Der Mann wußte recht gut, daß hier irgend ein Geheimnis obwalte; er erkannte trotz des dichten Schleiers, daß sie ihr Antlitz nach Kräften umgewandelt habe, doch er sprach kein Wort.
Es war ein sonniger, herrlicher Morgen, als Madame St. Ange das Schloß verließ. Schmerzliche, qualvolle, unheimliche Gedanken verfolgten sie, während sie durch den Wald dahineilte.
Ihr Diener hatte das Gepäck auf dem kürzesten Wege nach der Eisenbahnstation St. Hilaire sur Rhone gebracht; er bot ihr in seiner eigenen stoischen Weise Lebewohl und sah ihr so lange nach, bis auch der letzte Wagen des Zuges, der die Gebieterin in weite Ferne führte, seinen Blicken entschwunden war.
Me schönste Frau auf Erden, murmelte er dann, aber auch die geheimnisvollste, die halsstarrigste. Und doch will ich hier bleiben, wie sie befohlen, und so wenig Böses als möglich von ihr denken.
Madame St. Ange lehnte sich in die Kissen eines Eisen- bahnwaggons erster Klasse zurück und schloß die Augen. Sie wollte die herrlichen Gegenden gar nicht sehen, die der Zug durcheilte, die Weingärten, die sanft anschwellen-- den Hügel mit ihrem Myrtenflor, die munter in silbernem Glanze sich dahinschlängelnden Flüsse und Bäche, die alten Städte mit ihren ehrwürdigen Türmen.
Was kümmerte sie der Gesang der Vögel, was die herrlich duftende Blumenpracht, was der goldene Sonnenschein auf Berg und Tal? All dieses galt ihr nichts.
An Bord des Dampfers fiel die ältere, einfach gekleidete Dame nicht auf, man achtete ihrer nicht. Wie lebhaft entsann sie sich der Zeiten, in denen ihr Erscheinen allerorts Aufsehen erregt hatte. All dies war vorüber, war begraben, sie glaubte selbst, lange Jahre im kühlen Erdenschoß gebettet gewesen zu sein.
Dis Wellen schlugen an die Schiffswand, der Wind peitschte sie unbarmherzig und Madame St. Ange fühlte, daß, je näher sie den Gestaden Englands kam, eine desto undurchdringlichere Eiskruste sich um ihr Herz legte.
Endlich ward die Küste Englands ihren Blicken sichtbar; sie allein wußte, weshalb sie zitterte und bebte wie Espenlaub, als ihr Fuß zum ersten Mal wieder englischen Boden betrat.
Beim Landen löste sie eine Fahrkarte nach London; sie wollte dort einen Tag Rast halten, ehe sie sich nach Leeping Hurst begab. Wieder den Klang der englischen Sprache zu vernehmen, englische Gesichter zu sehen, dünkte ihr ganz eigentümlich.
„Ich war so lange begraben, mir ist's, als sei ich von den Toten erstanden", sagte sie sich.
Mit dem Morgenzug begab sich Madame St. Ange am nächsten Tage nach Deeping Hurst. Jetzt brachte sie es nicht mehr über sich, ein Auge zu schließen; hoch aufgerichtet, mit heißen, tränenlosen, brennenden Blicken .betrachtete sie die ihr so vertraute Gegend, die sie durchfuhr. Sie erkannte jedes Feld, jeden Baum, jedes Haus, jede Felsengruppe, sie sah in der Ferne die Wälder von Melden, die Türme Scarsdales, die prachtvollen Anlagen des Parkes von Deeping Hurst. Der Schmerz, der in ihrem Herzen wühlte, zerfleischte dasselbe gleich einem giftigen Pfeile; starre Verzweiflung sprach aus ihrem Antlitz; mit der ganzen wilden Leidenschaft früherer Tage schlug sie Plötzlich beide Hände vor das Gesicht.
„Ich kann es nicht ertragen," stöhnte sie, „Wahnsinn ists gewesen, zu kommen".
Doch es sollte ihr noch herberes Leid bevorstehen, ohne daß sie imstande gewesen wäre, demselben zu entrinnen.
