Disziplinarstrafe für Streicher. Der nationalsozialistische Landtagsabgeordnete und Sladtrat Hauptlehrer Streich e r in Nürnberg, der kürzlich wegen Beleidigung des Oberbürgermeisters Luppe vom ordentlichen Gericht verurteilt worden war, ist nun nachträglich auch vom Disziplinargericht zur Strafversetzung nach einem kleineren Ort und 500 Marl Geldstrafe verurteilt worden.
Ausn-iszwang für Zigeuner. Die preußische Regierung hat einen Ausweiszwang für jeden Zigeuner und alle nach Zigeunerart Umherziehenden eingeführt. Die Zigeuner ha« ben sich vom 6. Lebensjahr an auf der Kriminalpolizei zu melden, wo ihnen ein Ausweis mit Lichtbild und, soweit sie über 18 Jahre alt sind, mit Fingerabdruck der rechten Hand unentgeltlich ausgehändigt wird. Viele Zigeuner empfinden die Ausweise recht angenehm, da sie nun nicht mehr ohne weiteres von jedem Landjäger zum Mitgehen und Feststellen ihrer Personalien aufgefordert werden können. Deshalb sprechen sie sich auch lobend über „ihr Klavierspiel bei der Polizei" aus, womit sie die Abgabe der Fingerabdrücke meinen.
Eissprengungen auf der Elbe. Die politische Landesverwaltung in Prag ist durch die Elbe-Dampsschiffahrsgesell- schaften aufmerksam gemacht worden, daß in der Gegend von Herrnskretschen an der sächsischen Grenze das Flußbett der Elbe durch Eisblöcke bis zu einer Tiefe von 7 Metern versperrt ist. Die Landesverwalkung hak daraufhin die Sprengung der Eismassen durch Dynamit veranlaßt, so daß das Eis das Flußbett passieren kann-
Raubmörder Lärm in Saalfeld festgenommen. Einer der beiden Po st raub er, die die Postämter in Ohligs und Klosterlausnitz auSgeraubt und in Jena einen Kriminalbeamten erschossen hatten, wurde heute nachmittag festgenommen. Es handelt sich um den Raubmörder Rudolf Lärm. Er befand sich im D-Zug München—Berlin und war vermutlich von München abgefahren, um in Berlin Unterschlupf zu suchen. Er wurde in Nürnberg erkannt und von der benachrichtigten Polizei in Saalfeld aus dem Zug heraus verhaftet. Lärm hat die Einbrüche in Ohligs und Klosterlausnitz, ferner den Einbruch in die Postagentur Jena Zwätzen und über 20 weitere schwere Einbrüche eingestanden. Im Besitz Lärms wurden von ihm selbst hergestellte Sprengkörper, eine moderne Pistole und 75 Patronen gefunden.
Die auf Grund der Angaben eines Kraftwagenführers eingeleiteten polizeilichen Nachforschungen haben ergeben, daß es sich bei den Fahrgästen, die der Führer mit seinem Wagen am Sonntag vormittag von Freiburg i. Br. nach Breisach gebracht hat, nicht um die beiden Ohligser Posk- räuber Hein und Lärm handelt, sondern um zwei Freiburger Personen, die aus geschäftlichen Gründen die Fahrt unternommen haben.
Raubüberfall eines Lausbuben. In Stralsund wurde abends eine Kontoristin von einem jungen Burschen auf der Straße überfallen, der ihr einen Schlag mit einem Schlagring versetzte und ihr die Handtasche zu entreißen versuchte. Als ein Mann zu Hilfe eilte, entfloh der Bursche, meldete sich aber später bei der Polizei als obdachlos. Er wurde als der Täter erkannt und verhaftet. Er entpuppte sich als der 15jährige Gymnasiumsschüler Eberhard Glaser aus Berlin. Er gestand den Ueberfall ein. Er hatte seinem Stiefvater in Berlin 380 Mark gestohlen und mit dem Geld eine Reife in den Harz und nach Rügen gemacht. Durch den Raubüberfall wollte sich das Weltsladtfrüchtchen die Mittel für eine zweite Harzreise verschaffen.
Der mehrfache Frauenmörder Böttcher wird hingerich- tet; das preußische Kabinett hat das Begnadigungsgesuch abgelehnt.
Ein Skellenvermitklungsschwindler verhaftet. 3n London wurde ein gewisser Charles Franklin verhaftet, der durch Anzeigen in deutschen Blättern gegen nicht geringe Gebühren die Bermitklung von Erwerbsstellen in England an- bok. Das Geschäft scheint sehr einträglich gewesen zu sein, denn bei. dem Schwindler konnte eine nicht unbedeutende Summe bÄchlaanabmk werden. Die Betrogenen sollen Aus
sicht haben, einen Teil ihres Verlustes zurückzuerhalten. Franklin soll aus Deutschland nach London gekommen sein zu dem Zweck, von dort aus seine Betrügereien in Deutschland zu verüben.
