fer des Alhoholschmuggels verdächtig gewesen sei, doch yar die vorgenommene Untersuchung keine Schmuggelware zutage gefördert. Der britische Vizekonsul in Miami hat einen Bericht über die Angelegenheit nach Washington gesandt. Das englische Schiff soll sich nach Aussagen des Kapitäns, als es die Aufforderung zum Halten erhielt, noch innerhalb der zu den Bahamas-Inseln gehörenden britischen Hoheits- gewäfser befunden haben.
Die englisch-südchinesische Annäherung
Schanghai. 8. März. Der englische Gesandte Lamp- son gibt in Schanghai ein offizielles Essen unter Beteiligung des chinesischen Fremdenkommissars als Vertreter der Nankinger Regierung. Lampson bleibt in Schanghai, zweifellos, um mit Nanking nähere Fühlung zu nehmen. Hieraus und aus dem wechselseitigen englisch-chinesischen Besuch zwischen Hongkong und Kanton spricht offensichtlich eine englisch-südchinesische Annäherung.
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Stuttgart, 8. März. Besuche. Der österreichische Land- wirtschaftsminister Thaler war am 7. März in Begleitung von Ministerialrat Dr. Braun, Oberbaurat Kodier un» Dr. Kerk in Stuttgart. Die Herren kamen aus Wüsten - rot, wo sie die dortige Bausparerorganisation, Gemeinschaft der Freunde, besuchten, um sich darüber zu unterrichten, ob die Absicht des österreichischen Landwirt- schaftsministers, die Wüstenroter Organisation auf die österreichische Landwirtschaft zu übertragen, verwirklicht werden kann.
Ausstellung «Die deutsche Schrift". Unter diesem Namen haben der Bund für deutsche Schrift und die Ortsgruppe Stuttgart im Bildungsverband der deutschen Buchdrucker mit Förderung von staatlichen und städtischen Behörden im staatlichen Ausstellungsgebäude des Landesgewerbeamts, Kanzleistr. 28. eine hochinteressante, wertvoll« Ausstellung geschaffen, die die Bedeutung und die Verwendung der deutschen Schrift auf den verschiedensten Gebieten zeigt und den Beweis erbringt, wie leichtfertig es ist, die deutsche Schrift als veraltet abzulehnen. Deutsche Schrift in Schutz nehmen, heißt hohes Kulturgut verteidigen. In diesen Ausstellungsgegenständen tun es Künstler und Handwerker, Industrieller und Privatmann mit gleicher Liebe. Wir macken unsere Leser, besonders Schulen und Lehrer, auf die Ausstellung, die vom 10. bis 25. März d. I. dauert, aufmerksam. Bei freiem Eintritt täglich geöffnet von 10 bis 1 Uhr und von 3—7 Uhr, Sonntags von 11 bis 1 Uhr.
Skukkgart, 8. März. Körperschaftspensions- esetz. Der Verwaltungs- und Wirtschaftsausschuß des andtags behandelte heute das Körperschaftspensionsgesetz. Die Vorberatung im Unterausschuß hat in den meisten strittigen Punkten zu einer Einigung geführt. In der heutigen Sitzung wurden die Anträge des Unterausschusses bzw. des Berichterstatters Schall angenommen.
Neue Schulvorstände. Der Staatspräsident hat die Borstandsstellen in der Königin-Carlotke-Realschule in Stuttgart dem Studiendirektor K r o ck e n b e r g e r, an der Mädchenrealschule in Heidenheim und an der Mädchenrealschule in Eßlingen dem Studienrat Dr. Schwend an der Oberrealschule in Cannstatt übertragen.
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Eßlingen, 8. März. Lederdiebstähle. Das Cann- statter Schöffengericht hak den verheirateten 28 Jahre alten Kaufmann Richard Berner von Mettingen OA. Eßlingen wegen Diebstahls von Leder in einer hiesigen Handschuhfabrik zu 2 Jahren 8 Monaten Gefängnis verurteilt. Die Firma hak durch die Diebstähle einen Schaden von 38 000 Mark erlitten.
Großheppach OA. Waiblingen, 8. März. Stallglück. Im Stall des Friedrich Sigle brachte eine Kuh 3 gesunde Kälber zur Welt.
Hellbraun, 8. März. Das Möckmühler Autounglück. Gestern fand vor der hiesigen Strafkammer die Berufungsverhandlung gegen den Kraftwagenführer Ludwig Kraft von hier statt, der von dem Schöffengericht wegen des Möckmühler Autounglücks, bei dem vier Kinder ihr Leben einbüßten und eines zeitlebens Krüppel wurde, zu 1 Jahr 7 Monaten Gefängnis verurteilt worden ist. Das Urteil der Strafkammer lautete auf 10 Monate Gefängnis, ist also bedeutend herabgemindert.
