die Regierung möge mik dem Heiligen Skuyl Verhandlungen aufnehmen, daß die Bestimmungen für Bayern über die Ehen zwischen Katholiken und Protestanten gemildert und daß solche Ehen nicht als wildes Zusammenleben behandelt, sondern als rechtmäßige Ehen anerkannt werden. Der Aus­schuß lehnte den Antrag mit großer Mehrheit ab. Der Kul­tusminister erklärte, es sei aussichtslos, bei der Kurie eine Ausnahmestellung in dieser Frage erwirken zu wollen.

Verurteilter Landesverräter

Leipzig, 4. März. Das Reichsgericht verurteilte den Flugzeugführer Muhlack aus Essen wegen Verrats mili­tärischer Geheimnisse und Spionage im Dienst der Fran­zosen zu 1l^ Jahren Gefängnis und 3 Jahren Ehrverlust.

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Vorschau auf Genf

Ein indianischer Ratspräsident

Genf, 4. März. In der am Montag beginnenden Ta­gung des Völkerbundsrates wird der Gesandte des süd- amerikanischen Freistaates Kolumbien, U r u t i a, den Vor­sitz führen, da die Vorstandschaft deZEEHinesen Tscheng Lo nunmehr abgelaufen ist. Urutia betont immer seine reine altindianische Abstammung mit besonderem Stolz.

Der Mittelpupnkt der Ratsoerhandlungen wird der un­garisch-rumänische und vielleicht der ungarisch-tschechische Optanten st reit (die Entschädigung der ihres Eigen­tums beraubten Ungarn) und die Waffensendung von Verona sein, welch letztere und das täppische, indessen von Briand oeranlaßte Eingreifen des Chinesen Tscheng Lo eine großpolitische Bedeutung erhalten hat. Die Tatsache, daß der Chinese von seinen Befugnissen als Vorsitzender des Völkerbundsrats und von der Waffensendung so gut wie nichts verstand, benützte Briand, um durch den Chinesen einen außergewöhnlichen Vorstoß zu machen, den Briand selbst zu machen sich scheute. Es soll nämlich ein Vorgang für die I n v e st i g a t i o n des Völkersbundes ge­schaffen werden, den man später, wenn er jetzt vom Rat be­schlossen wird, auch gegen Deutschland anwenden kann. Zweitens will Briand den durch den Eigentumsraub ins Unrecht gesetzten tschechischen und rumänischen Trabanten Hilfe bringen, indem die Waffengeschichte gegen das Unrecht im Optantenstreit ausgespielt und so womöglich ein für Tschechien und Rumänien erträglicher Vergleich erreicht wird.

Der belgische Generalsiabschef in Paris Paris, 4. März. Der belgische Generalstabschef General Galet ist in der Angelegenheit des Abschlusses eines fran­zösisch-belgischen Militärbündnisses in Paris eingetroffen.

Polnische Offiziere befinden sich in Belgien, um die dor­tigen Militärschulen kennen zu lernen.

Greuel der chinesischen Kommunisten Hankau, 4. März. Kommunisten und entlassene Soldaten überfielen die Stadt Leijang und zerstörten sie fast ganz, nachdem sie geplündert worden war. Die Einwohner wur­den gefoltert und dann ermordet. 300 buddhistische Mönche wurden in ihr Kloster eingeschlossen und dieses in Brand gesteckt. Alle sind mngekommen. Die Kommunisten ziehen sich von der Provinz Kunan nach Kuangsi zurück. Sie sollen sich auch der Stadt Kweiling bemächtigt haben.

2m Fremdengebiet von Schanghai wurde der Belagerungszustand nach einjährigem Bestehen aufgehoben, obgleich Räubereien, Entführungen mit Löse­geldforderungen und andere Verbrechen an der Tagesord­nung sind. Gestern am Hellen Tag brach eine Bande be­waffneter Räuber in die mitten im Fremdenviertel gelegenen Geschäftsräume derChina-Transport-Gesellschaft" ein und raubten 200 000 in Gold- und Silberbarren und in Banknoten.

