Horb a. 11.. 21. April. Ausgerissen. Aus der ln Heiligenbronn befindlichen Zöglingsanstalt sind drei junge, 14 Jahre alte Burschen ausgerissen. Sie wurden aber in Oberndorf aufgegriffen und in die Anstalt zurückgebracht.
weßsletken OA. Balingen, 21. April. Das Boten- ameile. Marie Gerstenacker vollendete ihr 80. Lebensjahr. Das „Botenameile" versieht seit 47 Jahren den Botendienst zwischen Meßstetten und Ebingen und wandert heute noch alle Samstag von dem hochgelegenen Ort in die Stadt hinunter, um dort die ihr aufgetragenen Besorgungen zu erledigen. Um die 40 000 Kilometer sind es, die sie in dieser langen Zeit zu Fuß zurückgelegt hat.
Roktweil, 22. April. Lebensrekkerin. Oberhalb der Schleuse beim Elektrizitätswerk fiel ein sechsjähriger Knabe in den Neckar und wurde über 100 Meter weit fortgetrieben. Frau Julius Lang bemerkte den Unfall. Sie sprang alsbald in das Wasser und brachte den Knaben, der dem Tode nahe war, ans Land.
hcidenheim, 22. April. Brand — Abgestürzt. Im Doppelhaus des Schreinermeisters Schmid in Bolheim brach Feuer aus, das das Dachgeschoß zerstörte. Der größte Teil des Ddobiliars ist verbrannt. — Der Bauer Johs. Bosch in Sontheim i. Stubental stürzte beim Futterholen in der Scheune ab, fiel auf einen Balken und trug Kopf- und innere Verletzungen davon.
Ehingen a. D., 22. April. Wäschedieb st ah l. Eine unliebsame Entdeckung machte in der Frühe eine in der Fabrikstraße wohnende Hausfrau. Als sie die Wäsche abnahm, die sie über Nacht zum Trocknen aufgehängt hatte, war ein großer Teil gestohlen.
Mengen» OA. Saulgau, 22. April. Verbrannk. In Abwesenheit der Eltern kam das diesjährige Kind des Hilfsarbeiters Grünvogel in der Küche dem Herdfeuer zu nahe. Die Kleider fingen Feuer und das Kind erlitt tödliche Brandwunden.
Altshausen OA. Saulgau, 22. April. Ein guter Fang. In den letzten Tagen haben sich in einer hiesigen Wirtschaft 2 fremde Männer mit einer Frauensperson aus Oesterreich aufgehalten, die teils im Ort herumgebettelt und teils gezecht haben. Am Dienstag abend entstanden zwischen den angetrunkenen Männern Streitigkeiten, wobei der eine, ein aus Preußen stammender 30 I. a. Mann, den andern und die Frauensperson geschlagen hat, so daß der diensttuende Schutzmann eingreisen mußte. Bei der Untersuchung wurde festgestellt, daß der Täter beim Betteln in einem hiesigen Schuhladen ein Paar neue Herrenschnürschuhe gestohlen hatte, die er in seinem Quartier verwahrte. Auch ein Stempel eines Schultheißenamts im Oberamt Waldsee wurde bei ihm vorgefunden, den er letzten Sonntag in der betr. Ortschaft beim Betteln entwendet haben will. Bei seinem Genossen fand man einen Privatstempel eines landw. Gutsaufsehers. Die beiden Stempel sollten künftig zur Ausstellung von falschen Legitimationspapieren, Arbeitszeugnissen usw. verwendet werden. Die drei Personen wurden dem Amtsgericht Saulgau eingeliefert.
Waldsee, 22. April. Ein gutes Geschäft. Ein gutes Geschäft scheinen die Bärentreiber zu machen, die kürzlich auch durch unsere Stadt kamen. Auf der hiesigen Oberamtssparkasse haben sie 1400 Mark Kleingeld eingewechselt und auch auf der Gewerbebank eine größere Summe, nachdem sie in Biberach sich schon in gleicher Weise den Geldtransport vereinfacht hatten.
Tettnang, 22. April. Stückgutverkehr auf einer K r a f t p o st l i n i e. Mit dem Stückgutverkehr auf der Kraftpostlinie Tettnang-Wangen wird am 1. Mai begonnen.
