senen Politik, privates Eigentum als heilig zu betrachten, und wenn es wenigstens teilweise das stolze Wort Wilsons wahr macht, das feindliche Gut in Amerika, das aus Einladung Amerikas ins Land gebracht worden sei, sei unbedingt sicher. Es kann kaum als Großmut angesprochen werden, wenn man Verpflichtungen erfüllt. Und schließlich hat die jetzige „Großmut" einen sehr praktischen Hinter- grund, denn man kann seine eigenen Milliarden im Ausland nicht dadurch in Gefahr bringen, daß man mit der Konfiszierung deutschen Eigentums einen Übeln Vorgang schafft, auf den die andern sich einmal berufen 'Lunten.
Neueste Nachrichten
Schiedsspruch für das Buchdruckgewerbe
Berlin, 12. März. Das tarifliche Zentralschlichtungsamt fällte gestern nacht einen Schiedsspruch, wonach der Spitzenlohn vom 1. April ab von 52.50 auf 56 oK je Woche erhöht wird. Erklärungsfrist für beide Parteien bis zum 17. März.
Wie das deutsche Mandat in Luck verlorenging
Danzig. 12. März. Die polnische Regierung und die polnischen Blätter hatten, wie die „Deutsche Rundschau berichtet, unmittelbar vor der Wahl im Bezirk Luck ausgesprengt, der deutsche Bewerber in diesem Kreis, Dr. Kurt L ü ck, sei wegen Spionage und Unterschlagung gefluchtet. In Wahrheit befand sich Dr. Lück auf der Wahlreise, und er wurde verhaftet. Dr. Lück erklärt die Verleumdungen als niedrige Wahlmache.
Regierungskommissar Ehrnroth
Genf. 12. März. Wie bereits berichtet, hat der Völker- bundsrat als Nachfolger des zurückgetretenen Belgiers Lambert den Oberbürgermeister der finnischen Hauptstadt Helsingsors. Ehrnroth, zum Mitglied der Regierungs- kommission des Saargebiets ernannt und die anderen Mitglieder, den Engländer Sir Ernest Wilton (Vorsitzenden), den Franzosen Maurice, den Tschechen Bezenski und den Saarländer Koßmann, auf ein weiteres Jahr bestätigt.
Ehrnroth, geboren 1877, ist von Haus aus Bankfachmann und war Direktor der Helsingforser Aktienbank; er wurde 1919 Minister des Aeußeren und später Handelsminister. Er spricht Deutsch, Englisch und Französisch. Die Saarbevölkerung bringt ihm das Vertrauen entgegen, daß er sein Amt neutral erfülle, was man dem belgischen Militär Lambert keineswegs nachsagen kann.
Die angebliche Verschwörung im Donezgebiek
Moskau. 12. März. Zu der angeblichen Verschwörung im Industriegebiet des Donez wird weiter berichtet, daß die Beschuldigungen der Sowjelbehörden sich nicht nur gegen Polen, sondern auch gegen Deutsche richten. Unter den Verhafteten befinden sich Oberingenieur Goldstein, Diplomingenieur Otto und Monteur Meyer der Allgemeinen Elektrizitäts-Gesellschaft in Berlin, die mit der Ablieferung und Aust stellung von Turbinen beauftragt sind, die die A.E.G. aus Grund des 300 Millionen-Reichskredits lieferte. Auch Beauftragte der Firma Köppers in Essen wurden verhaftet. Sie sollen heimlich Industrie-Anlagen -geschädigt oder zerstört haben, um dem bolschewistischen Skaatswesen Schaden zuzufügen. Die „Prarvda" versteigt sich zu der Behauptung, der Wiederaufbau Sowjekrußlands hätte schon viel größere Fortschritte gemacht, wenn sie nicht durch böswillige Sabotage, die sich wahrscheinlich nicht auf den Donezbezirk allein beschränke, gehemmt würden.
Es braucht kaum bemerkt zu werden, daß die Anschuldigungen, wenigstens soweit sie Deutschland betreffen, geradezu unsinnig, nicht geeignet sind, die Sowjekwirtschaft in ihrer Verfehltheik und Unmöglichkeit zu beschönigen. Es geht aber aus dieser Erfahrung wieder hervor, wie unsicher Lnd unter Umständen gefährlich die Geschäftsverbindungen mit Sowjekrußland immer noch sind. Ein großer Teil der deutschen Industrie ist denn auch längst über den Wert der Aeichsbürgschaft von 300 Millionen, auf die man große Hoffnungen gesetzt hakte, stark ernüchtert worden.
