und haben für den Schaden aufzukommen. In vorige? Woche waren Hunde bereits zweimal in einen andern Pferch eingebrochen und hatten vier Schafe zerrissen-

Buchau a. F., 26. Okt. Einweihungder Kirche in Kappel. Die Einweihung der neuen Kirche in Kappe bei Buchau wurde am Dienstag durch Bischof Dr. SprolL vollzogen. Nachmittags fand eine weltliche Feier statt.

Aulendorf. 26. Okt. Wildschweine. Schon im Sommer wurden in den Waldungen rechts der Schüssen, über der Höhe vonHohkreuz", Spuren von Wildschweinen gesehen. In neuester Zeit sind Wildschweine auch links der Schüssen aufgetreten.

Hemigkofen OA. Tettnang, 26. Oktober. Diebstahl. Einem hiesigen Geschäftsmann wurden aus dem Kassen­schrank 1400 Mark Bargeld gestohlen. Den Tätern ist man auf der Spur.

Friedrichshafen, 26. Oktober. Ueber die Böschung gefahren. Am Hafenbahnhof ist bei Rangierarbeiten von zwei aneinandergekupppelten Wagen einer über die Böschung hinweggcrollt und hing eine Zeitlang in den See hinunter, bis er durch eine Maschine hochgezogen werden konnte.

Vom Oberland. 26. Okt. Guke Mitkerung- Der starke Regen am Sonntag kam dem Landmann sehr er­wünscht, da der Boden allmählich ganz ausgetrocknek war. Jetzt scheint die Sonne wieder, so daß Kartoffeln und Kraut sowie das noch auf den Bäumen hängende Obst geerntet werden kann. Die Felder sind demnächst geräumt. AfiMk- halben wird tüchtig gemostet. Mit dem Obstertrag ist der Bauer im ganzen zufrieden.

Vom bayerischen Allgäu, 26. Okt. Kleine Chronik. Die Landwirtsgattin Moser von Bedernau wurde ins Amts­gerichtsgefängnis Memmingen eingeliefert, weil sie ihr Stiefkind schon seit 2 Jahren langsam des Hungers sterben ließ, um das für das Kind ausgesetzte Muttergut von 2500 Mark zu erhalten. Die Leiche des Kinds wurde ausgegraben, und es stellte sich heraus, daß der Tod infolge Entkräftung eingetreten ist. Der Holzhändler Neumeier von Geisen- ried stieß am 19. Okt. bei Markt Oberdorf auf seinem Motor­rad mit einem Holzfuhrwerk zusammen. Nunmehr ist Neu­meier, der den Feldzug von 1914 bis 1918 mitgemacht Hai und erst im 42. Lebensahr steht, seinen schweren Ver­letzungen erlegen. In der Nacht zum Montag ist infolge Brandstiftung das Anwesen des Landwirts Josef Zillcher in Mauers mitsamt dem Viehbestand abgebrannt; die Haus­bewohner mußten sich durch das Fenster ins Freie retten. Am Montag ist auch in den Allgäuer Bergen bis auf 800 Meter herunter Schneefall eingetreten.

Laden

Pforzheim, 26. Oktober. Vom 1. November ab beginnt die Arbeitszeit in der Schmuckwarenindustrie morgens um 8 Uhr. Damit entfall» vorläufig auch die Klagen der Ge­schäftsleute, daß sie vor Beginn der Arbeitszeit nicht in der Lage sind, zu verkaufen.

Eppingen, 26. Okt. Auf der Fahrt MühlbachEppingen geriet nachts ein Eppinger Personenauto durch Versagen des Motors in Brand. Außer dem Führer, der unversehrt blieb, befand sich niemand im Auto. Infolge des herrschen­den Winds war das Löschen des Feuers unmöglich.

Mannheim, 26. Okt. Am Montag ist ein 22 I. a. led. Spengler aus Karlsruhe bei der Arbeit auf dem Dach eines Hauses am Stephanienufer in den Hof abgestürzt. Er hat sich so schwere Verletzungen zugezogen, daß er bald nach seiner Einlieferung in das Städt. Krankenhaus gestorben ist.

Mannheim, 26. Okt. Auf der Strecke Schnaitheim und Aufhausen fuhr der 24jährige led. Schneider Karl Feustel von hier in ein Fuhrwerk hinein, er war sofort tot. Sein Begleitmann erlitt nur leichte Verletzungen.

kirchheim bei Heidelberg, 26. Oktober. Der Maurer­polier Jakob La über von hier, welcher sich bei einen Neubau eines Wasserturmes in Rappenau befand, stürzte gestern aus einer Höhe von 4 Meter in die innere Tiefs. Er zog sich dabei einen schweren Schädel- und Armbruch zu.