Selbstmord vor der Hochzeit. In Dessau erschoß sich kurz vor der Hochzeit der 47jährige Reichsbankrat Borghardt. Die Braut war mit ihrer Mutter bereits zu den Vorbereitungen zur Hochzeit in Dessau eingetrofsen. Die Beweggründe zu der unseligen Tat sind unbekannt. Bei der monatlichen Nachprüfung der Bank und der Kasse am Tag vorher war alles in Ordnung efunden worden.
Ermordung einer Deutschen in Mexiko. Wie Associated Preß aus Stadt Mexiko meldet, ist nachts die Frau Margarete Winter, die Gattin eines deutschen Buchhalters, als sie mit ihrem kleinen Kind allein zuhause war, von Räubern überfallen und, obgleich sie sich mit der Pistole in der Hand zur Wehr setzte, getötet worden. Frau Winter und das Kind wurden vorher in grausamster Weise mißhandelt. Als die Leiche aufgefunden wurde, war der Kopf halb vom Rumpf getrennt.
Sizilianifcher Rlafiaprozeß. Das Schwurgericht von Termini Imerese (Sizilien) hak 147 Mitglieder der verbrecherischen Gehsimgesellschaft Mafia verurteilt, und zwar 7 zu lebenslänglicher Zwangsarbeit, 8 zu 30 Jahren Zucht« Haus, die übrigen zu Zuchthausstrafen von 5 bis 24 Jahren. Der Prozeß hat drei Monate gedauert.
Schweres Flugzeugunglück bei Reuyork. Ein Eindecker, der am Sonntag von Mineola (Longisland) mit drei Fahrgästen nach Buffalo abgeflogen war und seit Sonntag nachmittag vermißt wurde, ist in der Nähe von Conajeharie im Staat Neuyork auf einem Feld zertrümmert aufgefunden, worden. Die Fahrgäste sind tot, ihre Leichen verstümmelt. Die Umstände deuten darauf hin, daß das Flugzeug im Nebel die Richtung verlor und mit vollarbeitenden Motoren auf den Erdboden stieß.
Ein mexikanisches Flugzeug, das einem zu Besuch in Mexiko angemeldeten nordamerikanischen Flugzeuggeschwader zur Begrüßung entgegenflog, stürzte aus 450 Meter Höhe ab. Beide Insassen wurden getötet.
Tod in den Bergen. Der Architekt Otto Roeßger aus Leipzig fand bei einer Schitour, die er vom Trifannatal auf den Pic Montana in der Silvrettagruppe am 7. Jan. unternommen hatte, in einer Höhe von 2300 Meter infolge Verschüttung durch eine Lawine den Tod.
Schwerer Raubüberfall. 3n Berlin-Moabit drangen zwei Männer, die sich als Kriminalbeamte ausgaben, in die Wohnung eines Hausverwalters ein. Sie schlugen die Hausfrau nieder und raubten 700 -K Miekgelder.
Berliner Dol'srkurs. 11. Jan. 4.195 G. 4,203 B.; 6 o. H.
Dt. Reichsanleihe 87.20; 6.S o. H. Dt. R'Postschatzanw 92; Abl. Rente 1 52.35; Abl. Rente ohne Ausl 16.45; Franz. Franken 124.02 zu 1 Pf Sk.. 25.44 zu 1 Dollar.
Berliner Geldmarkt, 11. Jan. Tagegeld 4—5 v. H-. Monatsgeld 7—8,25 v. H., Privatdiskont 6 v. H. kurz, 6,125 v. H. lang, Warenwechsel 7—8,75 v. H.. Reportgeld 8—8,5 v. H.
Fernsprechverkehr Berlin-Reuyork. Die zwischen der deutschen, der niederländischen und der englischen Postverwaltung gepflogenen Verhandlungen über die Aufnahme des über London geschalteten Fernsprechdienstes Berlin-Neuyork stehen unmittelbar vor dem Abschluß. Die bisher versuchsweise geführten Gespräche haben ein befriedigendes Ergebnis gezeitigt. Die Gebühren betragen für ein Dreiminutengespräch 16 Pfund 1 Schilling, also etwa 321 Mark.