Kapitulation von 1300 mexikanischen Aufständische«
Mexiko» 12. März. Nach einer Mitteilung des KriegS- amtS haben sich im Staat Nayarit 1300 Aufständische bedingungslos ergeben.
Jum Phöbus-Vericht
Berlin, 12. März. In dem dem Haushaltsausschuß des Reichstags zugegangenen Phöbusbericht heißt es: Kapitän Lohmann hat vom Jahr 1921 bis 10. August 1927 der Phöbus-Film-A.-G. zu Lasten der Sondermittel mehrere zwischendurch teilweise wieder abgedeckte Darlehen zur Verfügung gestellt, die am 10. Auaust 1927 einen Saldo von
1 057 770 Mark zu Lasten der Phöbus-Film-A.-G. aus- inachten. Außerdem hat Kapitän Lohmann nominal 1 620 000 Mark Aktien übernommen und dafür 1 750 000 Mark in bar entrichtet. Danach arbeiteten im Phöbus am 10. August 1927 2 807 770 Mark Lohmann-Mittel.
Die Aktienübernahme seitens des Kapitäns Lohmann erfolgte, ohne daß bis zum August 1927 einer seiner Vorgesetzten Kenntnis davon hatte. Ebensowenig hatten bis zu diesem Zeitpunkt seine Vorgesetzten Kenntnis von dem vorerwähnten, in die Phöbus-Film hineingegebenen Darlehensbetrag. Auch dem Reichsfinanzminister Reinhold gegenüber ließ sich Kapitän Lohmann eine Pflichtwidrigkeit zuschulden kommen dadurch, daß er ihn nicht auf diese Geldanlagen hinwies, als er sein Einverständnis zur Abgabe der am 26. März 1926 übernommenen Bürgschaft des Reichs für den 3-Millionen-Kredit der D e utschen Girozentrale an die Phöbus unter Hinweis auf die sonst nicht abwendbare amerikanische Ueber- fremdungsgefahr erwirkte.
Württemberg '
Stuttgart, 12. März. Vom Beamten ge setz. Das dieser Tage dem Landtag zugegangene neue Beamtengesetz ist von den Vertretern der Regierung in vier Sitzungen mit dem Gesamt-Beamtenbeirat gründlich durchgesprochen und von diesem gutgeheißen worden. Der Gesamt-Beamtenbeirat hat seinerseits erklärt, daß er eine möglichst baldige Verabschiedung sehr begrüßen würde. Die Frage ist freilich, ob dies bei dem stark besetzten Arbeitsplan des Landtags noch möglich fein wird. Nächsten Dienstag wird der Aeltesten- Ausschuß des Landtags darüber entscheiden.
Gemischte Ehen in Stuttgart. Nach einer auf 1. März gefertigten Zusammenstellung wohnen in Alt-Stuttgart (ohne Cannstatt, Unkertürkheim und Oberkürkheim) 9228 ganz katholische Familien; 4826 Familien, bei denen der Mann katholisch ist, 4525 Familien, bei denen die Frau katholisch ist, zusammen 18 579 Familien. Nach dieser Zusammen- stellung leben also 50 v. H. der in Alk-Stuttgart wohnhaften Katholiken in gemischter Ehe. Die Familie besteht durchschnittlich aus drei Köpfen.
Das erste Hunderennen in Stuttgart. Der zurzeit in Stuttgart gastierende Zirkus Kapitän Schneider veranstaltete am Samstag abend als Abschluß des üblichen Programms ein internationales Hunderennen hinter elektrischen Hasen. Gemeldet waren 9 Hunde, von denen nur 3 am Start erschienen. Während zwei den elektrischen Hasen zu gering für eine besondere Anstrengung erachteten, beendete der Schäferhund von S ch m i d - Cannstatt das Rennen über 10 Runden mit großem Eifer. Sein Herr konnte als Ehrengabe einen schönen Besteckkasten in Empfang nehmen. Sonntag und folgende Tage dürsten die Rennen mehr Interesse für sich in Anspruch nehmen, da für diese Tage Windhunde gemeldet sind und auch bis dahin die Hunderennbahn, sowie der elektrische Hase einige Verbesserungen erfahren haben dürften.
