blühen der Maglruswerke. Neben der aufreibenden Arbeit im eigenen Geschäft hat Komm.-Rat Magirus auch der Oef- fentlichkeit einen großen Teil seiner Zeit und Kraft geopfert. Schon 1895 wurde er als Vertreter der Industrie in die Handelskammer gewählt, und als der Kammervorsitzende Engel starb, wurde Komm.-Rat Magirus mit der Leitung der Leitung der Kammer betraut.

HindenburgalsPate. Bei dem 9. Kind, 7. Toch­ter, des Stadttaglöbners Karl Mayer auf dem Seelengraben hier hat Reichspräsident von Hindenburg die Ehrenpaten­schaft übernommen und gleichzeitig eine Ehrengabe von 30 Mark für den Täufling in Aussicht gestellt.

Prüfung im Dafferbaufach. Bei der in der Zeit vom 10.18. Februar d. I. abgehaltenen Prüfung im Wasser­baufach sind 16 Baumeister für befähigt erklärt worden und haben die BezeichnungWasserbautechniker" erhalten.

Preisermäßigung für Gefrierfleisch. Der Gefrierfleisch­preis wird mit Wirkung vom Samstag, 10. d. M., an auf 6070 Pfg. für das Pfund (bisher 6575 Psg.) ermäßigt.

Hausversammlung derSluttgarterHandelskammr

Stuttgart 8. März. Unter dem Vorsitz von Dr. K au ff- mann fand die Vollversammlung der Handelskammer Stuttgart statt. Der Vorsitzende wies aus die Bedeutung des Jahrs 1928 hin, in dem Reichs- und Landtagswahlen stattfinden und in den Monaten Februar bis April wahr­scheinlich 217 Tarifverträge für rund 3,2 Millionen Ar­beiter fast aller wichtigen Industriezweige gekündigt wer- den. Wenn irgend möglich, müßten neue Belastungen der Wirtschaft erspart bleiben, und zwar nicht zuletzt auch im Interesse der Arbeiterschaft selbst, da mit der Verteuerung der Produktion nicht nur eine Erhöhung des allgemeinen Preisstandes, sondern auch eine Beeinträchtigung der Aus­fuhr drohe, wodurch die weitere regelmäßige Arbeits- Möglichkeit nur zu leicht in Fraqe gestellt werden könnte.

Der erste Syndikus, Dr. Klien, gab eine Uebersicht über wichtigere Fragen von allgemeiner Bedeutung, die die Kammer in den zurückliegenden Monaten beschäftigten. Er teilte mit, daß die H a n d e l s k a m m e r u m l a g e von 5,5 auf 4,5. v. T. gekürzt werden konnte. Einverstanden war die Versammlung damit, daß die Handelskammer als Mitveranstalterin der Kolon! a laus st ellung in Stuttgart auftritt. Auch die übrigen Handelskammern sollen in den Kreis der Veranstalter gezogen werden. Die Sammlunq für das Kaufmannserholungsheim in Urach zeitigte bisher schöne Ergebnisse. Es wurden Beiträge bis zu 15 000 -K gezeichnet und es besteht die Hoffnung, die von Württemberg noch aufzubringende er­gänzende Zeichnungssumme bald zusammenzubringen, wo­durch alsdann die vertragliche Verpflichtung der Ferien­heime für Handel und Industrie, deutsche Gesellschaft für Erholungsheime, unverzüglich mit dem Bau des Uracher Heims zu beginnen, erfüllt sei. Syndikus Dr. Hoffmann berichtete über den Gesetzentwurf eines einheitlichen Zoll­tarifrahmens und einer Einordnung der Waren. Der Ent­wurf sei als eine brauchbare Grundlage für ein einheit­liches Zolltarifschema anzuerkennen. Die Bersammlung be­schloß, das Reichswirtschaftsministerium, sowie den deut­schen Industrie- und Handelstag zu bitten, die Bestrebungen zur Vereinheitlichung des Zolltarifschemas nach Möglichkeit weiterhin zu fördern.

Syndikus Dr. Koch gab einen Ueberblick über den der­zeitigen Stand und die voraussichtliche Weitergestaltung der sozialpolitischen Gesetzgebung. Dis soziale Be­lastung sei auf 5 Milliarden angewachsen, was ungefähr 20 v. H. des gesamten deutschen reinen Volkseinkommens ausmache. Die Häufung in der Sozialgesetzgebung errege schwerste Bedenken. Im Jahr 1924 seien 207 .sozial­politische Gesetze vom Reichstag beschlossen worden, 1925: 55, 1926: 28 und 1927: 27, im ganzen in vier Jahren 317 sozialpolitische Gesetze. Den Versuchen, die Kranken. Versicherung zu politisieren, müsse mit Ent­schiedenheit entgegengearbeitet werden.

Lokales.

Wildbad, den 9. März 1928.

