passierte, wurde er von dem Mann der betreffenden Frau, einem Kaufmann aus Göppingen, der ihm in einer Wirtschaft aufgepaßt hatte, auf offener Straße gestellt und tätlich mißhandelt.
Blihenreuke OA. Ravensburg, 17. Jan. Wasserleitung. In einer Versammlung der Bürger wurde einstimmig die Erbauung einer Hochdruckwasserleitung beschlossen. Die Kosten sind auf 23 000 veranschlagt.
Schlier OA. Ravensburg, 17. Jan. Ein falscher Pater. In den letzten Tagen bettelte ein Unbekannter in mehreren Häusern der hiesigen Gemeinde unter dem unwahren Vorbringen, er sei Kandidat des Klosters Weingarten, käme in ein Kloster nach Brasilien, müsse jedoch die Reisekosten dorthin selbst aufbringen. Er sei genötigt, die Mildtätigkeit dritter Personen in Anspruch zu nehmen. Auf telephonische Anfrage beim Kloster Weingarten stellte es sich heraus, daß das Vorbringen des Unbekannten auf Unwahrheit beruht. Daraufhin wurde der Pseudo-Pater festgenommen und dem Amtsgericht übergeben. Be! näherer Prüfung seiner Persönlichkeit stellte es sich heraus, daß der Unbekannte schon wiederholt vorbestraft ist.
Friedrichshafen. 16. Jan. Zum Abbruch der Bodenseeregulierungsverhandlungen. Die i seitens der Schweiz mit den Bodensee-Uferstaaten abge- r brochenen Verhandlungen über die finanzielle Beteiligung " an der Bodenfeeregulierung, die bis jetzt auch nicht wieder ausgenommen wurden, haben ihre Ursache darin, daß der Kanton Schaffhausen seine Einwände gegen die Vodensee- regulierung noch nicht zurückgezogen hat. Die Verhandlungen der schweizerischen Kantone, die an der Regulierung interessiert find, mit der Regierung in Bern, konnten zwar . die Einsprüche Schaffhausens zu einem Teil bereinigen, eine : endgültige Einigung wurde jedoch noch nicht erzielt.
SiMnaringen, 17. Jan. Verkauf der fürstlichen Kunstsammlung? Durch verschiedene auswärtige Zeitungen geht die Nachricht, daß das Fürstlich Hohenzollerische Museum (Kunstsammlung) verkauft sei oder zum Verkauf gestellt werden soll. Bei dieser Auktion, so schreibt der Berliner Börseu-Courier (Nr. 19), würde fraglos ein großer Teil der Sammlung nach Amerika abrvandern, und das wäre ein Schlag, wie ihn schwerer der deutsche Kunstbesitz privaten Charakters überhaupt kaum noch erleiden kann. Denn das Museum in Sigmaringen, seit Jahrzehnten öffentlich zugänglich, ist die schönste Sammlung deutscher Kunst, die überhaupt noch in deutschem Privatbesitz ist. Gerade di« Beschränkung aus das alte Deutsche Reich machte den Wert der Sigmaringer Galerie aus.
Dettingen in Hohenz., 17. Jan. Verhafteter Erpresser. Der Sägmüller Eberhardt bei Dießen hatte im Jahre 1922 einen Knecht, der wegen wiederholten Diebstahls zu 8 Jahren Zuchthaus verurteilt worden war. Letzten Dienstag erhielt nun Eberhardt einen Brief, geschrieben im Auftrag des ehemaligen Knechts, in dem von Eberhardt 5000 -K verlangt wurden. Am Freitag vormittag stiegen hier auf der Station Dettingen zwei gutgekleidete Männer aus und kamen gegen 11 Uhr bei Eberhardt an. Eberhardt lud die beiden ein. in die Stube zu kommen. Im Nebengemacht warteten die beiden Gendarmen von hier und nahmen diese fest. Beide waren sehr gut bewaffnet. Der eine war erst letzten Samstag in Ludwigsburg entlassen, wo er mit dem ehemaligen Knecht den Plan ausgehegt hatte. Die beiden wurden nach Haigerloch überführt.
Lokales.
Wildbad, den 18. Januar 1928.
