Der aus dem früheren Fememordprozeß verurteilte ehemalige Feldwebel Klapp roth wurde aus dem Gefängnis in Berlin nach Stettin zur Vernehmung als Zeuge gebracht. Er war an Händen und Füßen mit Ketten gefesselt.
Die französischen Gegenvorschläge
Paris, 22. April. Der Wortlaut der französischen Gegenvorschläge gegen die Note Kelloggs ist veröffentlicht worden. Die von den Mächten gebilligten Vorbehalte seien folgende:
1. Die Unterzeichneten Parteien erklären feierlich, sich eines Krieges als Mittel nationaler Politik, d. h. als Mittel einer persönlichen, politischen Handlung, nicht zu bedienen, falls sie nicht zu einer derartigen Handlung durch die Ausführung eines Vertrags, wie beispielsweise des Völkerbundspakts, oder anderer beim Völkerbund eingetragener Verträge gezwungen sein sollten. In diesem Sinn verpflichten sich die Mächte, sich weder gegenseitig anzugreifen, noch Ländereien zu besetzen. 2. Sämtliche zwischen den Mächten möglicherweise entstehenden Auseinandersetzungen sollen stets nur auf friedlichem Wege geregelt werden. 3. Für den Fall, daß eine der Unterzeichneten Parteien ihre Verpflichtung verletzen sollte, genießen alle übrigen Unterzeichneten Mächte des Vertrags dieser Macht gegenüber volle Handlungsfreiheit. 4. Die gegenseitigen Vereinbarungen berühren in keiner Weise di? Rechte und Verpflichtungen der Unterzeichneten Mächte, die auf internationalen Abmachungen früheren Datums beruhen.
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Der „New Uork Herald" meldet, Kellogg werde auf die französische Note erst antworten, wenn die Antworten Englands, Japans und Italiens eingegangen seien. Sollte Frankreich seine Vorbehalte nicht aufgeben, so seien weitere Verhandlungen zwecklos.
Württemberg
Die Solitude-Rennskecke und der Staat
Von zuständiger Seite wird mitgeteilt:
In einer Stuttgarter Tageszeitung ist neuerdings der Vorwurf erhoben worden, daß die Erhaltung und Weiterentwicklung der Solitude-Rennstrecke durch das völlig ablehnende Verhalten des Staats in Frage gestellt sei. Der Staat habe bis jetzt zu den seitherigen Aufwendungen für den Straßenbau nicht nur keinen Zuschuß geleistet, sondern vor einiger Zeit auch die erbetene Uebernahme der Straße in den Bereich des staatlichen Straßennetzes und damit auch die Entschädigung für das von privater Seite an dieser Straße Geleistete abgelehnt.
Diese Darstellung entspricht dem wirklichen Sachverhalt nicht. Bon der 22,3 Kilometer langen Solitude-Strecke steht eine 9,4 Kilometer lang» Strecke, also nahezu die Hälfte, als Staatsstraße von jeher ausschließlich in der Unterhaltung des Staats. Diese staatliche Strecke befindet sich in einem guten, auch für Rennzwecke geeigneten Zustand. In den Jahren 1925—1927 hat der Staat für die Unterhaltung und Teerung dieser Strecke nicht weniger als 100 000 RM. ausgegeben und von der Solitudegesellschaft lediglich den Betrag von rund 10 400 RM. für einige von der Renngesellschaft ausdrücklich geforderte Verbesserungen (Kurvenabslachungen) verlangt. Diese hohen Aufwendungen des Staats sind zu einem sehr erheblichen Teil eine Folge der starken Inanspruchnahme der Straße durch die Rennen selbst und die vielen Uebungs- sabrten der Rennfahrer, die sich beinahe über das ganz« Jahr erstrecken.
