grunDstürzende Aenverung Des verstrstrmgsrechÄchen T«. füges des Reichs. Es ergeben sich folgende Forderungen:

1. muß das Reich sich auf Ausschöpfung der Zuständig­keit in Gesetzgebung und Verwaltung auf wirklich r e r ch s- wirtschaftliche Angelegenheiten und besonders in der Gesetzgebung auf Rahmengesetze beschränken; 2. ist auf einem Gebiet der Gesetzgebung oder Verwaltung einheitliche Regelung erwünscht, und durch ^"Ein- barungen der Länder erzielbar, so ist dieser Weg einzuschlagen; 3. der Vollzug der Reichsgesetze muß grundsätzlich den Ländern zustehen. Ausnahmen sind aus unabweisbare Notwendigkeiten zu beschranken.

4. Der Aufbau weiterer Reichsverwaltungsbehorden ist, weil er zur Aufsplitterung der Länderverwaltungen führt, zu unterlassen. Bestehende Reichsverwaltungsbchör- den sind auf ihre unbedingte Notwendigkeit nachzuprüfen und, soweit möglich, abzubauen.

5. Bei den Fonds ist die Reichswichtigkeit der Zwecke auf Reichsunentbehrlichkeit nachzuprüfen. Fonds für Zwecke, die zur Zuständigkeit der Länder gehören, sind zu beseitigen. Beim Finanzausgleich ist dies entsprechend zu be­rücksichtigen. Bestehende Fonds sind grundsätzlich schlüssel- mäßig und nur über die Landesregierung zu verteilen.

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Das .Parlament der Minister" wird am Mittwoch ge­schlossen. Von den Blättern wird als Ergebnis festgestellt, daß die Konferenz zunächst bewiesen habe, daß der .Ein­heitsstaat" keineswegs billiger sei als der Bundesstaat, daß weiterhin über die Form des Einheitsstaats nicht ein klarer Gedanke vorgetragen worden sei, daß er überhaupt von der Mehrheit abgelehnk werde. Großen Eindruck machte die mit erhobener Stimme abgegebene Erklärung des bayeri­schen Ministerpräsidenten Dr. Held, Bayern werde sich niemals in einen Einheitsstaat irgendwelcher Form hinein- drängen lasten.

Neueste Nachrichten

Gegen die GetrSnkefieuerwerbung des Städiebundes Berlin, 18. Januar. Die Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft erheben in einem Schreiben an den Vorsitzenden des deutschen Städtetages, D. Mulert, Einspruch dagegen, daß der Städtetag in seiner Werbung für die Wiedereinführung der Getränkesteuer die Verbände der Wohlfahrtspflege, der Frauenbewegung, der Abstinenzler usw. vor seinen Wagen spannen wolle. Niemand werde etwas dagegen einzuwenden haben, wenn der Alkoholmißbrauch bekämpft werde. Aber die eigentliche Absicht des Städtetages, durch die Getränkesteuer mehr Gelder einzutreiben, mit Wohlfahrtszwecken zu bemänteln, sei unmoralisch und müsse zurückgewiesen werden.

Der Schulskreil in Braunschweig Braunschweig, 18. Jan. Die neue Regierung der Lin­ken hat, wie bereits berichtet, die Bekenntnisschulen in Braunschweig wieder abgeschafft. Der Evangelische Ettern- bund hat dagegen telegraphisch beim Reichsminister des Innern Einspruch erhoben. Reichsminister v. Keudell antwortete, daß di« braunschweigischen Schulen zweifellos den Charakter der Bekenntnisschulen tragen, wie eS durch das Gemeindeschulgeseh von 1913 festgelegk wurde. Ehe er ausführlicher Stellung nehme, müsse er den Bericht der braunschweigischen Schulbehörde abwarten.

Der Waffenschmuggel von Szenl-Goklhard Belgrad, 18. 3an. Die Staaken des Kleinen Berbands werden in einer gemeinsamen Note an das.Sekretariat des Völkerbunds die Untersuchung der Einschmuggelung von Maschinengewehren nach Ungarn aus Italien fordern.

Unterwerfung der Senussi

Rom» 18. Januar. Die aufständischen Senussi, die den Italienern in Tripolis und in der Cyrenaika (Nordafrika) lange Zeit schwer zu schaffen machten, haben sich unter­worfen. Der Führer Said Mohammed Reda wird in die Verbannung nach Sizilien verbracht.

