gart keilt mit: Die Lokomotive des Eilztrgs 514 Crailsheim- Illm ist am Donnerstag vormittag 11 Ilhr vor der Einfahrt in den Bahnhof Ulm aus bis jetzt unbekannter Ursache ent­gleist. Verletzt wurde niemand. Der Zug wurde mit In­ständiger Verspätung in den Bahnhof eingebrachk.

Gefaßter Taschendieb. Ein alter Kunde der Gefängnisse und des Zuchthauses, der 52jährige verheiratete Schneider Karl Lutz in Stuttgart, wurde wieder einmal in seiner Tätigkeit als gewerbsmäßiger Taschendieb erwischt und ver­haftet. Er hat 50 neue Diebstähle eingestanden. Lutz suchte seine Opfer unter den Frauen an den Straßenbahnhalte­stellen. Im Gedränge öffnete er ihre Handtaschen mit großem Geschick und entnahm daraus die Geldbörsen.

Vom Tage. In einer Wohnung eines Hauses der Gar­tenstraße in Gaisburg hat sich ein 49 Jahre alter Mann er­hängt. In einem Haus der Karlstraße in Kaltental brachte sich ein 21 Jahre alter Mann in selbstmörderischer Absicht einen Schuß in die rechte Stirnseite bei. Der Lebensmüde wurde in das Marienhospital verbracht.

Lichtbildcrvortrag. Im Lause der Woche nach Ostern wird hier Herr Medizinalrat Schober einen Lichtbilder­vortrag über seine Reise in Brasilien halten. Ort und Tag werden noch bekannt gegeben.

Postzustellung über Ostern. Am Osterfest findet vor­mittags eine einmalige Brief- und Paketzustellung statt. Am Ostermontag ruht der gesamte Zustelldienst. Abhol­gelegenheit wie sonst an Sonntagen 1112 Uhr, Schalter­eingang 4.

Holland-Werbung in Wort und Bild. Die Herren Karl Blumenthal und Dr. Weidner sind aus Hol­land von ihrer Werbe- und Vortragsreise zurückgekehrt. Aus technischen und Raumgründen können Dr. Weidners Reisebriefe erst ab Osterdienstag folgen. Wir verfehlen nicht, an dieser Stelle auf die interessanten und zum Teil wichtigen Erfahrungen, Beobachtungen und Erfolge schon heute hinzuweisen.

Leonberg, 6. April. Wieder gefaßt. Ein am 13. März aus dem hiesigen Amtsgerichtsgefängnis entsprunge­ner Gefangener ist in Stuttgart wieder festgenommen worden.

Bönnigheim OA. Besigheim, 5. April. Der alte Un­fug. Ein Zimmermann von Dürrenzimmern fuhr in der Nähe des Hofguts Bellevue auf ein unbeleuchtetes Fuhrwerk eines hiesigen Fuhrmanns, der anscheinend schlief. Das Motorrad wurde stark beschädigt, der auf dem Motorrad mitfahrende Architekt Schweizer von Hofen am Bein leicht verletzt.

Heilbronn, 6. April. Vom Arbeiksmarkt. Die Zahl der Erwerbslosen ist in der Zeit vom 15. März bis zum 1. April von 673 auf 656 zurückgegangen.

Hall, 6. April. 7 0. Geburtstag. Sanikätsrat Dr. Ri­chard Dürr, Chefarzt des Diakonissenhauses, feiert heute den 70. Geburtstag. Seit 45 wahren übt er hier die ärztliche Praxis aus. Er entstammt einer alten Haller Familie und ist in weitesten Kreisen sehr geschäht.

Mergentheim, 6. April. Jubiläum. Rektor Mattes an der hiesigen kath. Volksschule feierte am 4. April das 30jährige Jubiläum als Lehrer- und Organist in Mergent­heim.

Tübingen, 6. April. G r u n d st e i n l e g u n g. Die Feier der Grundsteinlegung für den Erweiterungsbau der Uni­versität findet am Montag, 30. April, vorm. 11 Uhr stakt.

Roltweil, 6. April. Kurzer Proz e h. Jüngere Gäste aus einem Bezirksork, die sich nach Eintritt der Polizeistunde zum Fortgehen nicht entschließen konnten, wurden vom Wirk mit Hilfe eines an die Wasserleitung angeschlossenen Schlau­ches kurzerhand unter den Tisch gespült. Wie begossene Pudel suchten die Hocker schleunigst das Weite.