Württemberg

Stuttgart, 4. März. Die Besoldungsordnung im Finanzausschuß. Bei der Abstimmung über Gruppe 16 werden die Anträge auf Höherstufung der Kanz­leiassistentinnen, Maschinisten, Mechaniker, Pfleger und Pflegerinnen und Strafanstaltsweichtmeisterinnen von Gruppe 16 nach 15 angenommen. Strafanstaltswachtmeister lind -Meisterinnen erhalten künftig die Amtsbezeichnung Strafanstaltsaufseher und -Aufseherinnen". Weibliche Be­amte, die am 31. März 1920 aus einer Kanzleistelle (Büro­stelle) verwendet waren und die am 30. September 1927 planmäßig in Besoldungsgrupppe 4 oder 3 der alten Ge­haltsordnung eingeordnet waren, sind für ihre Person in Gruppe 14 der neuen Besoldungsordnung einzugruppieren. Gruppe 15 bildet die Eingangsstuse für den Kanzleidienst mit Grundgehältern von 1700 bis 2600 Mark. Die Guts­verwalter, die Oberhebammen, Oberpfleger und Oberpfleger­innen werden nach Gruppe 14 übergeführt. Gruppe 14 ist mit Grundgehältern von 2000 bis 2700 ausgestattet. Sie

ver Mann Im Kutomaiitel.

Amerikanischer Detektivroman von Carolyn Wells.

Irene blickte mich an. Nie hatte ich sie schöner gesehen als in diesem Augenblick, in dem ihre herrlichen Augen Zer­knirschung, Dankbarkeit und tiefen, hoffnungslosen Kum­mer ausdrückten.

Sie reichte mir die Hand.

Ich danke Ihnen", sagte sie.Sie haben mich vor einem schlimmen Mißgriff bewahrt."

Obwohl ich sie immer noch nicht ganz begriff, empfand ich doch, daß sie einen starken Zauber auf mich ausübte, und hielt es für geraten, unsere Schritte heimwärts zu lenken.

Als wir ins Haus zurückkehrten, fanden wir unsere Wirte, Whitings und Dr. Sheldon im Studierzimmer vor. Augenscheinlich war irgend etwas geschehen, denn alle sahen erregt aus. Herr Maxwell schrieb sehr eilig, und Tom blätterte eifrig in einem Telephonbuch.

Was gibt's?" fragte ich.Mildred ist doch nicht?"

Nein", erwiderte Dr. Sheldon,es geht Fräulein Les- kie nicht schlechter. Im Gegenteil. Ihr Befinden hat sich gebessert. Sie ist ganz klar und spricht vollständig ver­nünftig, obgleich ich noch nicht zugeben kann, daß sie be­fragt wird. Gut, daß Sie da sind! Tie Sache hat eine ganz neue und überraschende Wendung genommen, und es gibt viel zu tun."

Was ist denn geschehen?" rief ich aus.

Das will ich Ihnen sagen. Fräulein Leslie die, wie gesagt, bei vollem Verstände ist hat vorhin erklärt, daß weder sie noch Philipp Maxwell jene Schüsse abgefeuert hat. Sie sind alle beide durch einen Mann getroffen wor­den« der von der Verandatür auS auf sie geschossen hat."

ist die Eingangsgruppe des Bürodienstes, der künftig vom Kanzleidienst getrennt wird. Die Anwärter haben die Sek­retärprüfung abzulegen. Die bisherigen Sekretäre im Alter von 45 und mehr Jahren werden nach der Erklärung der Negierung von der Prüfung dispensiert. Die Pflege-Vor­steher und -Vorsteherinnen und die Gutsinspektor werden in Gruppe 11 eingereiht. Alle übrigen Beamten verbleiben in Gruppe 14.

kein Besuch des Königs von Afghanistan in Württem­berg. Mil einem Besuch des Königs von Afghanistan in Württemberg ist nicht mehr zu rechnen. Die württ. Re­gierung hat sich zwar bemüht, für den Fall, daß der König Süddeuischland aufsucht, auch einen Besuch der wichtigsten württembergischen Industriestädte zu veranlassen. In den letzten Tagen scheinen sich aber die Reiseverfügungen des Königs geändert zu haben. Er hat sich offenbar entschlossen, seinen Aufenthalt in Deutschland entgegen seinen ursprüng­lichen Absichten abzukürzen.

Die diesjährige Bersammlung des Württ. Haupkvereins der Gustav-Adolf-Stiftung findet am 15. und 16. Juli in Urach und Metzingen statt.

