Milliarden Goldmark, dis Gewerkschaftsführer vertreten 4 300 000 Arbeiter. Der Vorsitzende, der Großindustrielle Sir Alfred M ond, schlug in seiner Eröffnungsrede die Er­örterung industrieller Betriebsweisen und Anpassungen bzw- Verschmelzungen vor, ferner Besprechung von Arbeiter­fragen, die sich aus der Ausschaltung von Arbeitern durch neue technische Erfindungen ergeben, weite ' die Fragen der Pensionen, Wohnung, Wohlfahrt, der :eitslosenver- sicherung, der industriellen Erziehung, der Vermeidung von Lohnkämpfen u. a. Die Unternehmer und die Gewerk­schaften bildeten je einen Ausschuß zur Vorberatung dieser Fragen.

2500 Millionen Dollar wird die zu erbauende amerikanische Schlachtflotte kosten

Washington, 13. Jan. Marinesekretär Wilbur teilt mit, daß die Kosten des Flottenbauprogramms für Schlacht­schiffe (u. a. 25 Kreuzer zu je 1000 To.) etwas über 2500 Millionen Dollar betragen werden, die sich auf 20 Jahre verteilen. Die jährliche Ausgabe werde sich auf etwa 129 Millionen belaufen.

In England ist man darob unberechtigterweise entsetzt, weil man da nicht mehr mittun kann. Die Engländer hätten sich aber selbst sagen können, daß die Vereinigten Staaten die Weltvormachtstellung, die der Verband ihnen mit dem Weltkrieg in die Hände gespielt hat, um keinen Preis mehr aus der Hand geben werden.

Württemberg

Stuttgart, 13. Jan. Verwaltungsbericht der Stadt Stuttgart vom Jahr 1927. Die Gesamk- schuld betrug Ende Dezember 1927 rund 45 Mill. Reichs­mark, davon waren rund 2 Millionen Mark schwebende Schuld bei der Städtischen Girokasse und rund 43 Millionen Reichsmark fundierte Schulden. Nach der Stuttgarter Auf­wertungsregelung wird für 1000k Altdesitzanleihe eine Ab­lösungsanleihe im Einlösungswert von 200 Mark mit einem heutigen Kurswert von 150 Mark gewährt, während bei der gesetzlichen Normalregelung für 1000 Mark Altbesitz­anleihe eine Ablösungsanleihe mit einem Einlösungswert von nur 125 Mark und einen heutigen Kurs von schätzungsweise

65 Mark zugeteilk würde.

Das Gemeinwesen befand sich in fortschreitender Auf­wärtsentwicklung. Geheimrak Dr. Bruckmann hat aus Be­friedigung über die Werkbundausstellung dem Gemeinderat einen nach einem 100 Jahre alten Modell gearbeiteten prachtvollen silbernen Pokal als Stiftung für den städtischen Silberschatz gesandt. Die Kraftwagenliniengesellschast wird eine neue Linie StöckachPrag einrichten und außerdem einen regelmäßigen Betrieb zum Waldfriedhof dem­nächst aufnehmen. Durch die Förderungsmatznahmen der Stadt und der Wohnungskreditanstalt sind im Jahr 1927 rund 2000 neue Wohnungen geschaffen worden. Der Fleischverbrauch hat sich von 52,5 auf 55,3 Kg. pro Kopf der Bevölkerung erhöht. Das Bad in Heslach wird an­fangs 1929 eröffnet werden. Beim Fürsorgeamt ist die Gesamtzahl der Ilnkerstühungsgesuche von 86 681 im Jahr 1926 aus 97 000 im Jahr 1927 gestiegen. In den Fürsorge- anstalten waren 1009 Personen gegen 1112 im Vorjahr untergebracht. Der Gasverbrauch ist von 59 Millionen aus

66 ÄMionen Kubikmeter gestiegen. Im Großkraftwerk Münster hat die Tageserzeugung zum erstenmal 500 000 kwh. überschritten, 19 Kilometer Straßenlänge wurden mit elek­trischer Beleuchtung neu versehen. Die Frage des Neubaus einer weiteren leistungsfähigen Wasserversorgungs­anlage im Schwarzwald drängt zur Entscheidung.