Truchtelfingen OA. Balingen, 5. April. Ausgrabun­gen. Vor längerer Zeit war man beim Setzen von Masten für elektrische Leitungen in der Nähe des Bahnhofs auf Reste alter Kulturen gestoßen. Im Auftrag des Landes­amts für Denkmalspflege wurden in der vorletzten Woche unter Leitung von Hauptlehrer Eith auf dem Gelände des künftigen Postgebäudes Probegrabungen vorgenommen. Diese förderten eine größere Anzahl Scherben und eine Spinnwickel zutage, die die charakteristischen Verzierungen der ausgehenden Bronzezeit (Urnen-Felderstiche) aufweisen. Es ist zu boffen, daß beim Ausheben des Baugrundes noch weiteres Material gefunden werden wird, das die Besied­lung unserer Gegend vor 3000 Jahren aufweist.

Schramberg, 6. April. Betriebsratswahlen. In den hiesigen Betrieben fanden die Betriebsratswahlen statt. Bei der Gebr. Junghans A.-G. erhielten die Freien Ge­werkschaften 1248, die Christlichen Gewerkschaften 446, die Hirsch-Duncker 180 und die Vaterländischen Arbeitervereine 56 Stimmen. Die Sitze verteilen sich wie folgt: Freie 11 (i. I. 1927: 9), Christliche 3 (4) und Hirsch-Duncker 1 (1). Bei der Hamburg-Amerikanischen Uhrenfabrik haben von 1670 Stimmberechtigten 1335 abgestimmt. Es erhielten die Freien 988, die Christlichen 292 und die Hirsch-Duncker 55 Stimmen. Die Sitze verteilen sich: Freie 9, Christliche 3, Hirsch-Duncker keinen. Auch bei der HAU. haben die Christ­lichen einen Sitz eingebüßt. 1

Merklingen OA. Blaubeuren, 5. April. Vergiftung. Am letzten Samstag gingen hiesige Kinder in Begleitung von Angehörigen in den Wald, um nach Blumen zu suchen. Eines fand den Seidelbast und kostete vermutlich davon. Es mußte schleunigst ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden, da das Kind schon ganz starr war infolge des Tift- genusses.

Laupheim, 5. April. Hohes Alter. Vorgestern ver­starb die älteste Frau Laupheims, Frau Marianne Eble, Witwe, geb. Buck, im 94. Lebensjahr. Lange Jahre mar sie Besitzerin der Wirtschaft zumAst".

Baindt, OA. Ravensburg, 5. April. Wildschweine. Zur Zeit halten sich wieder Wildschweine im Baindter Re­vier. Am Dienstag abend wurden fünf Stück, nämlich ein starker Keiler mit Bache, sowie drei jüngere Tiere in der. Waldabteilung «Kleiner Hofmeister" festgeskellt.

Friesenhofen OA. Leutkirch, 5. April. Umwandlung der Bahnstation. Die hiesige Bahnstation wird am

1. Mai von einer Bahnstation 3. Klasse in eine solche 4. Klasse umgewandelt.

Sigmaringen, 5. April. Der neue Skadkpfarrer. Direktor Norbert Beuter vom Haus Nazareth ist vom Für­sten von Hohenzollern auf die hiesige Stadtpfarrei präsentiert worden.

Lokales.

Wildbad, 7. April 1938.

Osterkonzert aus dem Kurplatz. Morgen Osterson tag vormittag 11.15 Uhr veranstaltet der Musikverein a dem Kurplatz ein Konzert mit nachstehendem Programr

1. Wandle leuchtender und schöner, Choral.

2. Frau Luna, Ouvertüre Ln

3. Frühlings Erwachen, Romanze Bc

4. Ein Vöglein saß im Lindenbaum, Paraphrase Ebe

5. Mondnacht auf der Alster F6tr

6. Vom Bodensee bis zum Odenwald, Volks-

lieder-Potpourri Humn

7. Unsere Garde, Marsch Fürs

Bei schlechter Witterung findet das Konz nicht statt.