Weinheim, 26. Okt. Am Samstag versuchte eine zurzeit in einer Notwohnung in der Roten Turmstraße wohnhafte 37jährige Spenglersehefrau sich durch Einnehmen von Analgit das Leben zu nehmen. Der Grund zur Tat dürften Familienzwistigkeiten sein.

Am Samstag abend wurde ein lediger Bäcker von hier, der in das Waldschlößchen Backwaren brachte, in der Nähe des Steinbruchs im Gorsheimertal von einem unbekannten Mann zum Absteigen von seinem Fahrrad gezwungen und zur Herausgabe seines Gelds aufgefordert. Der Ueberfallene konnte den Täter zur Seite stoßen und seine Fahrt fort- fetzen.

Singen a. H-, 26. Okt. Mit dem Ausbau der Scheffel­halle soll jetzt begonnen werden, jedoch bedarf der Beschluß noch der Genehmigung des Bürgerausschusses, da die Stadt Miteigentümerin der Scheffelhalle ist. Die Kosten werden mit 46 000 Mark veranschlagt.

Pfullendorf, 26. Oktober. Bei Seylvenstal wurde de-: Landwirt Stecher überfallen und seiner Barschaft von 100 Mark beraubt. Der Täter, ein Maurer namens Stettnsr wurde verhaftet, das Geld konnte wieder beigcbra ht werden. Der Mechaniker Karl Gmeiner ist auf Angaben eines Angestellten in Untersuchungshaft genommen worden. Er wurde der Brandstiftung an seiner vor zwei Jahren ab­gebrannten Werkstatt verdächtigt. Eine weitere Be Haf­tung erfolgte nn nahen Wangen bei Ostrach. Landwirt Gottfried Brielmaier- ist wegen Verdachts, sich gegen das Branntweinmonopolgesetz vergangen zu haben, in aas hie­sige Bezirksgefängnis eingeliefert worden.

Offenburg» 26. Oktober. Auf der Marlener-Landstraße hat ein dreißigjähriger Händler aus Schusterwald einen scharfen Schuß abgegeben, ohne zu treffen. Der flüchtig ge­gangene Täter wurde kurz darauf festgenommen.

Lokales.

Wildbad, den 27. Oktober 1927.

Bericht über die Hauptversammlung des Winter­sportvereins Wildbad. Eine für Wildbader Verhältnisse gut besuchte Hauptversammlung konnte der 1. Vorsitzende am letzten Samstag (22. Okt. 1927) eröffnen und begrüßen. Einem Rückblick auf die Arbeit des Vereins im Berichts­jahr folgte Mitteilung und Darlegung des geldlichen Ab­mangels (Defizites) in Höhe von 321 Mark. Die Ver­sammlung geht mit dem Vorschlag des Vorsitzenden, sich

mit einem Gesuch an die Stadt um dessen Deckung zu wenden, einig, weil doch nicht die Möglichkeit gegeben zu sein scheint, aus eigener Kraft geldlich wieder in die Höhe zu kommen. Starke Beteiligung an der Erörterung dieses Punktes beweist das hohe Interesse an den Vereinszielen. Vom Vorstand werden zur Heilung des Zustandes nament­lich 2 Vorschläge gemacht: a) Erhöhung der Vereinsbeiträge, b) Versuch, die an den S. S. B. abzuführenden Kopf­beiträge wenigstens für 1 Jahr hälftig, mindestens aber um Ve gestrichen zu bekommen. Im übrigen sollen alle eben entbehrbaren Ausgaben äußerst eingeschränkt werden. Dem Kassenbericht geht Verlesung der Niederschriften im Berichtsbuch durch den Schriftführer voraus. Eingehend gibt er ein Bild sowohl der letzten Hauptversammlung und ihrer Wahlen, wie auch der Arbeit des Ausschusses. Die von Rektor Fromm veranlaßte Aufstellung eines Haushaltplanes zieht eine lebhafte Erörterung der Frage der neuen Vereinsbeiträge nach sich. Professor Steurer's Vorschlag, für die Schneeschuhfahrer 6 Mk., für die Rodler

3 Mk. und für die Passiven 4 Mk. festzusetzen, wird zu Gunsten des angenommenen Antrages Löbich zurück­gezogen, nach welchem für alle Mitglieder ein gleicher, einheitlicher Beitrag als G run d beitrag und zwar mit