Stuttgart, 13. Jan. Feststellung mangelhafter Ausführung der Fleischbeschau. Wird bei einer Nachuntersuchung eingeführten Fleisches die mangelhafte Ausführung der am Schlachtort vollzogenen ersten Beschau festgestellt, so hat nach einem Erlaß des Innenministeriums die Ortspolizeibehörde des Feststellungsortes alsbald das Oberamt zu benachrichtigen. Dieses hat, sofern der Ort der ersten Beschau in einem anderen Oberamtsbezirk liegt, das zuständige Obsramt zu verständigen. Hat die mangelhafte Beschau un einem außerwürttembergischen Ort stattgefun­den, so ist vom Oberamt dem Ministerium eine Tatbestands­aufnahme beschleunigt vorzulegen. In allen besonders eili­gen Fällen (z. V. bei Fleischvergiftungen) hat die Ortspolizei- behörde des Feststellungsorts diejenige des Schlachtorts auch unmittelbar in Kenntnis zu setzen.

Die konfessionellen Verhältnisse bei der Ltellenbesehung

Stuttgart. Aus eine Anfrage des demokratischen Ge­meinderatsmitglieds Hosacker teilte die Stadtverwaltung mit, daß im Vergleich zum Stand vom 1. April 11916 bei den männlichen Beamten keine wesentliche konfessionelle Verschiebung eingetreten sei, dagegen sei die Zahl der katho­lischen weiblichen Beamten gestiegen. 1927 war der Stand so: männlich 81,6 v. H. evangelisch, 16,6 v. H. katholisch; weiblich 85,6 v. H. evang., 13,3 v. H. kath.

Die Baukosten der Weißenhossiedlung (sog. Werkbund­ausstellung) beliefen sich alles in allem auf 1 492 000 Mark, wodurch die bisher bewilligten Kosten um 42 000 Mark überschritten wurden. Der Gemeinderat bewilligte die Nach­forderung in der Hoffnung, daß die Summe durch den von der Reichsforschungsgesellschaft in Aussicht gestellten Beitrag ^ gedeckt werden könne.

Lehrberechkigung. Dem Regierungsbaumeister Hans Seytter in Stuttgart ist die Lehrberechtigung für das Lehrgebiet Innenausbau an der Abteilung für Architektur der Technischen Hochschule Stuttgart erteilt worden.

Gefaßter Einbrecher. Der 33 Z. a. verh. Wirtschafts- assistenk Richard Beer, der schon vorbestraft ist, wurde an­fangs Dezember v. I. in Hornberg festgenommen. Er hatte sich dort als Oberleutnant a. D. und Rittergutsbesitzer aus­gegeben. Auch in andern deutschen Städten ist er mit falschen Namen ausgetreten und hat vor allem in letzter Zeit im Nagold- und Enztal Laden- und Wirtschaftsein­brüche begangen. Insgesamt handelt es sich um 40 Fälle, bei denen Beer eine Beute von etwa 2000 Mark machte.

Vom Tage. Am Mittwoch abend hörte man in der Reuchlinstraße eine heftige Explosion. Eine Bettflasche, die verschlossen aufs Gas gestellt worden war, zersprang und zertrümmerte Fenster und Türen vollständig. Personen ka­men nicht zu Schaden. Die Anwohner sind nicht wenig er­schrocken, da sie eine Gasexplosion vermuteten.

Slus dem Lande

Mainhardk. 13. Jan. Jndustrieniederlassung. Hier beabsichtigt sich ein Industrieunternehmen nieder­zulassen. Gesucht werden zirka 100 Arbeiter und Arbei­terinnen.

Münklingen OA. Leonberg, 13. Jan. Sturmschaden. Der letzte Sturm hat unserenWaldkönig", den schönsten Baum in unseren Waldungen, eine prächtige Weißtanne von 30 Meter Höhe und 1)4 Meter Durchmesser am Boden, entwurzelt. Sie ergab auf 20 Meter Höhe 11 Festmetsr und der Rest 120 Wellen Reis.

Lirchhausen OA. Heilbronn, 13. Jan. Maul- und Klauenseuche. Die von den Landwirten so gefürchtete Maul- und Klauenseuche ist hier in drei Ställen festgestellt worden. Es wird vermutet, daß sie durch Händler ein­geschleppt wurde

Ebingen, 13. Jan. Skalpiert und getötet. -In der Korsett- und Trikotfabrik von Wilhelm Keller erfaßte beim Fensterputzen in der Nähe einer Transmission der Treibriemen die Haare eines 15jährigen Mädchens, Emma Oehrle aus Laufen a. E., wobei der Unglücklichen die ganze Kopfhaut bis zu den Augenhöhlen abgerissen wurde, auch hak sie innere Verletzungen erlitten. Die Bedauernswerte ist im hiesigen Krankenhaus den schweren Verletzungen er­legen.