Bürgermeister statt Schultheiß. Die Vereinigung württ. Ortsvorsteher vertritt den, Entwurf der Gemeindeordnung gegenüber den Standpunkt, daß die seit Jahrhunderten in Württemberg übliche AmtsbezeichnungSchultheiß" für den Ortsvorsteher allgemein inBürgermeister" undOber­bürgermeister" umgewandelt werden soll, wie auch im übrigen Reich die Bezeichnung lautet. In dieser Amts­bezeichnung bestehe in Württemberg eine seltsame Ver­wirrung: es gibt Schultheißen, Stadtschultheißen, Bürger­meister und Oberbürgermeister, letztere beiden persönliche Titel. Es wird nun in einer der Regierung übergebenen Denkschrift verlangt, daß die Orts- oder richtiger Gemeinde­vorsteher überall als Bürgermeister bezeichnet werden wie die besoldeten (berufsmäßigen) Gemeinderäte. Ferner wird gefordert, daß den großen und mittleren Städten ohne Aenderung in der Zugehörigkeit zum Amtskörperschafts­verband die staatliche Verwaltüngszustän- digkeit der Oberämter übertragen und die Ab­grenzung dermittleren" Städte auf eine Einwohnerzahl von 5000 herabgesetzt werde.

Vor Jahren hat der damalige Landtagsabgeordnete Dr. Rübling die Aenderung der Amtsbezeichnung Schultheiß", die ursprünglich einen Finanz- oder Gerichts­beamten des Lehensherrn bezeichnete, in Bürgermeister beantragt, der Antrag fand aber weder bei der Regierung noch bei den Parteien Interesse.

Forderung einer Milchpreiserhöhung. Am Freitag hielt die Milchproduzenken-Bereinigung für Stuttgart und Um- gebung ihre Hauptversammlung ab, wobei einstimmig der Beschluß gefaßt wurde, daß Milcherzeuger und Milchieferan- ken ab 16. März eine Milchpreiserhöhung um 2 Pfg., also einen Milchpreis von 23 Pfg. frei Rampe verlangen. Der Borstand der Bereinigung wurde beauftragt, die Ansprüche der Milcherzeuger und Milchlieferanten bei der Milchver- forgung geltend zu machen.

Aus dem Lande

Lausten a. N., 4. März. DesLandmannsFrüh- jahrsarbeit. Die Einsaat des Sommergetreides hat begonnen. Die gute, trockene Witterung befördert die Ar­beiten des Säens ganz wesentlich. Die Winter-Halmfrüchte kamen gut über den Winter und zeigten durchweg einen günstigen Stand. Der Weingärtner ist gegenwärtig eifrig mit Aufräumen und dem Schneiden seiner Weinberge be­schäftigt. Auch werden die manchmal ganz stark verunkrau­teten Weinberge gepflegt, eine Arbeit, die sich, wenn sie vor dem Behacken ausgeführt wird, ganz besonders lohnt. Die Reben litten über den Winter keine Not. Das Holz ist gut ausgereift und so geht der Weingärtner mit neuer Hoffnung wieder an seine strenge Arbeit.

Heklbronn. 4. März. Amksunkerschlagung. Das Schöffengericht hat den 48 Jahre alten verh. Kanzleiassisien­ten Heinrich Seehuber, der als Gasgeldeinzieher 4500 Gas- und Koksgelder unterschlagen hatte, wegen AmksrtNker- fchlagung zu 4 Monaten Gefängnis verurteilt.

Bückingen OA. Heilbronn, 4. März. Unglücksfall.

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Aber warum hat sie Venn immer mit so schmerzlicher Betonung gerufen:Er hat auf mich geschossen!?" ent­gegnen ich sehr überrascht.

Sie behauptet, das wären Philipps letzte Worte ge­wesen. die er im Zusammenbrechen ausgestoßen habe, und sie klängen ihr so in den Ohren nach, daß sie sie nicht los werden könnte. Deshalb hat sie die Worte in der Bewußt­losigkeit fortwährend mechanisch hergeleiert."

Das ändert ja die ganze Sachlage!" rief ich aus.