Gefaßt. In der Nacht vom 5. auf 6. Januar wurden in Gall's Gäßle zwei neue Sitzbänke herausgeeissen und ins Wasser geworfen, sowie sonstige Beschädigungen an Gartenzäunen verübt. Nach zwei Tagen schon gelang es den hiesigen Polizeiorganen, die Täter, zwei hiesige junge Leute, zu ermitteln. Sie sehen nun für ihre Bübereien der gerechten Strafe entgegen.
llebersicht
über die
Tätigkeit der städt.Polizeibeamten vom 1.1. bis 31.12.27.
An Anzeigen (polizeiliche und gerichtliche) wurden 468 erstattet und zwar a) polizeiliche, an das Stadtschultheißenamt hier zuständige, gegen 350 Personen; b) an die Gerichte (Staats- und Amtsanwaltschaften) gegen 136 Personen, c) Festnahmen fanden statt: in kriminellen Fällen 17; ll) Sistierungen und Schutzhaft 32.
Die polizeilichen Anzeigen zerfallen in folgende Ueber- tretungen: Nachtruhestörungen und grober Unfug 104, Polizeistundübertretung gegen 47 Wirte und 24 Gäste, zusammen 71, Uebertretung der Straßenpolizeigesetze (Nichtbeleuchtung der Fuhrwerke zur Nachtzeit, verkehrsstörendes Aufstellen usw. vor Wirtschaften) 34, Uebertretung gegen das Radfahrgesetz (Fahren zur Nachtzeit ohne Beleuchtung, auf Gehwegen und übermäßig schnell innerhalb der Stadt) 24, Belästigung durch Hunde, freies Herumschweifenlassen zur Nacht- und Tagzeit ohne Maulkorb und fortgesetztes Bellenlassen usw. 16, Uebertretung gegen die Schlachthausordnung (Einführung von frischem Fleisch, ohne solches nochmals einer Nachschau im hiesigen Schlachthaus zu unterziehen) 18, Uebertretung der hiesigen ortspolizeilichen Dorschristen inbezug auf Halten von mehr als zwei Schweinen in einem Gehöft 12, vorsätzliches unerlaubtes Bauen 14, Uebertretung gegen die Dienstmannsordnung inbezug auf Anhalten von Kurgästen auf ösfentl. Straßen und Plätzen usw. 16, unerlaubtes Singen- u. Musizierenlassen nach 10 Uhr nachts in hiesigen Wirtschaftslokalen 10, Aushängen von Wäsche zum Trocknen gegen öffentliche Straßen 6, Uebertretung der Meldepolizeivorschriften (Nichtanmeldung von auswärts zugereister Fremden und Nichtführen von Nachtbüchern 5, Abschneiden von Zweigen an Ziersträuchern in geringer Menge für gewerbliche Zwecke in hiesigen Anlagen 4, Abortleeren zur verbotenen Zeit 4, freies Herumlaufenlassen von Geflügel aller Art auf hiesigen Straßen und Plätzen und fremden Feldern 6, Tierquälerei 1, Vornahme öffentlicher Arbeiten während des Gottesdienstes 1, Schießen mit Feuerwerkskörpern in Nähe von Gebäuden und Wohnungen 3, Unterlassung der Unterhaltspflicht gegegüber seiner Familie 1.
ö. Die gerichtlichen Anzeigen zerfallen in Einbruchs-, schwerer und gemeiner Diebstahl, Hausieren und geheimer Bettel, Sittlichkeitsverbrechen, Betrug und Unterschlagung, fahrlässige Brandstiftung in Verbindung mit Uebertretung her Feuerpolizeigesetze, Vergehen gegen das Kraftfahrzeug-
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gesetz (Führen von Kraftfahrzeugen und Motorrädern, ohne im Besitz eines Führerscheins zu sein usw.), Bettel und Landstreicherei, Vergehen gegen das Handelsgewerbe (Verkauf von Waren während des Ladenschlusses), Widerstand gegen die Staatsgewalt, Aufkäufen von Schlachtvieh ohne Erlaubnisschein, Herstellen von unsittlichen Postkarten, Beamtenbeleidigung während der Ausübung des Dienstes, unberechtigtes Fischen in der Enz, vorsätzliche Nahrungsmittelverfälschung (Milch), Anzeige eines tätlichen Unglücksfalles, Ausschreiben eines hiesigen Vermißten, unerlaubtes Aufstellen von Glücksspiel-Automaten in hiesigen Lokalen zum gewerblichen Betrieb.