Frankreich erhöht seine Zölle weiter. Das französische Handels- und das Landwirtschaftsministerium haben Gesetzentwürfe aus gearbeitet, wonach die französischen Zölle auf alle Jndustriewaren und besonders auf landwirtschaftliche Erzeugnisse neuerdings er- böht werden sollen. — Die neue Zollerhöhung dürfte in erster Linie Wahlmache des Kabinetts Poincarö sein. Es ist aber , bezeichnend, daß auf den völkerbündlichen Welthandelskongressen die Vertre/er von Hochschutzzollstaoten. wie Frankreich, Italien, j
England, Polen usw. für Ke „Niederlegung der Zollschranken" sich einsetzen, daß aber die gleichen Nationen in Wirklichkeit ihr« Zölle immer weiter hinaufschrauben. Nur Deutschland pflegt die Deklamationen auf jenen Kongressen ernst zu nehmen und — ist der Dumme. Siehe die Handelsverträge mit Spanien, Italien, Frankreich und Südflawien. Cs kann einem bange werden, was bei den Verhandlungen mit Polen herauskommt. nachdem das Auswärtige Amt in Berlin den etwas steifnackigen bisherigen deutschen Vertreter in diesen Verhandlungen kaltgestellt und dafür den biegsamen Dr. Hermes nach Warschau geschickt hat.
Die Arbeitszeit im Ruhrbergbau. Zu den angeblichen Arbeits- zeitschwierigkeiten im Ruhrbergbau erfährt MTV., daß Ke Zechenverwaltungen von „Minister Stein" und „Scharnhorst" mii den Betriebsräten dieser Zechen wegen evtl. Ueberarbeit entspre- chend dem Paragraphen 3 der Arbeitszeitverordnüng zwar Füh- tung genommen haben, daß sie aber nicht beabsichtigen, von ihrem Recht auf Ueberarbeit Gebrauch zu mochen. Schwierigkeiten im Ruhrbergbau sind gegenwärtig nicht zu befürchten.
Die Zahl der unterstützten Arbeitslosen in Oesterreich betrug am 1. Januar 1928 207 043 Personen gegen 205 000 am 1. Januar 1927 Da aber in letzterer Zahl noch über 16 000 über 60 Jahre alte Leute enthalten waren, die am 1 Oktober in die neue Alters- fürforge übergingen, und da ferner etwa 30 000 aus der Arbeitslosenunterstützung bereits ausgesteuert sind, hat tatsächlich die Zahl der Arbeitslosen um 20 000 gegenüber dem Vorjahr zugenommen. Die Gesamtzahl beträgt heute rund 250 000, wovon 40.5 v. H. allein auf Wien kommen. Die starke Zunahme ist zum Teil auch auf die zunehmende Arbeitslosigkeit in Deutschland zurückzuführen, weil diese auch auf die Beschäftigung in Oesterreich zurückwirkt.
Staatliche Unterstützung der Zuckerindustrie und des Rübenbaus in England. Die englische Regierung und das Parlament haben für den Anbau unE> die Verarbeitung von Zuckerrüben für das Jahr 1927/28 bis jetzt einen Staatsbeitrag von 108 Millionen Mark bewilligt (1924/25 6 Mill., 1925/26 22,5 Milk, 1926/2? 66,5 Mill. Mk.). Die R ü b e n erzeugunq ist demzufolge von 183 717 Tonnen auf 1 117 071 Tonnen im Zahr 1926/27 gestiegen und wird Heuer auf 1.8 Million Tonnen geschäht. Die Anbaufläche vergrößerte sich von 9200 Hektar (1923/24) auf 92 000 Hsk- tar im Jahr 1927/28. Die Zuckererzeugung vermehrte sich ln dem gleichen Zeitraum von 13 387 auf 150 000 Tonnen und dürfte Heuer über 220 000 Tonnen betragen. Ms jetzt werden 11 v. H. des Zuckerverbmuchs in England durch den im Lande hergestellten Zucker gedeckt, die Regierung will aber die Erzeugung bis aus 25 o. H. des Bedarfs steigern; sie garantiert einen festen Preis von etwa 54 Mark für die Tonne Rüben.
Die Jahreserzeugung der deutschen Klavierindustrie wird gegenwärtig auf 100 000 Stück geschätzt, wovon etwa 55 000 im Ausland abgesetzt werden. Hauptabsatzländer sind Australien. Südafrika, Holland, Argentinien, England, Aegypten und Italien. Vor dem Krieg wurden 1913 nach England 21 690 Klaviere verkauft, 1926 bei stark erhöhtem Zoll noch 2936.
Zu unserem gestrigen Gemeinderatsbericht.
Bei der Boranschlagsberatung veröffentlichten wir ustker Punkt 1 u. a.: „G.-R. Vollmer beantragt, die Mietzinse in den städtischen Gebäuden zu prüfen, ob nicht eine Erhöhung möglich ist." Herr Vollmer bittet uns nun um Aufnahme folgender Berichtigung:
„Bei Punkt 1 Grundstücke habe ich etwa folgendes ausgeführt: „Wenn in der Cigarrenfabrik 40 bezahlt werden müssen pro Monat, so halte ich es für unverantwortlich, wenn in den großen Wohnungen nur von 35 -42 an pro Monat bezahlt werden, trotzdem die Beamten 732 -42 Wohnungszuschuß pro Jahr erhalten. Es wurde ausdrücklich betont, daß die kleinen Wohnungen der Arbeiter nicht in Frage kommen."