Weitere Einschränkung des englischen Floktenbaus London, 18. Jan. Die Regierung hak beschlossen, im Baujahr 1928/29 statt drei nur zwei Kreuzer von 8000 Tonnen auf Stapel zu legen. Von dieser Klasse sollen bis 1929 nur drei statt vier gebaut werden, dazu die vorge­sehenen zwei Kreuzer von ie 10 000 Tonnen <1928/29). Die

sich auf mehrere Jahre verteilenden Ersparnisse werden auf 110 Millionen Mark angegeben.

Der Kampf um die indische Verfassung

London, 18. Januar. Unter Führung des Abgeordneten Simon ist der englische Ausschuß für die Beratung einer neuen Verfassung für Indien von London abgereist, um in Indien die Unterlagen für die der Regierung zu machen­den Vorschläge zu gewinnen. In Indien selbst hat der Wi­derstand noch zugenommen. In dem Ausschuß sind keine Inder als Gleichberechtigte vertreten, und doch sollten sie Mitarbeiten". Sie empfinden es als einen Schimpf, daß das britische Parlament einen Ausschuß nach Indien sende, um die Politische Reise des Volks einer Prüfung zu unter­ziehen. Der Führer der Swaradschisten, Motibal Nehru, erklärte, ganz Indien sei entschlossen, dem englischen Aus­schuß gegenüber die erprobte Waffe der Ablehnung jeder Mitarbeit zur Anwendung zu bringen. Eine Vertreter­versammlung aller indischen Parteien in Benares hat denn auch beschlossen, an dem Boykott des britischen Ausschusses festzuhalten und den Tag, wo er in Bombay landen wird, als nationalen Trauertag zu begehen. Am 12. Februar sollen weitere Kampfmaßnahinen beschlossen wer­den.

Es ist bemerkenswert, daß selbst Mac Donald und die englische Arbeiterpartei, sogar die Kommunisten in Eng­land sich gegen die Gleichberechtigung von Indern im Ver­fassungsausschuß eingesetzt haben.

Stuttgart, 18. Januar.

Der Landtag setzte gestern die Beratung des Haus­halts des Wirtschaftsministeriums fort. Abg. Dr. Schumacher (S.) erklärte, der wirtschaftliche Pessi­mismus sei nur eine Stimmungsmache der Industriellen, mit der man die Arbeiter um die Früchte der Rationali­sierung bringen möchte. Abg. Adorno (Z.) besprach di« schwierige Lage der Landwirtschaft, die weit­gehend verschuldet sei. Wenn der Landwirt 34 Jahre nichts verdiene, wovon soll er dann leben? Abg. Roth (Dem.) sagte, den meisten Gewerbetreibenden nütze die Herabsetzung der Staatssteuern nichts, da auf der anderen Seite die Gemeindeumlage erhöht werde. Abg. Dr. Höl­scher (BP.) trat für die Koalitionsfreiheit der Arbeitnehmer ein, die man aber nicht zwingen dürfe, in eine ganz bestimmte Gewerkschaft zu gek^n. Der Arbeitsfriede sei das beste für Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Schließlich sprachen noch die Abg. Oben- l a n d (BB.), Gauß (Z.), Gengler (Z.) und Häußer- männ (BB.), welch letzterer seine erste Rede hielt. Sie traten für den Ausbau 'der Bottwartalbahn in eine normalspurige Nebenbahn ein.

In der Sitzung am Mittwoch wurde Kap. 65 des Haus­haltplans, Zentralstelle für die Landwirt­schaft, in die Beratung genommen.

Abg. Hege (BB.) spricht zur Notlage des Weingärtner­standes: die Regierung sollte den württ. Weinbau fördern und ihn vor übermäßiger Auslandskonkurrenz schützen.

Wg. Kinkel (Soz.) verbreitet sich über den Rückgang des landwirtschaftlichen Anbaus.

Sodann wird die Abstimmung zu Kap. 64 (Wirtschafts­ministerium) nachgeholt und der Ausschußantrag angenom­men, für gemeinnützige Rechtsauskunftsstellen für Arbeit­nehmer 15 000 Mark zu bewilligen.

Abg. Lins (Z-): Die Verschuldung der Landwirt­schaft ist derart, daß 80 Prozent der kleinen und mittleren Landwirte für sich keinen Arbeitsverdienst haben. Es gibt Steuertermine ohne Zahl. Der Landwirt hat wohl seine Vermögenssubstanz erhalten, aber sie wird ihm bei der Be­steuerung vielfach zur Last. Notwendig ist verbilligtes Betriebskapital. Große Teile des deutschen Volkes wissen nicht mehr, was ihre verdammte Pflicht und Schuldigkeit gegenüber der Landwirtschaft ist.

