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Bismarckstratze 237

Nummer 58 Fern«? 17S

Freitag den 9. März 1828

Fernruf 17«

63. Jahrgang

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Ser VeichsverkehrLmimster über die verkehrsenlwicklung

Berlin, 8. März. Im Reichstag gab Verkehrsminister Dr. Koch einen Ueberblick über die Entwicklung des Ver­kehrswesens im Reich. Er erklärte, es sei unmöglich, der Reichsbahn oder der Binnenschiffahrt den Vorzug zu geben, jede habe ihre bestimmten Eigenarten. Die wünschenswerte Schaffung einer Mittel- und Unterinstanz der Reichswasser- strahenverwaltung sei nicht durchführbar, solange Preu­ßen auf seinem Widerstand gegen diese zweifellos dem Reich zustehenden Verwaltungsgebiete verharre. Die Reichswas j erstrahen sind 1927 planmäßig gefördert worden: sie dienen wesentlich dem landwirtschaftlichen Inter­esse. Der Seedienst nach Ostpreußen hat sich bewährt. Die Regierung ist bestrebt, die Oder zu einem großen Schiff­fahrtsweg auszubauen.

Die deutschen Reedereien haben den Wiederaufbau der Handelsflotte kräftig gefördert. Im Jahr 1914 umfaßte sie 5,4 Millionen Bruttoregistertonnen, nach der großen Schiffsablieferung an die feindlichen Mächte 1919 noch 600 000 Tonnen: heute ist die Handelsflotte wieder auf nahezu 316 Millionen Tonnen angewachsen. Mit den im Herbst 1926 gegebenen Zinszuschüssen für die Werften aus Mitteln der Erwerbslosenfürsorge sind inzwischen 120 Bau­aufträge im Gesamtwert von etwa 140 Millionen erteilt worden.

Der K r a f t v e r k e h r hat sich weiter entwickelt, die Zu­nahme der Verkehrsunfälle ist dauernd Gegenstand ernster Sorge. Die Verhandlungen mit den Ländern über einen Haftpflichtversicherungszwang sind im Gang. Zur Erweiterung der Beteiligung des Reichs an den Kraft­verkehrsgesellschaften würden 2 Millionen angefordert. Lei­der hat der Ausschuß diesen Posten um die Hälfte äekürzt. Ich bin bemüht, durch Vereinbarungen mit den Ländern ein einheitliches Netz von Hauptverkehrsstraßen und eine Straßenbauordnung zu schaffen.

Für die Zivil-Luftfahrt hat das Pariser Abkom­men vom 22. Mai 1926 bemerkenswerte Fortschritte ge­bracht, die sich 1927 auswirkten. Die zunehmende Größe der Flugzeuge^ und Stärke der Motoren hat uns leider der Wirtschaftlichkeit im Luftverkehr nicht näher gebracht. Eine gewisse Einschränkung des Netzes werde kaum zu vermeiden sein. Es handelt sich jedoch in erster Linie um eine technische Frage, darum sieht der Etat Ersparnisse vor, um möglichst umfangreiche Mittel für Flugzeuge und Mo­torenbau und für Versuchswefen zur Verfügung zu haben. Neben den Strecken nach den europäischen Hauptstädten ver­dienen besonderes Interesse die Verlängerung der Verbin­dung Verli nM oskau noch dem Fernen Osten. Ein Ueberseeverkehr wird in erster Linie mit Südeuropa möglich werden. Schwieriger sind die Verhältnisse auf der Linie nach Nordamerika. Hier werden wir noch Teilerfah­rungen sammeln müssen. Die mißglückten, mit unzureichen­dem Material unternommenen Versuche des vergangenen Jahres haben dem nicht genügend Rechnung getragen. Das neue Zeppelinluftschiff soll durch Mittel meines Etats gefördert werden. Leider ist die Luftfahrt im besetzten Gebiet immer noch unfreier als sogar der deutsche Luft­verkehr im Hoheitsgebiet der Besatzungsmächte. (Hört, hört bei der Mehrheit.)