Anmerkung der Schriftleitung. Nach Z 11 des Preßgesetzes wären wir zur Aufnahme dieser Zeilen als Berichtigung nicht verpflichtet, da sich der von unseren, Berichterstatter angeführte Satz mit der wörtlichen Aeußerung Vollmers: „Die Mietzinse gehören durchgesehen" deckt. Wenn Herr Vollmer jedoch erst im Laufe der Debatte, nachdem er auf die Unmöglichkeit der Erhöhung der Mieten für die Arbeiterwohnungen aufmerksam gemacht worden war, die in seiner Berichtigung angeführten Ausführungen machte, so kann es sich hier höchstens um eine Ergänzung seiner Ausführungen handeln. Von Unrichtigkeiten in der , Berichterstattung kann also keine Rede sein, denn es heißt ja in unserem Bericht ausdrücklich: „Die Mietzinse in den städtischen Ge- I bänden zu prüfen", nicht aber: „die Mietzinse zu erhöhen."
PwetsweVte
HandkSse
Kiftchen B.TO 10 Stück o.
Limburger 1 ^ 0.02 Vä F O.IS
Romadour
1 A o
Vi S 0,2«
Allg.
Münster
1 S 1.2S Vr S O.SS
Schweizer
1 A 1.SS
V4 S o.
-01 '
'^Rabatt.
^fsnnkuck
Heinriche« Dankt
All den edlen Spendern, die uns geholfen haben, unfern Gabentisch zu vergrößern, insbesondere all denen, die uns bei unserer Feier besucht haben, herzlichen Dank!
MWkl-Verein. ""MM.
sslLl
0N«n IVIN«. «VIIr.
0si» LuIrunNswsssn - I4ori>I«ui-r»s»,»ios
2/10 ?s. ollen mit Vercleck, Slucli dereilt, bei LarrablunA ab ^Verk IVSIr. k'A'SS.-
Oie übrigen -Zuskübrungen vvuräen ebenfalls deäeutenä ermäßigt, lieferbar sofort ad Kager kaiersbronn.
Vertreter unä Vermittlung erdeten.
Soioi*s»»i*ooo
Vertretsr-Lerirke kür Lcstramberg, ^Ipirsdacb, VVolkact, unä Umgebung sinä nocb ru vergeben.
^ Union-Briketts ^
frisch eingetroffen. — Ferner sind
särntl. Kohlen-Sorten
am Lager und werden zu billigsten Preisen frei Haus
geliefert.
Tel. 154 Fvttz Lutz Tel. 154
/r/aH2 ms/?/-/
verivenclen Lis roctitreitiZ bencbellioni^, ZpitrvpsZencH- sakt, scbvvurrien lobunnisbeersult, bu8ten8lillsnäs und 8ckleimlö3snc1e ^imei Kräuter äer
^bsi'ksi'cl-vk'ogsi'is, Inii. Hpotlisksi' sAsppspt.
^ller KmMMWi KIMM VMmIieii
«ie:
M ^ OemWUlMteii ..... . Knelbkgss
M " > »rleMIlM
M k«MsNen
"" ^ kecknungeu
M - > I,iekeiMlikI»e vw» ^ YMüilgeii
M) > Rsimkakmulsr«
n /////
^ /////
M/
8oIktl6
fertigt in Olill1it3t8-Lu8Mrllng ü!e Druckerei ük8
.MMMIiOIilll«
M Nllsctslksus
IM 8 cdMsvder
blancksokuks
Ltnilmpkv
Leicksnivssoks
k-ullovs«
Aufruf l
Diejenigen stimmbegabten, sangesfrohen Damen u.Herren, die sich unter einer neuen Leitung dem evang. Kirchenchor anschließen wollen, werden gebeten, sich heute abend 8 Uhr im Saale des evang. Gemeindehauses (Schwarzwaldhotel) zu einer kurzen Besprechung einzufinden.
I.A.: Carl Rometsch.
MWek- Bellt» SLmlzuM M«e.L
Sonntag morgen 11 Uhr
sämtlicher Mannschaften
im Sport in der Turnhalle betreffs Photographieren.
Der Vorstand.
üll8lsvä8Svul8eder
erteilt in VViläbaä unä Omg. grünälicbsten Onterrickt in
^n^Iisek und
^nmslclungen ru ricbten an
Oeikler, I>IsAo!c1,
hleuestraöe 18.