vor einiger Zeit behauptet, sie sei im Kassenraum von einem Räuber überfallen worden, der aus der Kasse 1400 ^t weggenommen und den Raum in Brand gesteckt habe. Durch die Untersuchung wurde aber festgestellt, daß die fehlende Summe 14 000 -4t beträgt. Die Hohmann hat eingestanden, daß sie den Brand selbst gelegt und den Ueberfall erdichtet habe, um ihre Unterschlagungen zu verdecken.

Der Oberrentenmeister der staatlichen Kreiskasse in Reck linghausen (Wests.), Hellmer t, wurde vom dortiger Schöffengericht zu 3 Jahren S Monaten Zuchthaus und ! Jahren Ehrverlust verurteilt. Er hatte lange Zelt htndurü die Gehaltserhöhungen seiner Angestellten für sich behaltei und -us der Kasse unter Fälschung von Urkunden mehr all eine halbe Million unterschlagen.

Betrunkene Autofahrer. Ein von vier betrunkenen Per­sonen besetzter Kraftwagen fuhr in Kettwig bei Essen auf eine Straßenlaterne. Diese stürzte um und dabei wurden zwei Vorübergehende sehr schwer verletzt.

Ein Polizeibeamter erschossen. Als der Polizeiwacht­meister Pioch in Wolgast (Pommern) den Dieb Willi Krohn aus Berlin festnehmen wollte, wurde er von Krohn er­schossen. Der Mörder flüchtete, wurde aber gestellt und er­schoß sich dann selbst.

In Berlin-Lichterfelde fuhr ein mit 10 Mann besetzter Schnellstreifenwagen der Schutzpolizei gegen eine Straßen­laterne. Alle 10 Mann wurden schwer verletzt.

Flugzeugabsturz. Auf der Reede von St. Nazaire (Frankreich) stürzte ein Wasserflugzeug ins Meer. Drei -leicht verletzte Insassen wurden gerettet, einer ist ertrunken.

Eisstauungen am Meerbusen von Riga. Am Eingang des Meerbusens von Riga haben sich Eismaffen gestaut, die vielfach eine Dicke von 6 bis 7 Meter unter und 3 bis 4 Meter über dem Meeresspiegel haben. Viele Schiffe sind vom Eis eingeschlofsen und müssen durch Eisbrecher befreit werden. In so später Jahreszeit wurden bisher selten der­artige Eisstauungen beobachtet.

Die Folgen des Erdbebens in Bulgarien. Die Sachver­ständigen schätzen die Erbebenschäden allein für Philippopel auf rund 1.5 Milliarden Lewa, die Zahl der obdachlosen Fa­milien in Philippopel auf 14 000, obwohl es den Behörden gelungen ist, bereits 9000 Familien in der Umgebung unker- zubringen. Die Zahl der obdachlosen Familien auf den Dör­fern des Erdbebenbezirks, für die Unterkunft beschafft wer­den muß, beläuft sich auf 2500.

Das Erdbeben in Griechenland. Nach Angaben der Zei­tungen beläuft sich der durch das Erdbeben angerichtete Sachschaden in der Stadt Korinth allein auf 600 Millionen Drachmen. Von 3000 Häusern sollen nur 50 übrig geblieben sein, die weniger schwer beschädigt sind. Die Zahl der Ob­dachlosen wird auf 15000 angegeben.

Das Beben wurde auch auf dem Aegäischen Meer ver­spürt. Eine kleine Insel soll vollkommen von der Meeres­oberfläche verschwunden sein, Mehrere Schiffe kamen iL