Die Finanzwirtschaft der Reichsbahn stand im Zeichen der günstigen Konjunktur. 1927 wurden 42 be­deutendere Brüten und Ingenieurbauten fertiggestellt. Die Umgestaltung von 29 größeren Bahnhösen konnte fortgesetzt und gefördert werden. Soweit sich übersehen läßt, wird für 1927 eine Gesamteinnahme von etwa 5000 Millionen er­reicht, der an Ausgaben etwa 4070 Millionen gegenüber­stehen. Aus dem Betriebsüberschuß von etwa 930 Millionen ruhen aber Lasten: aus dem Dienst der Dawesschuldver- schreibungen rund 590 Millionen, Zuführung an die gesetz­liche Ausgleichsrücklage 100 Millionen und Dividende für die Vorkriegsaktien 62 Millionen, noch deren Abdeckung vor­aussichtlich ein Ueberschuß von 170180 Millionen verbleibt.

Das Reichskabinett habe vor einigen Tagen seiner Mei­nung dahin Ausdruck gegeben, daß eine Cr'höhung der Lisenbahntarise mit Rücksicht auf ihre tiefgreifende Rückwirkung auf die gesamte Wirtschaft nur im äußersten Notfall in Frage kommen könne. Da die vorliegenden Unter­lagen das Vorhandensein einer derartigen Notlage nicht er­kennen lassen, hat das Kabinett einer Tarif­erhöhung nicht nähertreten können. Das B e r u f s b e a m t e n t u m in der Reichsbahn muß aufrecht erhalten bleiben. Ich erachte es für meine Pflicht, auch an dieser Stelle den Beamten, Angestellten und A r- beiternderReichsbahndenDankderReichs- regierung für ihre treue Pflichterfüllung auszusprechen. (Lebhafter Beifall.)

Vom völkerbundrral

Genf, 8. März. In der heutigen Vormittägssitzung regte de. Vorsitzende, Urrutia (Kolumbien), an, Spanienun!

raoerimegel

Die Orksverwalkung Berlin des Deutschen Metallarbeiter- verbands hat den Schiedsspruch abgelehnt.

Der Kongreß der sozialistischen (dritten) Arbeiter-Inter­nationale wurde auf 5. August 1S2S nach Brüssel einberufen.

Brasilien wieder zum Beitritt zum Völkerbund einzu­laden, da die Gründe, die sie vor zwei Jahren zur Austritts­erklärung veranlaßt haben, inzwischen weggefallen seien. Er sei bereit, entsprechende Briefe an die Regierungen der bei­den Länder zu richten. Chamberlain erklärte sich mit dem Vorschlag einverstanden, er wünsche jedoch erst diese Briese zu kennen, ehe er endgültig Stellung nehme. Auch Dr. Stresemann trat für den Wiedereintritt der beiden mit Deutschland befreundeten Staaten ein.

Der englische Antrag» die Zahl der Ratstagungen von vier auf drei im Iahr herabzusehen, wurde allen Mitglied- staaten zugeskellt. Der Raksvorsitzende wurde ermächtigt, an Stelle des verstorbenen Mitglieds des Mandatsausschusses Frau Professor Bugge-Wicksel (Schweden) nach Rücksprache mit den übrigen Raksmitgliedern wieder eine Frau zu be­rufen, die einem Land angehört, das kein Mandatsgebiet verwalket".

Zum ungarisch-rumänischen Streit über die Optan­tenfrage gab Chamberlain einen Bericht über die Angelegenheit, die bereits 1923 den Rat beschäftigte, die aber /immer wieder verschoben wurde. Der Rat habe die beiden Regierungen aufgefordert, unter sich eine Lösung zu suchen. Bevor der Rat sich mit der Sache beschäftige, möge daher mitgeteilt werden, was in dieser Beziehung geschehen oder erreicht sei. Titulescu antwortete, die rumänische Re­gierung habe dem Rat schon im Dezember mitgeteilt, daß sie den Ratsbericht annehme.