Vom Liederkranz. Wiederum ist es dem Liederkranz vergönnt, ein seltenes Jubiläum zu begehen. Vor vier Jahrzehnten war es, als Herr Fritz Seifert sich einem kleinen Trüpplein Sangesfreunde anschloß und in immer gleich bleibender Begeisterung seine bewährte Stimme im II. Baß dem Verein und damit dem deutschen Liede zur Verfügung stellte. Die wechselnde Zeit in den langen Jahrzehnten hat es nicht vermocht, Herrn Seifert von seinen Idealen abzubringen; in stets gleich bleibender Treue war er deni Liederkranz eine Stütze und Vorbild für die jüngeren Sänger. Wenn es auch nicht möglich ist, dem Jubilar für all seine Verdienste den ihm gebüh­renden Dank abzustatten, so mag es doch eine kleine Ge­nugtuung für ihn sein, daß ihm der Ehrenbrief des Schwä­bischen Sängerbundes für 40jährige Treue im Dienste des deutschen Liedes, eigenhändig unterzeichnet vom Präsiden­ten, Herrn Oberbürgermeister Iäkle-Heidenheim, zuerkannt wurde. Eine kleinere Deputation des Liederkranzes mit Herrn Vorstand Pfau sowie Herrn Ehrenvorstand Groß­mann an der Spitze überbrachte gestern Herrn Seifert den Ehrenbrief. Herr Vorstand Pfau würdigte in einer An­sprache die unendlichen Verdienste des Jubilars, insbe­sondere wünschte er ihm baldige Genesung von seiner langwierigen und schweren Krankheit. Sichtlich erfreut und gerührt dankte Herr Seifert. Am letzten Samstag abend versammelte sich der Liederkranz im Hotel Gold. Ochsen, um noch einige Stunden mit seinem scheidenden Sangesbruder, Herrn Kültzer, beisammen zu sein. Herr Kültzer war allen Sängern ein lieber Freund und es war sämtlichen Anwesenden aus dem Herzen gesprochen, als Herr Vorstand Pfau dem Scheidenden warme Worte für ihn und seine Familie mit auf den Weg gab. Gerührt dankte Herr Kültzer und versprach auch weiterhin dem Liederkranz ein treues Gedenken. Gestern galt es, dem allzujung dahingeschiedenen Sangesbruder Fritz Hempel die letzte Ehre zu erweisen. Durch seine bescheidene Art gleich beliebt bei Alt und Jung, hinterläßt Hempel eine schmerzliche Lücke im Verein. Die Beteiligung an seinem Begräbnis war denn auch ungewöhnlich stark und wem stahl sich nicht eine Träne ins Auge beim Erklingen des Trauerchors am Grabe:Stumm schläft der Sänger?!" Ehre seinem Andenken! 3n.

Gesetzliche Miete betr. Wir erhielten vom Stadt­schultheißenamt Wildbad folgende Zuschrift:

Auf die in den beiden hiesigen Lokalzeitungen erschie­nenen Artikel betr. Mieterversammlung ist zur Aufklärung des Sachverhalts über die Erhöhung der gesetzlichen Miete Folgendes zu erwidern:

Die für den Gemeindebezirk Wildbad mit Wirkung vom 1. April 1927 an eingetretene Steigerung der gesetzlichen Miete um 1,5 v. H. der Friedensmiete gründet sich auf die beiden Verordnungen des Württ. Innenministeriums vom 29. März 1927 und vom 27. August 1924 (Staats­anzeiger Nr. 74 und 200 von 1927). Nach H 1 der erst­genannten Verordnung kann der Vermieter vom 1. April 1927 an von dem Mieter auch den Ersatz desjenigen Teiles der Gemeindeumlage verlangen, der den im Rechnungs­jahr 1926 erhobenen Umlagesatz übersteigt. Hiebei ist 1 °/« der Umlagesteigerung, gleich 0,75°/« der Friedensmiete zu ersetzen. Durch die Gemeindeaufsichtsbehörden: die Mi- nisterialabteilung für Bezirks- u. Körperschaftsverwaltung in Stuttgart und das Oberamt Neuenbürg ist unter'm 14. März 1928 und 25. März 1928 für das Rechnungs­jahr 1927 eine Gemeindeumlage von 20°/» genehmigt worden, was gegenüber dem Rechnungsjahr 1926 mit einer Umlage von 18 °« eine Steigerung von 2 °/« ergiebt. Mit der Genehmigung der Umlage für 1927 trat die Erhöhung der gesetzlichen Miete auf Grund der eingangs erwähnten Verordnungen des Innenministeriums ohne Weiteres ein und zwar mit 0,75 "o für 1"/» Erhöhung, giebt für 2°/» Umlagesteigerung 1,5 v. H. Erhöhung der Friedensmiete. Die Verordnung des Innenministeriums vom 27. August 1927 bestimmt in ß 2, daß der Mieter bezüglich der rück­wirkend ab 1. April 1927 fällig gewordenen Mehrbeträge an Miete Teilzahlungen gestattet und die nachzuentrich­tenden Beträge in 3 gleichen Monatsraten zu entrichten sind. Die für Wildbad eingetretene geringfügige Er­höhung der Miete beruht also nicht auf einer Verfügung der Gemeindeaufsichtsbehörde und auch nicht der Gemeinde­behörde, sondern ist angeordnet in der mit Zustimmung des Reichsarbeitsministeriums und des Württ. Staats­ministeriums ergangenen Verordnung des Württ. Innen­ministeriums vom 29. März 1927. Diese Verordnung hat für das ganze Land Geltung; es kann also keine Rede davon sein, daß eine Mieterhöhung nur für Wildbad ein­getreten sei. Auch in anderen Ländern, z. B. Preußen, wird seit längerer Zeit ein Mehrbetrag an Gemeindeum­lage auf die Mieter umgelegt. Die Neuregelung geht davon aus, daß mit der gesetzlichen Miete zwar die bis-