An der Scarsdale nächstgelegenen Eisenbahnstation stieg sie aus. Wie oft war sie nicht mit ihrer guten, stets sanften und liebevollen Mutter als blühendes, an Triumphe gewöhntes Mädchen hier auf- und niedergewandelt. Jetzt stand sie hier, allein, ungeliebt, das Herz von Haß verzehrt, dem Tode verfallen und nur mit Mühe gelang es ihr, die heißen Tränen zu bannen, die unwillkürlich ihr in die Augen traten.
In dem Gasthofe, in dem sie abstieg, gab es nur fremde Gesichter; niemand kannte sie. Sie forderte ein Wohnzimmer und Schlafgemach, aus wie lange, das wisse sie nicht, sie reise nach dem Norden Englands, bedürfe aber einiger Tage der Ruhe.
Das Mädchen, das Madame St. Ange bediente, fand ihr Wesen sonderbar, die unheimliche Glut ihrer Blicke entging ihr nicht, doch die Fremde schien reichlich mit Geldmitteln versehen und das war ja doch im Grunde genommen die Hauptsache.
Aachdem Madame St. Ange eins kleine Erfrischung zu sich genommen, ging sie aus und erklärte, daß die Stunde ihrer Rückkehr ganz unbestimmt sei.
5. Kapitel.
Einst und jetzt.
Der Morgenwind wehte angenehm kühlend, die Blätter der Bäume rauschten, die Vögel sangen fröhliche Weisen, als Madame St. Ange das Gasthaus verließ, um all jene Orte wieder zu besuchen, die einst ihrem Herzen teuer gewesen, weil der Traum einer zuerst scheu auskeimenden, dann in wilde Leidenschaft ausartenden heißen Liebe daran haftete. All diese Plätze befanden sich in nächster Nähe von Deeping Hurst; das Heim ihrer einstigen Rivalin war am nächsten zu erreichen, dann kam Scarsdale, Beaulieu war am entferntesten, nach Westen zu. Schloß Melden lag gegen Süden.
Madame St. Ange beschloß vor allem, das Heim ihrer Jugendjahre wieder in Augenschein zu nehmen, Beaulieu. Sie wurde gar nicht beachtet, als sie langsam durch die Straßen dahinschritt.
Wieder wandelte sie nach Jahren die alten wohlbekannten Pfade. Im Geiste sah sie das Antlitz ihrer Mutter vor sich, wie sie es oft und oft gesehen. Unwillkürlich traten Tränen in ihre Augen.
Sie entsann sich noch mit Lebhaftigkeit des Tages, an dem Bianca aus Cliefden mit der Mutter zu ihr gekommen, ihr war es, als vernehme sie die Stimme ihrer eigenen Mutter, als diese ihr ans Herz legte, dem kleinen Mädchen eine gute Freundin zu sein.
Ein bitteres Lächeln umspielte ihre Lippen.
„Nun, wenn ich auch gelitten," sprach sie halblaut vor sich hin, „sie litt viel mehr noch und das ist alles, was ich begehrte".
Sie blickte in die altertümliche Vorhalle von Schloß Beaulieu, nichts schien in derselben verändert. Ihr war es, als habe sie erst gestern einen großen Blumenstrauß auf den alten eichenen Tisch gestellt und sich eine rote Rose genannt.
Ihr altes Heim wieder zu sehen, war ihr namenlos schmerzlich. Sie fühlte sich ermüdet und beschloß fürs erste, nach dem Gasthof zurückzukehren, um dort durch Fragen mancherlei zu erfahren. Sie empfand sehr gut, daß sie mit großer Vorsicht zu Werke gehen müsse, aber wissen wollte sie, um jeden Preis, weshalb man sie suche und was diese „Eingesandts" zu bedeuten hatten.
Sie kehrte nach Deeping zurück; in der Hauptstraße sah sie einen Obstladen, in dem schöne Trauben und Pfirsiche zum Verkauf geboten wurden. Müde und erschöpft, wie sie war, meinte sie, daß nichts geeigneter sei, sie einigermaßen zu erfrischen, als eine schöne Traube, sie trat in den Laden, um sie zu kaufen und ließ sich auf einen Stuhl nieder; es wahrte einige Minuten, ehe sie bedient wurde, und während sie so da saß und nachdachte, daß hier wohl prächtig sich Gelegenheit bieten werde, einige harmlose Fragen zu stellen, fuhr ein Auto vor und eine schöne, junge Dame in blauem Kleid trat ein.