Graß Apponyi (Ungarn) erklärt demgegenüber, die rumänische Regierung habe erst vor 14 Tagen eine Ant­wort auf die Vorschläge gegeben, die die ungarische Re­gierung bereits im Dezember gemacht habe. Die rumänische Antwort verlange hochfahrend, daß Ungarn auf seinen Rechtsftandpunkt verzichte. Die Antwort sei überhaupt im Ton eines Ultimatums gehalten und für Ungarn unannehm­bar. Sie würde den Verzicht auf etwa 11 Millionen Gold­franken bedeuten, wogegen Rumänien nur den Wert von 150 Hektar Land biete. Ungarn wiederhole daher seinen Antrag, daß der Rat einen neutralen Ersatzschieds­richter in das ungarisch-rumänische Schiedsgericht er­nenne.

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Mittags waren Stresemann und Chamberlain zu Urrutia zu einem Frühstück und einer Besprechung geladen, an der später auch Briand keilnahm. Es handelte sich um die Neuwahl der völkerkundlichen Re­gierungskommission des Saargebiets.

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Das deutsche Mitglied des Sicherheitskomitees v. Sim- son ist nach Berlin zurückgereist.

Dr. Groener beim Reichspräsidenten

Berlin, 8. März. Der Herr Reichspräsident empfing heute vormittag den Reichswehrminister Groener zum Vortrag. Es dürfte sich um die Phöbus-Angelegenheit gehandelt haben.

Die Phöbus-Angelegenheit

Berlin, 8. März. Wie verlautet, wird der Bericht des Reichssparkommissars Sämisch am Montag dem Haushalt­ausschuß des Reichstags zugehen und am Dienstag in An­wesenheit des Reichskanzlers besprochen werden.

Die Direktion der Phöbus AG. erklärte gestern auf der Generalversammlung, daß sie wegen Ueberlastung weder die Bilanz für 1926, noch für 1927 habe fertigstellen können.

Schiedsspruch im Lohnstreik der Berliner Metallindustrie

Berlin, 8. März. Nach 12stündiger Verhandlung wurde gestern abend gegen 10 Uhr von der Schlichtungskammer mit Mehrheitsbeschluß folgender Schiedsspruch gefällt: Zwi­schen dem Verband Berliner Metallindustrieller und dem Deutschen Metallarbeiterverband wird folgendes Abkommen geschlossen:Stundenlöhne und Akkordverd-ensie der Werk­zeugmacher sind allgemein einer Nachprüfung zu unteiziehen. Auch Erhöhungen der Verdienste ganzer Gruppen im Werk­zeugbau sind gegebenenfalls vorzunehmen. Sollte eine Eini­gung im Betrieb nicht zustande kommen, wird unter Mit­wirkung der Verbände eine endgültige Entscheidung getrof­fen, wobei erforderlichenfalls die Akkordberechnungsgrund­lagen (Geldfaktoren) für die einzelnen Werkzeugmacher­gruppen festzulegen sind." Die Erklärungsfrist für die Par­teien läuft heute nachmittag vier Uhr ab. Nötigenfalls wird eine Verbindlichkeitserklärung erfolaen.

Der VerbLzid Herliper Met allin dustriel-

ter hat den Schiedsspruch der Schltchtungsrammer an­genommen. Die Arbeitnehmer sollen entschlossen ^ein, ihn abzul ehnen.

Der Stahlhelm für Unterstützung der Metallarbeiter

Berlin, 8. Mai. Der Stahlhelm, Landesverband Groß- Berlin, erläßt einen Aufruf, in dem er darauf hinweist, daß durch die umfangreichen Stillegungen in der Berliner Me­tallindustrie, zu denen der Streik der Werkzeugmacher die Betriebe gezwungen hak, auch viele Tausende Nichtorganisierte, den nationalen Verbänden ansehörende Arbeiter in Not ge­raten sind. Deshalb wird zu raschen Sammlungen für einen Rotfonds aufgerufen.