Was den weiteren Ausbau der Rennstrecke anlangt, bei dem es sich vor allem um eine Erbreiterung der ganzen Strecke auf 8—9 Meter handelt, so hat sich auch in dieser Hinsicht das Innenministerium keineswegs ablehnend verhalten, wenn es auch auf dem Standpunkt steht, daß es außerhalb des bisherigen staatlichen Aufgabenkreises läge, wenn der Staat allein oder in Verbindung mit anderen Kreisen als Unternehmer für den Bau und den Betrieb einer den Bedürfnissen internationaler Rennen genügenden Straßenstrecke für Kraftfahrzeuge auftreten würde, zumal dadurch andere wichtigeAufgabenauf dem Gebiet des Straßenbaus zurückgesetzt werden mußten. Das Ministerium hat sich vielmehr für den Fall, daß von anderen Kreisen der Ausbau der Rennstrecke, mit Zustimmung der beteiligten Inhaber der Straßen, unternommen werden wollte, die Würdigung der Frage, ob und in welchem Umfang es ein solches einen Aufwand von mindestens 2 Millionen RM. erforderndes Unternehmen fördert! könnte. Vorbehalten.
Stukkgark. 22. April.
8V. Geburtstag. Heute feierte Prälat Konrad Kümmel seinen 80. Geburtstag in körperlicher und geistiger Rüstig- keit.
Todesfall. Präsident a. D. Karl v. Fischer, der im Jahr 1913 an die Spitze des württ Steuerkollegiums berufen wurde, ist hier im Alter von 76 Jahren gestorben. Als Vortragender Rat im Finanzministerium hatte er großen Anteil an der württ. Steuerreform. Der überaus tüchtige Beamte wirkte unter 6 Finanzministern, von Renner bis zu Liesching. Als im Jahre 1919 die Steuerverwaltung in die Hand des Reiches überging, schied er aus dem Amte aus. Bis vor kurzem gehörte er noch dem Vorstand der Württ. Landessparkasse an.
Eine neue Schächlmethode. Am Donnerstag nachmittag wurde im Stuttgarter Vieh- und Schlachthof einem engeren Kreise von Sachverständigen eine neue Schächtmethode vorgeführt, bei der die Tiere erst nach vorausgegangener Betäubung geschlichtet werden sollen. Eine Kupferplatte wird auf den Rücken des Tiers gelegt, mit dessen Kopf leitend verbunden. Nach 3—5 Sekunden ist völlige Betäubung erfolgt und nun wird geschächtet. Bei dieser Methode kann sowohl den Forderungen des Tierschutzes, wie auch der israelitischen Religionsgemeinschaft entsprochen werden.
Wegen Vergehens gegen die Religion wurden die Schrift- leiter der „Süddeutschen Arbeiterzeitung", Lämmlezu 250, Ianus und Hammer zu je 200 Mk. Geldstrafe verur- keilt. Sie hatten in Zeitungsartikeln die Kirche eine «Anstalt zur Volksverdummung" genannt.
Ungetreuer Orlsvorsteher. Bei einer unvermuteten Kassenprüfung wurde festgestellt, daß der 33jährige Schultheiß Emil Schanbacher in Hofen am Neckar der von ihm verwalteten Gebührenkasse 1394 Mark entnommen und für sich verbraucht hat. Das Schöffengericht verurteilte ihn zu vier Monaten Gefängnis.
Vom Tage. Durch Ausgleiten auf einer Orangenschale kam in Gablenberg ein 20 Jahre alter Hilfsarbeiter aus dem Gehweg zu Fall und brach den linken Unterschenkel.
In einem Haus der Königstraße ln Cannstatt entstand durch Kurzschluß an einem Staubsauger ein Zimmerbrand. Das Feuer konnte sofort gelöscht werden. Der verursachte Schaden ist nicht unbedeutend.
