beschlossen, bei der OberpostdireMon die Ausführung dieser Linien ab Mai zu befürworten. Der Staat, die Amtskor­poration und die Stadt nehmen an den Kosten dieser Krast- linie teil.

OHmenhausen OA. Reutlingen. 22. Lan. Fern­wasserleitung. Nachdem die Fernwasserleitung der Härdtengruppe nunmehr so ziemlich fertlggestellt ist, zeigt es sich daß die tatsächlichen Kosten (561 000 -K) den Vor­anschlag um rund 100 000 -1t übersteigen. Nach dem vor­läufig errechnet«« Kostenanteil trifft auf die Gemeinden Jettenburg 62 226 -1t, Immenhausen 54115 -K, Wankheim 86 707 -1t, Mähringen 93 583 -1t, OHmenhausen 222 980 -1t (etwa 40 000 -1t mehr), Gönningen 36 480 -1t.

Mähringen. OA. Tübingen. 22. Jan. Karn in- einsturz. Als die Frau des Bauern Adam Riehle mit dem Zubereiten des Mittagessens am Herd beschäftigt war, stürzte der obere Teil des Kamins in s'ch^alammen und landete unter großem Gepolter auf dem Kochherd. Wie durch ein Wunder blieb Frau Riehle unbeschädigt.

Lerrenbera. 20. Januar. Vermißt. Die Tochter Maria des bei der Stadt angestellten Taglöhners Rohm, die in Nürnberg als Schwester tätig war, ist seit Anfang Januar vermißt. Nach einem Besuch bei ihrer Freundm, begleitete diese die Vermißte noch bis an die Straßenbahn. Seither fehlt jedes Lebenszeichen von ihr.

Zepfeshan. OA. Rottweil, 22. Jan. Tödlicher Un- fall. Der 32 Jahre alte verheiratete Landwirt Georg Maier von hier wurde im Wald beim Holzfällen von einer fallenden Tanne tödlich getroffen. Er ist ein Sohn des Schultheißen Maier.

Tuttlingen. 20. Januar. Aus dem Fenster ge- fprungen. Am Montag, den 16. Januar, in den Nach­mittagsstunden sprang eine Frau, die sich von dem von >hr getrennt lebenden, auswärts wohnhaften Ehemann bedroht fühlte, zum Fenster der elterlichen Wohnung, etwa 4 Meter hoch, hinunter, ohne erheblichen Schaden zr nehmen.

Laupheim. 22. Jan. N e u e A u t o l i n i e. Der Unter­nehmer Hugo K önig von Unterkirchberg hat vom Mini­sterium des Innern die Erlaubnis zum Betrieb verschiede­ner Autotinien im Bezirk erhalten. Durch die Autolinie LaupheimIllertal ist quer durch den Bezirk nunmehr eine Verkehrsmöglichkeit geschaffen. Es wird nunmehr auch die Errichtung einer Autolinie SchönebürgLaupheim- an- gestrebt; außerdem schweben z. Zt. Verhandlungen mit einem Privatunternehmer wegen Uebernahme einer Autolinie IllertissenDiekenheimWainSchwendi. , ^

Ehingen a. D-, 22. Jan. Ein verlorener Sohn. Ein hiesiger junger Mann, dem anscheinend das Leben in Ehingen zuwider geworden, war seit einigen Tagen spurlos verschwunden. Nun ist er wieder zum Vorschein gekommen. Unter den von einer hiesigen Firma verfrachteten Ballen hatte er sich versteckt und eine Schwarzfahrt nach Nord- deutschland angetreten. Hunger und Entbehrung während, der ungemütlichen Fahrt trieben ihn, in Mitteldeutschland sein Versteck zu verlassen. Sein geschwächter Zustand machte jedoch seine Aufnahme in ein Krankenhaus notwendig, wo er sich von den Strapazen der Neise erholt, um wahrschein­lich nach Genesung wieder zu den Chinger Fleischtöpfen zurückzukehren.