Die Auslandsgeschä'diglen treten für Langkopp ein

Berlin, 8. März. Für den Farmer Langkopp, der in der vorigen Woche den Anfchlagsversuch im Reichsentschädi­gungsamt unternommen hak, sind die Verbände der Aus­ländsdeutschen eingekreken. Der Ostafrika-Verband, der Verband enteigneker Deutscher aus Neu-Guinea, der Kame­runer Verband, der Verband der geschädigten Südwestafri­kaner und der koloniale Hauptverband haben sich zusammen- gekan und Rechtsanwalt Dr. Frey ersucht, die Verteidi­gung Langkopps zu übernehmen. Langkopp gehört keinem dieser Verbände an, er hat auch nie mit ihnen in Verbin­dung gestanden. Sie treten für ihn ein, weil es sich hier um einen tüchtigen, ehrenwerken Mann handelt, der durch den unverschuldeten Zusammenbruch seiner Existenz zur Verzweif­lungstat getrieben wurde.

Aman Allah bei Krupp

Essen. 8. März. Das afghanische Königspaar ist gestern abend in Essen bzw. Villa Hügel eingetroffen und von Herrn und Frau Kriwp von Bohlen und Halbach emp­fangen worden. Der Bahnhof Villa Hügel war mit Blu­men herrlich geschmückt und ebenso wie der prachtvolle Kruppsche Park durch Scheinwerfer erleuchtet. Das Königs­paar nahm mit Gefolge in der Villa Wohnung. Heute wurde zunächst die Kruppsche Friedrich - Albert - Hütte in Rheinhausen besichtigt.

Seipels Antwort hinter verschlossenen Türen

Wien, 8. März. Im Hauptausschuß des National'-.«^ er- staktete Bundeskanzler Dr. Seipel Bericht über d)le trugen- politischen Fragen, die Oesterreich berühren. Er ^egte auch s den Stand der Auseinandersetzung mit Italien Behandlung der Deutschen in Südkirol dar. "An der Aus­sprache beteiligten sich Abgeordnete aller Parjte^ch ^ die vollständige Aebereinstimmung über das^"M?>stV .«»« halten ln bezug auf die Auseinandersetzung mit Italien zum Ausdruck.

Die russischen Vorkriegsschulden in Frankreich

Paris, 8. März. Die Kammer hak das zwischen der Re­gierung und der Bank von Frankreich am 3. Februar 192? abgeschlossene Ilebereinkommen bewilligt, wonach die fran­zösische Regierung die von der Bank von Frankreich der zarischen Regierung zur Zahlung der sich in französischem Besitz befindlichen russischen Papiere gewährte Fünf-Mil- liarden-Anleihe garantiert.

Liberaler Wahlsieg in England

London, 8. März. Bei den Nachwahlen zum Unterhaus in Sainkives erhielten der liberale Kandidat Frau Runci- man 10 241 Stimmen, der Konservative Caird 9478 und der Arbeiterparteiler Hopkins 4343 Stimmen. Das Mandat war bisher in konservativer Hand. Frau Runciman ist die Gattin des ehemaligen liberalen Ministers, der ebenfalls Unterhaus- Mitglied ist.

Infolge des Tods eines liberalen Unterhausmitglieds, das bei den letzten allgemeinen Wahlen keinen Gegenkandi- gaten gehabt hatte, mußten heute in West-Middlesboraugh Nachwahlen vorgenommen werden. Hierbei erhielt der Liberale 10 717 Stimmen, der Arbeiterparteiler 10 628 und > der Konservative 8213 Stimmen.

Die Erweiterung des Frauenstimmrechts in England

London» 8. März. Den Blättern zufolge hak das Kabi­nett den Gesetzentwurf über die Ausdehnung des Frauen- st'mmrechts auf die Zeit vom 21. Lebensjahr ab endgültig gebilligt.

Eine Verschwörung geaen Calles und Obregon

Mexiko. 8. März. Die Potnei verhaftete einen Ingenieur Max Holung unter dem Verdacht, an der Vorbereitung eines Bombenanschlags geaen Präsident Calles und General Obregon beteiligt zu sein. Holung soll deutscher Herkunft sein.

Ein englischer Reisedamvfer beschossen

Miami (Florida), 8. März. Wegen Nichtbeachtung der Aufforderung zum Stoppen feuerte das amerikanische KüstenwachtschiffCossin" acht Schuß in den Bug des eng­lischen Reise- und FrochtdampfersIsle of June". Der Kommandynt derCassin" betonst daß der englische Damp«