Bericht I anläßlich der Wildbader Tagung des Landes­verbandes württembergischer Hausfrauen, a) Allgemeiner Teil.

Die Absatzkrisis in der deutschen Landwirtschaft" so lautete die Ueberschrift des Vortrags des Diplomland­wirts Deutschländer uneigentlich; durch irgend ein Miß­verständnis war dem Redner diese Aufgabe als die zu besprechende gegeben worden. Aber gleich bei den ersten Worten erklärte die sehr gewandte und ungemein sicher leitende Verbandsvorsitzende, der Hausfrauen-Landesver- band habe ersucht, einen Ueberblick über die Versorgung mit deutschen Eiern zu bekommen. Um es gleich vor­weg hier festzustellen: Diplomlandwirt Deutschländer ist nicht nur ein vorzüglicher Redner und ist nicht nur ein Landwirt umfassenden Wissens, sondern er beherrscht, selbst gänzlich unvorbereitet, alle Belange und Stoffe auch geistig so sehr, daß er den zahlreich versammelten Damen sofort einen geradezu hervorragenden Ueberblick über das ge­wünschte Gebiet geben konnte, und den so vorzüglich, daß er sicherlich auf einem Universitätskatheder nicht hätte über­troffen werden können; höchstens in der Länge der Aus­führungen. Aber gerade in der zwangsweise gebotenen Kürze lag nicht nur die Würze derselben, sondern erst völlig in der Verquickung mit einem fabelhaften Wissen und prachtvollster Wortstellung des Dialektikers, der alles andere gab, nur nicht rhetorische Leckerbissen. Die hat Herr Deutschländer nicht nötig als Meister im Fach und Beruf. Um das Bild fertig zu malen, noch das Folgende: Aus Wildbad, namentlich aber aus dem ganzen Lande Württemberg waren so viele Damen, Führerinnen der Hausfrauenverbandsbewegung und gewöhnliche Hausfrauen erschienen, daß die untere Glashalle des Herrn Riexinger auf dem Sommerbergbahnhof überfüllt war.

Wenn ich sagegewöhnliche" Hausfrauen, so ist das keine Beleidigung, sondern ein Ehrenname, denn die Ge­meinten sind gar keine gewöhnliche, sondern ganz und gar ungewöhnliche Hausfrauen, dadurch gekennzeichnet, daß sie das immerhin erhebliche Opfer der zum Teil weiten und teuren Reise hierher nicht scheuten und ein äußerst leb­haftes Interesse am deutschen Hausstand, an der deutschen (Deutschen) Familie und damit am Vaterland bekundeten.

Summergetön erfüllte den weiten Raum der Versamm­lung, orale Normalgeräusche bei solchen Gelegenheiten; freilich nur in den unerläßlichen Pausen nach Erledigung eines Verhandlungspunktes. Hub eine neue Rednerin oder (als Hahn im Korbe) ein Redner zu sprechen an, dann, meine Herren, hätten Sie sich ein Musterbeispiel an der Ruhe und Stille nehmen können, die unter den Zuhörer­innen herrschte. Und hätten die Herren es sprach nach Deutschländer noch Geh.-Rat Dr. Lang von Langen-Gail- dorf mit Fistelstimmen gesprochen, sie wären dennoch hundert Meter weit gut verstanden worden. So vorzüglich wie die Mannszucht kann man hier nicht wohl sagen, also: Frauenzucht da oben auf dem Sommerberg bei den Verhandlungen, wars am Abend bei dem 3. Vortrag im

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Kühlenbrunnensaal, so hervorragend war das gemeinsame Essen in derTraube"; es hatte nur den einen Fehler (besonders für die Kenner und Genießer!), daß man nicht all die Lukullusleistungen desTrauben"hauses in gebührender Muse genießen konnte. (Fortsetzung folgt.)

Der Gewinner des Großen Loses ist ein Mitte der dreißiger Jahre stehender verheirateter Lehrer in einem Ort bei Pforzheim. Der Gewinn stellt einen außerordent­lichen Glücksfall dar. Der Gewinner hatte schon längere Zeit in der Lotterie gespielt, aber immer nur ein Achtel­oder Viertel-Los. Diese waren stets mit dem Einsatz heraus­gekommen, das Lokteriespiel war also für ihn fast kostenlos. Diesmal wagte er vier Viertel eines und desselben Loses ein sehr seltener Fall, denn solche Vollose sind sonst kaum erhältlich und gewann damit den Haupttreffer mit 500 000 Mark. Der Staat zieht von dem Gewinn 20 v. H. für sich ab, der Rest ist (seit 1925) steuerfrei. Der Gewinner wird also 400 000 Mark ausbezahlt erhalten.

höhere Prüfung für den Volksschuldienst. Die Höhere Prüfung für den Volksschuldienst wird im April d. I. in Tübingen nach der Ordnung vom 1. Mai 1927 abgehalten werden.