Abg. Albert Fischer (Komm.) begründet einen An­trag auf Erlaß der Grund- und Gebäudesteuer für die durch das schlechte Erntewetter in Not geratenen Klein- und Mittelbauern. Er beantragt ferner den Beitrag von 10 000 Mark an Rennvereine aus der Totalisatorsteuer zu streichen.

Aba. Klein (BB.): Klein- und Großbauer, Viehzüch­ter und Getreidebauern haben alle die gleichen Interessen. Im großen Betrieb ist die Lage sogar noch schlimmer wegen

der Arbeiterfrage. Die Landwirtschaft kann nicht solch« LRsne zahlen wie die Industrie. Vor der Aufnahme von Krediten muß man warnen. Die Verbilligung der Saat­frucht hat für den Bauern wenig Zweck. Alle Zweige der Landwirtschaft bedürfen in gleichem Maße des Schutzes.

Abg. Hermann (Z.) wendet sich dagegen, daß die Linke glaubt, den praktischen Landwirten Kathederweis­heiten Mitteilen zu müssen. Die Landwirte wollen Taten sehen. Das Heil kann nur vom Reichstag kommen. Die Kredite müssen wir abstoppen. Der Zinsendienst für die be­reits bekommenen Kredite muß verlängert werden. Dem Landwirt fehlt auch eine Stabilität der Preise. Nie weiß der Landwirt, welche Preise er im Herbst für sein Getreide bekommt.

Nach weiteren Ausführungen der Abgg. Hartmann (DV.) und Schweizer (BB.) wurde die Weiterberatung aus Donnerstag vertagt.

Stuttgart, 18. Jan. Disziplin arhof für Kör­perschaf t s b e a m t e. Das Staatsministerium hat dem Oberregierungsrat Lemppenau bei der Ministerial- abteilung für Bezirks- und Körperschaftsverwaltung, den Oberbürgermeister Schwarz in Aalen, den Oberbürger­meister Scherer in Tuttlingen und den Oberamtspsleger En giert in Ludwigsburg zu stellvertretenden Mitglie­dern des Dis-iplinarhofs für Körperschaftsbeamte je für die Dauer ihres derzeitigen Hauptamts ernannt.

Anerkennung von Wohlfahrtspflegerinnen. Auf Grund staatlicher Prüfung sind im Kalenderjahr 1927 12 Anwär­terinnen als Wohlfahrtspflegerinnen staatlich anerkannt worden.

Wechsel in der Berliner Vertretung des Deutschen Aus­land-Instituts. An Stelle des ausscheidenden Vertreters Viktor Wagner hat der bisherige außenpolitische und auslandsdeutsche Redakteur derTäglichen Rundschau" Fritz Heinz Reinisch, die Berliner Vertretung des Deut­schen Auslandsinstituts in Stuttgart übernommen.

Umwandlung des Parkhotels in ei« Altersheim? Das bisherige, von 56 Insassen bewohnte Altersheim beim Leuze- bad wird durch eine Verlegung bzw. Erbreiterung des vör- beiführenden Kanals eine Einschränkung erfahren und einem Umbau unterzogen werden. Es ist nun, wie verlautet, vorge­schlagen worden, das Altersheim in das nahegelegene, der Stadt Stuttgart gehörige Parkhotel in Berg zu verlegen, dessen Pächterin den Vertrag gekündigt hak.

Waldbewirkschafkungsbeikrag. Das Finanzministerium hat den Wakdbewirtschaftungsbeitrag auf 3.40 -ckt je Hektar ftir das vom 1. Juli 1927 bis 30. Juni 1928 laufende Bei­tragsjahr festgesetzt.

Ausdehnung der Un/ers chung in der Stuttgarter Hand­werkskammer-Angelegenheit. Im Einlauf der heutigen Land- kagssihung befand sich ein Schreiben der Stuttgarter Staats­anwaltschaft, worin sie mitteilk, daß sie die Untersuchung der Vorgänge bei der Stuttgarter Handwerkskammer auf sämtliche Mitglieder des früheren Vorstands der Handwerks­kammer ausdehne. Zu diesen Mitgliedern zählt auch der Lanütagsabg. Theodor Fischer (Vürgerpartei). Dir Staatsanwaltschaft bittet den Landtag um Genehmigung zux Einleitung einer Untersuchung gegen ihn. Der Abg. Theodor Fischer bat seinerseits den Landtag in einem Schreiben dringend, die Genehmigung zn erteilen, damit die Sache klar gestellt werden kann. Die Angelegenheit wurde dem Ge- schäfksordnunqsausschuß überwiesen.