Gutenzell OA. Biberach, 22. Januar. Autolinie- Unsere eisenbahn- und autolose Gegend erstrebt nun eben­falls den Anschluß an einen größeren Nachbarort. Man versucht, hierfür einen Autobesitzer zu gewinnen, der ent­weder die Strecke GutenzellOchsenhausen oder Gutenzell Biberach oder eventuell auch GutenzellLaupheim be­fahren würde. Welche der Strecken den Vorzug bekommt, muß den Verhandlungen überlasten werden.

Waldsee, 21. Jan. Schwerer Unfall. Gutsbesitzer Maucher-Tannhausen stürzte so unglücklich die Treppe her­unter, daß er mit schweren inneren Verletzungen liegen blieb und bis heute das Bewußtsein nicht wieder erlangt hat.

Vtihenreute OA. Ravensburg, 21. Jan. Eine Rie­sentanne. Auf hiesiger Markung, Waldabteil Ameisen- hölgle, wurde eine Trauftann« gefällt. Ihre Höhe beträgt 35 Meter, ihr Umsang auf 1 Meter Höhe 2,90 Meter, über dem Stock einen Durchmesser von 1,40 Meter, auf 24 Meter Länge noch einen Ablaß von 38 Zentimeter. Der Meß­gehalt beträgt 7,72 Festmeter, das Alter etwa 135 Jahre. Der Baum ist kerngesund.

Vom bayerischen Allgäu. 22. Jan. Schwerer Un- f a l l. Beim Hochziehen von Rodelschlitten im Spielwaren- geschäft Scherer in Kempten löste sich der Seilhaken, an dem die Schlitten befestigt waren, und zwei Rodelschlitten fielen aus 11 Meter Höhe auf den Gehsteig. Die 74jährige Kauf­mannswitwe Pichler und die 73jährige Frau Loose von Kempten wurden von den herabsallenden Schlitten getroffen und schwer verletzt.

Bürg OA. Waiblingen, 21. Januar. Goldene Hoch­zeit. Am Sonntag, den 22. Januar feiern in körperlicher und geistiger Frische Schultheiß Friedrich Bauer und seine Gemakst-n Friederike, geb. Jung, ihre goldene Hoch­zeit, nachdem der Jubilar erst vor kurzem sein 25jähriges Dienstjubiläum in voller Rüstigkeit begehen konnte.

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Karlsruhe, 22. Januar. Im Landtag besprach Abx Dr. Schmitthenner die Vorgänge in Konstanz, wo di Reichsbannerleute die empörendsten Beschimpfungen de deutschen Heeres, und der Offiziere verübt hätten. Da Reichsbanner stelle sich selbst als den Bürgerkrieg dar. E sei zu fordern, daß die badische Regierung aufhöre, da Reichsbanner fürunpolitisch" zu erklären und zu unter stutzen. Minister Remmele erwiderte, die Gründun des Reichsbanners sei eine Notwendigkeit gewesen, es Hab mel zurEntgiftung" des politischen Lebens beigetrager Die Regierungsparteien lehnten darauf einen Antrag ir Sinn der Ausführungen Schmitthenners ab.

Für die Hochwassergeschädigten bewilligte der Landta noch 125000 Mark.

In letzter Zeit ist hier ein Darlehensschwindler aufgetr« ten, der Ladeninhaber, Zeitungs- und Obstverkäufer beir Einkauf von Waren dadurch betrügt, daß er sich fälsch klcherweise den Namen hiesiger Aerezte beilegt und angib er habe sein Geld zu Hause liegen lassen. Zum Schein las er die Waren in seine angebliche Wohnung schicken, wo V« Zahlung erfolgen soll. Er ist aber dort nicht wohnhaft un nicht aufzufinden. Der Betrüger ist etwa 28 Jahre alt.

