Geld-, Volk»- und Landwirtschaft.

Der Kur« der Reichsmark.

Berliner Briefkurse.

1 Dollar 1 Eoldmaet 1 schmerz. Frank:. 1 frauz. Frauken 1 holl. Gulden 1 Lire

4 »10 00« «00 -K 854 781SV4 71177SM0 240 600 0V» 1563 300 00» 180 4SVS«»

Der amtliche Mittelkurs.

Berlin, 12. Okt. Der zur Durchführung der Devisenverord­nung maßgebende amtliche Mittelkurs des Dollars ist heute, am 12. X. 1S23, 4 000000000 Mark.

De« Tode«Lampf der Mark.

DieFrankfurter Zeitung" schreibt unter dem 11. Oktober: Die Währungskatastrophe hat Dimenssionen angenommen, die noch vor ganz kurzer Zeit auch für den schwärzesten Pessimismus unvorstellbar gewesen wären. Anfang August man vergißt das schon in dem rasenden Laufe der Entwertung notierte der Dollar 1,10 Millionen -4t, Anfang September 11 Millionen und Anfang Oktober 34 Millionen; bis zum Ende der ersten Oktoberwoche aber schnellte er auf 800 Millionen -4t in die Hohe und gestern, nach weiteren 3 Tagen lautete die amtliche Notiz 3700 Millionen, so daß also allein in diesem Monat binnen 10 Tagen die Mark auf weniger als ein Hundertstel zusammen­geschrumpft war; dabei find in den gestrigen Abendstunden im Bankoerkehr noch viel tiefere Markkurse genannt worden, Dol­larpreise bis 7000 Millionen, die sich erst später bis auf 5000 Millionenerholten". Das find Panikerscheinungen, die jeder vernunftgemäßen Abschätzung spotten. Und Industrie und Han­del, wenn sie auf Grund dieser Panikkurse Abschlüsse machen und Preise fordern und bewilligen sollen, werden nicht übersehen, daß die ausländischen Börsen dieses rasende Tempo der Entwer­tung nicht mitmachen; wir haben am 11. Oktober die wirklich phantastische Erscheinung, daß Newyork einen Markkurs von 2500 Millionen meldet, also die Mark immerhin doppelt bis dreifach so hoch bewertet, wie die deutschen Märkte am Vor­abend. (Am 12. Oktober meldete auch Newyork 5 Milliarden.) In einem irgend in Betracht kommenden Umfange find Mark­noten im Ausland nicht mehr zu verkaufen. In London und Amsterdam schreien jetzt schon die fliegenden Händler an den Straßenecken unser Elend und unsere Schande aus: Pakete von Millionenscheinen der Reichsbank für einen Penny, einen Cent.

Das ist die Tragödie einer sterbenden Währung, die wir jetzt mit all ihren Schrecken erleben. ,

Bericht der Stuttgarter Börse.

(SCB) Stuttgart. 12. Okt. Der Dollar kommt heute aus Berlin mit 4 Milliarden, 1 Milliarde weniger als am Mittwoch. Die feste Tendenz der Börse wurde aber dadurch nicht ernstlich gestört. Man hatte es erwartet, datz die Re­gierung und die Reichsbank einen kräftigen Versuch un­ternehmen würden, den Dollar unter Druck zu nehmen, da­mit die Katastrophe nicht noch größer werde. Auch von amerikanischer Kredithilfe war die Rsde, blos glaubte man nicht recht daran. Nur die politische Lage wurde lästig emzstunden und gab zu einiger Zurückhaltung Anlatz. Aber die meisten Papiere stiegen weiter. Auf dem Vankenmarkt waren höher: Hypotheken 11 V (380), Notenb. 3000 (7000), Vereinsb. 900 (1300). Von Brauereiaktien stiegen Ra- vensburg 150 (450), Etzlingen 500 ( 1000 ), Rettenmeyer 800 (1500), Rottweil 300 (600). Hohenz. 500 (1500), Wulle 800 (1500). Unter den Textilaktien find als höher zu nennen: Erlangen 1000 (3000), Unterhausen 8500 l8000), Bietigheim 5000 (12000), Pfersee 1000 (4000), Kottern 1000 (4000), Weilderstadt 1000 (4000). Auch die Maschinen- und Metallaktien zogen gröhtenteils weiter an: Daimler 410 (1410). Hohner 3000 (13 000), Köln-Rottweil 500 (5500), Laupheim 1000 (9000), Magirus 200 (900), Württ. Metall 4000 (14 000); wogegen nachgaben Jung- Hans 700 (3100), Etzlingen 700 (1800), Hesser 450 (1050) urtd Weingarten 100 (2900). Von sonstigen Papieren waren höher: Anilin 7000 (15 000), Bamberger Malz 100 (900), Bremen-Besigh. 3000 (8000), Heidelberger Ccment 1000 (4500), Deutsche Verlag 1000 (3000), Knopf 506 (2500), Leibbrand 50 (500), Neckarwerke 20 (40). Wa­chenheim 300 (2500), Schleppschiffahrt 100 (500), Stra­ßenbahn 50 (200), Vereinsbuchdru^erei 75 (275), Südd. Holz 500 (4000), Transportvers. 300 (600); andererseits gaben nach: Der Tag 100 (406), Kaiser Otto 100 (1900), Knorr 506 (2500), Krumm 50 ( 850), Neckarwerle 150 (600), Salz Heilbr. 5000 (30 000), Bäckermühlr 1000 (3000) und Ziegel Ludwigsburg 700 (2300). Auch im Freiverkehr gab es einige Schwankungen, die sich aber gleichfalls zumeist in engen Ererben hielten. ^