Stuttgart, 18. Januar. Krankheitsstatistik. In der ersten Jahreswoche vom 1.7. Januar wurden in Württemberg folgende Fälle von gemeingefährlichen und sonstigen übertragbaren Krankheiten amtlich gemeldet: Dipyterie 19 (tödlich), Kinbettfieber (), Tuberkulös« der Lunge und des Kehlkopfes sowie der anderen Organe 2 (22), Scharlach 18 (), Typhus 3 (), Spinale Kinder­lähmung (1).

Französischer Spionageversuch. Ein württ. Retchswehr- soldat, der besuchsweise bei seinen Eltern in Ludwigshafsn am Rhein weilte, wurde von einemDeutschen" um Judas­lohn an die französische Behörde verraten und verhaftet. Er wurde scharf nach den Dienstverhältnissen usw. der Reichswehr ausgefragt, er gab aber keine oder falsche Ant­worten. Als die Franzosen einsahen, daß aus dem Mann nichts herauszubringen sei, schoben sie ihn in das unbesetzt« Gebiet nach Mannheim ab.

Clown Teddo.

Noman aus der girkuswelt von Mazda Trott.

Copyright bh Grein« L Eomp. Berlin W 30-

Nachdruck verboten.

IS. Fortsetzung.

Die Vorstellung begann. Der ständige Clown tollte durch die Manege, man achtete kaum auf seine alltäglichen Späße, seine bekannten Darbietungen. Ein Dressurakt folgte, ein Trapezkünstler trat auf. Unter mäßigem Bei­fall verneigte er sich in der Manege, um abzugehen^ da tauchte neben ihm eine neue Erscheinung aus.

Clown Teddo!

Er trüg nicht das übliche, weithosige Clowngewand, er kam im Till-Eulenspiegel-Anzuge. Das eng anliegende Kleidungsstück aus Seide bestand aus einer Zusammen­setzung von viereckigen Flicken, in weiß, schwarz, grün und gelb. Das Gesicht war bunt bemalt, aber nicht zur ratze entstellt, ein pfiffiger Ausdruck zeigte sich dem ublikum. Der schlanke, geschmeidige Körper des jungen Mannes verneigte sich mit Eleganz nach allen Seiten. Mit dem Narrenstabe, den er in der Hand hielt, grüßte Clown Teddo die Anwesenden.

Dann stand er unbeweglich und ließ sich bestaunen. Ein leises Flüstern ging durch die Reihen der Zuschauer, gar zu anmutig sah dieser Schalksnarr aus!

Zunächst begann er mit einigen gewandt ausgeführten Sprüngen, ließ sich das Einrad bringen und zeigte sich darauf in waghalsiger Weise, machte das Publikum auf- horchen mit seinem scharfen Spott und erntete schon nach den ersten Darbietungen lauten, anhaltenden Bestall.

Die Zuschauer brachen in jubelndes Gelächter aus, als Clown Teddo Plötzlich auf einem anderen Einrad auf der gepolsterten Manegebrüstung herumfuhr, mit dem Rad dann in die Manege sprang, es wieder zur Brüstung hinaushob und nun allerhand possierliche Kunststückchen darauf auSfilhrte. Plötzlich stieß der Clown einen gellen- den Schrei aus, sprang in die Manege und kauerte sich hinter ein dort liegendes Brett.

Mer Augen richteten sich auf eine neue Er,Meinung,

die jetzt mit possierlichen Sprüngen in die Manege gehüpft kam. Es war ein kleiner Teufel, der direkt aus der Hölle zu kommen schien. Hörner und Schwänzchen, dazu der kleine Dreizack gaben dem Teufelchen etwas Kriegerisches. Er schien jemand zu suchen und schlich sich schließlich wieder davon. Nun kam auch Clown Teddo wieder zum Vorschein und berichtete dem laut lachenden Publikum, daß auch er soeben aus dem Höllenkessel käme, es habe ihm dort aber wenig gefallen, er sei entsprungen, nnd nun habe Teufels Großmutter den besten Kriminalbeamten ausgeschickt, ihn zu suchen. Pipifax solle aber Clown Teddo nur lebend in die Hölle zurückbringen. Er ließe sich nicht fangen, er wolle auf der Hut sein und vor dem Teufel ausrücken. Käme ihm der kleine Bursche aber doch nahe, so stelle er sich tot, mausetot. Dann werde ihn der Teufel ruhig liegenlassen.