Vom Bodensee, 22. April. Der Dampferverkehr. Von den fünf Uferstaaten hat Württemberg den schönsten und einheitlichsten Schiffsbestand aufzuweisen, nämlich 6 Dampfer, 2 Trajektkähne und 1 Schleppkahn für den Güterverkehr Friedrichshafen—Romanshorn. Baden besitzt für den Obersee 5 Dampfer, ein neuer Doppelfalon- dampfer ist in Auftrag gegeben; den Untersee befahren zwei Dieselmokorboote, ein drittes wird auf der Badenwerfk Kreßbronn gebaut. Bayern hat 5 Dampfer, wozu ein neuer Doppelsalondampfer für Lindau kommen wird, und zwei Motortrajektkähne. Die schweizerischen Bundesbahnen lassen in diesem Jahr 5 Dampfboote und 2 Trajektkähne fahren. Der österreichische Dienst verfügt über vier Dampfer, darunter der neue Doppelsalondampfer „Bregenz". Im Juli soll ein neues Doppelschrauben-Diesel-Motorschiff in den Dienst gestellt werden, das als ausgesprochenes Luxusschiff mit überdachten Wandelhallen an den Seiten ausgestattet ist.
Von der Bayerischen Grenze, 22. April. Tödlicher Unfall. — Zwei Ansreißer. — Vom Zug überfahren. Der verheiratete Schmiedgeselle Johann Seidl von Gundelfingen reparierte in der Zemenkfabrik Schwenk- Mergeistetken einen Fahrstuhl, mit dem er plötzlich in die Tiefe sauste und erdrückt wurde; er war sofort tot. — In Gundelfingen wurden zwei junge Leute im Alker von 13 und 16 Jahren gestellt, deren Eltern in Freiburg (Baden) ein Kaufmannsgeschäft betreiben. Sie waren als Mechanikerlehrlinge aus Abenkeurerlust mit dem Handwerkszeug aus ihrer Lehrstelle ausgerissen und wollten nach Ungarn und von da nach Indien. Sie hakten in 8 Tagen den Weg von Bafel über Konstanz nach Gundelfingen gemacht und meist im Freien genächtigt. Um ihre Spuren zu verwischen, legte der eine am Rheinuser bei Basel seine entbehrlichen Kleider mit Ausweiskarte und Photographie nieder, um den im Wasser gesuchten Tod vorzukäuschen. Der Betrug wurde aber nicht geglaubt. Heute befinden sich die beiden Burschet, wieder zu Hause. — In der Nähe des Bahnhofs Lauingen wurde die Leiche des 18 Jahre alten Hilfsstraßenwärkers Anton Löffler aus Unkerbechingen aufgefunden; er hatte sich vom Zug überfahren lassen.
Mannheim, 20. April. An einem geöffneten Rührbehälter im Werke Oppau der J.G. Farbenindustrie löste der ledige Schlosser Eugen Blatz aus Friesenheim vorzeitig die Verschraubung. Der Rührer fiel infolgedessen herunter und verletzte Blatz so schwer, daß er starb.
Ariedrichsfeld bei Mannheim, 20. April. Gestern früh wurden auf dem Gleis der Reichsbahnstrecke Mannheim— Heidelberg in der Nähe des Bahnhofes Friedrichsfeld-Süd me schrecklich verstümmelten Leichen eines jungen Mannes und eines Mädchens gefunden. Es dürfte sich um ein junges Liebespaar handeln, das sich vom Zug hatte überfahren der Toten find noch nicht ermittelt, k>a beide keme Papiere bei sich trugen.
Schwetzingen, 20. April. Der Führer eines württ. Last- autos fuhr hier in schwer betrunkenem Zustand mit seinem Wagen im Zickzackkurs durch die Mannheimer Landstraße. Er machte sich einen Spaß daraus, auf der linken Straßen- feite zu fahren und den entgegenkommenden Fahrzeugen den Weg zu versperren. Motorradfahrer, die vorbeifuhren, wurden von dem betrunkenen Chauffeur geschlagen. Schließlich machte die Polizei dem Unfug ein Ende und sperrte ihn in den Ortsarrest. Das Auto wurde in Gewahrsam genommen. Bruder Lustig hatte unterwegs den Bremser des Anhängewagens verloren.
Der Artilleriebund Schwetzingen feiert sein ZOjähriges Stiftungsfest am 12. und 13. Mai, verbunden mit Standartweihe, Gautag des Kriegerbunds, sowie dem ersten Unterbadischen Artilleristentag. General der Artillerie Exzellenz von Gollwitz hat sein Erscheinen zugesagt.