Ja", erwiderte Herr Maxwell,und nun ist es ein Fall, der einen Detektiv erfordert." Dann setzte er in seiner mannhaften Art hinzu:Es tut mir jetzt leid, daß ich heute morgen so kurz angebunden mit Herrn Hunt gewesen bin, und ich bin bereit, es ihm zu sagen und ihn zu bitten, wiederzukommen.und uns zu helfen."

Aber wer" begann ich.

Sie wissen alles, was wir bis jetzt wissen", fiel Dr. Sheldon mir ins Wort.Wenn Fräulein Leslie weiter befragt oder irgendwie aufgeregt wird, kann ich nicht für die Folgen einstehen. Meine erste Pflicht gilt meiner Pa­tientin. Es kann sein, daß ich irgend jemand, der sanft und rücksichtsvoll mit ihr umzugehen versteht, heute nach­mittag erlauben werde, in meiner Gegenwart ein paar Fragen an sie zu richten. Morgen wirh sie wahrscheinlich wieder sie selbst sein, und dann kann sie durch einen Detek­tiv oder irgend einen von Herrn Maxwell dazu ermächtig­ten Menschen ausgefragt werden."

Damit mußten wir uns also einstweilen zufrieden geben.

Achtes Kapitel.

Die Leichenschau-Verhandlung.

Die Sachlage hatte sich allerdings wesentlich geändert. Meine schlummernden Detektiv-Instinkte waren jetzt ge­

Beim Abführen einer Betonmaschine scheuten die Pferde des Fuhrmanns Friedrich Schnepf von hier. Schnepf wurde eine Strecke weit geschleift und schwer verletzt.

Oehringen, 4. März. Todesfall. Der Borstand des Kochergaues im Schwab. Sängerbund, Oberpostmeister a. D. Mön ch-Oehringen, ist im 66. Lebensjahr verschieden.

Crailsheim, 4. März. Haftgeldschwindler. In Tiefenbach gelang es, einen Haftgeldschwindler namens Friedrich Butzer von Oberscheffach OA. Hall dingfest zu machen, der in den Oberämtern Hall, Gaildorf und Erails- heim unter falschem Namen bei vielen Bauern sich als Knecht verdang und dann mit dem Hafrgeld verschwand.

Tübingen, 4. März. Bonder Universität. Prof. Dr. K n o o g - Freiburg hat den an ihn ergangenen Ruf für physiologische Chemie an die Universität Tübingen an­genommen.

In Tübingen wurde ein Landesverband Württemberg und Hohenzollern im Reichsbund Deutscher Diplomvolks- wirke gegründet, der die Standes- und Berufsinkeressen der akademischen Volkswirte wahrnehmen will. Zum 1. Bor- sitzenden wurde Georg Allmendinger, Baihingen a. F., gewählt. Der Verband wird in ein Kuratorium führende Persönlichkeiten der Wissenschaft, der Verwaltung und des Wirtschaftslebens berufen. Für den Bund treten bereits u. a. ein: Die Staatssekretäre Poppitz und Trendelenburg, Reichsminister a. D. Hamm.

Lalw, 4. März. Todesfall. Der älteste hiesige Ein­wohner, der ins 90l Lebensjahr gehende Güterbeförderer- Bauer alt, ist gestorben. Ein Schlaganfall setzte seinem Leben ein rasches Ende. Er war bis zuletzt geistig und körperlich rüstig.

Geislingen OA. Balingen, 4. März. VomPferdge- schlagen. Bon einem Pferd wurde der Bauer Ottmar Eith so heftig an den Kopf geschlagen, daß er schwere Ver­letzungen erlitt und bewußtlos vom Platze getragen wer­den mußte.

Roltweil, 4. März. Hohe Gäste. Am Mittwoch abend kam hier in elegantem Auto eine aus zwei Damen und zwei Herren, sowie einem Chauffeur bestehende sehr vor­nehme Gesellschaft aus Schweden an. Man nimmt an, daß es die schwedische Königsfamilie war. Die am Wagen und an der Uniform des Chauffeurs bemerkbare Königskrone mit den entsprechenden Buchstaben bestätigen diese Vermutung. Am Donnerstag mittag 12 Uhr erfolgte die Weiterreise nach der Schweiz bezw. nach Italien.