Madame St. Ange unterdrückte mühsam einen Schmerzensschrei, als sie in das Antlitz des Mädchens sah und mußte sich an der Lehne des Stuhles anklammern, um nicht umzusinken. Karl v. Allanmores Züge waren es, die sie vor sich sah, seine Augen, die sie anblickten, diese großen, schönen, blauen Sterne, die kein Falsch und keine Verstellung kannten, sein Haar, der Schnitt seine- Mundes, sympathisch und doch stolz zugleich.
Einige Minuten war es ihr, als ob der Anblick diese- Mädchens jeden letzten Rest von Kraft in ibr erlahmen lasse, dann klang mit einem Male die Stimme der Fremde« und ach nur zu Wohlbekannten an ihr Ohr.
„Ich möchte von diesen Trauben haben, Frau Trey, ich will sie gern einer kranken Frau bringen, die ich besuche."
Karls Stimme war es, die jo plötzlich an ihr Ohr schlug, der sanfte Blick des Mädchen? streifte zufällig und gleichgültig die gebeugte Gestalt der schwarzgekleidete Frau. Wenn jene geahnt hätte, wer diese sei! Nenn gütiger Geist Gertruds zugeflüstert hätte, daß dies die Frau sei, die sie suchte, in deren Händen das Schicksal ihres Vaters ruhte!
Madame St. Ange beobachtete jede Bewegung des schönen Mädchens, sie lauschte jedem Wort, das von ihren Lippen erklang. „Karl, Karl," hätte sie rufen mögen, ach, sie war nahe daran, jene Selbstbeherrschung und Besinnung zu verlieren, die sie so lange Jahre hindurch mühsam ausrechterhalten hatte. Karls Stimme — das
Haupt der Frau, die ihn so heiß geliebt, sank tief yeS« nieder auf ihre Brust. —
„Ich fürchte. Ihnen ist nicht wohl," sprach eine sanfte Stimme und Karl v. Allanmores Augen blickten mitleidig nieder auf die Fremde.
„Ich danke, mir ist ganz wohl," entgegnete Madame St. Ange kalt und das junge Mädchen zog sich ein wenig verletzt zurück.
Madame hörte nichts mehr, ihr Kopf schwirrte; daß man Lady Fieldens Namen genannt hatte, kam Ihr kaum zum Bewußtsein, dann plötzlich war das schöne Mädchen verschwunden und Madame St. Ange saß allein in dem Geschäft, eine Traube in den Händen haltend.
Sie blickte empor.
„Wer war jene junge Dame?" fragte sie.
Die Frau antwoxtete nichts weniger als zuvorkommend, die kalte Art und Weise, in der Gertrudens wohlmeinende Annäherung aufgesaßt worden war, hatte sie verdrossen.
„Es ist ein Besuch, der bet Lady Melden weilt."
„Aber wer ist sie, wie heißt sie?" rief Madame St. Ange ungeduldig.
Ihre Frage klang so gebieterisch, daß die Frau sich gezwungen sah, zu antworten.
„Sie heißt Allanmore, man sagte mir, daß sie die einzige Tochter des Barons Karl v. Allanmore sei, der vor vielen Jahren seine Frau und sein Heim verlassen hat."
„Der — was — ?" fragte Madame St. Ange mit seltsam gepreßter Stimme.
„Seine Frau verlassen," war die kurze Entgegnung; „seine Tochter ist jetzt auf Besuch bei einer alten Freundin der Mutter, bei Lady Melden".
„Und die Mutter — lebt sie oder ist sie tot?" forschte Madame. - ^ -
„Lady Allanmore ?ebt, so viel ich weiß, mit ihrer Tochter erster Ehe im Ausland."
„Und Scarsdale?"
„Scarsdale ist abgesperrt, nur zwei oder drei alte Diener leben dort, was für uns Geschäftsleute der Nachbarschaft ein großer Verlust ist. Sir Karl selbst war eine der besten Kundschaften weit und breit in der Runde. Die Trauben kosten drei Schilling; ich danke, gnädige Frau, guten Tag."
Im nächsten Moment stand Madame St. Ange draußen auf der Straße, ratloser und verwunderter denn je.