Seppenhofen Amt Donaueschingen, 20. April. Hier brach in den beiden aneinandergebauten Anwesen von Reinhard Kraner und Johann Bogt neben dem Gasthaus zum Hirschen em Brand aus, der in kurzer Zeit beide Gebäude einäscherte. Sämtliche Fahrnisse wurden vernichtet.
Obergrombach bei Bruchsal, 22. Avril. Ein schwerer Schaden ist dem bekannten Geflügelzüchter Albert Neuberth hier erwachsen ,indem er in seiner Hühnerfarm gegen 100 junge Hühner tot vorfand. Ob ein elender Bubenstreich oder die Folgen einer plötzlichen Seuche vorliegen, muß die Untersuchung ergeben.
Endiagen, 21. April. Der älteste Bürger gestorben. Der älteste Bürger der Gemeinde, Metzgermeister Louis Hirtler, ist im 96. Lebensjahr bet seiner Tochter in Karlsruhe gestorben.
kehl, 21. April. Von der Gendarmerie wurde ein hier beschäftigter junger Mann festgenommen, da er im dringenden Verdacht steht, der Täter mehrerer Einbrüche in Eckartsweiler und Umgebung zu sein. Er wurde ins Amtsgefängnis eingeliefert.
kandern, 21. April. Der Bäcker Fritz Oßwald, der vom Oberrheintal nach Hause fuhr, stürzte mit seinem Motorrad bei Säckingen so unglücklich, daß er mit einem Schädelbruch ins Krankenhaus eingeliefert werden mußte.
Lokale».
Wildbad, 23. April 1928.
Stiller Abschied. Eine in allen Kreisen hochgeschätzte Persönlichkeit ist in letzter Woche still und bescheiden von hier gegangen: die Diakonissenschwester Marie, welche nach Stuttgart abberufen worden ist. Viele Jahre lang hat diese unermüdliche, freundliche Schwester die Kranken unserer Stadt gepflegt und umsorgt, vielen auch die Augen zum letzten Schlummer zugedrückt. Wo sie hinkam, war sie gern gesehen und wirkte durch ihre sichere und freundliche, stille Art und Weise wie ein Engel der Barmherzigkeit, der niemals versagte. Mit aufrichtigem, lebhaftem Bedauern sah man allgemein die Scheidende, welcher der Abschied selbst recht schwer geworden ist, abreisen. Möge es ihr vergönnt sein, noch recht lange ihr Werk der Barmherzigkeit auszuüben. Der herzlichste Dank der Wildbader Bevölkerung und die aufrichtigsten Glück- und Segenswünsche folgen der lieben Schwester Marie nach. Man wird sie hier nicht vergessen.
Die neuen Bergbahnwagen. Eine interessante Arbeit ist die Einstellung der neuen Bergbahnwagen und die Herausnahme der beiden alten, wie man gestern zu beobachten, Gelegenheit hatte, wenn man die Bätznerstraße hinaufging. Einer der alten Wagen war bereits aus dem Geleise genommen und stand seitwärts auf einem mächtigen Balkengerüst, während einer der neuen Wagen, die nicht nur schöner und länger, sondern auch praktischer sind, an der Seite der Bätznerstraße stand. Zahlreiche Neugierige hatten sich dort eingefunden, um zuzusehen, wie diese schwierige Auswechslungsarbeit an der Ueberführung der Bergbahn unter der Leitung erfahrener Ingenieure bewerkstelligt wird. Manchen hörte man da sagen: „Das habe ich mir auch anders vorgestellt." Starker Regen vertrieb schließlich die Zuschauer. Diese Arbeit nimmt noch einige Tage in Anspruch und stellt an die Ausfuhrenden keine kleinen Ansprüche. Auch das Drahtseil ist erneuert worden.