Liedelsheim (bei Karlsruhe), 22. Jan. Seit 14. Iar wtrv die m den fünfziger Jahren stehende Witwe Göbel oeaer vermißt. Schon wiederholt hatte man sie zur Besse « "c? kme Trinkerheilstätte gebracht und immer wiede verfiel sie-der Trunksucht. In einem solchen Anfall hat fl M «uh «ohl das Leben genommen.

Freiburg. 20. Jan. Im Verlauf des vorgestrigen Abends kam es zwischen dem in der Schlüsselstraße wohnenden Goldschmidt und dessen Frau zu einem Streit, in dem der Ehemann schließlich zu einem Rasiermesser griff und seiner Frau schwere Verletzungen an Hals und Brust beibrachte. Die Frau wurde ins städtische Krankenhaus eingeliefert, wo sie hoffnungslos darniederliegt. Der Täter wurde mit lebensgefährlichen Schnittwunden, die er sich selbst bei­gebracht hatte, im Wald gefunden.

Schenkenzell, 22. Jan. Der Schüler Karl Lehmann, der sich kürzlich durch eine Pulverexplosion schwere Brand­wunden zuzog. ist seinen Verletzungen erlegen.

Donaueschingep. 21. Januar. Schweres Unglück verhütet. Der Fürstlich Fürstenbergifche Kammerrat Benz in Donaueschingen wollte mit dem Auto eine Dienst- fahrt unternehmen. Beim Bahnübergang, kurz vor- singen, war di- Schranke geschlossen, was anscheinend von dem Wagenführer Hermann nicht bemerkt worden war, so daß das Auto in die Schranken fuhr, als gerade der Frei­burger Zug den Bahnübergang passieren wollte. Der Zug konnte noch rechtzeitig zum Stehen gebracht werden. Durch das Gestänge der Schranken erlitt Hermann und Kammer­rat Benz Verletzungen im Gesicht. Außerdem erlitt Her­mann durch den Anprall eine Gehirnerschütterung. Der Unfall hätte ernstere Folgen haben können.

Lokales.

Wildbad, den 23. Januar 1928.

Vom Iugendschitag. Der Iugendschitag ist vorüber. Der Winrersportverein hat damit ein schönes Stück Arbeit hinter sich, eine Arbeit, von der sich nur der einen Be­griff machen kann, der schon monatelang an dem Zustande­kommen derselben mitgearbeitet hat. Besonders der Sams­tag und Sonntag brachten Hochbetrieb. Aber wir sind stolz darauf, daß alles so glänzend verlief. Am Samstag abend war unter dem Vorsitz des Iugendleiters des SSB., Herrn Häußler, die Kampfrichtersitzung. Daran anschließend fand zu Ehren der Gäste ein Zunftabend statt. Herr Apo­theker Stephan begrüßte im Namen des Vereins die schwäbischen Jungen und Mädels. Herr Stadtschultheiß Bätzner hieß sie im Namen der Stadt willkommen. Herr Maier vom Schiklub Pforzheim fand für die württem- bergiich-badische Annäherung beherzigenswerte Worte und verjprach, daß die Beziehungen zwischen Wildbad und Pforzheim immer enger werden sollen, was mitzischen­dem" Schi-Heii von allen Seiten bekräftigt wurde. Herr Häußter als Vertreter des SSB. entbot den Gruß des Bundes. Der übrige Teil des Abends verflog unter musi­kalischen Vorträgen und Tanz so rechtzünftig". So war der gemütliche Abend ein würdiger Auftakt zum eigent­lichen Iugendschitag. Leider war die Beteiligung von seiten der Wilddader selbst nicht gerade glänzend. Als aber in den frühen Morgenstunden des Sonntags unter den Klängen der Stadtmusik ein langer Zug mit unzäh­ligen Brettlein sich durch die Straßen bewegte, da mag mancher erst einen Begriff bekommen haben von der Be­deutung des Iugendschitages. Etwa 1700 Besucher brachten die Morgenzüge. Rund 350 Jugendliche aus Schwaben liefen. Das ist keine kleine Arbeit, bis alles klappt. Aber der Helle Himmel und die lachende Sonne schufen eine glänzende Stimmung. Die Schneeverhältnisse waren durch die Kältegrade der vorangegangenen Nacht besonders gün­stig. So verlief alles programmmäßig, dank der wohl­organisierten Vorbereitung. Die Leistungen der Jugend waren glänzend, wenn man bedenkt, daß sie erst an ihrem Start sein mußten, ehe sie ihre 8, 6, 4 und 2 km laufen konnten; auch muß in Betracht gezogen werden, daß in­folge der schlechten Wetteroerhättmsse in Süddeutschland fast gar kein Training möglich gewesen war. Besondere Anziehungskraft übten die Sprungmuse am großen Sprung­hügel aus. Hunderte von Zuschauern hatten sich versam­melt. Mit Spannung wurde das Ergebnis der Mann­schaftsläufe um den Wanderpreis des Kuttministeriums erwartet. Wie immer erregten dieZwischenfälle" der Wilddader Faßdaubenrenner große Heiterkeit. Aber auch unter ihnen war mancher, der später ein tüchtiger Schnee- schuhläuser zu werden verspricht. Was noch besonders hervorzuheben wäre, ist, duß der ganze Tag ohne einen schlimmeren Unfall verlief. Am Abend wurde das Ergeb­nis des Rennens in der Turnhallck-verkündigt. Ebenso wurde es zu gleicher Zeit den größten württembergischen Tageszeitungen, sowie dem Rundfunk übermittelt.