Ferner: L. Aufträge der verschiedenen auswärtigen Staatsanwaltschaften und der Gerichte bei Kurgästen und hiesigen Einwohnern wurden in 404 Fällen zur Erledigung gebracht.
l). Obdachlose wurden auf der Polizeiwache beherbergt und untergebracht, sowie Fingerabdrücke von diesen abgenommen 425.
L. Weiter wurden noch dem Stadtschultheißenamt hier in ca. 50 Fällen Anzeigen Uber Bau-, gesundheits- und stcherheitspolizeiliche Anstände zur Erledigung übergeben.
Es ist aus dieser llebersicht zu ersehen, daß es bei der hiesigen Polizei nicht an Arbeit mangelt.
kleine Nachrichten ans aller Dell
Grohdeuksche Studentenschaft. Im Gegensatz zu den Bestrebungen des preußischen Kultusministers Becker hat eine Versammlung von etwa 1200 Studierenden der Technischen Hochschule Charlottenburg einstimmig beschlossen, die „Deutsche Studentenschaft", der Becker die staatliche Anerkennung entzogen hat, als „Großdeutsche Studentenschaft" Weiterzufuhren. Die Satzungen wurden vom Rektor der Hochschule genehmigt.
Steigerung der Zahl der Herzkranken. Nach der Ansicht eines angesehenen Berliner Spezialisten für Herzkrankheiten ist diese Krankheit heute bei weitem die häufigste Krankheit in Deutschland und bildet eine steigende Todesursache in den letzten Jahren, wie man aus dem Statistischen Zahrbuch feststellen kann. Bei den Männern stehen rund 48 000 Todesfälle an Herzkrankheiten im Fahr 1920 rund 51 000 im Jahr 1924 gegenüber. Den Frauen ist es noch schlechter ergangen: ihr 3cchresankeil an Todesfällen durch Herzkrankheiten belief sich schon 1920 auf rund 57 000 und war 1924 58 000 nicht mehr fern, steigerte sich auch noch 1925, obwohl bei den Männern seit der Höchstziffer von 53 000 Todesfällen im Jahr 1923 eine leichte Senkung eingetreten zu sein scheint. Man kann also sagen, daß die Herzkrankheiten in Deutschland jährlich mehr als 100 000 Opfer fordern. Der Herztod ist der weitaus häufigste in der deutschen Bevölkerung: er macht bei den Männern mindestens 17 Prozent, bei den Frauen nahezu 18 Prozent aller Todesfälle aus. Die Steigerung dieser Todesursache ist vor allem auf den Krieg und seine Nachwirkungen zurück- zuführen, der uns die .Hungerherzen" und «Kummerherzen* gebracht hak.
Vom Wasser eingeschlossen. Aus Landsberg a. d. Warthe wird berichtet, daß die Bewohner der Orte Annenaue und Marienwiese seit einigen Tagen von Wasser und Eis eingeschlossen sind. Infolgedessen mußte die Schule bereits geschlossen werden und weder Briefträger noch Arzt können die Dörfer besuchen.
8 Todesopfer der Völklinger Explosion. Bei der Explosion des Hochofens in Völklingen sind vier Arbeiter verbrannt. Von den Verletzten sind fünf gestorben.
Großfeuer. In Hatzumerfehn (Kreis Weenen, Hann.) ist das Platzgebäude mit Vorräten des Landwirts Schuver vollständig niedergebrannt. Hilfe kam nicht mehr früh genug, sodaß 67 Stück Vieh, darunter 7 Pferde, ein Raub der Flammen wurden. Cs war nur eine Feuerwehr zur Stelle; die anderen Wehren wurden durch Ueberschwem- mungen sehr behindert.
In Caracas (V-nezuelaI sind vier große Geschäftshäuser niedergebrannt. Der Schaden wird auf 3,2 Millionen Mark geschätzt. >d
Unterschlagungen beim Zollamt in Danzig. Der Oberzollsekretär Obermeit beim Oberzollamt in DaNzig hat in Gemeinschaft mit zwei Kaufleuten, Verwandten von ihm, Zollquittungen, die bereits von der Zollkasse erledigt waren, betrugerischerweise wieder in den Verkehr gebracht, wodurch die Kasse irm 200 OVO Zloty l94 000 Mark) geschädigt worden ist. Die Betrügereien reichen bis aus das Jahr 1924 zurück.