Heilbronn. 8. März. Bestrafter Schafdieb. Der trotz seiner Jugend schon oft vorbestrafte 20jährige Schäfer Eugen Barthold aus Genkingen, OA. Reutlingen, ist ein unverbesserlicher Fahrrad- und Schafdieb. Nachdem er im September v. I. aus der Fllrsorgeanstalt Stammheim bei Calw entwichen war, stahl er in Bayern, Hessen und Württemberg wieder verschiedene Fahrräder und Schafe, um sie zu Geld zu machen. Das Schöffengericht erkannte ihm eine Gefängnisstrafe von 1 Jahr 4 Monaten zu. In der Urteilsbegründung wurde gesagt, daß nichts übrig bleibe, als ihn längere Zeit im Gefängnis unschädlich zu machen, da er unverbesserlich sei.
Der berüchtigte Wilderer Wilhelm Klöpfer von Hohenstein, der schon vielfach, u. a. wegen Totschlags an einem Forstwart, vorbestraft ist, wurde wegen Wilderns neuerdings zu 4 Monaten Gefängnis verurteilt.
Talheim OA. Heilbronn, 8. März. Eröffnung des Kinderheims. Am 25. Februar hat das auf sonniger Höhe aus hiesiger Markung gelegene Kinder-Erholungsheim Haigern seine Pforten wieder eröffnet. Die erste Schar — 45 Knaben und Mädchen — aus den Gemeinden Bückingen, Neckargartach, Frankenbach, Sontheim, Neckarsulm, Eberbach, Walheim, haben unter Führung von Rechnungsrat Seitzer freudestrahlend ihren Einzug gehalten.
Wildbad, 8. März. Neue Schießbahn. In einer Versammlung des Schützenoereins wurde der Antrag, gemeinsam mit dem Krieger- und Militärverein eine Schießbahn im Rennbachtal zu erstellen, angenommen.
Schwenningen, 8. März. Eine Schwindlerin. In letzter Zeit hat sich hier eine Frauensperson an Kinder herangemacht, die zu Besorgungen von den Eltern fortgeschickt waren. Sie nahm den Kindern Geld und Taschen ab und schickte sie unter einem Vorwand in ein Haus. Währenddessen verschwand sie mit ihrer Beute.
Schramberg, 8. März. Eröffnung der Autoverbindung Schramberg —Villingen. Die neue Autoverbindung Schramberg—Villingen über Königsfeld wird voraussichtlich am 31. März eröffnet werden mit täglich 3 Kursen.
Ulm, 8. März. Falschmünzer. Wegen des Versuchs, falsche Zwei- und Fünfmarkstücke aus Bankazinn herzustellen, wurden der wegen Münzverbrechen vorbestrafte Maurerpolier A. Maniago von Oberhofen, Gde. Warthausen bei Biberach, ein gebürtiger Italiener, zu 1 Jahr 10 Tagen Gefängnis, 5 Jahren Ehrverlust und Zulässigkeit der Polizeiaufsicht, und der Schriftsetzer und Autohalter K. Grieshaber in Ehingen a. D. zu 4 Monaten Gefängnis verurteilt.
Heidenheim, 8. März. Todesfall. Der langjährige Vorstand der Höheren Knabenschulen, Oberstudienrat a. D. Eugen Rommel, ist, zwei Monate vor der Vollendung seines 75 Lebensjahres, gestorben. 22 Jahre war er an den Knabenschulen tätig, von 1898—1907 als Professor und von 1907—1920 als Rektor bis zu seiner Pensionierung.
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Llingenfieln OA. Blaubeuren, 8. März. Gemeine Tat. Einem hier wohnhaften und in Ehrenstein beschäftigten Arbeiter wurde während der Arbeitszeit der in den abgelegten Kleidern verwahrte Geldbeutel mit einem ansehnlichen Betrag entwendet. Es ist gelungen, den Täter zu ermitteln.
Biberach, 8. März. Brand. Das Anwesen des Bauern Buck in Mühlhausen ist einem Schadenfeuer ganz zum Opfer gefallen, auch 5 Schweine sind verbrannt. Der Brand soll durch zündelnde Kinder verursacht worden sein.
Der 61 Jahre alte Pfarrer Kaim von Hürbel wurde In einer Konferenz der katholischen Geistlichen des Kapitels Biberach im .Grünen Baum" vom Schlag gerührt und war alsbald tot.
Wangen l. A., 8. März. Eine Brunnenfigur gestohlen. Bei der Villa Wiedemann an der Bahnhofstraße wurde die dort ausgestellte Brunnenfigur gestohlen. Die Figur hat einen Wert von 600 Mark. Das Stadtschultheißenamt hat für die Ermittlung des Täters einen Betrag von 50 Mark ausgesetzt.