Vieh» «nd Schwetnemarkt in Calw.

Bei dem am 10. Oktober abgehaltenen Vieh- und Schweinemarkt waren insgesamt 54 Stück Rindvieh zuge­

führt; darunter befanden sich 4 Ochsen, 2 Stiere, 13 Kühe, 15 Kalbinnen, 20 Rinder. Infolge der hohen Milliarden- preise wurde bei Großvieh fast nichts gehandelt. Für Rin­der wurden 9 bis 30 Milliarden bezahlt. Auf dem Schweinemarkt waren 12 Läufer und 270 Milchschweine zu­geführt. Die Preise für Läufer bewegten sich zwischen 5 und 10 Milliarden und für Mrlchschweine zwischen 2 und 3,5 Milliarden pro Paar.

«iirkte.

(SED) Dem Schweinemarkt in Treglingen OA. Mergentheim waren 61 Milchschweine zugeführt. Ver- kauft wurden 57 zum Paarpreis von 2,54,5 Milliarden. In Schömberg OA. Rottweil wurden für das Paar Milchschweine 3 Milliarden Mark bezahlt. Auf dem Schweinemarkt in Weilderstadt entwickelte sich bei geringer Zufuhr ein lebhafter Handel. Bezahlt wurden für 1 Läufer mit 50 Pfund Lebendgewicht 3 Milliarden, für Milchschweine 1. Sorte 11,5 Milliarden, 2. Sorte 1 Milliarde Mk. das Stück. ^ -----

(STB) Tettnang, 12. Okt. (Hopfen.) Mit der fort- schreitenden Entwertung der Mark gehen die Hopfenpreise sprunghaft in die Höhe. Am 6 . Oktober wurden bis zu 16 Milliarden, am 8 . bis zu 22, am 9. bis zu 26 und gestern bis zu 35 Milliarden gehandelt. Heute wird gekauft, was zu haben ist und bis zu 45 Milliarden bezahlt.

(SED) Lausten, 12. Okt. (Weinlese.) Die Frühleso ist beendet. Die Spätlese findet zur Zeit statt. Schon ab­gekelterte Weine erweisen die Vorzüglichkeit des heurigen Weines. Käufe sind hier noch nicht abgeschlossen, es wird jedoch allgemein in den Weingebieten und so auch hier von Eoldmarkverkäusen gesprochen, weil andernfalls der Wein» gärtner bei der fortschreitenden Geldentwertung unersetz­liche Verluste erleiden würde. Den Weinpreisen von Wei­nen derselben Güte in früheren Jahren nach würde heute ein Eoldmarkpreis von 250260 -4t entsprechen. In der Umgegend sollen auch bereits für Frühgewächse Käufe zu 200 bis 230 Eoldmark getätigt worden sein.

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Calw.

Fischrvafferverpachlrmg.

Das der Stadlgemeinde gehörig« Fischwasser in der Nagold von der Markungsgrenze bei Tanneneck flußabwärts dis zur Hirsauer Markungsgrenze wird am

Donnerstag, den 1k. Oktober 1S2S, nachmittag» 2 Ahr

auf dem hiesigen Rathaus auf 6 Fahre verpachtet, wozu ringeladen wird.

Den 12. Oktober 1S23.

Stadtpflege: Frey.

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1 weißes Laible. . . . MK.MV 606 VV. l Kg. markensr. Schwarzbrot M. 280066606. Bachpreis: das dreifache wie seither,

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