Riedlingen, 4. März. Lebensmüde. De.r 50jährige Wagner Gg. Traub aus Zwiefalten ließ sich beim Bahnhof Unlingen vom Zug überfahren. Er war sofort tot.

In Ittenhausen lief das 4jährige Söhnchen des Land­wirts Anton Münch in ein Personenauto und wurde getötet.

Ringschnait OA. Biberach, 4. März. Brand. Die große massive Scheuer der Witwe Schick zumAdler" ist mit großen Vorräten von Heu und Stroh abgebrannt. In dem Stadel hatten acht Landwirte ihre Vorräte aufgestapelt.

Frühlingsboten. Im Oberland ist bereits der Storch einge­troffen, im Unterland, bei Böckingen, schoß ein Lehrer die erste Schnepfe und hat damit die silberne Schnepfenmedaille der würk. Iägervereinigung errungen.

Vollversammlung der Tübinger Studentenschaft

Tübingen, 3. März. Am Montag, den 27. Februar, hatte der Allgemeine Studentenausschuß die Tübinger Stu­dentenschaft zur ordentlichen Vollversammlung des Winter­semesters in den Schillersaal des Museums eingeladen. Der Astavorsitzende sind. jur. Rösch gab einen Bericht über die Tätigkeit des Allgemeinen Studentenausschusses im ver­gangenen Semester. Bedeutsam für das W.S. 27/28 sei gewesen, daß sich der Verfassungskampf der preußischen Studentenschaften auch auf die süddeutschen Universitäten ausgewirkt habe, man habe aber in Tübingen eine ruhige und zurückhaltende Politik in diesen Dingen geübt, und dem sei es zu verdanken, daß wir vor Schwierigkeiten bewahr! worden seien, und daß insbesondere das württ. Kult. Ministerium eine neutral-freundliche Stel­lung den Studentenschaften an den württ. Hochschulen gegenüber eingenommen habe. Sind. me-d. Würz berich­tete über die Tätigkeit des Amts für Leibesübungen.

Hierauf erstattete der Geschäftsführer der Tübinger Stu­dentenhilfe, Justizreferendar Pfizer, einen ausführlichen Bericht über die Arbeit im letzten halben Jahr. Bei der Druckerei der Studentenhilfe seien weitere Fortschritte zu verzeichnen. Ein großer Teil der Tübinger Studentenschaft, insbesondere der Korporationen, läßt heute dort seine Druck­

weckt worden, und ich beschloß, mein möglichstes zu tun, um das Rätsel zu lösen.

Ich teilte es Herrn Maxwell mit, und er dankte mir für meine Teilnahme und inein Interesse.

Er fragte mich auch, ob ich Hunt für einen geschickten Detektiv hielte, oder ob ich ihm raten würde, einen erfah­renen Mann aus Newyork kommen zu lassen. Das ver- droß mich ein wenig, weil ich daraus ersah, daß er meine Absichten für gut gemeint, aber nicht sonderlich wertvoll hielt. Indessen erwiderte ich nur, daß Hunt meiner Schät- zung nach durchaus befähigt sei, alles herauszufinden, was es herauszufinden gäbe. ,. _.

Sehen Sie, wir sind dadurch, daß wir so viel Zeit verloren haben, sehr im Nachteil", äußerte ich zu ihm. Hätten wir gestern abend gewußt, daß der Täter ern Un­bekannter von auswärts wäre, so hätten wir ihn vielleicht fassen können. Aber so, wie die Sache jetzt liegt, wird er wahrscheinlich entkommen sein."

Das ist wahr", erwiderte Herr Maxwell .seufzend. Aber wir müssen unser möglichstes tun und kein Mittel unversucht lassen, um Philipps Mörder aufzufinden.

Fräulein Maxwell nickte zustimmend.

Peter", sagte sie, indem sie die nassen Augen mit einem rührend vertrauensvollen Vliek ans mich richtete Peter, Sie haben Philipp lieb gehabt, das weiß ich. und Sie sind klug und gewandt. Können Sie Herrn Hunt nicht beistehen, damit er den Schurken aufspürt, der mei­nen lieben Jungen umgebracht hat?"

Die sonst so sanfte alte Dome war ganz erregt, und ich versicherte ihr, daß ich alles tun würde, was in meinen Kräften stände, um der Gerechtigkeit zu ihrem Recht zu

verhelfen. ....

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