Schlutzschießen des Schützenvereins. Im Anschluß an das gestrige Schlußschießen winkte dem besten Schützen eine von Herrn Fahrner-Pforzheim gestiftete Ehrenscheibe. Unter zahlreichen Teilnehmern hat Schützenbruder Otto Schindler den besten Schuß darauf abgegeben, wozu wir ihm herzlich gratulieren. — Gestern dürfte nun der letzte Schuß auf der alten Schießbahn abgegeben worden sein. Darum „Gut Schuß" auf der neuen Anlage I
Bergprüfungsfahrt des Radfahrervereins. Gestern nachmittag wurde vom Radfahrerverein eine Bergprüfungsfahrt veranstaltet. Der Start begann nicht, wie bekanntgegeben, an der Herrnhilfe, da die Bätznerstraße infolge Auswechslung der Bergbahnwagen gesperrt war, sondern beim Hotel Bergfrieden. Das Endziel war die Hochwiese. Die beträchtliche Steigung vom „Schweizerhäusle" und die für Radsport nicht besonders geeignete Wegbeschaffenheit stellten an die Fahrer in sportlicher Hinsicht große Anforderungen. Jeder Einzelne gab sein Bestes. Der Radfahrerverein kann mit Stolz auf diese Veranstaltung zurückblicken. Im Gasthaus zur Hochwiese versammelten sich die Mitglieder nach der anstrengenden Fahrt, woselbst der Vorstand G. Schmid die Resultate bekanntgab. Die beiden ersten Preise erhielten die Fahrer: Gustav Schmid, Sohn des Fritz Schmid, und Wilhelm Rau. Beide legten die Strecke, ohne abzusteigen, in 6^ Minuten zurück. — Zwei zweite Preise erhielten Heinrich Müller und Richard Kallfaß (7 Minuten Fahrzeit). Einen dritten Preis erhielt Albert Sieb (7^ Min.) und zwei vierte Preise die Fahrer Emil Fischer und Gustav Schmid (Sohn des Vorstands) in 8 Minuten Fahrzeit. Sämtliche Fahrer, welche unterwegs gestürzt oder abgestiegen sind, mußten leer ausgehen. (Die beste Zeit hatte der Fahrer W. Broß in 6 Minuten, er ist aber unterwegs einmal abgestiegen.) Noch längere Zeit saßen die Mitglieder bei fröhlichem Radlerliedergesang beisammen.
Reisebrief aus Holland.
4. Reisebrief.
Utrecht, den 18. April 1928 (mittags.)
An die Schriftleitung des Wildbader Tagblattes Bad Wildbad im Schwarzwald.
Holland wäre das Land der cannux, cansrckZ und der cnnnilles, so schrieb einmal Rousseau. Ob er das heute noch behaupten würde, wenn er, wie Meister Blumenthal und ich gereist und ausgenommen sind, weiß ich nicht. Wir haben natürlich die cnnnux, wir haben auch zahme und wilde canurcks gesehen, sind aber bisher nicht auf cnnuilles gestoßen. Ja, wohin wir auch kamen, immer gleich höflich, entgegen- und zuvorkommend, stets liebenswürdig sind wir ausgenommen worden.
Uns Wohlwollende, Holländer, befragte ich vor Antritt der ersten Vortragsreise nach ihrer persönlichen Ansicht über den mutmaßlichen Erfolg und wie die Holländer unsere Absicht wohl aufnehmen würden. Die Auskunft war nicht dazu angetan, Mut zu machen. Eine Dame, die in Amsterdam geboren ist, vor und nach dem Krieg wieder viel in Holland, und lange, weilte, schrieb zurück, die Schwierigkeiten seien so groß, daß sie abrate, namentlich im Gedenken an die holländische Psyche. Es ist aber nicht locker gelassen worden. Und als ich der Schwester jener Dame in Amsterdam bei meiner Aufwartung berichten konnte, daß sogar der recht ansehnliche Vortrags- saal im Festgebouw Bellevue in Rotterdam gut besucht, und der Vortragssaal im Theater Tivoli in Amsterdam sogar recht gut besucht gewesen wäre, gab sie, überrascht, zurück, daß sie sich dieses Erfolges natürlich freue, ihn aber ganz und gar nicht erwartet hätte, denn selbst wenn ganz bedeutende Sängerinnen oder Pianisten von Ruf in großen holländischen Städten sich hören ließen, sei der Besuch durchweg beklagenswert.
Unsere gelben, weithin leuchtenden Plakate zur Werbung haben wir in sehr vielen Straßen und in den Schaufenstern zahlreicher Geschäfte gesehen, auch in Utrecht beim Gang durch die belebten Straßen. Sie tun ihre Schuldigkeit, und wir hoffen zuversichtlich auf weiteren guten Erfolg in Arnheim und im Haag.
Mit deutschem Gruß aus dem gastlichen Holland Ihr ergebener
Weidner.