Aus dem Lande
Lauffen a. R., 21. April. Der Württ. Weinbauverein und das Anbauverbot der Hybrid- (Amerikaner-) Reben. Der Ausschuß des Württ. Wembauvereins tagte am 19. April in Lauffen a. N. und hatte sich u. a. mit der Hybridenfrage zu beschäftigen. Anstoß dazu gaben verschiedene Kundgebungen aus der jüngsten Zeit, in denen gegen das von der Württ. Regierung erlassene Verbot des Anbaus von Hybridreben Widerspruch erhoben wird. In einer Weingärtner-Versammlung in Bönnigheim war beschlossen worden, in einer Eingabe an den Landtag die Aufhebung des Anbauverbots zu fordern. Dieser Bewegung gegenüber, die durch die bevorstehenden Wahlen ihre besondere Note erhält, erachtet es der Württ. Weinbauverein für seine erste Pflicht, an die besonnenen Weingärtner des Landes die Mahnung zu richten, derDurchführung desAnbauver- bots keine Schwierigkeiten in den Weg zu legen und das Verbot als eine im eigensten Interesse des heimatlichen Weinbaus ge- lege le Maßnahme anzuerkennen. Es handelt sich, has kann nicht scharf genug betont werden, nicht nur um eine Gefährdung des Öualitätsweinbaus, sondern durch die Empfänglichkeit der Amerikanerreben für die oberirdisch lebende Gallenreblaus um die Gefährdung des einheimischen Weinbaus überhaupt. Der Württ. Weinbauoerein tritt im Gefühl voller Verantwortung für seine Stellungnahme den z. Zt. da und dort lebhaft geschürten Bestrebungen, eine Aufhebung des Anbauverbots zu erreichen, mit aller Entschiedenheit entgegen; seine Stellungnahme deckt sich mit derjenigen des Deut-
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fchen Weitibäuv«rbands, die dahin Mt, ein retchs- gesetzliches Verbot der Hybridenreben zu erlangen.
Heilbronn. 22. April. Betrügerischer Taub- stummer. Ein 27 Jahre alter taubstummer Mann aus Gmünd hat in hiesigen Fabriken angeblich für die Taub- stummen-Fürsorgeanstalt in Gmünd Geldbeträge gesammelt, wobei er sich eines ihm früher von dieser Anstalt ausgestellten Empfehlungsschreibens bediente. Durch die Kriminalpolizei wurde festgestellt, daß es sich um einen Betrüger handelt, der das gesamte Geld für sich verwendete. Er wurde festgenommen und dem Gericht übergeben.
Einem Heilbronner Droschkenbesitzer wurde nachts sein Magen aus der Garage gestohlen. Als Täter kommt ein Chauffeur aus Böckingen in Frage, der früher bei dem Besitzer in Stellung war. Der vermutliche Täter ist zusammen mit einer aus Belgien gebürtigen geschiedenen Frau verschwunden.
Besigheim, 22. April. Wieder aufgegriffen. Bei einer Fremdenkontrolle in Löchgau wurden 2 zugereiste Burschen, die aus einer Anstalt entwichen waren und aus gestohlenen Fahrrädern das Weite gesucht hatten, durch einen Landjägerbeamten festgenommen. Sie wurden, nachdem der eine einen Fluchtversuch unternommen hatte, der zuständigen Behörde zugesührt. Die Fahrräder werden wieder ihren rechtmäßigen Besitzern zugestellt.
Bietigheim, 22. April. Auto Unfall. Zwischen Bietigheim und Besigheim ervlodierke der Motor eines für die Reichspost bestimmten Daimler-Lastkraftwagens, der ohne Aufbau eingetahren wurde, während der Fahrt an einer abschüssigen Stelle. Während der Begleitmann rechtzeitig ab- svringcn konnle, geriet der Führer unter die Räder und erlitt erhebliche Brandwunden. Das Auto, das die Böschung hinunkergestürzk war, wurde abgeschleppt.
Marbach a. R., 22. April. Noch ein Schul streik. Hier wurde von einigen Schülern der 8. Klasse am ersten Tag des neuen Schuljahrs gestreikt. Außerdem hat eine Abordnung auf dem Stadtschultheißenamt bittere Vorwürfe gemacht und die Aufhebung des Gemeinderatsbeschlusses betr. Einführung des 8. Schuljahres verlangt. Der Schulstreik ist zwar wieder abgebrochen worden, doch soll er wieder ausgenommen werden, falls der Beschluß des Gemeinderats in den nächsten Tagen nicht zurückqenommen wird. Es ist darauf hinzuweisen, daß von den vielen beim Kultministerium einqebrachten Vefreiungsgesuchen keine Oberamtsstadt berücksichtigt wurde.
Ankert» rkheim, 22. April. Todesfall. Im ehrwürdigen Alter von 84 Jahren ist nach längerem Leiden Alt- Hirschwirt Robert Bubeck aus dem Leben geschieden.