Einen Einbrecher ertappt. In der Nacht zum Samstag versuchten drei Männer in einem Gasthof der Altstadt einzubrechen. Sie wurden durch das Dazwischenkreten eines Beamten der Nachtwach- und Schließdienskgesellschafk in ihrem Vorhaben gestört und ergriffen die Flucht.
6us dem Lande
Eßlingen. 12. März. Auf die Straße gestürzt. Ein hiesiger junger Mann stürzte sich aus einem Gebäude in der Zollbergstraße aus einer Höhe von nahezu 8 Metern auf den Gehweg, wo er bewußtlos liegen blieb. Er wurde. mit dem städtischen Krankenkraftwagen in das städtische Krankenhaus übergeführt.
Rellingen OA. Eßlingen, 10. März. Erstickt. Gestern abend wurde die im 76. Lebensjahr stehende Rosine Kober, Sattlermeisterswitwe, von ihrem heimkehrenden Tochter> Mann tot aufgefunden. Sie hatte anscheinend im Ofen ein Feuer machen wollen, wobei ihre Kleider in Brand gerieten. Die Frau wollte hierauf ins Freie eilen, stürzte aber dann die. Treppe herunter, wo sie dann erstickte.
Leonberg. 12. März. Frecher Diebstahl. Der Landjägerstation Leonberg ist es gelungen, den Fahrrad-
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dieb, der am 25. Februar d. I. ein Fahrrad aus dem Amtsgerichtsgebäude Leonberg entwendete, festzunehmen. Als Täter -vurde Arthur Sattler aus Magstadt festgenommen. Dieser stahl das Fahrrad am gleichen Tag, als er vom Amtsgerichtsgefängnis Leonberg entlassen wurde. Das i Fahrrad gehörte einem Beamten vom Amtsgericht hier. Es war bei Ermittlung des Täters bereits in dritter Hand.
Reutlingen, 12. März. Todesfall. An den Folgen eines nur wenige Tage währenden Grippeanfalls ist Professor Karl B e r n h a r d an der hiesigen Oberrealschule rasch gestorben. Er erreichte ein Alter von 62 Jahren. An der hiesigen Oberrealschule wirkte er seit 1905.
Entringen OA. Herrenberg, 12. März. Vom Schloßgut Hohenentringen. Das Schloß und Schloßgut Hohenentringen wurde seinerzeit von dem Grafen Taubenheim an die jetzigen Besitzer Freiherr v. O w verkauft. Zu dem Hofgut gehören eine stattliche Anzahl — wohl gegen 90 — Morgen von Aeckern und Wiesen. Der Waldbestand ist noch bedeutender. Von Jahr zu Jahr wird das Gut durch Hinzukauf von Grundstücken der Entringer Markung vergrößert. Die neu- erworbenen Güterstücke werden mit Wald bepflanzt. Trotzdem Grund und Boden auf Hohenentringen von etwas geringerer Qualität sind und die Winde bedeutend 'charter wehen als in den niedrigeren Lagen des Ammertales, hat es der jetzige Gutspächter Fromm zufolge eisernen Fleißes und musterhafter Bewirtschaftung fertig gebracht, nicht nur einen ansehnlichen Pferde-, Vieh- und Schweinebestand heranzuziehen, sondern insbesondere auch recht bedeutende Fruchternten zu erzielen. Der wohlgepflegte Obstgarten liefert ebenfalls recht gute Erträge. Es verlautet nun, die Freiherr v Ow'sche Gutsverwaltung beabsichtige, das ganze Gut im Verlauf der nächsten Jahre aufzuforsten in der Weise, daß Jahr für Jahr eine kleineres Stück daron- kommt. Die Zahlreichen Wanderer, die Hohenentringen besuchen, würden es sehr bedauern, wenn der schöne landwirtschaftliche Betrieb einginge. Der heraufwachsende Wold würde der: herrlichen Ausblick auf die Alk und den Schönbuch völlig verdecken. Und wenn nun die Landwirtschaft Deutschlands daran geht, den Bedarf des deutschen Volkes »n Nahrungsmittel möglichst selbst zu decken, so wäre es bedauerlich. wenn ein solch bedeutendes Hofgut wie Hohenentringen stillgelegt würde.