rzum Rechnungsjahr 1926) erhobenen und auf das Mietshaus entfallenden Gemeindeumlaaen abae- golten seien, daß aber künftige (d. h. ab 1. April 1927 emtretende) Erhöhungen der Umlage nicht von den Haus- besitzern allem, sondern anteilmäßig auch von den Mie- tern zu tragen seien, da die erhöhten Umlagebeträae reqel- maßlg zur Deckung solcher Gemeindeausgaben dienen,

welche der Allgemeinheit zugute kommen. Für Wildbad mag in dieser Beziehung der Hinweis genügen, daß die Aufwendungen für die Schulen, das Fürsorgewesen und die Leistungen an die Amtskörperschaft allein schon eine Umlage von 16°/« erfordern, ganz abgesehen von vielen sonstigen, der Allgemeinheit nutzenden und Zuschüsse er­fordernden Gemeindeanstalten und Einrichtungen. Ein Protest gegen die Mieterhöhung ist völlig aus­sichtslos. Die Mieter in Wildbad können keine Aus­nahme von einer für das ganze Land geltenden gesetz­lichen Vorschrift verlangen. Die Erhöhung ist eine ganz unerhebliche (vergleiche das Beispiel in der amtlichen Be­kanntmachung vom 30. v. Mts., bei 30 ^ Friedensmiete 45 iZ pro Monat) und steht in keinem Vergleich zu den Mehrleistungen der Gebäudebesitzer, denen man doch nicht zumuten kann, die Friedensmiete mit ihren gesetzlichen Zuschlägen einzuhalten, wenn sie nicht für ihre Mehrleist­ungen an Steuern (erhöhte Gebäudeentschuldungssteuer u. a.) einigermaßen entschädigt werden. Auch in vielen anderen Städten und Gemeinden des Landes ist infolge der er­höhten Gemeindeumlage ab 1. April 1927 eine Steigerung der gesetzlichen Miete eingetreten. An solchen Fällen seien nur angeführt, soweit die Grundlagen bekannt sind. Stadt oder Gemeinde- Zulässige Erhöhung

Gemeinde Umlage der Miete um

1926

1927

somit mehr

Bietigheim

12 °«

15"/»

3°/,

2,25 "/»

Böblingen

21 °/«

24°/»

3°/«

2,25 »/.

Calw

18°/«

21°^»

3»-a

2,25 °/°

Crailsheim

18 °/«

20 °»

2°/»

1,5 «/«

Ebersbach a. F.

17 °/«

19 °.»

2°/«

1,5-)/,

Ebingen

10«/»

20 °»

4°/«

3°/»

Eßlingen

22»/»

24 °»

2°/»

1,5 °/»

Freudenstadt

15^

20 °/»

5°/»

3,75°/«

Friedrichshafen

15°/»

18 °/»

3°/»

2,25 «//>

Gmünd

17-V»

24°/»

7°/»

5,25 °//>

Göppingen

18°/«

20 °/»

2«/)

1,5°/»

Horb

18°/»

20°^>

2 °«

1,5°/«

Ludwigsburg

18°^>

20 °»

2»/«

1,5 °/»

Münsingen

14°»

18 °»

4°»

3°/»

Nagold

17 °.«

20 °»

3°«

2,25 °»

Rottenburg

18 °«

20»/»

2 °»

1,5^

Rottweil

18 3»

20 ° «

2°»

1,5°/,

Schramberg

23 ° «

26 °/»

3°,«

2,25°/«

Schwenningen

21 °/»

25-/»

4 °/»

3°ä>

Sindelfingen

15°/«

20°/«

5°/»

3,75-/.

usw.