4 Mk. angesetzt wird. Hierzu wird nur bei denjenigen Mitgliedern, welche gegen Sportunfälle versichert zu sein oder (und) welche sich an Wettläufern des S. S. B. zu beteiligen wünschen, derjenige Betrag eingezogen, der an den S. S. B. abzuführen ist. Bisher waren das für Schneeschuhläufer 2., für Rodler 1.25 Mk. Nach dieser neuen Regelung ist also künftighin nur dasjenige Mit­glied gegen Sportunfall versichert, das die Versicherungs­summe (Prämie für 1 Jahr 0.50 Mk.) entrichtet hat. Ebenso kann nur derjenige an einem S. S. B.-Wettbewerb teilnehmen, der den S. S. B.-Beitrag (vermutlich 2.25 bis 2 50 Mk. für 1927/28) zugleich mit dem Wildbader Vereinsbeitrag entrichtet hat. Die Beiträge usw. werden künftig von einem dazu besonders Beauftragten mit Aus­weis und Liste eingezogen. Auf besonderen Wunsch kann der Grundbeitrag (4. Mk.) auch in 2 gleichen Hälften erlegt werden, was da wohl angenehm empfunden werden dürfte, wo sich von einer Familie außerden Erwachsenen noch Kinder wintersportlich betätigen. Alle Sportunfallversicher­ungen lauten auf den Namen des Versicherten und sind nicht übertragbar. Für die einmalige Entrichtung pro Jahr von 0,50 Mk. erhält ein Sportunfall-Betroffener täglich 0,50 Mk. Arzt und Apotheker muß er selber bezahlen. Höhere Versicherungen sind gegen höhere Prämie möglich, müssen aber besonders beantragt und gemeldet werden. Bezügliche Wünsche und Meldungen dazu, wie auch Mitglied-Anmeldungen bei den Vorstand- und Ausschuß- Mitgliedern und bei dem Beitrageinzieher vergl. Wahlen, (Ende des Berichtes.) Eifriger wie bisher sind neue Mit­glieder zu werben. An Mitgliedern hat der Winter­sportverein Wildbad: 98 Schneeschuhfahrer, 40 Rodler, Jugendliche, und 31 Passive. Innerhalb des Vereins als solchem hat sich im Lauf des Jahres eine Gruppe unter dem Namen Schizunft gebildet, deren Ziel an sich die Vereinsziele sind, deren Mitglieder (kein besonderer Beitrag) sich aber ganz besonders dem Wintersport dadurch widmen, daß sie (auch im Sommer) tätig sind. Jeder­mann ist zu den Uebungen willkommen. Sie finden jeden Sonntag (9 Uhr morgens) auf dem Sommerberg statt und bestehen aus Langläufen und anderem Zweck­dienlichen. (Meldungen zur Schizunft bei: Laufmeister Sixt, den Herren August Schmid, Konditor Bechtle Sohn oder dem Vorstand). Trockenkurse sollen auch künftighin abgehalten werden.

Daß die Wildbader Wintersport-Anlagen berechtigten neuzeitlichen Ansprüchen nicht mehr genügen, ist nicht nur eine hier bekannte^ Tatsache, sondern und das hat für Stadt und Land auch in wirtschaftlicher Hinsicht weitest­gehende Bedeutung fast noch mehr außerhalb Wild­bads. Nach eingehendsten Erörterungen in Ausschußsitz­ungen und in der Hauptversammlung wird eine Denkschrift verlesen, welche sämtliche in Frage kommenden Punkte bespricht und erörtert, um schließlich mit einer Anzahl wohldurchdachter, begründeter Anträge an die Stadtver­waltung heranzutreten. Dem Verfasser, Herrn Haug, wird die einmütige Zustimmung durch allgemeinen Dank der Versammlung.

An den S. S. B. und dieRodelzeitung" sind die im Ausschuß baldigst festzusetzenden Wettbewerbe für den Winter 1927/28 zu melden. Die dem Verein gehörenden Sport- usw.-Werke und die Zeitschriften werden in der Kurvereinskanzlei (Haus Grunow) aufgelegt. Sie sollten recht fleißig gelesen werden und sie stehen dort auch Nicht­mitgliedern freiwillig zur Verfügung.

Bekanntmachung für Wildbad der Wintersport-Veran- staltungen erfolgt durch Aushang bei dem Sportgeschäft Sixt, Wilhelmstraße, und an der Uhr gegenüber dem Haus Christian Schmid, König-Karlstraße.