Schlierbach, OA. Göppingen, 12. März. Kraftfahr- linie. Dem Posthalter Heber in Schlierbach wurde der Betrieb der Kraftfahrlinie Kirchheim—Göppingen genehmigt.
lllm, 12. März. Beisetzung. Am Samstag mittag wurde auf dem neuen Friedhof Kommerzienrat Magirus zur letzten Ruhe gebracht. Ein großes Trauergefolge, darunter zahlreiche Angestellte und Arbeiter, wohnten der Beisetzung bei. Prälat Dr. Planck hielt die Trauerrede. Dann sprachen für die Magiruswerke General Magirus, sowie die Direktoren Bretschneider und Brüstle, außerdem Vertreter der Angestellten und der Arbeiterschaft, ferner Oberbürgermeister Dr. Schwammberger für die Stadt, Fabrikant Herbst für die Handelskammer Ulm, Gemeinderat Bürger für die Handwerkskammer, Landtagsabgeordneter Rath für die Deutsche Dolkspartei und Branddirektor Müller- Stuttgart für den Verband deutscher Flugwehringenieure. Die Ansprachen brachten das verdienstvolle Wirken und die Wertschätzung des Verstorbenen zum Ausdruck.
Laichingen, 12. März. Erhängt aufgefunden. Der 16 Jahre alte Matth. Brändle wurde im Wald erhängt, aufgefunden. Was den jungen Menschen in den Tod trieb, ist unbekannt.
Gögglingen OA. Laupheim, 12. März. Erfolgreicher Bier streik. Der Bierstreik, der seit einiger Zeit hier durchgeführt wurde, weil die Biertrinker sich den Aufschlag nicht gefallen lassen wollten, ist nun beendet, und zwar zugunsten der Biertrinker.
Meckenbeuren. OA. Tettnang, 12. März. Das Haus der Wwe. Erath ist vollständig abgebrannt. Die Frau konnte nur das eigene Leben retten. Auch ein Hund kam in den Flammen um.
Für einen südwestdeukschen Staat Der Handels- und Jndustriebeirat der badischen und württembergischen Zentrumspartei hat in einer gemeinsamen Tagung in Pforzheim am 10. d. M. zu dem Verhältnis von Reich und Ländern eingehend Stellung genommen. Nach den Mitteilungen der Zentrumspresse kamen die Beichte zu dem Ergebnis, daß die politische und wirtschaftliche Entwicklung gebieterisch erfordere, daß die südwestdeutschen Länder zu einem organischen Staat vereinigt werden. Der Handels- und Jndustriebeirat der Zentrumspartei wird in einer Denkschrift dieses Problem einer eingehenden Behandlung unterziehen.
ver Mann im Mtsmantel.
§ Amerikanischer Detektivroman von Carolyn Wells.
? Diese Bemerkungen schienen Gilbert Crane aus irgend einem unerfindlichen Grunde zu beunruhigen. Er wurde ! ganz blaß, öffnete den Mund, als ob er etwas sagen wollte,
! preßte die Lippen dann aber wieder fest aufeinander und ! wandte sich schweigend ab.
! „Ein Umstand bedarf noch der Erklärung", sagte ich, in der Hoffnung, daß Crane uns verlassen würde, zu Hunt.
Aber Crane drehte sich wieder um und schien durchaus hören zu wollen, was ich zu sagen hätte. Ich richtete meine Aeußerungen an Hunt, behielt Crane dabei jedoch unver- ivandt im Auge.
»Ich habe heute morgen kleine Beweisstücke gefunden", begann ich, indem ich mein Taschenbuch hervorholte. „Es sind vielleicht keine wichtigen Anhaltspunkte, aber doch immerhin von Interesse, weil ich sie im Bibliothekzimmer fand."
' Crane wurde noch blasser und ballte verstohlen die Hände, während er mein Notizbuch angstvoll anstarrte.
Ich fuhr fort, ihn aufmerksam zu beobachten, während
vorsichtig die drei kleinen schwarzen Flitter herausnahm.