Der Abendsonderzug brachte die meisten der Teilnehmer wieder in ihre Heimat zurück. Sicher fuhren sie alle heim in dem Bewußtsein, daß der Wildbader Iugend-Schitag für Jeden ein großes Ereignis war. Die Sache des SSB. hat sicher viel dadurch gewonnen. Mögen sich doch recht viele der schwäbischen Jugend dem edlen Schisport wid­men zum Besten ihrer Gesundheit und zum Nutzen unseres ganzen Volkes. Auch unsere Vaterstadt hat wohl in man­chem der Jungen einen begeisterten Verehrer gefunden, der den heimlichen Wunsch hat, recht bald wieder hierher- zukommen, wo man so bequem auf den Berg fahren kann.

Unsere Wildbader Jugend hat besonders gut abge­schnitten. Wir sind stolz aus sie. Es errang in der Iungmannklaffe: Schlüter einen 7. Preis; in der Jugendklasse II: Lugen Bätzner einen 1. Preis,

Blumenthal einen 6. Preis; in der Knabenklasse I: Waidelich einen 1. Preis ; in der Knabenklaffe II: Plappert einen 1. Preis,

Riester einen 2. Preis,

Pfeiffer einen 4. Preis.

in der Mädchenklasse II: Vera Stephan einen 1. Preis,

Elfriede Rometsch 4. Preis.

Bei den Mannschastsläusen stehen unsere Wild­bader an 3. Stelle, was fürs erste mal eine schöne Leist­ung ist.

Preisträger im Faßdaubenrennen sind:

Ernst Sieb (1 Min. 13 Sek.)

Eugen Schill (1 Min. 25 Sek.)

Wilh. Bozenhardt (1 Min. 30 Sek.)

Ernst Kuhnle (1 Min. 30 Sek.).

Allen Siegern rufen wir ein kräftiges Schi-Heil zu. Mögen ihre Erfolge Andern zur Nacheiferung dienen.