Sigmaringen. 8. März. Neues Landwappen. Der Hohenzollernsche Kommunal-Landtag hat den Entwurf eines neuen Wappens für den Landeskommunalverband (neupreußischer Adler mit den hohenzollernschen Landesfarben schwarz und silber) zugestimmk.
Fellbach, 8. März. Ernennung zum Ehren-" bürg er. 20 Jahre waren es, daß Schultheiß August Brändle sein arbeitsreiches Amt als Ortsvorsteher innehat. Anläßlich dieses Jubiläums wurde der Ortsvorsteher infolge seiner großen Verdienste um das Gemeinwesen und die Entwicklung der Gemeinde laut Beschluß des Gemeinderats zum Ehrenbürger der Gemeinde Fellbach ernannt, was durch verschiedene Ansprachen und Ueberreichung einer künstlerisch ausgeführten Ehrenurkunde zum Ausdruck gebracht wurde. Anschließend fand im engsten Kreise der Gemeinderatsmitglieder unk, Gemeindebeamten eine der würdigen Anerkennung entsprechende Feier im Gasthaus zur Traube statt.
Feuerbach, 8. März. Lebensmüde. In einem Hause der Stuttgarterstraße verübte eine 59 Jahre alte Frau Selbstmord durch Erhängen. — In selbstmörderischer Absicht brachte sich in der Mühlstraße ein 33 Jahre alter Bauarbeiter mit einem Terzerol einen Schuß in die rechte Schläfe bei. Er wurde in das Krankenhaus Feuerbach eingeliefert.
Roktenburg, 8. März. EinhochbetagterIubilar. Der Lehrersenior Ignaz Sorg feiert am heutigen Tage in guter geistiger und körperlicher Frische seinen 80. Geburtstag.
Horb, 8. März. Landtagskadidatur. In einer Vertrauensmännerversammlung des Bezirks Sulz und in einer solchen des Bezirks Horb des Württ. Bauern- und Weingärtnerbundes wurde der bisherige Abgeordnete Schweizer-Rohrdors wieder als Spitzenkandidat aufgestellt.
Ulm, 8. März. Landtaskadidaturen. Als Kandidaten der Zentrumspartei für den Wahlkreis der Bezirke Ulm, Blaubeuren, Geislingen, Göppingen, Heidenheim und Kirchheim wurden für die Landtagswahl aufgestellt: 1. Studienrat Küchle-Ulm, 2. Gewerkschaftssekretär Spindler-Ulm,
3. Landwirt B. Füller-Hohenstadt OA. Geislingen, 4. Wagnermeister B. Steeb-Rechberghausen, 5 Gutsbesitzer I. Renz- Hausen ob Urspring und 6. Baumeister F. Rosenstock-Giengen a. Brenz.
Ulm, 8. März. Verleihung der Rettungsmedaille. Der Staatspräsident hat dem Schlosser August Wurst hier die Rettungsmedaille verliehen.
Kommerzienrat Hermann Magirus gestorben. Heute früh ist Kommerzienrat Hermann Magirus aus dem Leben geschieden. Eine Erkältung, die er sich vor 8 Tagen auf einer Reise zuzog, hatte ihn aufs Krankenlager geworfen, und eine Lungenentzündung in schwerer' Form hat ihm nun den Tod gebracht. Mit Kommerzienrat Magirus ist einer der bedeutendsten Männer unserer Stadt dahingegangen. Aufs engste verknüpft mit seinem Namen ist das Auf-
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Amerikanischer Detektivroman von Carolyn Wells.
Nachdem noch Whitings, einige Ballgäste und die Dienstboten verhört woren waren, die alle nichts Besonderes gehört oder bemerkt hatten, fragte der Coroner Tr. Sheldon, ob Fräulein Leslie vernehmungsfähig sei, und als dieser erklärte, sie könne etwa in einer Stunde erscheinen, wurde eine kurze Unterbrechung der Verhandlung angekündigt.
Ich schleuderte mit Gilbert Crane auf dem Rasenplatz vor dem Hause aus und nieder, rauchte und versuchte, ihn über seine Eindrücke auszuholen.
„Was sagen Sie zu Fräulein Gardiners Aussage?" fragte ich.
„O, das arme Ding schien ja so erregt zu sein, daß sie kaum wußte, was sie sagte", erwiderte er kurz.
„Es sieht ihr so gar nicht ähnlich, sich so aus der Fassung bringen zu lassen", fuhr ich fort. „Sie ist sonst immer so gleichmäßig und gelassen."