Lleineislingen OA. Göppingen, 13 Jan. Den Ver­letzungen erlegen. Der in der Nacht zum Sonntag mit noch einem Kollegen in der Stuttgarter Straße über­fahrene Jakob Loos von Gerstetten ist den erlittenen schwe­ren inneren Verletzungen am Montag im Bezirkskranken­haus erlegen.

Auendors OA. Göppingen, 13. Jan. Führerschein­en t z i e h u n g. Im Zusammenhang mit dem Autounglück an der Degginger Pulvermühle im September v. I. wurde jetzt durch Beschluß des Bezirksrats dem Eugen Krapf von hier wegen unzuverlässigen Fahrens der Führerschein auf die Dauer von 1 Jahr entzogen.

Marktlustenau OA. Crailsheim, 13. Jan. Brand in der Kinderrettungsanstalt Tempelhof. Abends ist in einem Scheunen- und Stallgebäude der Kin- derrettungsansta? Tempeihof ein Brand ausgebrochen, dem das ganze wertvolle Gebäude zum Opfer gefallen ist. Das Vieh kannte gerettet werden. Die Feuerwehren von Markt­lustenau und Waldtann haben rasch und erfolgreich ein­gegriffen, so daß das Überspringen des Feuers auf eine gefährdete Scheune verhindert werden konnte. Man ver­mutet Brandstiftung durch zwei kurz vor Ausbruch des Brands entlaufene Zöglinge.

Mariäkappel OA. Crailsheim, 13. Jan. Unfall. Der 46 I. a. verh. Holzhauer Wilhelm Reu von Haselhof ist auf der Fahrt zur Arbeitsstätte im Walde so unglücklich vom Fahrrad gestürzt, daß er einen Schädelbruch erlitt.

Amrichshausen OA. Künzelsau, 31. Jan. Werber der Fremdenlegion. Am 6. Jan. wurde ein junger Mann von Amrichshausen, der sich auf dem Heimweg von seiner Arbeitsstätte befand, abends auf der Straße Amrichs­hausenKünzelsau von einem Auto zum Mitfahren ein­geladen. Die Besitzer des Autos wollten ihn nach Haus fahren, doch weigerte sich der junge Mann, darauf einzu­gehen, und sagte, er könne die kurze Strecke vollends zu Fuß gehen. Nachdem die Autofahrer noch fragten, ob der Mann jeden Abend diesen Weg zurücklege, öffneten diese plötzlich den Wagenjchlag und vier Mann stiegen aus, um sich des jungen Mannes zu bemächtigen, der nun eilends die steile Böschung der Weinberge hinab floh; die Entführer verfolgten den Fliehenden und suchten mit der Taschenlampe nach ihm. Wie durch ein Wunder entkam der junge Mann seinen Verfolgern, in denen man Werber für die französische Fremdenlegion vermutet.

Tübingen, 13. Jan. 7 0. G e b u r t s t a g. Stadtpfarrer G. Sautter konnte in voller Gesundheit und Rüstigkeit seinen 70. Geburtstag feiern. Der Geistliche, der am 1. De­zember in den wohlverdienten Ruhestand trat, steht heute noch bis zur Wiederbesetzung der Stelle im Dienste der Spi­talkirchengemeinde.

Jndelhausen OA. Münsingen, 13. Jan. Masern. Nach­dem in unserer Nachbargemeinde Münzdorf die Masern er­loschen sind, treten die Masernerkrankungen bei den hie­sigen Kindern in solchem Maß und mit solcher Schnelligkeit auf, daß innerhalb 2 Tagen die Schülerzahl von 53 auf 10 gefunken ist.

wain OA. Laupheim, 13. Jan Truppenübungen. Anfangs der Woche herrschte in unserem Ort reges mrk- tärifches Leben. Die Truppen des Standorts Ulm hielten am Montag und Dienstag eine größere Hebung, verbunden mit Flußübergang, in der Gegend zwischen Weißenhorn- Laupheim ab. Dabei war auch unser Ort stark mit Truppen belegt. Die Truppen wurden mittelst Kraftwagen wieder in ihre Garnison zurnckbefördert.

Waldsee, 13. Jan. Tödlicher Ausgang. Der bei dem Autounfall verunglückte 19 I. a. Karl Rach ist seinen Verletzungen erlegen.

Ravensburg. 13. Jan. Brandwunden. Im Josefs­haus wollte mittags ein junges Mädchen auf ihrem Zimmer mit einem Spiritusapparat etwas warm machen. Es kam dabei dem Apparat zu nahe und zog sich nicht unerhebliche Brandwunden im Gesicht und am Kopf zu. Das Zimmer selbst fing auch Feuer, dieses wurde aber von einer herbei­eilenden Schwester rasch gelöscht.