Korntal, OA. Leonbera. 22. April. Jubel- und Abschi edZfeier. Am Mittwoch abend fanden sich im großen Saal des Gemeindegasthauses zur Abschiedsfeier des Oberlehrers Karl Simpfendörfer eine große Anzahl ehemaliger Schüler und manche geladene Gäste von hier und auswärts ein. Die Schulkinder überreichten ein silbernes Eßbesteck. Schultheiß Würkh wies darauf hin, daß man dreifachen Anlaß habe: den 68- Geburtstag, das 40jährige Jubiläum und die Verabschiedung des Oberlehrers. Er überreichte ibm als Zeichen der Dankbarkeit der Gemeinde eine schöne Standuhr. Schulrat Graberk - Ludwigsburg überbrachte die Grüße der Oberschulbehörde. Weiter sprachen Oberamtmann K i r ck e r. Dekan Lachenmann, Oberlehrer D a g e n b a ch - Weil im Dorf und Studienrat Schmälzle. Zum Schluß ergriff der Jubilar selbst das Work zu herzlichem Dank. Vorsteher Dauer fand kurze und treffliche Schlußworte.
Schmalfelden, OA. Gerabronn, 22. April. Wildschweine. In der Nähe des fürstlichen Waldes Hern- schlag wurde ein ziemlich schweres Wildschwein beobachtet.
Tübingen. 22. April. Von der Universität. Die außerordentliche Professur für Kirchengeschichte an der evang.-theol. Fakultät der Universität Tübingen ist dem Privatdozenten Dr. theol. Ernst Stracke in Heidelberg übertragen worden.
Eutingen. OA. Horb, 22. April. Wegen Mordverdachts verhaftet. Kurz nach dem Krieg war die Johanna Söckler, geb. Kläger, auf dem Bahngleis bei Eutingen tot aufgefunden worden, der Kopf war fast ganz abgekrennk. Die Gerichtskommission stellte aber fest, daß die Frau schon als Leiche auf den Bahnkörper gelegt worden sein mußte. Der Ehemann wurde verhaftet, mangels Beweises aber wieder in Freiheit gesetzt. Nun bekam dieser Tage Söckler, der Babnarbeiter ist, mit einem andern Arbeiter Streik, in besten'Verlauf sie sich gegenseitig des Mords beschuldigten. Nunnmehr wurden beide verhaftet und ins Amtsgerichtsgefängnis Horb verbracht.
», ver Mann im -lutomsntel.
Amerikanischer Tetektivroman von Carolyn Wells.
„Es ist schrecklich, das weiß ich", fuhr der Detekno fort, „aber die Gerechtigkeit muß ihren Weg gehen. Ich schlage vor, daß wir sofort zu dem unglücklichen alten Manne gehen und ihm den Fall vorlegen. Falls ich seinen Charakter richtig beurteile, wird er ein volles Geständnis oblegen."
„Es wird sein Tod sein! Er ist herzleidend", murmelte ich.
»Ich weiß es und habe auch meine Befürchtungen. Des- halb habe ich Dr. Sheldon rufen lassen", erwiderte Stone.
Sobald der Doktor eingetroffen war, begaben wir uns alle Mer ins Ltudierziminer hinunter, wo wir Herrn Maxwell allem vorfanden Fleming Stone schloß die Tür und richtete seine Augen dann mit einem ergreifenden Aufdruck unaussprechlichen Mitleids auf den alten Mann.
„Herr Maxwell", sagte er mit leiser, aber fester Stimme, „wir sind gekommen, um Ihnen mitzuteilen, daß wir jetzt wissen, daß Philipp Maxwell durch Ihre Hand umgekommen ist."
Wenn einer von uns noch nicht fest an Alexander Mar- wells Schuld geglaubt hätte, wäre jetzt jeder letzte Zwe-fel geschwunden, denn sie stand ihm zu unverkennbar deurlich auf dem Gesicht geschrieben.
Ich wandte mich unwillkürlich ab, doch schon im selben Augenblick sprang Dr. Sheldon hinzu und legte den Bewußtlosen mit Hilfe der anderen auf eine Chaiselongue nieder.
„Er ist nicht tot", flüsterte Dr. Sheldon. „Er wird noch einmal zu sich kommen, aber — es wird nicht lange Lauern."
Gleich darauf kehrte Herrn Maxwell die Besinnun zurück.