Die Satzungen sind als unzeitgemäß einer Durchsicht und Umarbeitung zu unterziehen. Der Ausschuß wird sie einer außerordentlichen oder der nächsten Hauptversamm­lung zur Besprechung und Genehmigung vorlegen und zugleich auch den Jahresbeitrag für die Jugendlichen fest­setzen.

Die Wahlen ergaben: 1. Vorsitzender Apotheker Stephan; 2. Vorsitzender Herr Haug; Geldwart Oberpostinspektor Mayer; Schriftwart (zugleich Presse) Dr. Weidner; Lauf­wart Herr Sixt; Gerätewart Herr Vollmer; Iugendwart Herr Schmollinger; Rodelwart Herr Bätzner-Sommerberg; Eislaufwart Herr Oberlehrer Wildbrett. Ein Verzeichnis der dem Verein gehörenden Gegenstände legt der Geräte­wart an, soweit sie für ihn in Betracht kommen.

Bezüglich Eislauf wird beschlossen, sich ihm wieder wie vor dem Krieg zu widmen bei genügend Frost. Herr Bätzner-Sommerberg gibt die Erfahrungen bekannt, die er bei dem Versuch, eine gute Eislauffläche auf dem Som­merberg zu schaffen, machte. Durchlässigkeit des Bodens (z. T. durch viele Mäuselöcher) setzt nach den gemachten Beobachtungen Aufschütten und Festdrücken von Lette vor­aus. Feststampfen und Ebenmachen von Schnee als fest- und dichtfrierende, undurchlässige Unterlage erscheint bil­liger und doch zweckmäßig.

Nach ungemein lebhafter Beteiligung vieler Mitglieder an der Aussprache ergreift Professor Steurer nochmals das Wort, um allen, die den Verein gefördert, der Körper­durchbildung, aber auch dem Sinn für die schöne schwä­bische Heimat gedient haben, zu danken. Sein besonderer Dank gilt endlich Herrn Haug für die Denkschrift an die Stadtverwaltung, ein ehrlich und wohl verdienter Dank.

In vorgerückter Stunde endet diese Hauptversammlung.

Nachtrag: Herr Professor Steurer hatte schon 1926 wegen gesteigerter beruflicher Inanspruchnahme ein Bor­standsamt abgelehnt. Daß er vor einem Jahr das Vor­standsamt dennoch wieder annähme, setze voraus, daß es eben und nur mehr für dieses eine Jahr noch sei. Eine Wiederwahl müsse er diesmal ablehnen. So wurde dem bei den Neuwahlen, gewiß nicht leichten Herzens, ent­sprochen. Aus der Versammlung heraus tönte Herrn Pro­fessor für alle seine Hingabe in langen Jahren inniger -Dank. Der neu gewählte Vorstand trat kurz zusammen und bat die Versammlung um Zustimmung dazu, Pro­fessor Steurer die Ehrenmitgliedschaft zu verleihen. Selten fiel einer Hauptversammlung eine Beschlußfassung leichter. Unter dem Jubel aller, die imOchsen" zur Hauptver­sammlung zugegen waren, wurde unser allbeliebter I. Vor­sitzender, Herr Professor Steurer, das erste Ehrenmitglied des Wintersportvereins Wildbad. IV.

kleine Nachrichten aus aller Dell

Schweres Schiffsunglück

Rio de Janeiro. 26. Okt. Bon dem Dampfer «Prinzipessa Mafalda' liefen drahlose Hilferufe ein, daß das Schiff 208 Kilometer südöstlich von Bahia im Sinken begriffen sei. So­fort gingen von Rio de Janeiro vier Schiffe zur Hilfe­leistung ab. Außerdem sandte die Regierung den brasi­lianischen Kreuzer «Rio grande do Sul" aus. Der Dampfer hatte 968 (nach dem Bericht der Schiffsgesellschafi 905) Rei­sende, in der Mehrzahl italienische Auswanderer nach Ar­gentinien, an Bord. Die Besatzung soll aus 230 Mann be­standen haben. Die Seenot soll durch eine Explosion.an Bord entstanden sein. Die zur Hilfe geeilten Schiffe, der deutsche Dampfer «Athenas", der englische Dampfer «Em­pire Star", der französische Dampfer «Formose" und ein weiterer englischer Dampfer wetteiferten in heldenmütiger aufopferungsvoller Tätigkeit in den Rektungsarbeiken. Der deutsche Dampfer brachte allein 400 Schiffbrüchige an Bord, «Empire" 200 und «Formose" 120.