Sie hatte Karls Tochter gesehen, seinen Augapfel, den Stolz seines Lebens, das Kind, das er mit so zärtlichem Herzen liebte. Diese Tochter also lebt jetzt in dem Hause Lady Fieldens. War sie es, die Lola de Ferras suchte? War das des Rätsels Lösung?
Bei einbrechender Dämmerung beschloß sie, nach Schloß Fielden zu gehen. Sie entsann sich noch gar wohl der Portiersloge unten am Parktor, dort konnte sie, unt- r dem Vorwände, ihren Weg verloren zu haben, vorsprecht^ und durch geschickt gestellte Fragen vielleicht manches rn Erfahrung bringen.
Karls Tochter! Sie mußte das Mädchen wieder sehen um jeden Preis; wie grausam, unfreundlich sie das holde Kind von sich gestoßen hatte; weshalb — als die zarte Hand des Mädchens die ihre berührte, war eS ihr denn gewesen, als oo eine giftige Viper sie steche. Sonderbarer Geist des Widerspruchs — wie konnte man die Tochter hassen, wenn man den Vater geliebt mit aller hingebenden Glut einer zügellosen Natur."
Der Wc!' u u Schloß Fielden hatte in früheren Jahren stets zu ihren Lieblingsspaziergängen gehört, sie kannte jeden Fußbreit Weges fast ebensogut wie in Beaulieu.
Madame St. Ange wollte in der Finsternis unbemerkt bis an die Fenster des Schlosses Vordringen, um Gertruds zu sehen. Sie fühlte, daß der Schlüssel zu dem Geheimnisvollen jener Inserate hier gefunden werden mußte und so stahl sie sich denn aus dem Wege dahin, auf dem sie, ach wie oft ohne Scheu, mit stolz erhobenem Haupte geschritten war. --
Der Mond hatte sich hinter Wolken versteckt und tiefe Dunkelheit herrschte.
Madame St. Ange verbarg sich hinter einer Baumgruppe, von der aus man einen prächtigen Ausblick nach dem Speisezimmer genoß. Sie fühlte sich sicher und wußte, daß man sie von hier aus weder sehen noch erkennen konnte. -.- .
(Fortsetzung folgt.)
Stärkstes, pulsierendes Leben; Hasten zu Fuß, auf tausend Fahrrädern, Autos aller Formen und Herkunft, — Verkehrsschutzleute, die bei Regen in ihren schneeweißen Gummimänteln weithin leuchten, eilends den Fahrdamm kreuzende Menschen, wenn der Uebergang freigegeben wird für den Bruchteil einer Minute, — wahrhaftig, es geht alles ohne Schreien, ohne Drängen, — es geht wohltuend ruhig. Natürlich abgesehen vom Hupen: deren Töne aus allen Registern fallen hier ebenso auf die Nerven wie sonstwo.
Ein Herr und eine Dame wollten nach einem unserer Vorträge wissen, wo weniger gehupt würde, ob in Wildbad oder in Garmisch. Ich habe gesagt: in Bad Wildbad im Schwarzwald. Und wenn doch je, dann nur melodisch, und zwar vormittags in Hellem Dur und nachmittags in gedämpftem Moll. — Ja, und ob ich nur einen einzigen Quadratmeter in Europa wüßte, wo noch niemals gehupt und wo vor allem nicht die „Ehaussee- wanzen" mit ihrem niederträchtigen Motorgeknalle um 10 Uhr beim Einschlafen störten. Da habe ich erst mal herzlich gelacht, und dann noch mal. „Sie lachen, aber ich kann bei so was nicht schlafen. Solche Stelle ohne Benzingeruch und Motorgeräusch gibts eben nicht mehr." „Hanu," habe ich geantwortet, „gibts wohl." Da haben alte Dame und alter Herr ungläubig dreingesehen. „Auf dem Sommerberg ist der fragliche Quadratmeter", fuhr ich fort und Habs erklärt, warum und wieso, und daß da ein großes Hotel wäre usw.
Erfolg: er sagte zu ihr: „Na, nun wissen wir ja, wohin wir im Sommer gehen. Aber, wehe l Wenn's anders ist, dann reißen wir wieder aus." Und sie darauf: „Mache ich nicht mit; ich reiße nicht!"
Morgen, so hoffe ich, mehr.
Weidner.