„Daß nur Miranda es nicht erfährt!" war sein erste Wort. „Miranda darf es nie erfahren."
„Herr Maxwell", sagte Stone, „wenn S'e ein volle Geständnis ablegen, verspreche ich Ihnen, daß ich men Aeußerstes tun werde, um Ihrer Schwester den Kummer zi ersparen."
„Sie sind sehr krank, Herr Maxwell", setzte Sheldoi sanft hinzu, „und was Sie noch zu äußern wünschen, mW sofort gesprochen werden."
„Nun gut", sagte der alte Mann mit schwacher Stimme „Ich muß aber weit zurückgreifen, um Ihnen alles der stündlich zu machen."
Fleming Stone nahm einen Bleistift und ein Taschen buch zur Hand und schickte sich zum Stenographieren an.
„Bor fünfundzwanzig Jahren lebten mein Brude John und ich in Kalifornien", begann der Kranke. „Wi lebten nicht geradezu in Kompagniegemeinschaft, unter nahmen aber gemeinsani verschiedene Dinge. Mein Bru der verheiratete sich, und bald nach Philipps Geburt star erst seine Frau und dann auch er selbst, indem er mich zun Z-b^/E^Z^ues ungeheuren Vermögens ernannte. Ob wohl ich allgemein für reicher als mein Bruder galt. Iw c ^F^^V.umgekebrt. und da ick in jener Zeit gerad G W- a?.^ ^^?l'ert hatte half ich nur unt Johw Gcroe aus der Verlegenheit, indem ich mir vornahm, di spater zuruckzuerstatten. Ich bin immer ein wort karger Mann gewesen, und so kam es, daß wed-r Mirand> noch meme andere Schwester je etwas von Johns graße fuhren. siedelte nun nach den Osten aber.undum die Zeit starb der einzige Mitwisse N^!d^-L^rH5^u'ffe- der kalifornische Rechtsanwalt meine Bruders. Nun ging es mir gut: ich wurde zu einem seh
angesehenen Bürger der Stadt Hamilton, übernahm die Direktion der Bank und verschiedene Ehrenämter und war so stolz darauf, daß ich mit Schrecken an den Augenblick dachte, in welchem ich dieses große Vermögen an meinen Neffen abzutreten genötigt sein würde.... Was soll ich viele Worte machen, meine Herren .... genug, ich erlag der Versuchung und beruhigte mein Gewissen dadurch, daß ich Philipp an seinem einundzwanzigsten Geburtstage sagte, er möchte sich als meinen Sohn und Erben ansehen .... So vergingen ein Paar glückliche Jahre.... Eines Tages saß ich nun hier im Zimmer über meinen Papieren, als ich so Plötzlich abberufen wurde, daß ich keine Zeit hatte, sie noch erst zu verwahren. Als ich wiederkam, sah ich, daß jemand darin gelesen und sie durcheinander geworfen hatte, und eine furchtbare Ahnung stieg in mir auf. Philipp hatte immer ungeniert an meinem Schreibtisch und zwischen meinen Geschäftspapieren gewaltet, es wäre also kein Vertrauensbruch gewesen, wenn er ... . Kurzum, es. war so! Seit dem Tage war Philipp , ein anderer Mensch, und am Montag schrieb er mir, er hätte die Wahrheit entdeckt und bäte um eine Auseinandersetzung . . . . Ich beschloß, mir das Leben zu nehmen .... Am Abend trug ich den Revolver schon bei mir .... Ich hatte mir vorgenommen, die Tat oben in meinem Schlafzimmer zu vollbringen. Atz ich nun durch Herrn King erfuhr, daß Philipp mit Mildred Leslie oben im Bibliothekzimmer sei, drängte es mich, ihn noch einmal zu sehen, ehe ich meinem Leben ein Ende bereitete, und zwar von der Veranda aus, ohne selbst gesehen zu werden. Es war eine Gewohnheit von mir, abends noch immer einen Augenblick ins Freie zu gehen und zu dem Zwecke irgend einen Mantel vom Kleiderständer herabzunehmen und überzuwerfen. Diesmal griff ich, ohne es zu wissen, Gilbert Cranes Automobilmantel heraus. «Fortsetzung folgt.I