Der Reisedampfer gehört der Navigazione Generale 3ta- liana und war eines der neuesten und luxuriösest eingerichte­ten Schiffe Italiens. Er verkehrte auf der Eillinie Genua- Barcelona nach Rio de Janeiro und andern südamerikani­schen Hauptstädten. Das Schiff war 150 Meter lang und 17 Meter breit, es faßte 12 000 Tonnen und hatte eine Stundengeschwindigkeit von 28 Kilometern. Es war in 10 wasserdichte Abteilungen geteilt, in seiner ganzen Länge mit einem doppelten Boden versehen, so daß es auffallend ist, daß das Schiff so schnell sinken konnte. Der Dampfer stand unter dem Befehl des Kapitän Simon Guli. Unter den Reisenden befand sich der Direktor des Statistischen Insti­tuts in Rom namens Gigli.

Ein Standbild König Christians. Das von der däni­schen Bildhauerin Frau Annemarie Karl Nielsen geschaffene Reiterstandbild des Königs Christian IX. von Dänemark ist jetzt vollendet. An der Kolossalstatue hat die Künstlerin neun Jahre teils in Deutschland, teils in Kopenhagen ge­arbeitet. Der Guß ist in der großen kgl. Hofbronzegießerei von Lauriche Rasmussen in Kopenhagen erfolgt. Das Reiterstandbild, dessen Kosten durch eine Nationalsammlung aufgebracht wurde, wird im inner» Teil des Schlosses Christiansborg aufgestellt und am 15. November, dem Tag des Regierungsantritts des Königs Christian IX., eingeweiht werden. König Christian kann sich wenigstens das Ver­dienst zuschreiben, von der französischen und völkerbündlichen Einladung, dem am Boden liegenden Deutschland die Pro­vinz Nordschleswig zu entreißen, gründlich Gebrauch ge­macht zu haben.

Gegen das Reichsschulgesetz. In Hamm (Wests.) sprach sich eine Versammlung der Wests, katholischen Lehrerver­einigung, die von 400'Lehrern besucht war, in geschlossener Beratung gegen den Reichsschulgesehentwurf aus, weil er die geistliche Schulaufsicht wieder bringen könne.

hokelhochhaus in Hagen. In der westfälischen Stadt Hagen wird das erste deutsche Wolkenkratzerhotel erbaut werden. Die Stadt hat für die zu gründende Aktien­gesellschaft eine Ausfallbürgschaft von 2 Millionen Mark übernommen. .

Reue Funde im Reanderlal. In den Steinbrüchen der Rheinisch-Westfälischen Kalkwerke im Neandertal bei Mettmann (Reg.-Bez. Düsseldorf) stieß man beim Abräumen einer 15 Meter mächtigen Deckschicht von Löß in grobem Kies und Lehm die Lage war ähnlich wie bei dem 1856 entdeckten Skelett des Neandertalmenschen auf Knochen- reste eiszeitlicher Tiere, insbesondere Geweihe von Renn­tieren, Zähnen von Mamuts und Alkelefanten. Aeberraschend war der Fund von Skeinw affen aus Quarzit, die der Form nach in die archäologische Stufe des Chelleen, der Verarbeitung nach bereits in die Achenleen gehören.

Engländer-Denkmal. In der St. Moritz-Kirche in Lille» das 1918 beim deutschen Rückzug von den Engländern be- seht wurde, ist am 23. Oktober durch' General Hawking» den englischen Befehlshaber im Krieg, eine Gedenktafel für >ie Million gefallener Briten enthüllt worden.

Todesfall. In Heidelberg starb der hochangesehene frühere Professor der Theologie Geheimrat Dr. Ludwig Lemme im Alter von 80 Jahren.

Geheimrat Hermann Muthesius wurde in Berlin das Opfer eines Strahenbahnunfalls. Er erreichte ein Alter von 65 Jahren.

Der Untergang des DampfersPrincipessa Mafalda" ist nach einer neueren Meldung darauf zurückzuführen, daß das Schiff auf eine unter der Oberfläche des Wassers ver­borgene Klippe auflief.

Schiffsunfälle. Das deutsche MotorschiffRebekka" ist auf der Reise von Hamburg nach Rästved gestrandet.

Ein schwedischer Dampfer ist auf der Reise nach Abo in der Nähe der Alands-Inseln auf Grund gestoßen. Die Rei­senden konnten gerettet werden.

In Memel wurden vier Matrosen des estländischen Mo­torseglersEsther" eingebracht, der bei einem starken Sturm gekentert war. Der Kapitän, der Steuermann und zwei weitere Mann sind ertrunken.