Kleine Nachrichten ms aller well

Das Großstadtfieber. Die Stadt Frankfurt beabsichtigt, )ie Orte Fechenheim auf dem nördlichen und Schwan- -eim auf dem südlichen Mainufer einzugemeinden. Dies gab der preußischen Regierung Veranlassung, einen noch viel großzügigeren Plan aufzuskellen und dem Landtag vorzu- legen. Der heutige Sladtumfang von Frankfurt beträgt nach verschiedenen bereits vollzogenen Eingemeindungen 13 477 Hektar. Nach dem staatlichen Plan sollen nun außer den beiden vorgenannten Orten noch eingemeindet werden: Griesheim, Nied, Höchst, Sossenheim, Un- kerliederbach, Zeilsheim und Sindlingen. Nknmehr wird Frankfurt einen Umfang von rund 20 000 Hektar und eine Ausdehnung am Main entlang, also von West nach Ost, von 23 Kilometer und eine Einwohnerzahl vo 548 000 (bis jetzt 475 000) haben und dieser Zahl nach die achkgrößte Stadt des Reichs sein, die Stadt Essen also überholen. Da die Orte aber in verschiedenen Landkreisen und Regierungsbezirken liegen, schlägt die Regierung vor, die Kreise Königstein, Höchst und Wiesbaden aufzuheben und einen neuen Main-Taunuskreis zu bilden, der all« zwischen Höchst und Frankfurt gelegenen, nicht in die Ein­gemeindung einbezogenen Orte umfassen soll. Auch für Wiesbaden hat die Regierung einige Eingemeindungen vor.

Eine Mmexpedition rund um die Erde. Die Hamburg- Amerika-Linie entsendet mit ihrem WeltreisedampferRe­solute" eine aus vier Fachleuten bestehende Filmexpedition, die die Aufgabe hat, auf der nach 30 Ländern in vier Erd­teilen führenden Fahrt das Leben der Völker in seinen mannigfaltigen Erscheinungsformen bildmäßig zu erfassen und eine originale Musik hierzu an Ort und Stelle auf­zunehmen.

Das 700jährige Jubiläum können die Stadt Tanten a. Rh. und Rees feiern; da sie auf einen und denselben Tag fallen, haben sich die beiden Städte geeinigt, die Jubel­feier in Tanten am 25. Juli, die in Rees am 5. August ab­zuhalten. Die Baukosten für die Wiederherstellung des St. ViktorDoms in Tanten, einer der ältesten Kirchen Deutschlands, sind auf 600 000 -1t veranschlagt.

Die diplomatischen Vertretungen des Vatikans. Am

Jahresanfang behandelt die katholische italienische Presse die diplomatischen Vertretungen des Hl. Stuhls im Aus­land und vergleicht sie mit der Vorkriegs. Vor 1914 haben danach päpstliche Nuntiaturen nur in Oesterreich-Ungarn, Bayern, Belgien, Brasilien und Spanien bestanden. Da­neben gab es noch 10 andere diplomatische Missionen, In­ternuntiaturen und Apostolische Delegationen mit diploma­tischem Charakter. Da verschiedene solche Missionen sich auf mehrere Länder erstreckten, so leiteten nur 12 päpstliche Diplomaten diese Missionen. Dagegen zählt man heute 32 diplomatische Missionen der Kurie, und zwar 21 Nuntia­turen und 11 Jnternuntiaturen. Der diplomatische Charak­ter der apostolischen Delegationen ist inzwischen aufgehoben worden. Außer den genannten diplomatischen Vertre­tungen sind noch 18 apostolische Delationen in der weiten Welt tätig, die wesentlich die Pflege der Beziehungen zum einheimischen Episkopat bezwecken, aber darüber hinaus sich eines guten Ansehens bei den betreffenden Regierungen erfreuen. In der Nachkriegszeit wurden solche Delegationen auf den Antillen, in Südafrika, Albanien, China, Japan und Jndochina errichtet.