Wie aus dieser Tabelle heroorgeht, gehört Wildbad zu denjenigen Städten, in welchen die Mieterhöhung mit dem geringsten Satze von 1,5°/« eingetreten ist. Biele andere Städte und Gemeinden haben teilweise eine weit­aus höhere Mietsteigerung zu verzeichnen.

Die Auslegung der Skimmlisien hat nach einer Bestim­mung des Reichsministers des Innern vom 29. April bis 6. Mai einschließlich zu erfolgen.

Nachuntersuchung der Kriegsbeschädigten. Einer Ent> schließung des Reichstags entsprechend, hat der Reichsarbeits­minister angeordnet, daß die von amtswegen vorzunehmen­den Nachuntersuchungen der Kriegsbeschädigten bis zum 31. Dezember 1928 einzustellen sind.

Postsendungen nach der Tschechoslowakei. Die tschecho­slowakische Postverwaltung läßt auf Postsendungen nach der Tschechoslowakei Bezeichnungen wie Czechei, Tschechien, Tschechowien, Tschechenland, Deutsch böhmen, Deutsch- mähren, Sudetenland u. ä. nichtzu und leitet derart be- zeichneke Sendungen nach den Aufgabeorten zurück. Zur Vermeidung von Unzuträglichkeiten empfiehlt es sich, stets nur die Bezeichnung «Tschechoslowakei" zu ge­brauchen.

Eilbriefsendungen nach Spanien. Bom 1. April an ist die Eilzustellung von Briefsendungen und Postanweisungen nach allen Postorken in Spanien zugelassen.

Kleine Nachrichten ans aller Nell

Elektrische Fernüberkragung eines Films. Die amerika­nische Telephon- und Telegraphen - Gesellschaft in Neuyork berichtet, daß die fernphotographische Uebermittlung eine» Films geglückt sei. Die über 3 Meter lange Filmaufnahme wurde von Chikago aus in kurzen Stücken durch die Tele­phonleitungen nach Neuyork gedrahtet, wo sie wieder zu­sammengestellt und neu photographiert wurde. Der gesamte Vorgang beanspruchte vier Stunden Zeit.

Internationale Aktienfälscher. Nach zweijähriger Vor­untersuchung, die zu Vernehmungen in halb Europa geführt hat, ist jetzt gegen zwei Angehörige einer in Warschau organisierten Aktienfälscherbande von der General­staatsanwaltschaft 1 in Berlin Anklage erhoben worden. Die richtigen Namen der beiden Angeklagten, deren Ge­burtsland nicht feststeht, sind nicht einwandfrei ermittelt worden. Angeblich sind sie der Kaufmann David Emdin aus Kiew und der Kaufmann Max Klaschkin aus Ruß­land. Steckbrieflich gesucht wird noch ein gewisser Aron Leib Bed ermann, der sich in Deutschland Schapire nannte. Ein vierter Mitbeteiligter namens Michael Rubin, der mit falschem Paß in Deutschland als Emil Sommer aufgetreten war, ist nach seiner Verhaftung in Warschau gestorben. Diese vier Personen haben in Berlin in kurzer Zeit für mindestens 100 000 Dollars gefälschte Aktien, und zwar Lena Goldfield Shares und Buka Naphtha abgesetzt. Ein großer Teil dieser gefälschten Aktien ist nach Paris von Berlin aus verkauft worden. Geschädigt worden sind aber auch zwei Berliner Bankhäuser, die Lena-Aktien im Gesamtbetrags von etwa 100 000 -st gekauft haben.

Großfeuer. In dem ägyptischen Dorf Kafir el Amr im Bezirk Menufia sind durch einen Brand 90 Häuser zerstört worden. Vier Personen fanden den Tod, sieben wurden verwundet.

Opiumschmuggel in Indien. 3n der Nähe von Mandelay wurde durch die indische Polizei tief im Dschungel verborgen ein großes Opium- und Waffenlager nach scharfem Feuer- gefechk mit den Schmugglern gestürmt. Der Sitz der Schmuggler war festungsarkig ausgebaut und es war ein starkes Polizeiaufgebot nötig, um die Festung zu nehmen. Biele Schmuggler wurden verhaftet, die anderen sind ent­flohen. Der verderbliche Opiumschmuggel nimmt auch in stndien immer mehr zu.