Aus dem Allgäu. 13. Jan. In der Argen ertrun­ken. Der 14 I. a. Sohn Markus des Landwirts Joseph Kappeler von Sibratshofen brachte mit dem Einftänner- fuhrwerk Milch von Sibratshofen nach Wilhams, lei der Argenbrücke scheute das Pferd und ging mit dem Fuhrwerk in die hochgehende Argen. Der Knabe wurde vom Wagen geschleudert und von den Fluten fortgetrieben. Die Lerche wurde zwei Km unterdalü der Brücke in einer Mulde ge­kündet.

Alm, 13. Jan. Vom Münster. Mit dem Abbru des großen Gerüstes vor dem Hauptportal des Münstei wurde begonnen. Die Figuren wurden vollständig erneuei ebenso das Kupferdach.

Der Landwirt Karl Haußmann, der am letzten Samste abend am Blanken zwischen seinem Fuhrwerk und eine Lastkraftwagen eingeklemmt wurde, ist Dienstag abend a seiner schweren Verletzungen gestorben. Er wc "sif^sslg' erreichte ein Alter von 46 Jahren ur hinterlaßt eine Frau mit 5 unmündigen Kindern.

Der Inhaber einer Neu-Ulmer Privatbank hatte sich vl einigen Tagen aus Neu-Ulm entfernt, wobei er fast sämtlick Ksanvertraute Depots mitnahm. Die Schulden solle 80 000 Mark betragen. Der Bankier hat sich nun der Staat anwaltschaft Memmingen gestellt, nachdem das Strafte fahren bereits eingeleitet worden war. Neu-Ulmer Bürg« sollen nur rn ganz wenigen Fällen geschädigt sein.

.-.-^I^dberg OA. Saulgau. 13. Jan. Der 7. Sohn. Ar HMch d«r Geburt des ?. Sohnes ist dy, Eheleuten Jos

Michelberger von hier der Glückwunsch der württ. Staats­regierung durch den Staatspräsidenten ausgesprochen wor­den nebst der üblichen Ehrengabe von 20 Mark.

Sigmaringen, 13. Jan. Todesfall. Graf Brühl, von 18991919 Regierungspräsident in Sigmaringen, ist in Freiburg i. Br. gestorben.

Beschleunigter Bau des LZ. 127

Aus Friedrichshafen wird gemeldet, daß der neueZep­pelin" schon anfangs Mai fertiggestellt sein und nach einigen Probefahrten im August seine Reise über das Atlantische Meer nach Nord- und Südamerika, womöglich ohne Zwi­schenlandung, antreten werde. Nach Nordamerika rechnet man mit einer Fahrtdauer von 6080 Stunden, je nach den Witterungsverhältnissen, nach Buenos Aires (Argen­tinien) mit 90 bis 100 Stunden. Durch die Verwendung eines neuen Gases wird das tote Gewicht des Luft­schiffs um mindestens 600 Zentner geringer sein als es mit dem bisherigen Gas wäre. LZ. 127 hat einen Gasinhalt von 105 000 Kubikmeter. Zur ersten großen Fahrt sind auch ausländische Fachleute, besonders Amerikaner, eingeladen Später ist eine Fahrt um die Welt mit 2 bis 3 Zwischen­landungen geplant, falls das nötige Geld zusammenkommt. Das neue Luftschiff soll deutsches Nationaleigentum bleiben, aber für bestimmte Fahrten vermietet werden, zunächst vor­aussichtlich an Spanien. In dem Luftschiff ist absichtlich jeder Prunk vermieden. Das in den Bau hineingesteckte Geld ist durch Versicherungen sichergestellt.

Die englische Absicht, mit ihrem Riesenflugzeug R. 100 dem deutschen Luftschiff zuvorzukommen, würde somit durch­kreuzt.

Pforzheim, 13. Januar. Für die durch die Wahl Dr. Bührers zum Bürgermeister in Dresden freigewordene zweite Bürgermelsterstelle hier haben sich bekanntlich trotz hoher Anforderungen Befähigung zum Richteramt 106 Bewerber gemeldet. Die politischen Rathausparteien haben mm zur Sach- Stellung genommen und >urch die zu­ständige Kommission wurden 6 Kandidaten zur engeren Wahl gestellt. Wie wir vernehmen, wird die Sozialdemü- kratic ihren früherer. Anspruch auf die Besetzung des er­ledigten Postens mit einem Parteiangehörigen unbedingt aufrecht erhalten

Heidelberg, 13. Jan. Bekanntlich hatte vor einigen Mo­naten die Polizeidirektton ein Haus in der Schlierbacher Landstraße mit Blausäure ausräuchern lassen, weil sich dort der Mefsingkäfer eingenistet hatte, dem man eine fast un­geheuerliche Gefährlichkeit angedichtet hatte. Jetzt wurde einwandfrei fe-stgestellt, daß der Messingkäser sich nun in der Pollgeidirektion selbst, und zwar im Einwohnermeldeamt, eingestellt hat.