Das heutige Kardinalskollegium. Das Kardinalskolle­gium besteht zu Beginn des Jahres 1928 aus 66 Mitglie­dern, 6 Kardinalbischöfen, 51 Kardinalpriestern und 9 Kar­dinaldiakonen. Davon gehören 33 de; italienischen und 33 den übrigen Nationen an; letztere verteilen sich auf fol­gende Länder: Frankreich 7, Spanien 5, Deutschland und die Vereinigten Staaten von Nordamerika je 4, Oesterreich, Polen und England je 2, Ungarn, Tschechoslowakei, Bel- gien, Niederlande, Portugal, Kanada und Brasilien je 1. In Rom an der Kurie residieren 30, außerhalb Rom 36. Drei sind noch von Leo XIII. kreiert worden, 18 von Pius X., 16 von Benedikt XV. und 27 von Pius Xl. Von den 12 Ordenskardinälen sind 3 Dominikaner, 2 Benedik­tiner, je 1 regulierter Chorherr, Servit, Jesuit, Piarist, Redemtorist, Salesianer und Oblate vom hl. Karl Borro- mäus. Ihrem Alter nach ist einer über 90 Jahre alt, der greife Kardinaldekan Vanutelli (geb. 1836), 7 stehen zwi­schen 80 und 90, 15 zwischen 70 und 80, 28 zwischen 60 und 70, 12 zwischen 50 und 60, 3 zwischen 40 und 50 Jahren. Die jüngsten Eminenzen sind: Segura und Saenz, Erzbischof von Toledo und Primas von Spanien (geb. 1880), Hlond, Erzbischof von Gnesen-Pofen und Primas von Polen (geb. 1884). 8 Kardmäle schieden im Jahre 1927 aus dem Kardinalskollegium aus. und zwar 1 (der Jesuit Billot) durch Resignation und 7 durch den Tod.

Die Schreckenskammer des Königs Alfons. König Al­fons von Spanien hat sich eine eigenartige Privaksammlung angelegt, nämlich von allen den Gegenständen und Massen, mit denen Anschläqe gegen das Leben des Königs versucht worden sind. Die Sammlung ist sehr reichhaltig. Neben der Milchflasche, mit deren Inhalt man den König als kleines Kind vergiften wollte, sieht man die verschiedensten Bom­ben, Pistolen und Messer, darunter eine ganz eigenartige eigens für den Königsmord verfertigten Pistole, mit der er bei seinem letzten Aufenthalt in Paris erschossen werden sollte. Am meisten fällt das Knochengerüst eines Pferds ins Auge, das am Hochzeitstag des Königs vor feinen Wagen gespannt war und durch eine Bombe getötet wurde.

Die Zahl der Mohammedaner in Europa beträgt zurzeit 3 850 000. Davon wohnen 250 000 in Rumänien, 241000 in Griechenland und Cypern, 1 337 000 in Jugoslawien, 690 000 in Bulgarien, 770 000 in der europäischen Türkei, 560 000 in Albanien. Die Gesamtbevölkerung dieser Länder beträgt 43 742 000.

Streit um die Insel Bouvek. Am 1. Dezember v. I. hat eine norwegische Forschergesellschaft für den Südpol auf der kleinen Insel Vouvet im südlichen Atlantischen Meer im Vovbeisahren die norwegische Flagge gemißt und damit die Insel als norwegisches Eigentum erklärt. England, das bekanntlich noch nicht genug von der Welt besitzt und daher keinem andern ein Fetzchen Land gönnt; erhob gegen die Besitzergreifung Einspruch. Der norwegische Gesandte hat nun im Auftrag seiner Regierung in London erklärt, jene Insel sei bisher herrenlos gewesen, die Forschergesellschaft fei also berechtigt gewesen, mit Genehmigung der norwe-gi. schen Regierung die Flagge zu hissen.

Zusammenstoß zwischen Kriegsschiff und Dampfer. Im

Aegäischen Meer stieß der britische KreuzerCatedon" mit em italienischen FrachtdampferAntares" zusammen. Der Kreuzer bekam am Vorderteil einen 20 Meter langen Riß, »er italienische Dampfer mußte nach dem Hasen Piräus ge- schleppt werden.