: . „Erkennen Sie diese Dinger?"
„Nein", sagte Hunt. „Wo stammen sie her?"
„Und Sie — wissen Si e, wo sie Herkommen?" fragte ich rasch und blickte Crane dabei gespannt ins Gesicht.
„Nein!" versetzte er, aber so nachdrücklich, daß ich an der Wahrheit seiner Antwort zweifelte. „Aber sie können doch keine Bedeutung haben."
„Vielleicht nickt", erwiderte ich. „Aber ich habe sie in l der Bibliothek uno^grf der Veranda aufgelesen, und eines
fand ich in die Mechanik der Bibliotheksjalouste eingeklemmt."
„Na, und was beweist das?" fragte Gilbert in gekünstelt unbefangenem Tone.
„Beweisen?" entgegnete ich langsam. „Ein Veweis- stück^kann man es vielleicht kaum nennen, aber es ist merkwürdig, daß ich den Flitter gerade an der Stelle fand, wo der unbekannte Eindringling gestern abend gestanden haben muß."
„Sie glauben, daß es eine Frau gewesen ist?" fragte er hastig.
Ich zuckte die Achseln. „Fräulein Gardiner war die einzige, die zu der Zeit oben auf dem Balkon gewesen ist, und sie erklärte, daß sie weder in der Bibliothek noch auf der westlichen Veranda gewesen ist."
„Das behauptet sie?" fragte Hunt, indem er rasch aufblickte, während Gilbert noch gequälter aussah.
„Sagten Sie etwas, Herr Crane?" fragte ich höflich.
„Nein", erwiderte er, „ich sagte nichts." Mit diesen Worten wandte er sich rasch qb und ging eilig über den Rasen hinüber und zum Parktor hinaus.
Auch Hunt erklärte, er müsse jetzt fort, werde aber am Abend wiederkommen, und ich wanderte sinnend auf der Veranda hin und her, bis ich Lord Clarendon im Billardzimmer entdeckte und mich zu ihm gesellte.
Der edle Lord schien nicht zum Sprechen aufgelegt. Bei ferner Höflichkeit wurde es mir aber nicht schwer, ihn Gespräch über die rätselhafte Angelegenheit zu ver-
habe ^ eigene Meinung über
amerikanische Detektive", meinte er schliMch, „und ich
glaube, wir können die Sache ebenso gut gleich von vornherein aufgeben."
Das sagte er sehr nachdrücklich, und Tom Whiting, der soeben hereinkam, hörte seine Bemerkung.
„Nein", rief Tom lebhaft aus, „wir werden es nicht aufgeben! Nicht eher, als bis wir Philipps Mörder gefunden und Millys Unschuld festgestellt haben."
„Milly?" fragte ich verwundert. „Wer wird ihr denn irgend eine Schuld beimessen? Sie ist doch nur ein bedauernswertes Opfer."
„Ich wollte, daß alle so dächten", entgegnete Tom bekümmert. ,
„Denken denn nicht alle so?" fragte Clarendon.
„Das müßten S i e doch wissen", versetzte Tom scharf.
„Ich glaube, wir müssen alle zugeben, daß die Sache ein Rätsel ist", sagte der Lord in eisigem Tone, „und vielleicht auch, daß Fräulein Leslie das größte Rätsel von allen ist. Weiin der Schreck auf ihren Geist eingewirkt hat, so ist es nicht erst tunlich, daß sie diese sonderbaren Geschichten vom Herumwerfen schwerer Gegenstände erzählt. Ist sie dagegen bei klarem Verstände, so glaube ich, daß wir ihre Behauptungen als sehr rätselhaft finden müssen."
Toms ehrliches, rundes Gesicht nahm einen geradezu verzweifelten Ausdruck an. Er konnte Clarendons Aeußerungen nicht widerlegen, nahm sie aber offenbar bitter übel.
„Wenn Mildreds Aussagen der Wahrheit nicht entsprechen, bin ich doch fest überzeugt, daß sie selbst diran glaubt", warf ich nach kurzem Nachdenken ein. „Meiner Ansicht nach hat sie so intensiv die Absicht gehabt, die Sachen zu werfen, daß sie nun wirklich glaubt, es getan zu haben."
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