Minengefahr. 3m 3ahr 1927 wurden an den dänischen Küsten 6 treibende Minen unschädlich gemacht. Davon waren 4 englischen und 2 deutschen Ursprungs.
Eine schwedische Festunq geschleift. Die schwedische Neuerung hak gemäß einem Beschluß des schwedischen Reichstags die Schleifung der Festung Karlsborg am Wettersee angeordnet.
Die Alugzeugrauber festgenommen. Die beiden Tschechen, die das Militärslugzeuglager bei Proßnitz überfielen und mit einem Flugzeug davonflogen, sind nicht weit gekommen, da sie nur 300 Liter Benzin hatten. Sie mußten bei Lublin (Polen) landen und wurden verhaftet.
Die Geschworenengerichte in Italien werden in ihrer jetzigen Gestalt durch die neue Strafprozeßordnuno cch- gefchafft,
Herzog Bernhard üon Meiningen f. Der früher«
Herzog Bernhard m. von Sachsen-Meiningen ist am 16. Januar früh an den Folgen eines astmathischen Leidens im Alter von 76 Jahren in Meiningen gestorben.
5000 Studenten wollen den Minister Becker verklagen.
Der preußische Kultusminister Becker hat bekanntlich infolge der für ihn sehr ungünstigen Abstimmung der preußischen Studenten über seine Neuordnung der Studentenschaft die seit 7 Jahren bestehende, staatlich anerkannte Selbstverwaltung der Studentenschaft aufgehoben und die Auflösung der einschlägigen technischen Einrichtungen und Kassen r-er- fügt. Die große Mehrheit der Berliner Studenten verlangte daraus die Rückzahlung der Kopfbeiträge, was Becker verweigerte, da nach seinen neuen Bestimmungen die Zahlung des Kopfgelds zu dm „Voraussetzungen der Immatrikulation" gehöre. Die Studenten, etwa 5000, wollen nun den Minister bezw. den preußischen Staat auf Rückzahlung der Gelder verklagen. — Je mehr man von dieser unerquicklichen Sache hört, um so mehr vergeht einem der Appetit, unter die Berliner Fuchtel zu kommen.
Heiße Quelle bei Aüsselsheim. Bei Erweiterungsbauten an den Wasseranlagen der Opelwerke bei Nüsselsheim stieß man in 80 Meter Tiefe auf einen Warmwasserstrom. Di« Bohrungen werden fortgesetzt.
Selbstmord. Der Pförtner der Leichenverbrenmmgs- halle in Berlin-Wilmersdorf, Iopter, der mit zwei verhafteten Heizern des Ofens wegen Leichenberaubung in Untersuchung stand, aber geflüchtet war, wurde an einem Baum erhängt aufgefunden.
Der falsch« Rechtsanwalt. Ein Gauner nmnens Ungemach aus Elberfeld verstcüid es, sich längere Zeit in Berlin als Rechtsanwalt herumzutreiben und Prozesse anzunehmen. Er führte diese Streitsachen aber natürlich nicht durch, sondern er verschleppte die Prozesse, wobei er sich von seinen Klienten immer wieder Vorschüsse zahlen ließ, oder er schloß Vergleiche zuungunsten seiner Leute, die dabei ordentlich zahlen mußten. Endlich faßte ihn die Polizei in einem Kaffeehaus, als er eben ein neues Opfer in den Klauen hatte. Ungemach ist wegen gleicher Verbrechen in anderen Städten mehrfach vorbestraft.
Gefaßte Vandcrolendiebe. In Gelsenkirchen konnten di« beiden Hauptbeceiligten an dem Diebstahl beim Zollamt in Oberhausen festgenommen werden. Es waren zwei alte Zuchthäusler. — Auf dem Zollamt waren gegen Weihnachten Steuerbänder im Wert von 100 000 Mark gestohlen worden. Der größte Teil konnte wieder beigeschafft werden.
lieber 100 Pferde verbrannt. Bei einem Brand in der Artilleriekaserne in Ostrow-Lomzynski (Polen) sind über 100 Pferde umgekommen.