5. Reisebrief.
Reisebrief aus Holland.
Utrecht, den 18. April 1928 (mittags.)
An die Schriftleitung des Wildbader Tagblattes Bad Wildbad im Schwarzwald.
Das vorletzte Geräusch, das ich gestern abend spät vor dem Einschlafen noch hörte, war ein anhaltender, auf und ab gurrender Ton. Er hatte seinen Resonanzboden in einer schwäbischen Männerkehle. Es klang, als wenn Holz gesägt würde, aber kein Weiden- oder Linden-, sondern schweres Eichenholz. Ich dachte, es sei nicht zu überbieten; äber es kam anders, denn es erhob sich der Wind des Tages zu einem Sturm in der Nacht und ein Zyklop schien so etwa 10 Minuten mit ganz großen Balken umeinander zu werfen. Dann kam ich dahinter: es war grollender Donner. Unter diesem letzten Geräusch schlief ich endlich em. ' ^ '
Und das Erste am nächsten Morgen, das diente nicht weniger zur Erheiterung: Keine Stiefel vor der Türe ! Der gedruckten Aufforderung, den Knopf neben der Türe bei besonderen Wünschen dreimal zu drücken, kam ich als- bald nach und der Friedrich des Hauses, dessen Zimmer 527 wir bewohnten und der vergeblich die größere Hälfte eines Doppelbrötchens schnell noch auf 1 Mal in die Mundöffnung zu drücken versuchte, konnte nicht fassen, daß man um 7 Uhr früh auch schon beschuht sein muß, um das Zimmer verlassen zu können. Nach genau 45 Minuten waren sie da und war der Zug, mit dem wir weiter wollten, längst abgefahren.
Sind zur Werbung Zeitungsanzeigen nötig, so noch mehr die Besuche bei den Ober- und Hauptschristleitern der großen Blätter. Hat man den Vorzug, sich durch gendwie erlangte Empfehlungsschreiben Zulaß zu verschaffen, dann kann da» trotzdem allerlei Zeit verschlingen,
Wenn man solche Empfehlungen aber nicht hat, dann muß man noch viel mehr Zeit opfern, um die Zusage zu erhalten, daß ein Berichterstatter zum Vortrag kommt. Denn am nächsten Morgen soll doch zugunsten von Bad Wildbad in der ersten Morgenausgabe etwas zu lesen stehen. Ist das aber der Fall — und ich habe es bisher immer erreichen können —, dann lesen alsbald ....zigtausend Menschen in einer so großen Stadt, was wir am Abend vorher durch das Lichtbild und das Wort gebracht haben. Und das ist dann eine Werbung, wie man sie sich wirksamer nicht gut denken kann.
Und wo etwa von einem ganz großen Blatt der nicht ganz sicher zugesagte Berichterstatter tatsächlich ausgeblieben ist, ja, dann muß man eben selber einen Bericht schreiben, der — Schicksal! — dann stets zu lang, — ausgerechnet an der unerwünschtesten Stelle gekürzt wird.
Was dagegen zu tun ist? —Ich habe herausgefunden, es ist das Beste: man läßt sich einen Genever geben, spült den Aerger hübsch und geschickt hinunter..., was? Das wäre schwer? Nein, nein, man hat so vieles lernen müssen und wir beide haben auch das gelernt. Jetzt können wir es, wir haben nun Uebung. Damit wir in derselben bleiben, stellen wir zwischendurch fest, ob sich anders farbige gebrannte Feuerwässer am Ende noch besser eignen, solche „redaktionelle Berichterstattungsschmerzen" unwirk- I^.I^Echen- Empfangen Sie, aber auch der Bade-und sämtliche Kurärzte, die Versicherung: obige Schmerzen stören den Menschen tausendmal mehr, wie die Ischias von 3 Kurgästen zusammen genommen, und deshalb sind auch die erwähnten Gegen- oder Heilmittel in dreifacher Potenz zu nehmen. ^
Doch Scherz beiseite; Riesenentfernungen, z. B. in ^Amsterdam, lassen sich oft genug nicht mit ^ ^Airvschen bewältigen, die scheinbar auf jeder Strecke, ohne Rücksicht auf die Länge, 10 cts. — 17 kosten- ohne Autotaxi geht es nicht wohl. ^ '