^ 7Für eine gelassene Natur würde ich sie nicht halten", entgegnete Gilbert, „eher für ausgesprochen erregbar."
„Das Wohl, aber sie kann sich vorzüglich beherrschen. Ueberdies widersprach sie sich heute morgen geradezu. Ich möchte wohl wissen, ob sie nicht doch ums Haus herumge- gangen ist und ins Bibliothekzimmer hineingeguckt hat."
Das war nur eine leere Betrachtung von meiner Seite, die jedoch eine seltsame Wirkung auf Gilbert Crane ausübte.
„Was meinen Sie damit?" rief er fast heftig aus. „Zweifeln Sie etwa an Fräulein Gardiners Wahrheitsliebe, oder wollen Sie andeuten, daß sie in die Sache verwickelt ist?"
«Ich denke nichts üb^r Fräulein Gardiner, als was
durchaus loyal und ehrenhaft ist", erwiderte ich. „Können Sie mir übrigens vielleicht angeben, wie sie gestern abend angezogen war?"
„Ich habe keine Ahnung — verstehe nichts von Damentoiletten und kümmere mich nie darum."
Er beteuerte das mit so unnötigem Eifer, daß ich unwillkürlich denken mußte, er übertreibe und wäre vielleicht gar nicht so unwissend in dieser Hinsicht. Da ich mich aber nicht mit ihm streiten wollte, ließ ich das Thema fallen, und wir kehrten freundschaftlich plaudernd ins Haus zurück.
Ich wollte aber doch gerne wissen, was es mit der Frage auf sich habe, und sah mich daher nach Fräulein Maxwell um, die ich schließlich im Studierzimmer bei ihrem Bruder fand.
„Fräulein Maxwell", fragte ich ohne weiteres, „was für ein Kleid hatte Fräulein Gardiner gestern abend an?"
„Irene? O, die trug ein entzückendes rosa Gazekleid."
„War es mit schwarzen Füttern besetzt?"
„Nein, Peter, es war ganz und gar rosa."
Sie fragte mich nicht danach, weshalb ich das wissen wollte, was mich weiter nicht wunderte, da sie schon den ganzen Tag wie benommen und abwesend herumgegangen war und fast automatenhast aus alle Fragen antwortete.
„Haben Sie irgend eine bestimmte Ansicht, Peter?" erkundigte sich Herr Maxwell in trübem Tone. „Sie interessieren sich doch für solche Detektiv-Tätigkeit — können Sie die Sache nicht ergründen?"
„Versuchen will ich es, Herr Maxwell", versetzte ich, ^aber wir haben sehr viel Zeit verloren, und es ist so wenig Material vorhanden."
„Haben Sie irgend einen Anhalt oder einen Verdacht?"
Ich zögerte einen Augenblick, woraus er sofort in seiner gütigen Art hinzusetzte: „Sie brauchen mir nicht daraus
zu antworten, mein lieber Junge. Aber lasten Sie sich nicht durch einen Argwohn verleiten, wenn Sie Ihrer Sache nicht vollkommen sicher sind. Verfolgen Sie Ihre Anhaltspunkte sorgfältig und lassen Sie sich nicht durch sie irreleiten." -
Es war, als ob er in meiner Seele gelesen hätte — oder hatte er vielleicht auch einen Flitter gefunden?
Doch nun hörten wir die Menschen wieder herbei- strömen und eilten ebenfalls nach dem Salon zurück.
Zehntes Kapitel. !
Mildreds seltsame Erzählung.
„Ich schreite jetzt zur Vernehmung der nächsten Zeugin", verkündete der Coroner. „Fräulein Mildrä» Leslie!" >
Es wurde ganz still im Zimmer, als Mildred, gestützt von Dr- Sheldon und ihrer Pflegerin, hereinkam. Edith Whiting hielt sich mit besorgter Miene dicht hinter ihr.
Der Coroner blickte fast mit Schrecken auf seine Zeugin, als er sah, wie schwach und zart sie noch zu sein schien, und redete sie in ungewöhnlich sanftem, rücksichtsvollem Tone an.
„Fräulein Leslie", begann er, „ich will Sie nicht länger als unbedingt nötig aufhalten. Wollen Sie uns bitte auf Ihre Art erzählen, was sich gestern abend in dem Bibliothekzimmer zugetragen hat?"
Mildred bewegte sich unbehaglich in dem großen Lehnsessel. den man für sie hereingebracht hatte, und faßte angstvoll nach Fräulein Lathrops Hand. Diese, der Arzt und Edith Whiting blickten sie alle ängstlich an, als ob sie fürchteten, daß zusammenbrechen würde.
Doch Mildred faßte sich mit sichtlicher Anstrengung und begann mit leiser Stimme:
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