Der Flugzeugunfall am Dreifaltigkeitsberg
Der „Heuberger Bote" berichtet: Am Donnerstag vormittags ?t11 Uhr setzte starker Schneesturm ein und es wurde dunkel. Das Verkehrsflugzeug O 946 der Lufthansa überflog auf dem Flug von Zürich nach Frankfurt in diesem Wetter die Stadt Spaichingen. Der Führer verlor die Sicht und das Flugzeug stieß oben auf dem (über 1000 Meter hohen) Dreifaltigkeitsberg auf einige Tannen und Buchen auf. Dadurch wurde es herumgedreht und an den steilen Bergabhang geschleudert. Der vordere Teil des Flugzeugs, wie Propeller, Motoren, Tragflächen bzw. Teile davon, liegt in wirrem Durcheinander und in weitem Umkreis an dem schwer zugänglichen Berghang, zum Teil auch auf den Bäumen. Verhältnismäßig gut erhalten ist noch die Kabine und der Hintere Teil des Flugzeugs. Das Flugzeug war mit 5 Reisenden und H Mann Bedienung besetzt. Um erstere zu befreien, mußte erst eine junge Forche gehauen werden. Ein mit einem steifen Bein behafteter Fahrgast hat bei dem Anprall letzteres gebrochen.. Von Dr. Bippus wurde dem Verunglückten die erste Hilfe geleistet. Er wurde dann ins Krankenhaus übergeführt. Cs war ein Glück, daß die Bäume den Anprall am Berg gemildert haben. Sonst wäre die Zahl der Verunglückten erheblich größer. Das zertrümmerte Flugzeug bot Raum für 11 Personen und war mit 3 Motoren im Gewicht von 600 und 400 Kilogramm ausgestattet. Es liegt im Waldteil Hoferwalde in der Nähe der Markungsgrenze Spaichingen-Denkingen, etwa 40 Meter unterhalb des Bergrandes. Um zu ihm zu gelangen, muß man eine 40 Meter hohe, dachgähe Geröllhalde erklettern, jeden Augenblick gewärtig, abzurutfchen. Von den abgerissenen Tannen hat eine an der Bruchstelle etwa 25 Zentimeter Durchmesser.
Kleine Nachrichten aus aller Dell
Todesfall. Der bisherige Reichstagsabgeordnete Dr. Gilde meist er (Deutsche Bolkspartei) ist in Bad Elsen an den Folgen einer Grippe im Alter von 52 Jahren gestorben.
Iänicke wird Landrak. Wie die ..Saalezeikung" in Halle erfährt, hat die preußische Negierung den Assessor Dr. Ia- nicke, den Schwiegersohn Elerks, als Landrak für den Kreis Zeitz ausersehen. — Iänicke war bekanntlich wegen Beleidigung des Reichspräsidenten v. Hindenbura anläßlich dessen Wahl vom Disziplinarhof zu Strafversetzung verurteilt worden.
8000 Mandaksbewerber. Für die Reichstags- und Land- kaosrvahlen in Preußen, Bayern, Württemberg, Anhalt uno Oldenburg am 20. Mai dürfte mit über 9000 Mandats- berverbern, davon mindestens 5000 für den Landtag, zu rechnen sein. Obgleich noch nicht alle Parteien ihre Wahllisten aufgestellt haben, ist die Zahl der männlichen und weiblichen Bewerber jetzt schon erheblich größer als bei den letzten Wahlen. In' Preußen allein dürfte die Gesamtzahl sich auf mindestens 3200 belaufen.
511 Schiffbrüchigen das Leben gerettet. In Den Helder ist am 19. April der holländische Nationalheld Dorus Rykers im 81. Lebensjahr gestorben. In den Jahren 1872 bis 1911. während deren Rykers erst als Mitglied der Besatzung und später als Kommandant eines Rettungsboots an der holländischen Nordfeeküste im Dienst der Nord- holländischen Rettungsgesellschaft stand, hat er nicht weniger als 511 Schiffbrüchigen das Leben gerettet. Sein schwierigstes Rettungswerk bildeten im Jahr 1887 feine dreitägigen Bemühungen zur Rettung der Besatzung der gestrandeten deutschen Bank «Renown". Seine letzte Tat war die Rettung der Besatzung des deutschen Schoners „Elfriede" im Jahr 1911. Rykers besaß Auszeich- nungen vom holländischen König Wilhelm III. und der Königin Wilhelmine, von den deutschen Kaisern Wilhelm I. und Wilhelm II-, sowie von den Königen von England und Belgien.
Wochenende für Schüler. Der „Bund entschiedener Schulreformer" in Preußen verlangt in einer Eingabe an das Kultministerium, daß am Samstag.den Schülern,keine