Ettlingen, 13. Jan. Der am Samstag durch einen Sturz von seinem Fuhrwerk verunglückte Karl Kühn ist im Kran­kenhaus seinen Verletzungen erlegen.

Villingen, 13. Jan. In der Frühe zwischen 6 und 7 Uhr wurde an dem Steuereinnehmer Konrad Hauser in Ried­bähringen ein Raubüberfall verübt, der jedoch mißglückte. Den mit einer Gesichtsmaske ausgestatteten Tätern siel nichts in die Hände, sie konnten unerkannt entkommen.

Pfullendorf, 13. Jan. In den Altheiligenberger fürst­lichen Waldungen wurde beim Holzfällen der 19jährige Jofes Stützler aus Leustetten von einem Stamm so zu Bcden ge­schlagen, daß er tot liegen blieb.

Heiligenberg, 13. Jan. Tödlicher Unfall. Beim Holzfällen in den Fürstlichen Altb'eiligenberger Waldungen wurde gestern vormittag der 19 I. a. Josef Stötzler aus Deustetten von einem Stamm erfaßt und zu Boden gedrückt. Der Verunglückte konnte von seinen zwei Mitarbeitern nur als Leiche von der Last befreit werden.

Säckingen, 13. Jan. Bei Vornahme von Reparaturen an Leitungen kam der Oberleitungsmonteur Karl Wirth in Schopfheim, auf dem Oberleitungswagen stehend, einem Leitungsstrom zu nahe, der kurz vorher mit Strom ein- geschaltet worden war, und wurde auf der Stelle getötet.

L o k a L e s.

Wildbad, den 14. Januar 1928.

Die Weihnachtsfeiern dieses Winters gehen mit der morgen nachmittag 2 Uhr in der Turn- u. Festhalle statt- findenden Weihnachtsfeierder Eisenbahner-Obmannschaft zu Ende. Wenn sie auch an den Geldbeutel derjenigen, die aus geschäftlichen oder anderen Gründen bei mehreren Ver­einen Mitglied sein müssen, mancherlei Anforderungen stell­ten, so kann und muß doch gesagt werden, daß andererseits auch viel Schönes und Gutes geboten war und unsere einheimischen musikalischen, gesanglichen und darstellerischen Kräfte reichlich Gelegenheit hatten, sich zu üben und der Einwohnerschaft genußreiche Stunden zu bereiten. Ihnen allen sei nochmals herzlich Dank gesagt mit einemAuf glückliches Wiedersehen im nächsten Winter!" Und nun wünschen wir der Lisenbahner-Obmannschaft nochmals für morgen einen recht zahlreichen Besuch.

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Frühlingsboten An verschiedenen Orten des Landes sind Staren gesehen worden, di«, wohl durch die milde Witte­rung angelockt, aus dem warmen Süden zu uns ^urückge- kehrt sind. In den sommerlichen Lagen zeigen die Sträu- cher schon Knospenansätze. Ueber dieses frühzeitig« Erwachen der Natur ist der Landmann nicht besonders erfreut.

Erhöhung der Bahnarztgebühren. Mit Wirkung vom 1. Januar 1928 ab ist das Kopfpausckutte für die behandelnde Tätigkeit der Reichsbahnärzte von 8 RM. auf 10 RM. er­höht worden. Für Unsallgutachten ist vom gleichen Zeitpunkt ab der Betrag von 8 RM. (bisher 6 RM.) und 3 RM. (bis­her 3 RM.) zu zahlen.

Zügen- und Zukunst

Noch selten war die Jugend so von allen Seiten umwor­ben, wie in unserer Zeit. Verbände, Klubs, Parteien, Welt- anschauungsgemeinjchaften, religiöse Gruppen, kurzum, wer für Bestrebungen irgend welcher Art Boden und instand in unserem Volk gewinnen will, macht sich an die Jugend. Das gemeinsame Losungswort all dieser Wettbewerber lautet be­kanntlich:Wer die Jugend hat, hat die Zukunft." Ein kluges Wort nur daß die Jugend selber, bei der doch letzt­lich die Entscheidung liegt, es leidenschaftlich ablehnt. Sie