Zwischendurch kam eine andere Nummer, dann wieder der Clown Teddo mit einem kleinen Automobil. Versatz­stücke wurden in die Manege gebracht, Hügel, Brücken, steile Hänge und dergleichen mehr.

Gemütlich bestieg Teddo das kleine Fahrzeug. Da rief ihm eine Ktnderstimme aus dem Zuschauerraume in größ­ter Aufregung zu:Pipifax kommt!"

Und nun begann etwas Unglaubliches. Mit dem kleinen Auto jagte Clown Teddo durch die Manege, raste die steilen Hänge hinaus und hinab, fuhr auf der schmalen Bahn in ungehinderter Schnelligkeit, hinter ihm drein jagte der Teufel. Diese tollkühne Fahrt mit dem steinen Wagen, die dem Fahrer in jeder Minute den Hals kosten konnte, machte die Zuschauer erzittern. Ganz plötzlich aber wurde das kleine Gefährt ss stark gebremst, daß es sich um sich selbst drehte. Man sah, daß sich der Clown in dem Wagen erhob, wie er im nächsten Augenblicke darin zurücksank, wie sich sein Oberkörper über den Rand des Wagens hinauslehnte, gleichsam, als sei er plötzlich vom Tode ereilt worden.

Da sprang auch schon der kleine Pipifax herbei, stach unter jubelndem Gelächter der Zuschauer mit dem kleinen Dreizack an Clown Teddo herum, rüttelte ihn stark, holte sogar ein Riechfläschchen heraus, rieb dem anscheinend Toten das Gesicht und erklärte den Zuschauern, seine Mit. telchen Helsen doch nichts, der Schurke habe sich zu Tode

gefahren Noch ein Weilchen hielt er bei dem Lebloser Wache, dann ging er leise jammernd ab.

Aber kaum hatte er die Manege verlassen- als sich der Clown wiedvc aufrichtete und unter lautem Lachen der Zuschauer seine Fahrt im Auto, allerdings gemäßiate». fortsetzte.

Er hatte gesiegt. Das Publikum verlangte nach der nächsten Nummer erneut stürmisch nach Clown Teddo und dem kleinen Teufel. Und nun begann eine zweite Jagd, die damit endete, daß Clown Teddo den Teufel auf seinem eigenen Dreizack aufspteßte. Es war eine geschickte Jong­leurleistung. Ter mittelste Zinken drückte sich ein, be­schädigte den Knaben nicht, die beiden anderen aber waren sicher und fest durch die seitlichen Wattierungen des Trikot­anzuges hindurchgestoßen. Nun zappelte der kleine Pipifax auf der Gabel, die Clown Teddo über die Schulter nahm, als er unter rauschendem Beifall die Manege verließ.

Als das Publikum an diesem Abend den Zirkns ver- ließ, war der Name des neuen Clowns in aller Munde Was der geboten hatte, war etwas ganz anderes als das was sonst von einem Hanswurst zu sehen bekam. Dies« wahnsinnige Fahrt tn dem kleinen Automobil war geradezi nervenzerreibend. Niemand ahnte, daß tatsächlich ein Be­wußtloser tn dem Fahrzeuge gelegen hatte und daß Lutz Halbe, der die Rolle des Teufels übernommen hatte, voll innerer Sorge seinem geliebten Meister Stirne und Schläfen gerieben hatte, denn nur er allein wußte um das Leiden des geliebten, väterlichen Freundes.

An den nächsten Abenden bot Olden der Metttze immer mehr Neues. Seine Darbietungen wurden zu eigenen - Nummern, waren keine Zwischenunterhaltungen mehr, wieder wurde die Spirale ausgebaut, allerdings in anderer Form als früher, damit man in Clown Teddo nicht Arnc Olden erkennen sollte. Schleifenfahrten führte er auS, Radsprünge, jelbsi Sprünge mit dem kleinen Auto fehlten nicht. Vom Teufel gehetzt, wagte er das Tollkühnste

Tann freilich kam es auch einmal vor, daß Clowr Teddo tn dem Augenblicke, da er oben in der Kuppel, de- Zirkus stand, plötzlich zusammensank.

, (Fortsetzung jolgt.)