Raub eines Militärflugzeuges. Zwei aus der tschechoslowakischen Militärfluglehranstalt Praßnitz in Mähren ausgeschlossene Flugschüler, Eduard Mika und der Korporal Warek, überfielen am Sonntag gegen 8 Uhr früh die Wache des Schuppens der Fliegerschule, banden dex Wachsoldaten und schlossen ihn mit Ketten in den Abwaschraum ein. Hierauf entwendeten sie die Scklüssel des Schuppens, machten ein Flugzeug startbereit und flogen in nordöstlicher Richtung davon.
Kälte in Mittelasien. In Mittelasien herrscht eine außerordentliche Kälte, die bei Jman 50 Grad C. betragen soll. 9 Menschen sind dort erfroren. Eine Kirgisenhorde wurde mit ihren Herden von einem Schneesturm überrascht, wobei 70 Menschen umkamen.
Großfeuer. In Sydney (Australien) ist ein Geschäfts«' viertel abgebrannt. Der Schaden wird auf 1,5 Millionen Mark geschätzt.
Vom Schnellzug überfahren. Bei Arras wurden drei Streckenarbeiter vom Schnellzug Paris—Dünkirchen überfahren und getötet. Ein weiterer Arbeiter, der Zeuge des Unglücks war, verfiel in Wahnsinn.
Erfolglose Enkschadigungsklage Shaws. Der englisch- irische Dichter Bernhard Shaw hak den Neuyorker Theakeragenten Page auf 100000 Dollar Schadenersatz verklagt, weil Page unberechtigt zahlreiche Briefe ShawS zu eigenem Gewinn veröffentlichte. Um sich der Forderung zu entziehen, hat Paoe beim Gericht seinen Konkurs ange- . meldet: er gibt sein Vermögen auf 100 und seine Schulden -ns 3000 Dollar an.
Sitzung des Gemeinderats am 17. Januar 1927.
Anwesend: der Vorsitzende Stadtschultheiß Baetzner, und 14 Gemeinderäte (es fehlen die G.-R. Schmid und Schanz.
In der Gemeinderatssitzung vom 10. Januar wurde, wie bekannt, die Ausführung der Kleinpflasterung beim Katharinenstift zurückgestellt. Da nunmehr in der vergangenen Woche ein diesbezügliches Gesuch der Anlieger der oberen Wilhelmstraße eingegangen ist, wurde hierüber in Punkt 1 der Tagesordnung verhandelt. Der Vorsitzende gibt den Wortlaut des Gesuches bekannt und stellt die Angelegenheit zur Debatte. Die G.-R. Kiefer, Kappelmann, Pfau und Stephan befürworten das Gesuch. Auch G.-R. Vollmer äußert sich dementsprechend, wünscht aber, daß neue Offerte eingeholt würden und der Auftrag zur Lieferung von Pflastersteinen einer Ealmbacher Firma erteilt würde, da bei derselben weniger Ausschuß vorhanden wäre, als bei den andern in Frage kommenden Firmen. Ferner beantragt er, daß die Ausführung hiesigen, anstatt fremden Unternehmern zugeschlagen werden soll. Der Vorsitzende nennt den Antrag Vollmer einen Verzögerungsantrag und erteilt dem Stadtbaumeister Winkler zur Stellungnahme das Wort. Herr Stadtbaumeister Winkler widerlegt die Vollmer'schen Ausführungen, indem er ausführt, daß Herr Baurat Geiger, ein hervorragender Kenner der Gesteinsarten, als Sachverständiger sein Gutachten über die Gesteinsproben abgegeben habe. Eine Einholung von neuen Offerten hält der Stadtbaumeister für überflüssig, da Wildbader Unternehmer kein billigeres Angebot einreichen könnten; doch könnte man im Vertrag festhalten, daß der betreffende Wildbader Unternehmer bei den Ausführungen beschäftigt werden muß. — G.-N. Huzel äußert sich zu diesem Punkte, daß der Außenstehende den Eindruck erhalten müsse, als ob in der letzten Sitzung kopflos gehandelt worden wäre. — Der Vorsitzende weist diesen Ausdruck energisch zurück, worauf sich eine kurze, heftige Meinungsaussprache zwischen dem Vorsitzenden und G.-R. Huzel entspinnt. Letzterer beantragt sodann, abzuwarten, wie sich die nun ausgeführte Kernerstraße bewähre. —