Sysrt

Neuer Flug nach Amerika. Die englische Fliegerin Elfte M a k a i, die dritte Tochter des Schiffsreeders Lord Inchuape, beabsichtigt, mit dem Fliegerhauptmann Hinchcliffe in einem amerikanischen Eindecker vom Flugplatz Cranwell (Lincolnshire) aus nach Nordamerika zu fliegen.

Handel und Verkehr

Berliner Dollarkurs. 8. März. 4,1785 G., 4,1868 B. 6 D. Reichsanl. 86.75.

D. Abl.-Anl. 1 51.75.

D. Abl.-Anl. 2 55.50.

D. Abl.-Anl. ohne Ausl. 14.

Märkte

Stuttgarter Schlachkviehmarkk. 8. März. Dem Markt waren zugetrieben: 5 Ochsen, 2 Bullen, 73 Jungbullen, 70 Iungrinder, 15 Kühe, 267 Kälber, 801 Schweine. Davon blieben unverkauft: 2 Ochsen, 23 Jungbullen und 20 Jungrinder. Verlauf des Mark­tes: Großvieh und Schweine langsam, Kälber mäßig belebt.

Ochsen:

ausaemästet

vollllcischlg

fleisch!«

Bullen:

ausgemästet

vollileychig

fleischig

Jungrinder:

ausge mäste: rwllfleilchig fleischig

gering genährte Kühe:

ausgemästet

oollfleilchig

8. 3.

6. 3

Küh«:

8. 3.

_

51-56

fleischig

20-28

45-49

gering genährte

1416

40- 45

Kälber:

'elnste Mast- und

49-50

50-51

beste Saugkälber

79-82

44-47

45-48

mittl. Mast, und

66-76

58-65

41-44

gute Saugkälber geringe Kälber

57-80

5861

Schweine:

5788

50-55

50-56

über 300 Pfd.

43-48

40-48

240-300 Pfd.

56-58

-200-240 Pfd. 160-209 Pfd. 420-160 Pfd.

55-56

54-55

50-53

40-46

unter 120 Pfd.

50-53

29-36

29-36

Sauen

40-50

6. S. 18-28 14-18

78-8»

88-77

53-65

53-80

58-60

57-58

55-56

50-54

50-54

41-50

Hellbronn, t. März. (Schlachtviehmarkt.) Zufuhr: 69 Jungrinder, 11 Kühe, 98 Kälber, 407 Schweine. Erlös aus je einem Zentner Lebendgewicht: Jungrinder 1. 5759, 2. 5053, Kühe 1. 33-40, 2. 27-31, Kälber 1. 7678, 2. 7073, Schweine 1. 5456, 2. 4850 Marktverlauf: schleppend.

Btehvreise. Crailsheim: Ochsen 420770, Kühe 380550, Kinder 185480. Giengen a. Br.: Ochsen 640675, Stiere 200 bis 400, Kühe 420580, Kalbeln 400610, Jungvieh 150390, Farren 200480. Münsingen: Ochsen 394700, Farren 300 bis 450. Kübe 270480. Kalbeln 330640. Jungvieh 160343.

Gasthaus zum Anker.

Samstag und Sonntag

wozu höflichst einladet

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^Vir beokren uns, Verwanclte, Lrounste unci Lekannte, sowie Zckulkameräcimnen unci 8ckul- kameracien ru unserer am Zamstax äen 10. (Vlärr im Hotelküsiler Lrunnen" stattkinciencien

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ergebenst einrulacien, unä bitten, ciies als per- sonucbe LiniaciunZ bslracbten ?u wollen.

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Unser aktiver Turner

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feiert am Samstag, 10. März seine Hochzeit.

Die verehrlichen Mitglieder, insbesondere die aktiven Turner werden gebeten, vollzählig daran teilzunehmen.

Der Vorstand.

Württ. Forstamt Hofstett.

BetanntinacHiinq

Die Privatweqe der Staatsforstverwalkung Aichelberg, das Wildbader-Straßchen und die Obere Burghardtsteige werden wegen Vornahme von Bauarbeiten für den gesamten Fährverkehr mit sofortiger Wirkung gesperrt.

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Zur

Versteigerung

kommen am

Montag den 12. März 1928, nachmittags 2Vs Uhr

in meiner Kanzlei in Wildbad im Wege der Zwangsvoll­streckung

Parz. Nr. 89 15 a 73 qm Acker, Grasrain und Heu­scheuer im Sommerberg,

Parz. Nr. 90 3 a 83 qm Baumacker und Oede und Parz. Nr. 91 6 a 07 qm Baumacker daselbst.

Liebhaber sind eingeladen. Bei Zwangsversteigerungen findet in der Regel nur ein Termin statt.

Kommissär: Bezirksnotar Brehm.